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Kinder der Nacht

::Arrans Verabschiedung jagte Cecilia mehr Angst ein, als alles andere, was er zuvor gesagt, oder getan hatte. Seine Drohung war wohl zu ihr durchgedrungen und sie wusste, dass sie - sobald Nathan wieder zurück war - mit ihm reden musste. Er musste gewarnt werden, wenn Arran hinter den Dokumenten her war, denn das brachte zwangsläufig die gesamte Agency in Gefahr und besonders natürlich Sebastian und damit auch Isa, was ihr natürlich alles andere als gelegen kam.

Gleichzeitig fühlte sie sich auch etwas unwohl, als Arran sagte, er würde es sich noch überlegen, ob er mit ihr eine Rechnung offen hatte - wobei sie sich sicher war, dass er früher oder später sowieso darauf zurückkommen würde - aber zuerst hätte er eine andere Rechnung offen.
Und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass diese Rechnung nur Andrej sein konnte. Selbst, wenn er nicht wusste, was zwischen ihnen geschehen war, dann hatte sein Bruder ihm immer noch die Position in der Welt der Vampire streitig gemacht und sie konnte sich nur annähernd vorstellen wie wütend Arran deshalb wohl war. Und er war schon immer nachtragend gewesen...

Aber weshalb machte sie sich eigentlich Sorgen um Andrej? Nach allem, was er gestern getan hatte, dachte sie noch immer daran, dass Arran ihn womöglich töten wollte und verspürte den Drang, ihn zu warnen...
In erster Linie musste sie allerdings die Agency waren. Wie Arran festgestellt hatte, hatte sie bewiesen, auf welcher Seite ihre Loyalität war und sie wusste nun auch endlich wieder, zu wem sie zu halten hatte: Zur Agency und nicht zu Andrej oder irgendeinem anderen Vampir.

Mit diesem endgültigen Gedanken stand sie in gerade dem Moment auf, in dem ihr Piepser losging mit einer Nachricht von Isa, in die Agency zu kommen. Cecilia schaltete ihn wieder aus und stand auf, um sich auf den Weg zu machen. Anscheinend wurde dieser Tag sogar noch besser...::
 
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::Andrej lief ruhig durch die Strassen rund um die Agency, als er auf einmal Cecilia verspürte. Er unterdrückte seine Aura, sodass sie von niemandem mehr wahrnehmbar war und folgte dann ihrer. Er ortete sie im Park, der zur Agency gehörte, welchen er nach einigem Überlegen auch betrat. Er hielt sich abseits der Wege, im Schutz der Schatten der Bäume und bewegte sich nahezu lautlos. Nach einiger Zeit war er ganz in ihrer Nähe, beobachtete sie und alles in ihm wollte zu ihr hinüber gehen, und versuchen ihr alles zu erklären. Doch er wusste, dass wenn er das jetzt täte, würde sie ihm nicht zuhören. Und so wartete er einfach ab, beobachtete sie und quälte sich damit selbst. Er konnte es einfach nicht ertragen, ihr so nah zu sein, und doch so unendlichweit entfernt…
So vergingen einige Minuten, die ihm allerdings unendlich lange vorkamen, bevor er sich dazu durchringen konnte, den Blick von ihr abzuwenden und den Park zu verlassen. Ein Vorhaben, welches er nicht in Tat umsetzte. Denn schon nach wenigen Schritten bemerkte er die Aura seines Bruders, der zielsicher auf die junge Vampirin zuging, die auf der Bank im Park sass. Mitten in der Bewegung erstarrte er, wandte sich vorsichtig wieder um und blickte auf die Gestalt, die neben Cecilia Platz genommen hatte.
Voller Sorge beobachtete er, wie sein Bruder Cecilia einschüchterte, unfähig etwas dagegen zu unternehmen. Denn er wollte Cecilia nicht in noch grössere Gefahr bringen, indem er sie vor seinem Bruder beschützte. Dies hätte Arran nur noch die Bestätigung gegeben, dass da wirklich etwas zwischen ihnen war. Denn das Arran etwas ahnte, wurde ihm zunehmend klarer.
So hielt er sich also weiter zurück und beobachtete die Szene voller Sorge. Erst als Arran endgültig verschwunden war, spürte er so etwas wie Erleichterung, auch wenn die Anspannung, die er verspürte, nicht nachliess. Es war einfach die Angst davor, dass Cecilia etwas zustossen könnte, die von ihm abfiel…
Weiter hielt er sich versteckt und rang mit sich. Sollte er zu ihr gehen und sie fragen, was Arran genau gesagt hatte? Denn da er seine Aura unterdrücken musste, um sich vor seinem Bruder zu verbergen, hatte er seine vampirischen Kräfte nicht einsetzten können und nur knapp die Hälfte davon mitbekommen, was Arran gesagt hatte. Irgendetwas sagte ihm, dass er sie fragen musste, wenn er sie beschützen wollte, doch er befürchtete ebenfalls, dass sie ihm nicht zuhören würde. Und dennoch… Was blieb ihm schon anderes übrig?

Während er so mit sich rang, ging Cecilias Piepser los und sie stand auf, um zur Agency zurück zukehren. Und so fasste er sich in diesem Augenblick ein Herz und liess seine Aura aufflammen. Cecilia sollte wissen, dass er da war, bevor er vor ihr stand.
Er spielte, ohne dass er sich dessen wirklich bewusst war, mit dem Ring, den er an einer Kette um den Hals trug, während er aus den Schatten trat. Langsam ging er auf sie zu, blieb dann jedoch ein paar Meter von ihr entfernt stehen::

Hi…

::meinte er leise, während er sie kurz mit besorgten Augen musterte, ob ihr auch wirklich nichts fehlte. Als er darüber im Gewissen war, veränderte sich der Ausdruck seiner Augen, die nun wieder spiegelten, was er tief in sich fühlte::
 
::Gerade erst war Cecilia aufgestanden und hatte den Piepser wieder zurück an den Gürtel ihrer Hose gesteckt, wo sie ihn vorher hergenommen hatte, als sie auf einmal eine Aura wahrnahm.
Im ersten Moment glaubte sie, das plötzliche Aufflackern einer vampirischen Präsenz käme von Arran, der noch einmal zurückgekehrt war, aus welchem Grund auch immer und zuckte zusammen, als sie dann jedoch bemerkte, dass es Andrej war. Und sie wusste auch, dass er sie seine Aura spüren hatte lassen, um sie nicht zu erschrecken. Fast lautlos war er hinter sie getreten, doch Cecilia war noch nicht bereit, sich umzudrehen und ihn zu sehen.
Möglichst ruhig, aber innerlich doch sehr aufgewühlt blieb sie stehen, während sie Andrej noch immer den Rücken zuwandte. Warum musste sie sich mit den beiden Brüdern auseinandersetzen und das auch noch gleich hintereinander?
Weshalb waren sie überhaupt in ihr Leben getreten?

Mit einem unterdrückten Seufzen drehte sich Cecilia um und registrierte Andrejs besorgten Blick, der jedoch gleich einem etwas verwirrterem wechselte.
Starr sah sie leicht an ihm vorbei; sie konnte und wollte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen, dass Arran hier gewesen war und deswegen hier aufgetaucht. Und hatte sie sich vorher noch gewünscht, ihn zu warnen, verspürte sie diesen Wunsch seit seiner Anwesenheit kaum noch.
Ein Seitenblick, den sie dennoch zu Andrej wagte, zeigte ihr, dass er mit ihrem Ring spielte, den er anscheinend an einer Kette um den Hals trug... Aber wieso?
Nach wie vor war sein Verhalten ein einziges Rätsel für sie::

Ich werde dich nicht fragen, wieso du das gestern getan hast. Fest steht so und so nur, dass du es getan hast und das allein reicht mir...

::wendet sie sich nun leise, ohne jede Begrüßung - an ihn::

Und ich will darüber auch nicht mit dir reden -

::sie machte eine kurze Pause in ihren Worten und überlegte kurz, ob sie ihn noch warnen sollte, oder nicht. Aber wenn er wusste, dass Arran hier gewesen war, dann würde er wohl so klug sein, auf sich aufzupassen::

Ich muss zurück.

::erklärt sie aufgrund dieser Entscheidung schließlich nur noch kurz angebunden und wendet sich von Andrej ab. Sollte er doch ihren Ring behalten...::
 
::Stumm blickte er Cecilia an, unfähig auch nur etwas zu sagen. Er stand einfach nur da, lauschte ihren Worten und fragte sich selbst, weshalb er das eigentlich tat. Denn ihr Blick sagte mehr, als alle Worte, die sie sprach. Sie würde ihm nicht zuhören, und dennoch musste er es versuchen. Irgendwie.
Während er mal wieder mit sich rang, wandte sich Cecilia auch schon wieder ab und wollte gehen. Doch er hielt sie zurück. Mit einer schnellen Bewegung hielt er sie am Handgelenk fest, nur um sie kurz darauf wieder loszulassen. Er hatte nicht das Recht, sie zurück zuhalten. Er wartete noch einige Augenblicke stumm ab, bevor er endlich auch ein Wort raus brachte::

Cecilia... Bitte, warte…

::fing er leise an zu sprechen, während er noch überlegte, was er eigentlich sagen sollte. Nach einigem Abwägen fuhr er dann fort::

Ich hatte auch nicht vor, dir zu erklären, weshalb ich das getan habe. Du würdest es nicht verstehen, denn ich kann es selbst nicht…

::die letzten Worte waren nur noch ein leises Flüstern, Worte die nicht mehr unbedingt an Cecilia, sondern eher an ihn selbst gerichtet waren. Er seufzte leicht, und suchte nach den richtigen Worten, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass es diese nicht gab::

Ich weiss, dass du mir diese Tat nicht verzeihen kannst, und ich weiss auch, dass du mir nicht glauben wirst, wenn ich sage, dass ich das nicht gewollt habe. Aber eigentlich ist das jetzt nicht wichtig. Wir beide stecken in Schwierigkeiten, aus denen wir nicht wieder raus kommen, wenn wir nicht zusammen arbeiten. Bitte, ich muss wissen, was Arran gesagt hat, denn nur dann, kann ich ihn vielleicht noch aufhalten…

::meinte er schlussendlich ruhig, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass er wieder die falschen Worte gewählt hatte, wie er es schon immer getan hatte::
 
::Cecilia wollte Andrej jetzt eigentlich hier stehen lassen und in die Agency zurück, da sie im Moment selbst viel zu durcheinander war, um sich überhaupt vernünftig mit ihm auseinander zu setzen. Und sie wusste auch nicht, ob sie das überhaupt wollte, denn in seiner Gegenwart merkte sie nur deutlich, dass sie - trotz dem, was er gestern getan hatte - noch immer Gefühle für ihn hatte.
Doch in diesem Moment hielt er sie am Handgelenk zurück und sie wollte sich ihm fast schon wütend entziehen, was wohl eh kaum Sinn gehabt hätte, wenn er sie wirklich hatte festhalten wollen, denn seine Kräfte waren nach wie vor viel größer als die ihren, als er sie auch schon wieder los ließ. Sein Ziel hatte er jedoch erreicht. Sie war stehen geblieben, hatte sich zu ihm umgewandt und hörte ihm sogar zu, auch wenn sie sich selbst nicht wirklich erklären konnte, weshalb sie das tat.
Als er jedoch sagte, dass er selbst nicht wisse, weshalb er das gestern getan hatte, unterdrückte sie ein trockenes Auflachen, blieb aber weiterhin stehen und hörte ihm zu, auch wenn sie kurz den Drang verspürt hatte, zu gehen::

Weißt du eigentlich, was du überhaupt getan hast?

::fragt sie ihn zuerst fast völlig tonlos, ohne auf seinen Kommentar über Arran einzugehen. Arran war zwar mit Sicherheit wichtiger, doch im Moment wollten all diese Gefühle einfach nur aus ihr heraus.
Cecilia sah schließlich doch zu ihm auf und erwiderte seinen Blick::

Ich wette, du hast überhaupt keine Ahnung, was du angerichtet hast.
Ich habe dir vertraut! Verdammt, ich arbeite für die Agency und eigentlich sollte ich alles daran setzen, dich zu töten und trotzdem habe ich dir vertraut und gestern hast du mit deiner Aktion das alles zerstört. Wie soll ich dir eigentlich glauben?

::beginnt sie zuerst leise, wird dann aber immer lauter, während sich eine kleine, blutige Träne in ihrem Augenwinkel sammelt::

Aber ich weiß, zu wem ich halten muss. Arran, so sehr er sich sonst auch irren mag, hatte in dieser Beziehung vorher vollkommen Recht. Und die Agency wird auch gegen Arran vorgehen, wenn sie wissen, dass er zurück ist.
Ich brauche dich nicht...
 
Oh ja. Ich weiss nur zu gut, was ich angerichtet habe. Leider. Ich wünschte, ich wüsste es nicht, weil ich dann alles auf meine Unwissenheit abschieben könnte, doch das kann ich nicht. Ich weiss genau, was ich getan habe und welche Auswirkungen das hat… Ich weiss es verdammt, ich weiss es…

::erklärte er, während er Cecilia in die Augen blickte. Am liebsten, hätte er sich einfach in einem Schneckenhaus verkrochen, als dass er ihren Schmerz mit ansehen musste, an dem er Schuld war. Die Art, wie Cecilia mit ihm sprach, hätte ihn wütend und aggressiv gemacht, wenn es nicht Cecilia gewesen wäre, die sprach. Denn jetzt, hatte diese Stimme die gegenteilige Wirkung. Andrej fühlte sich immer kleiner und kleiner werden…::

Weißt du, ich gebe dir in allen Punkten Recht, die du eben angesprochen hast. Ich habe es gründlich versaut, das streite ich nicht ab. Und vermutlich solltest du wirklich tun, was die Agency Mitglieder von dir verlangen würde, würden sie dich hier mit mir zusammen sehen. Du solltest es vielleicht tatsächlich tun…

::Andrej wusste, dass Cecilia einen Pflock bei sich trug, das tat sie immer. Und so trat er noch einen Schritt näher und blickte sie fordernd an::

Los, tu es. Damit würdest du uns beiden einen Gefallen tun. Und dem Rest der Welt vermutlich auch.

:: noch einmal seufzte er leise::

Ich werde dich nicht daran hindern… Aber lass mich dir erst noch einen Rat geben. Die Dokumente… Ihr habt sie übersetzt? – Egal. Vernichtet sie….
Niemand sollte dieses Wissen kennen, am allerwenigsten ein Vampir…

::Er machte einen letzten Schritt auf sie zu, sodass er nun ganz dicht vor ihr stand und schloss dann die Augen. Vermutlich war es wirklich das Beste, wenn sie es hier nun zu Ende brachte::
 
::Cecilia hörte sich Andrejs Antwort an, während sie um ihre Fassung rang. Sie hatte ihm klar gemacht, was seine Aktion gestern für sie bedeutet hatte und er schien tatsächlich zu verstehen, wovon sie sprach und irgendwie hatte sie das Gefühl, als wäre er ernsthaft niedergeschlagen deswegen...
Aber konnte sie sich denn sicher sein? Konnte sie das, nach dem, was gestern passiert war? Vielleicht machte er ihr erneut nur etwas vor, vielleicht gehörte das alles zu einem Plan. Noch vor zwei Tagen hätte sie ihm jederzeit alles geglaubt, was er gesagt hatte, aber jetzt war alles so anders und sie zweifelte selbst an dieser ehrlich erscheinenden Antwort. Er hatte ihr gesamtes Vertrauen zu ihm zerstört und sie wusste nicht, ob sich das jemals wieder ändern würde, oder ob sie das überhaupt noch wollte...

Doch je länger er spricht, desto verwunderter und doch auch entsetzter ist Cecilia, auch wenn sie sich das nach außen hin nicht anmerken lässt. Sprachlos hört sie ihm zu und beobachtet untätig wie er näher tritt.
Aber er startet nicht den geringsten Versuch, sie zu berühren, oder irgendetwas zu tun, das sie als Angriff hätte auffassen können. Er stand vor ihr und bot ihr an, dass sie ihn tötete. Und ihm Moment schien er auch verletzlich genug dafür zu sein.
Cecilia spürte, wie wütend sie auf ihn war, weil er alles zerstört hatte, was zwischen ihnen gewesen war und eine längere Weile nach seinem letzten Satz über die Dokumente konnte sie fast mitverfolgen, wie ihre Hand mehr als langsam in ihre Tasche griff, wo sich der Pflock befand, ihn dann heraushob und prüfend in ihrer Hand wog.
Fast schien es der Vampirin, als würde sie sich selbst bei dieser Tätigkeit beobachten und schließlich wanderte ihr Blick von dem Pflock zu Andrej und suchte seinen Blick, bevor sie den Pflock schließlich mit leicht zitternder Hand anhob und ihm in die Hand drückte::

Tu es selbst.

::erwidert sie kurz und ziemlich kühl, bevor sie sich von ihm abwendet::

Du weißt genau, dass ich es nicht kann...

::fügt sie leise hinzu, wobei er es aber mit Sicherheit hören würde. Fest schließt sie ihre Augen, doch die blutroten Tränen suchen sich trotzdem ihren Weg und fließen über ihre Wangen, als sie sich nach kurzem Zögern schließlich auf den Weg zurück zum Agency-Gebäude macht::
 
::Während Andrej sprach, liess er Cecilia keinen Augenblick aus den Augen. Sein Blick war auf den ihren fixiert und seine innere Stimme sagte ihm, dass er versuchen sollte, in ihre Gedanken einzudringen. Denn sein Überlebensinstinkt war noch immer stark, auch wenn seine Gedanken versuchten, ihn zu unterdrücken. Ein kleiner Teil in ihm wollte einfach nicht, dass es zu Ende sein könnte.
Und so rang er während er sprach mit sich selbst, und kam schliesslich zum Entschluss, dass er es nicht tun durfte. Die Wahrscheinlichkeit, dass er damit ihr Misstrauen noch weiter schürte, war ihm einfach zu hoch. Nach seinem letzten Schritt, schloss er langsam die Augen, er konnte ihrem Blick, der vor Wut loderte, einfach nicht mehr länger standhalten.
Und so wartete er. Seine Sinne waren ganz auf ihre Bewegungen eingestellt, und so nahm er wahr, dass sie den Pflock langsam in ihre Hand nahm, auch wenn er sie nicht sah. Die Zeit die verging, kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Quälend langsam strichen die Sekunden vorüber, während er darauf wartete, dass sie es endlich hinter sich brachte. Doch der tödliche Stoss kam nicht. Stattdessen drückte sie ihm den Pflock in die Hand, wandte sich ab, und ging davon…
Andrej öffnete seine Augen wieder und blickte ihr nach, unfähig sich zu bewegen. Er stand einfach da und folgte mit seinem Blick ihrem Weg, während sich seine Hand immer fester um den Pflock klammerte. Er bemerkte nicht, wie das Holz zu knirschen begann und auch nicht, wie sich langsam Risse bildeten. Er kam erst wieder zu sich, als sich Splitter des Pflockes, in seine Hand bohrten, weil er den Pflock so stark zusammengepresst hatte, dass er gesprungen war. Er zuckte leicht zusammen, liess die Überreste des Pflockes fallen und entfernte die Splitter aus seiner Hand. Ein paar Blutstropfen rannen über seine Handfläche, bevor sich die kleinen Wunden wieder geschlossen hatten und keine Spur von den Verletzungen mehr zu sehen waren::
 
::Mit schnellen, doch gerade noch kontrollierten Schritten verließ Cecilia den Park. Sie wollte nichts wie weg von dort, wo sie sich jetzt zuerst mit Arran und dann mit Andrej hatte auseinandersetzen müssen.
Sie war nervlich ziemlich am Ende. Die Begegnung mit Arran war anstrengend gewesen, da sie ihre Gedanken so beherrschen musste, um sich nicht zu verraten und ihm keinen Anlass zu noch größerem Ärger zu geben.
Und Andrej... sie hatte sich so beherrschen müssen in seiner Gegenwart. Sie spürte genau, dass sie nach wie vor starke Gefühle für ihn empfand, doch auch, dass sie diese nicht weiter beachten durfte, nach dem, was er getan hatte. Sie wusste ja schließlich nicht einmal mehr, ob sie ihm überhaupt vertrauen konnte.

Weit genug entfernt, um Andrej kaum noch wahrzunehmen, konnte Cecilia schließlich nicht mehr. Sie schaffte es nicht mehr länger, all diese Gefühle zurückzuhalten, die sich durch die beiden Gespräche aufgestaut hatten und mit ihrem Blick zum Himmel gerichtet, als könnte sie dort eine Antwort finden, blieb sie stehen. Bevor sie dann überhaupt kontrollieren konnte, was passierte, begannen Tränen aus reinem Blut über ihre Wangen zu fließen und Cecilia musste vorsichtig sein, damit die Tränen nicht auf ihre Kleidung tropften, da sie schließlich wieder zurück in die Agency musste.
Verzweifelt versuchte sie, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen, was ihr schließlich auch gelang und mit dem Wasser einen kleinen Teiches sorgte sie schließlich dafür, dass man in ihrem Gesicht kein Blut mehr sehen konnte. Doch sie war jetzt ziemlich blass. Das Blut, das sie jetzt gerade verloren hatte, machte sich deutlich bemerkbar, da sie zuerst einmal leicht Hunger bekam und eben auch in ihrer Hautfarbe.
Doch jetzt musste sie erst einmal zurück, schließlich war der Piepser schon vor einiger Zeit losgegangen und sie wollte nicht, dass jemand sich Sorgen machte.

Endlich betrat sie die Agency über den Haupteingang und schloss die Tür hinter sich. Hier fühlte sie sich wieder sicherer::
 
:: Die ganze Rückfahrt zur Agency hatte Isabelle schweigend im Auto gesessen. Lediglich der kurze Anruf, mit dem sie die Nachricht auf die Pieper der Agencymitglieder geschickt hatte, hatte die Stille unterbrochen. Gedankenverloren spielte Isabelle mit dem Handy, das sie seit dem Anruf noch in der Hand hielt.
‚Ohne einen Funken Wahrheit würden solche Gerüchte gar nicht erst entstehen’, hatte Nathan zu ihr gesagt. Sicherlich hatte er Recht, und die Tatsache, dass all ihre Informanten das Gleiche gesagt hatten, machte Isabelle doch leicht nervös. Sicher gab es auch unter diesen Leuten unerschrockene Halunken, aber die meisten hatten Angst vor den Konsequenzen, die Isabelle ihnen angedroht hatte, sollte man ihr vorsätzlich etwas Falsches sagen. Bisher war noch keine Information, die sie erhalten hatte, falsch gewesen. ::

Autsch...

:: murmelte das Küken der Agency, als ihr Chef mit voller Geschwindigkeit den Bordstein hochbretterte und auf den Parkplatz der SAFM fuhr. Allerdings meinte sie damit nicht ihr eigenes Steißbein, sondern wohl eher die Stoßdämpfer des Autos. Isabelle warf einen Seitenblick zu Nathan, der immer noch stur geradeaus blickte. Kaum stand das Auto, stieg sie auch schon aus, warf die Tür hinter sich zu und ging mit Nathan ins Hauptgebäude rein. Ihr Chef hielt schnurstracks auf den Konferenzraum zu. Isabelle blickte ihn nachdenklich an und entschied dann doch, sich noch schnell etwas zu trinken zu holen. ::

Ich komm gleich nach, ich geh nur noch kurz in der Küche vorbei, ok?

:: fragte sie, ließ ihrem Chef aber keine Chance etwas zu erwidern. In den 2 Minuten, die für den Umweg über die Küche draufgingen, würde Arran nicht die Apokalypse einleiten.
Isabelle schnappte sich eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und lief wieder zurück in Richtung Konferenzraum.
Dort angekommen, ließ sie sich ganz hinten in der letzten Reihe in einen der bequemen Sessel fallen und nahm erst einmal einen großen Schluck. Dann blickte sie sich um, konnte aber weder ihren Bruder, noch ihre Freundin entdecken. Abwarten, sie würden schon noch kommen. Allerdings waren bisher ohnehin nur wenige Mitglieder anwesend, auch diese Rachel war noch nicht aufgetaucht. Isabelle rutschte mit ihrem Hintern ein wenig auf der Sitzfläche nach vorne und lehnte sich dann nach hinten, so dass sie fast schon mehr in ihrem Sessel lag, als saß. Mit ihren Augen verfolgte sie Nathan, der vorne wie ein Tiger im Käfig hin- und herlief und alles für die kommende Krisensitzung vorbereitete.
Ironischerweise stellte Isabelle selbst in so einer Situation noch fest, wie gut Nathan mit seinem durchtrainierten Körper und dem hübschen Gesicht aussah, selbst, wenn er so gestresst war wie gerade. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Eigentlich schade, dass ihr ausgerechnet jetzt Arran in die Quere kommen musste. Abgesehen von der Schreckensnachricht des Tages war der Nachmittag doch wirklich schön gewesen. Und die Geschehnisse vom Vorabend hatte Isabelle ohnehin schon wieder verdrängt. ::
 
::Wieder einigermaßen ruhig und gesammelt und endlich in der Sicherheit der Agency, die natürlich auch nicht fehlbar war, was Andrejs Eindringen gestern nur zu deutlich gemacht hatte, fühlte Cecilia sich etwas besser und auch in der Lage, den anderen Mitgliedern der SAFM gegenüber zu treten.
Sie hoffte nur, dass niemand etwas gesehen hatte und ihr womöglich noch eine Zusammenarbeit mit Arran oder Andrej unterstellen wollte.

So ging Cecilia doch etwas nervös zum Konferenzraum, öffnete leise die Tür und setzte sich möglichst unauffällig auf einen freien Platz gegenüber von Isa. Es waren noch nicht alle Mitglieder hier und Nathan, der nervös vorne auf und ab ging, ließ die Situation etwas angespannt erscheinen.
Erst einmal hielt die Vampirin ihren Blick leicht gesenkt, da sie nicht wusste, ob sie jetzt schon soweit war, mit den anderen zu reden, ohne dass sofort deutlich wurde, wie durcheinander sie war. Zumindest Nathan schien ihr Benehmen aber sowieso egal zu sein, da er ganz in Gedanken versunken war und auch die übrigen Mitarbeiter nahmen keine Notiz von Cecilia.

Aber Isa würde über kurz oder lang etwas auffallen und so wollte Cecilia dem gleich vorbeugen und wandte sich an ihre Freundin::

Ich habe heute anscheinend nicht lange geschlafen, ich komme mir irgendwie total planlos vor... warum sind wir eigentlich hier?

::fragte sie Isa in einem Versuch, harmlos zu wirken::
 
:: Isabelle, deren Blick immer noch auf Nathan geheftet war, reagierte erst auf Cecilia, als diese sie ansprach. Das war der Nachteil an Cecilias vampirischen Fähigkeiten. Durch die Möglichkeit, sich unbemerkt heranzuschleichen hatte Isabelle ihre Freundin überhaupt nicht bemerkt. Allerdings hätte sie sie wahrscheinlich auch nicht bemerkt, wenn Cecilia die Tür hinter sich zugeknallt und beim Hinsetzen den Tisch umgeworfen hätte. ::

Ähm... was?

:: entgegnete Isabelle auf Cecilias Frage und blickte sie einen Moment lang verwirrt an. Erst dann realisierte sie, was ihre Freundin eigentlich gefragt hatte. Ja, wieso waren sie noch mal hier? Achso, Arran, ja... Die Frage der Vampirin holte Isabelle unsanft in die Wirklichkeit zurück. ::

Nathan und ich...

‚Hört sich schon verdammt gut an, Nathan und ich...’

:: Isabelles Gedanken gingen wieder auf Wanderschaft. Allerdings rief sich das Küken gleich darauf selbst zur Ordnung. Entschuldigend lächelte sie ihre Freundin an. Abgesehen davon, dass sie ihrer Freundin ihre Frage nicht beantwortete, war es vielleicht nicht unbedingt die richtige Zeit für solche Gedanken, nicht mit der Tatsache im Hinterkopf, dass Arran wieder zurück war. Aber auf der anderen Seite war Isabelle schon immer eine Künstlerin darin gewesen, unliebsame Gedanken zu verbannen und sich stattdessen auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. ::

Tschuldigung. Na ja, wir waren unterwegs und haben ein paar meiner Mandanten abgeklappert und alle haben uns eine ziemlich beunruhigende Mitteilung gemacht. Und aus diesem Grund hat Nathan diese Versammlung hier einberufen. ... Arran ist zurückgekehrt.

:: Isabelle machte eine kleine, zögerliche Pause, bevor sie mit dem Grund des Treffens hier rausrückte. Dabei beobachtete sie ihre Freundin ganz genau, schließlich hatten Cecilia und Arran eine Vergangenheit, die die Vampirin nicht unbedingt vermisste. Wie würde sie auf diese Nachricht reagieren? ::
 
::Cecilia bemerkt, dass Isa irgendwie ziemlich abwesend wirkte, wenn auch nicht unbedingt im negativen Sinne, doch genauer will sie es eigentlich nicht wissen, da es ihr vorkäme, als würde sie ihre Freundin ausspionieren oder etwas in diese Richtung und deshalb unterdrückt sie ihre Fähigkeiten etwas, um nicht doch zufällig etwas von Isas Gefühlen aufzuschnappen.
Wenn, dann will sie selbst mit ihr darüber reden. Was passieren konnte, wenn sie einfach etwas aufschnappte, hatte sie ja gestern live miterleben dürfen und sie legte keinen Wert darauf, dass Nathan noch einmal wirklich auf sie sauer wurde.

Gut, hilfreich konnte es durchaus schon auch sein, aber im Moment hatte sie andere Sorgen, da wollte sie sich nicht auch noch die Gefühle von anderen und schon gar nicht von ihrer Freundin zusätzlich auftun.
Auch wenn Cecilia das starke Gefühl hatte, dass Isas Gedanken und Gefühle mit Nathan zu tun hatten...

Als Isa dann schließlich damit herausrückte, dass sie sich hier wegen der Nachricht über Arrans Rückkehr treffen, nickt die Vampirin nur leicht. Sie konnte dieses Gerücht, denn mehr war es selbst in informierten Kreisen wohl nicht, sicher mehr als jeder andere hier bestätigen.
Ein leicht nervöser, bedrückter Ausdruck legt sich auf Cecilias Gesicht und sie bemüht sich ausnahmsweise nicht, diese Gefühlsregung zu verbergen, denn sie hatte sowieso vorgehabt, der Agency von Arran zu berichten.

Zuerst einmal konnte sie dies auch ohne Probleme tun, da sie schließlich im Fall von Arran keine Gefühle damit verbunden waren wie bei Andrej und zum anderen war es unbedingt notwendig, den anderen davon zu berichten, da andernfalls Sebastian, wahrscheinlich auch Isa und wohl auch jedes andere Agency-Mitglied in großer Gefahr war. Denn Cecilia wusste, dass Arran nicht nur bluffte. Er wollte die Dokumente wieder zurück...::

Ja, ich weiß, dass er wieder da ist.

::deutet sie daher nur leicht nickend und ziemlich leise an. Sie will warten, bis sie hier komplett waren, bevor sie Nathan berichten würde, was passiert war und was Arran ihr über seine Pläne verraten hatte. Sie konnte nur hoffen, dass sie einen Weg finden würden, gegen ihn vorzugehen. Und dass Arran seine Drohungen nicht wahr machte....::
 
:: Überrascht zog Isabelle die Augenbrauen hoch. Cecilias Reaktion hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt. ::

Wie, du weißt, dass er wieder da ist?

:: fragte sie deshalb verwirrt nach. es überraschte sie schon ungemein, hatten Vampire eine Art kabelloses Netzwerk unter sich, so dass sie alle Informationen gleich austauschen konnten oder wie funktionierte das?
Isabelle drehte sich leicht in ihrem Sessel, so dass sie ihrer Freundin nun gegenüber saß. Ein schneller Blick in die Ruhe und nach vorne zu Nathan machte ihr deutlich, dass die Konferenz in den nächsten 2 Minuten noch nciht beginnen würde. ::

Woher weißt du das? Erzähl!

:: forderte Isabelle Cecilia auf. Dann blickte sie sie verunsichert an. Die Antwort auf die Frage, warum Arran zurückgekehrt war, lag bei 100:1 dass er die Dokumente wieder wollte. Allerdings hoffte Isabelle, dass dem nicht so war. Sie hatte zwar nicht genau die Ahnung, wie die Sache hier mit den Dokumenten funktionierte, allerdings wusste sie, dass ihr Bruder da tief mit drinhing. Sehr tief! ::

Weißt du auch, was er will?

:: 'Bitte sag "Rache"!' flehte sie innerlich, konnte sich aber nicht vorstellen, dass Cecilia ihr diesen Wunsch erfüllen würde. ::
 
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::Cecilia konnte fast mitverfolgen, wie der etwas verträumte, nachdenkliche Gesichtsausdruck ihrer Freundin sich in einen mehr als überraschten verwandelte und sie sich auf einmal der vollen Aufmerksamkeit der jungen Frau bewusst war.
Trotz allem warf die Vampirin Isa einen kurzen, durchdringenden Blick zu, um sie dazu zu bringen, etwas leiser zu sprechen. Wenn sie jetzt schon davon berichten sollte - und sie war sich sicher, dass Isa so schnell keine Ruhe geben würde - dann wollte sie nicht, dass es schon jemand anderes mitbekam. Vor allem nicht Nathan::

Ich hatte das unglaubliche Vergnügen, von ihm besucht zu werden, daher weiß ich, dass er wieder da ist...

::erklärt sie dann ziemlich leise, etwas über den Tisch gebeugt, damit nur Isa sie verstehen konnte und mit einem sarkastischen Lächeln auf dem Gesicht. Sie brauchte nur an die Gott sei Dank kurze Begegnung mit Arran zurückzudenken und sie bekam augenblicklich wieder eine Gänsehaut::

Wie ich ja vorher schon gesagt habe, hab ich nicht sonderlich gut geschlafen und bin vorher in den Garten, um einfach ein wenig Ruhe zu haben und nachzudenken...

::erzählte sie ihrer Freundin dann schließlich zumindest die halbe Wahrheit. Sie durfte ja schließlich nicht wissen, dass sie über Andrej nachgedacht hatte...::

Ich war ziemlich in meine Gedanken versunken und er hatte seine Aura blockiert, so dass er plötzlich einfach vor mir stand. Und du weißt ja... er meinte, unbedingt mit mir sprechen zu müssen.

::berichtet Cecilia mit einem kleinen Seufzer weiter. Warum musste es nur solche Idioten wie Arran geben? Ihm hatte sie zu verdanken, dass sie war, was sie war - ein Vampir und sie hatte ihn mit Sicherheit nie darum gebeten. Aber andererseits hätte sie Isa und die restlichen Agency-Mitglieder auch nicht kennen gelernt... aber Fakt war, dass sie Arran hasste, auch wenn ihre Verwandlung vermutlich auch positive Folgen hatte::

Und ja, ich weiß auch, was er will... Er hat irgendwas von offenen Rechnungen gesagt und ich habe das Gefühl, dass er zumindest einen Teil von diesen Rechnungen mit mir offen hat. Aber generell hat er auch von anderen Leuten, sicher von Vampiren, gesprochen.
Allerdings weiß ich nicht, von wem...

::fügt sie noch eine kurze Lüge hinzu. Sie wusste genau, dass es sich um Andrej handelte::

Und... er will die Dokumente.

::ergänzt sie dann noch mehr als leise::
 
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