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Das Haus der Muse / Die Heilpraxis

Nathaniel

Als Nathaniel die Augen aufschlug, glaubte er, dass er immer noch träumte. Was genau ihn geweckt hatte wußte er nicht. Zuerst hatte er gedacht es wäre die Sonne gewesen, die sein Gesicht gewärmt hatte, aber als er zur schlafenden Imalablickte, glaubte er fast es wäre die Stimme der Frau gewesen, die sich über die Ärztin beugte. "Das hier wird dir in diesem Fall nicht viel weiter helfen" hörte Nathaniel die Frau zu Imala flüstern. War das nicht Holly? Aber Holly wardoch.... Nathaniel beobachtete, wie Holly das Buch vorsichtig aus Imalas Händen nahm und es zur Seite legte. "Rede mit Zaron, Zaron weiß viel über Gifte, vielleicht kann er dir helfen" flüsterte Holly der schlafenden Ärztin ins Ohr, dann legte sie noch eine Decke über ihren Körper und Nathaniel sah, wie Holly sie anlächelte. "Gar nicht so schlecht für deinen ersten Tag hier..." hörte er Holly sagen. Als sich Holly zu Lucas umwandte hätte Nathaniel sich sofort wieder schlafen gestellt, doch die bloße Anwesenheit von Holly hatte ihn starr werden lassen und ungläubig sah er sie an. Dass ihr Körper durchscheinend war und leicht von innen heraus leuchtete viel dabei gar nicht mehr so stark ins Gewicht, was ihn überraschen könnte.

"Bist du nicht tot?" fragte Nathaniel leise und starrte Holly weiter an, die nun zu ihm hinsah. "Hm... Ich weiß es nicht so genau, ich denke schon und irgendwie auch nicht. Aber das ist auch nicht der Rede wert..." meinte sie und grinste ihn an. Nathaniel zog die Augenbrauen hoch und überlegte ob er darauf was erwidern sollte, ließ es dann aber und sah sich im Raum um. "Leanne? Weißt du wo sie ist?" fragte er Holly wieder, die sich nun über Lucas gebeugt hatte und den Kopf schüttelte. Nathaniel meinte schon, sie hätte wegen seiner Frage den Kopf geschüttelt, doch dann sagte sie plötzlich. "Die kleine Blonde? Sie ist mit Sam und Thomas ins Wachhaus gegangen. Ihr gehts gut." (hoffe das ist ok @Layka) erklärte Holly und ging wieder auf Imala zu. Auch sie hatte keine Ahnung, mit was Lucas da zu kämpfen hatte. "Du hast echt gute Arbeit hier geleistet..." hörte Nathaniel, wie Holly in Imalas Ohr flüsterte und sie dann voller Wärme ansah. Ein Lächeln erschien auf den Lippen der schlafenden Ärztin und Nathaniel beobachtete weiter, wie Imala sich die Decke eng um ihren Hals nahm. (hoffe das geht in Ordnung @Pheebs87?) Einige Augenblicke war Nathaniel still und lauschte dem leisen Summen von Holly. Dann setzte er sich gänzlich auf und ließ seine Beine vom Bett hängen. "Weißt du, ich denke Imala wird hier noch sehr viel gute Arbeit leisten" sagte Holly dann plötzlich und Nathaniel sah sie leicht verwirrt an. Warum sagte sie ihm das? "Ja, kann sein" erwiderte er nur, dann bewegte er seine Schulter und merkte, dass er weder Schmerzen noch irgendwelche Einshränkungen hatte. Er hatte nicht einmal mehr eine Narbe! Das einzige unangenehme war, dass er sich verdammt schwach fühlte.

"Ich hoffe, sie wird sich hier in diesen Räumen wie zu Hause fühlen. Ich glaube jedenfalls, dass sie hier sehr gut her passt." Holly lächelte Nathaniel an, der im Moment nicht an Smalltalk interessiert war. "Ja vielleicht." antwortete er nur kurz, dann fiel ihm endlich auf, dass Ava gar nicht im Raum war. Erinnerungen an die Elfe, die ihn verarztet hatte, kam ihm in den Sinn und er wußte auch noch, dass auch sie verletzt war. "Holly?" rief er den Geist der immer noch durch das ganze Zimmer wandelte, Döschen und Fläschchen herumdrehte, so dass die Etiketten leicht einsehbar waren. "Weißt du vielleicht auch wo Ava ist?" fragte er und sah wie Holly nickte. Ihre Aufmerksamkeit hatte sich aber nun auf ein sehr dickes Buch gelegt, dass umgefallen war und sie versuchte es hochzuheben und wieder hinzustellen. Offenbar hatte sie aber Schwierigkeiten damit den Schinken standhaft hinzustellen. "Manchmal tu ich mir schwer, Gegenstände richtig zu fassen, verstehst du?" meinte Holly doch Nathaniel verstand nicht. "Ähm ja,... Ava?" meinte er stattdessen und Holly nickte und deutete nach oben. "Imala hat sie vorhin nach oben gebracht. Ich vermute sie schläft, bei diesem wunderschönen Tag." sagte Holly, dann widmete sie sich wieder ihrem Vorhaben und Nathaniel beobachtete sie einen Moment, dann stand er auf und verließ die Klinik. Ob Holly das Buch wieder hingestellt hatte und wohin sie danach ging, bekam der Chival nicht mehr mit.

Nathaniel war durch die Verbindungstür von der Heilpraxis rüber zu Muses Gästehaus gegangen. Nun stand er vor der Treppe und überlegte wie er dort hochkommen soll. Er dachte darüber nach, vielleicht doch etwas später zu Ava zu gehen, doch irgendwas trieb ihn an, nach der Elfe zu sehen. War es der Gedanke an die Gelegenheit, die Elfe bei ihren Träumen zu beobachten, oder wollte er einfach nur wissen ob es ihr gut ging? Sie hatte sich um ihn gekümmert und nun lag sie allein in dem Zimmer. Sicherlich gut versorgt, aber doch alleine. Nathaniel schloß die Augen und versuchte sich an eine Besonderheit seines Volkes, die er noch nicht allzu oft eingesetzt hatte. Sein Körper war zu schwach, doch sein Geist war hellwach und stark. Er wollte jetzt hoch und so löste er seinen Körper auf und machte sich unsichtbar, dann stellte er sich vor, wie er die Treppen hochflog und im nächsten Moment stand er auch schon oben. Noch immer unsichtbar, ging Nathaniel von Tür zu Tür bis er Avas Zimmer gefunden hatte. Leise schloß er die Tür hinter sich, und ging dann auf ihr Bett zu. Natürlich schlief sie und er lächelte die Elfe an. "Danke, Ava, für alles..." flüsterte er. Jetzt wo er so vor ihr stand hatte er plötzlich doch Hemmungen, einfach in ihre Träume einzutauchen. Er hatte sich noch nie was dabei gedacht, die Träume anderer zu beobachten. Auch wenn es oftmals eine sehr intime Angelegenheit war. Doch jetzt, wo er Ava ansah, war er sich nicht sicher ob es richtig war. Sie hatte ihm soviel geholfen.

Nathaniel war gerade dabei, sich einzureden dass es nichts mit Hemmungen, sondern viel mehr mit seiner momentanen Schwäche zu tun hatte, als Avas Schlaf plötzlich unruhig wurde. Ihr Atem ging schneller und ihre Augen wanderten hinter ihren Lidern hektisch um her und als sie sich unruhig zu bewegen begann und leise Laute von sich gab, legte Nathaniels Hand auf ihre Brust. Es war eine automatische Reaktion, er wollte ihr den Albtraum nehmen, doch dann hielt er inne. Vielleicht sollte er doch einen Blick hinein werfen? (ich hoffe du kannst so was damit anfangen @Prue16?)
 
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Elias

Elias hatte seinen Blick bereits von Gareth wieder abgewandt. Der Typ sah zu sauber aus, als dass der vermutlich in einer seiner Taschen einen Flachmann versteckt hätte. Als sich der Raum plötzlich leerte, blickte Elias wieder auf. Vorsichtig schielte er über seine Schulter, dann zischte er ein leises "Mist." Rubin kletterte auf seinen Unterarm und blickte am Oberarm von Elias vorbei, wo der Glasmann zu verstehen begann, was Elias meinte. "Der Typ ist hartnäckig" murrte Elias und er fragte sich, was Gareth an ihm nur für ein Interesse haben könnte. Kannte er den Typ vielleicht? Hatte er sein Gesicht vergessen? Als Elias bemerkte, dass Gareth anstalten machte, ihn anzusprechen, zog er unwillkürlich seinen Kopf noch mehr zwischen den Schultern ein. Er wollte jetzt nicht reden. Er wollte seine Ruhe haben.

Doch dann stand plötzlich Kalliope vor ihm, anstelle Gareth und mit einem Ruck sprang Elias auf, um Kalliope gegenüber höflich zu sein. Hoffnungsvoll lächelte er ihr entgegen und am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, sie geküsst und nie mehr los gelassen. Schon allein deswegen, weil er wußte dass hier irgendwo Alvaro war und dieser bestimmt ebenfalls auf seine Gelegenheit wartete, Kalliope für sich zu gewinnen. Aber Kalliope gehörte zu ihm. Davon war der Vishap immer noch fest überzeugt. Die Erinnerungen an die heißen Quellen kamen ihm in den Sinn und für einen Moment wwar sogar der Durst gänzlich vergessen, den er seit seiner Erwachung verspürte. Doch als Kalliope sich entschuldigte, fiel auch Elias Lächeln in sich zusammen. Natürlich war sie müde nach so einem Tag. Er hatte Zeit gehabt, 20 Jahre zu schlafen und hatte nicht gerade viel beim Kampf beigetragen.

Elias ballte seine Hand zur Faust, um die immer noch ein Stück Stoff als Verband gewickelt war. Es war die Hand, mit der er das Schwert mit seinem Blut getränkt hatte. Der Schnitt war nicht besonders tief gewesen, weshalb er keine Notwendigkeit darin sah, zu den Heilern zu gehen. "Natürlich." sagte er schnell um keine weiteren peinlichen Minuten zuzulassen. "Ruh dich aus, es war heut ein wirklich anstrengender Tag" erklärte Elias und setzte ein neues liebenswertes Lächeln auf. Als Kalliope meinte, dass auch er hier ein Zimmer haben würde nickte er und blickte kurz zu Rubin. Doch ans Schlafen dachte Elias noch lange nicht.

Als sich Rosalie von ihm abwandte spürte Elias, wie Rubin über seine Kleidung auf seine Schulter kletterte. "Soll ich dir jetzt das Zimmer zeigen? Heute wird eh nicht mehr viel los sein" meinte der Glasmensch freudig, doch Elias blickte hinter Kalliope her und während versuchte herauszuhören, ob sie Gareth schon länger kannte, zischte er Rubin ein ungeduldiges "shhhh" zu um den Glasmenschen zu verstummen. Allerdings bot sie ihm nur ein Zimmer an, was wohl dafür sprach dass Gareth neu hier war oder auch gerade erwacht war. "Kennen wir den?" flüsterte Elias zu Rubin und sah dabei zu Gareth, dann erklärte Rubin, dass der Typ neu in die Stadt gekommen war. Für den kurzen Moment hatte er Kalliope ausser Acht gelassen und war nun überraschter, als sie plötzlich ihre Arme um sie legte.

Ohne lange zu überlegen legte er jedoch auch die seinen um ihre Hüfte und lächelte sie an. Sie hatte es also nicht vergessen! Doch ihre Berührungen waren so vorsichtig, so sanft, dass Elias sich nicht traute die Initiative zu übernehmen und sie so zu küssen wie er es für richtig hielt. So schloß er nur die Augen, als ihre Lippen näher kamen und er spürte wie sein Herz zu klopfen begann. Sie fühlte sich so gut an, es war als wäre sein Körper nur deswegen so geformt worden, dass er perfekt zu Kalliopes Körper passte. Als sich ihre Lippen endlich berührten, nahm das Kribbeln in seinem Magen und seiner Brust überhand. Er beugte sich nach vor um den Kuss zu intensivieren, doch Kalliope zog sich bereits zurück. Verwirrt und enttäuscht öffnete Elias die Augen. "Rosalie..." hauchte er ganz leise, nicht sicher ob sie es gehört hatte und ob er es überhaupt wirklich gesagt hatte.

Erst als Kalliope bei den Treppen angelangt war, wandte er sich zu der Muse um und sah ihr zu, wie sie nach oben verschwand. "Gute Nacht..." sagte er irritiert. Was war das? War sie sich seiner nicht sicher? Auch Rubin schien nicht sicher zu sein, wie er damit umgehen sollte. Hatte Kalliope ihn gerade abblitzen lassen? "Sie war schon sehr müde..." kam es schwach von Rubin, dann sah der Glasmensch wie sich der Blick des Vishaps verfinsterte. "Elias? Morgen sieht der Tag schon anders aus, lass ihr Zeit. Du warst doch vor kurzem noch völlig aus Stein. Sie weiß einfach nicht, wie sie mit all den Eindrücken umgehen soll." Elias wandte seinen Blick von der Treppe ab und sah zu Rubin. "Ja oder sie sagt jetzt Alvaro noch Gute Nacht..." sprach er sein bitteres Gefühl aus. Schritte hinter ihm rissen ihn aus seinen Gedanken. Er war gerade dabei sich in sein altbewehrtes Gefühl zu suhlen: In Selbstmitleid. Als er dann Gareth Stimme hörte, drehte er sich zu dem Vishap um und funkelte ihn finster an.

"Dann sei es nicht..." grummelte Elias ihn an, doch Gareth ignorierte ihn entweder, oder er hatte die leisen gesprochenen Worte nicht gehört. Elias war es jedenfalls einerlei, er wollte seine Ruhe haben und als Gareth munter drauf los redete, verzog Elias ungläubig das Gesicht. "Sag mal,..." Rubin wußte, welche Beleidigungen Elias auf den Fremden los lassen wollte, drum zog der Glasmensch an Elias Ohrläppchen. Das einzige, was Rubin erreichen konnte um den Vishap zum Schweigen zu bringen. Doch das war gar nicht notwendig, denn als Gareth das Wort "Artgenossen" erwähnte, blitzte gegen Elias Willen doch noch etwas Neugier auf. Elias verengte die Augen, was meinte der Typ damit? Als Gareth seine Haare zur Seite schob und die Sicht auf das Zeichen der Vishaps erkennbar wurde, zog Elias die Augenbrauen hoch. Automatisch fasste auch er sich an diese Stelle und spürte, wie sich dort seine Haut anders anfühlte. In der kurzen Zeit, wo seine Finger seine Schuppen berührte, erinnerte er sich an die Zeit, wie er hier mit Rosalie angekommen war. Wie er zuerst dachte, sich jetzt so ins Delirium getrunken zu haben, dass er gedacht hatte in einer seiner Welten gefallen zu sein, die er erschaffen und auf Papier gebracht hatte. Was war es bloß für ihn ein Schock, als er herausgefunden hatte, dass er kein Mensch, sondern ein Vishap war?

Elias ließ seine Hand fallen und sah wieder zu Gareth. Obwohl er sich mittlerweile daran gewöhnt und es auch zu schätzen gelernt hatte, sich in einen Drachen verwandeln zu können, war dieses Thema für ihn noch immer nicht ganz durch. Er hatte keine Ahnung was seine tatsächliche Herkunft war und nun stand noch so einer vor ihm? Nach einem weiteren schweigenden Moment sah Elias mit finsterem Blick in die Augen von Gareth. "Ich glaube du bist da bei mir falsch, ich kann dir nicht helfen..." meinte er und drängte sich an Gareth vorbei. "ich kann nicht einmal mir selbst helfen..." murmelte Elias leise, als er die Küche ansteuerte und damit begann, ersteinmal die Schränke aufzumachen. Er fand Gläser, die nach eingemachten Früchten und Marmeladen aussahen, ausserdem getrocknete Früchte, doch nach dem was er suchte fand er nicht. Elias öffnete ein Glas der eingemachten Früchte und holte sich eins mit den Fingern heraus.

Es schmeckte gar nicht schlecht und regte seinen Appetit an und nachdem er noch ein paar Früchte genommen hatte, stellte er das Glas zur Seite und ließ den Deckel offen liegen. Noch bevor Rubin die Chance hatte, von Elias Schulter zu springen, hatte Elias sämtliche Kästen geöffnet. "Verdammt." murmelte Elias. Keiner seiner besten Freunde war zu sehen. Kein Johnnie, kein Jacky, kein Jim.... nichts. Keine einzige Flasche mit dem gewohnten Aufdruck, der ihn hätte heimisch fühlen lassen. Ok. Er hatte definitiv ein Problem. Ein Alkoholproblem. Es war keiner da! Elias nahm sich das Glas mit den Früchten wieder an sich und fischte sich noch eine raus, während er aus dem Fenster sah. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen, doch das La Illusion war immer noch finster und irgendwas sagte ihm, dass solange dort keine Veelas waren, er es gar nicht erst versuchen brauchte. "Verflucht nochmal, wo versteckt sie den Stoff?" fragte Elias ohne jemand bestimmtes damit anzusprechen, dann ging er nochmal mit fahrigen Händen zu den Kästen und begann erneut durchzusehen. Ihm war vorhin schon eine Flasche aufgefallen, doch die hatte ausgesehen wie Fruchtsaft. Sie hatte die gelbliche Farbe wie die eingemachten Früchte. Elias nahm die Flasche an sich, schraubte sie auf und roch daran.

Dann schloß er lächelnd die Augen und begann zu grinsen. "Ohja, es geht doch." meinte er zu sich selbst. Er wollte gerade die Flasche an den Mund setzen, als er den bösen Blick Rubins bemerkte. "Rubin, wie wärs wenn du schlafen gehst." sagte er zu seinem kleinen Freund. Oft hatte Rubin ihn mit diesem Blick angesehen, doch heute nach all den Ereignissen würde ihn nichts und niemand davon abbringen, sich dem Alkohol hinzugeben. Rubin sah sich um und schob die Verschlusskappe zu Elias. "Füll voll, mein Freund." sagte Rubin schwerenherzens, er wußte dass es ein Fehler war, Elias jetzt seinen Willen zu lassen, aber was sollte er schon tun. Er war zu schwach um ihm jetzt dagegen zu reden. Nachdem Elias dem Glasmenschen den Wunsch erfüllte nahm er endlich selbst einen Schluck des Gebräus, dass für ihn zwar zu süßlich war, aber das Brennen des Alkohols machte es wieder wett. Schließlich öffnete Elias die Augen und sah, dass er beobachtet wurde. Gareth. "Du bist ja immer noch hier. Bist du nicht müde?" fragte Elias, jetzt mit etwas besänftigterem Ton, obwohl sich tief in ihm ein Unbehagen rührte. Es war nicht gut, wenn ihn jemand in seiner Not beobachtete.
 
Ava

Ava schlief tief und fest, als Imala ihre Wunden versorgte und als diese sie aufweckte um sie in ein Zimmer zu bringen, torkelte Ava mehr als das sie wirklich lief. Ohne Imalas Hilfe wäre die Elfe vermutlich einfach am Boden zusammengebrochen und hätte weiter geschlafen. Unbewusst wusste sie, dass sie Angst vor dem Einschlafen hatte, doch konnte sie gegen diese Müdigkeit nichts mehr tun. Zu lange hatte sie ihrem Körper keine Ruhe gegönnt. In ihrem Halbschlaf bemerkte sie einen Geruch nach Kräutern und spürte, dass etwas auf ihre Verletzungen geschmiert worden war. Der Schmerz ließ etwas nach und beruhigte Ava.

"Danke Imala" murmelte Ava, unsicher ob die Ärztin sie verstand oder nicht und noch bevor ihr Kopf das Kissen berührte war die Elfe eingeschlafen....

Alles war ruhig. Das neu gewonnene Sonnenlicht durchflutete den Wald und Ava genoss den Geruch des frischen Grüns und der Blumen. Diese Welt war zum Leben erwacht und auch wenn es schmerzhaft gewesen war, festzustellen, dass es auch schlechtes gab, so war es schön das hier erleben zu dürfen. Der Stillstand dieser Welt hatte an ihrem Verstand genagt und nun hatte die Dunkelheit aufgehört. Avas Blick wanderte über eine Lichtung und dort erblickte sie wieder ein wunderschönes Reh.

Vorsichtig ging sie auf es zu. Es blickte sie neugierig an und voller Freude über dieses neue Leben ging Ava näher an das Wesen heran. Die Luft war rein... die Sonne schien und erleichtert atmete Ava tief ein und aus. Es war als ob ein Gewicht von ihrer Burst genommen worden war.... doch von einer Sekunde zur anderen kippte diese positive Stimmung... der Himmel verdunkelte sich und ein Schrei hallte durch den Wald wieder. Dieser war genauso schrecklich wie Hollys Schrei als Valandil starb. Aufgeregt verschwand das Reh in den Bäumen. Einen Moment war Ava wie erstarrt, doch dann rannte sie los. Etwas war passiert! War jemand verletzt?

So schnell Ava konnte rannte, sie durch den dunkler werdenden Wald. Wo vorher eine heitere hoffnungsvolle Stimmung geherrscht hatte, war nun eine bedrohliche und dunkle Gefahr aufgezogen. Lärm durchzog den Wald und der Wind riss an den Bäumen. Weitere Schreie folgten und Ava folgte ihnen. Ihren Bogen gezückt sprintete sie bis ihre Lungen sich anfühlten als würde sie platzen. Atemlos betrat sie eine Lichtung... in der mitten drin die Statur von Natascha stand. Nebel umschwabte das ganze Gebiet. Für einen kurzen Moment wunderte, sich Ava was die Statur ihrer Mutter im Ringelwald machte, doch das schüttelte sie ab. Vorsichtig näherte Ava sich ihrer Mutter, erkannte die Ähnlichkeit in ihren Zügen, aber diesmal war was grausames im Gesicht der Elfenstatur. Sie wirkte finster und irgendwie… böse. Ava schluckte und wisch wieder ein paar Schritte zurück.

"Hallo" rief Ava über die Lichtung. Jedes Geräusch war verklungen und die Luft war schwer. Der Nebel wurde dichter, raubte ihr die Sicht, Ava bewegte sich vorsichtig durch den Nebel ihr Herz raste, als sie eine weitere Steinfigur entdeckte. Diames!!! Aber… diese war doch erwacht. Mit einem Keuchen stürzte sie auf ihren Onkel zu, nur um zu entdecken, dass kurz hinter ihm weitere steinerne Figuren standen. Dort waren Tristian, Soraya, Elsa, Nyota, Nathaniel, alle ihre Freunde und ihre Familie erstarrt und mit schmerzverzehrten Gesicht! Panisch lief Ava durch die Versteinerten. Was war hier geschehen? Wieso waren sie Versteinert? Immer mehr Figuren zeichneten sich im Nebel ab. Tränen liefen über Avas Wangen, als sie zu jeder Figur einzeln hinlief. Sie fühlte sich allein und einsam. In dem Moment kamen Geräusche aus dem Wald neben ihr. Ein panisches, schmerzverzehrtes Schreien. Sie wirbelte herum, nur um zu sehen wie ihr Bruder aus dem Wald stolperte. Er schrie und warf sich hin und her.

„Mach es ab“ schrie er und seine Stimme war erfüllt von Leid und Angst. Ava rannte auf ihn zu und je näher sie ihm kam umso mehr erkannte sie, dass eine Art graue Flechte über seinen Körper wuchs und sich immer schneller ausbreitete. Sie überzog bereits den ganzen Oberkörper und wanderte höher zu seinem Gesicht, über seine Arme und Beine und innerhalb von Sekunden versteinerte er. Ava stürzte auf ihn zu… sein panischer Blick streifte ihren, dann war er fort. Genauso leblos und grau, wie alle anderen auf der Lichtung.

Ava begann nun richtig zu weinen und klammerte sich an ihren Bruder. OMG, was sollte sie nur tun? Irgendwie musste sie ihre Familie und ihre Freunde retten! Ein komisches Geräusch, schabend knackend, kriechend erfüllte den Wald und Ava erkannte, dass nun auch dieser wieder zu Stein wurde, von Panik erfüllte begann Ava zu rennen, doch das Geräusch hinter ihr wurde immer lauter. Es griff nach ihr und ihre Angst wuchs. Ihre Beine brannten vom vielen Rennen, doch sie wagte nicht hinter sich zu blicken. Etwas griff nach ihrem Fuß und Ava konnte ihr Gleichgewicht nicht halten. Ungebremst knallte Ava auf den Boden. Schmerz durchflutete ihren Geist und die Luft wurde brutal aus ihren Lungen getrieben. Sie wollte aufstehen, doch sie konnte es nicht. Ein Blick auf ihren Fuß zeigte ihr, dass dieser bereits versteinert und mit dem Boden verbunden war. Panisch probierte sie wegzukommen, doch der Stein wuchs weiter über ihren Körper. Es gab kein Entkommen.

„Hilfe“ schreit Ava panisch, wissend das niemand sie hörte. Ihre Arme erstarrten, der Stein brannte sich in ihre Haut, lief höher über ihren Hals. Er würde sie begraben. Sie würde ersticken, Dunkelheit breitete sich aus. Sie konnte nichts mehr sehen! Sich nicht bewegen und sie bekam keine Luft. Voller Panik wollte die Elfe einen Schrei ausstoßen, doch sie konnte sich nicht bewegen. Gefangen in der Dunkelheit, unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen, schrie Ava in ihren Gedanken panisch und verzweifelt nach Hilfe…
 
Alvaro

Das schnelle handeln und die Hilfe im Kampf war einfach so aus ihm gekommen. Es spielte für ihn auf einmal keine Rolle mehr das er bisher gegen die meisten von hier gekämpft hatte, jetzt sah er nur das Männer und Frauen in ernsthaften Schwierigkeiten gesteckt hatten, wobei zugegeben sein Augenmerk natürlich auf den Frauen lag. Doch nicht nur er schien so zu denken, auch Zaron, Talulah und Nastjenka gaben ihr bestes um den Bewohner zu helfen. Inayas Erscheinen imponierte ihn sehr, so sehr das er kaum ihren Worten lauschen konnte sondern vollkommen fixiert auf ihre Erscheinung war. Nur eines war sicher, der Kampf war vorüber, auf jeden Fall für die erste Zeit. Erst jetzt viel ihm Muse auf dem Kampffeld auf, und bevor er sich entsinnte das sie eigentlich nicht in guten Auseinander gegangen waren, zauberte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Doch dies verschwand wieder als er ebenso Elias erblickte. Die ganzen schon beinahe vergessene Erinnerung kam ihn wieder hoch und zwang ihn zu einen Seufzer.

Er wusste ja nicht wie viele den Beinahe-Untergang der Welt vor 20 Jahren überlebt hatte, aber er hatte so ein dumpfes Gefühl im Magen das es nicht alle gewesen waren - aber ausgerechnet dieser Schwachmat von einen Vishap musste überlebt haben. Obwohl er eigentlich zu alt für diese Kindereien waren, konnte der Aeshma nicht anders als ein Grimmiger Blick seinen ehemaligen Kontrahenten zu schenken als sich dieser mit Muse näherte.

Muses Umarmung überrumpelte den sonst nicht Körper scheuen Aeshma dann aber schon. Irgendwie hatte er das nicht erwartet, zu einen die Muse die er kannte sehr schüchtern gewesen war. Doch ihn war in Moment ihm auch nicht klar das für Muse die Geschichte zwischen ihnen schon zwei Jahrzehnte zurück lag und nicht im Gegensatz zu ihm erst ein paar Monate.

"Schön dich zu sehen" sagte er nachdem er sich innerlich fuhr mit seiner Hand einmal über ihren Rücken und irgendwie doch besänftig fühlte von der Umarmung. Es war nicht gelogen - etwas ihn freute ihn wirklich ein bekanntes Gesicht zu sehen sodass er sich nicht zu sehr fremd in dieser Stadt fühlte. Ausserdem besänftige die Umarmung seinen Unmut, vielleicht konnten sie wirklich irgendwann noch Freunde werden.

Elias hingegen schien genauso erfreut über sein Übleren zu sein wie der Aeshma über das seinige. Natürlich hörte Alvaro sein "Aufschneider" und er wäre kein Südländer gewesen wenn das nicht sein inneres Temperament zum Kochen brachte. Er war kurz davor den Vishap seine Meinung zu sagen, konnte sich dann im letzen Moment noch beherrschen. Heute war zu viel passiert um sich jetzt noch wegen Banalitäten zu prügeln. Ich spare meine Energie besser noch auf dachte er schelmisch und musterte Nastjenkas wohlgeformten Körper.

"Werd erwachsen" wischte er deshalb nur dem Vishap zu, bevor dann auch sie sich in Richtung Dorf bewegten. "Gerne" sagte er zu ihrem Angebot in ihren Haus zu übernachten. Es war zwar schon komisch bei ihr zu Übernachten, aber er hatte wirklich keine Lust hier im Wald zu frieren und bei all anderen Bewohner hatte er trotz des Kampfes nicht unbedingt das Gefühl mit offenen Armen empfangen zu werden.

Er ballte seine eine Faust in seine Handfläche als er später, bei der Heilpraxis angekommen hörte wie Elias ihn ein zweites Mal anfuhr, dieses Mal in Bezug auf seine Grimme. Der Vishap brachte ihn wirklich in eine blöde Situation, einerseits wollte er keine weiteren derartigen beleidigen von diesen Idioten dulden, er wollte ja nicht wie ein Waschlappen vor den Damen wirken, anderseits war nun nach dem Kampf echt keine Zeit für eine Prügelei. Er spürte ja diese ganze Gefühle von Trauer und Schmerz hier in der Umgebung, seiner jetzt schon miesen Beliebtheit hier in der Stadt würde das sicherlich nicht helfen. Nach einen heftigen Seufzer entschied sich der Emphat aufgrund der aufgewühltheit in der Umgebung dann doch für die Verbale Verteidigung bzw. Angriff. "Halt mal den Ball flach, wir können gerne mal später alles klären, aber nicht jetzt" dabei zeigte er auf einige verletzen die gerade in die Heilpraxis gingen. Doch Elias schenkte ihn gar keine Aufmerksamkeit sondern klebte am Fenster weil er dort irgendwas entdeckt hatte. Erneut seufzte Alvaro nur und schüttelte leicht den Kopf.

Bei der Heilpraxis ging es dann wirklich ab. Es schien als war da ganze Dorf dort versammelt. Erst jetzt bemerkt er wie viele auch verletzt waren. Ungläubig sah er auf seinen Körper hinab. Nein er hatte bis auf ein paar Kratz und Schürfwunden keine Verletzungen.

"Azucena" flüstere er als er Sofie zum ersten mal erblickte, doch schnell wurde ihm klar das es sich nicht um die Magiern handeln konnte, sie sah jünger aus und hatte viel hellere Haare, aber sie sah ihr verdammt ähnlich. Sein Blick ging weiter umher. Er glaubte einige hier zu kennen, aber irgendwie sahen sie alle leicht anders aus... älter... Irgendetwas war hier komisch und man schuldete ihm noch eine Erklärung. Aber erst morgen, er wollte den Kopf nicht noch voller haben als er schon war.

"Gehen wir ins Zimmer. Und feiern unsere Entsteinigung? Kam es dann wie aus dem nichts aus seinen Mund. und er zwinkerte Nastjenka schelmisch zu. Er hatte keine Lust mehr hier zu sein und wollte nurnoch schlafen, auch wenn er vor Nastjenka natürlich etwas anderes andeutete.
 
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Zane

Zane nickte Ethan zu. Er bemerkte erst jetzt wie viele Verletzte es gab. Überall wurde geholfen und geheilt. Zane selbst fühlte sich müde und sein Körper schmerzte leicht.
Er wusste nicht wie lange er ohne Bewusstsein war, aber der Kampf hatte anscheinend eine menge Spuren hinterlassen.
Erschöpft lies er sich auf einen Sessel nieder und schwieg. Mit den Kopf auf die Hand gestützt beobachtete er das ganze Geschehen. Verletzte wurden in andere Räume gebracht und behandelt.

Zane bemerkte nicht wie seine Augen langsam zu vielen und er weg nickte. Er sah das Kampffeld und überall lagen Personen. Sie bewegten sich nicht. Er selbst stand mitten drin. Zane bemerkte etwas in seiner Hand. Etwas kleines rundes mit einem Lederband dran. Entsetzt sah er das es sein Amulett war. Wie von alleine lies seine Hand das Amulett fallen und sofort war Zane nicht mehr in der Position seinen Körper zu beherrschen.

Ruckartig wachte er auf. Sein Herz raste und panisch griff er an seine Brust. Er seufzte erleichtert als er das Amulett spürte. Es war alles nur ein Traum gewesen.
Zane setzte sich aufrecht hin und strich mit seiner Hand übers Gesicht. „ Es war nur ein Traum.“ sagte er mehr zu sich selbst. Zane hörte wie jemand von Trinken sprach und hob den Kopf. Ein Schluck von einem alkoholischen Getränk könnte er jetzt gut gebrauchen.
Vorsichtig stand er auf und ging in Richtung Küche wo er 2 Männer antraf. „ Kann ich vielleicht auch was abhaben?“

( kurz und knapp erstmal... )
 
Nastjenka

Die Bewegung im Kampf hatte ihr so richtig gut getan, sie hatte jeden Muskel in ihrem Körper wieder gespürt auch wenn sie nicht dazu gekommen war, sich wirklich mit vollem Körpereinsatz am Kampf zu beteiligen. Nach dem Kampf hatte Nastjenka genug Zeit um die Hüterin zu mustern, sie verstand nicht recht, was da alles gesagt wurde, für sie war alles aus dem Zusammenhang gerissen und bedeutungslos. Als alle in die Sonne gestarrt hatten konnte Nastjenka nicht anders als die Personen zu mustern. Manche kannte sie, wie etwa Zaron den Magier und natürlich auch Viho, immerhin hatte er sie einst gerettet. Für Nastjenka waren die Ereignisse noch nicht lange her und ihr Blick wanderte zu Alvaro. Er sah die blonde Frau lange an und sie sah auch das Lächeln auf seine Lippen, etwas verwundert sah sie wieder zu der Frau. Wer war sie? Was hatte Alvaro mit ihr zu schaffen?
War es Eifersucht? Nein, dass konnte gar nicht sein, warum sollte sie eifersüchtig sein sie kannte doch Alvaro noch nicht einmal richtig. Als die blonde Frau auf sie zukam und schließlich Alvaro umarmte kam sie nicht umhin etwas zu Lächeln, sie hatte das Gefühl das Alvaro von dieser Geste sehr überrascht war.

Als sie zusammen in die Stadt gingen wurde Nastjenka doch etwas unwohl zu Mute, sie war ein Werwolf, was sollte sie in einer Stadt. In so etwas war sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen und noch dazu machten ihr die vielen fremden Menschen doch Sorgen. Was wenn sie erkannten, dass sie vor wenigen Tagen noch Feinde waren? Warum ignorierte man das hier eigentlich? Sie wollte Alvaro fragen ob es wirklich eine gute Idee war doch sie wagte es nicht in der Gegenwart der blonden Frau und dem Unbekannten Mann. Nastjenka fragte sich ob Alvaro was von der Blonden wollte? Sollte sie ihm helfen und die Blonde, welche sich als Kalliope vorgestellt hat eifersüchtig machen. Das konnte sie gut.

Doch sie ließ von der Idee ab und folgte schweigend den anderen, jedoch war sie auf der Hut, sie kannte die wenigsten hier und sie waren ihr nicht vertrauensseelig. Sie selbst würde ihr dagegen auch nicht trauen wenn sie die anderen wäre. Bei dem Gedanken legte sich ein böses Lächeln auf ihre Lippen, in dem Haus angekommen fühlte sie die starken Fluchtgedanken in sich, viel zu viel los, viel zu viele Gerüche und Stimmen. Wohl auch aus diesem Grund zog sie sich in die Ecke eines Raumes zurück, aber darauf achtend nicht zu weit von der einzigen Person zu sein die sie kannte, Alvaro. Während einer der Stadtbewohner über ein für Nastjenka belangloses Thema sprach dachte sie wieder über die blonde Frau nach und die Worte die die beiden Männer einander zugeworfen hatten. Was war wohl in der Vergangenheit zwischen den Dreien geschehen, sie wäre nicht Nastjenka wenn sie nicht die Details bald erfahren würde.

"Also fühlst du dich auch so lebendig wie ich" meinte sie dann und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Niemand hatte ihr hier ein Zimmer angeboten, gut sie könnte im Wald schlafen doch wenn sie die Möglichkeit hatte heute mehr oder weniger in Sicherheit zu sein würde sie das Angebot von Alvaro annehmen. "Na dann komm mal mit" raunte sie ihm zu und steuerte dort hin wo enige der Personen gingen und tatsächlich fand sie ein freies Zimmer. Nachdem sie die Türe hinter sich und Alvaro geschlossen hatte musterte sie Alvaro. "Teilen wir uns nun ein Bett?" meinte sie und zeigte auf das Einzelbett ehe sie ohne Umschweife auf ihn zuging. "Sag mal, was hat das ganze hier zu bedeuten." meinte sie dann in ihrem tiefen russischen Akzent, dabei wurde durch ihe Gesten klar dass sie nicht sich und Alvaro meinte sondern die Gesamtsituation. "Hier ist es mehr als merkwürdig. Zaron, Viho was tun sie hier in der Stadt und was tun wir hier?"
 
Gareth

Der Halb-Elf war sich ziemlich sicher, dass er in diesem Moment eindeutig am falschen Ort war und den intimen Moment den Kalliope mit dem Vishap teilte eigentlich nicht unbedingt miterleben sollte. So hielt er sich so gut wie möglich im Hintergrund, war seine Neugierde auf den Fremden doch zu groß, um einfach das Zimmer zu verlassen. In der Hoffnung, als nicht all zu unverschämt zu gelten, drehte er sich von den beiden weg und ließ seinen Blick über ein Bücherregal wandern, dass in seinen Augen ein paar Interessante Exemplare beherbergte. Erst als Kalliope sich verabschiedet hatte, drehte er sich wieder um. Dabei beobachtete er den Fremden, wie er sich mit dem kleinen Glasmenschen unterhielt, oder vielmehr, wie der Glasmensch auf den Vishap einredete, was Gareth auf den ersten Blick recht amüsant fand.

Endlich fasste er sich ein Herz Elias anzusprechen und seine ruppige Art ließ den Halb-Vishap vermuten, dass er vielleicht doch sein Willkommensein überstrapaziert hatte. Doch nun war es eh zu spät und so redete er munter weiter. Gareth war es gewohnt, dass die Leute ihm unfreundlich entgegentraten. Sein Leben in dem Elfendorf seines Vaters war davon geprägt, dass die Dorfgemeinschaft ihn duldete, aber nicht wirklich willkommen ließ. Schon dort hatte er sich angewöhnt nicht jedes Kommentar sofort auf die Goldwaage zu legen, sonder seinem Vorhaben mehr oder weniger penetrant nachzugehen. Nur so würde er zum Erfolg kommen.
Erst als er seinen Nacken frei gab, um Elias zu verdeutlichen, dass auch er ein Vishap war, schien in dem Fremden eine gewisse Neugierde erwacht zu sein. Als Gareth beobachtete, wie sein Gegenüber über seinen Nacken strich und für einen Moment recht abwesend schien, fragte er sich unwillkürlich nach seiner Geschichte. Irgendetwas sagte ihm, dass auch er nicht ein sorgenfreies Leben als Drache geführt hatte.

Elias Worte bestätigten diese Vermutung und Gareth beobachtete, wie sich Elias an ihm vorbei drängte und den Raum verließ. Für einen Moment blieb er alleine im Wohnzimmer stehen und blickte dem Vishap hinterher. Dieser schien nicht gerade eine Frohnatur zu sein und doch war es für ihn eine, wenn auch nur kleine Verbindung, zu dem was er war, oder sein sollte.
Aus der Küche erklang Gläserklirren und obwohl der Halb-Elf mit dem Gedanken spielte einfach in sein Zimmer zu gehen, führten ihn seine Schritte nicht etwa ins Treppenhaus sondern den Geräuschen nach. Er blieb in der Tür stehen und beobachtete, wie Elias etwas zu suchen schien. Als er dies gefunden hatte, legte sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Lippen. Wenn er ehrlich war, hätte auch er nichts gegen einen oder zwei Schlucke aus dieser Flasche. Was auch immer darin war würde seinem Gedankenchaos sicher für eine Weile Ruhe gönnen, dass Elias die goldene Flüssigkeit wohl mehr zu brauchen schien, fiel ihm in diesem Moment kaum auf. Zu sehr war er mit seiner eigenen Situation beschäftigt und dem Gedanken daran, dass Alkohol tatsächlich etwas Ruhe in die Hektik des vergangenen Tages bringen konnte.

Erst als der Vishap in ansprach gelangte er wieder aus seiner Gedankenwelt und schüttelte leicht den Kopf. "Ich hatte es heute nicht so anstrengend wie viele der anderen." erklärte er schulterzuckend und fragte sich nicht das erste Mal an diesem Tag, ob er vielleicht im Kampf gegen diese Dämonen hätte von größerem Nutzen sein können. "Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich werde kein Auge zu bekommen." Endlich betrat er die Küche und setzte sich zu Elias, während er dem Glasmenschen auf dem Tisch einen neugierigen Blick zuwarf. "Die Flasche in deiner Hand verspricht allerdings ein wenig Entspannung." sagte er schließlich. "Stört es dich wenn wir einen Drink teilen?"

Im gleichen Moment hörte Gareth Schritte hinter sich und drehte sich zur Tür um. Ein junger Mann, den Ethan vorhin als Zane angesprochen hatte stand dort und fragte ebenfalls nach einem Schluck. Der Halb-Vishap lächelte und winkte den Fremden herein. "Wir können heute wohl alle ein wenig davon gebrauchen."
Er wartete bis auch Zane sich gesetzt hatte. "Zane richtig? Ich bin Gareth." Er blickte zu Elias und dann wieder zurück zu dem jungen Mann "Ihr kennt euch schon?"

(es ist nicht die Welt sorry, aber Männerfreundschaften schließen musste ich noch nicht so oft ...)
 
Imala

Ein völlig konfuser Traum riss sie aus ihrem Schlaf und schon als sie die Augen öffnete, konnte sie sich nicht mehr an dessen Inhalt erinnern. Etwas verwirrt blickte sie sich um. Für einen Moment hatte sie erwartet die Zeltwände über sich zu sehen, den Traumfänger, der sie jeden Morgen in einem neuen Tag willkommen geheißen hatte. Doch schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie auf diesen Anblick wohl nun für eine Weile verzichten musste. Langsam setzte sie sich auf und ließ die Beine von der Liege hängen, während sie ihren Blick in dem Behandlungszimmer umherschweifen ließ.

Die verletzte Schulter war verschwunden und Imala fragte sich, wo er wohl hingegangen war. Letztendlich wusste sie, dass dem jungen Mann nichts fehlte und er durch die Tinktur, die Ava im gegeben hatte, wahrscheinlich wieder zu Kräften gekommen war, doch das Patienten einfach so aus der Praxis verschwanden war ihr neu. Langsam stand sie auf und ärgerte sich selbst darüber, dass sie tatsächlich eingeschlafen war. Es war höchst unprofessionell von ihr gewesen, vor allem Weil sie immer noch nicht wusste, was sie mit dem vergifteten jungen Mann machen sollte. Ihr Blick fiel auf das Buch, welches sie zu Nachforschungen studiert hatte und für einen Moment wunderte sie sich, wie es an seinen momentanen Platz kam. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie das Buch aus ihrer Hand gelegt hatte. Ebenso wenig, dass sie sich eine Decke geholt hatte. Die junge Ärztin schüttelte den Kopf. Sie war wohl wirklich sehr erschöpft gewesen.

Ihr Weg führte sie zuerst zum Waschbecken, wo sie sich ein Glas mit Wasser einschenkte und einen großen Schluck trank. Dann stellte sie sich an das Bett des schlafenden Patienten. Ob sie wohl Aufzeichnungen machen sollte? Nach einem kurzen für und wider entschloss sie sich dafür und suchte in dem Nebenraum nach etwas zu Schreiben, während sie dabei gleich nochmal die aufgesetzten Kräutermischungen ansah. Es schien als würden sie tatsächlich sehr gut werden. Imala war ein wenig stolz auf sich. In ihrer Ausbildung bei den Cherokee hatte ihr Mentor immer nochmals einen Blick auf ihrer Tinkturen geworfen, doch in der letzten Zeit war sie immer besser geworden und er musste ihr kaum mehr Hilfestellungen geben. Bevor sie das Zimmer verließ, ließ die Ärztin erneut ihren Blick über die Regale schweifen. Sie hätte schwören können, dass die Fläschchen vorher noch anders dort gestanden hatte, doch wer sollte ihr gearbeitet haben?

Zögernd schaute sie den Flur hinauf und hinunter, ob ein weiterer Heiler gekommen war, ob Ava schon wieder auf den Beinen war? Doch sie hörte niemanden und so machte sie sich auf den Weg zurück zu Lucas. Erneut überprüfte sie seinen Puls und notierte dies in einer ordentlichen Liste. Sie fühlte nach seiner Temperatur und machte auch hier einen Vermerk mit einer groben Einschätzung. Weiterhin überprüfte sie die Linien, die sich von der Bissstelle über den Oberkörper des jungen Mannes zogen. Mit den Fingern maß sie vorsichtig den Abstand und notierte dies ebenfalls. Er musste auf jeden Fall regelmäßig beobachtet werden.
"Wenn ich nur wüsste, was ich mit dir machen soll?" flüsterte sie und legte fast automatisch eine Haarsträhne des jungen Mannes zurecht. "Ich kenne das Gift einfach nicht und ich ärgere mich wirklich, dass ich nicht besser aufgepasst habe." erklärte sie dem schlafenden Patienten und war wahrscheinlich nur so ehrlich, da sie vermutete, dass er sie nicht verstand. "Aber selbst wenn, ich glaube nicht, dass diese Wesen den Cherokee bekannt gewesen wären."

Während sie redete tränkte sie ein sauberes Tuch in Wasser, setzte sich vorsichtig auf neben ihn auf die Liege und tupfte dem fremden Mann den Schweiß von der Stirn. "Es ist alles so anders hier. Menschen werden durch das bloße Auflegen der Hand geheilt, irgendwelche Ungeheuer greifen an und vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber hier laufen nicht nur Menschen herum." Sie war sich noch nicht mal sicher, ob ihr stummer Gesprächspartner nicht vielleicht sogar auch irgendetwas magischen an sich hatte. Vorsichtig fuhr sie mit dem Tuch über seine Augen und legte es schließlich wieder in die Wasserschüssel. "Aber irgendwie werden wir das schon meistern. Das wäre doch gelacht." Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln und stand schließlich von seiner Seite wieder auf. Ich sollte Zaron fragen, der kennt sich mit Giften aus, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf und sie schüttelte den Gedanken sofort wieder ab. Sie kannte keinen Zaron und selbst wenn, würde sie ihn hier sicherlich nicht finden, war sie doch die einzige aus ihrem Indianerdorf, der in diese neue Welt gekommen war.

Seufzend fuhr sie sich durch die Haare. Es schien als würde sie langsam verrückt werden. Nachdem sie das Tuch ausgewaschen und frisches Wasser an Lucas Seite gestellt hatte, machte sie sich daran die beiden anderen Liegen wieder für neue Patienten bereit zu machen.
 
Elsa

Nachdem sich die Aufregung des Tages gelegt hatte und die meisten Verwundeten wieder geheilt nach Hause gegangen waren, lag Elsa noch in ihrem Bett in der Heilpraxis und betrachtete den Staub, der in den Sonnenstrahlen zu tanzen schien. Die Sonne... sie hatte ihre Eltern schon so oft davon sprechen gehört, doch nie hatte sie sich vorstellen können was das Wort bedeutete. Was es für Gefühle auslösen konnte. Die junge Werwölfin wollte am liebsten hinaus gehen und sich einfach auf den Rand des Brunnen legen und den ganzen Tag dort verweilen. Tag... hier gab es ebenfalls eine Neuerung, an die sie sich erst gewöhnen musste. Doch sie traute sich nicht, da ihre Beine sich noch immer schwach anfühlten.

Ihre Familie hatte sie mit sanfter Gewalt nach Hause schicken müssen, da sie alle drei sichtlich erschöpft waren. Sie lächelte ihnen noch hinterher, und rutschte dann wieder ins Bett zurück und überlegte, ob sie schlafen sollte. Doch ihre Gedanken überschlugen sich und außerdem war sie doch gerade erst aufgewacht? Dies hinterließ ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch. Sie konnte sihc noch an das goldene Licht in der Dunkelheit erinnern, wollte es nie wieder vergessen und auch an die Stimme. Dort hatte sie sich zum ersten Mal innerlich ruhig gefühlt... Kopfschüttelnd setzte sich Elsa wieder auf. "Das ist doch lächerlich", brummte sie und schwang die Beine über die Bettkante, um sich aufzusetzen.

In den Nebenräumen war es auch ruhig geworden, was Elsa vermuten ließ, dass die anderen ebenfalls schlafen gegangen waren. Nach mehreren Versuchen, schaffte sie es aufzustehen und zum Fenster zu gehen, wo ein Sessel stand. Hier ließ sie sich wieder nieder und sog die fabenfrohe neue Welt ein, die sich hinter dem Glas erstreckte. "Unglaublich." Wie lange sie dort saß, konnte sie nicht sagen. Sie musste wohl doch zwischendurch eingenickt sein, denn ein Geräusch aus dem Nebenzimmer ließ Elsa wieder hochfahren und sich umschauen.

Ihre Beine fühlten sich schon besser an, weshalb sie aufstand und langsam zur Türe des Nebenzimmers ging. Darin lag Lucas, einer der Neuen und eine ihr unbekannte Frau kümmerte sich um ihn. Sie schien eine Ärztin zu sein. Um ihre Konzentration nicht zu stören, verharrte die junge Werwölfin erstmal an der Türschwelle und schaute ihr zu.

(Bäh... ihrgendwie komm ich noch nicht ganz rein. Aer ist besser als nichts, würde ich sagen. :D)
 
Elias

Rubin starrte die volle Verschlusskappe an und hatte sie schon mit seinen beiden Händen umklammert, als er sie wieder entschlossen hinstellte. Nein, das war nichts für ihn. Nicht mehr. "Ich geh zu Kalliope, tut mir leid Elias..." meinte er und sah den Vishap an, dann sprang er vom Tisch zu Elias und hangelte sich an dessen Kleidung hinab zum Boden, wo er Richtung der Treppen stapfte und zu Kalliope ging. "Sie heißt Rosalie!" rief Elias ihm hinter her und nuschelte dann leise ein "Du Verräter!" Dann zuckte er aber mit den Schultern und nahm einen weiteren kräftigen Schluck, ehe er sich Gareth zu wandte. Irgendwie mußte er ihn loswerden, er brauchte keine Aufpasser.

"Ach... hast wohl nicht mitgekämpft..." meinte Elias süffisant lächelnd, als Gareth meinte, dass es für ihn ein nicht so anstrengender Tag war. Der Alkohol stieg dem normalerweisen trinkfesten Vishap bereits zu Kopf, dennoch war er noch nicht betrunken. "Aber macht nichts, ich war auch nicht besonders gefragt heute..." meinte er und sein süffisantes Grinsen bekam einen bitteren Beigeschmack, als er an Alvaro dachte. Ja der hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, der alte Angeber, während er sich gerade einmal ein bisschen selbst mit dem Schwert verletzt hatte. Als Elias Gareth Stimme erneut wahr nahm, ließ er den Gedanken wieder fallen und sah zu dem Elfen auf. "Kein Auge zutun?" fragte er und nahm einen weiteren Schluck, was immer dieses Gesöff war, es war gut gebrannt. Mit dem Blick verfolgte er wie Gareth sich nieder setzte und verteufelte sich innerlich, warum er so bescheuert nachfragen mußte. Was interessierte es ihn, ob der Typ schlafen konnte oder nicht?

Elias wanderte mit seinem Blick wieder zu der Flasche, die Gareth in dem Moment angesprochen hatte und das Gefühl von Gier und Habsucht stieg in ihm auf. Und ob er was dagegen hatte, die Flasche zu teilen! "Also,..." doch eine andere Stimme unterbrach Elias, als er dem neugierigen Vishap gerade erklären wollte, wie sehr er etwas dagegen hatte. So sah Elias irritiert zu Zane auf und seufzte innerlich. Er hatte die Anhänglichkeit dieser Bewohner schon ganz vergessen. War das nicht der Typ der vorhin im Wohnzimmer bei Ethans Rede weggenickt war? Elias mußte grinsen, was ihm aber verging, als er die Frage von Zane hörte. Noch bevor Elias irgendwas dagegen tun konnte, winkte Gareth den Jungen bereits herein und bot ihm einen Platz an, was Elias nur die Augen rollen ließ. Ach verdammt... Nun gut, die halbe Flasche, von der ein normaler Mensch gerade mal ein oder zwei kleine Schnapsgläser getrunken hätte, hatte der Vishap bereits mit großen Schlucken vertilgt und er mußte zugeben, dass das Zeug ganz schön einfuhr. Er spürte bereits wie ihm die Zunge schwerer geworden war und er würde wohl die ganze Flasche nicht weiter bringen, ohne dass der Notarzt kommen müsste.

"Ich hab vorhin Gläser in dem Schrank dort gesehen" Elias deutete ungelenk mit der Hand hinter sich und nahm sich noch schnell einen weiteren Schluck, während er hörte, dass Zane Gläser holte. (hoff das ist ok) Als drei kleine Gläser vor ihm standen wollte er schon protestieren, doch er zuckte nur innerlich mit den Schultern, dann mußte er sich halt öfter nach schenken. Während Gareth sich mit Zane bekannt machte ließ Elias die Gläser volllaufen und stellte die Flasche zur Seite, dann schob er den beiden Männern die Gläser hin und hob sein eigenes hoch. "Elias" nannte er seinen Namen und prostete ihnen zu. Nachdem er sein Glas mit einem Schluck leerte, verzog sich sein Gesicht nur noch ein klein wenig. Offenbar hatte er sich bereits an das brennende Gefühl gewöhnt.

"Also, ihr zwei...." begann er und nun hörte man auch schon ein klein wenig, die schwer gewordene Zunge. "... wer von euch kann mir jetzt mal erklären was hier los ist und warum Rosalie plötzlich Kalliope heißt?" mit einem breiten Grinsen, dass freundlich aussehen sollte, sah er zuerst zu Zane, dann zu Gareth und zu guter letzt zur Flasche nach der er griff und die Gläser wieder auffüllte. Rosalie hatte ihm zwar schon viel von den letzten 20 Jahren erzählt und dass er ein Stein gewesen sein sollte, schockierte ihn auch jetzt noch, doch sie hatte die Sache mit ihrer Namensänderung ausgelassen und auch was Zaron eigentlich auf ihrer Seite tat, denn als sie zu diesem Punkt kam, hatten sie die Stadt erreicht. Doch als er in die ratlosen Gesichter blickte, wußte er nicht genau ob ihm die beiden auch wirklich Antworten liefern konnten (hoffe das ist ok).
 
Nathaniel

Nathaniel schloß die Augen und erhöhte sanft den Druck auf Ava's Brust und dann war es da, das vertraute Gefühl vom Fallen. Als würde er tief eintauchen in schwarzes kaltes Wasser, bis er auf einem Waldboden landete. Während sein Körper in der realen Welt über Ava gebeugt da stand und sich nicht mehr bewegte, erhob sich Nathaniel in der Traumwelt Avas und klopfte sich das Moos und die kleinen Äste von seinen Hosenbeinen. Seine anfängliche Hemmung, Avas Traum zu besuchen hatte er mittlerweile vergessen und nun freute er sich darauf, mehr über die Elfe herauszufinden, über ihre Ängste etwas zu erfahren und über ihre geheimen Sehnsüchte. Er hoffte nur dass dieser Traum dies auch wieder geben würde.

Nathaniel trat ein paar Schritte nach vor, wohlwissend dass er nicht gesehen werden konnte, wenn er dies nicht wollte, und wandte sich um. Es dauerte nicht lange bis er feststellte, dass sie hier im Ringelwald waren, denn die Lichtung auf die Ava zugegangen war, war die selbe Lichtung auf der sie noch vor Stunden gesessen und diskutiert hatten. Die Lichtung, auf der Dyion die Sache mit dem Zeitreisen abzog und dann plötzlich wegen Samoko Alarm geschlagen hatte. Nathaniel schlenderte auf die Stelle hin, an der er mit Leanne gesessen hatte und ließ sich dort wieder nieder. Unglaublich, dass das ganze erst Stunden und nicht Jahre her war. Es war so unglaublich viel passiert. Ohne darüber nachzudenken fasste er sich an die Schulter und spürte... nichts. Im Traum hatte er natürlich keinen Verband und auch keine Schmerzen. Nachdem der Chival einige kurze Augenblicke so Gedankenverloren dasaß, blickte er schließlich wieder auf zu Ava. Langsam aber sicher konnte es hier wirklich los gehen. Oder hatte er sich getäuscht, in den Lauten die sie von sich gegeben hatte und den körperlichen Vorzeichen von Stress, die auf die schlafende Elfe einwirken würden?

Er war hier her gekommen um zu sehen, welche Action Ava hier durchmachte und dabei war sie nur auf dieser Lichtung und starrte ein Reh an. Doch die Luft verriet dem traumerfahrenen Chival, dass bald ein Stimmungswechsel anstehen würde, weshalb er sich erhob und ebenfalls zu dem Reh sah. Weshalb Ava ein Reh hier in ihren Traum geholt hatte? Zeigte sich hier nur Ava's Vorstellung einer idyllischen Lichtung wieder, oder hatte das Reh eine tiefere Bedeutung? Nathaniel wußte instinktiv wofür das Reh in einem Traum stand. Ein Reh zeigte für gewöhnlich das scheue und verletzliche Wesen des Träumers. Interessiert folgte Nathaniel der Elfe, als sie auf das Reh zuging und stellte sich direkt neben ihr, als sie das Reh an ihrer Hand schnuppern ließ. "Bist du das, Ava?" fragte er, wissend, dass sie seine Stimme nicht hören konnte. Sein Blick wanderte über ihre schlanken Finger hin zu der Schnauze des Rehs, während er das Reh vorsichtig umrundete. Irgendeine Verbindung schien zwischen dem Reh und Ava zu bestehen, aber Nathaniel hatte nicht die Zeit, die Szene genauer zu betrachten. Er wußte, dass die Stimmung gleich kippen würde, er spürte Avas verschnellerte Atmung in der Realität.

So nahm der Chival rechtzeitig Abstand von dem Reh und Ava und beobachtete, was als nächstes passierte. Ein Schrei gellte durch den dunkel gewordenen Wald, was selbst ihm die Nackenhaare elektrisierend hochstehen ließ. Wer der Schreihals war, wußte Nathaniel nicht, viel interessanter fand er Ava's Haltung dabei. Ihre kurzfristige Erstarrung und dann das loslaufen, erinnerte ihn so sehr an das Reh, das gerade noch da gewesen war. "Läufst du hin, oder weg, Ava?" fragte er, als Ava sich aus der Starre befreit hatte und bereits losgelaufen war. Er blieb stehen und versuchte noch einmal den Schrei zu hören um festzustellen aus welcher Richtung er kam. Dann hätte er die Antwort auf seine Frage, doch er hörte nichts mehr und die Traumszene rund um ihn begann zu bröckeln und sich in Rauch aufzulösen, nachdem Ava losgelaufen war.

Nathaniel schloß die Augen und atmete ruhig durch, während er sich durch Ava's Traum auf seine eigene Weise bewegte. Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich auf einer neuen Lichtung wieder. Die Lichtung war dunkler, bedrohlicher geworden. Die Bäume beugten sich dem unnachgiebigen Wind, er an ihre Blätter und Äste zerrte und der Lärm war auch für Nathaniel unangenehm und verstörend. Ava war noch nicht zu sehen, doch dann kam sie plötzlich zwischen Zweige hervor gestolpert, begleitet von weiteren Schreien. "Sind das die Schrei der anderen, für die du dich verantwortlich fühlst?" stellte er in den Raum, ohne darüber nachzudenken, was er da fragte. "Oder sind es die Schreie vor denen du dich fürchtest, sie zu hören?" Auch diese Frage schien im ersten Moment keinen Sinn zu ergeben und doch hatte er das Gefühl, dass da in Avas Unterbewußtsein eine schreckliche Erinnerung hauste, von der sie selbst vielleicht gar nichts mehr wußte. Sah so die Zerstörung dieser Welt aus? Hatte Ava das vor 20 Jahren so miterlebt?

Nathaniel ging grübelnd auf Ava zu und beobachtete ihr Gesicht, als sie die Statue in der Mitte entdeckte. Sie schien verunsichert zu sein als sie sie näher betrachtete. Als sie sogar zurück wich schien diese Verunsicherung zuzunehmen und umso stärker und dichter wurde der Nebel, der vom Boden heraufkroch und vom dunklen Moos grünlich schimmerte. Nathaniel beobachtete wie sich der Nebel um seine Knöchel schlängelte und immer höher bis zu seinem Knie kroch und dachte über dessen Bedeutung nach. Wieder war da ein Symbol von Unsicherheit, doch diesmal war sich Nathaniel sicher, dass sich das nicht auf Avas Person bezog, sondern auf ihre Gedanken und Gefühle. Sie schien verwirrt zu sein. Der Nebel stand für emotionale Verwirrung.

Nathaniel ging näher auf die Statue zu und erkannte die Statue, die er bereits im steinernen Wald gesehen hatte. Er wußte nicht in welcher Beziehung Ava zu der Statue stand, war sie ihre Schwester? Vielleicht auch ihre leibliche Mutter? Ihm war bereits aufgefallen, dass sie keine große äusserliche Ähnlichkeit zu Dyion hatte. Als er der Statue genauer ins Gesicht blickte fiel auch ihm die bösen Züge der Frau auf und er fragte sich, weshalb Ava so von ihrer Mutter träumte, wenn sie tatsächlich ihre Mutter war. Hatte Ava Schuldgefühle?

Ava's Ruf über die Lichtung holte Nathaniel zurück aus seinen Gedanken und wieder folgte er ihr ein paar Schritte. Während Ava sich schwerer Tat durch den dichten Nebel zu ging, war es für ihn kein Problem. Es waren ja nicht seine verwirrten Gedanken und Gefühle, durch die er watete. Dass es still geworden war, fiel dem Chival allerdings erst jetzt auf. Das Tosen des Windes hatte aufgehört und die Bäume zitterten nur noch ganz leicht. Nathaniel folgte Avas Blick und entdeckte ebenfalls eine weitere Statue und dann noch mehr Statuen, bis sein Blick auf seine eigene Statue fiel. Erstarrt blieb er stehen und betrachtete sein steinernes Ebenbild. Das Gesicht war schmerzverzerrt, was auch sein Gesicht etwas zucken ließ. Dann griff er nach der Figur und plötzlich löste sich die Szene erneut auf, Ava war durch die Versteinerten gerannt und hatte diese Szene verlassen. Nathaniel löste sich aber erst von seiner Statue, als diese ebenso zu bröckeln begann, dann tauchte er neben Ava wieder auf, deren Wangen mittlerweile tränennass waren.

Als Nathaniel sie so in der Mitte der ganzen Figuren stehen sah, war er versucht sich ihr zu zeigen und sie in den Arm zu nehmen. Sie tat ihm leid und das Gefühl ihrer Einsamkeit schnürrte auch ihm die Kehle und das Herz zu. Doch gerade als er zu ihr treten wollte, hörte er einen weiteren Schrei und gleichzeitig wandte er sich mit Ava um und entdeckte den panisch wirkenden Dyion. Nathaniel verzog das Gesicht, als er die Versteinerung des Elfen beobachtete und das Geräusch war furchtbar, wie sich das Stein über den Körper ausstreckte. War es wirklcih so geschehen? Er wußte das hier war nur Ava's Traum, eine Fantasie aus ihrem Unterbewußtsein. Nichts ernsthaft bedrohliches. Doch in der Realität gab es den versteinerten Wald und die versteinerten Figuren! War es für sie so schmerzhaft gewesen, wie es sich in Avas Traum darstellte?

Das Ava erneut weggelaufen war, hatte Nathaniel vor Schock wieder nicht mitbekommen und nun lief er hinter ihr her. Hörte ihr Weinen und schließlich ihren Schrei um Hilfe, als sie Meterweit vor ihm auf den Boden stürzte. Besorgt sah er zu, wie Ava von dem Stein ummantelt wurde und als die Elfe gänzlich darin eingehüllt war, beschloss er dass dieser grauenvolle Traum ein Ende haben mußte. Zuerst dachte er daran, sich zurück zu ziehen und ihr den Albtraum einfach zu nehmen, doch dann wischte er mit der Hand über die Szene, wie über ein feuchtes Bild um es zu verschmieren. Seiner Handbewegung folgte ein anderes Bild, zurück zu der Lichtung, auf dem noch das Reh gestanden und friedlich an Ava's Hand geschnuppert hatte. Die Lichtdurchflutete, sorgenfreie Lichtung, ohne Steinfiguren. Man hörte Lachen und freudige Rufe, doch die Personen konnte man nicht sehen und dann lag Ava vor ihm am Boden, dort wo sie gerade noch versteinert gewesen war. Ihre Wangen waren immer noch nass und Nathaniel trat nun für sie sehend nach vor und reichte ihr die Hand.

"Weshalb weinst du, Ava?" fragte er sie ungezwungen, so als wär nichts vorgefallen und er könne keinen Grund für ihr Weinen ausmachen. Dann half er ihr hoch. "Hast du dich verletzt?" fragte er sie und mit einer Fingerbewegung ließ er Dyion durch den Wald laufen, lachend und Elsa verfolgend. Nathaniel wandte sich um und winkte dem Elfen grinsend zu, dann drehte er sich der verwirrt aussehenden Elfe zu. Sobald er merken würde, dass sie wieder ein gutes Gefühl hatte, würde er ihren Traum verlassen, doch solange er ihren hektischen Herzschlag spürte und ihr Atem noch so schnell ging, würde er hier bleiben und versuchen mit ihr die schrecklichen Bilder zu vergessen. "Also, hier bin ich. Was wolltest du mir zeigen, Ava?" fragte er sie. Er mußte versuchen den Traum so zu manipulieren, dass sie keinen Verdacht schöpfte, dass es nicht ihr Unterbewußtsein, sondern er es war, der nun für diesen Traum verantwortlich war.

(hoffe du kannst was damit anfangen :) Und wenn was nicht passt, dann änder ich es :))
 
Lucas

Der Eleri wurde vom Gefühl wach, husten zu müssen. Doch so sehr er wollte, er konnte sich nicht bewegen und sein Brustkorb blieb beim Versuch steif. Panik kroch sofort wieder in ihm auf. Warum war er immer noch gelähmt? Wann konnte er sich endlich wieder bewegen? Sich in seine Gestalt des Raben verwandeln? Er mußte hier endlich raus! Lucas schloß die Augen und horchte in sich hinein. Er begann zu atmen, so wie Ava es vor Stunden mit ihm gemacht hatte. Es brachte nichts, wenn er jetzt durchdrehen würde, er hätte sowieso keine Chance, das irgendwie rauszulassen. Das vernünftigste war, er würde einfach ruhig bleiben. Er mußte den Leuten hier einfach vertrauen, irgendwie würden sie ihm schon helfen und bis dahin mußte er seine Geduld unter Kontrolle haben. Lucas ließ die Augenlider aufflackern und er versuchte sich in dem Zimmer umzusehen. Doch alles was er erkennen konnte war die Decke über ihn und ein paar sich bewegende Schatten.

Der Eleri schloß wieder die Augen, in der Hoffnung so besser hören zu können und dann hörte er tatsächlich etwas. Stimmen, eine von ihnen war die von Nathaniel, die andere war die von Holly. Holly? Hier? Der Überzeugung dass er jetzt auch noch Halluzinationen hatte, schloß er die Augen wieder und versuchte erneut einzuschlafen. Als er das nächste Mal munter wurde, spürte er ein leichtes Brennen. Es war das selbe Brennen, das er schon einmal hatte, doch diesmal waren die Schmerzen erträglich. Dass das allerdings ein Zeichen dafür war, dass die Verbreitung des Gifts wieder begonnen hatte, war dem Eleri nicht klar. Obwohl er keine Hoffnung hatte, versuchte er dennoch wieder aufzustehen, aber wie erwartet hatte er immer noch keine Kontrolle über seine eigenen Muskeln.

Lucas seufzte innerlich, er wollte nicht mehr! Doch bevor die nächste Panikattacke anrollte und der vorbildliche Vorsatz, Ruhe zu bewahren, über Board geworfen wurde, hörte er plötzlich Imalas Stimme neben ihm. Sie war gerade dabei, ihn zu untersuchen und sein erster Impuls war es, sich auf sich aufmerksam zu machen, dass er wach war, doch dann hörte er was Imala sagte und er entschied sich dafür, ruhig zu bleiben. Was sollte das heißen, sie wisse nicht welches Gift ihn dahin raffte? Hatte sie bis jetzt kein Gegengift gefunden? Mußte er noch lange in dieser Situation bleiben? Bei diesem Gedanken begann er noch mehr zu schwitzen, als das Brennen in ihm ausgelöst hatte. Würde er sterben? Hatte ihm die Hüterin nur ein paar Tage, anstatt ein Leben versprochen?

Er fühlte plötzlich wie kaltes Wasser, sein Gesicht entlang lief und diesmal machte Lucas die Augen auf, um zu sehen, was es war. Imala tupfte mit einem nassen Lappen seine Stirn und starrte an ihm vorbei. Dann lauschte er ihren weiter ihren Worten und ihm wurde bewußt, dass Imala ein Mensch war. Ein Mensch, der mit Magie bisher nicht in Berührung gekommen war, oder zumindest nicht absichtlich. Sie tat hier ihr bestes, auch wenn ihr diese Welt eigentlich einen Schrecken einjagen sollte und doch war sie immer noch hier, an seiner Seite um ihm das Leben zu retten! Seine anfängliche Wut über Imalas Nichtwissen tat ihm nun beinahe leid und die Tatsache dass sie eben nicht davon gelaufen war, dass sie trotz aller Merkwürdigkeiten ihrer Arbeit hier nachging, ließ ihn neues Vertrauen in sie fassen. Lucas hatte die Augen wieder geschlossen, doch als Imala endete, öffnete er seine Augen wieder um sie mit dem Gefühl der Dankbarkeit anzusehen.

Dann verzog er aber plötzlich sein Gesicht. Nicht dass er es willentlich verzog, es war ein Reflex seiner Muskeln, als das Brennen wieder zu einer Unerträglichkeit wurde und er erneut das Gefühl hatte, innerlich zu verbrennen. Er riss die AUgen auf und versuchte zu atmen, doch diesmal gelang es ihm nicht, stöhnend stieß er Atem aus und er spürte wie sein Nacken sich völlig verspannte. Ein tiefes Gurgeln kam über seine Lippen, was verdeutlichte, dass es ihm nicht möglich war, sich wieder zu entspannen.
 
Alvaro

"Ja..." fing Alvaro an zu sagen und wollte etwas neckisches auf ihren vielsagenden Blick hinzufügen als Nastjenka ihn fragte ob er sich auch so lebendig fühlte, doch dann drängte sich wieder das Bild von der versteinerten Nastjenka in seinen Kopf. Er hatte sie noch gar nicht darüber unterrichtet wie lebendig er sie heute schon gesehen hatte. Er überlegte sich das Thema anzuscheinende aber bevor er sich entscheiden konnte waren sie schon vor der Türe eines Gästezimmer. Zusammen mit Nastjenka trat er ein.

" 'Türl..." begann er zu sagen wurde dann aber von Nastjenkas Schritt auf ihn abgelenkt. Er war sich sicher sie würde nun einen Kuss bei ihn abholen und den Anfang machen. Vorhin hatte er sich zwar noch zu Müde gefühlt, doch jetzt wo er Nastjenka nochmals ansah fand er das schon noch genug Energie vorhanden sein würde. Es legte sich schon erfreut genüsslichen Blick auf ein Gesicht, welcher dann aber jäh durch Nastjenkas Frage zerstört wurde und durch einen erschrocken Blick mit geweiteten Augen sich auswechselte. Die Hände die er schon in der Tailienhöhe breit gehalten hatte um die an sich zu ziehen liess er sacken. Er wusste nicht was darauf zu sagen, was war schon zwischen ihnen? Er fand sie klasse ohne Frage, aber mehr konnte er in diesem Stadium doch nicht sagen? Zum Glück rettete ihn Nastjenka mit einen Zusatz zu ihrer Frage bevor er sich um Kopf und Kragen aus dieser Situation hätte reden müssen.

"Nun, ich weiss es nicht." antwortete er der Werwölfin was auch stimmte. Es war einerseits wirklich merkwürdig unter ihren ehemaligen Feinden zu leben, doch anderseits fühlte sich der Aeshma hier auch sofort wohl. Diese Gefühle die hier in der Stadt herumschwirrten machten ihn einfach Glücklich und dazugehörig so wie er sich noch nie Gefühlt hatte. Da er aber nicht wusste wie er das gescheit und männlich Nastjenka beibringen konnte sagte er ihr nichts darüber. "Aber ich weiss was wir tun könnten...?" er fuhr dabei über ihre Schulter und sah ihr in die Augen. Just in diesen Moment merkte er das vielleicht ein wenig frech war für Nastjenka Immerhin war sie ziemlich verwirrt. "Und zwar ins Bett legen und erst einmal schlafen" sagte er deshalb bevor Nastjenka antworten konnte und sprang vor ihr auf das Einzelbett.
 
Zaron

Ob er jemals über den Verlust von Azucena hinweg kommen würde? Der Magier erinnerte sich an den Moment als er sie das erste mal sah, sie saß auf ihrem Thron und er stand vor ihr. Er konnte sich noch an die wirren ersten Tage erinnern, nach all den Jahren hatte er seinen längst verlorenen Sohn wiedergefunden und Azucena war ihm in jeder Sekunde beigestanden. Vor seinem inneren Auge sammelten sich so viele Bilder an, er sah den kleinen Corax wie er sich an seinen Vater klammerte. An die Momente als Nick Corax zu ihm genommen hatte, an all die traurigen Stunden an denen er versucht hatte seine Geliebte zu trösten. Doch nichts konnte eine Mutter trösten die ihr Kind verloren hatte. Dann war der Moment vor ihm als Azucena ihm sagte, dass sie beide ein Kind erwarteten. Welche Freude hätte Azucena an Sofie gehabt, alleine der Gedanke an Azucena´s lächelndes Gesicht ließ ihn etwas aufseufzen. Denn das Lächeln würde er jetzt wieder öfter an Sofie sehen, sie hatte so viel von Azucena geerbt.

Ihre Umarmung tat ihm gut und ohne darüber nachzudenken hatte er seine Hände auf die ihren gelegt, er schloss die Augen und genoss die tröstende menschliche Nähe. Es machte sein Herz nicht leichter und dennoch beruhigte sich alles in ihm, seine angestrengten Muskeln, sein wild pochendes Herz. Ob Sofie ihre Mutter vermisste? Doch wie sollte sie, sie hatte Azucena nie kennen gelernt. Plötzlich verspürte er Neid, es war nicht nur so das Sofie Azucena nie kennen gelernt hatte er selbst war ihr fremd. Wie bei Soraya konnte er nie wirklich Sofie´s Vater sein, er hatte alles verpasst. Ihren ersten Schritt, ihr erstes Wort und ihren ersten Versuch Magie anzuwenden. "Ich muss irgendwann damit abschließen" sprach er dann leise weiter. Eine Gedenkfeier würde ihn zwar vor vollendete Tatsachen stellen, doch der Tod war nun mal nicht anders.

Schlagartig wurde er aber aus seiner Trauer gerissen, als er ihre Verletzung bemerkte, es war nicht so, dass er sich besser fühlte aber er wurde abgelenkt. "Es sieht nicht so aus als würde es deinem Fuß gut gehen" meinte er dann in einem bestimmten Ton. Er war bei Gott kein Heiler, doch dass ihr Fuß verletzt war sah auch jemand der nicht vom Fach war. "Glaube mir, du willst nicht, dass ich versuche deine Verletzung zu verarzten." meinte er dann und seine Lippen zuckten für einen Augenblick zu einem Lächeln. Während sie an seiner Seite her hinkte betrachtete er sie nochmals, nun plagte ihn wieder das schlechte Gewissen ihr gegenüber. Er hatte ihr sein Leben zu verdanken auch das von Sofie und Corax, ihr gutes Herz hatte sie alle gerettet doch was hatte sie nun davon. Ihre Freunde von damals behandelten sie nicht richtig, doch im Moment hatte er keine Ahnung wie er ihr in dieser Sache beistehen konnte. Je mehr sie sich mit ihm abgab um so schlimmer würde es wohl werden, vielleicht sollte er sich von ihr fernhalten? Aber nein, das würde er wohl nicht zustande bringen, nicht jetzt. Womöglich war es egoistisch, doch er brauchte jemanden dem er vertrauen konnte, jemand der wusste was geschehen war.

Schließlich kamen die beiden vor der Heilpraxis an und Zaron atmete einmal tief durch, auch für ihn war es nicht unbedingt einfach sich in dieser Gesellschaft wohl zu fühlen, doch er glaubte fest daran, dass er auf einem guten Weg war. Er schenkte Mahina ein aufmunterndes Lächeln "Einer der Heiler hier wird sich gleich darum kümmern, du wirst mir gleich dankbar dafür sein, glaube mir" meinte er dann und ging mit ihr in das Haus. Es war noch ruhig hier, nur vom oberen Stock hörte er ein Poltern und ein Lachen. Zaron ging quer durch den Flur und hinein in die Heilpraxis "Ist hier jemand" rief er dann, da es auch hier ruhig zu sein schien. Den Weg in die Krankenzimmer kannte Zaron noch vom Vortag und so führte er Mahina in ein Krankenzimmer doch dann hielt er inne. Er hörte im Nebenzimmer aufgeregtes Poltern und wahrlich beunruhigende Geräusche. "Was ist da wohl los?" fragte er Mahina.

Doch natürlich wusste sie es auch nicht, zögernd gingen die beiden zum Zimmer aus dem die Geräusche kamen und öffneten langsam die Türe, Zaron war sich unsicher was er von der Situation halten sollte. Er konnte ja nicht gut fragen ob alles in Ordnung war, denn allem Anschein nach war hier nichts in Ordnung. "Können wir irgendwie helfen?" fragte er dann die Frau im Zimmer die sich sorgenvoll über einen krampfenden Mann beugte (Hoffe das passt). Zaron fühlte sich merklich unwohl und wäre lieber wieder verschwunden, Krankheiten waren Angelegenheiten der Heiler und nicht die von Giftmischern.
 
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Imala

Die Behandlungsliegen waren wieder hergerichtet und die junge Ärztin nahm das Buch in die Hand, um es zurück in den Schrank zu stellen. Irgendetwas sagte ihr, dass sie in ihm keine Lösung finden würde und so sehr sie dies auch ärgerte, würde sie sich eine andere Lösung einfallen lassen müssen. Sie drehte sich gerade zur Tür um, als ihr vor Schreck das Buch wieder aus der Hand fiel. "Um Himmels Willen" entfuhr es ihr, als sie in die Augen des Mädchens schaute, dass im Türrahmen stand. "Ich habe dich nicht gehört, entschuldige bitte." meinte sie immer noch etwas neben sich, während sie nach dem Buch griff und es erst einmal zurück auf die Liege legte. Das Mädchen sah etwas blass aus und Imala fand sich schnell zurück in ihrer Rolle, die sie auch in dieser Welt recht gut spielen konnte. "Geht es dir gut? Kann ich dir irgendwie helfen?" Sie tat einige Schritte auf die junge Frau zu und lächelte. "Entschuldige, ich bin Imala." erklärte sie dann und bat Elsa ins Behandlungszimmer. "Du siehst schwach aus, warst du auch bei dem Kampf? Ich habe dich vorhin nicht gesehen, als alle anderen geheilt wurden. Kann ich irgendetwas für dich tun?" Während sie vor sich hin redete, schenkte sie einen Becher voll Wasser und reichte ihn der neuen Patientin.

Bevor sie sich weiter um das Mädchen kümmern konnte, bemerkte sie, dass mit dem vergifteten Patienten etwas nicht zu stimmen schien. Als sie sich zu ihm umdrehte, stand der Schweiß schon wieder auf seiner Stirn und seine Körperhaltung verriet ihr, dass er mit einem weiteren Krampfanfall zu kämpfen hatte. Sofort eilte sie an das Bett des Patienten, griff nach seiner Hand und nahm erneut das feuchte Tuch, um ihm den Schweiß von der Strin und schließlich auch von seinem Hals und seinem Oberkörper zu tupfen. "Hey, alles wird gut." redete sie dem jungen Mann ein, der sichtlich mit Schmerzen kämpfte und versuchte ihm tief in die Augen zu blicken, um doch irgendwie zu ihm durchzudringen. "Du wirst mir hier nicht wegsterben, hast du verstanden." flüsterte sie leise, während sie seine Hand heilt und mit Schrecken feststellte, dass die blauen Äderchen sich weiter in Richtung seines Herzens bewegten. Es schien als hatte ihre Kräutermischung ihre Wirkung aufgegeben. Sie brauchte das Gegengift, sonst würde sie hier gar nichts ausrichten können.

Imala hatte das junge Mädchen vollkommen vergessen und auch die Rufe von Zaron nicht gehört, bis dieser in der Tür zum Behandlungszimmer stand und fragte, ob sie Hilfe brauchte. Mit leicht panischem Gesichtsausdruck drehte sie sich um und blickte auf den Mann und die Frau, die gerade in den Raum getreten waren. Sie ließ die Hand des Patienten nicht los, während sie einmal tief einatmete und sich zu einem leichten Lächeln zwang. "Er wurde vergiftet." erklärte sie ruhig und sachlich. "Ein Naga, oder sowas in der Art." Sie blickte von Lucas zu den Neuankömmlingen und fragte sich einen Moment wie sie nun reagieren sollte. Konnte sie wirklich zugeben, dass sie ihm nicht helfen konnte? Was würde man von ihr denken? Sie war nicht fähig in dieser Welt eine Ärztin zu sein. Zu vieles was sie nicht wusste. Aber würde sie nicht nach Hilfe fragen, würde der junge Mann sterben. "Ich kenne mich mit Giften nicht aus." gestand sie deshalb mit einem ergebenden Seufzer. "Ich weiß nicht wie ich das Gegengift finden soll.

(sorry nicht all zu lang, aber irgendwie fiel es mir heute schwer)
 
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