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Das Haus der Muse / Die Heilpraxis

Ethan

Enolas Seitenblick, betreffend Gareth, hatte Ethan natürlich wahr genommen. Aber er vermied es, ihren Blick zu erwidern. Sie hatten jetzt andere Sorgen um die sie sich kümmern mußten, er wollte sich keine zusätzlichen Probleme aufhalsen. Angua und Sam werden das schon richten und vielleicht mag Ethan zu vertrauensseelig sein, aber Gareth schien ein netter Typ zu sein, warum also immer gleich mit Misstrauen kommen? Aber Ethan war sich auch bewußt darüber, dass sich Enola auch nur um die Stadt und somit um ihre Tochter sorgte und daher war er ihr auch für das Ausgleichen seines fehlenden Misstrauens dankbar.

Ethan blickte nochmal zu Gareth, dann sah er Enola hinter her, die Nyota von der Gruppe wegholte und zu ihrem Zuhause ging. Doch sein Blick ruhte auf der Gruppe, wobei ihm die zwei fremden Gesichter auffielen. Wieder fragte er sich, wie die ganzen Neuen eigentlich ihren Weg hier her finden würden, wenn es doch keine Hüterin mehr gab und vorallem, wann würde der erste Dämon hier erscheinen? Oder war er schon mitten unter ihnen? Sein Blick fiel auf Zane, der nicht weit von den Jungen entfernt stand. Fast etwas verloren wirkte er und Ethan fragte sich, ob der Halbdämon davor scheut, nochmal mit Corax zusammen zu treffen. "Keine Sorge Junge, solange du das Amulett trägst..." flüsterte Ethan und gerade als Zane zu ihm blickte, tauchte vor dem Halbdämon Thallula auf und begann eine Unterhaltung mit ihm.

Ethan wandte seinen Blick ab und sah, wie nur wenige Schritte von ihm entfernt, Enola auf die Gruppe zuging. Mittlerweile haben sich alle anderen ebenfalls bei ihm eingefunden. Soraya hatte Lucas mitgebracht, was Ethan für eine gute Idee hielt. Der Eleri konnte ihnen vielleicht tatsächlich behilflich sein. Und neben Dylan erschien auch Medea, deren Können sie bereits Gestern unter Beweiß gestellt hatte. Mit dieser Gruppe zusammen und später mit Zarons Hilfe würden sie bestimmt einen Weg finden, Gewissheit über Aimshigtais Verbleib zu bekommen.

Als die Gruppe ins Haus der Muse eintraten, setzten sie sich sofort ins Wohnzimmer und auch Ethan nahm dankend ein Glas entgegen, das ihm Rosalie angeboten hatte. Seine Gedanken kreisten bereits um das Ritual, weswegen er in Gedanken bereits sein Buch rief "ego te voco, liber carminis!". Mit einem leisen Zischen erschien das Buch direkt vor ihm auf dem Tisch und aus dem Augenwinkel sah er, wie sich vor Dylan weißer Nebel ausbreitete und darin ein ledernes Buch zum Vorschein kam. Ähnlich spielte es sich auch bei Soraya ab und beinahe gleichzeitig schlugen die drei Hexen das Buch auf.

Ethan blickte kurz zu Rosalie, dann zu Enola. Er wollte die beiden nicht unterbrechen, hatte aber jetzt gleichzeitig keinen Nerv für Smalltalk. Daher sah er sie entschuldigend an, ehe er zu sprechen begann. "Ich habe bereits eine Idee, die wir ausprobieren könnten. Aber ich weiß nicht allzuviel darüber bescheid." erklärte er und blickte zuerst Soraya, dann Dylan an, ehe er zu Medea und dann zu seiner Frau sah. "Sagt euch der Name Feringoth etwas?" wollte er wissen und kaum hatte er den Namen ausgesprochen nahm er eine zuckende Bewegung links von ihm wahr. Ethan sah zu Lucas und beobachtete ihn einen Moment lang. Als er aber nichts zu sagen hatte, sprach Ethan weiter.

"Feringoth war ein Hexer, der sich ausschließlich mit der schwarzen Magie beschäftigt hat. Er diente vielen üblen Machenschaften und hat sich unter den Dämonen einen besonderen Namen gemacht. Bis zu dessen Tod war es für jeden Dämon eine Ehre, in den Diensten des Feringoth zu treten. Daher hatte auch nur ein Ruf des Hexers genügt, um zig Dämonen herbei zu schaffen." erklärte Ethan, fast etwas ehrfürchtig, aber gleichzeitig auch angewidert von dem Geschmack des Namens. "Ich glaube von einem Ritual gehört zu haben, der den Ruf des Feringoth nachmacht. Deswegen heißt es auch "Der Ruf des Feringoth". Habt ihr schon davon gehört?" fragte er in die Runde, wobei sein Blick auf Soraya hängen blieb.
 
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****Runenverteilung***

Kaum hatten sich die Hexen und Magier in Kalliopes Haus einen Platz gefunden und sich über die Ritualsuche her gemacht, leuchtete es vor allen in den verschiedensten Farben auf:

@Margit
Vor Ethan plumpsten drei Runen direkt auf sein Buch der Lavondris.

Lucas fing seine drei Runen mit einem leichten Schwung auf, ehe sie zu Boden fielen


@Eleya
Medea's drei Runen erschienen mit angenehmer Wärme in ihrer Handfläche


@*~Lilith~*
Zwei von drei Runen fielen flach vor Enola auf den Tisch, doch eine der drei Runen blieb vor Enolas Augen einen Moment schweben und drehte sich um ihre eigene Achse, ehe sie kurz golden aufleuchtete und sich dann mit den 4 Runen, die Enola bereits besaß zu einer großen Rune zusammenfügte.

Kalliope's drei Runen erschienen direkt neben ihrem Glas und pulsierten in warmem goldenen Licht gemütlich vor sich hin.


@Sania
Soraya's drei Runen fielen wie bei Ethan direkt auf ihr Buch der Lavondris
 
Lucas

Nachdem Lucas Soraya seine Dienste angeboten hatte, begann der Eleri darüber nachzudenken, ob das wirklich so klug war. Er wollte dieser Gemeinschaft helfen, doch würde er dafür mit seinem Leben bezahlen? War er nicht in diese Welt geholt worden, um ihn vor seinem Schicksal, dem sicheren Tod, zu entkommen? Er fühlte sich zwar jetzt wieder stark und mental schien er wieder voll da zu sein, doch würde ihn sicherlich nicht noch einmal ein goldenes Licht umhüllen und ihm seine ganze Energie und Lebenskraft zurück geben. Was wenn diese Hexen ihn ebenfalls opfern würden? Seine Schritte verlangsamten sich, als er auf das Haus zu ging und er blickte kurz zu dem Stadttor. Es wäre jetzt ein leichtes davon zu laufen, aber wohin? Und ausserdem hatte er nunmal schon seine Hilfe angeboten und dazu stand er auch. Nur weil er einmal seine Fähigkeiten als Eleri nutzte, würde er schon nicht gleich sterben und wenn er sich an den gestrigen Tag zurück erinnerte, als er Ethan seine mentale Kraft schenkte, war es zwar anstrengend gewesen, aber tot war er heute deswegen auch noch nicht.

Lucas hatte das Haus direkt hinter Soraya betreten und setzte sich nun in eine Ecke, etwas fernab von den Hexen und Magiern, die nun zusammen rückten und zu lesen und zu diskutieren begannen. Plötzlich erschienen 3 Runen direkt vor Lucas und für einen Moment lang war der Eleri von dem Geschehen am Tisch abgelenkt. Mit Schwung fing er die Runen auf und noch ehe er sich darüber bewußt wurde, was er in der Hand hatte, lösten sie sich auch schon wieder auf. Ein kleiner Nebengedanke an seinen neuen Stab hatte in ihm den Wunsch geweckt, dass der Stab nun alle seine Fähigkeiten besitzen konnte und so hatten die drei Runen seinen unausgesprochenen Wunsch erfüllt. Doch wenige Sekunden später, wurde ihm bewußt wie verschwenderisch dieser Wunsch gewesen war. Mit diesen Runen hätte er sich vielleicht doch besser etwas anderes, etwas besseres wünschen sollen. Etwas, dass ihn vielleicht vor dem Tod beschützen hätte können.

Ethan erzählte indessen etwas über eine Idee und als er den Namen hörte, den Ethan in den Mund genommen hatte, waren die Runen mit einem Schlag vergessen. Unweigerlich mußte Lucas zusammenzucken, als er den Namen hörte, dann starrte er Ethan mit ungläubigem Gesicht an. Hatte der Hexer gerade ernsthaft in Erwägung gezogen, das Ritual von Feringoth durchzuziehen? War er Lebensmüde? Nun gut, damit würden sie wohl bestimmt jeden Dämon hier in dieser Welt aufspüren können, bzw. zu sich rufen können, aber was wenn sie das Ritual falsch machten? Was, wenn etwas schief ging? Dann war hier die Hölle los!

Obwohl ihn Ethan abwartend ansah, entschied sich Lucas ersteinmal nichts dazu zu sagen. Er war kein Hexer, er hatte kein Mitspracherecht. Zumindest war das in seinem Coven so. Und von dem abgesehen, er kannte sich ja selbst nur zur Hälfte damit aus. Er kannte die Vorbereitungen, aber er wußte nicht, welche Zauber, welche Handlungen für das Ritual notwendig waren. Da sich aber trotz nochmaliger Nachfrage des Hexers niemand zu Wort meldete, räusperte sich Lucas schließlich doch. "Ich kenne es." sagte er dann leise und folgte Ethans Blick zu Soraya, nachdem Ethan kurz erklärte, wer Feringoth war. "Ich meine, ich habe von dem Ritual gehört. Dabei war ich aber noch nie." stellte er richtig und ließ seinen Blick auf die dunklen Augen Sorayas ruhen. Er wußte nicht wieso, aber die Hexe faszinierte ihn irgendwie. "Ich weiß welche Vorbereitungen dafür notwendig sind, die Zauber sind mir aber unbekannt. Nur...." begann Lucas und blickte schließlich wieder zu Ethan. "... die Vorbereitungen brauchen ihre Zeit. Es ist nicht ratsam, das Ritual zu voreilig durchzuführen. Es sind Tage, in denen das Ritual reifen muß." Da Ethan ihn neugierig ansah, sprach Lucas weiter. Es war ungewohnt, in einer Hexenversammlung auch das Wort zu ergreifen. "Mindestens zwei, besser aber drei Tage sollte man warten, ehe man den Zauber aufrufen kann. Das liegt an den Schattenkerzen." erklärte Lucas weiter und blickte nun in die Runde.

"Oder habt ihr frische Schattenkerzen da?" fragte er und sah in ein Gesicht, nach dem anderen, doch niemand sagte weiterhin ein Wort. "Schattenkerzen sind keine normalen Kerzen. Sie werfen kein Licht. Man muß sie aus dem Wachs echter Kerzen gewinnen. Dazu lässt man eine Kerze brennen und fängt das Wachs, dass im Schatten der Flamme herunter tropft, auf. Das Wachs muß danach schnell verarbeitet werden, man muß es formen und rollen, bis sie so lang wie möglich wird. Dabei wird ein Zauber gesprochen, der das noch warme Wachs erkalten lässt und dann muß man zumindest zwei Tage warten. Sobald das Wachs ein metallisches Schwarz angenommen hat, ist die Schattenkerze fertig." erzählte er und sah wie Ethan nickte. Auch Soraya und die anderen schienen diese Kerze zu kennen und Lucas fragte sich, warum sie ihn dann erklären ließen. "Für das Ritual braucht man 5 Schattenkerzen" erklärte er noch knapp. "Dort wo man das Ritual ausführt, vorzugsweise in einem Raum, wo es keine Fenster und nur eine Tür gibt, wird auf dem Fußboden ein Pentagramm gezeichnet und an jeder Ecke stellt man eine dieser Kerzen auf. Aber das wird bei vielen Ritualen so gemacht. Das aussergewöhnliche bei diesem Ritual ist wohl das Horn, das sich in der Mitte des Pentagramms befinden muß." Lucas lehnte sich zurück und hörte wie Ethan ihn plötzlich etwas fragte.

"Wieso ein Raum ohne Fenster und mit nur einer Tür?" fragte Ethan, der den Eleri unterbrochen hatte. Lucas sah Ethan fragend an, war das nicht offensichtlich? "Je weniger Ein- oder besser gesagt Ausgänge da sind, die bewacht werden müssen, umso weniger können ungewollt gerufene Dämonen entkommen." erklärte Lucas schlicht und Ethan nickte. Da der Hexer wohl keine Frage mehr hatte, fuhr Lucas mit der Erklärung zum Ritual fort. "Aus was das Horn besteht, ist egal. Wichtig ist nur dass es einen Ton von sich gibt, wenn es geblasen wird. Das Horn muß mit einer Kräutermixtur eingerieben werden, um genauer zu sein: in einer Gifttinktur. Und genau da liegt das Problem." Lucas hielt inne und nahm einen Schluck von dem Getränk, das Kalliope vorhin auf den Tisch gestellt hatte. "Jemand muß in der Mitte des Pentagramm stehen und genau im richtigen Moment das Horn blasen. Das mit Gift eingeriebene Horn. Derjenige darf das Pentagramm weder davor, noch danach nicht verlassen. Egal wie schlecht es ihm ergehen wird. Das Gift wirkt auf jeden Menschen anders, aber eines bleibt bei jedem gleich, wenn kein Gegenmittel eingenommen wird, stirbt man daran. Das Gegenmittel darf aber nur danach eingenommen werden und nicht davor und um das Pentagramm zu verlassen, muß das Ritual beendet worden sein. Sonst durchbricht man die Verbindung der Schattenkerzen und die Dämonen die gerufen wurden werden freigelassen." damit endete Lucas seine Erklärungen und schwieg erst einmal mit. Er hoffte, dass er sein Wissen den anderen gut genug vermittelt hatte.
 
Kalliope

Kalliope dachte über die vergangenen Tage nacht, es war so einiges passiert. Eigentlich waren nur gute Sachen passiert und es gab keinen Grund sich zu beschweren. Rubin, Khilana, Zaron, Mahina waren wieder erwacht und es bestand die Möglichkeit, dasss auch alle anderen wieder zum Leben erwachen würden. Dann war ein neuer Waldabschnitt aufgetaucht der lebte, der nicht aus Stein war. Das hieß sie konnte endlich wieder neue Pflanzensamen finden und sie zum Leben bringen, sie könnten wieder das Leben spüren und genießen. Es gab also keinen Grund sich zu beschweren, wäre da nicht diese Geschichte die Zaron erzählt hatte.

Kalliope hatte sich mittlerweile gesetzt und hielt ihr Glas in beiden Händen und sah auf die Oberfläche der Flüssigkeit. Sie wollte es nicht wahrhaben dass ihnen nach all der Zeit der Ruhe nun plötzlich Gefahr drohen sollte, nicht nach dem alles sich moemtan zum Guten wenden sollte. Kurz hielt Kalliope nach Rubin Ausschau doch er schien sich nach oben zurückgezogen zu haben oder sich irgendwo zu verstecken, er schien wohl keine Lust auf Gesellschaft zu haben. Als sie von Enola angesprochen wurde sah sie mit einem Lächeln zu der Magierin, sie hatte recht und bei Gelegenheit würde sie ihr alles erklären, aber lieber wenn sie alleine waren. Dies gab sie ihr auch mit einer kleinen Handbewegung zu verstehen und traf damit auf nickendes Verständnis bei der Indianierin.

Aus den Augenwinkeln beobachtete sie wie alle ihre Bücher herbei riefen und gespannt sah sie wie die Hexen unter ihnen darin blätterten. Sie hatte das Gefühl, eines der Bücher berühren zu wollen doch sie wusste, dass das nicht ging, deswegen stellte sie ihr Glas zur Seite und faltete ihre Hände in ihrem Schoß um den Worten der anderen zu lauschen. Kalliope hatte natürlich keine Ahnung wer Feringoth war und was der Ruf des Feringoth war, wohl deshalb hörte sie besonders aufmerksam den Worten von Lucas zu.

Mehrere Tage und Schattenkerzen und noch viele Wörter mehr ließen Kalliope erschaudern. Sie wollte das Ritual nicht, wenn es wirklich so war wie es Lucsas beschrieb. Vielleicht sollte sie sagen, dass sie dagegen war? Doch mit welcher Begründung? Weil es Unbehagen in ihr auslöste? Schwarze Magie, sie hatte davon gehört und sie verabscheute sie und somit lehnte sich Kalliope zurück und verschränkte sie Arme vor der Brust. "Das ist doch nicht euer Ernst!" sagte Kalliope dann und sah von Lucas zu Ethan und schüttelte den Kopf. "Dämonen zu rufen! Stellt euch das vor, da kann alles mögliche daher kommen und auch dieser Überdämon den Zaron beschrieben hat. Was wollt ihr dann tun? Das ist doch Irrsinn" sprach sie weiter und schüttelte den Kopf. "So ein Ritual auszuführen ist absurd. Noch dazu, verzeiht wenn ich euch das unterstelle, keiner von euch es schon jemals durchgeführt hat. Und wer soll sich in diesen Kreis stellen und in dieses Gifthorn blasen?" fragend sah sie von einem zum anderen.
 
Ethan

Der Hexer hatte aufmerksam dem Eleri zugehört und er konnte es nicht verhindern, dass ihm mulmig bei dem Gedanken war. Die Vorbereitungen kannten sie nun also. Aber was war mit den Zaubern? Mußten sie selbst welche erfinden? Oder konnte ihnen hier wirklich Zaron behilflich sein? "Danke Lucas" sagte er schließlich zu dem Eleri, der sich wieder nach hinten gelehnt hatte und sein Getränk genoss. Auch Ethan nahm einen Schluck, dann schwieg er so wie die anderen und dachte weiter über dieses Ritual nach. Er hasste es, sich mit schwarzer Magie abzugeben, auch wenn er wußte, dass dies zu seinem Handwerk dazu gehörte. Zum Glück hatte sie auch noch Soraya hier, sie kannte sich immerhin mit dem Gebrauch aus. Doch wenn er an Nyota und Enola dachte, es war ihm nicht recht, dieses Ritual hier in der Stadt durchzuführen. Es wäre besser sie würden es ausserhalb machen. Vielleicht in dem neuen Wald? Aber Lucas hatte gemeint, es wäre gut, dieses Ritual in einem Zimmer zu machen. Vielleicht konnten sie eine Hütte errichten.....

Kalliope holte ihn aus seinen Gedanken und überrascht sah er die Muse an. Dann sog er tief die Luft ein, als er Kalliopes erbostes Gesicht sah. "Aber genau das war der Plan..." meinte Ethan mit ruhiger Stimme. Sie mußten Aimshigtai rufen, sonst würden sie nie wissen, ob dieser Dämon noch existiert. "Rosal... ich meine Kalliope..." Ethan besserte sich aus. Es war so ungewohnt, die Muse bei ihrem richtigen Namen zu nennen. "Wir haben nicht sehr viele Möglichkeiten um unsere Stadt zu schützen. Wir brauchen Gewissheit. Sobald wir die Dämonen gerufen haben, sind sie an unser Wort gebunden...." erklärte Ethan, allerdings hörte man Zweifel in seiner Stimme. "Zumindest so die Theorie." erklärte er und fuhr sich mit der Hand zweifelnd in den Nacken. "Natürlich gibt es ausgefuchste Dämonen, die ihre Grenzen testen, doch wir sind hier viele Magier und Hexen, wir haben eine Chance der Lage Herr zu werden." versuchte er zu erklären. Als sie aber fragte, was sie dann tun wollten, wenn Aimshigtai tatsächlich auftauchte, sah Ethan sie planlos an.

"Ich weiß nicht, ich..." begann er und sah zu seiner Frau. Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. "Vielleicht können wir den Dämon wieder einsperren. Samathola..." erinnerte Ethan an die Geschichte von Zaron.

"Es stimmt, durchgeführt habe ich es noch nie..." gestand Ethan ein, sah Kalliope dabei aber fest in die Augen. "Aber ich kenne meine Grenzen und ich weiß, was ich mir zumuten kann. Es gibt immer ein erstes Mal... " erklärte er selbstbewußt und hob dabei unwillkürlich den Kopf an. "Das werde ich..." Ethan wollte gerade auf Kalliopes Frage nach dem Gifhorn antworten, als Lucas ihn plötzlich unterbrach.

"Bitte entschuldige Ethan..." hörte der Hexer den Eleri sagen. "Aber dieser Part wird normalerweise von einem Eleri ausgeführt. Das wäre also meine Aufgabe..." erklärte Lucas und deutete eine Verbeugung an, während er leicht grinste. "Was?" fragte Ethan irritiert und schüttelte dabei den Kopf. Nein, deine Dienste als Eleri werden bei den Zaubern gebraucht." Sagte Ethan sofort und schüttelte heftig den Kopf. Das Ritual war seine Idee, er würde es nicht zulassen, dass sich jemand anders diesen Gefahren stellte. "Die Dienste des Eleris sind nur vor dem Ritual gefragt und nur, während die Zauber gesprochen werden. Erst danach ist das Gifthorn zu blasen" erklärte Lucas, doch Ethan schüttelte weiterhin den Kopf. "Das kommt nicht in Frage. Ich werde mich in die Mitte des Pentagramms stellen, darüber gibt es keine Diskussion." sagte Ethan und Lucas sah ihn verwundert an. Ethan fragte sich, was der Eleri denken mochte.
 
Enola

Nur aus den Augenwinkeln beobachtete die Magierin wie die Hexen und Hexer ihre Bücher riefen. Manchmal war sie eifersüchtig auf die Bücher der Hexen, so viel wissen vereint und ständig abrufbar. Sie mochte gar nicht denken wie viel Magie, Zaubersprüche und sonstige Wichtigkeiten sie bis jetzt schon vergessen hatte. Doch Enola wurde rasch von ihren Gedanken abgelenkt als vor ihren Augen wieder diese Runen erschienen, sorgsam verstaute sie die Runen in ihrer Tasche und blickte ruhig in die Runde während sie von ihrem Wasser trank.

Sie hatte noch nie von dem Dämonen, der Bewahrerin gehört, noch dazu hatte sie auch nichts von dem Ritual gehört, welches Ethan angesprochen hatte. Das mochte wohl daran liegen, dass sie da wo Enola herkam, für viele Dinge andere Worte benützten. Grundsätzlich hatte Enola kein Problem mit dieser sogenannten schwarzen Magie von der die anderen immer sprachen, vermutlich auch aus dem selben Grund, sie kannte keine schwarze Magie. Es gab Rituale für Gut und Böse doch diese wurden je nach Zweck gebraucht und ausgeführt nur dann wenn man die Kraft besaß sie durchzuführen. Und genau dass war der Grund den sie nicht für gut heißen konnte, niemand von ihnen schien dieses Ritual schon einmal angewendet zu haben.

Aufmerksam lauschte Enola den Worten des Eleri und je mehr er sprach um so mehr legte sich ihre Stirn in Falten. Alles was Lucas sagte klang gar nicht gut. Alleine eine angemessene Vorbereitung kostete schon einige Tage und sie hielt nichts davon Rituale nicht angemessen vorzubereiten. Dazu mochte sie gar nicht daran denken, was es bedeutete Dämonen zu rufen. Da könnten Dämonen dabei sein die sie nicht kannten, gegen die sie sich nicht wehren konnten und geschweige den Amishgathi wäre dabei. Auch wenn sie Zaron nicht wirklich gut kannte, so wusste sie um eine Macht, wenn er den Dämon nicht bannen konnte welche Mögichkeiten hätten sie dann? Natürlich waren sie nicht alleine, vermutlich wäre ihnen das ein Vorteil.

Als Kalliope ihre Bedenken aussprach kam sie nicht umhin einige Male zu nicken. "Ethan, ich finde dennoch das Kalliope recht hat. Wir haben keine Ahnung was genau Amishgathi ist, welche Macht ihm inne wohnt. Nicht einmal die Hüterinnen konnten ihn problemlos bezwingen." Sie hatte auch keine bessere Lösung dennoch beängstigte sie der Gedanken an den grauen Tod. "Nun gut, wir sind viele und vielleicht könnten wir die Dämonen beherrschen. Aber wie gesagt ich denke nicht, dass wir Amishgathi so einfach unter Kontrolle bringen. Und was passiert wenn er uns entkommt, er wird den Tod wieder über uns bringen und diesesmal haben wir nicht mehr den Rückhalt der Hüterinnen" meinte sie dann und erschauderte innerlich. Sie mochte gar nicht daran denken wenn sie Nyota und Ethan verlieren sollte.

"Samatola." wiederholte Enola die Worte von Ethan "Das wäre vielleicht eine bessere Idee. Könnten wir nicht für den Fall der Fälle eine zweite Samatola erschaffen, eine Art Dämonengefängnis und dann erst versuchen Amishgathi zu rufen?" es kam ihr irgendwie sicherer vor wenn sie zuerst etwas hätten mit dem sie den Dämon einfangen und unter Kontrolle bringen könnten.

Als es darum ging wer ins Gifthorn blasen würde sah Enola wütend zu Ethan "Das wirst du nicht! Denkst du vielleicht auch mal ein Nyota und mich?" fragend sah sie ihn an. Sie war böse darüber, dass er in seiner Selbstlosgikeit auf seine Familie vergaß die ohne ihn nicht mehr fähig sein würde zu existieren. Ein Leben ohne Ethan wäre für sie sinnlos. Sie wollte auch nicht das Lucas es tat, doch wer sollte es dann tun, Zaron vielleicht. Dieser Gedanke kam ihr nicht unsinnig vor doch wagte sie es nicht diesen vor Soraya auszusprechen. Enola blickte zu Lucas und schüttelte den Kopf "Du wirst es auch nicht tun Eleri. Vielleicht finden wir dafür auch Ersatz." Ihr schwebte ein alter indianischer Zauber im Kopf herum, dessen Idee sich in ihr jedoch erst verfestigen musste "Ich kenne da einen Zauber, der uns in diesem Punkt helfen könnte."
 
Lucas

Lucas mußte leicht schmunzeln, als eine Diskussion über das Ritual ausbrach. Es hätte ihn gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Natürlich schlug dieses Ritual auf die verschiedensten Meinungen. Nicht nur dass das Ritual an sich schon gefährlich war, die Folgen waren verherrend, wenn man es nicht richtig machte. Dieses Ritual öffnete jedem Dämonen Tür und Tor und dann wollte er hier lieber nicht mehr dabei sein. Dann würde vom kleinsten Gewürm bis zum mächtigsten Dschinn hier alles erscheinen können, was die ganze Stadt auf den Kopf stellen konnte. Deshalb wunderte es ihn auch, dass Ethan ausgerechnet dieses Ritual überhaupt vorgeschlagen hatte. So hörte er interessiert zu, was Ethan auf Kalliopes und Enolas Einwände entgegen zu setzen hatte.

Als er aber die Frage nach dem Blasen des Gifthorns beantworten wollte, mußte Lucas eingreifen. Es wunderte ihn ehrlich, weshalb Ethan nicht einsehen wollte, dass es die Aufgabe der Eleris war. Lucas wußte nicht was ihn mehr störte, die Selbstlosigkeit Ethans, die er für überflüssig und arrogant hielt, oder aber dass Ethan das tatsächlich ernst meinte und niemand anderen der Gefahr aussetzen wollte. Was waren das hier für Hexen und auch Magier? Verwundert sah er von Enola zu Ethan. Wußten die Beiden eigentlich was ein Eleri war?

"Eleris haben den Hexen zu dienen. Sie sind dafür geschaffen worden" sagte Lucas mit fester Stimme und irgendwie fühlte er sich sogar etwas beleidigt. Er konnte doch eh nicht viel, wollten sie ihm jetzt das, wofür er sich entschieden hatte, auch noch nehmen? "Eleris sind im Gegensatz zu Hexen nicht wichtig, uns kann man jederzeit wieder beschaffen, aber das Wissen eines einzelnen Hexers ist unwiederruflich weg, wenn er stirbt. Nein. Das Gifthorn ist und bleibt meine Sache." sagte er mit einer Strenge in der Stimme, die er in seinem alten Clan niemals hätte anschlagen gewagt. Dann sah er wie Ethan genervt von Lucas zu Enola sah.

"Ausserdem, es gibt keine anderen Lösungen. Zauber, Illusionen, all das wird nicht funktionieren!" erklärte er und wandte sich an Enola. "Solche Fehler dürft ihr euch bei diesem Ritual nicht leisten. Für Experimente fehlt euch die Zeit und das Ritual zu verändern, ohne dass man damit Erfahrungen gemacht hat, finde ich sehr gewagt." drückte er vorsichtig aus. "Nein, ich werde in die Mitte gehen und das Horn blasen. Ich bin ein Eleri und ich bin dafür geschaffen worden. Das ist mein Schicksal." sagte Lucas beharrlich und sah dann zu Kalliope, ehe er zu Medea, Enola und dann zurück zu Ethan sah.
 
Ethan

Dass selbst die Hüterinnen dem Dämon offenbar nicht gewachsen waren, bereitete ihm genauso Kopfzerbrechen, wie seiner Frau. Aber das wollte er nicht zugeben. Er wollte das diskutierte Ritual durchbringen und dazu mußten alle ersteinmal dem zustimmen. Da half es ihm jetzt nicht, dieses Argument zu diskutieren. "Die Hüterinnen kamen vielleicht nur zu spät." wandte er deswegen lapidar ein. Ja, eine neue Samathola sollten wir zuvor erschaffen, um etwas zu haben, wo wir den Dämon erneut einsperren können. Aber was genau ist Samathola? So wie ich es verstanden habe, ist es ein eigenes kleines Volk. Ein Volk von Wächtern, die sich um solche Dinge kümmern. Auch dafür brauchen wir dann zuerst eine Beschwörung." meinte Ethan und er bemerkte ein Kribbeln, das er nur zugut kannte. Er wurde ungeduldig. Die Vorbereitungen waren äusserst wichtig und dennoch wäre es ihm lieber, alles würde etwas schneller gehen. "Aber wir könnten uns aufteilen, die einen kümmern sich um die Beschwörung Samatholas, die anderen um die Vorbereitung für den Ruf des Feringoth. Dann bleiben wir vielleicht in einer angemessenen Zeit." sagte Ethan und es widerstrebte ihn, daran zu denken, dass sie nun Tage dafür aufbringen mußten. Was wenn sie nicht mehr soviel Zeit hatten? Was wenn Aimshigtai dabei war, auch gerade zu erwachen?

Als Lucas sich schließlich zum Gifthorn äusserte, schüttelte Ethan nur den Kopf und sah ihn streng an. Er würde definitiv nicht zulassen, dass sich dieser Junge in Gefahr brachte, doch als auch noch Enola ihn deswegen ansprach, sah er mit hochgezogenen Augenbrauen hoch. Er tat doch nichts anderes, als nur an sie und seine Tochter zu denken! Nur deswegen machte er dieses Ritual doch überhaupt! Er wollte, dass seine Tochter und Enola hier in Ruhe leben konnten, aber solange sie nicht wußten, was es mit dem Dämon auf sich hatte, würden sie das nie können. "Lass uns das zuhause klären..." sagte er mit Nachdruck in seiner Stimme. Doch Enola verbot es schließlich nicht nur ihm, sondern auch Lucas. Ethan Mimik veränderte sich von angespannt, bis hin zu verärgert, als die beiden zu diskutieren begannen.

"Also,.." begann er und sah von Lucas zu Enola. "Denkst du, ich würde damit Leben können, wenn ich irgendjemand anders in das Pentagramm schicke, wenn doch das Ritual meine Idee war? Ich sehe mich für dieses Ritual verantwortlich und was soll schon großartig passieren?" meinte er. "Hier gehts um die Sicherheit meiner Familie, da ist mir das Gift egal. Jemand steht mit dem Gegengift bereit und ich werde es rechtzeitig zu mir nehmen. Also keine Sorge." sagte er und war versucht die Hand Enolas in die seine zu nehmen. "Und was dich angeht Eleri," begann er und wandte seinen Blick von Enolas Hand zu Lucas. "Ich weiß ja nicht wo du her kommst, aber bei uns gibt es keine wichtigeren und weniger wichtigeren Wesen. Wir sind hier alle gleich." sagte er abschließend. "Lasst uns die Diskussion um das Horn jetzt ersteinmal beenden, wir müssen voran kommen." sagte er und sah wiederholt in die Runde.

"Wie siehts nun aus? Gibt es irgendwelche Alternativen zu diesem Ritual? Oder versuchen wir es mit dem Ruf des Feringoth?" fragt er und sah zu seiner Frau. Die Sache mit dem Gifthorn würde sicher noch gefinkelt werden. Aber er würde niemandem diese Bürde antun wollen und er hoffte, dass seine Frau ihn doch verstehen würde.
 
Medea

Die MAgierin hielt sich etwas im Hintergrund und lauschte nun den Vorschlägen der anderen. Sie zog die Augenbrauen zusammen, als Ethan das Ritual von Feringoth ansprach. Gehört hatte sie den Namen noch nie, doch ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es sich fabei um nichts Gutes handeln konnte. Und als Lucas dann begann das Ritual zu beschreiben verdüsterte sich Medeas Miene zunehmend. Nicht, dass sie etwas gegen schwarze Magie hatte, angewandt hatte sie sie oft genug in einigen Rachefeldzügen und auch ihre Lehrmeister waren nicht so zimperlich gewesen, doch dieser Zauber schien in einer ganz anderne Liga zu spielen. Die Worte des Eleri weckten jedoch auch Erinnerungen aus ihrer fernsten Vergangenheit.

"Ich glaube, ich weiß welches Ritual Ihr meint, Ethan", wandte sie sich an den Hexer und fixierte ihn mit einem undeutbaren Blick. "Ich habe die Ausführung ein einziges Mal beobachtet." Die Erinnerungsfetzen deckten sich mit dem, was der Eleri erzählte. Es war eine Höhle gewesen, tief unter dem Turm ihres Zirkels und es hatte nur einen Ausgang gegeben. Der Hexer, der das Ritual dort durchführte wurde von den mächtigesten Zauberern bewacht und zusätzlich in einen äußerst starken Schutzkreis gesperrt. 'Man weiß nie, wen man schlussendlich ruft', hatte ihr Meister der blutjungen Medea damals erklärt. Was mit dem Hexer passiert war, würde die Magierin nur erzählen, wenn sie danach gefragt wurde.

"Um ehrlich zu sein, wäre mir jede Alternative lieber, als dieses Ritual", seufzte Medea und strich sich kurz über die Augen. "Aber ich fürchte wir haben keine Wahl."
 
Ethan

Ethan folgte geschockt Holly in die Heilpraxis. Die Ärztin hatte Angua dazu überredet, ihre Tochter in eines der Zimmer zu bringen um sie besser untersuchen zu können, auch wenn Holly wußte dass jede weitere Untersuchung sinnlos war. Doch wollte sie das der Werwölfin nicht so grob sagen. Ethan blickte zurück und sah wie Dyion blass neben seiner Mutter ebenfalls die Heilpraxis betrat und nochmal fühlte sich der Hexer schuldig, als sein Blick abermals zu seinem Haus ging und hinter Nyotas Fenster die verschwommene Shilouette seiner Tochter auftauchte.

Ethan hielt Enolas Hand, ließ sie dann aber los, als er näher zu Angua trat und ihr eine Hand auf die Schulter legte. "Angua..." sagte er, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken. Was sagte man zu einer Mutter, die gerade ihr Kind verloren hatte? Keine der Worte würden ihn erreichen, wäre er an Anguas Stelle. Als er ihre Schulter einen Moment lang mitfühlend gedrückt hatte, ließ er Thomas und Sam den Platz an der Seite ihres geliebten Menschen.

"Dyion, was ist geschehen, wer war es... ein Wendigo?" fragte Ethan und aus dem Augenwinkel erkannte er, wie Sofie die Heilpraxis betrat. Doch als Dyion zu erzählen begann, lag seine Aufmerksamkeit ganz bei dem Jungen und was er hörte ließ ihm sein Blut in den Adern gefrieren. Dyion erzählte sehr verwirrend, ständig machte er Zeitsprünge in seiner Erzählung und es war schwer ihm zu folgen. "Dyion, warte. Ganz langsam. Was sagst du? Samoko?" fragte er nach und versuchte den Redeschwall des Jungen zu unterbrechen. Doch dann brachte Dyion etwas neues hervor, das jegliches Leben aus Ethans Gesicht weichen ließ. "Nyota?"

Ethan sah Dyion geschockt an und er sah wie der Junge langsam nickte. "Aber Nyota ist in ihrem Zimmer, ich hab sie doch gerade noch..." Dyion schüttelte den Kopf und Ethan starrte ihn an. Dann überlegte er nicht mehr lange. Er stürmte an Dyion und Soraya vorbei und lief so schnell ihn seine Beine tragen konnten, die Heilpraxis hinter sich lassend, in den versteinerten Wald.
 
Zaron

Der Magier hatte die Unterhaltung mit Mahina und Ryan sehr genossen. Er konnte die vergangenen Stunden etwas vergessen und auch das Gefühl sich gegen alles und jeden verteidigen zu müssen. Unermüdlich hatte Zaron nach seinen Kindern gefragt, was sie erlebt haben, welche Freunde sie hatten und noch vieles mehr. Natürlich schmerzte es zu wissen einmal mehr alles verpasst zu haben doch wenn er sich Soraya, Sofie und Corax ansah dann wusste er das sie in den letzten 20 Jahren eine glückliche Zeit gehabt hatten. Sein Blick glitt des öfteren zu Mahina, wie sehr bereute sie es wohl all diese Jahre verpasst zu haben? Machte sie ihm insgeheim auch Vorwürfe was passiert war? Doch das Gespräch, wie auch seine Gedanken wurden jäh unterbrochen von Mahina die zum Fenster ging und ihnen mitteilte das der Baum der Hüterin angegriffen wurde.

Zaron erhob sich ungläubig vom Stuhl und ging ebenfalls zu Fenster, wo just in diesem Moment zwei gestalten auftauchten. Ein junger Mann kniete während ein Mädchen auf seinen Armen lag, leblos. Sein Herz setzte einen Schlag aus, doch dann erkannte er dass es nicht Sofie war. Dennoch endete das klamme Gefühl in seinem Herz nicht, er befürchtete, dass ihre Befürchtungen von gestern vielleicht wahr geworden sind. Zaron lief hinter Mahina und Ryan her und versuchte dabei die Lage zu sondieren. Aus den Augenwinkeln sah er Sofie die am Stadtplatz ankam, er ging zu ihr und musterte sie kurz ehe er sie sanft in die Arme schloss. "Sofie, was ist nur passiert" flüsterte er. Es war weniger eine Frage als mehr eine Feststellung. Die Sorge um seine Kinder war ihm deutlich im Gesicht anzusehen. "Wo ist Corax" flüsterte er seiner Tochter zu um die anderen nicht zu stören.

Als sich alle in die Heilpraxis bewegten folgte Zaron nur zögernd, er fühlte sich fehl am Platz. Besonders weil es Angua´s Tochter war die tot in den Armen ihrer Familie lag. So stoppte Zaron im Gang zur Heilpraxis sodass er die Stimmen noch hören konnte. Aufmerksam lauschte er den Worten von Diyon, er brauchte jedoch auch die Hilfe von Ethan um die Worte einordnen zu können. Konnte es sein, dass Samoko noch lebte? Keiner hatte was von der Statue des Ays gesagt. Zaron versuchte noch weiter den Gesprächen der Anwesenden zu folgen und beobachtete wie die Muse und Enola verschwanden. Und in diesem Moment spürte er auch den Drang ebenfalls zu gehen, nicht um sich zurück zu ziehen sondern um zu helfen.

Der Magier atmete durch und legte Sofie eine Hand auf die Schulter "Ich werde den anderen helfen, Sofie. Ich pass auf Corax und die anderen auf" er schenkte seiner Tochter ein Lächeln ehe er zu Mahina ging, die ebenfalls etwas abseits stand. Er beugte sich etwas vor um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, wiederrum um die anderen nicht zu stören. "Ich versuche zu helfen. Versprichst du mir auf meine Mädchen aufzupassen? Und auch auf dich?" meinte er dann und schenkte ihr einen aufmunternden Blick, wobei er sich nicht sicher war ob er so etwas in diesem Moment zustande brachte. Er hatte das Bedürfnis Mahina über den Oberarm zu streicheln und hob auch schon seine Hand ehe er dann doch davon Abstand nahm und sich dann mittels seines Umhangs zum Baum der Hüterin teleportierte.
 
Mahina

Mahina keuchte etwas, sie war wohl ein wenig zu eilig davon gelaufen und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Doch als sie die tote Elsa in Dyions und Thomas Händen sah und sah, wie Angua sich um ihre Tochter bemühte, war es, als hätte ihr Herz plötzlich aufgehört zu schlagen und eine Welle von Mitgefühl und Trauer überkam die Hexe. Instinktiv wollte sie zu Angua hin und sie stützen. Mahina hatte auch schon einen Fuß nach vor gesetzt, doch dann hielt sie sich zurück. Sie hatte Angst. Bei der Stadtversammlung waren sie nicht gerade als Freunde auseinander gegangen und Mahina bezweifelte es, dass Angua ausgerechnet von ihr Hilfe bekommen möchte. Also verlangsamte sie ihre Schritte, als sie auf die Gruppe zuging und folgte mit etwas Abstand hinein in die Heilpraxis.

Im Raum angekommen, in dem der tote Körper der jungen Werwölfin aufgebahrt wurde, hielt sich Mahina weiterhin im Hintergrund und horchte den wirren Erzählungen von Dyion. Es war wahrlich nicht einfach, dem Jungen zu folgen, doch sie spürte dessen Gefühle und die Aufregung schwappte auch auf sie über. "Samoko" keuchte sie leise vor sich hin und augenblicklich schoß ihr ein Gedanke durch den Kopf: Zarons treuster Begleiter, in der alten Welt. Ihr Blick flackerte kurz geschockt zu Zaron und sie hoffte, der Magier hatte diesen Blick nicht bemerkt. Denn obwohl sie Zaron mittlerweile vertraute, lag in dem Blick dennoch ein kleiner Rest von Zweifel und Angst. Was, wenn Zaron sich seiner Herkunft plötzlich wieder bewußt wurde und sich zu Samoko gesellte? Was wenn sie ihn verlieren würde..... Mahina schüttelte den Kopf und warf den Gedanken ab. Ihr Herz hatte bei diesem Gedanken ausgesetzt, doch Mahina redete sich ein, dass sie ohne Zaron hier schließlich gar keine Freunde mehr hatte und nur deswegen auf den Magier angewiesen war. Er würde sie doch nicht verlassen?

Als Ethan an ihr vorbei rauschte, presste sie sich eng an die Wand, um nicht mit dem Hexer zusammen zu stoßen. Wegen ihren Gedanken hatte sie nicht mitbekommen, was gerade geschehen war und nun blickte sie in die Runde und fragte sich, wieviele von ihnen jetzt wohl glauben mochten, dass Zaron damit etwas zu tun hatte. Sie selbst wußte, dass Zaron gar nichts dafür konnte und sie fragte sich, ob der Magier wohl zum Baum der Hüterinnen gehen würde und versuchen würde Samoko zu beschwichtigen. Vielleicht konnte Zaron seinen Einfluß auf den Ays wirken lassen und ihn dazu zwingen, sich nicht länger gegen sie zu stellen? Vielleicht konnte er ihn dazu überreden, darüber nachzudenken eine gemeinsame Seite zu wählen? Doch sie erinnerte sich an den Ays. Der Ays war kein fühlendes Wesen, im Gegensatz zu Zaron. Sie hatte Zaron schon in der Vergangenheit mitfühlend erlebt, als Azucena damals in den Händen der Dorfbewohner war, hatte sie gesehen wie Zaron sich um sie sorgte. Als Soraya nach dem Biss Vajelandros nur noch am seidenen Faden des Lebens hing, hatte er sich um sie gesorgt. Und als man ihm seinen Sohn nahm, war er tief in seinem Herzen erschüttert. Zaron hatte ein verletzliches Herz. Und jetzt? Jetzt sorgte er sich offensichtlich um Sofie und auch um Corax.

Samoko war einfach nur grausam. Mahina hatte ihn nur ein einziges Mal gesehen und alles was sie über ihn wußte, wußte sie von Tristan und Zaron. Mag sein, dass Samoko auf seine Art Gefühle hatte, aber diese Art würde niemals mit der Stadt kompatibel sein. Nein, es gab keine Möglichkeit, die Samoko davon überzeugen könnten, hier in dieser kleinen Welt zusammen zu arbeiten. Es geht hier nur darum: entweder er oder die Stadt.

Als ein Schatten über ihr Gesicht fiel, blickte Mahina aus ihren Gedanken auf und erkannte die Wange des Magiers an ihrer Seite. Das Kribbeln, welches diese Nähe verursachte, schloss sie auf ihre allgemeine Aufgeregtheit. Als sie die Worte von Zaron hörte, zog sie die Augenbrauen zusammen. Angst hatte sie nicht um ihn, aber die schleichende Angst, der Magier könnte sich auf Samokos Seite schlagen, kroch unaufhaltsam in ihr Herz. Sie sagte nichts, sah ihn nur an, als er ihr einen aufmunternden Blick schenkte, dann aber nickte sie einmal kurz und als Zaron verschwand, ging sie zu Sofie, die in Gedanken zu sein schien.

Als Mahina erkannte, dass auch Enola und Kalliope fehlten, ließ sie erneut ihren Blick durch die Runde wandern. Dyion schien in Diskussion mit seiner Mutter, doch dann löste er sich in blaue Funken auf und war ebenso verschwunden. Auch der neue Elf, Gareth schien in Aufbruchsstimmung zu sein und als Mahina hörte, wie Soraya meinte, dass sie nach draussen gehen würde und Wache halten wolle, löste sich auch Mahina von der Wand und fasste den Entschluss, die Hexe dabei zu unterstützen. "Sofie, bleib bitte hier, gehe nicht in den Wald zurück. Versprich mir das." sagte Mahina und setzte in Gedanken ein "dein Vater würde mir das niemals verzeihen, hinzu". Als Sofie sie ansah, konnte sie eindeutig Azucenas Wesen in ihr erkennen, was Mahina lächeln ließ, dann aber schien Sofie zu nicken und schließlich verließ auch Mahina die Heilpraxis, genau in dem Moment, als Dylan und Colin durch die Tür kamen.

Mahina warf Dylan einen kurzen Blick zu, hielt sich aber nicht weiter damit auf. Sie hatte, seit sie erwacht war, kein Wort mehr mit dem Hexer gesprochen, der vor einer Ewigkeit ihr Herz schneller hatte schlagen lassen. "Soraya! Warte auf mich!" rief sie der Hexe hinter her, um keinen weiteren Gedanken mehr an Dylan zu verschwenden. Dabei hörte sie Schritte hinter sich und als sie sich umblickte, sah sie, wie auch Medea ihr folgte.
 
Dyion

Dyion war geschockt. Tränen standen ihm in den Augen und hie und da, löste sich eine und stahl sich über seine Wangen davon. Elsa war tot. Er spürte es. Er hörte es. Ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen und seine Kleider waren von ihrem Blut bereits durchtränkt. Er wagte es nicht Thomas in die Augen zu sehen, fühlte sich schuldig, dass er der Furie für einen Moment erlegen war und somit Elsa nicht hatte schützen können, als sie einen Schritt nach vor getan hatte. Und jetzt saß er hier auf dem Boden des Stadtplatzes und alles um ihn herum lief wie in einem Film ab. Wieso hatte er das nicht in der Zukunft gesehen? Warum hatte er nicht die Zukunft länger beobachtet? Hätte er es verhindern können? Hätte er den Mord gesehen, noch bevor er tatsächlich geschah? Wäre er doch nur länger in der Zeit geblieben, aber er hatte Panik bekommen, als er Samoko am Baum gesehen hatte und er hatte sich stark gefühlt! Er hatte gedacht, sie würden den Ays schon töten können! Immerhin waren sie in der Überzahl! Er hatte es falsch eingeschätzt und nun lag Elsa hier tot vor ihm.

Dyion bekam nicht mit, wie Holly die Gruppe in die Heilpraxis führte. Er ging einfach Gedankenlos mit und zitterte am ganzen Leib, als er Elsa auf das Bett ablegte und sich dann in den Hintergrund stellte. Natürlich konnte Holly nichts mehr für sie tun. Diese Hoffnung hatte er schon längst aufgegeben und als er jetzt Angua, Sam und Thomas beobachtete, brachen weitere Tränen über seine Wangen hinweg. Den Arm seiner Mutter bekam Dyion nur peripher mit, als sie ihn trösten um ihn legte und ihn ansich zog. Sein Blick war auf Elsa geheftet und er hörte, wie Holly tröstende Worte an Angua und Sam richtete. Aber es fühlte sich an, als wär er unter einer Glasglocke, die ihn von allem abschirmte. So hatte auch Ethan mehrmals seinen Namen rufen müssen, ehe Dyion darauf reagierte.

Dyion blickte den Hexer an und sah sich zu Anfangs nicht in der Lage, die Frage des Hexers zu beantworten. Er wollte jetzt nicht reden. Er wollte trauern. Doch mußten sie alle Erfahren was geschehen ist und Dyion wollte es nicht Thomas überlassen über den Tod seiner Schwester zu sprechen. "Nein, keine Wendigos...." begann Dyion mit krächzender Stimme. "Wir waren im Wald. Wollten feiern. Der Ringelwald,.... wir wollten ihn unbedingt sehen,.... wollten wissen wo die neuen Grenzen waren. Ich war dann beim Baum der Hüterinnen und hab Samoko gesehen.... Ich bin nur deswegen hin, weil sie mich gebeten hatten in die Zukunft zu blicken..." Dyion stoppte, als Ethan ihn unterbrach, ihm war bewußt, dass er verwirrend sprach und deswegen bemühte er sich die Geschichte besser zu erzählen. "Ja, Samoko. Wir wollten im neuen Wald etwas feiern und als wir zusammen saßen, kam das Gespräch auf Zaron und auf das Ritual. Nyota bat mich in die Zukunft zu blicken und zu sehen, wie sich alles entwickeln würde... Ethan?" Dyion endete und sah Ethan verwirrt an und dann fiel es ihm ein.... Nyota.

"Ethan, es... es tut mir leid" sagte er und seine Stirn zog sich unter seinem schlechten Gewissen kraus. Als Ethan meinte, dass er Nyota doch eben noch im Zimmer gesehen habe, schüttelte Dyion den Kopf. "Nein... wir haben sie raus geholt. Sie sollte doch auch den neuen Wald sehen, Ethan,.... Sie hatte es sich so sehr gewünscht,... Wir konnten sie doch nicht zurück lassen... Ethan..." doch dann war Ethan schon an ihm vorbei und Dyion biss sich auf die Unterlippe.

"Es tut mir leid... wir konnten doch nicht wissen, dass es so kommt....." sagte Dyion zu den Anwesenden, die seiner Geschichte gefolgt waren, er hatte das Gefühl auf der Anklagebank zu sitzen, aber ihm war bewußt, dass dieses Gefühl nur wegen seinem schlechten Gewissen existierte und er die Blicke der anderen falsch interpretierte. Er wußte es, aber es fühlte sich einfach anders an.

"Mum, ich muß in den Wald zurück.... Ich muß den anderen helfen..." wandte er sich schließlich zu Soraya, die im ersten Moment nur den Kopf schüttelte und ihm sagte, dass er hier bleiben solle. "Aber Dad und Ava.... und Nyota... Ich kann nicht hier bleiben, ich gehe zurück und werde ihnen helfen." sagte Dyion, dann nahm er die Tasche mit den Mushuks ab und gab sie seiner Mutter, die sie sich umhing und ehe er sich wegorben konnte, spürte er die Hand seiner Mutter auf seiner Wange, wie sie ihn zärtlich streichelte. "Pass mir gut auf die Familie auf, bring sie heil zurück..." hörte Dyion, dann nickte er und gerade als er sich wegorben wollte, hörte Holly nach ihm rufen.

Dyion wandte sich an die Ärztin. "Dyion, nimm mich mit. Ich werde mich um die Verwundeten kümmern...." sagte sie und Dyion beobachtete sie, wie sie einen Blick zu Angua warf. "Hier kann ich nichts mehr tun..." sagte sie viel leiser und mit betroffener Stimme. Dann legte sie eine Hand auf Dyions Arm und die beiden orbten direkt zum Kampfgeschehen.

Derzeit in der Heilpraxis:
Angua
Sam
Elsa
Thomas
Sofie
Colin
Dylan
 
Zuletzt bearbeitet:
Sofie


Die ersten Schritte sprintete sie noch, doch dann wurden ihre Schritte langsamer und sie drehte ihren Kopf in die Richtung die ihren Bruder rannte. Von den wenigen Schlucken Alkohol beflügelt überlegte sie für einen Moment noch kehrt zu machen und ihren Bruder zu folgen. Vieleicht konnte sie die Gruppe mit ihren Zauberkräften unterstützen? Sie war gerade kurz davor die Gedanken in Tat umsetzen da stolperte die Magierin über einen Spitzen Stein und verlor das Gleichgewicht und fiel zu Bode. "Aua" sagte sie als erstes als sie ihre Augen wieder öffnen. Ihre Hände und ihr Bein schmerzen. Sie blutete leicht, da sie genau auf die spitzen Steine aufgeschlagen hatte. Langsam stand sie auf, dabei bemerkte sie dass sie ihr linkes Bein nicht nur aufgeschlagen sondern auch verstaucht hatte. "Nicht jetzt" murmelte sie hilflos. Mit einen Schlag wurde ihr wieder bewusst wie Blöde ihre Gedanken von vorhin waren. Sie konnte ja nicht einmal durch den Wald laufen ohne sich die Füsse aufzuschürfen, wie sollte sie den anderen helfen? Ich muss so schnell es geht in die Stadt. Obwohl ihre Bein schmerzte zwang sie sich so schnell wie möglich sich vorwärts zu bewegen.. Wie konnte sie nur so viel Zeit vergehen lassen, Zeit die über Leben und Tod entscheiden konnten. Sie wusste zwar immer noch nicht wer hier angriff, aber sie hatte Dyion noch nie so angsterfüllt gesehen, und immerhin kannte sie ihn nun auch schon 20 Jahre lang. Zu wem soll ich nun gehen? dachte sie als erstes als die Stadtmauern erblickte, sie durfte keine Zeit mehr verlieren. Tristan antworte sie sich als erstes in Gedanken. Er war ihrer Meinung nach der Erfahrenste Krieger, und immerhin Vater von Dyion der sich gerade in Gefahr befand.

Doch sie hatte anscheinend zu lange gebraucht. Die Nachricht über den Angriff war bereits in den Stadtmauern von Rex übertragen worden und Tristan und Diames schon auf den Weg zum Baum. Auch wenn das leicht beruhigend wirkte das nun die Erwachsen auf dem Weg zu den Baum sind suchten ihre Augen ihren Vater auf den Stadtplatz. Sie wollte ihn bitten ebenfalls zum Baum zu gehen und die anderen zu unterstützen, sie sorgte sich sehr um ihren Bruder. Ganz zu Recht wie sich nur wenige Momente später entpuppte, den wie aus dem nichts erschien Dyion auf dem Stadtplatz in den Händen Elsa. Eine blutende Elsa! "Oh nein.." wisperte sie und sah ungläubig zu wie Dyion Elsa ablegte. Sie wagte es nicht näher zu gehen, den so wie Dyion dastand und er den Körper ablegte, konnte es eigentlich nur eines beudeten. Doch sie wollte sich nicht davon überzeugen, es konnte doch nicht wahr sein?

Langsam bildeten sic Tränen in ihren Augen, und genau dann kam ihr Vater zu ihr und umarmte sie. Sie war zwar ganz leblos gewesen bei der Umarmung, weil sie im immer gerade mit diesen Gefühlen kämpfte doch kaum hatte ihr Vater sie losgelassen, bemerkte sie wie die Nähe gerade gut getan hatte. "Beim Baum der Hüterin" presste sie unter Schluchzen hervor. Langsam bewegten sich ihre Gedanken zu ihren Bruder. Wenn ihm auch etwas geschehen war? Es musste etwas Grauenhaftes im Wald sein, etwas grauenhaftest das Elsa...

Sie musste es wissen. Mit leichten Abstand lief sie mit den anderen in die Praxis. Geschockt blickte sie auf Elsa die nun dalag und einfach nichts mehr zu hoffen gab. Ihr Brustkorb bewegte sich nicht mehr, sie war tot. Am liebsten hätte sie weggesehen, aber das konnte sie auch nicht. Es war als wollten sich ihre Augen noch weiter davon überzeugen was ihr Geist für unmöglich hielt.


Die Hand auf ihrer Schulter erfüllte ihren angespannten und vor Schweiss kalt geworden Körper wieder mit leichter wärme. Sie sah zu ihren Vater auf und ihr Mundwinkel zuckte leicht nach oben. Sie wollte es etwas dankendes sagen, aber sie brachte nichts über ihre Lippen bevor er verschwand. Ihre Ohren lauschten der Geschichte von Dyion. Wie schrecklich dachte und stellte sich die Scene bildlich vor. Angst durchfuhr sie und einmal mehr hoffte sie dass es Corax und den anderen noch gut ging. Als der Raum sich lehrte ging sie näher zu Thomas und Dyion. Sie hätte sie gerne an der Hand genommen, doch irgendwie getraute sie sich auch nicht. Es war ein merkwürdiger Moment. Irgendwann durchbrach sie die Stille mit einem "Es tut mir so leid" wofür sie Elas Tod meinte und das sie nicht geholfen hatte es zu verhindern. Sie war einfach für nichts zu helfen.. Hätte sie doch nur besser trainiert als all diese dummen Bücher zu lesen. Was nützen ihr ihre Studien über die Steine? Nichts.. !

"Der Stein der Weisen." murmelte sie dann als nächstes. Vieleicht war doch noch nicht alle Hoffnung verloren!
 
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