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Das Medaillon

Also erst mal vielen, vielen Dank für eure - wie immer - total lieben FBs ;)
Ich bin leider nicht eher zu einer Fortsetzung gekommen, da ich mit dem Finale meiner 6. Staffel beschäftigt war, aber hier ist sie jetzt. Ich hoffe, sie gefällt euch wieder und ihr postet euer FB!


Laura wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Auf der einen Seite hatte sie das Gefühl, dass es gefährlich für sie werden konnte, wenn alle Welt erfuhr, dass dieses Medaillon ihr gehörte, auf der anderen Seite verdrängte sie dieses Gefühl. Sie hatte nur dieses unbestimmte Gefühl und das erschien ihr als zu wenig. Laura wusste ja schließlich nichts von der Geschichte ihres Medaillons. Während sie überlegte, was sie tun sollte, lächelte ihr zu, drückte ihr das Medaillon in die Hand und schloss ihre Finger darum. „Kämpft weiter!“ meinte er, nickte ihr noch zu und ließ sie dann verwirrt zurück. Was hatte er damit gemeint, als er sagte, sie solle weiterkämpfen? Sollte er davon wissen, dass sie in Marks Dorf lebte und ihm half? Aber woher? All diese Gedanken schossen Laura in Sekundenschnelle durch den Kopf, bis ihr einfiel, dass öfter Leute aus den umliegenden Dörfern und auch aus der Stadt zu ihnen kamen, um Verwandte zu besuchen, oder um Getreide oder andere Nahrungsmittel zu bitten. Wahrscheinlich hatte er sie dort gesehen und sie war ihm nur aufgefallen, weil ihr das Schmuckstück aus der Tasche gefallen war. Erleichtert richtete Laura sich wieder auf. Sie konnte nicht wissen, dass der Mann von der Geschichte des Medaillons wusste und annahm, sie wäre hier, um um ihren Thron zu kämpfen. Da er, wie jeder andere Bürger, vom Fürsten ausgenutzt wurde, konnte er sich nichts besseres als einen neuen Herrscher vorstellen.

Langsam trat Laura wieder aus dem Schatten ihres Verstecks heraus und blickte hinüber zum Gemeindehaus, wo Mark, Jack und Steve gerade noch gestanden hatten, aber sie waren nicht mehr da. Anscheinend waren sie, während sie ihr Medaillon verloren und mit dem Mann gesprochen hatte, weitergegangen. Etwas geschockt sah sie sich immer wieder auf dem Marktplatz um, aber sie konnte die drei nicht finden. Was sollte sie jetzt tun? Konnte sie wirklich auf eigene Faust in der Stadt „spazieren gehen“? Ins Dorf würde sie jederzeit wieder zurückfinden, aber wenn die anderen drei nun eher dort waren? Dann würde es herauskommen, dass sie nicht im Dorf geblieben war. Das hieß, sie musste eher wieder im Dorf zurücksein, als Mark, Jack und Steve. Also ging sie quer über den Marktplatz und bog in die Straße ein, von der sie gekommen war. Langsam gingen immer weniger Menschen neben ihr her und schließlich war sie als einzige auf der staubigen Straße unterwegs. Sie hatte irgendwie ein ungutes Gefühl und sah sich nervös um, wobei sie genau vor einer kleinen Seitengasse stehen blieb. Hinter sich konnte sie niemanden entdecken, aber plötzlich wurde sie gepackt und in die Seitengasse hineingezogen.
 
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So, jetzt hat es leider doch etwas länger gedauert, als beabsichtigt, dafür ist der Teil aber auch länger geworden ;)
Ich hoffe, ihr postet wieder euer Feedback!


„Was machst du hier?“ fuhr Laura eine, ihr sehr bekannte, Stimme an. „Mark? Sag mal bist du verrückt geworden? Du hast mich wahnsinnig erschreckt!“ herrschte sie ihn ebenfalls an. Er drehte sie zu sich und sah ihr in die Augen. „Wenn hier jemand verrückt geworden ist, dann ja wohl du! Ich meine, ich habe dir doch eindeutig gesagt, du sollst im Dorf bleiben! Es hat schon seine Gründe, wenn ich dir so etwas sage, ich mache das nicht aus Spaß!“ erklärte er ihr und seine Augen funkelten noch immer wütend. Zuerst war er einfach nur erschrocken, als er Laura erkannt hatte, was aber schnell Wut gewichen war. Er hatte sie angewiesen, das Dorf nicht zu verlassen. Sie hatte es trotzdem getan und sich somit in Gefahr gebracht. „Und welche Gründe sind das dann? Du schließt mich von allem aus, was die anderen unternehmen! Wenn du mir wenigstens sagen würdest, warum!“ sprach Laura endlich das aus, was sie schon die ganze Zeit über beschäftigte. Marks Blick veränderte sich. Man konnte fast so etwas wie Unsicherheit darin erkennen. Er suchte nach den richtigen Worten. Sollte er ihr die Geschichte mit dem Medaillon erzählen, oder nicht? Auf der einen Seite hatte sie natürlich ein Recht, alles zu erfahren, aber auf der anderen Seite würde sie es vielleicht nicht akzeptieren. Doch bevor er etwas sagen konnte, hatte sich Laura schon traurig von ihm abgewandt. „Ich sehe schon, dass du es mir nicht sagen willst...“ murmelte sie leise und ging wieder auf die Hauptstraße zurück. Mark lief ihr nach und hielt sie am Handgelenk fest. „Laura, bitte, lass mich erklären, ich...“ begann er, aber sie hatte ihn schon unterbrochen. „Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich weiß schon, warum du mich nicht dabei haben willst!“ meinte sie und drehte sich. Dabei versuchte Laura, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr Tränen in die Augen gestiegen waren. Sie dachte sofort an Sarah und dass sie anscheinend mit Mark zusammen war. „Versprich mir wenigstens, dass du wieder ins Dorf zurück gehst!“ rief Mark ihr noch nach. Laura reagierte nicht auf seine Anweisung, sondern ging einfach weiter die Straße entlang. Sie hatte sowieso vorgehabt, wieder ins Dorf zu gehen, also würde sie das jetzt auch tun. Mark sah ihr enttäuscht nacht. Er musste immer wieder daran denken, was Sarah ihm über Laura und Jack erzählt hatte und er spürte genau seine eigene Eifersucht, die er immer wieder zu verdrängen suchte. Er wandte sich ab und ging wieder zurück, in Richtung Marktplatz, wo er sich mit Jack und Steve treffen würde. Sie hatten sich getrennt, um möglichst viele Informationen zu erhalten.

Später am Abend saß Laura bei den anderen Dorfbewohnern auf dem Versammlungsplatz des Dorfes. Alles lauschten gespannt, was Mark ihnen berichtete. „... und daher wissen wir jetzt sicher, dass sie morgen bei Sonnenuntergang gehängt werden sollen.“ Leises Schluchzen einiger Verwandter, der gefangen genommenen Männer unterbrach Mark. „Aber ich werde versuchen, sie zu befreien. Und jeder von euch, der mir helfen will, soll es tun. Ich weiß, dass es für uns durchaus auch gefährlich werden könnte und daher werde ich nur Leute mitnehmen, die auch wirklich dazu bereit sind. Und wenn es sein muss, werde ich auch alleine gehen!“ erklärte er fest und sah in die angespannten Gesichter seiner Leute. Die meisten wollten helfen, hatten aber Angst, ebenfalls gefangen genommen zu werden. Zweifelsohne rechnete der Fürst sogar mit einer Befreiungsaktion und würde die Hinrichtung als Chance wahrnehmen, noch mehr von den Aufständischen zu verhaften. Stille herrschte auf dem Platz und keiner wagte es, den ersten Schritt zu tun. Schließlich stand Jack auf. „Ich werde mit dir gehen!“ erklärte er fest. Mark lächelte ihm zu. Selbst wenn Laura nun mit ihm zusammen war, wie Sarah sagte, wusste er seine Loyalität ihm gegenüber doch schätzen. Nun erhob sich auch Steve und schloss sich den beiden an. Nach und nach erhoben sich noch einige weitere Dorfbewohner, während die anderen langsam zu ihren Häusern gingen. Laura wartete noch ab, bis nur noch die Leute anwesend waren, die an der Aktion teilnehmen würden, bevor sie selbst zu Mark trat. „Ich werde auch mitkommen!“ erklärte sie und blickte ihm fest in die Augen. Diesmal würde sie nicht nachgeben. Sie würde nicht hier bleiben, während andere Leute aus dem Dorf ihr Leben riskierten. Sie wollte auch endlich einmal helfen. „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ blockte Mark aber gleich wieder ab. Jack sah ihn nachdenklich an. Wieso verbot er Laura ständig, sie zu begleiten? Wovor hatte er Angst? Er würde möglichst bald einmal mit seinem Freund reden müssen, aber jetzt würde er zuerst dafür sorgen, dass Laura sie begleiten konnte. Sie konnten schließlich jeden Helfer gebrauchen. „Und wieso nicht, Mark? Lass sie doch! Sie kann mit dem Schwert umgehen und beherrscht auch Nahkampftechniken! Es gibt absolut keinen Grund, sie nicht mitkommen zu lassen!“ erklärte Jack. Mark sah ihn an. Es gab einen Grund, Laura nicht mitkommen zu lassen, aber das konnte er hier und jetzt nicht sagen. Aber er hätte von Anfang an damit rechnen sollen, dass Jack Laura unterstützten würde. Nun konnte er schlecht nein sagen. Keiner aus dem Dorf hätte ihn verstanden. „Also gut, dann kann sie mitkommen...“ meinte er also leise und wandte sich von den beiden ab. Laura lächelte Jack dankbar zu.
 
Naja, Freitag ist leider doch nichts geworden ;) aber dafür kommt er jetzt einfach, der neue Teil! Ich hoffe, dass er euch wieder gefällt und würde mich über Feedback, Kritik, Anregungen etc. von eurer Seite freuen!


„Also ich habe das Ganze immer noch nicht ganz verstanden!“ warf Steve in die Diskussion ein. „Du willst ihn allen ernstes ablenken? Was ist, wenn sie dich erwischen?“ „Sie werden mich nicht erwischen! Dafür werde ich schon sorgen! So, ich werde es jetzt noch einmal erklären: Eine kleine Gruppe startet einen Scheinangriff, bei dem ich mich dann schließlich zeigen werde, worauf die Wachen hinter uns her sein werden. Dadurch müsste die Bewachung bei den anderen nicht mehr so stark sein und ihr anderen könnt sie in einem zweiten Angriff befreien! Alles klar?“ fragte Mark nach seiner Erklärung und blickte in die Gesichter derer, die sich entschlossen hatten, ihn zu begleiten. Sie nickten einer nach dem anderen. Der Plan konnte sogar funktionieren. „Sobald ihr die Sache erledigt habt, und unsere Leute befreit habt, wird Jack die Glocke der Kirche schlagen! Dadurch wissen wir anderen, dass wir uns zurückziehen können. Die Pferde werden vor der Stadt warten und dann hauen wir schleunigst ab!“ erklärte Mark seinen Plan zu Ende. „Gut, dann werden wir jetzt am Besten schlafen gehen! Der morgige Tag wird ziemlich anstrengend werden!“ forderte er seine Leute auf, worauf sich die Menge zerstreute. Mark blieb noch eine Weile allein am Feuer sitzen. Er machte sich große Sorgen, dass Laura als Besitzerin des Medaillons erkannt wurde. Wer sagte denn, dass nicht einer der Leute, die in ihrem früheren Dorf gewohnt hatten, sie beim Fürsten verraten hatte? Er würde wissen, wie sie aussah...


7. Kapitel

Es ging langsam gegen Abend zu und der Himmel verfärbte sich in einem dunklen Rot. Laura wurde immer nervöser, je näher der Zeitpunkt der Hinrichtung heranrückte. Was, wenn sie die Männer nicht retten konnten? Oder wenn Mark erwischt würde? Schnell verdrängte sie diese Gedanken und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe. Sie würde mit Jack und einigen anderen den zweiten Angriff starten, um die Männer zu retten. Sie hatten für diese auch einige Waffen dabei, damit sie sich anschließend gleich verteidigen konnten. Krampfhaft umklammerte Laura das Heft ihres Schwertes. Soeben war der Fürst auf den Balkon seines Schlosses getreten und hatte das Zeichen gegeben, die Gefangenen hereinzuführen. Sie konnte das aufgeregte Gemurmel der Bevölkerung hören. Die wenigsten unter ihnen unterstützten den Fürsten und waren daher auch nicht davon begeistert, dass fast zwanzig Männer, die für den Widerstand kämpften, hingerichtet werden sollten. „Zumindest erleichtert uns das unsere Aufgabe!“ dachte Laura. Keiner der Bauern und Handwerker würde sie daran hindern, diese Männer zu retten.
Inzwischen waren die Gefangenen mit gefesselten Händen auf das Hinrichtungspodest getreten. Neben ihnen der kräftig gebaute Henker. Laura hielt Ausschau nach den Leuten, die den Scheinangriff bald starten würden. Da, auf der anderen Seite des großen Platzes, kamen sie aus ihrem Versteck. Mit lautem Geschrei stürmten sie auf die Soldaten zu, die das Podest, auf dem die Hinrichtung statt finden sollte, vor den Bürgern abschirmten. „Na los, worauf wartet ihr? Nehmt sie fest!“ schrie der Fürst von oben aus. Laura glaubte, ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht zu erkennen. Anscheinend hatte er einen Angriff von Marks Leuten erwartet und war entsprechend vorbereitet. Lauras Ahnung bestätigte sich, als aus einigen der umstehenden Häusern weitere Soldaten herausströmten, die dort auf der Lauer gelegen hatten. Marks Leute machten kehrt und rannten, jeder in einer anderen Richtung, in die Stadt davon. Die meisten Soldaten stürmten hinterher. Da trat plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten eines Hauses. Sie zog die Kapuze herunter, die ihr Gesicht verhüllt hatte. „Lasst sie frei!“ rief Mark. Er hatte sich bis zum Schluss versteckt gehalten und wollte nun noch mehr Soldaten weglocken. Weiter der Krieger des Fürsten stürmten auf ihn zu, wobei sie vom umstehenden Volk behindert wurden. Laura schmunzelte, als sie sah, wie einer der Bauern einem Soldaten den Fuß stellte und dieser mit dem Kopf voraus in eine Schlammpfütze fiel. Mark wehrte die ersten Angriffe ab und erst, als immer mehr Soldaten auf ihn zustürmten, drehte er sich um und floh. Der Weg war frei.
 
Danke natürlich wieder für eure klasse Feedbacks! Wie schon öfter gesagt, freut es mich, wenn euch meine Story gefällt! Hier kommt dann der neue Teil, zu dem ihr hoffentlich auch wieder eure Feedbacks postet:


Jack gab das Zeichen und nur kurz darauf stürmte Laura mit der zweiten Gruppe aus ihren Verstecken heraus. Ein kurzer Blick zum Fürsten zeigte ihr, dass er mit dieser Möglichkeit nicht gerechnet hatte. Sie hoffte nur, dass Mark nicht erwischt wurde, bevor sie sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrierte. Aber sie mussten fast gar nicht kämpfen, da ihnen die Bevölkerung der Stadt half. Sie griffen die Soldaten zwar völlig unbewaffnet, aber in einer großen Überzahl an, wodurch diese zurückgedrängt wurden. Der Weg für die Aufständischen war frei und schnell waren die Männer befreit. Laura überreichte einem von ihnen das zweite Schwert das sie bei sich getragen hatte. Dann suchte sie nach Jack. Er würde jetzt die Glocke läuten müssen, während es ihre Aufgabe war, alle sicher nach draußen zu den Pferden zu führen. Er nickte ihr noch einmal zu. „Viel Glück!“ rief sie und wandte sich dann ab. „Folgt mir zu den Pferden!“ rief sie allen zu, die sich dann auch in Bewegung setzten. Plötzlich erfüllte ein lauter Schrei die Luft. Laura wandte sich um und erschrak. Aus dem Schloss waren einige Soldaten mit Bögen gekommen und einer ihrer Pfeile hatte Jack am Bauch getroffen. Er lag auf dem Boden und zerrte an dem Pfeil, um ihn aus der Wunde zu ziehen. Die Aufständischen zögerten nicht lange, sondern griffen die Bogenschützen an, während Laura zu Jack lief. „Kannst du aufstehen?“ fragte sie ihn besorgt, während sie den Pfeil umklammerte. Mit einem schnellen Ruck hatte sie ihn herausgezogen. Jack schrie noch einmal und verzog das Gesicht vor Schmerzen. „Es wird schon gehen!“ presste er heraus. „Ich muss diese Glocke läuten!“ „Nein, das wirst du nicht tun! Ich mach das schon!“ erklärte Laura sofort. Jack wollte widersprechen und sofort aufstehen, aber er sackte vor Schmerzen zusammen. Seine Kleidung war um die Wunde blutgetränkt.
Schließlich kamen die anderen Aufständischen zu ihnen. Sie hatten die Bogenschützen besiegt und halfen nun Jack auf. „Jack, du weißt ja, wo die Pferde stehen! Bringt euch in Sicherheit, ich werde die Glocke läuten!“ erklärte Laura und lief schon in Richtung der Kirche davon, bevor einer der Männer etwas erwidern konnte. Als sie sich an der Pforte noch einmal umdrehte, sah sie, wie zwei der Männer Jack stützten und sie sich langsam entfernten. Sie atmete noch einmal durch und betrat dann die Kirche.

Laura war ungestört bis in den Glockenturm vorgedrungen, da sich niemand in der Kirche aufgehalten hatte. Sie öffnete eine Türe und stand schließlich vor der Glocke, die sie mit Hilfe eines Seils in Bewegung brachte. Laut hallte der Ton durch den Raum und über die Stadt hinweg. Noch zweimal zog sie an dem Seil. Das verabredete Zeichen waren nämlich drei Glockenschläge. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr eine große Übersicht über die Stadt und sie erkannte eine größere Gruppe von Leuten, die sich dem Stadttor näherten. Das mussten die Männer mit Jack sein. Schließlich riss sich Laura von dem Anblick los. Vielleicht würde jemand nachsehen, warum die Glocke läutete, obwohl es keine volle Stunde war. Sie musste möglichst schnell wieder zu den anderen stoßen. Sie zog sich die Kapuze ihres Mantels tief ins Gesicht und eilte die Treppen hinunter.
Gerade, als sie im Altarraum angekommen war, öffnete sich die Tür der Kirche und der Fürst mit einer Handvoll seiner Männer kam herein. Erschrocken hielt Laura inne. Noch hatten sie sie nicht gesehen. Schnell zog sie sich die Kapuze wieder herunter, da sie das gegenüber dem Fürsten nur verdächtig machen würde, setzte sich in eine der Bänke und faltete die Hände, wie im Gebet. Sie hörte die Schritte der Männer und schließlich ein Räuspern neben sich. Langsam und mit klopfendem Herzen blickte sie auf und direkt in das Gesicht des Fürsten. „Entschuldigt, aber ist hier jemand vorbeigekommen? Wieso seid ihr überhaupt hier und wart nicht bei der Hinrichtung?“ fragte der Fürst und musterte Laura misstrauisch. „Äh... ich wollte für das Seelenheil der Männer beten, Sire!“ erklärte Laura schnell und hoffte, dass er ihr glauben würde. „Nun, diese Männer wird etwas schlimmeres als die Hölle erwarten, wenn ich sie erwische!“ „Wieso erwischen?“ fragte Laura und versuchte dabei, möglichst verwirrt zu wirken. Wenn sie hier in der Kirche gebetet hatte, konnte sie ja nichts von den Vorfällen mitbekommen haben. „Sie... diese Aufständischen haben Angegriffen und jetzt sind sie uns alle entwischt! Aber ihr müsst euch keine Sorgen machen, wir werden sie in Kürze wieder aufgegriffen haben!“ erklärte ihr der Fürst und legte ihr dabei beruhigend seine Hand auf den Oberarm. Laura musste sich bemühen, nicht zusammenzuzucken. Dieser Mann war äußerst unheimlich und sie hatte nur den Wunsch, möglichst schnell zu verschwinden, bevor er noch erkennen würde, dass sie selbst zu den Aufständischen gehörte. „Nun, wisst ihr vielleicht, ob hier jemand war? Die Glocken haben geläutet, dabei ist keine volle Stunde!“ fragte er noch einmal. „Ich habe nichts außergewöhnliches bemerkt, ich war in mein Gebet versunken. Aber... vorher war mir, als hätte ich Schritte bei der Sakristei gehört!“ erklärte Laura und hoffte, dass ihr Ablenkungsmanöver funktionieren würde. „Also los, worauf wartet ihr noch? Sofort zur Sakristei!“ herrschte der Fürst seine Männer barsch an und folgte ihnen dann. Laura nützte die Gelegenheit und verschwand aus der Kirche.
 
Als erstes natürlich wieder einmal ein großes Dankeschön an alle, für euer superliebes Feedback! Hier kommt dann jetzt der neue Teil, von dem ich natürlich hoffe, dass er euch auch wieder gefällt! Freue mich schon auf euer Feedback!


Vorsichtig blickte Laura um die Ecke, konnte aber nichts verdächtiges erkennen. Bei ihrem Rückweg aus der Stadt versuchte sie möglichst ungesehen zu bleiben und vor allem keinem Soldaten zu begegnen. Nachdem sie niemanden erkennen konnte, den sie als gefährlich einschätzen würde, trat sie auf die Straße und ging möglichst unauffällig weiter. Das Stadttor lag nicht mehr weit vor ihr. Bald wäre sie draußen und könnte mit dem Pferd zurück ins Dorf reiten. Plötzlich erschienen vor dem Stadttor einige Soldaten, die sich suchend umblickten. Anscheinend waren sie noch immer auf der Suche nach den Aufständischen. Laura versuchte ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Sie hatte das Gefühl, als würde man das verdächtige Geräusch schon auf mehrere Meter hören. Möglichst ruhig schritt sie an den Soldaten vorbei. „Wartet! Wo wollt ihr hin?“ hielt sie aber einer von ihnen auf. „Nach Hause.“ Laura sah ihm in die Augen, um schon von vorneherein jeden Verdacht zu zerstreuen. „Meint ihr nicht, dass das zu gefährlich für eine so hübsche Frau ist, allein unterwegs zu sein?“ fragte er und setzte ein widerliches Grinsen auf. „Nein, ich glaube nicht, dass es für eine so hübsche Frau gefährlich ist, allein unterwegs zu sein, weil sie sich gut selbst verteidigen kann!“ erklärte Laura dem Soldaten mit einem frostigen Lächeln, drehte sich dann um und trat durch das Stadttor hinaus. „Miststück!“ hörte sie den Mann noch hinter ihr her schimpfen, aber das ließ sie kalt. Solche Idioten waren ihr schon immer egal gewesen. Gleich neben dem Tor stand noch ein Pferd, das die anderen für sie zurückgelassen hatten. Laura band es los, schwang sich hinauf und ritt im Galopp in Richtung Wald.

„Schnell, bringt ihn hierher!“ rief Mark den Männern zu, die Jack trugen. Er konnte mittlerweilen wegen des hohen Blutverlustes nicht mehr gehen und wurde nun auf einen der großen Tische auf dem Marktplatz gehoben. Er verzog leicht sein Gesicht vor Schmerz, ließ aber keinen Ton hören. Sofort kamen einige Frauen angelaufen, die sich um seine Wunde kümmerten. Sein Atem ging stoßweise und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Wann ist das passiert?“ fragte Mark ihn, während er sich neben ihn setzte. „Kurz bevor ich die Glocken läuten wollte... ein Pfeil... stattdessen ist Laura...“ erklärte er unter Schmerzen, während seine Wunde ausgewaschen und verbunden wurde. „Wo ist sie?“ unterbrach ihn Mark und sprang auf. Erst da fiel ihm auf, dass sie nicht mit den anderen gekommen war. „Bitte, lass ihr nichts passiert sein!“ hoffte er, während er noch immer auf eine Antwort von Jack wartete. Aber diese erfolgte nicht. Jack wusste nicht, wo Laura geblieben war, sie hatten nicht auf sie warten können. „Das gibt es doch nicht! Wie kannst du das überhaupt zulassen, dass sie die Glocke läutet?“ fuhr er Jack an. Eine der Frauen ging auf ihn zu und versuchte, ihn zu beruhigen. „Er braucht Ruhe!“ erklärte sie ihm, aber Mark stieß sie nur etwas unwirsch von sich. „Ich dachte, wenn man jemanden liebt, dann kümmert man sich um ihn!“ warf Mark Jack an den Kopf. „Also weißt du es...“ meinte dieser nur und sah seinen besten Freund schuldbewusst an. „Ja, natürlich! Weißt du, ich habe auch Augen im Kopf!“ erklärte Mark weiter. Er würde nicht sagen, dass er es von Sarah wusste. Schließlich sollte man ja nicht denken, dass er auf alles hörte, was Frauen ihm erzählten. „Es tut mir leid, ich wollte nie... aber...“ „Ach, halt einfach die Klappe! Ich geh sie jetzt suchen! Wenn du, als ihr Freund, dich schon nicht um sie kümmern kannst, werde wenigstens ich das tun!“ erklärte Mark und verschwand, bevor Jack noch etwas erwidern konnte. Schlagartig wurde ihm alles klar. Warum Mark Laura nicht dabei haben wollte und wieso er so abweisend ihr und ihm gegenüber war. Er hatte gedacht, dass er mit ihr zusammen war! Er musste dringend mit ihm reden, sobald er wieder zurück war.
 
So, als erstes natürlich wie immer ein großes Dankeschön an euch, für eure vielen Feedbacks!
Hier kommt jetzt der nächste Teil, von dem ich natürlich auch wieder hoffe, dass er euch gefällt!
Freue mich schon auf eure FBs!


Immer noch wütend begab sich Mark in die Ställe und suchte nach seinem Pferd, um sofort loszureiten und Laura zu suchen. Er hatte große Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte. Hastig sattelte er den Hengst, auf den sich seine Unruhe übertrug und der nun nervös tänzelte. Mark achtete nicht darauf, sondern stieg auf und ritt im Galopp aus dem Dorf. Nicht wenige der Dorfbewohner mussten sich zur Seite werfen, um den Hufen des Pferdes noch zu entkommen.

Laura hatte in der Zwischenzeit ihr Pferd gezügelt und ritt im Schritt durch den Wald. Sie freute sich, dass die Befreiungsaktion geklappt hatte und wollte noch eine Weile die Ruhe und Schönheit ihrer Umgebung genießen, bevor sie sich wieder Sorgen um Jack machen musste. Sie beschloss, noch einen kurzen Umweg über den kleinen See zu machen, den sie so liebte und wo sie oft zum Nachdenken war. Auf der einen Seite, weil sie selbst eine Pause brauchte und auf der anderen Seite, weil ihr Pferd dringend Wasser benötigte. Sie stieg ab und führte den Hengst durch das Dickicht vom Weg ab. Während sie durch das hüfthohe Gebüsch ging, bemerkte sie überhaupt nicht, dass etwas Blut, das sich von Jack auf ihrem Kleid befand, an einem Strauch abstreifte.

Mark stoppte, als er aus dem Wald ein Pferd wiehern hörte. Er blickte sich suchend um und nachdem er genau den Boden abgesucht hatte, konnte er die schwachen Hufspuren erkennen, die Lauras Hengst erst vor kurzem hier hinterlassen hatte. Schnell sprang er ab und folgte ihnen zu dem Gebüsch, wo Laura den Weg verlassen hatte. Dort entdeckte er das Blut an dem Strauch und er fühlte sich, als würde sein Herz kurz stehen bleiben. War Laura verletzt? War sie abgestiegen, weil sie sich nicht mehr auf dem Pferd halten konnte? Besorgt eilte er weiter, seinen Hengst hinter sich herziehend. Langsam kam der See in Sicht und Mark ließ die Zügel des Pferdes los und lief auf die Gestalt zu, die nicht fern vom Ufer stand.
Laura hörte ein Geräusch hinter sich, drehte sich um und erkannte Mark, der auf sie zulief, Besorgnis in seinem Gesicht. Als er vor ihr stand, konnte er einfach nicht anders, umarmte sie und drückte sie fest an sich. Laura wusste im ersten Moment überhaupt nicht, was los war, genoss es aber, ihm nach langer Zeit wieder so nahe zu sein. Glücklich lächelnd blickte er sie an. „Ich dachte schon, du wärest verletzt! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ erklärte er mit leiser Stimme. „Wieso sollte ich verletzt sein? Mir ist nichts passiert!“ erklärte Laura, aber Mark wies nur stumm auf den Blutfleck auf dem Kleid, den diese erst dann bemerkte. Fast schon entschuldigend blickte sie wieder auf. „Ich wusste ja gar nicht... aber... was ist eigentlich mit Sarah?“ fragte Laura ebenso leise. Sie hatte Angst vor einer möglichen Antwort, die sie sehr enttäuschen würde. „Was soll mit Sarah sein?“ fragte Mark ziemlich verwirrt. „Die Frage ist wohl eher, was mit Jack ist!“ „Stimmt, was ist mit ihm? Wie geht es ihm?“ „Das hatte ich eigentlich nicht gemeint! Ich meinte eher die Tatsache, dass du mir anscheinend vorhältst, etwas mit Sarah zu haben, wo der Punkt doch eigentlich ist, dass du mit Jack zusammen bist!“ erklärte Mark nun schon ziemlich aufbrausend. Da ging Laura ein Licht auf und sie verstand sein Verhalten der letzten Tage. Leicht lächelnd legte sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen. „Sh!“ meinte sie leise und sah ihm in die Augen. Mark erwiderte ihren Blick und verfluchte sich selbst für seine Dummheit, alles zu glauben, was Sarah ihm erzählt hatte. Er beugte sich zu ihr und die beiden versanken in einem zärtlichen Kuss.
 
So, als erstes natürlich wie immer ein Dankeschön für eure lieben Feedbacks!
Und als zweites einen neuen Teil, der einigermaßen lang ausgefallen ist! (Hatte über die Feiertage ein wenig Zeit ;)) Ich hoffe natürlich, dass er euch gefällt und freue mich auf Feedbacks!


Etwas atemlos stürzte Laura schließlich auf den Dorfplatz und zu Jack, der immer noch auf dem Tisch lag und wie einige weitere verletzte Kämpfer verarztet wurde. „Wie geht es dir?“ fragte sie ihn und sah in seine Augen, wo sie noch immer seinen unterdrückten Schmerz sehen konnte. „Es wird schon wieder!“ meinte Jack und brachte gerade noch ein gequältes Lächeln zu Stande, bevor sich seine Hand wegen der Schmerzen um die Kante der Tischplatte verkrampfte. Langsam trat nun auch Mark heran. Jack sah zu seinem besten Freund auf und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als dieser abwinkte und seinen Arm um Laura legte. Diesmal wirkte Jacks Lächeln schon wesentlich entspannter. Er wusste nun, dass sich alles wieder aufgeklärt hatte und freute sich für die beiden. Auch wenn er immer noch etwas für Laura empfand. „Erhol dich möglichst schnell wieder, damit das klar ist! Ich brauche dich bald wieder an meiner Seite, denn ich fürchte, der Fürst wird sich für diese Rettungsaktion an uns rächen wollen!“ meinte Mark und grinste leicht. Immer wieder verfluchte er sich selbst für seine Dämlichkeit. Wie hatte er nur glauben können, dass Laura und sein bester Freund zusammen wären? Er würde in nächster Zeit wohl einmal ein ernstes Wort mit Sarah reden müssen.

Mark hatte seinen Kopf in Lauras Schoß gelegt, die auf ihrem Bett saß. Stillschweigend genossen sie die Zweisamkeit, die sie durch alle Missverständnisse so lange vermisst hatten. Durch das Fenster drangen die letzten roten Strahlen der sinkenden Sonne und tauchten den Raum in ein angenehmes Licht. Gedankenverloren strich Laura durch Marks Haare. „Wolltest du mich deshalb nicht dabei haben?“ fragte sie ihn leise. „Ich meine, immer wenn ihr gegen den Fürsten unterwegs wart! Wolltest du mich da nicht dabei haben, weil du dachtest, ich sei mit Jack zusammen?“ „Hm, das war ein Grund!“ meinte Mark und sah ihr direkt in die Augen. Er wusste zwar nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für die Wahrheit war, aber irgendwann musste sie es erfahren. Nur so konnte sie selbst besser auf sich Acht geben und würde sich auch nicht ständig in Gefahr begeben. „Gab es denn noch einen?“ fragte Laura überrascht. Sie war der Meinung gewesen, dass er sie in diesen Momenten einfach nicht um sich haben wollte, weil er es einfach nicht ertragen hätte. „Ja, den gab es, besser gesagt, den gibt es immer noch!“ erklärte Mark und richtete sich nun auf. Die Schatten im Zimmer wurden immer länger und durch die umstehenden Bäume ergab sich ein bizarres Muster auf dem Boden. Langsam griff Mark in Lauras Rocktasche und holte das Medaillon daraus hervor. Es glitzerte schwach im schwindenden Licht, aber seine Schönheit war noch immer deutlich zu erkennen. Mark legte es zwischen sich und Laura. „Das ist der Grund!“ meinte er schlicht und fixierte Laura. Verwirrt sah sie ihn an. Er wusste genau, dass sie wissen wollte, was ihr Medaillon mit der ganzen Sache zu tun hatte und begann seine Erklärung. „Weißt du, vor langer Zeit hat sich hier in dieser Gegend der Sohn des Fürsten in ein Mädchen aus dem Dorf verliebt. Er wollte sie unbedingt zu seiner Frau nehmen, aber sein Vater war gegen diese Bindung. Sein Sohn wollte sich aber auf keinen Fall von ihr trennen und verzichtete so auf seinen Anspruch auf den Thron und heiratete das Mädchen. Er behielt allerdings ein wertvolles Schmuckstück, dass seinen Thronanspruch symbolisierte, den er und seine Familie nach dem Tod seines Vaters noch immer hatte, vor allem, da als Nachfolger der Dorfälteste antrat, der in keinster Weise mit seiner Familie verwandt war. Und wer nun immer dieses Schmuckstück besitzt, stammt in direkter Linie von ihm ab und hat Anspruch auf den Fürstenthron.“ Mit dem Blick auf das Medaillon gerichtet, beendete Mark seine Erzählung. Laura sah ihn einfach nur sprachlos an. Sie war nicht fähig, auch nur ein Wort zu sprechen. Es konnte doch nicht möglich sein, dass Mark ihr Medaillon meinte. Das Schmuckstück, von dem sie selbst erst seit kurzer Zeit wusste. Ihre Familie war schon immer eine einfache Bauernfamilie gewesen, es war einfach völlig unmöglich, dass sie in direkter Linie von diesem Fürsten abstammen sollte. Es konnte nicht wahr sein. Mark strich ihr sanft über die Wange. Er konnte sich vorstellen, wie sie sich jetzt fühlen musste. Laura genoss seine zärtliche Berührung und ein leichtes Lächeln huschte über Gesicht. Sie ergriff mit ihrer Hand die seine und presste sie gegen ihre Wange. „Hat das... hat diese ganze Sache etwas mit dem Überfall auf mein Dorf zu tun?“ fragte sie leise. Sie befürchtete es schon und sah ihn mit so großem Schmerz in den Augen an, dass Mark ihr zuerst gar nicht die Wahrheit sagen wollte, aber sie konnte es an seinem Blick erkennen. Langsam sammelten sich Tränen in ihren Augen und liefen schließlich über ihre Wangen. „Der Fürst weiß, dass ein Mädchen aus dem Dorf, namens Laura, das Medaillon hat und hat deshalb seinen Soldaten befohlen, es, also dich, zu finden. Und weil er glaubt, dass dein Dorf in Kontakt mit uns gestanden hat, sollten seine Soldaten niemanden außer der Trägerin des Medaillons schonen. Aber er hat dich damals nicht gefunden. Und ich weiß leider nicht, was er jetzt vorhat! Ich weiß nur, dass du vorsichtig sein musst! Er darf dich nicht finden und schon gar nicht mit dem Medaillon!“ erklärte Mark weiter und wischte Laura die Tränen aus dem Gesicht. „Wie... wie kann er das nur tun? Er hat sie alle getötet und das nur wegen mir... wegen diesem dämlichen Medaillon!“ schluchzte Laura und warf sich in Marks Arme. Dieser drückte sie fest an sich und strich ihr immer wieder beruhigend über den Rücken, bis ihr Schluchzen langsam nachließ.
 
Als erstes natürlich vielen Dank für eure Feedbacks! Hier ist dann mal wieder eine neue Fortsetzung, von der ich natürlich auch wieder hoffe, dass sie euch gefällt.
Ich warte auf euer Feedback! ;)


Keiner der beiden hatte die dunkle Gestalt bemerkt, die das ganze Gespräch über vor der Tür gelauscht hatte und alles mitgehört hatte. Diese Informationen würden für den Fürsten äußerst nützlich sein und dann wäre der Weg frei. Als von drinnen nur noch Lauras Schluchzen zu vernehmen war, wandte sie sich leise ab und schlich über die Leiter nach unten und aus dem Dorf in Richtung Schloss.


8. Kapitel

Am nächsten Tag saß Laura wieder einmal am Ufer des Sees, um nachzudenken. Alle ihre Gedanken drehten sich im Moment einzig und allein um das Medaillon. Konnte sie es wirklich noch verantworten, im Dorf zu bleiben? Der Fürst ließ anscheinend das ganze Land nach ihr absuchen und früher oder später würde er herausfinden, wo sie sich befand. Und dann wäre hier niemand mehr sicher. Die einzige Möglichkeit, die Menschen zu beschützen, die sie inzwischen liebgewonnen hatte, war wahrscheinlich, wenn sie weggehen würde. Aber sie wusste auch, dass sie sie nicht einfach verlassen konnte. Sie hatte sich gerade erst wieder mit Mark versöhnt und konnte ihn nicht zurücklassen. Vielleicht half es ja, wenn sie mit ihm oder auch mit Jack über ihre Befürchtungen und Ängste sprechen würde. Sie würden sie verstehen und konnten ihr hoffentlich auch helfen. Mit einem Seufzer erhob sie sich und wäre fast in Sarah gerannt, die lautlos hinter ihr aufgetaucht war. „Entschuldige, ich war... mit meinen Gedanken gerade wo anders!“ erklärte sie ihr Missgeschick und wollte an der jungen Frau vorbei gehen, die sie allerdings zurückhielt. „Warte! Kann ich mit dir sprechen?“ fragte Sarah. Laura sah sie überrascht an. Was konnte Sarah von ihr wollen? Wollte sie die Tatsache ansprechen, dass Mark auch ihr gefiel? Sie würde es nicht herausfinden, wenn sie jetzt gehen würde, also nickte sie leicht und folgte Sarah, die sie am Ufer des Sees entlang führte. „Und, was wolltest du mir sagen?“ fragte Laura schließlich, als Sarah beharrlich schwieg und sah sie neugierig an. Aber sie blickte nur in ein hämisch grinsendes Gesicht. Erschrocken drehte sie sich um und erkannte mehrere Soldaten, die mit gezogenen Schwertern aus dem Wald traten und sie langsam einkreisten. „Wieso hast du das getan? Warum hast du mich verraten?“ fragte Laura Sarah leise, während ihr Herz immer schneller zu klopfen begann. Obwohl sie es sich zuerst nicht eingestehen wollte, musste sie doch zugeben, dass sie große Angst hatte. Es war genau das eingetreten, was Mark letzte Nacht so stark befürchtet hatte: der Fürst hatte herausgefunden, wo sie sich aufhielt. „Mark würde sich nie für mich interessieren, solange du da bist!“ meinte Sarah nur gehässig und trat aus dem Kreis der Soldaten heraus, die ihr bereitwillig Platz machten. Ohne sich umzudrehen, winkte sie Laura noch einmal zu und verschwand dann im Wald. Laura schätzte derweil ihre Situation ab. Es waren sechs bewaffnete Soldaten und sie war alleine und noch dazu unbewaffnet, in ihrem Rücken der See. Momentan standen ihre Chancen zu entkommen ziemlich schlecht, aber sie musste nur einen geeigneten Zeitpunkt abpassen... Einer der Soldaten unterbrach ihren Gedankengang, indem er auf sie zukam. Instinktiv tastete Laura in ihrer Tasche nach dem Medaillon. Wenn sie es verbergen könnte, hätten die Soldaten keinen Grund zu glauben, dass sie tatsächlich das Mädchen war, dass sie suchten. Der Soldat packte sie fest am Oberarm, so dass sie vor Schmerz fast aufgeschrien hätte. Er zog ihre Hand aus der Rocktasche und öffnete ihre, fest um das Medaillon geschlossene, Hand und fing das Medaillon höhnisch grinsend in seiner Hand auf. Er gab ihr einen harten Schubs, so dass sie nach vorne fiel und von zwei der Soldaten aufgefangen wurde, die sie zu ihren Pferden zerrten. Laura wollte sie erst einmal in dem Glauben lassen, sie sei eine wehrlose Frau, indem sie nicht versuchte, sich zu befreien. Ihre Chance würde noch kommen. Die beiden Soldaten hoben sie auf ein zusätzliches Pferd, bestiegen anschließend ihre und ritten neben ihr her. Langsam entfernte sich die Gruppe vom See.
 
Also als erstes mal vielen, vielen Dank für euer liebes Feedback!
Hier ist jetzt die Fortsetzung von der ich natürlich hoffe, dass sie euch wieder genau so gut gefällt!
Freue mich schon auf eure Kommentare!



Der vorderste der Soldaten hob seine Hand um den anderen deutlich zu machen, dass sie anhalten sollten. Auf der Straße, die jetzt nur noch hinter einigen Baumreihen lag, konnte sie deutlich sehen, wie einige Männer aus dem Dorf vorbeiritten. Einer der Soldaten, der neben ihr ritt, kam zu ihr und hielt ihr den Mund zu, damit sie die Aufständischen nicht auf sie aufmerksam machen würde. Wieder musste Laura sich beherrschen um nicht das, was sie von Mark gelernt hatte, anzuwenden. „Sollen wir ihnen folgen?“ fragte hinter ihr ein Soldat, aber der Anführer winkte nur ab. „Dieser Auftrag hier hat Vorrang.“ meinte er nur knapp und ritt voraus. Kurz darauf hielt er aber inne. „Allerdings... sollten wir zusätzlich noch das Dorf der Aufständischen finden, wird uns der Fürst sicher noch reichlicher belohnen.“ erklärte er und ein hinterhältiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Mit einem Wink machten die beiden hintersten Soldaten kehrt und verfolgten die Männer aus dem Dorf. Lauras Herz begann schneller zu klopfen. Nun waren es nur noch vier und in einem günstigen Moment könnte sie ihnen vielleicht entwischen. Schließlich, kurz vor dem Waldrand, schloss einer ihrer Bewacher zum Anführer auf und nur noch der zweite Soldat ritt neben ihr. Ein plötzlicher und gezielter Schlag ihrer Handkante gegen seine Kehle setzte ihn schnell und lautlos außer Gefecht. So schnell sie konnte, ließ sich Laura aus dem Sattel gleiten, da sie mit dem Pferd sofort die Aufmerksamkeit der anderen Männer erregt hätte, und rannte wieder in den Wald hinein. Es gelang ihr aber nur wenige Meter zwischen sich und die restlichen drei Soldaten zu bringen, bevor sie den lauten Befehl des Anführers hörte, sie wieder zurück zu holen. Laura beschleunigte ihre Schritte noch einmal, denn wenn die Soldaten sie sehen würden, hätten sie durch ihre Pferde einen großen Vorteil an Geschwindigkeit. Aber sie wusste, wo sie hinlaufen musste, um sich vor ihren Verfolgern zu verbergen und nach und nach verebbten ihre Schreie und auch das Hufgetrappel war nur noch von weitem zu hören. Völlig außer Atem ließ sie sich an einem Baumstamm zu Boden sinken. Sie war den Soldaten entkommen, aber sie musste so schnell wie möglich wieder zurück ins Dorf. Wenn die beiden Männer, die der Anführer der Soldaten geschickt hatte, den Aufständischen gefolgt waren, dann wussten sie jetzt um die Lage des Dorfes und sie musste so schnell wie möglich wieder zurück, um sie zu warnen.

In der Zwischenzeit sah Mark gerade im Dorf, wie Sarah aus dem Wald zurück kam. Er wusste, dass Laura einige Zeit benötigte, um nachzudenken und hielt es für den passenden Zeitpunkt, Sarah für ihre Lüge zur Rede zu stellen. Aber vielleicht sollte er doch noch einmal mit Laura darüber sprechen. Die Sache hatte sich ja nun aufgeklärt und es wäre womöglich gar nicht nötig, die Sache mit Sarah noch einmal anzusprechen. Also beschloss Mark, noch auf Laura zu warten und bis dahin einige Zeit zu ruhen.

Mittlerweilen war es dunkel geworden und Mark machte sich langsam Sorgen um Laura. Wo sie wohl so lange blieb? Unruhig ging er in seinem Zimmer auf und ab und überlegte, ob er sich auf die Suche nach ihr machen sollte, als Steve hereinplatzte. „Was ist los?“ fragte Mark ihn überrascht. Normalerweise wurde er nicht gestört, wenn er alleine sein wollte. „Die Soldaten... sie haben uns gefunden! Sie greifen an! Du musst hier verschwinden, verstehst du?“ erklärte Steve schnell und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, als von unten die ersten Kampfgeräusche nach oben drangen. „Nein, ich werde nicht gehen! Ich gehöre zu euch und werde genau so kämpfen wie jeder andere auch!“ erklärte Mark hart und zog sein Schwert. Er wollte an Steve vorbei nach unten, aber dieser hielt ihn zurück. „Es ist zu gefährlich! Es sind viel zu viele und diesmal sind sie nicht darauf aus, Gefangene zu machen, sondern zu töten!“ „Das ist mir egal! Sie brauchen mich und ich werde kämpfen!“ erklärte Mark, streifte Steves Arm ab und rannte nach unten.
 
Wieder mal ein großes Dankeschön für eure Feedbacks! Hier im neuen Teil könnt ihr ja sehen, ob eure Hoffnungen erfüllt werden (@ Shadow ;))
Ich hoffe, dass er euch gefällt und ihr wieder eure Meinung dazu postet!


Langsam und vorsichtig tastete sich Laura durch den mittlerweilen dunklen Wald. Sie kannte ihn wie keinen anderen Ort auf dieser Welt und wusste genau, wo sie ihren Fuß hinsetzen musste. Der Feuerschein kam immer näher. Nun hieß es noch aufmerksamer zu sein. Wenn die beiden Soldaten, die den Dorfbewohnern gefolgt waren, herausgefunden hatten, wo sich das Dorf befand, konnte es gut möglich sein, dass das Dorf schon angegriffen wurde. Sie durfte sich auf keinen Fall erwischen lassen. Nicht jetzt. Dann wäre alles vorbei. Immer näher kam sie der großen Lichtung. Wenn sie wenigstens Mark begleitet hätte, aber sie war alleine gewesen... Nun hatte sie uneingeschränkte Sicht auf die Lichtung. Es herrschte eine unheimliche Stille und Laura wusste, dass die Soldaten zwar hier gewesen, aber schon wieder verschwunden waren und das Feuer brennen hatten lassen. Um so besser für sie, aber die Stille beunruhigte sie. Sie konnte nur hoffen, dass die Dorfbewohner rechtzeitig verschwinden hatten können. Leise trat sie auf die Lichtung und nun bot sich ihr ein schreckliches Bild: auf dem Boden lagen viele Menschen, getötet zum Teil grausam verstümmelt. Menschen, die sie kannte. Sie waren gestorben und das nur ihretwegen... Bitte mach, dass Mark nicht dabei ist... bitte! flehte Laura in Gedanken und ihr Blick glitt über die vielen Toten und trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie hatte sie gekannt und viele waren in der Zeit, in der sie im Dorf lebte, ihre Freunde geworden. Ein Aufschrei entfuhr ihr, als sie Jack am Boden erkannte. Seine alte Wunde war wieder aufgebrochen und eine neue in der Brust war dazugekommen. Schnell beugte sie sich zu ihm hinunter. „Jack! Jack!“ rief sie unter Tränen, aber er reagierte schon nicht mehr. Er war tot. Laura konnte es nicht fassen. Nach Mark hatte sie sich mit ihm am besten verstanden, er war so etwas wie ihr großer Bruder für sie geworden. Und nun lag er hier auf dem Boden und war gestorben. Nur wegen ihr. Wenn sie schneller wieder zurückgekommen wäre, dann hätte sie die Dorfbewohner vielleicht noch warnen können. Sie sah in seine noch immer vor Überraschung geweiteten Augen und schloss sie schließlich sanft. Dann legte sie ihm sein Schwert, das nun nutzlos neben ihm lag in die Hand. Sein Anblick, wie er leblos dort lag, trieb ihr noch mehr Tränen in die Augen, die langsam über ihre Wangen herabliefen und auf seinen Oberkörper tropfte. Noch eine Weile kniete sie neben ihm und hielt seine kalte Hand, bis sie sich wieder aufrappelte. Alle, die noch hier im Dorf waren, waren tot, aber es waren bei weitem nicht alle. Ein großer Teil der Dorfbewohner hatte sich anscheinend retten können und Mark musste bei ihnen sein, denn unter den Toten konnte sie ihn nicht entdecken. Das ließ Laura etwas aufatmen und neue Hoffnung schöpfen. Solange er noch lebte, hatte der Widerstand noch eine Chance. Plötzlich hörte Laura hinter sich das Geräusch von herannahenden Pferden. Hoffnungsvoll drehte sie sich um, in der Erwartung, Mark ankommen zu sehen, der noch vom Kampf etwas erschöpft war. Aber stattdessen hörte sie wieder den Ruf eines Soldaten. „Dort ist sie!“ rief er und trieb sein Pferd noch weiter an, zwei weitere Soldaten folgten ihm. Laura lief schnell in Richtung des Waldes, denn dort hatte sie vielleicht eine Chance, die etwas schwerfälligeren Reiter auf ihren Pferden abzuhängen. Aber sie schaffte es nicht mehr, den Wald zu erreichen, denn der Soldat hatte sie eingeholt, packte sie und hob sie vor sich auf sein Pferd, ohne merklich langsamer zu werden. Laura wehrte sich und versuchte, wieder von dem Pferd zu springen, aber der Soldat hielt sie mit einem festen Griff, wendete sein Reittier und ritt mit seinen beiden Kumpanen zurück in Richtung Schloss. Ein schneller Gedanke veranlasste Laura dazu, unauffällig ein Stück Stoff von ihrem Rock abzureißen und es auf den Boden fallen zu lassen. Mark musste wissen, dass sie noch am Leben war.

Atemlos stützte Mark sich auf sein Schwert und blickte auf den Körper des toten Soldaten herab. Offensichtlich war er der letzte gewesen, der die Leute, die es geschafft hatten, mit ihm aus dem Dorf zu fliehen, verfolgt hatten. Er war erschöpft und außerdem ziemlich besorgt. Er hatte weder Jack noch Laura bei den Leuten gesehen, die geflohen waren. Er würde sich auf ewig Vorwürfe machen, wenn ihnen etwas passiert war. Sarah hatte er auch seither nicht mehr gesehen, aber sie bedeutete ihm nicht halb so viel, wie Laura. Er drehte sich zu den anderen um und verspürte dabei einen stechenden Schmerz in seiner Schulter. Mit einem Blick nach unten bemerkte er die lange, aber zum Glück nicht sehr tiefe Wunde, die sich bis zu seinem Brustkorb zog und noch schwach blutete. Er hatte es während dem Kampf überhaupt nicht gemerkt, dass er verletzt worden war. „Ich werde zurück zum Dorf gehen und nach Überlebenden sehen!“ erklärte er nur kurz und verschwand in der Dunkelheit des Waldes. Es dauerte allerdings nicht lange, bis ihn Steve und einige andere Männer aus dem Dorf einholten. „Wir werden dich begleiten! Und diesmal werde ich nicht nachgeben!“ erklärte er mit einem etwas unbeholfenen Grinsen. Die Frauen, Alten und Kinder blieben zurück.
 
Erst mal vielen lieben dank für euer Feedback. Dann wollte ich mich entschuldigen, dass es mit der Fortsetzung etwas länger gedauert hat, aber mein Word ging einige Zeit lang nicht, weil ich mein Windows komplett neu installieren musste...
Aber hier ist jetzt der neue Teil! Ich hoffe, dass er euch gefällt und ihr euer Feedback postet!


„Laura? Laura, bist du hier?“ rief Mark durch das Dorf. Mittlerweilen war das Feuer schon weit heruntergebrannt und nur noch die Glut erhellte die dunkle Nacht etwas. Mark, Steve und die anderen Männer hatten sich aus einer der Vorratshütten Fackeln geholt und diese an der Glut entzündet, damit sie bei der Suche nach Überlebenden etwas Licht haben würden. Aber es war mehr der Gang durch eine Leichenhalle als eine Rettungsaktion. Überall nur Tote.
Besorgt bückte sich Mark neben einen weiblichen Körper, der von weitem Laura geähnelt hatte, oder er es sich zumindest eingebildet hatte. Seine Fantasie spielte ihm in dieser Situation ständig streiche. Immer wieder glaubte er nämlich, Laura unter den Toten zu entdecken. Er drehte die Frau um und hielt die Fackel knapp vor ihr Gesicht, um sie erkennen zu können. Aber es war nicht Laura, sondern Sarah. Mark seufzte leicht, erhob sich wieder und suchte in der Finsternis nach Steve. Die ganze Situation wirkte alles andere als real und ständig erwartete Mark, die Soldaten aus den umstehenden Büschen brechen zu sehen. Jedes Rascheln wirkte in diesem Moment für ihn verdächtig, aber gleichzeitig hoffte er auch bei jedem Geräusch, dass es Laura wäre, die unversehrt zurückkam. So in seine Gedanken versunken, bemerkte Mark erst jetzt, dass die Männer betreten schwiegen und ihn abwartend ansahen. Steve wirkte ebenfalls ziemlich traurig, als er auf ihn zu kam und ihm beruhigend seine Hand auf die Schulter legte. Sofort dachte Mark an Laura und hoffte inständig, dass sie nicht die Person war, die dort auf dem Boden lag. Er streifte Steves Hand ab, lief schnell zu den anderen Männern und kniete sich auf den Boden. Im ersten Moment durchflutete ihn eine Welle der Erleichterung, als er erkannte, dass es nicht Laura war, aber nur wenige Sekundenbruchteile später breitete sich Trauer in ihm aus, als er Jack erkannte. Jack, der schon seit Ewigkeiten sein bester Freund war, mit dem er gemeinsam jedes Abenteuer bestritten hatte... und dem er in der letzten Zeit ohne einen wirklichen Grund beleidigt gewesen war. Er umklammerte fest die starre Hand seines Freundes und blickte zu den anderen Männern auf. „Bitte lasst mich kurz alleine. Sucht weiter nach Überlebenden!“ befahl er ihnen mit leiser, zitternder Stimme. Die Männer nickten nur kurz und folgten dann seinem Befehl. Nun richtete Mark seine Worte wieder an Jack. „Jack, alter Kumpel, ich hoffe, du kannst mich irgendwie hören. Es tut mir leid, wie dämlich ich mich in letzter Zeit verhalten habe. Es ist alles meine Schuld, ich hätte so etwas gar nicht erst von dir glauben dürfen. Du warst immer mein bester Freund und wirst es auch bleiben...“ Sanft lies er seinen Arm los und legte ihn über seinen Oberkörper. Dabei fiel Mark auf, dass ihm jemand sein Schwert in die Hände gelegt haben musste. „Steve! Als ihr ihn gefunden habt, lag er da schon so da?“ fragte Mark im Aufstehen. Als Antwort erhielt er ein Nicken und einen fragenden Blick. „Jemand hat ihm sein Schwert in die Hände gelegt. Und die Soldaten waren das ganz bestimmt nicht!“ erklärt Mark, als einer der Männer zu ihm gelaufen kam und ihm ein Stück Stoff überreichte. Mark starrte den unscheinbaren Fund erschrocken an. „Laura... Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“ rief er entschlossen und winkte Steve und den anderen Männern ihm zu folgen. Der Fürst musste anscheinend herausgefunden haben, wo sich Laura aufhielt und den Angriff auf das Dorf als Ablenkungsmanöver befohlen haben. Das bedeutete, dass der Fürst Laura in seiner Gewalt hatte. Mark würde so schnell wie möglich einen Gegenangriff starten. Für einen versteckten Widerstand war die Zahl der Aufständischen durch diesen Überfall sowieso zu stark dezimiert worden...

Im Schein mehrerer Fackeln ritt die Gruppe der Soldaten mit Laura auf das Schloss zu. Den ganzen Ritt über hatte Laura immer wieder versucht, sich loszureißen und vom Pferd zu springen und hatte um Hilfe gerufen, da sie hoffte, dass sie vielleicht jemand aus dem Dorf hören würde, aber nachdem sie ihnen schon einmal entkommen war, waren die Soldaten diesmal vorsichtiger. Direkt vor dem großen Portal zügelten sie ihre Pferde. Nun kamen die Männer des Fürsten heran und hoben Laura von dem Pferd herunter. „Nein, lasst mich los!“ schrie sie immer noch verzweifelt. Zwei kräftige Männer hatten sie an den Armen gepackt und zerrten sie die große Freitreppe hinauf. Laura spürte heftigen Schmerz in ihren Oberarmen, als sie von den Männern unsanft in einen großen Raum im rechten Flügel des Schlosses gebracht wurde. Die beiden blieben mit Laura vor einem Thron stehen, von dem sich gerade der Fürst erhob. Er ging auf sie zu und musterte sie mit einem undefinierbaren Lächeln, während er mit einem Schmuckstück spielte, das er von Hand zu Hand gleiten lies. Erst als Laura genauer hinsah, erkannte sie, dass es ihr Medaillon war, das der Fürst hatte. Der Soldat am See hatte es ihr ja abgenommen und anscheinend ins Schloss gebracht, als er mit den anderen Kriegern den Standort den Dorfes verriet. „Ich nehme an, dass dies hier dein Schmuckstück ist!“ erklärte der Fürst und hängte es ihr mit einem überheblichen Grinsen um den Hals. Laura musste sich beherrschen, um ihm nicht direkt ins Gesicht zu spucken. Er hatte nun das Medaillon und niemand würde ihm mit diesem alten Erbstück die Herrschaft verweigern können. Sie war für ihn kein Nutzen mehr und wenn sie ihn erzürnte, würde er sie wahrscheinlich auf der Stelle töten lassen.
Der Fürst schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn er brach in schallendes Gelächter aus. „Weist der holden Lady ihre Gemächer zu. Ich nehme an, sie wird nach dem heutigen Tag sehr erschöpft sein!“ erklärte er und die beiden Männer zerrten Laura wieder mit sich.
 
Zuerst mal dankeschön für euere tollen Feedbacks! Schade, dass nicht mehr Leute ihre Meinung gepostet habe, mich würde nämlich schon interessieren, was ihr davon denkt ;)

Naja, hier ist jetzt auf alle Fälle der nächste Teil! Ich warte auf Feedbacks! *g*


„Wir sind zu wenige! Wir können es überhaupt nicht schaffen! Weißt du, wie viele Soldaten der Fürst hat?“ fragte Steve und sah Mark verständnislos an. Dieser war fest dazu entschlossen, so bald wie möglich das Schloss des Fürsten anzugreifen und Laura zu befreien. „Wenn mich von euch niemand begleiten will, dann werde ich eben alleine gehen! Ich kann verstehen, dass ihr nicht mehr den Mut dazu aufbringt!“ erklärte Mark so ruhig wie möglich, obwohl er von seinen Männern enttäuscht war. Er hatte gedacht, sie würden in jeder Situation zu ihm halten. „Nein, das hat nichts mit Mut zu tun. Was du da machen willst, das ist glatter Selbstmord!“ hielt Steve ihm weiter vor. Er wusste, dass Mark alles tun würde, um Laura zu retten, aber er konnte nicht zulassen, dass er so unvorsichtig in seinen eigenen Tod lief. Die Soldaten waren ihnen einfach zahlenmäßig überlegen. „Und was ist mit Laura? Soll ich sie etwa einfach ihrem Schicksal überlassen? Selbst wenn ich wollte, könnte ich das nicht!“ widersprach Mark. Er liebte sie einfach viel zu sehr, als sie einfach aufzugeben. „Das habe ich nie gesagt! Wir müssen uns nur gut vorbereiten. Was meinst du, wie viele Leute aus den umliegenden Dörfern alles dafür geben würden, es dem Fürsten einmal so richtig zu zeigen! Und ein einziger Mann, der für seine Freiheit und für seine Familie kämpft, ist mehr wert, als zehn von diesen Soldaten!“ erklärte Steve. Unter den übrigen Männern erhob sich zustimmendes Gemurmel. So könnte es sogar möglich sein, den Fürst zu besiegen. Sie mussten nur alle zusammenhalten. Mark senkte den Kopf und dachte nach. Steve hatte ja eigentlich recht, aber genau so wenig durften sie wertvolle Stunden verlieren, die unter Umständen Lauras Tod bedeuten würden. „In Ordnung! Jeder von uns muss in ein anderes Dorf gehen und den Leuten bescheid sagen! Spätestens morgen Abend müssen wir kampfbereit sein!“ erklärte Mark, während er mit gezogenem Schwert aufsprang. Die übrigen Männer taten es ihm gleich und versprachen, ihn zu unterstützen. Nachdem geklärt war, wer welches Dorf verständigen würde, ging Mark zu Steve. „Danke! Ich glaube, du hast mich vor einem großen Fehler bewahrt!“ erklärte er lächelnd, bevor er in den Wald verschwand. Er wollte jetzt lieber allein sein.

Traurig stand Laura vor dem großen Fenster und blickte auf den Wald, der sich vor ihren Augen erstreckte. Seit sie aus ihrem früheren Dorf zu den Aufständischen gestoßen war, hatte sie ihn als ihre neue Heimat empfunden und bemerkte jetzt erst, wie wenig sie geschlossene Räume mochte. Vor allem Räume, die von außen abgeschlossen waren, so dass sie nicht hinaus konnte. Sie trat noch einen Schritt näher an das Fenster und warf einen Blick nach unten. Es war viel zu hoch, um aus dem Fenster zu springen. Die Tür war verschlossen. Es gab keinen Ausweg. Fast schon hoffnungslos sah sich Laura in ihrem Gefängnis um. Ein Schreibtisch, ein Bett mit Nachttisch und ein Schrank waren die einzigen Möbelstücke, aber dennoch war der Raum luxuriöser, als alle, die sie bisher in ihrem Leben bewohnt war. Aber das war ja auch kein Wunder: Ihr Vater war früh gestorben und ihre Mutter hatte alleine nicht sehr viel Geld verdient. Natürlich, ihren Bauernhof konnten sie erhalten und hungern mussten sie auch nicht, obwohl die Rationen an manchen Tagen doch sehr klein waren, aber einen Luxus wie hier im Schloss hatte sie noch nie erlebt. Aber mit den hohen Steuergeldern, die der Fürst dem Volk abverlangte, konnte man sich so etwas schon leisten.
Der Fürst... warum sperrte er sie überhaupt hier ein? Er hatte, was er wollte, nämlich das Medaillon. Er konnte sie doch gar nicht mehr gebrauchen. Sie war für ihn nutzlos. Früher oder später... würde er sie wohl töten lassen.
Weinend lag sie auf dem Bett, in ihrer rechten Hand das Medaillon. Fast wollte sie es gegen die Wand werfen. Nur deswegen war sie hier! Langsam stand sie auf und rüttelte an der Tür. Vergeblich! Sie war natürlich abgeschlossen. „Lasst mich hier raus!“ flüsterte sie nur noch und sank vor der Tür zu Boden, die Hand immer noch auf dem Türgriff, und weinte.
 
Als erstes Mal möchte ich mich natürlich wieder für euer liebes Feedback bedanken! Ich finde es einfach super, wenn euch meine Story gefällt!
Darum gibt es jetzt auch den neuen Teil! Ich zähl auf euer FB ;)


„Bitte, setz dich!“ wies der Fürst sie an und zeigte auf einen Sessel. Zögernd nahm Laura Platz und versuchte krampfhaft, den Fürsten nicht anzusehen. Trotzdem glaubte sie, ein Gefühl der Anspannung bei ihm erkennen zu können. Aber sie konnte sich nicht erklären wieso. Gerade in diesem Moment, wo er den Aufständischen eine schwere Niederlage zugefügt und das Medaillon in seinen Besitz gebracht hatte. „Nun, du fragst dich sicher, wieso du noch am Leben bist!“ begann der Fürst in seiner überheblichen Art und wartete gar nicht erst Lauras Antwort ab. „Nun, anscheinend sind meine Soldaten doch nicht so loyal, wie ich immer geglaubt hatte. Gestern erst wurde mir zugetragen, dass sich gleich nach deiner Ankunft hier, einer der Soldaten auf den Weg zum König gemacht hat. Das heißt, dass dieser weiß, dass das Medaillon wieder aufgetaucht ist. Und er wird nicht zögern, mich als Fürsten abzusetzen. Meine einzige Chance, den Thron doch noch zu behalten, ist der legale Weg.“ Nun blickte Laura ihn verwirrt an. Was meinte er mit legalem Weg? Wenn er ihr das Medaillon abnahm und als sein Eigentum ausgab, würde der König das auch nicht glauben. „Ich sehe schon, dass du mich nicht verstehst! Du bist die wahre Erbin dieses Reiches. All das hier gehört dir, schon seit du geboren bist. Es hätte schon immer deiner Familie gehört, wenn irgendjemand um das Geheimnis dieses Schmuckstückes gewusst hätte. Aber die Geschichte darum ist in Vergessenheit geraten und daher hat nie jemand Anspruch auf diesen Thron erhoben. Aber wenn ich dich zu meiner Frau nehme, werde ich ebenfalls zum rechtmäßigen Herrscher...“ erklärte der Fürst mit einem süffisanten Grinsen. Laura sprang auf. „Niemals!“ fuhr sie ihn an. „Lieber sterbe ich!“ erklärt sie. Sie wusste, jetzt wo der König bescheid wusste, hatte er nur noch die eine Möglichkeit: nämlich sie zur Frau zu nehmen, bevor der Herrscher hier ankam. Aber wenn sie nicht zustimmte, konnte keine Ehe geschlossen werden. Oder doch? „Nun, wir werden schon sehen!“ erklärte der Fürst und winkte seinen Soldaten, die Laura wieder in ihr Zimmer bringen sollten.

Nach und nach trafen Marks Männer wieder ein und jeder von ihnen erklärte, dass sich die Bewohner der einzelnen Dörfer nur zu gerne bereit erklärt hätten, gegen den Fürsten anzutreten. Außerdem wurde von Gerüchten berichtet, dass der König mit seinen Männern auf dem Weg hierher war. Mark war froh, endlich wieder etwas tun zu können, außer zu warten und so waren die Truppen ziemlich schnell organisiert. Der Angriff würde in wenigen Stunden erfolgen können.

Die Tür zu Lauras Zimmer öffnete sich und ein Soldat mit einem weißen Kleid über dem Arm trat herein. „Zieh das an!“ erklärte er nur grimmig und warf das Kleid auf ihr Bett. Laura würdigte es keinen Blickes. „Nein!“ meinte sie nur leise, aber laut genug, dass der Soldat sie hören musste. Er trat auf sie zu und drehte sie zu sich. „Zieh es an!“ erklärte er ihr noch einmal. „Nein!“ erwiderte Laura abermals. Der Fürst konnte sie nicht zu einer Hochzeit zwingen und umbringen konnte er sie jetzt auch nicht mehr, da der König bescheid wusste. Der Soldat blickte kopfschüttelnd zu ihr herunter und riss schließlich ihr Kleid an der Schulter auf, so dass sie es festhalten musste, damit es nicht zu Boden fiel. „Zieh es einfach an!“ meinte er noch einmal und verließ das Zimmer. Seufzend blickte Laura an sich herunter. Sie hatte nun keine Wahl mehr. Ihr altes Kleid war kaputt, also musste sie das neue anziehen. Während sie ihr altes abstreifte hielt sie kurz inne, weil sie glaubte, von fernem Kampfgeräusche zu hören, aber das war unmöglich.
 
@Max und Shadow
Der Fürst findet diesen Weg legal, was ihr ja nicht unbedingt tun müsst ;) *g*

@all
Vielen Dank für das liebe Feedback! Eure lieben Worte freuen mich immer wieder!

Hier kommt dann jetzt auch wieder mal die Fortsetzung, von der ich natürlich hoffe, dass sie wieder so gut ankommt!
Freu mich schon auf euer FB!


Zweifelnd sah Laura an sich herunter. Das Kleid war ziemlich eng geschnitten und noch dazu hatte sie noch nie so einen Stoff getragen. Er war viel weicher, als alles, was sie bisher kannte. Aber sie konnte nicht leugnen, dass es wunderschön war, mit seinen kunstvollen Stickereien. Im gleichen Moment fiel ihr aber ein, dass man normalerweise lange dafür brauchen würde, ein solches Kleid herzustellen. Was hatte der Fürst wohl gemacht, um diese Kleid so schnell zu bekommen?
Mittlerweilen war sich Laura allerdings sicher, von draußen Kampflärm zu hören. Aufeinander schlagende Schwerter und schreiende Menschen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bildete sich bei ihr. Das konnte nur Mark sein. Also lebte er und war zudem noch gekommen, um sie zu retten. Immer näher kam der Lärm und als Laura an das Fenster trat und hinaussah, konnte sie ihren Augen nicht glauben. Ein Schlachtfeld. Einen anderen Ausdruck konnte es dafür gar nicht geben. Überall lagen Tote, sowohl Bürgerliche, als auch Soldaten. Wobei die Bürgerlichen höchstwahrscheinlich alle zu den Aufständischen gehörten. Aber es waren auch einfache Dorfbewohner dabei. Und es wurden noch viele Kämpfe ausgefochten. Suchend sah sie sich um, bis sie schließlich Mark entdeckte. Er lief über das Schlachtfeld wie ein Racheengel persönlich. Wo er hinkam, fielen die Soldaten, bis sich ihm schließlich ein höherer Offizier in den Weg stellte. Soweit sie es auf die Entfernung erkennen konnte, grinste Mark und begann den Kampf. Entschlossen, diesen Kampf für sich zu entscheiden, hieb der Offizier wie ein Berserker auf Mark ein. Aber auch das konnte ihn nicht bremsen. Wohl aber der Soldat, der sich von hinten an ihn heranschlich und ihn mit dem Knauf seines Schwertes niederschlug. „Nein!“ schrie sie, aber keiner konnte sie hören. Mark fiel bewusstlos zu Boden und der Offizier beugte sich mit gezücktem Schwert über ihn. Er war nur noch wenige Zentimeter von seiner Brust entfernt, als ein anderer Soldat ihn zurückhielt. Sie wechselten einige Worte, die Laura natürlich auf die Entfernung nicht verstehen konnte und winkten dann zwei weitere Soldaten heran, die Mark wegtrugen. Zuerst war Laura ziemlich erleichtert, dass der Soldat Mark nicht getötet hatte, aber jetzt war sie ziemlich besorgt um ihn, da sie nicht wusste, was der Fürst mit ihm vorhatte.
Nachdem Laura den Kampf noch einige Zeit verfolgt hat, wird die Türe zu ihrem Zimmer plötzlich wieder aufgeschlossen und der Soldat, der ihr das Kleid gebracht hatte, trat ein. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, packte er sie am Oberarm und zwang sie so, ihm zu folgen. „Ich möchte nicht wissen, wie viele blaue Flecken ich schon habe...“ dachte Laura, um ihre Angst zu überspielen. Sie hatte keine Ahnung, was jetzt mit ihr passieren würde. Aber für sie stand fest, dass sie den Fürsten nicht heiraten würde. Sie würde lieber sterben, als seine Frau zu werden. So mutig sie ihm diesen Satz auch am Nachmittag entgegengeschleudert hatte, so viel Angst hatte sie jetzt. Sie wollte nicht sterben, sondern mit Mark zusammen sein und all diese schrecklichen Dinge hier einfach vergessen können.

Der Soldat brachte sie in einen Teil des Schlosses, den sie noch nie gesehen hatte und als er mit ihr ein Zimmer betrat, war Laura als erstes erleichtert, dass es sich offensichtlich nicht um eine Kapelle oder etwas in der Richtung handelte und auch kein Priester anwesend war. Schnell betrachtete sie den Raum: nach links führte ein Gang weiter und an der Front befanden sich mehrere große Fenster. Ansonsten war der Raum eher spärlich möbliert. Vor einem der Fenster, durch das man den Kampf verfolgen konnte, stand der Fürst, der sich jetzt zu ihr umdrehte. „Ihr seht wahrlich wunderschön aus in diesem Kleid. Ich denke, es ist angemessen für meine Braut!“ erklärte er wieder einmal mit seinem süffisanten Grinsen. „Ich sagte doch schon, dass ich niemals eure Frau werde!“ erklärte Laura fest. Auf ihren Kommentar hin begann der Fürst zu lachen. „Nun, ich denke, diese Meinung könnten wir vielleicht ändern!“ erklärte er und mit einem Winken seiner Hand öffnete sich die Tür. Zuerst traten mehrere Soldaten ein, aber die letzten beiden von ihnen hatten Mark gepackt, der noch immer ziemlich mitgenommen von dem Schlag auf seinen Kopf war. „Mark!“ rief Laura und wollte zu ihm laufen, aber die Soldaten ließen sie nicht vorbei. „Laura...“ brachte Mark leise heraus. Laura traten die Tränen in die Augen, als sie seinen schlechten Zustand bemerkte. Langsam und lächelnd trat der Fürst neben sie. „Nun, der arme Junge wird wohl sterben müssen, wenn du meinen Antrag weiterhin ablehnst!“ erklärte er fast schon nebenbei. Zur Bestätigung seiner Worte zog einer der Soldaten sein Schwert aus der Scheide, trat zu Mark und hielt es ihm an den Nacken.
 
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Wow, danke, dieses Feedback ist ja echt klasse! Auch wenn ich nicht denke, dass es für einen Bestseller reicht.
Naja, auf alle Fälle gibt es jetzt mal einen kleinen Vorgeschmack auf das Finale (auf das dann noch der Epilog folgt). Ich hoffe, es gefällt euch und dass ihr wieder euer FB postet!

Laura sah erschrocken zu Mark. Das durfte nicht passieren. Er durfte nicht sterben. Sie liebte ihn doch. Die Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Schluchzend sah sie zu Mark und sah, dass er sich leise an sie wandte. „Tu es nicht... bitte, tu es nicht... nicht für mich!“ erklärte er. Sie konnte erkennen, dass auch er Tränen in den Augen hatte. Verzweifelt wandte sie sich an den Fürsten. „Ich bitte euch, schont sein Leben!“ flehte sie ihn an, was ihn nur zu einem weiteren, boshaften Grinsen veranlasste. „Aber, aber, meine Liebe... so einfach ist das nicht! Ich erwarte eine gewisse Gegenleistung dafür!“ erklärte er und als Aufforderung zeigte er ihr einen schmalen, goldenen Ring, der in einem kleinen Kästchen ruhte. Laura warf noch einmal einen Blick auf Mark, der sie immer noch anflehte, es nicht zu tun, und auf das Schwert, das auf seinem Nacken lag. Traurig senkte sie den Kopf. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. „Laura, nein!“ rief Mark etwas lauter. Er wusste, für was sie sich entschieden hatte. Für ihn. Wortlos und mit zitternden Händen nahm sie den schmalen Ehering und streifte ihn über den Zeigefinger ihrer linken Hand. Er fühlte sich unsagbar schwer an und als sie ihn näher betrachtete, fielen ihren Tränen auf ihn. Der Fürst lächelte nun nur noch breiter und mit einem weiteren Wink seiner Hand traten zwei der Soldaten an Laura und hielten sie fest. Der Fürst schritt voran in den Gang und die Soldaten machten sich gerade daran, ihm zu folgen, als er noch einmal innehielt und sich umdrehte. „Ach, was soll’s? Tötet ihn!“ befahl er, bevor er wieder in den Gang ging. Laura glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. So weit sie es in dem Griff der Soldaten konnte, drehte sie sich zu Mark. Sie wollte zu ihm, aber die Soldaten zerrten sie unerbittlich in den Gang hinein. „Nein, lasst mich! Lasst mich zu ihm! Nein! Mark!“ rief Laura verzweifelt und versuchte immer wieder, einen Blick auf ihn zu erhaschen. „Ich liebe dich!“ hörte sie ihn noch rufen, als der Gang eine Biegung machte und er aus ihrem Blickfeld verschwand. „Nein! Mark! Nein!“ rief sie weiter und wehrte sich gegen die beiden Soldaten, aber sie waren zu stark. Das ganze Geschehen schien für Laura in Zeitlupe abzulaufen und plötzlich hörte sie wie von fern, wie ein Schwert auf den steinernen Boden schlug. „Nein!“ schrie Laura auf und wehrte sich so heftig gegen ihre Bewacher, dass diese viel zu überrascht waren, um zu verhindern, dass sie sich losriss. Laura drehte um und wollte den Gang zurück laufen, aber einer der Soldaten hatte sich rechtzeitig wieder gefasst, packte sie nun um die Hüfte und zog sie zurück. „Nein! Mark!“ rief Laura immer wieder. Und immer wieder klang in ihren Ohren das Geräusch des Schwertes, das auf den Steinboden krachte.
 
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