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Das Haus der Muse / Die Heilpraxis

Gareth

Der Halbelf merkte wohl den Unterton in Elias Stimme, als er den Kampf ansprach und zuckte nun etwas verlegen mit den Schultern. "Ich war hier im Dorf zur Wache." erklärte er ehrlich. "Als ich vom Kampf erfuhr war es schon fast zu spät und dann tauchten hier ein paar Wendigos auf." Sein Blick glitt unwillkürlich zu seiner Hand, wo sich vor einiger Zeit der Energieball materialisiert hatte und dann wieder zu Elias. "Danach war alles vorbei." Er ignorierte den zweiten Kommentar des Vishaps, da er keine Antwort dazu wusste und erklärter schließlich, dass er nun eh nicht schlafen konnte. Auf dessen Nachfrage hin setzte er sich an den Tisch. "Ich muss das alles hier erst einmal verarbeiten." meinte er schließlich mit einem Blick auf die Flasche in Elias Hand. Genau das Richtige für diesen Moment.

Es schien als habe der Vishap etwas gegen seinen Wunsch nach einem Schluck. Gareth war sich ganz und gar nicht sicher an was er bei seinem Gegenüber war. Er spürte sehr wohl die leichte Abneigung, die Elias ihm gegenüber an den Tag legte und doch hielt ihn irgendetwas davon zurück sich der Situation zu entziehen. Vielleicht war es der Wunsch danach, sich mit seinem Artgenossen zu verbünden, vielleicht die Furcht davor nun irgendwo mit seinen Gedanken alleine zu sein oder letztendlich einfach nur das Verlangen nach einem Schluck der goldenen Flüssigkeit, die Elias mit solchem Genuss getrunken hatte, dass Gareth davon überzeugt war, es würde seine wirren Gedanken für eine Weile ruhig stellen.

Die Gesellschaft kam dem Halbvishap gerade recht. Der Neue sah nicht so aus, als wolle er am liebsten seine Ruhe haben und Gareth beschloss, dass Elias zu zwei Trinkgesellen weniger nein sagen konnte, als zu ihm alleine. Sie lud er den jungen Mann offenherzig zur Runde ein und entspannte sich ein wenig, als Elias von Gläsern sprach, welche der Fremde schließlich ohne zu zögern holte und auf den Tisch stellte. Gareth lächelte, während er sich vorstellte und schließlich das Glas zu seinem Mund führte und die goldene Flüssigkeit seinen Hals hinunter laufen ließ. Der süße Geschmack, viel mehr als das eigentliche brennen des Alkohols, ließen ihn für einen Moment das Gesicht verziehen, aber es war eindeutig besser als nichts. Was war das für ein Zeug? Der Geschmack war ihm neu, was ihn nicht davon abhielt, Elias erneut das Glas hinzuhalten und darauf zu warten, bis er wieder eingeschenkt hatte.

Als dieser schließlich auch seinen Namen nannte und der Neuankömmling sich selbst als Zane vorstellte, merkte Gareth, dass die beiden sich auch nicht zu kennen schienen. Er versuchte herauszufinden woran dies liegen konnte. Er erinnerte sich daran, dass einige der Bewohner anscheinend für längere Zeit versteinert waren und auch, dass Ethan davon sprach, dass er nicht der einzige Neue in dieser Welt war. Also könnte einer der beiden... Sein Kopf begann zu dröhnen, ob es an seinen Gedanken oder dem Alkohol lag, wollte er in diesem Moment nicht wirklich analysieren, also hob er sein Glas erneut an sein Lippen und trank. Das Zeug stieg ihm schneller zu Kopf als er dachte, doch dies störte ihn nicht wirklich. Fordernd stellte er sein Glas erneut auf den Tisch, während er Elias Frage anhörte.

Mit einem Stirnrunzeln schaute er zu Zane, doch der sah ebenso unschlüssig aus. "Vielleicht mochte sie ihren Namen nicht mehr." sprach er das erste aus, was ihm in den Sinn kam, ohne zu merken wie wenig Sinn diese Antwort zu machen schien. "Das soll es geben, hab ich gehört." verstärkte er sein Kommentar und schaute fragend zwischen Zane und Elias her.
"Oder es hat etwas mit ihrem krassen Auftritt bei dieser Stadtversammlung zu tun?" murmelte er seine weiteren Gedanken gerade heraus. "Es schien als wären mehrere von dieser Aktion überrascht gewesen." mit einem zufriedenen Blick schaute er erneut zwischen den beiden Männern her, seine Theorie schien ihm immer einleuchtender.
 
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Ava

Keuchend, schluchzend und nach Luft ringend blickte Ava sich um. Die Dunkelheit und die Enge waren verschwunden, doch das Adrenalin rauschte immer noch durch ihren Blutkreislauf. Ava blinzelte wegen der plötzlichen Helligkeit. Sie hörte Rufe und Lachen, konnte aber niemanden sehen. Ihr Puls raste als Nathaniel vor ihr auftauchte und ihr die Hand reichte. Sie hatte ihn vorher gar nicht bemerkt! Sonst waren ihre Sinne doch eigentlich sehr gut darin, doch diesmal...

Warum weinte sie eigentlich? Ihr war doch gar nichts passiert. Hatte sie sich auf der Wiese schlafen gelegt? Verwirrt ließ sie sich von Nathaniel aufhelfen. "Nein, mir geht es gut" sagte sie etwas unsicher, als er fragte ob sie verletzt sei. "Ich muss wohl eingeschlafen sein" sagte sie mit einem unsicheren Lächeln. Noch immer bummerte ihr Herz, doch ihre Atmung begann sich zu normalisieren. Dyion jagte Elsa durch die Bäume hinterher und die Lichtung wirkte friedlich und glücklich. Dennoch konnte Ava noch nicht ihren Traum vergessen.

Sie blickte Nathaniel an wie er Dyion zuwinkte. Er sah gut aus. Glücklich und sie war froh, dass er nicht mehr in der Heilpraxis war. Es hatte ihr wehgetan, ihn verletzt zu sehen, weil er ihr geholfen hatte. Hatte sie sich dafür eigentlich schon bedankt? Er wandte sich wieder zu und seine nächste Frage, brachte sie wieder aus dem Konzept. Sie hatte völlig vergessen, was sie ihm zeigen wollte. Oh man wie peinlich. Röte kriecht über ihre Wangen und sie weicht seinen Blick aus, aber es fiel ihr nicht mehr ein.

"Oh man wie peinlich. Ich hab völlig vergessen, was ich dir zeigen wollte. Ist das zu fassen" sagte sie und strich sich das Haar zurück. "Tut mir Leid." sagte sie und blickt ihn mit gerötetem Gesicht an. Für einen Moment wusste sie nicht was sie sagen sollte, sie erinnerte sich wie er ihr gesagt hatte, dass sie hübsch sei. Aber sie führte das eher auf seinen Blutverlust, als auch ihre tatsächliche Hübschheit. Trotzdem war es schön gewesen das zu hören.

"Aber da du nun schonmal hier bist. Wir haben überlegt eine Runde Fußball zu spielen. Ich weiß ja nicht, ob es das in deiner Heimat auch gegeben hat, aber es macht viel Spaß. Es gibt einen Ball und Teams die probieren den Ball in das jeweilige gegenerische Tor zu schießen. Indem sie nur ihre Füße benutzen. Es macht viel Spaß. Wir ärgern uns immer gegenseitig. Hättest du Lust?" fragte sie. Während sie sich in der Zwischenzeit schon bei ihm eingehackt hatte und mit ihm auf die Stimmen zugelaufen war. Dort hatte sich der Großteil der Stadtbewohner versammelt und spielte auch schon. Erwartungsvoll blickte sie ihn an. Den Alptraum den sie kurz zuvor geträumt hatte, war durch den Anblick ihrer Freunde und ihrer Familie vollkommen vergessen.

(So Sry, dass es so lange gedauert hatte, aber ich hatte Probleme mit dem Internet. Hoffe es ist so okey und du kannst was damit anfangen. ^^)
 
Dyion

Dyion war eingeschlafen, noch ehe sein Kopf den Polster berührt hatte. Er hatte nicht einmal Nyotas Gruß mehr mitbekommen. Dass er sich eigentlich hätte Waschen sollen, war dem Elfen auch egal. Er war einfach nur fertig und froh, dass er endlich zur Ruhe kam und verzichtete sogar darauf, sich auszuziehen. Als er Stunden später aufwachte, konnte sich der Elf an keinen Traum mehr erinnern, nur ein kleines Detail hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt: Eine leichenblasse Elsa, die vom Gefühl her aber auch Nyota sein konnte und die plötzlich die Augen aufriss. Das war es auch, was den Elfen aus dem Schlaf getrieben hatte und nun saß er im Bett und starrte auf das Bettende, wo sich seine Mushuks zusammengerollt hatten und friedlich schliefen.

Dyion fuhr sich über das Gesicht und gähnte einmal, dann stand er auf und verließ sein Zimmer. Er wollte erst einmal duschen und hoffte daher, dass niemand das Badezimmer belegte. Dyion hatte auch Glück. Einige Minuten später, stand der Elf frisch gewaschen, rasiert und angezogen wieder im Flur und blickte nochmal in sein Zimmer. Die Mushuks lagen nicht mehr am Bett und Dyion vermutete, dass die kleinen Wesen auf ihre eigene Erkundungstour unterwegs waren. So ging Dyion die Treppen hinunter in die Küche, um nach seinen Eltern, Ava und Diames zu suchen. Doch weder die einen noch die anderen waren zu finden. So vermutete Diyon, dass sie entweder noch schliefen, oder nach draussen gegangen waren um die Sonne zu genießen.

Dyion stand am Küchenfenster und blickte nachdenklich nach draussen. Auch wenn er sich über all die Veränderungen freute und es für ihn immer noch unfassbar ist, die Sonne zu sehen und zu spüren, so schüchterte ihn das alles auch ein klein wenig ein. Nur weil die Sonne aufgegangen war, waren noch lange nicht alle Probleme gelöst. Samoko konnte jederzeit wieder angreifen und was mit Zaron war, war immer noch nicht geklärt, auch wenn Dyion das Gefühl hatte dass er nun zumindest akzeptiert wurde. Ihn persönlich freute das natürlich, immerhin konnte er endlich seinen Großvater kennen lernen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen gegenüber seines Vaters haben zu müssen.

Während Dyion darüber nachdachte, entdeckte er, wie sein Großvater mit einer humpelnden Mahina in die Heilpraxis ging, was seine Gedanken unweigerlich zur Heilpraxis und in weiterer Folge zu Elsa trieb. Dyion wandte sich vom Fenster ab und schloß die Augen. Er hatte Elsa versprochen sofort zu ihr zu kommen, wenn er aufgewacht war und dieses Versprechen wollte er halten. Also orbte sich Dyion direkt in die Heilpraxis wo er hinter Elsa und Zaron auftauchte. "Hey, solltest du nicht im Bett liegen und dich ausruhen?" fragte Diyon hinter Elsa, noch bevor er mitbekam was in dem Behandlungszimmer los war. Als er aber die Anspannung im Behandlungszimmer merkte, sah er fragend hoch und zu Lucas, um den bereits Imala, Mahina und Zaron standen.

"Was ist denn hier los?" fragte Dyion, der nicht damit gerechnet hatte, dass es tatsächlich noch einen Verletzten vom Kampf gab, hatten sein Vater und Sam nicht alle geheilt? Und Imala war doch Ärztin. Dyion ging zwei Schritte zur Seite und stellte sich neben Elsa an eine Wand, um nicht im Weg zu sein.
 
´
Kalliope

Ein leises Schnarchen neben ihr ließ Kalliope langsam aber sicher wach werden und die Muse reckte sich in ihrem Bett, mittlerweile war ihr das Schnarchen von Rubin bekannt. Vorsichtig schielte sie zu dem provisorischen kleinen Bett in dem der Glasmensch schlief. Sie fragte sich warum Rubin bei ihr im Zimmer schlief wenn doch jetzt wieder Elias hier war. Bei dem Gedanken an Elias spürte wie ihr Herz einen kleinen Sprung machte, sie freute sich unheimlich das er wieder wach war. Sie beide hatten so unglaublich viel zu besprechen, sie musste ihm erklären was er alles verpasst hatte, was geschehen war. Sie musste ihm sagen, dass er 20 Jahre lange versteinert war, sie musste ihm die Kinder ihrer Freunde vorstellen. Besonders Thomas musste er kennen lernen aber auch die anderen Kinder. Mit dem Gedanken daran erhob sich Kalliope langsam aus dem Bett.

Sie versuche so leise wie möglich zu sein, damit sie Rubin nicht aufweckte. Bei dem Knarzen des Bodens hielt sie in ihrer Bewegung inne und schielte zu Rubin, doch der kleine Mann bewegte sich nicht und so schlich Rosalie weiter in ihr Badezimmer um sich zu waschen und anzuziehen. Sorgfältig kämmte sie ihr blondes Haar mit einem Lächeln auf Lippen, sie kämmte es sich so wie es Elias gefiel. Nur zu gut konnte sie sich noch erinnern, wie gern er über ihr gezopftes Haar furh ehe seine Hände in den offenen Teil der Haare an ihrem Nacken vergrub. Sie könnte förmlich die liebevolle Geste spüren wohl auch aus diesem Grund beeilte sie sich mit ihrer Morgentoillete noch mehr als sonst.

Als sie wieder durch das Zimmer schlich sah sie noch einmal kurz nach Rubin der noch zu schlafen schien so ging sie langsam die Stufen hinunter. Sie freute sich darauf Elias ein Frühstück zuzubereiten, auch wenn es nach dem Stand der Sonne später zu sein schien. Er würde sicherlich die süße Frucht der Hüterin mögen und dann könnten sie vielleicht gemeinsam in den Wald gehen, vielleicht hatte er Lust mit ihr Kräutersetzlinge zu holen. Wohl durch die Vorfreude summte sie vor sich hin und hörte erst spät die Männerstimmen, am Türrahmen zur Küche kam sie dann aprupt stehen. Sie sah Gareth, Zane und Elias. Ihr Blick glitt von jedem der Männer weiter zu den Gläsern und zu der fast leeren Schnapsflasche. Das Lächeln auf ihren Lippen gefor ihr und sie musste sich zu einem halbwegs freundlichen "Hallo" überwinden. "Lasst euch von mir nicht stören" meinte sie dann und ging an den drei Männern vorbei.

Sie musste Elias nicht länger anzusehen um zu wissen was los war, vermutlich hatte er die halbe Flasche alleine getrunken. Sie verfluchte sich selbst dafür, nicht alles alkoholische weggeschafft zu haben. Rosalie ging in ihre Kräuterkammer und suchte hastig ihre Tasche sowie eine kleine Schaufel zusammen ehe sie wieder zu den Männern in die Küche trat. "Ich gehe in die Wald ein paar Kräutersetzlinge suchen. Du solltest deinen Rausch ausschlafen" meinte sie dann zu Elias. Es war ihr egal was Gareth und Zane taten, was sie mitbekommen hatte hatten die auch kein Alkoholproblem und sie waren auch nicht ihre Schützlinge, Elias war es schon.
Doch Kalliope fühlte sich nicht in der Lage jetzt noch eine Sekunde länger bei dem angetrunkenen Elias zu verweilen, grußlos ging sie mit stolzen Schritten aus dem Raum. Auch wenn in diesen Sekunden eine Welt über ihr Zusammenbrach wollte sie es sich nicht anmerken lassen.

Draussen im Garten wurde sie von Feng Huang erwartet, der sich an ihre Beine schmiegte. Kalliope bückte sich kurz um Feng Huang zu begrüßen ehe sie mit ihm an seiner Seite in Richtung Wald aufbrach.
 
Mahina

Natürlich wäre es besser gewesen, Zaron und Mahina hätten sich direkt in die Heilpraxis teleportiert, doch zum einen hatte Mahina die Hoffnung Zaron noch am Weg umzustimmen und zurück zu gehen, zum anderen: Wenn sie schon in die Heilpraxis zu den anderen mußte, dann wollte sie schon gar nicht dort einfach reinplatzen. Also biss sie die Zähne zusammen und folgte Zaron unter lautstarkem Protest über den Stadtplatz. "Zaron, ich will nicht... das legt sich in ein paar Tagen..." versuchte sie noch ein letztes Mal, den Magier umzustimmen als sie knapp vor der Heilpraxis waren. Ihr Kopf war schon leicht rot vor Anstrengung, aber auch ihr Hals wies rote Stressflecken auf. Das Zaron auch jetzt nicht auf sie hörte, war ihr bewußt gewesen. Natürlich kümmerte er sich um sie, das würde er sich nicht nehmen lassen. Also fügte sie sich ihrem Schicksal und betrat hinter Zaron die Heilpraxis.

Die Heilpraxis war mittlerweile völlig leer, bis auf ein paar letzte Patienten und jene, die nicht schlafen konnten. Sie sah den Gang hinunter und erblickte in der Küche von Kalliopes Gästehaus, drei Männer sitzen. Einer von ihnen war Gareth, dem sie nun zuwinkte, dann aber folgte sie aber gleich Zaron, als dieser nach jemanden rief und dann plötzlich zügig auf ein Zimmer zuging. Nun hörte Mahina ebenfalls die Geräusche, die Zaron zur Eile angetrieben hatten und sie zuckte mit den Schultern, als er sie fragte, was dort los sein könnte. Das sich Zarons Schritte wieder verlangsamten und er sogar kurz zögerte, in das Zimmer zu gehen, ließ Mahina wieder aufatmen, ihrem Fuß hatte die Eile und der Fußmarsch nicht besonders gut getan, doch das würde sie Zaron nicht auf die Nase binden.

Als Zaron die Tür öffnete und hinein ging, folgte Mahina ihm und ließ hinter ihr die Tür offen stehen, da sie sah was hier vor sich ging und vor Schreck nicht mehr an die Tür dachte. Das war einer der Neuen hier in Adormidera, der dort auf der Liege lag und mit Schmerzen kämpfte. Mahina blickte zu Elsa, die neben der Tür stand, dann sah sie zu Imala und wieder zu Lucas. "Zaron, wir müssen helfen!" flüsterte sie zu Zaron gewandt, der den Ernst der Lage natürlich auch erkannte, doch kannte sie ihn langsam aber sicher gut genug, um ihm anzukennen dass er sich hier nicht wohl fühlte. Mahina sah Zaron einen kurzen Moment an, dann ging sie zu Imala und beugte sich ebenfalls über Lucas. "Er ist vergiftet" stellte sie fest, als sie die blauen Adern sah, die von dem Biss zu seiner Brust verliefen. Sie bemerkte, dass auf Lucas Haut Striche gemalt wurden, die nun von den Adern überragt wurden.

"Imala, richtig?" fragte sie nach dem Namen, den sie vor einigen Stunden so halbwegs mitbekommen hatte, ehe sie die Heilpraxis fluchtartig verlassen hatte. "Ich bin Mahina" stellte sich die Hexe vor, dann erhob sie sich wieder und humpelte um die Liege herum, sodass sie auf der anderen Seite, direkt Imala gegenüber stand. Mahina hatte keine Ahnung von Krankheiten oder gar Heilung. Sie kannte sich nur mit Kräuter und Salben aus, dennoch legte sie eine Hand auf Lucas Brust und fühlte, wie heiß er war. "Er glüht förmlich" sagte sie erschrocken und ihr Blick ging suchend zu Zaron, dann beugte sich Mahina über Lucas Gesicht und sah dem Eleri in die Augen. "Das weiß seiner Augen verfärbt sich gelblich! Schau!" sagte sie zu Imala, die den soeben begonnen Prozess bereits bemerkt zu haben schien.

Mahina sah zu Zaron, dann fragte sie Imala "Weißt du schon, was das Gift ist?" noch während sie auf die Antwort der Ärztin wartete, nahm Mahina aus dem Augenwinkel wahr, wie Zaron zu ihr kam.

(ich hoffe es ist ok so? Ich dachte ich stell Zaron noch nicht vor, weil ev. Imala fragen könnte, ob hier jemand einen Zaron kennt ^^ dachte das wär vielleicht witzig :D)
 
Nathaniel

Nathaniel sah Ava weiterhin lächelnd an, nachdem er sich ihr wieder zugewandt hatte. Neben Dyion und Elsa waren jetzt auch Thomas und Nyota auf der Lichtung und Nathaniel ließ sogar Tristan und Soraya erscheinen, von denen er wußte, dass sie Ava's Eltern waren. Allerdings wollte er es auch nicht zu sehr übertreiben, er durfte nicht riskieren, dass Avas Unterbewußtsein den Eingriff des Chivals bemerkte. Sonst war er schneller aus Avas Traum, als das er ihren Namen sagen konnte und dann war er definitiv in Erklärungsnot. Wie sollte er Ava dann erklären, was er in ihrem Zimmer machte? Er wußte allerdings auch, dass er nicht mehr allzuviel Zeit haben würde, hier im Traum zu sein. Der Eingriff, den er gemacht hatte, um den Albtraum zu beenden, hatte Ava ein wenig wachgerüttelt und ihre Traumwelt war nicht mehr ganz so stabil, wie er es sich wünschte und das zeigte sie ihm auch gleich, als sie keine Antwort darauf fand, was sie Nathaniel zeigen wollte.

Würde Ava noch im Tiefschlaf sein, würde sie eine Antwort auf Nathaniels Frage haben, da sie den Traum einfach mitgestalten würde. Doch so würde ihr Unterbewußtsein bald Verdacht schöpfen und Nathaniel fragte sich, ob es vielleicht jetzt der beste Zeitpunkt war, zu gehen. Doch würde er jetzt gehen, würde er Ava mit in die Realität nehmen, da war er sich sicher. Er mußte Ava dazu bringen, wieder aktiv zu träumen. "Ach was!" sagte er, als sie ihm gestand wie peinlich ihr die Situation war. "Vielleicht wolltest du mir auch nur die wunderschöne Lichtung hier zeigen?" meinte er mit einem freundlichen Lächeln und blickte dann zu der Wiese, die sich vor ihm erstreckte. Dass plötzlich Sofie auftauchte und noch ein paar andere Gestalten beobachtete er interessiert. Er hatte sie nicht hier her gerufen, also mußte Avas Unterbewußtsein wieder aktiv werden.

"Fußball?" fragte er verblüfft, die hier kannten Fußball? Er liebte Fußball, hatte es früher oft genug mit seinen Freunden gespielt. "Fußball ist mir ein Begriff" meinte Nathaniel lächelnd und sah zu der Wiese. Wie auf Befehl von Ava, hatten einige bereits angefangen zu spielen, wobei ihm in diesem Moment Corax auffiel. Noch jemand, den nicht er, sondern Avas Unterbewußtsein kreiert hatte. Doch irgendwas war komisch mit Corax. Der Vampir starrte ständig zu ihnen herüber und verfoglte auch, wie Ava sich bei Nathaniel untergehakt hatte und mit ihm die Wiese entlang lief. Corax trieb dabei den Ball vor sich her, während Dyion versuchte ihm den Ball abzunehmen. Corax aber war perfekt in dem Spiel. Zumindest in dem Traum. Keiner hatte eine Chance gegen den Vampir, es war, als würde jeder gegen eine Mauer laufen, während Corax sich nicht einmal auf den Ball konzentrierte.

Nathaniel wurde das ungute Gefühl nicht los, dass Corax die Personifizierung von Ava's Unterbewußtsein war. Hatte das Unterbewußtsein ein Auge auf den Chival geworfen? Und weshalb war es ausgerechnet in der Form von Corax? "Ava, was hältst du davon, wenn wir die anderen spielen lassen. Um ehrlich zu sein, ich hatte mich schon darauf gefreut, mit dir ein wenig alleine zu sein, wenn du verstehst...." meinte Nathaniel und lächelte Ava charmant ins Gesicht. Für einen Bruchteil einer Sekunde sah er zu Corax und er bemerkte, dass der Vampir aufgehört hatte zu spielen und nun einfach böse blickend zu Nathaniel sah. Ava konnte es nicht sehen, denn sie stand mit dem Rücken zu Corax.

Wieder fragte sich Nathaniel, weshalb Ava ausgerechnet Corax in diesem Traum als ihren Beschützer ihres Unterbewußtseins auserkoren hatte. Lief vielleicht etwas zwischen den Beiden, was Nathaniel bis jetzt noch nicht mitbekommen hatte? Nathaniel blickte Ava tief in ihre Augen. Irgendwie störte es ihn, von Corax so beobachtet zu werden und es würde ihn auch stören, wenn es die Realität war. Er mochte Ava, das mußte er vor sich nicht verheimlichen, sie war ein süßes Ding, das er gerne näher kennen lernen würde, aber das mit Corax nervte ihn wirklich. Er überlegte, ob er Corax wegschicken konnte, zumindest hier im Traum, doch das würde dem Unterbewußtsein sicherlich gar nicht gefallen. Deshalb versuchte Nathaniel, Ava lieber von hier weg zu locken. Und um Corax von ihrer "Flucht" abzulenken, vollführte Nathaniel heimlich eine kleine Handbewegung und der Ball, den Corax soeben noch vor sich her getrieben hatte, flog im hohen Bogen hoch und prallte auf den Kopf des Vampirs. Nathaniel nahm die Gelegenheit beim Schopf und nahm Ava bei der Hand um sie tief in den Wald zu führen, in der Hoffnung so Corax ablenken zu können.


(Ohje, ich befürcht es ist etwas verwirrend geworden. Sorry)
 
Nastjenka

Deutlich konnte Nastjenka die Spannung im Raum spüren, so wie vor wenigen Tagen als sie mit Alvaro gemeinsam Vodka getrunken hatte. Das es an diesem Abend damals zu nichts geführt hatte lag an zwei Dingen. Zum Einen an lag es an Talullah die aus der Sicht der Werwölfin einen netten Abend verhindert hatte und noch viel mehr lag es dran dass die Welt mehr oder weniger untergegangen war. Bei dem Gedanken an den Weltuntergang zuckte sie innerlich zusammen, sie hatte es so gut wie möglich ignoriert bis jetzt, doch dass sie, wie die anderen sagten, 20 Jahre versteinert gewesen war ließ sie nicht unbedingt glücklicher werden. Was hatte sie alles verpasst und sie wollte gar nicht daran denken was diese Stadtbewohner mit ihrer Statue aufgeführt hatten.

Dennoch fühlte sie sich an diesem Abend ziemlich lebendig. Sie spürte das Verlangen in ihrem Körper, das Verlangen nach etwas Aufmerksamkeit und Zuwendung. Auf ihre Frage hin schien ihm das Herz in die Hose gerutscht zu sein und Nastjenka kam nicht umhin laut loszulachen. Sie war eine Frau, aber nicht so eine sie hielt nichts von Bindungen und Lebenspartnerschaften. Es war ihr suspekt wie Menschen davon ausgehen konnten ewig beieinander zu sein, niemand konnte ein Leben lang der Versuchung von etwas Neuem widerstehen.
Seine darauf folgenden Antworten stellten sie nicht zufrieden, doch Nastjenka war klug genug nicht weiter nachzufragen, besonders weil es die Spannung die zwischen ihnen gerade geherrscht hatte noch weiter verschwinden lassen würde.

"Das weißt du also" meinte sie dann antwortend in einem sehr schmeichelnden Ton. Ihre Stimmte zielte es ganz und gar darauf ab Alvaro einzulullen. Was ihr wie sie zuerst glaubte auch gelang, als er ihre Schulter berührte doch dann ging er an ihr vorbei und sprang aufs Bett. Langsam wandte sie sich um und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen während sie sich zu ihm bewegte aber vor dem Bett stehen blieb und ihn ansah. "Heißt das jetzt du lässt mich jetzt hier einfach so stehen, ohne starke Männerhände die mich von allerlei Bösem beschützen" sie setzte einen unschuldigen Blick auf und biss sich kurz sanft auf die Unterlippe. Es wäre doch gelacht wenn sie Alvaro nicht dazu bringen würde den ersten Schritt zu tun.

Sie zwinkerte ihm kurz zu, um ihm zu zeigen das sie nur einen Scherz gemacht hatte ehe sie sich mit einem Lächeln umdrehte "Nun dann, werde ich mir mein eigenes Bett zum Schlafen suchen" wobei sie das Schlafen extra betonte, langsam drehte sie sich um und ging zur Tür. Wobei sie darauf achtete mit jedem ihrer Schritte Alvaro zu zeigen was er gleich verpassen würde wenn er sie nicht stoppen würde.
 
Ava

Nathaniel war wirklich süß. Anstatt sauer zu sein, weil sie ihn völlig umsonst in den Wald gelockt hatte, war er verständnisvoll und lächelte sie so freundlich an. Ihr Herz machte einen schnellen Hüpfer. Sie genoss es bei ihm untergehackt zu sein. Lächelnd blickte sie über die Lichtung und erkannte ihre Familie und ihre Freunde, die zusammen spielten. Das Nathaniel Fußball kannte, freute sie sehr. Vielleicht war er ja ein guter Spieler? So einen konnten sie noch gebrauchen. Lächelnd beobachtete sie wie Dyion versuchte Corax den Ball abzunehmen, bevor sie sich wieder Nathaniel zuwandte.

Alleine? Mit ihr? dachte Ava verwundert und ziemlich aus dem Konzept gebracht. Gleichzeitig aufgeregt und verängstigt überschlugen sich ihre Gedanken. Verdammt, sie kannte ihn doch gar nicht wirklich. Warum wollte er alleine mit ihr sein? Und warum gefiel ihr der Gedanke so sehr? Sie stand mit dem Rücken zu Corax und den Anderen und konnte deswegen die bösen Blicke gar nicht sehen, die das Unterbewusstsein-Corax Nathaniel zuwarf...oder den Ball der auf Nathaniels Befehl Corax Kopf traf. Mit einem charmanten Lächeln nahm Nathaniel ihre Hand und zog sie zurück tiefer in den Wald. Mit vor Aufregung klopfenden Herzen folgte sie ihm.

Das Sonnenlicht brach wunderschön durch die Baumkronen und die Luft war erfüllt von Leben. Lachend folgte sie ihn mit schnellen Schritten tiefer in den Wald. Avas Blick fiel auf ihre und Nathaniels Hand. Wie er sie hielt fühlte sich gut an... sie mochte es... sie mochte...ihn! Bei dieser Erkenntnis schoss Ava kurz das Blut ins Gesicht. Sie hatte sich doch nicht etwa verknallt? Wann zur Hölle war eigentlich das passiert? Was wusste sie schon über ihn? Das er eine Schwester hatte... das beide aus einer Gefahrensituation hergekommen waren... das er von der Erde kam... das er ihr das Leben gerettet hatte, dass aber auch er es gewesen war, der vorgeschlagen hatte zu fliehen... er hatte ihr gesagt, das sie hübsch war... Avas Herz klopfte schnell in ihrer Brust, während ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen. Sie wusste kaum etwas über ihn. Doch er hatte sie gerettet und sie hatte sich noch gar nicht bedankt. Er fand sie hübsch und sie.. sie mochte ihn! Abgelenkt und etwas durcheinander wegen der neu entdeckten Gefühle, stolperte Ava über eine der Wurzeln von einer alten Weide.

Ava schrie kurz erschreckt auf, doch Nathaniel fing sie auf und stützte sie. Es dauerte einen Moment bis beide ihr Gleichgewicht wieder hatten. Atemlos lachte Ava erleichtert auf und blickte hoch zu Nathaniel. Sein Gesicht war ihrem ziemlich nah und ihr Herz klopfte sehr schnell vor Aufregung. Ihre Hände lagen an seinem Oberarm.

"Das war knapp" sagte sie etwas außer Atem. "Es wird wohl zur Gewohnheit, dass du mir andauernd den Arsch retten musst" sagte sie, anspielend auf den vergangenen Kampf mit der Furie, wo er sie regelmässig vor Schaden bewahrt hatte. Falls er allerdings auf ihre Worte antwortete, so bekam Ava dies nicht mehr mit. Sein Blick hatte sich irgendwie verändert und zog Ava vollkommen in ihren Bann. Seine Hände lagen an ihrer Taille und auf einmal wünschte sie sich, dass er sie küssen würde und hatte gleichzeitig eine wahnsinnige Angst davor. Das lief doch eigentlich viel zu schnell! Doch dieser Blick aus diesen tiefgrünen Augen, ließ sie so ziemlich alle Gedanken vergessen. Als er dann auch noch tatsächlich seinen Kopf absenkte, entfuhr Ava ein kleiner Seufzer, bevor sie sich ihm ein wenig entgegenreckte um die letzten Millimeter zu überbrücken. Ganz zart streiften ihre Lippen sich, doch bevor der Kuss auch nur vertieft werden konnte, spürte Ava eine Hand die sie packte und zurückzog.

"Was soll der Mist eigentlich?! Du kennst den Typen gar nicht und verschwindest mit ihm im Wald und lässt dir vom ihm die Zunge in den Hals stecken?!" fragte ein ziemlich empörter Corax. Verwirrt schaute Ava ihn an, doch dieser wandte sich gleich wieder von ihr ab um Nathaniel einen starken Schupser zu geben. "und du lass gefälligst die Finger von ihr!" sagte der Vampir mit drohender Stimme und ließ dabei seine Eckzähne aufblitzen. Es dauerte einen Moment bis Ava reagierte, denn sie war ziemlich überrascht davon, wie die Situation eskaliert war. Gerade hatte sie noch in Nathaniels Armen gelegen und nun schrie Corax sie an und machte ihr Vorwürfe und bedrohte, den Kerl den sie unbedingt küssen wollte. Und sah dabei auch ziemlich eindrucksvoll aus. Bevor der Streit noch weiter eskalieren konnte, stellte Ava sich zwischen die Beiden, mit den Rücken zu Nathaniel.

Sie hätte nie gedacht, dass Corax so reagieren könnte. Natürlich waren die beiden miteinander aufgewachsen und sie hatte auch ein bisschen für ihn geschwärmt. Aber ob das daran lag, dass er ihr wirklich gefiel oder das er der einzigste Mann in dieser Welt gewesen war, der in Frage für sie gekommen war. Darauf wusste Ava einfach keine Antwort. Sie hatte schließlich gerade erst gecheckt, dass sie sich für Nathaniel interessierte. Zu einer wirklichen Beleuchtung ihrer Gefühle war sie noch gar nicht gekommen. Aber egal, wie es um ihre Gefühle stand. Niemand sagte ihr was sie zu tun oder zu lassen hatte!

"Gott, verdammt Corax! Ich kann küssen wen ich will und das geht dich gar nichts an!" faucht sie wütend zurück. Doch irgendwas stimmte nicht, anstatt zurückzuschreien, löste sich die Umgebung langsam auf. Verwirrt schüttelte Ava den Kopf. Aber was sah sie den da? Sie drehte sich um, doch Nathaniel war fort und auch Corax verblasste langsam...

 
Nathaniel

Nathaniel grinste breit, während er Ava hinter sich her zog. Sein Plan hatte geklappt, das Unterbewusstsein war damit beschäftigt sich über den Ball Gedanken zu machen und achtete nicht mehr auf den Eindringling. Also verlangsamte nach kurzer Zeit sein Tempo und blieb schließlich stehen. zu Abrupt für Ava, die plötzlich über eine Wurzel stolperte. Instinktiv fing Nathaniel sie auf, kam dadurch aber selbst ins Wanken. Als er wieder sicheren Stand hatte, grinste er Ava an und sah ihr zu, als sie loszulachen begann. Das Lachen stand ihr wirklich sehr gut.

Als sie sich wieder fing, sah Nathaniel ihr immer noch tief in die Augen. Sein Lächeln hatte sich allerdings etwas abgemildert und seine Lippen waren leicht geöffnet. So schnell hatte er es gar nicht vor, die Nähe zu Ava zu suchen, doch wenn er sie schon mal so nah in seinem Arm hatte…. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen, als sie zu sprechen begann. Seine Mundwinkel zuckten nur kurz zu einem Lächeln. „Nicht knapp genug…“ meinte er und zog sie bei seinen Worten noch ein wenig mehr in seine Arme. Schließlich beugte er sich über sie, ließ seine Hand über ihren Rücken zu ihrem Kopf wandern und sah ihr abermals in die Augen.

Er spürte, wie sich ihr Traum-Ich danach sehnte, von ihm geküsst zu werden, das Gefühl zu kosten wie es war liebkost zu werden und Nathaniel stellte sich die Frage, wieviele Lippen diesen schön geschwungenen Mund hier in dieser kleinen Welt schon geküsst hatten? Wurde Ava überhaupt schon mal geküsst? Vielleicht von Corax? Avas Drang, den Kuss endlich passieren zu lassen entfachte auch Nathaniel selbst, obwohl er sich gerade nicht sicher war, ob er das Richtige tat. Wenn Ava noch nie geküsst worden war, sollte sie diesen Kuss dann nicht in der Realität genießen? Doch Ava’s Wunsch war so stark, dass er sich wie magisch angezogen von ihr fühlte und schließlich schloss er die Augen und öffnete den Mund, bereit seine Lippen auf die ihren zu senken.

Vorsichtig fand er sein Ziel und umschloss Avas Lippen mit den seinen, es war fast wie ein sanfter Hauch, eine kurze flüchtige Berührung. Zärtlich und unsagbar verführerisch. Nathaniel spürte ein Kribbeln in ihm aufsteigen, etwas von dem er irritiert war, so irritiert, dass er zuerst nicht merkte, wie Ava sich ihm entzog. Erst als er den Kuss intensivieren wollte, machte er die Augen auf und verscheuchte die aufwallenden ungewohnten Gefühle. „hey!“ sagte er enttäuscht und fragend zu gleich, während er einen Schritt nach vor stolperte. Dann sah er, dass es nichts mit der Traum-Ava zu tun hatte, die den Kuss beendete. Es war ihr Unterbewusstsein, in Form von Corax.

Als Corax zum losschimpfen begann, spürte Nathaniel wie sich Ava plötzlich in der Realität regte. Seine Hand ruhte immer noch auf ihrer Brust und im Traum stolperte er ohne ersichtlichen Grund zur Seite, als sich Ava im Bett zur Seite drehte und Nathaniels Arm mit sich zog. Verflucht… dachte er sich, als er wieder Halt gefunden hatte, doch dann verlor er erneut sein Gleichgewicht, diesmal aber weil Corax ihn schubste. „Geht’s noch?“ fragte Nathaniel empört, als er sich gefangen hatte und wieder ganz aufrichtete. Doch Corax kam sofort wieder auf ihn zu und diesmal hatte der Vampir etwas Einschüchterndes an sich. Waren es seine Eckzähne? Obwohl Nathaniel wußte, dass ihm hier nichts geschehen konnte, spürte er doch etwas Angst in sich aufkommen.

Als sich aber plötzlich Ava zwischen sie drängte, gefiel ihm das gar nicht. Nicht nur, dass er nicht wollte dass sie verletzt wurde, auch fand er es nicht gut, dass sie sich gegen ihr eigenes Unterbewusstsein stellte. Das würde nur dazu führen, dass sie gleich aufwachte. Nathaniel sah mit besorgtem Blick von Ava zu dem wütenden Corax und während Ava sich verteidigte, spürte Nathaniel schon, wie der Traum begann zu bröckeln. Zeit also zu verschwinden. Unspektakulär verschwand Nathaniel einfach aus Avas Traum und stand wieder vor ihrem Bett. Wobei stehen, nicht der richtige Ausdruck war. Sein Körper lag halb auf Ava drauf, da sie sich zur Seite gedreht hatte und ihn über das halbe Bett mitgezogen hatte.

Nathaniel zog seine Hand von ihrer Brust weg und richtete sich wieder auf. Im Großen und Ganzen war der Ausflug ja ganz witzig gewesen und er hatte einiges von Ava zu sehen bekommen. Nur schade dass der Kuss so abrupt unterbrochen worden war. Was da mit diesem komischen prickeln war, wollte er ersteinmal lieber nicht näher beleuchten. Er fand Ava nett, war ihr dankbar für alles, aber weshalb hatte ihn ihre Nähe so nervös gemacht? Oder war es einfach nur deswegen, weil es auch für ihn nicht alltäglich war, geküsst zu werden? Immerhin hatte er auch Gefühle und war nicht gänzlich aus Stein.

Nathaniel sah Ava noch einen Moment an, dann verblasste seine Gestalt und wie der Chival gekommen war, so ging er auch wieder aus dem Zimmer. Er flog unsichtbar über die Treppen nach unten und zurück zu dem Behandlungszimmer, wo sich mittlerweile wieder mehr Menschen eingefunden hatten. Als Nathaniel Dyion entdeckte grüßte er ihn und für einen Moment lang dachte er an Ava’s Traum, als der Elf vor Schmerzen geschrien hatte und von Stein ummantelt wurde. Nathaniel wandte seinen Blick ab und sah in die Richtung, in die auch Elsa und Dyion starrten. Dem Typen der auf dem Krankenbett lag, schien es wohl nicht besonders gut zu gehen.

„Ähm, entschuldigt bitte“ sagte er an Elsa und Dyion gewandt. „Ihr wisst nicht zufällig wo ich Leanne, meine Schwester finde?“ fragte Nathaniel. Er wollte hier aus der Heilpraxis raus und er wollte endlich mit seiner Schwester reden. Elsa blickte von Lucas weg und zu Nathaniel, dann erklärte sie ihm, dass ihr Vater Leanne mit in das Wachhaus genommen und ihr vermutlich eine kleine Wohnung gegeben hatte, dann aber wandte sich Elsa wieder der Ärztin und dem Kranken zu. (@Eleya, hoffe es ist ok)

Nathaniel bedankte und verabschiedete sich, dann beeilte er sich die Heilpraxis zu verlassen und ging gähnend zum Wachhaus hinüber. Der Traum von Ava war zwar interessant und stellenweise sehr lustig gewesen, doch jetzt merkte er, wie die Müdigkeit zurück in seine Knochen kroch.
 
Ava

Mit einem Gefühl der Verwirrung wachte Ava auf. Es dauerte einen Moment bis sie überhaupt realisierte das sie geschlafen hatten. Zuerst hatte sie gemeint, ein Gewicht auf sich gespürt zu haben, aber ihr ganzer Körper schmerzte, also hatte ihr Kopf ihr da einen Streich gespielt. Vorsichtig richtete die Elfe sich auf. Ihre Lippe, sowie die Kratzer an ihrem Körper pulsierten und jeder Muskel schien der Elfe wehzutun. Ava drückte ihre Hand gegen ihre Schläfe in der Hoffnung, dadurch ihre Kopfschmerzen zu besänftigen. Ihre Augen zu kleinen Schlitzen vor den Sonnenlicht zusammengequetscht, blickte Ava sich um.

Sie erkannte das Zimmer, als eines der Gästezimmer, doch wie sie hierher gekommen war, war ihr schleierhaft... Imala hatte sich ihre Wunde angeschaut und war etwas holen gegangen und dann... nichts. Sie musste doch glattweg eingeschlafen sein. Hatte Imala sie dann in ihre Zimmer gebracht? Und wenn ja, wo hatte dann die Ärztin geschlafen? Ein schlechtes Gewissen breitete sich in Ava aus. Das war ja nicht sehr gastfreundlich. einem gast das Zimmer zu stehlen. Ihr Blick fiel auf die Tasse und ihr Gesicht verzog sich bei den Gedanken, nun kalten Tee zu trinken, doch vermutlich würde er ihr gegen die Schmerzen helfen. Imala hatte gemeint, dass sie ihr was geben würde. Oder etwa nicht? Alles war so unscharf in ihrem Kopf.

Vorsichtig setzt Ava sich den Tee an die Lippen und musste sich zusammenreißen um ihn nicht auszuspucken. Kalter Tee war einfach das Letzte. Schnell hielt sie sich die Nase zu und kippte das Zeug runter. Ava blickte sich um und bemerkte, dass dieses Gästezimmer, anscheint noch nicht von Imala benutzt worden war. Sie ging an den Schrank, da sie vermutete, dass Rosalie Kleidung für die Neuankömmlinge bereit gelegt hatte und wurde auch fündig. Bewaffnet mit neuer Kleidung und einem Handtuch, ging Ava ins Bad. Sie würde sich erstmal den Kampf von ihrem Körper waschen und sich etwas anderes anziehen.

Kurz darauf, hatte sie sich gereinigt und umgezogen und war relativ zufrieden mit ihrem Aussehen. Das Haar zu einem Zopf geflochten, da es ihr so aus dem weg war beim Trockenen, wies nur noch die aufgeplatzte Lippe auf den vergangenen Kampf hin. Das warme Wasser hatte ihr gut getan, ihre Muskeln gelockert und auch das Schmerzmittel begann langsam zu wirken. Mit geübten Bewegungen machte Ava das Bett, doch ihre Gedanken waren weit fort. Nun, da ihr Kopf klarer war, verfolgte sie der Gedanke an ihren Traum. Natürlich ihr altbekannter Alptraum der sie permanent am Schlafen hinderte, war das eine, doch normalerweise wachte sie auf, wenn der Stein sie überzogen hatte und sie erstickte... Gänsehaut breitete sich über ihren Körper aus, doch heute, hatte sie auch einen schönen Traum gehabt. Dies war schon ziemlich ungewöhnlich.

Waren die Gefühle echt gewesen? Oder hatte sie sich einfach in einen Traum-Nathaniel verknallt, der mit der Realität nichts zu tun hatte? Ava schüttelte den Kopf um ihre Gedanken frei zu bekommen. Was auch immer es war... sie war nicht besonders scharf darauf, es in der Realität auszutesten. Natürlich dieser Kuss, mit dem Versprechen auf mehr... hatte ihr sehr gut gefallen. Aber in der Realität sich an Nathaniel ranmachen? Auf gar keinen Fall! Wie peinlich sie sich in ihrem Traum benommen hatte! Außerdem würde er gewiss nicht sowas sagen, wie das er allein mit ihr sein wollte. Vielmehr würde er sie vermutlich eher in die Wüste schicken, weil sie ihn in diese Lage gebracht hatte, in der er gekämpft hatte.

Für einen Moment überlegte Ava, ob sie einfach aus dem Fenster verschwinden sollte, doch dann verdrehte sie die Augen wegen solch idiotischer Gedanken. Sie würde sich schließlich bei Imala und Nathaniel bedanken müssen und sie wollte nach Lucas sehen. Vielleicht hatte die Ärztin ja ein Heilmittel gefunden? Ava drückte die Schulter durch, bereute dies aber sogleich, weil diese Bewegung die Krallenspuren ein wenig spannte. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Das Zimmer sah wieder tip top aus, weswegen sie nun nach unten ging. Zuerst erblickte sie ihren Bruder mit Elsa, welche sie zugleich freudig grüßte, dann wanderte ihr Blick über die anderen Anwesenden, Zaron, Mahina und Imala, doch einer fehlte Nathaniel: Für einen Moment rangen Freude darüber, ihm nach diesem peinlichen Traum nicht begegnen zu müssen und Traurigkeit, weil er nicht da war, in ihr. Waren aber sofort vergessen, als sie bemerkte, in was für einen misslichen Lagen Lucas war.

Verdammt, dass Gift war dabei ihn zu töten und sie konnten nichts tun. Einfach weil sie nichts wussten! Ob Holly eine Lösung gehabt hatte? Ach, wäre sie doch nur hier, dann hätte Ava sich sicherer gefühlt. Ihr Blick wanderte zu Zaron. Konnte dieser ihnen helfen? Hilflos blieb Ava stehen, für den Fall, dass bestimmte Kräuter oder irgendwas benötigt wurden. Mehr konnte sie wohl für Lucas nicht tun und das ärgerte die Elfe maßlos.
 
Imala

Die Ärztin ließ die Hand des Patienten nicht los, als sie fast hilfesuchend zu den Neuankömmlingen blickte. Sie konnte die beiden Gesichter kaum einordnen, hatte sie die beiden überhaupt schon einmal gesehen? War dies im Moment überhaupt wichtig. Die junge Frau fühlte sich überfordert. Sie war hier in der Heilpraxis die beiden waren sicherlich auch hier um nach Hilfe zu fragen und sie hatte einen Patienten hier, der mit seinem Leben kämpfte. Die junge Frau, die vor einigen Minuten in das Behandlungszimmer kam, hatte sie schon wieder fast vergessen und so war sie froh, dass der junge Mann, der kurz vorher herein kam, sich anscheinend um sie kümmerte. Imala drückte Lucas Hand und zwang sich einmal tief einzuatmen. Es schien als wäre sie hier immer noch verantwortlich und auch wenn ihr noch keiner gesagt hatte, wo die eigentlichen Verantwortlichen dieser Praxis geblieben waren, so erschlich sie langsam das Gefühl, dass sie nicht mehr kommen würden. Sie war auf sich alleine gestellt und sie würde diesen Mann nicht sterben lassen.

Sie nickte, als die Frau nach ihrem Namen fragte und lächelte leicht, als diese sich als Mahina vorstellte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie humpelte und ein schlechtes Gewissen breitete sich in ihr aus. Sie war hier um zu helfen, nicht um Verletzte um Hilfe zu bitten. Doch in diesem Moment stieß Lucas ein weiteres Stöhnen aus und mit großen Augen blickte sie wieder zu dem Vergifteten und konnte förmlich zu sehen, wie die blauen Adern sich seinem Herz immer weiter näherten.
"Das Fieber hatte nachgelassen." sagte sie schließlich, als Mahina feststellte wie heiß sich Lucas anfühlte. "Aber ich vermute, dass die Kräuter einfach zu schwach und das Gift viel zu stark ist." Sie blickte von der jungen Frau zu dem Patienten und gerade als diese die Farbe seiner Augen ansprach, bemerkte auch die Ärztin den gelblichen Schimmer. "Das ist nicht gut." flüsterte sie. Eigentlich hätte sie es sein müssen, die Ruhe und Zuversicht ausstrahlte. Das war es doch, was eine Ärztin ausmachte. Doch gerade fühlte sie sich gar nicht ruhig und zuversichtlich. Am liebsten wäre sie davon gelaufen, doch dies Blöße würde sie sich unter keinen Umständen geben.

Dass Nathaniel in das Behandlungszimmer kam, nahm sie nicht wirklich wahr, auch dass er wenige Momente später wieder verschwunden war bekam sie nur am Rande mit. Sie blickte zu der jungen Frau und dem jungen Mann, die etwas Abseits standen und das Geschehen mit besorgtem Blick beobachteten. Es waren viel zu viele Menschen in diesem Raum.
Imala wurde von Mahina abgelenkt, die nach dem Gift fragte. Als sie zu ihr blickte, bemerkte sie, dass mittlerweile auch der andere Mann, an das Bett des Patienten getreten war. "Ich habe von diesen Wesen noch nie etwas gehört. Ich kenne das Gift nicht. Auch die Bücher konnten mir nicht weiter helfen." erklärte sie und konnte das Zittern in ihrer Stimme nicht ganz verbergen. Wieder glitt ihr Blick zwischen den beistehenden hin und her und sie wurde das Gefühl nicht los, dass einfach zu viele Leute anwesend waren.

Schließlich entdeckte sie Ava im Türrahmen und das bekannte Gesicht ließ sie leicht aufatmen. Es schien ihr besser zu gehen, sie sah gut aus und das beruhigte die Ärztin ein wenig. Plötzlich schaffte sie es wieder einige klare Gedanken zu fassen. "Ava, gut dass du da bist." sie setzte ein nicht wirklich überzeugendes Lächeln auf, bevor sie weiter sprach. "Kannst du die beiden vielleicht in eines der anderen Zimmer bringen und dich um sie kümmern?" fragte sie und nickte in Elsas Richtung. "Es scheint als könnte die junge Frau eine kleine Stärkung gebrauchen. Versuche es einmal mit Weißdorn und vielleicht ein bisschen Ingwer. Ein Tee sollte ihr gut tun." Sie lächelte auch kurz zu den beiden Fremden und wand sich dann wieder vollkommen Lucas zu. Mit Ava in der Nähe fühlte sie sich besser und nicht ganz so auf sich alleine gestellt.

Ihr Blick legte sich auf Mahina und ihren Begleiter und sie überlegte, ob sie auch die beiden heraus schicken sollte. Ihr Blick wanderte zu dem Paravan, der neben dem Bett stand, doch bevor sie etwas sagen konnte übermannte sie das starke Gefühl, dass es gut war, dass die beiden bei ihr waren. Zaron, hörte sie erneut den Namen in ihrem Kopf, der ihr schon zuvor begegnet war doch sie hatte keine Ahnung was sie damit anfangen sollte. Deine Hilfe ist gekommen. Mach dir keine Sorgen, er wird dir helfen können. Es war als stand jemand genau neben ihr, sie konnte die unbekannte Frauenstimme deutlich hören, doch es schien als würde sie niemand sonst wahr nehmen. Unsicher blickte sie zu dem Fremden und dann wieder zu Lucas, dem es von Minute zu Minute schlechter ging. Sie konnte ihm nicht mehr helfen, alles was sie tun konnte war ihm sein Sterben zu erleichtern.

Dieser Gedanke ließ sich ihren Magen zusammen ziehen und es gelang ihr nur mit großer Mühe die Tränen zu unterdrücken, die sich in ihren Augen bildeten. Sie musste auf diese Stimme hören, eine andere Möglichkeit gab es nicht und vor allem hatte sie nichts zu verlieren. Bestimmt blickte sie dem Fremden in die Augen. "Du kannst helfen, nicht wahr?" sie war sich plötzlich so sicher, dass sämtlicher Zweifel, der noch vor einem Moment die Überhand genommen hatte, aus ihrer Stimme völlig verflogen war. "Du weißt um welches Gift es sich handelt." es war keine Frage mehr sondern eine Feststellung und auch wenn sie keine Ahnung hatte woher dieser plötzliche Sinneswandel kam, fühlte sie wieder ein klein wenig Hoffnung.

(Ich hoffe das ist okay so für jeden?!?)
 
Zaron

Der alte Magier hatte ein schlechtes Gewissen wie er sich Mahina gegenüber verhalten hatte, er hätte nicht so grob sein dürfen zu ihr. Sie wollte ihm tatsächlich nur helfen, ganz einfach für ihn da sein. Zaron kannte sich in solchen selbstlosen Dingen nicht wirklich aus. Natürlich waren er und Azucena füreinander eingestanden und hatten sich geliebt, doch dass jemand anders für ihn einfach gutes tun wollte sich um seinen seelischen Zustand sorgte war ihm neu. Er sollte sich mehr bei Mahina entschuldigen, doch noch hatte er keine Ahnung wie er das tun sollte. Sollte er Blumen pflücken? In seinen Gedanken lachte er schallend über diese Idee, alleine die Vorstellung er würde Blumen pflücken war absurd. Welche Gesichter die anderen machen würden, wenn er mit einem Blumenstrauß durch die Stadt ging. Sie würden wohl alle selbst an ihrer geistigen Gesundheit zweifeln. Bei dem Gedanken an die verdatterten Gesichter der Dorfbewohner, fand Zaron die Idee mit den Blumen gar nicht mehr so schlecht.

Die Gedanken waren aber bei der Ankunft in der Heilpraxis völlig weggeblasen. Er sah den jungen Mann auf dem Bett krampfen und er musste kein Arzt nicht sein um zu sehen, dass Lucas um sein Leben kämpfte. Der Magier beobachtete die Situation und wollte schon einige Schritte auf des Krankenbett zu tun, besonders als Mahina bestimmte, dass sie helfen mussten. Doch, die fremde Frau am Bett des Kranken ließ ihn zögern. Er wusste nicht ob sie es für gut heißen würde wenn er sich ans Bett stellen würde. Vielleicht waren die beiden ein Paar, oder eine Familie wie auch immer, Zaron blieb erstmal dort stehen wo er war. Er beobachtete wie Mahina zum Krankenbett ging und sich über den Patienten beugte. Unruhig drehte der Magier seinen Kopf von einer Seite zur anderen ehe er die Worte von Mahina hörte. vergiftet hallte es in seinen Gedanken nach. Er mochte vielleicht kein Arzt sein doch Gifte waren sein Spezialgebiet, er selbst konnte Gifte herstellen die alleine schon durch einatmen zum Tod führen konnten. Zaron dachte an die vielen Momente an denen er auf diese Fertigkeit zurück gegriffen hatte. Er hatte hart daran gearbeitet seine Gifte zu perfektionieren und sie zu starken Waffen zu machen.

Doch in dieser Stunde war die andere Seite gebraucht, dieser junge Mann musste in Gegengift erhalten. Aus den Augenwinkeln nahm Zaron war, dass ein Teil seiner Familie in den Raum gekommen waren, doch zu einer Begrüßung war er im Moment nicht fähig. Er arbeitete schon an einem Gegengift, doch er hatte eine große Sorge. Die Vergiftung war schon sehr weit fortgeschritten, vielleicht zu weit? So bekam Zaron nicht mit wie Ava gebeten wurde Diyon und Elsa nach draußen zu bringen, doch er hörte die Stimme von Imala die sagte, dass kein Buch ihr weiterhelfen konnte. Es viel dem alten Magier nicht schwer eins und eins zusammen zu zählen, niemand war darauf gefasst gewesen jemals Wesen aus der Vergangenheit von Samoko gegenüber zu stehen. Wesen aus einer Mythologie die den meisten von ihnen unbekannt ist.

Ohne es wirklich zu bemerken war Zaron näher getreten und betrachtete den jungen Mann, die Adern die sich blau verfärbt hatten und stark hervorgehoben waren, die gelben Augen. Auf die Worte von Imala reagierte Zaron im ersten Moment noch nicht, denn in seinem Kopf kreisten die Möglichkeiten die sie noch hatten. Diese Möglichkeiten waren nicht mehr viele. Ob der Mann durch kommen würde, hing davon ab wie sie jetzt vorgehen würden, wie gut sie zusammenarbeiten würden und wie schnell sie waren. Dann sah er Imala an, deren Sorge ihr deutlich ins Gesicht geschrieben stand. "Ja Imala, ich kann helfen, aber dazu brauche ich eure Hilfe" Zaron lächelte kurz um ihr Zuversicht und Ruhe zu schenken damit sie wieder zu sich fand und darauf vertrauen konnte was sie konnte.

"Es ist gefährlich aber unsere einzige Möglichkeit. Wir brauchen Fingerhut" meinte er dann und sah zu Imala, er braucht nicht erklären dass nur die geringste falsche Dosierung einen Menschen töten konnte. Zwei Blätter Fingerhut führten zum Tod. "Ich möchte, dass wir sein Herz fast zu einem Stillstand bringen mit dem Fingerhut, sodass das Gift nicht weiter zirkuliert. Dann werden wir erst das Gegengift herstellen." Er war sich nicht sicher ob die junge Frau mit seinen Methoden einverstanden war, sie schien sich mit Kräuter auszukennen und würde wissen, dass einige Kräuter die er nun nennen würde höchst giftig waren. "Das Gegengift stellen wir aus Schöllkrautwurzeln, Arnika und Alant her und...." Zaron hielt inne, die Hauptzutat fehlte ihm "Das Gift der Naga ist dem der Vipern ähnlich, es ist hämotoxisch" sagt er dann laut ehe er nachdachte. Welche Möglichkeiten sie hatten das Gift aus dem Körper zu bringen. "Kalmus nehmen wir dazu" sagte er dann ehe er auffordernd zu Mahina sah, sie damit bittend die Kräuter zu besorgen.

Zaron ging zu seinem Schrank und fand nachdem er einige Flaschen zur Seite stellte den Fingerhut, die mit reichlichen Warnungen verzierte Flasche holte er heraus und fuhr mit dem Finger in die Flasche um etwas heraus zu holen. Prüfend sah er das eingelegte Kraut an, Holly hatte wirklich gewusst was sie tat. "Es ist von hervorragender Qualität" meinte er dann eher zu sich selbst ehe er dann zum Mörser ging und das eingelegte Kraut so klein wie möglich machte. Die ein oder andere Zutat wie Mayoran um die Krämpfe zu lösen, tat er hinzu ehe er zu Imala ging. "Zieh die Flüssigkeit bitte in eine Spritze auf und gib sie ihm, so dass es sofort zum Herzen gelangt" meinte er. Darauf bedacht weiterhin so viel Zuversicht wie möglich in seine Stimme zu legen.

"Um das Herz dann wieder normal zum Schlagen zu bringen könnten wir Enzian nehmen, aber das ist dann euch überlassen" damit wollte er den beiden Frauen klar machen, dass sie Lucas wieder auf die Beine helfen würden. Obwohl er sich tief in seinem Inneren unsicher war, doch anmerken würde er sich das sicherlich nicht lassen.
 
Ava

Das Zittern in Imalas Stimme nahm Ava die Hoffnung. Verdammt, Lucas war doch gerade erst hergekommen und er hatte für sie alle gekämpft. Sie konnten ihn jetzt nicht sterben lassen. Das ging einfach nicht. Schlimm genug, dass Holly und Valandil tot waren, aber noch einen Sieg wollte Ava Samoko nicht gönnen. Wenn sie doch nur irgendetwas tun könnte. In diesem Moment erblickte die Ärztin Ava, weswegen die Elfe der Ärztin ein Lächeln schenkte, auch wenn dieses vermutlich nicht ganz so zuversichtlich aussah, wie sie es sich wünschte. Doch auch Imala schien verunsichert zu sein. Auf Imalas Vorschlag hin nickte Ava. Vermutlich war es der Ärztin hier einfach zu voll, um sich auch noch mit den Beiden auseinander zusetzen. Mit einem Lächeln wandte sie sich ihrem Bruder und Elsa zu.

"Na kommt, du musst dich ausruhen" sagte Ava zu Elsa und führte ihren Bruder und seine Freundin zurück ins Nebenzimmer. Elsa sah mittlerweile auch wieder ziemlich blass aus (hoffe, das ist ok?). Dies fand Ava nur selbstverständlich, schließlich war die Wölfin tot gewesen. Es dauerte einen Moment, aber gestützt auf Dyion schafften die drei es zurück ins Nebenzimmer. Mit einen letzten Blick auf Lucas schloss Ava die Tür. Am Liebsten wollte sie gleich wieder zurück, aber die Hilflosigkeit würde dort drüber nicht besser sein als hier.

Vorsichtig setzten sie Elsa in einen Stuhl, damit diese nicht gleich wieder das Gefühl von Krankenhaus überkam und Ava öffnete die Fenster, um etwas frische Luft in den Raum zu lassen. Sobald das Fenster offen war, erkannte Ava einen völlig neuen Geruch. Irgendwie roch die Welt besser und gesünder und nach Sonnenschein. Tief atmete Ava durch und spürte wie ein bisschen ihrer Traurigkeit und Benommenheit zum Fenster rausflog.

"Ich hol dir dann mal den Tee" sagte Ava mit einem Lächeln und ging ins Nebenzimmer. Dort setzte sie das Wasser auf und suchte Weißdorn und Ingwer zusammen. Noch immer wiederstrebte es der Elfe in die Schränke von Holly zu blicken, doch wenn sie dadurch jemanden helfen konnte...Während Ava dort im Zimmer darauf wartete, dass das Wasser heiß wurde, fiel ihr Blick in den Spiegel. Natürlich sah sie schon besser aus, aber ihre aufgeplatzte Lippe, gefiel ihr gar nicht. Ihr sonst makelloses Gesicht fiel neben der großen schorfigen Verletzung an ihrer Lippe gar nicht auf. Ava seufzte kurz und stellte die Tasse bereit. Warum nur wusste sie nichts über Gifte, dass Lucas vielleicht helfen konnte? Nach wenigen Augenblicken kochte das Wasser beinahe und Ava bereitete den Tee zu. Diesen brachte sie dann zu Dyion und Elsa ins Zimmer.

"So meine Liebe. Den trinkst du nun schön brav aus, wenn er in 5 Minuten durchgezogen ist" erklärte Ava und stellte ihn neben Elsa auf den Tisch. Die Elfe probierte dabei eine sehr ernste Doktormiene zu machen, versagte aber kläglich dabei. Ein zartes Lächeln bereite sich auf ihren Gesicht aus, verschwand aber wieder als ihr Blick auf die Behandlungszimmertür fiel, hinter der Lucas versorgt wurde. Er durfte einfach nicht sterben, doch wenn doch...? Er kannte weder Zaron noch Mahina und auch Imala nicht. Natürlich kannte er niemanden in dieser Welt wirklich, aber bei ihr hatte er sich wenigstens etwas beruhigt. So angsteinflössend der Gedanke war, aber vielleicht hätte er weniger das Gefühl allein zu sein, wenn sie ihm bei ihm blieb, bis.... Ava schüttelte sich bei den Gedanken.

Außerdem was wenn die drei da drüben eine Lösung fanden. Keiner von ihnen kannte sich in der Heilpraxis aus und Ava hatte hier oft genug, die Regale und Schränke als Strafe für Streiche putzen müssen. Sie wusste wo alles lag. Vielleicht würde es schneller gehen müssen. Erst jetzt fiel Ava auf das Dyion und Elsa miteinander redeten, doch das Thema war vollkommen an ihr vorbeigegangen. "Entschuldigt mich, aber vielleicht kann ich drüben helfen, indem ich die benötigten Kräuter zusammensuche" sagte Ava mit einem Lächeln zu den beiden.

"Pass ja gut auf sie auf, Bruderherz. Sie soll den Tee trinken und sich ausruhen." sagte sie zu dyion bevor sie sich direkt an Elsa wandte "Und keine weiteren Spaziergänge. Du musst erstmal ein bisschen zu Kräften kommen" mit diesen Worten öffnete Ava leise die Tür. Doch drinnen herrschte nun Aufregung. Sie hörte, welche Kräuter ihr Großvater nannte. Schöllkrautwurzel, Arnika, Alant und Kalmus. Diese kannte sie. Als Mahina loshumpelte, um die Kräuter zu holen, signalisierte Ava ihr, das sie diese holen würde. Schnell wie der Wind rannte sie ins Kräuterzimmer und nach wenigen Handgriffen hatte sie alles gefunden. ein wenig außer Atem kam sie wieder im Behandlungszimmer an und stellte die Sachen sichtbar ab, damit ihr Großvater diese verwenden konnte. Dann wartete die elfe auf weitere Anweisungen.


(Ist das so ok?)
 
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Mahina

Mahina stand immer noch über Lucas gebeugt da und hielt ihre Hand an seine Wange. Seine Augen gingen zwischen Imala und ihr hin und her, doch Mahina bezweifelte dass er tatsächlich noch bei Bewußtsein war. Sie war keine Ärztin und auch keine Heilerin, doch konnte sie an den Zuckungen seines Körpers sehen, dass der Mann vor ihr mit den Schmerzen oder vielleicht sogar mit dem Tod kämpfte. Allerdings fühlte sich das irgendwie so surreal an. Gestern hatten sie alle noch gekämpft und ihr Leben verteidigt. Elsa war gestorben und wiedergeboren, Holly und Valandil waren tot, doch der Kampf war jetzt zu Ende. Das Leid wurde zu einem späteren Zeitpunkt verschoben, denn sie war sich sicher, dass Samoko das nicht auf sich beruhen lassen würde, aber jetzt war es fürs Erste zu Ende. Jetzt sollte niemand mehr krank, oder verletzt sein.

Mahina blickte zu ihrem eigenen Fuß hinunter. Auch sie war verletzt und sie mußte zugeben, dass er mittlerweile ganz schön pochte und schmerzte. Aber das war jetzt nicht wichtig. Lucas war es jetzt, der Hilfe benötigte und als sie zu Zaron rüber sah, setzte er sich gerade in Bewegung und kam auf sie zu. Mahina humpelte einen Schritt zur Seite und gab Zaron etwas mehr Platz, dann blickte sie überrascht zu Imala, als diese Zaron mit einer inneren Gewissheit ansprach. Mahina beobachtete den Blickkontakt zwischen Zaron und Imala. Es war merkwürdig, woher wußte Imala, dass Zaron helfen konnte? Und was lag in ihrem Blick? Sie spürte eine gewisse Eifersucht aufwallen, als Imala den Magier mit ihren schönen dunklen Augen ansah und er ihren Blick erwiderte.

Im Gegensatz zu den anderen wirkte Imala auf sie nicht, nervös oder unsicher. Sie wirkte stark und besonnen, als sie Zaron ins Gesicht sah und ihm sagte, dass er helfen könne und das Lächeln, das Zaron aufsetzte war ihr ebenfalls nicht geheuer. "Du bist doch bescheuert" dachte sie sich, als sie sich ihrer Eifersucht bewußt wurde. Zaron versuchte zu helfen und Imala brauchte Hilfe. Aber mußte Zaron sie deswegen gleich so anlächeln? Dass er der Ärztin nur Zuversicht und Ruhe schenken wollte, sah Mahina nicht. Immerhin strahlte Imala für sie genau das schon aus. Stattdessen fragte sich Mahina, ob Zaron die selbstbewußte Art von Imala gefiel. Und plötzlich kam sie sich in ihrem grünen, verschliessenen Kleid unscheinbar und hässlich vor.

Mahina ging einige Schritte zurück und setzte sich auf eine Liege, die an der Wand stand. Ihre Hände hatte sie in den Schoß sinken lassen und nun sah sie den beiden zu, wie Zaron Imala erklärte, was zu tun war. Jetzt kam sie sich nicht nur hässlich vor, sie fühlte sich auch noch dumm wegen ihren Gefühlen, die wieder einmal völlig fehl am Platz waren. Mahina strich sich Gedankenverloren durch die Haare. Auch wenn sie sich über ihre Eifersucht bewußt geworden war, so änderte es nichts an der Tatsache, dass sie gegen Imala aussah wie ein kleiner Fisch. Imala war groß, hatte eine schöne Figur und ihre schwarzen, glatten und seidigen Haare umranden ihr hübsches Gesicht. Mahinas Haare waren hingegen struppig und vermutlich hatte sie sogar noch etwas Stroh von den Strohmännchen letzter Nacht darin. Verlegen fasste sie sich noch einmal an die Haare, als der Gedanken in ihr aufkam. Dann sah sie, wie Ava das Zimmer betrat und die anderen beiden hinausführte.

Jetzt wo Dyion und Elsa auch weg waren, kam sie sich noch mehr wie das fünfte Rad am Wagen vor, dann aber horchte sie auf, als Zaron die Kräuter herunter zählte und als er sich zu ihr umwandte, sprang sie von der Liege. Kurz verzerrte sie ihr Gesicht, wegen ihrem Fuß, dann aber nickte sie, als Zaron sie dazu aufforderte die Kräuter zu holen. Endlich hatte sie eine Beschäftigung, endlich konnte sie aus ihrer beklemmenden Situation raus, obwohl... schickte er sie fort um mit Imala allein zu sein? Mahina schloß die Augen und humpelte hinüber zu den Kräutern, die Holly in ihren Schränken aufbewahrte, doch noch ehe sie überhaupt zwei Schritte gehen konnte, war Ava schon wieder zurück und hielt Mahina zurück. Mahina blieb auf halbem Wege stehen und sah der Elfe hinter her. Natürlich meinte es Ava nur gut und doch fühlte sie sich ausgebootet.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Ava mit einer Hand voll verschiedener getrockneter Kräuter wieder kam und als Mahina den Kalmus sah, schüttelte sie den Kopf. "Nein, nicht." begann sie und nahm Ava den Kalmus weg. "Kalmus braucht man nur sehr selten getrocknet, Zaron wird die Wurzel samt Blätter brauchen, aber die müssen frisch sein. Hat Holly nichts frisches da?" fragte sie Ava und verspürte einen kleinen Stich, den Namen der Ärztin in den Mund zu nehmen tat ungewohnt weh und gleichzeitig erinnerte sie sich zurück, wie Holly angekommen war. Sie waren gemeinsam in einem kleinen Cafe gesessen und Mahina hatte versucht Holly über diese Welt hier aufzuklären. "Vermutlich wird sie nichts frisches haben, wie auch, wenn es hier 20 Jahre lang keine Sonne gab?" meinte Mahina dann und schob die Gedanken weg. Andererseits, Kalliope hatte doch einen Kräutergarten, vielleicht wuchs draussen etwas? "Ich geh zum Garten der Muse, vielleicht haben wir Glück." meinte Mahina und schon löste sich ihre Gestalt auf und sie stand direkt im Garten von Kalliope. Es roch angenehm erdig und Mahina nahm die verschiedenen Kräuter wahr, die hier wuchsen, doch nach einem wissenden Rundum-Blick sah sie, dass Kalmus hier fehlte. Was kein Wunder war, denn Kalmus war selten.

Nervös drehte sie sich erneut herum. Sie brauchten Kalmus und vorallem sie wollte Kalmus besorgen, sie wollte Zaron damit beeindrucken und natürlich dachte sie dabei auch etwas an Lucas. Mahina dachte nach, sie konnte sich zu Orten teleportieren und zu Menschen. Wenn sie an Kalmus dachte während sie sich teleportierte, wo würde sie dann landen? Mahina hielt abermals ihre Hände nach vor, bereit die Zeit anzuhalten, sollte sie in gefährliches Gebiet teleportieren, dann schloß sie die Augen und dachte an den Geruch und den Geschmack von Kalmus, sie visualisierte sich die Pflanze und als sich ihr Körper wieder materialisierte, waren dort Unmengen von Gerüche in ihrer Nase. Mahina hatte nicht gezögert und die Zeit angehalten, doch als sie jetzt die Augen öffnete, sah sie, dass es nicht notwendig war. So bewegte sie ihre Hand zu einer Faust und hob die Starre wieder auf. Vögel zwitscherten friedlich und sie selbst stand etwas weiter entfernt eines Pfades, dafür aber inmitten von grünen frischen Kräutern. Ein Paradies für jede Hexe und jeden Magier.

Mahina blickte direkt vor sich zu Boden und entdeckte den gewünschten Kalmus, allerdings auch den kleinen Tümpel, der für nasse Füße sorgte. "Na toll, strähnige Haare, zerissenes Kleid und jetzt auch noch schlammige Füße." Mahina trat aus dem Tümpel heraus und strich sich ihre Füße an der Wiese ab. Wieso war gerade immer sie von diesem Pech verfolgt? Konnte sie nicht auch ein einziges Mal nur so elegant und gelassen wirken wie zb. Soraya, oder diese Imala? Mahina blickte an sich herab, dann packte sie den Kalmus und riss ihn samt Wurzeln aus. Nun, immerhin hatte sie den Kalmus gefunden und die Gegend würde sie definitiv wieder aufsuchen, doch jetzt mußte sie erst einmal zurück in die Heilpraxis. Egal wie sie aussah, es mußten mittlerweile schon Minuten vergangen sein.

Sekunden später stand sie mit tropfnassem Saum und dreckigen Füßen wieder in der Heilpraxis und humpelte auf Zaron zu, um ihm die Pflanze zu zeigen. "Soll ich die Blätter im Mörser zerreiben und die Wurzel klein schneiden?" fragte sie mit einem zaghaften Lächeln.
 
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Dyion

Mit sorgenvollem Blick beobachtete er die Ärztin. Elsa hatte ihm soviel gesagt, wie sie wußte, doch recht viel war es nicht. Nur dass Lucas erst ruhig da gelegen hatte und dann plötzlich zu krampfen begann. Dyion wollte Elsa schon vorschlagen, zurück in ihr Zimmer zu gehen, denn er konnte hier sowieso nichts ausrichten, schließlich kannte er sich mit Kräuter nicht aus, als plötzlich sein Großvater das Zimmer betrat. Dyion schloß den gerade geöffneten Mund und blickte zu dem Magier, dann zu Mahina. Sein Blick fiel allerdings automatisch zurück zu Zaron und er begann den Magier zu beobachten. Bis jetzt hatte er keine großen Gelegenheiten gehabt, den Magier genauer und aus der Nähe zu betrachten, doch dann erschien Ava und Dyion spürte den sanften Druck von Ava, die ihn aus dem Zimmer führte. Natürlich hatte Imala recht. Sie brauchte Platz, andererseits hätte Dyion aber auch gerne seinen Großvater weiter beobachtet.

Als Ava zu Elsa meinte, dass sie sich ausruhen mußte, blickte Dyion wieder zu seiner Freundin. Sie war wieder etwas weißer um die Nase geworden und Dyion schimpfte sich selbst, dass er nicht besser auf Elsa acht gegeben hatte. Als sie zu zweit Elsa rüber ins Nebenzimmer brachten, wollte Dyion die Werwölfin schon einfach auf seine Arme hochheben, doch Elsa verweigerte es. Sie wollte selber gehen, doch er zwang sie dazu, sich zumindest an seinem Hals festzuhalten. Irgendwie hatte Dyion den Eindruck, dass Elsa keine große Freude darin empfand, zurück ins Bett geschickt zu werden. Er kannte die Werwölfin gut genug, um zu wissen, dass sie kein "Sitzfleisch", oder in dem Fall "Liegefleisch" hatte. Dennoch erschien es auch ihm sinnvoll, sie lieber wieder ins Bett zu bringen und wäre jetzt ihre Familie da, so würden auch sie Elsa dazu verdonnern, das Bett zu hüten, bis sie wenigstens wieder Farbe in den Wangen hatte.

Doch gegen das Bett wehrte Elsa sich und so setzte die sturköpfige Werwölfin den Sessel am Fenster durch und Dyion nahm sich einen weiteren Sessel den er ganz nah zu seiner Freundin zog. "Danke, Ava" sagte er dann, als Ava die Fenster öffnete um frische Luft herein zu lassen. Er blickte seiner Schwester hinterher, wie sie in den Nebenraum verschwand um Tee aufzusetzen. Er hatte sie eigentlich auf ihre Lippe ansprechen wollen, aber Ava war zu schnell gewesen. Avas verletzte Lippe ließ den Elfen wieder daran denken, wie froh er war, dass seine Familie gesund und munter war. Und dass er auch Elsa wieder hatte. Gestern war so ein furchtbarer Tag gewesen und es machte ihn nervös, nicht zu wissen, was die Zukunft brachte. Natürlich könnte er sich seiner Fähigkeit bedienen, doch er hatte auch gleichzeitig Angst davor zu sehen, was die Zukunft für sie bereit hielt, sofern sie so eintreffen würde.

"Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht,... ich kann dir gar nicht sagen was du uns und vor allem mir, für einen Schock eingejagt hast." sagte er und lehnte sich zu Elsa nach vor, sodass er ihre Hände erfassen konnte. Er blickte zu ihren Fingern, die er zwischen den seinigen knetete und er genoss die ihre noch viel zu wenig warme Hand. Aber es war Leben darin und das war wichtig. "Ich konnte es nicht fassen, als ich dich auf Samoko losgehen sah. Es ging alles so schnell..." meinte er abwesend, dann spürte er, wie sie eine ihrer Hände ihm entzog und ihn damit am Kopf streichelte. Dann begann ein langes Gespräch, indem Dyion noch einmal ausführlich alles erzählte, was vorgefallen war und er nahm sich ganz fest vor, sich bei Sofie irgendwie zu bedanken. Ihm mußte irgendetwas tolles einfallen. Als Ava schließlich mit dem Tee kam, unterbrachen sie kurz das Gespräch, dann sah er zu seiner Schwester und sprang auf. Elsa nahm widerwillig die Tasse entgegen und als Ava versuchte die strenge Miene eines Arztes nach zu machen, lächelte er innerlich, äusserlich fiel er aber Ava um den Hals. Was hätte er getan, wenn seine Schwester gestorben wäre?

"Gott, bin ich froh, dass es dir halbwegs gut geht" meinte er und umklammerte Ava noch mehr, die bereits einen Blick auf das angrenzende Behandlungszimmer geworfen hatte. "Geh zu Vater und lass dich fertig heilen, ich will nicht, dass du Schmerzen leidest" meinte er und legte seine Stirn in Falten, dann ließ er sie los, küsste sie auf die Stirn und lächelte sie an, dann ließ er sich wieder in seinen Sessel sinken und nahm Elsas Hände wieder in die seinen. Als Elsa es immer noch widerstrebte, den Tee zu trinken, sah er sie auffordernd aber mit einem Lächeln an, dann sah er nochmal zu seiner Schwester, als sie sich entschuldigte und das Zimmer verließ. "Aber vergiss Vater nicht" rief er ihr nach, er war sich aber sicher, dass sie ihn nicht mehr gehört hatte, oder besser gesagt hören wollte.

"Hoffentlich hat sie etwas geschlafen, zwischendurch...." murmelte er, dann wandte er seinen sorgenvollen Blick wieder zu Elsa und lächelte sie an. Die frische warme Luft, die von draussen herein kam, tat ihm gut und für einen Moment saßen die beiden einfach nur so da, bis Dyion auffiel, dass Elsas Augen immer wieder zu fielen. "Mach noch ein paar Schlucke des Tees" meinte er und wohl vom Tee etwas benommen, gehorchte Elsa und trank die letzten Schlucke aus. "Ich freu mich schon darauf, wenn wir gemeinsam draussen die Welt im Tageslicht erkunden können..." meinte er und hob ihre Hand zu seinen Lippen. Als er wieder zu Elsa sah, bemerkte er, dass sie die Augen nun geschlossen ließ, dennoch blieb er bei ihr sitzen und streichelte ihre Hände weiter. Er fand es gut, dass sie noch einmal etwas Schlaf gefunden hatte, gleichzeitig hätte er aber gerne noch mehr mit ihr geredet. Er hätte sie sehr gerne nach ihrem Erlebnis und ihrer Sicht der Dinge befragt, obwohl er eh nicht genau wußte, was er da hätte sagen sollen. Er konnte sie ja schlecht fragen, wie es im Jenseits denn so war.

Langsam glitt sein Blick von ihren Händen über ihr Gesicht hinaus zum Fenster und direkt hinüber zum Okandada. Ob Nyota noch schlief? Dyion blickte zurück zu der eingeschlafenen Werwölfin, er wollte bei ihr bleiben, gleichzeitig wollte er aber auch Nyota endlich nach dem Kampf sehen und mit ihr reden. Er wollte wissen, wie es ihr ging und ob sie verletzt war. Doch war es richtig Elsa jetzt hier allein zurück zu lassen? Sein Blick wanderte zurück zum Okandada und Gewissensbisse nagten an Dyion. Wenn Elsa jetzt aufwachen würde und er nicht mehr da sein würde, würde sie es dann verstehen, oder würde sie enttäuscht und böse auf ihn sein? Dyion beugte sich nach vor und strich Elsa über den Kopf, ihr Atem ging völlig ruhig und gleichmäßig, so entschied er sich, einfach kurz bei Nyota vorbei zu sehen und danach gleich wieder zu Elsa zu kommen. Er wollte ja nur kurz mit Nyota reden. Das würde sie bestimmt verstehen.

Dyion rutschte leise mit dem Sessel zurück, dann stand er auf und ging zum Bett, dort holte er die Decke, mit der er Elsa zudecken wollte. "Ich bin bald zurück, versprochen." flüsterte er in ihr Ohr, dann hauchte er ihr einen leisen Kuss auf die Lippen. Als er sich aufrichtete, trat gerade in dem Moment, Angua und Sam in das Zimmer ein, um nach ihrer Tochter zu sehen. Und gleichzeitig fragte er sich, wo Thomas war. Ob Thomas bei Nyota war? "Ihr geht es heute schon viel besser" sagte er zu Angua und Sam, die er lächelnd begrüßt hatte. "Aber sie ist noch ein bisschen schwach auf den Beinen. Wenn es aber nach Elsas Kopf ginge, würde sie bereits durch den Wald laufen und die Sonne genießen." meinte er und sah Anguas lächelndes Nicken. Sie hatte gerötete Augen und er fragte sich, ob die Mutter von Elsa die ganze Nacht geweint hatte. Verübeln konnte er es ihr nicht, immerhin war es ein ordentlicher Schock gewesen, die Tochter zu verlieren und der würde sicher noch länger tief sitzen, auch wenn Elsa, Sofie sei Dank, wiederbelebt werden konnte.

"Wir haben sie zum Fenster gesetzt, damit sie zumindest so ein wenig was von der Sonne hat. Ausserdem hat sie gerade einen Tee getrunken." erklärte er und dann fiel ihm ein, dass Sam des Heilens mächtig war. "Sam, Ava hat eine ziemlich dicke Lippe, könntest du sie dir ansehen? Sie ist drüben im Behandlungszimmer und wird jetzt vielleicht nicht viel Zeit haben, aber wenn du sie irgendwie sehen solltest,...." Sam nickte und Dyion lächelte ihn dankbar an. Dann sah Dyion nochmal kurz zu Elsa und dann wieder zu Angua. "Ich werde nicht lange weg sein, ich muß nur kurz... was erledigen." meinte er. Nyotas Name lag ihm schon auf der Zunge, doch irgendwie war er nicht fähig ihn im Angesichte Sams auszusprechen. Dann löste er sich in lauter blaue Funken auf und dachte an den hinteren Garten des Okandada. Dort wo sich Nyota gerne aufhielt und wo es ihm auch nicht schwer fallen würde, hoch zu ihrem Zimmer zu fliegen. So bekam er auch nicht mit, was gerade am Stadtplatz los war.
 
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