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Das Medaillon

Elenia

...sunshine...
Registriert
14 Januar 2003
Beiträge
15.066
Hallo Leute!

Ich habe mich jetzt mal an einer FanFiciton versucht, die nichts mit Charmed zu tun hat! Ich hoffe, sie gefällt euch einigermaßen. Der Anfang ist jetzt noch nicht so spannend, aber ich hoffe das kommt noch! *g* Ich würde mich über Feedback von euch freuen! Und wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann postet sie bitte auch, damit ich weiß, was ich besser machen kann!


DAS MEDAILLON

1. Kapitel

Langsam und vorsichtig tastete sie sich durch den dunklen Wald. Sie kannte ihn wie keinen anderen Ort auf dieser Welt und wusste genau, wo sie ihren Fuß hinsetzen musste. Der Feuerschein kam immer näher. Nun hieß es noch aufmerksamer zu sein. Sie durfte sich auf keinen Fall erwischen lassen. Nicht jetzt. Dann wäre alles vorbei. Immer näher kam sie der großen Lichtung. Wenn sie wenigstens Mark begleitet hätte, aber sie war alleine gewesen... Nun hatte sie uneingeschränkte Sicht auf die Lichtung. Die Soldaten waren anscheinend schon wieder verschwunden und hatten das Feuer brennen lassen. Um so besser. Leise trat sie auf die Lichtung und nun bot sich ihr ein schreckliches Bild: auf dem Boden lagen viele Menschen, getötet zum Teil grausam verstümmelt. Menschen die sie kannte. Sie waren gestorben und das nur ihretwegen...

Schweißgebadet schreckte Laura aus ihrem kurzen Schlaf auf. Sie hatte schon wieder einen dieser seltsamen Träume gehabt. Einen, bei dem sie sich selbst als Mittelpunkt des Geschehens gefühlt hatte, was ihr eigentlich gar nicht Recht war. Sie war aufgewacht, weil sie die vielen Leichen gesehen hatte. Grausam zugerichtet. Sie hatte jedes Detail erkennen können. Jeden Kratzer auf der Haut der Toten. Und sie hatte sogar das Gefühl, als würde sie jetzt noch den Geruch des Todes in der Nase haben. Es überkam sie das Gefühl sich übergeben zu müssen. Schnell stand sie auf und ging in das Badezimmer. Sie sah sich im Spiegel an. Das konnte doch unmöglich sie selbst sein, dieses bleiche Gesicht mit den Augen unter denen dunkle Ringe prangten. Laura drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich eine Ladung des kühlen Nasses ins Gesicht. Augenblicklich fühlte sie sich wieder etwas besser. Als sie wieder aufblickte, konnte sie kurz im Spiegel eine fremde Person erblicken. Jemand den sie nicht kannte, der aber trotzdem etwas sehr bekanntes an sich hatte. Das einzige, was ihr in der kurzen Sekunde, in der sie die Person gesehen hatte, wahrgenommen hatte, war, dass sie altertümlich gekleidet war. Spätes Mittelalter, schätzte Laura, die momentan auch Geschichte studierte und deshalb von New York nach Oxford gegangen war um zu studieren. In ihrem Hinterkopf meldete sich ein Gefühl, dass sie etwas wichtiges übersehen hatte. Etwas ziemlich wichtiges. Etwas, an der Person, die im Spiegel erschienen war. So sehr Laura auch überlegte, sie konnte sich nicht erinnern. Sie schüttelte kurz den Kopf, spritzte sich dann noch etwas Wasser ins Gesicht und ging wieder zu ihrem Bett. Ein schneller Blick auf den Wecker verriet ihr, dass es gerade einmal halb zwei war und sie kaum eine Stunde geschlafen hatte. Seufzend kletterte sie zurück unter die warme Decke. Sie musste versuchen zu schlafen. Der nächste Tag würde anstrengend werden. Als erstes musste sie zwei Vorlesungen an der Universität absolvieren und gleich anschließend stand ein Besuch bei einem Notar an. Sie hatte vor einer Woche einen Brief erhalten, dass eine weitläufige Verwandte von ihr, die zufällig hier in Oxford gelebt hatte, gestorben war und sie etwas von ihrem Nachlass erben sollte. Laura strampelte die Bettdecke etwas nach unten, da es ihr schon wieder zu heiß wurde und drehte sich auf die andere Seite. Hoffentlich würde sie wenigstens den Rest der Nacht traumlos überstehen.

Wie gerädert erwachte Laura am nächsten Morgen. Zumindest hatte sie keinen dieser seltsamen Träume mehr gehabt. Immer noch total müde schälte sie sich aus ihrer Decke und stellte ihre Füße auf den angenehm kühlen Boden. Durch das Fenster drangen schon die ersten Sonnenstrahlen, die einen schönen und heißen Tag versprachen. Fast eine Seltenheit für die schottische Universitäts-Stadt. Wenigstens ein Grund um aufzustehen. Langsam erhob sich Laura und ging auf das Fenster zu. Da sie eine kleine Dachwohnung gemietet hatte, reichte das Fenster vom Dachgiebel bis zum Fußboden und sie hatte eine hervorragende Aussicht auf die Stadt und sogar noch auf die umliegenden Wälder. Wie jedes Mal, wenn sie an diesem Fenster stand, wurde ihr Blick auf eben diese Wälder gelenkt. Als würde von ihnen eine Art Anziehungskraft ausgehen, konnte Laura ihre Augen fast nicht mehr von ihnen wenden. Doch endlich riss sie sich zusammen und ging auf den hinteren Teil des kleinen Zimmers, wo der altmodische Eichenschrank stand, zu. Knarrend öffneten sich seine Türen und gaben den Blick auf Lauras Kleiderauswahl frei, die wirklich enorm groß war. Suchend tastete sie herum und zog schließlich ein schwarzes Kleid heraus. Schwarz war eigentlich eine der Farben, die sie weniger mochte, aber anlässlich der Testamentseröffnung war das Kleid wahrscheinlich am passendsten. Schließlich verschwand Laura im Bad.


So, das wars jetzt erst mal *g*
 
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Ja, es geht bald weiter und zwar jetzt! Der neue Teil ist zwar nicht so lang, aber meine Freundin hat morgen Geburtstag und jetzt war ich etwas beschäftigt! *g*


„Oh, Entschuldigung! Ich hatte dich nicht gesehen!“ entschuldigte sich ein junger Mann bei Laura, der offensichtlich selbst Student war. „Ach, bin ich so leicht zu übersehen?“ murmelte sie ärgerlich vor sich hin, während sie ihre Bücher aufsammelte. Sie hatte es eh schon eilig und dieser Zusammenstoß würde sie noch mehr Zeit kosten. Endlich hatte sie wieder fast alles zusammen. Nur noch ein Blatt, das aus einem der Bücher gefallen war, lag auf dem Boden. Schnell wollte sie es aufheben, aber der Student hatte die gleiche Idee gehabt. So trafen sich ihre Hände. Ein Adrenalin – Stoß ging durch Lauras Körper. Schnell zog sie ihre Hand wieder zurück. Das war jetzt wirklich zu kitschig für sie. Dieser Zusammenstoß und jetzt auch noch das! Das war genau das, woran sie nie geglaubt hatte: Liebe auf den ersten Blick. Zornig wollte sie den jungen Mann ansehen, aber genau das Gegenteil strahlte ihr Blick dann aus. Er gefiel ihr, er gefiel ihr wirklich sehr gut. Er war genau ihr Typ: Groß, toller Oberkörper, braungebrannt, braune Augen, braune Haare und ein süßes Lächeln. „Es tut mir wirklich sehr leid, wenn ich dich aufgehalten habe! Kann ich das irgendwie wieder gut machen?“ fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. Es war offensichtlich, dass Laura ebenfalls sein Typ war. Sie strich ihre blonden langen Locken aus dem Gesicht und stieg auf den Flirt ein. „Tja, ich fürchte, da ist nichts zu machen!“ „Wirklich nicht?“ bohrte er nach und sein Grinsen verbreiterte sich. „Wie wäre es vielleicht mit einem Drink? Wäre das als Entschädigung angemessen?“ „Vielleicht, wobei allerdings ein Eis noch besser wäre!“ „Okay, dann ein Eis! Wann darf ich dich abholen?“ „Wenn du meine Wohnung gefunden hast!“ All zu leicht wollte sie es ihm ja doch nicht machen. Mittlerweilen waren sie beide wieder aufgestanden. „Aber wie soll ich sie denn finden? Ich weiß ja nicht einmal wie du heißt!“ „Laura. Laura Kensington.“ Mit einem leichten Lächeln packte sie ihre Bücher unter den Arm und ging an ihm vorbei. „Ich bin übrigens Mark!“ rief er ihr nach, bevor er in die andere Richtung verschwand. Ein bekanntes Gefühl stieg in ihr auf: wieder einmal kam ihr irgendetwas bekannt vor. Sie konnte aber beim besten Willen nicht sagen, was.


Hoffentlich hats euch gefallen und ihr postet wieder so liebes Feedback! Wahrscheinlich gehts dann morgen weiter!


@Sandy
Hab übrigens bei meiner 5. Staffel wieder nen neuen Teil (Link siehe Sig!)
 
Sorry, dass ich länger nichts gepostet hab, aber naja, ihr kennt das ja, Stress, Stress, Stress.... *gg*

Jetzt gehts aber weiter!


Mit einem Seufzer packte Laura ihren Stapel Bücher und machte sich daran, das Klassenzimmer zu verlassen. „Miss Kensington, kann ich noch kurz mit ihnen sprechen?“ rief ihr ihr Geschichtsprofessor hinterher. Genervt verdrehte sie die Augen, da sie dieses Gespräch noch mehr Zeit kosten würde, drehte sich dann um und ging zum Lehrerpult. „Ja, was gibt es?“ fragte sie. „Miss Kensington, ihre Leistungen in diesem Halbjahr sind beeindruckend. Sie haben keine einzige Arbeit unter 13 Punkten geschrieben. Haben sie schon einmal daran gedacht, eine Doktorarbeit zu schreiben? Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber es wäre nicht schlecht für sie!“ schlug er ihr vor. „Nun ja, daran hätte ich eigentlich auch schon gedacht, aber ich befürchte, dass es zu zeitaufwändig für mich sein wird. Sie wissen ja, ich studiere nebenbei auch noch Literatur!“ „Also ich würde es ihnen zutrauen und außerdem hätten sie noch zwei Semester Zeit, sie zu verfassen!“ „Ich werde es mir überlegen! Würden sie mich jetzt bitte entschuldigen, ich habe noch einen Termin beim Notar!“ „In Ordnung! Überlegen sie es sich! Sagen sie mir dann einfach in den nächsten Tagen bescheid. Auf Wiedersehen!“ „Auf Wiedersehen!“ Mit schnellen Schritten verließ sie den Hörsaal. Sie hatte es sowieso schon eilig und dieses Gespräch hatte sie noch mehr Zeit gekostet. Auf dem Weg zur U – Bahn dachte sie noch über ihre Begegnung mit diesem Mark vom Morgen nach. Irgend etwas an diesem Mann kam ihr seltsam bekannt vor, aber was nur? Langsam quetschte sie sich durch die Menschenmenge, die in den nächsten Zug einsteigen wollte. Wenn sie diesen nicht erwischte, dann müsste sie noch einmal zehn Minuten auf den nächsten Zug warten und dann würde sie zu spät zu ihrem Termin kommen. Endlich war sie drinnen, aber wie sollte es auch anders sein, es gab keinen freien Sitzplatz mehr. „Auch egal! Heute kommt eh alles zusammen! Hauptsache, ich bringe diesen dämlichen Notartermin endlich hinter mich!“

Endlich war Laura vor der Anwaltskanzlei angekommen. Sie trat vor die Tür und suchte unter den zahlreichen Klingelknöpfen den von Notar Dr. Ross heraus und klingelte. Nach kurzer Zeit meldete sich eine Sekretärin. „Ja bitte?“ fragte sie. „Laura Kensington. Ich habe einen Termin bei Dr. Ross.“ „In Ordnung! Sie können rauf kommen!“ Und gleich darauf öffnete sich die Tür. Im Treppenhaus war ein Wegweiser in den 3. Stock zu Dr. Ross Arbeitszimmer angebracht. Sie beeilte sich, nach oben zu kommen, da sie sowieso schon spät dran war. Die Sekretärin führte sie gleich zu Dr. Ross und Laura ließ sich erschöpft in den Sessel gegenüber diesem nieder. „Guten Tag Miss Kensington! Mein herzliches Beileid!“ begrüßte der Notar sie. „Guten Tag Dr. Ross! Danke, aber ich habe diese Großtante, oder was immer sie war, eigentlich gar nicht gekannt!“ „Sie war ihre Urgroßtante! Und anscheinend hat sie sie aber gekannt. Wenn sie dann soweit wären, werde ich jetzt ihr Testament verlesen!“ „In Ordnung, sie können anfangen!“


So, ich hoffe, der neue Teil hat euch gefallen! Postet mal schön euer Feedback *g*
 
„... hinterlasse ich all meinen Besitz meiner Urgroßnichte Laura Kensington, Kennedy Avenue 17a, New York.“ Raschelnd legte Dr. Ross das Testament nieder. „Ich habe mich schon im Vorfeld über den Besitz ihrer Tante informiert. Er ist wirklich beträchtlich! Zwar hat sie ihr ganzes Geld dafür aufwenden müssen, um diesen Besitz in Stand zu halten, aber dafür ist er noch sehr gut erhalten!“ Erstaunt stieß Laura die Luft an, die sie schon die ganze Zeit angehalten hatte. „Und was darf man letztendlich als ihren Besitz bezeichnen?“ fragte sie immer neugieriger. „Oh, er ist wirklich herrlich! Sie haben ein großes Landgut etwa eine Stunde außerhalb von Oxford geerbt. Gut, es überwiegt der Anteil an Wald, aber mitten darin steht ein prachtvolles altes Schloss aus dem späten Mittelalter. Und wie gesagt, es ist noch sehr gut erhalten! Des weiteren habe ich das Erbe auf Hypotheken oder sonstiges überprüft und das Schloss ist wirklich schuldenfrei! Herzlichen Glückwunsch, Miss Kensington!“ Immer noch erstaunt über ihr unerwartetes Erbe saß Laura in ihrem Sessel. „Danke! Welche Formalitäten muss ich denn noch erledigen?“ frage sie den Notar. „Nun, das werde ich übernehmen!“ antwortete er ihr. „Ach übrigens, bevor ich es vergesse! Ihre Tante hat außerdem ein kleines Kästchen bei mir hinterlegt, dass ich nur ihnen, sie betonte dies ausdrücklich, nach ihrem Tod überreichen sollte!“ Mit diesen Worten holte er eine Holzschachtel aus dem Safe hinter seinem Rücken und drückte es in Lauras Hände. „Außerdem soll ich sie anweisen, diese erst zu öffnen, wenn sie absolut sicher alleine sind! Glauben sie mir, ich weiß nicht, was darin ist, aber sie sollten ihren Ratschlag beherzigen!“ meinte er noch und erhob sich dann. „Nun dann, nachdem das geklärt wäre, wünsche ich ihnen viel Glück mit ihrem Erbe und möchte mich verabschieden! Ich habe noch einen weiteren Termin!“ Er schüttelte Lauras Hand und seine Sekretärin geleitete sie wieder nach draußen. Davor überreichte sie ihr allerdings noch alle wichtigen Papiere für das Schloss. Immer noch verwirrt und überrascht machte sich Laura auf den Heimweg.

Nach diesem langen und aufregenden Tag ließ sie sich seufzend auf ihr Bett fallen. Langsam lies sie alle Geschehnisse noch einmal an sich vorbeiziehen und wandte sich dann dem mysteriösen Kästchen zu. Sanft fast zärtlich wog sie es in ihren Händen. Sie strich über das alte Holz und fand schließlich den Verschluss. Knarzend lies sich der Deckel heben und in seinem Inneren befand sich auf einem blauen Samtkissen eine goldene Kette mit einem herrlichen Medaillon. Staunend hob Laura es heraus und betrachtete es. Es hatte die Form eines Wassertropfens und war über und über mit wertvollen Steinen besetzt. Ganz offensichtlich war es das letzte wertvolle Stück, das ihrer Tante geblieben war. Genauso zärtlich, wie sie es herausgenommen hatte, legte Laura das Schmuckstück auch wieder in sein Kästchen zurück und schloss den Deckel. Wieder einmal durchfuhr sie das Gefühl von etwas Bekanntem. Sehr Bekanntem. Aber genauso wenig konnte sie bestimmen, was ihr bekannt vorkam. Also beschloss sie, darüber zu schlafen und kuschelte sich unter ihre Bettdecke.


So, ich hoffe, der neue Teil hat euch gefallen und ihr postet euer Feedback!
 
Okay, also jetzt geht es erst mal weiter! Danke für euer liebes Feedback! Freut mich, wenn euch die Story gefällt!


Doch erneut konnte sie selbst im Schlaf keine ruhige Minute finden. Sie hatte wieder einen dieser seltsamen Träume.

Leise lies sie die Tür ins Schloss fallen und versteckte sich hinter dem Heuhaufen. Sie zählte die Bretter von der rechten Seite her. Als sie schließlich bei dem sechsten angekommen war, hielt sie inne. Hier musste es laut ihrer Großmutter sein. Diese war erst vor kurzem gestorben und kurz vor ihrem Tod hatte sie ihr dieses Geheimnis verraten. Ihr wertvollstes Erbstück sollte hier versteckt sein. Vorsichtig tastete sie die Latte ab und fand schließlich ein kleines Astloch. Sie zog an. Aber das Brett bewegte sich nicht. Hatte sie sich getäuscht? Nein bestimmt nicht! Sie hatte die Anweisungen ihrer Großmutter auswendig gelernt. Es musste einfach hier sein! Noch einmal suchte sie das Astloch und zog an. Aber wieder tat sich nichts. Sie stemmte sich mit den Füßen gegen die übrigen Bretter der Rückwand und zog noch einmal an. Schließlich gab das Brett ein Knarzen von sich und löste sich. Dahinter kam ein kleiner Hohlraum zum Vorschein. Langsam ließ sie ihre Hand in die Lücke gleiten und taste herum. Im hintersten Winkel spürte sie so etwas wie eine kleine Schachtel. Vorsichtig zog sie sie hervor und betrachtete sie im Licht. Es war eine kleine Kiste aus frischem Holz. Langsam hob sie den Deckel und warf einen Blick hinein. Ein überwältigender Anblick bot sich ihr. Auf einem Kissen aus blauem Samt lag das schönste Schmuckstück, dass sie in ihrem Leben gesehen hatte. Es war ein Medaillon in Form eines Wassertropfens, über und über mit kostbaren Steinen besetzt, die im Sonnenlicht, das durch die Ritzen der Bretterwand fiel, funkelten.

Laura schrak wieder einmal aus ihrem Schlaf hoch. Diesmal konnte sie sich an jede Einzelheit des Traumes erinnern und an das, was sie sich erinnerte, ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Wie konnte es nur so eine Ähnlichkeit geben? Sie hatte noch einmal genau die gleichen Gefühle gehabt, wie heute, als sie das Medaillon in der Schachtel entdeckt hatte. Und es war in ihrem Traum das gleiche Medaillon gewesen, da war sie sich sicher. „Wahrscheinlich habe ich einfach den heutigen Tag in meinem Traum verarbeitet. Ja, das wird es sein!“ versuchte sie sich zu beruhigen. Laura ließ sich wieder in ihr Kissen zurücksinken und fast augenblicklich glitt sie wieder in tiefen Schlaf über.

Sie ließ die Kette des Medaillons durch ihre Finger gleiten. Dieses Schmuckstück fühlte sich einfach wunderbar an. Sie fragte sich zwar, wie ihre Großmutter an solche Reichtümer gekommen war, aber sie genoss das Gefühl, so etwas wertvolles zu besitzen. Trotzdem legte sie die Kette mit ihrem schönen Anhänger wieder auf das Samtkissen zurück fallen und verstaute das Kästchen hinter dem losen Brett. Nun wo sie wusste, wo sich ihr Erbstück befand, konnte sie es ruhigen Gewissens in diesem Versteck lassen. Außer ihr wusste niemand, wo sich die Kette befand, geschweige denn, dass sie so etwas überhaupt besaß. Plötzlich ertönte eine Stimme von draußen. „Laura, wo bleibst du denn? Wir brauchen wieder Wasser! Schnell geh an den See und hol welches! Laura, wo bist du denn schon wieder?“


So, ich hoffe, dass euch auch dieser Teil wieder gefallen hat! Ich warte auf euer Feedback! *lol*
 
Vielen Dank für euer liebes Feedback! Freut mich immer, wenn jemand postet!

So, hier gehts jetzt weiter!


Diesmal schreckte Laura endgültig aus ihrem Schlaf hoch. Das war zuviel. Sie hatte noch nie von sich selbst als Hauptperson geträumt. Und noch nie hatte sie Gegenstände aus ihrer Umgebung in ihre Träume eingebaut. Das ging jetzt wirklich zu weit! Schlaflos wälzte sie sich von einer Seite zur anderen und schließlich fiel ihr Blick auf den kleinen Digitalwecker, der auf ihrem Nachttisch stand. Er zeigte in neongrünen Ziffern halb sechs Uhr morgens. „Dann kann ich ja eh gleich aufstehen!“ seufzte Laura und stieg aus dem Bett. Sie hatte sich vorgenommen, heute das Schloss ihrer Tante aufzusuchen. Am Freitag würde der letzte Tag an der Universität für dieses Semester sein und dann hätte sie zwei Monate Semesterferien. In dieser Zeit wollte sie das Schloss herrichten und ihre Ferien dort verbringen. Es würde wunderbar entspannend sein und sie hätte auch endlich Zeit, in Ruhe zu lernen. Hier in ihrer Wohnung war sie nie vor dem Verkehrslärm sicher und auch in der Bibliothek konnte sie sich nie wirklich konzentrieren. Langsam ging sie in Richtung Badezimmer. „Hoffentlich wird es eine schöne Zeit!“ hoffte sie.



2. Kapitel

Mit geringer Geschwindigkeit fuhr Laura in ihrem alten Ford einen Schotterweg mitten durch den Wald entlang. Etwas verwirrt sah sie sich um. Sie hatte irgendwie das Gefühl, als würde sie jeden Weg durch diese Bäume und Sträucher kennen, als wäre sie schon zigmal hindurch gegangen. Aber das war unmöglich! Sie war noch nie in ihrem Leben hier gewesen. Sie war auch das erste mal in ihrem Leben überhaupt in England. Krampfhaft umklammerte sie das Steuer. Die seltsamen Träume in der letzten Zeit fielen ihr wieder ein. Irgendwie konnte es kein Zufall sein. Die Geschichten, die sie in der Nacht erlebte, mussten irgend etwas mit den Geschehnissen in der letzten Zeit zu tun haben. Aber was nur? Fragen über Fragen, die ihr in dieser Zeit durch den Kopf gingen. Sie würde noch oft genug Gelegenheit haben, darüber nach zu denken. Schließlich war sie bei dem Schloss ihrer Urgroßtante, besser gesagt nun ihrem Schloss, angekommen. Sie fuhr durch ein verwittertes und rostiges Eisentor in eine Einfahrt. In der Mitte des Kiesweges befand sich eine runde Insel aus Gras, auf der einmal wunderschöne Blumen geblüht haben mussten. Das Schloss selbst war aus grauem Granit und mit vielen Erkern versehen. Herrlich gestaltete Buntglasfenster und Wasserspeier rundeten die Erscheinung des imposanten Gebäudes ab. In seiner Glanzzeit musste es herrlich ausgesehen haben. Fasziniert stieg Laura aus ihrem Wagen, den sie direkt vor der weitgeschwungenen Freitreppe abgestellt hatte und betrachtete das Schloss. Das sollte nun ihr gehören? Als sie das Geländer berührte, das von vielen Händen glattgeschliffen worden war, durchzuckte es sie wie ein Blitz.

„Nein, lasst mich los!“ schrie sie immer noch verzweifelt. Zwei kräftige Männer hatten sie an den Armen gepackt und zerrten sie die große Freitreppe hinauf...

Zitternd lies sich Laura auf die unterste Treppenstufe fallen. Nicht nur, dass sie ständig von solchen Dingen träumte, nein, jetzt hatte sie auch schon Tagträume!


So, ich hoffe, dass euch auch der neue Teil wieder gefallen hat! Freu mich schon auf euer Feedback!
 
OK! Gleich gehts weiter! Erst mal möcht ich euch aber noch für euer Feedback danken! *g*


Und sie hatte das Gefühl gehabt, diese Situation wirklich schon einmal erlebt zu haben. Aber wieso? Eigentlich glaubte sie absolut nicht an Wiedergeburt, Reinkarnation oder ähnliche Ammenmärchen. Sie hatte noch nie an solche übernatürlichen Phänomene geglaubt. Als sie zu den Fenstern im ersten Stock hochblickte lief ein kalter Schauer über ihren Rücken. Die ganze Sache war ihr nicht sehr geheuer! Schließlich zog sie sich wieder am Geländer hoch. Sie konnte ja schließlich nicht ewig auf der Treppe sitzen bleiben. Laura zog den Reißverschluss ihrer Tasche auf und holte den Schlüssel heraus, den ihr der Notar für das alte Herrenhaus gegeben hatte. Vorsichtig schob sie das große Stück aus Eisen in das ebenso wuchtige Türschloss und drehte es herum. Mit einem Quietschen ließ sich die schwere Holztür zur Seite schieben und Laura trat vorsichtig in die Eingangshalle. Staunend und fast ehrfürchtig sah sie sich in dem riesigen Raum um. Die Decke mochte etwa 5 Meter hoch sein und war mit herrlichen Malereien verziert. Der Boden war aus kostbarstem Marmor und mit teuren Perserteppichen belegt. In der Mitte der Halle begann die riesige Treppe, ebenfalls aus Marmor, die in einem etwas geschwungenem Weg nach oben in den ersten Stock führte. Laura konnte es immer noch nicht fassen, dass das alles ihr gehören sollte. Ihre Urgroßtante hatte alles in einem guten Zustand gehalten und reich ausgestattet und da sie erst vor kurzem gestorben war, hatte sich auch noch kein Verschleiß bemerkbar gemacht. Aber nun sollte sie sich wirklich an die Arbeit machen; dafür war sie schließlich hergekommen. Also ging Laura noch einmal nach draußen zum Auto und holte die Tasche mit ihren Büchern und Heften.

So schön die Treppe auch aussah, so unangenehm war es aber, sie mit der schweren Tasche zu besteigen. Endlich war Laura am oberen Absatz angekommen und sah sich um. Sowohl rechts als auch links führte ein Gang weiter. Sie freute sich jetzt schon, alles zu erkunden, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig war. Aber die kam leider zuerst.

Seufzend blickte sie von ihren Büchern auf. So gut ihr Geschichtswissenschaften auch meistens gefielen, so nervend waren sie jetzt. Laura hatte sich einen kleinen Raum gesucht, der offensichtlich ein Gästezimmer war. Die Einrichtung bestand lediglich aus einem Bett mit Nachttisch und einem Schreibtisch. Außerdem stand noch ein Schrank im Zimmer. Trotzdem sah es einfach herrlich aus und Laura fühlte sich auf Anhieb wohl. Plötzlich lauschte sie. Sie hatte ein seltsames Geräusch von draußen gehört. Als würde sich irgendetwas oder irgendwer dem Schloss näher. Lauras Herz begann zu klopfen. Wie dämlich war sie eigentlich? Wie konnte man als alleinstehende junge Frau nur abseits aller Zivilisation alleine in ein Schloss gehen? Da klingelte ihr Handy. Das war ja wie in einem Horrorfilm! Nervös packte Laura das kleine Mobiltelefon aus und nahm den Anruf an. „Hallo?“ „Hallo Laura! Hier ist Mark!” Etwas verwirrt dachte Laura nach. Wer war Mark? Ach ja, der Mark! Der Student! „Hallo Mark! Woher hast du diese Nummer?“ „Na ja, zuerst habe ich deine Nummer im Telefonbuch gesucht und angerufen. Aber du warst nicht da. Dann hab ich mich in diversen Studentenwohnheimen nach dir erkundet und schließlich eine Freundin von dir gefunden, die mir deine Nummer gegeben hat.“ Erklärte er. Wow! Das musste man ihm lassen, das war eine Spitzenleistung. „Tolle Leistung!“ „Das finde ich aber auch! Vielleicht wäre eine Belohnung angebracht?“ Sie merkte richtig, wie er grinste. „Da hast du eigentlich recht! Äh... es mag jetzt vielleicht etwas schnell gehen, aber ich bin auf dem Schloss meiner Urgroßtante, das ich geerbt habe. Leider ganz alleine! Und jetzt ist es ziemlich unheimlich! Hättest du vielleicht Lust, eine Zeit hier bei mir zu verbringen, oder bist du anderweitig beschäftigt?“ Sie konnte gar nicht glauben, was sie da tat. Das passte gar nicht zu ihr! Aber jetzt war es zu spät, das Angebot zurückzunehmen. „Klar doch! Liebend gern!“ meinte Mark zu ihrer Überraschung. „Wie komme ich zu dir?“ „Okay, du musst ab der Autobahn...“

Laura schaltete das Handy wieder aus. Sie konnte es immer noch nicht fassen! Sie würde mindestens zwei Wochen hier abseits der Stadt mit Mark verbringen! Alleine bei dem Gedanken daran hüpfte ihr Herz höher. Als sie das Handy in den Rucksack zurücklegte, spürte sie die Schachtel des Medaillons. Sie hatte es natürlich mitgenommen. Sie zog es heraus und setzte sich damit auf das Bett. Wieder durchzuckte es sie.

Weinend lag sie auf dem Bett, in ihrer rechten Hand das Medaillon. Fast wollte sie es gegen die Wand werfen. Nur deswegen war sie hier! Langsam stand sie auf und rüttelte an der Tür. Vergeblich! Sie war abgeschlossen. „Lasst mich hier raus!“



So, ich hoffe, der Teil hat euch wieder gefallen! Warte auf Feedback!
 
Also bei diesem Feedback kann ich auch nur noch wow sagen! Danke! Ihr seid so lieb!!

Und darum geht es jetzt auch weiter!


Zitternd legte Laura das Medaillon auf das Kissen. Langsam wurde ihr das Ganze unheimlich. Nur gut, dass Mark schon auf dem Weg hierher war. Sie war wirklich froh, dass sie bald wieder Gesellschaft haben würde. „Mark wird bestimmt Hunger haben!“ fiel ihr plötzlich ein und sie ging nach unten ins Erdgeschoss. Dort fand sie ihren Koffer mit den Vorräten so wie sie ihn abgestellt hatte in der Eingangshalle. Sie hob ihn auf und wandte sich auf der Suche nach der Küche nach rechts. Sie öffnete die zweiflügelige Tür und trat in den Raum. Es war offensichtlich das Esszimmer. In der Mitte stand ein wunderschöner großer und trotzdem zierlicher Holztisch der von dick gepolsterten Sesseln umgeben war. Wie alle Zimmer, die Laura bisher gesehen hatte, war auch dieser mit Perserteppichen ausgelegt und an der Wand hingen viele Bilder und Teppiche. Staunend durchquerte sie den Raum und betrat den nächsten dahinter. Hier war nun die Küche. Ihre Urgroßtante hatte sie natürlich modernisieren müssen, so dass jetzt eine Mikrowelle und andere elektrischen Geräte vorhanden waren. „Um so besser!“ meinte Laura laut um sich von der sie umgebenden Stille abzulenken. Eine weitere Tür war nur angelehnt. Dahinter befand sich die Speisekammer. Die meisten Regale waren leer nur in einem standen noch einige Konservendosen. „Verfallsdatum Januar 1978!“ las Laura laut. Ihre Tante war anscheinend lange nicht beim Einkaufen gewesen. Sie räumte die Vorräte aus ihrem Koffer in die Regale und trug ihn dann in das Gästezimmer. Sie würde sich später noch ein anderes Zimmer suchen. Als sie wieder zur Küche zurück ging, blickte sie im Vorbeigehen in einen großen Spiegel. Überrascht blieb sie stehen. In dem Spiegel konnte sie zwar sich selbst erkennen, allerdings mit völlig anderer Kleidung. Älterer Kleidung. Wo hatte sie dieses Gewand nur schon einmal gesehen? Laura überlegte und drehte ihren Kopf kurz zur Decke. Als ihr Blick wieder auf den Spiegel fiel, war wieder sie selbst zu sehen. Verwirrt ging Laura weiter. Sie war zwar schon immer jemand gewesen, der kleinere Unglücke anzog, wie ein Magnet, aber so seltsame Dinge hatte sie noch nie erlebt. Wieder dachte sie daran, wie froh sie sein würde, wenn Mark endlich da war.

Laura zog den Topf vom Herd und goss das dampfend heiße Wasser in das Waschbecken ab. Dann stellte sie den Topf wieder auf die Herdplatte, damit er warm bleiben würde, bis Mark da war. Sie ging aus der Küche ins Esszimmer und suchte die Schränke nach Geschirr und Besteck ab. Sie zog eine der Schubladen auf und fand darin Besteck. In der linken Hälfte war neues und glänzendes Silberbesteck während in der rechten Hälfte ein sehr alt aussehendes Besteck lag. Fasziniert holte Laura eines der alten Messer heraus und drehte es in ihrer Hand. Und als wäre jedes Detail in diesem Schloss mit ihrem Leben verbunden hatte sie schon wieder eine dieser Visionen.

Sie zog ruckartig die Schublade auf und holte ein Messer heraus. Sie wusste, dass es eine schlechte Verteidigungswaffe gegen ein Schwert war, aber für den Moment musste es genügen. „Du kannst mir nicht entkommen!“ rief ein Mann, der mit gezogenem Schwert das Zimmer betrat.


So, ich hoffe, dass euch auch dieser Teil wieder gefallen hat! Postet doch wieder so lieb euer Feedback! Ich freu mich schon!
 
Also, erst mal sorry, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe, aber ich hab total viel Stress, weil wir morgen in Urlaub fahren und jetzt noch alles packen müssen! Hier kommt jetzt ein (leider) etwas kurzer und wahrscheinlich auch nicht soo spannender Teil, aber ich hoffe, er verkürzt euch die Wartezeit! Ich komme nämlich erst in zweieinhalb Wochen wieder!


„Laura! Laura! Wach wieder auf! Was ist denn passiert?“ Die Stimme drang nur von weit entfernt zu ihr. Ihre Lider flatterten und endlich konnte sie ein verschwommenes Bild wahrnehmen. Dieses klärte sich langsam und sie konnte Mark erkennen, der sich über sie beugte und sie in seinen Armen hielt. Sofort begann ihr Herz schneller zu klopfen. „Was... was ist passiert?“ fragte sie leise. „Das wollte ich eigentlich von dir wissen! Ich habe einen Schrei gehört und bin hier herein gelaufen. Ich fand dich dann am Boden liegend!“ erklärte er ihr. Laura dachte kurz zurück. Das letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie ein Messer aus der Schublade genommen hatte. Ein altes Messer. Und dann hatte sie diese Vision, oder was auch immer es war, gehabt. Nun wusste sie aber nicht, wie sie das Mark erklären sollte. „Ich... äh... ich weiß es nicht mehr!“ versuchte sie sich herauszureden. Mark sah sie kurz nachdenklich an. Für ihn war es klar, dass sie ihm etwas nicht sagen wollte oder konnte. Aber er wollte nicht nachbohren. „Soll ich dich in dein Zimmer bringen?“ fragte er Laura fürsorglich. „Nein, nein danke! Es geht schon wieder! Ich hab uns außerdem etwas zum Essen gekocht! Hast du Hunger?“ erklärte sie. „Ja, eigentlich schon! Ich hab die ganze Fahrt über nichts mehr gegessen!“ gestand Mark. Laura grinste und stand auf. Eigentlich wäre sie ja lieber noch in seinen Armen liegen geblieben, aber das wäre doch etwas zu auffällig gewesen. Sie ging in die Küche und trug den Topf mit den Gnochhi ins Esszimmer. „Kann ich dir helfen?“ fragte Mark. „Ja, du könntest den zweiten Topf aus der Küche holen, bitte!“ bat sie und holte Teller und Besteck aus dem Wandschrank. Nun kam auch Mark mit der Soße aus der Küche und sie konnten essen.


So, bis bald dann und schöne Ferien euch allen!
 
So, jetzt bin ich zwar schon wieder ne Woche da, aber ich bin absolut nicht zum Schreiben gekommen! Heute hab ichs dann endlich geschafft und hier kommt der neue Teil! Danke übrigens, für eure lieben Feedbacks!


„Wow, das war total lecker!“ lobte Mark das Essen von Laura. Diese schenkte ihm ein Lächeln und senkte dann rasch den Kopf, damit er nicht erkennen konnte, dass sie rot wurde. Es war einfach zu schön. Sie hatte mehr als zwei Wochen Zeit. Zeit, die sie mit ihm hier allein verbringen konnte. Schöner konnte sie es sich gar nicht vorstellen. Schnell unterbrach sie ihre Gedanken. Natürlich konnte sie es sich besser vorstellen: nämlich, wenn sie nicht ständig diese seltsamen Träume und Visionen gehabt hätte. Nachdenklich legte sie ihr Besteck auf den Teller und stand auf, um den Tisch abzuräumen. Mark kam ihr zuvor. Während er mit den Tellern in die Küche ging, sah Laura ihm nach. Dabei blieb ihr Blick an seinem äußerst knackigen Po hängen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf über sich selbst und trug das restliche Geschirr in die Küche. „Sollen wir das hier gleich abspülen?“ fragte Mark mit einem Blick auf das dreckige Geschirr. Er sah sehr begeistert aus. Laura grinste kurz. „Na klar! Außerdem wartet noch ein ganzer Berg in der Speisekammer!“ Mark sah sie entsetzt an, bevor er bemerkte, dass sie nur Spaß machte. „Nein, wir müssen nicht abspülen! Tantchen hat eine Spülmaschine einbauen lassen. Wir können das also einfach stehen lassen und ein Zimmer für dich suchen!“ meinte Laura, nahm seine Hand und zog ihn aus der Küche.

„Wo schläfst du eigentlich?“ fragte Mark Laura interessiert, während sie die Gänge des Schlosses durchstreiften. „Na ja, eigentlich hab ich mir noch nicht wirklich ein Zimmer gesucht! Bisher bin ich sowieso nur zum Lernen gekommen und das hab ich in einem Gästezimmer gemacht!“ erklärte sie. „Ach ja richtig, du hast ja bald deine Prüfungen, oder?“ „Ja, leider. Dafür gibt es leider sehr viel zu tun!“ stöhnte sie. „Ja, ich kenne das! Vor einem Jahr hatten wir auch die schwierigsten Prüfungen. Dafür gehen wir es heuer etwas langsamer an.“ „Und was studierst du eigentlich?“ „Medizin! Mittlerweilen im 3. Semester. Und du?“ „Ich studiere Geschichte!“ „Na das passt doch zu diesem Schloss hier! Du kannst ja gleich eine Doktorarbeit darüber schreiben, ob es hier spukt oder nicht!“ zog Mark Laura auf. „Witzig!“ meinte diese und rempelte ihn mit dem Ellenbogen an. Plötzlich viel ihr Blick auf eine große Tür direkt neben ihnen. „Sollen wir da mal nachsehen?“ meinte sie. „Ja, sieht vielversprechend aus!“ meinte auch Mark und Laura öffnete die großen Flügeltüren. Sie betraten einen großen und wundervoll ausgestatteten Raum. Der ganze Boden war mit verschiedenen Teppichen ausgelegt und an den Wänden, an denen keine Fenster waren, prangten riesige und wunderschöne Gemälde. In einem der Erker befand sich eine gemütliche Sitzgruppe und an der gegenüberliegenden Wand ein einladender Kamin. Auch ein kunstvoll verzierter Schreibtisch, ein großer Schrank und ein riesiges Himmelbett befand sich in dem Zimmer. „Wow!“ war das einzige was Laura noch sagen konnte. „Bist du mit deinem Zimmer zufrieden?“ fragte sie Mark mit einem Grinsen. „Oh, ein bisschen mehr Luxus würde nicht schaden, meinst du nicht?“ erwiderte er ebenfalls mit einem Grinsen, während sein Blick auf einen großen, vergoldeten Spiegel fiel. Auch Lauras Blick wurde von dem Möbel angezogen und entsetzt bemerkte sie, dass in dem Spiegel schon wieder ihr Spiegelbild in den altertümlichen Klamotten zu sehen war. „Was ist das denn?“ fragte Mark verwundert, der das seltsame Spiegelbild auch bemerkt hatte. „Was soll was sein?“ fragte Laura zurück. Sie hatte keine Ahnung wie sie das Mark erklären sollte. Sie war sich sicher, dass er sie für verrückt erklären würde. „Na das da im Spiegel!“ meinte Mark und drehte sich wieder zurück, nur um festzustellen, dass das seltsame Spiegelbild verschwunden war. „Aber... hast du das gerade nicht gesehen?“ fragte er immer noch misstrauisch. „Nein! Ich weiß nicht einmal, von was du redest!“ Zweifelnd sah Mark sie an, aber er erkannte, dass sie ihm wieder nicht mehr sagen wollte. Also beschloss er, die Sache einstweilen auf sich beruhen zu lassen. Wenn die Zeit gekommen war, dann würde sich schon alles aufklären.


Ich hoffe, dass euch der neue Teil wieder gefällt und ihr fleißig euer Feedback postet!
 
Danke für euer Feedback! Ihr seid total lieb! Und darum kommt hier der neue Teil *g*


3. Kapitel

Gestresst ließ sich Laura in die dicken Federkissen ihres Bettes zurücksinken. Mittlerweilen war sie von dem kleinen Gästezimmer in ein Zimmer umgezogen, das nicht nur Marks sehr ähnelte, sondern auch direkt neben seinem Zimmer lag. Der heutige Tag war nicht unbedingt einer ihrer Glanztage gewesen, stellte Laura fest. Sie mochte Mark, das war ihr klar, und trotzdem hatte sie ihn heute zweimal angelogen. Sie hatte genau gespürt, dass er wüsste, dass alles nur gelogen war, aber hatte nichts gesagt. Das zumindest bestärkte Laura nun etwas: er vertraute ihr und sie war sich sicher, dass diese seltsamen Träume und Visionen bald vorbei sein würden. Das hoffte sie zumindest. Und jetzt hoffte sie auf eine erholsame Nacht ohne visionäre Träume. Seufzend stieg sie wieder aus dem Bett und ging auf das Fenster zu. Hinter dem Horizont verschwand langsam die rote Sonne und tauchte den Wald und Lauras Zimmer in ein rotgoldenes Licht. Laura genoss den kurzen Augenblick der herrlichen Schönheit und ging dann zu ihrem Schrank. Nachdem sie und Mark ihre Zimmer ausgesucht hatten, hatten sie beide ihre Kleidung eingeräumt. Also holte Laura jetzt ihr Nachthemd heraus, frisierte sich noch einmal kurz die Haare und kletterte dann wieder in ihr Bett zurück. Sie kuschelte sich tief unter die Decke und schon kurze Zeit später war sie eingeschlafen.

Im Zimmer nebenan lag Mark noch wach. „Was für ein seltsamer Tag!“ überlegte er. Erst kurz zuvor hatte er in der Universität eine wunderhübsche Kommilitonin kennen gelernt. Und dann hatte er – was eigentlich schon untypisch für ihn war – ihre Handynummer herausgefunden und sie angerufen. Um so überraschter war er, als sie ihn hierher eingeladen hatte. Eigentlich hätte er bei so einer Aktion nie mitgemacht, aber es war, als ob ihn eine innere Stimme getrieben hätte. Also hatte er ja gesagt und nun hatte er zwei lange Wochen Zeit, um sich mit Laura anzufreunden. Er lächelte, während er ihr Bild vor Augen hatte. Dann fiel ihm aber wieder ihr seltsames Benehmen ein: zuerst hatte er sie bewusstlos gefunden und sie wusste von nichts und dann hatte er sie in einem altertümlichen Kleid gesehen. Aber wieder wusste sie von nichts. Sehr seltsam das alles. Aber er würde sie nicht dazu drängen, etwas zu erzählen. Es waren ihre Angelegenheiten.

Gelangweilt rieb Laura die Stoffstücke aneinander. Wieder einmal ein endloser Nachmittag, den sie mit sinnlosem Waschen verbrachte. Viel lieber wäre sie geritten oder hätte andere Dinge getan, die ihre Mutter als unschicklich bezeichnete. Stattdessen musste sie hier waschen. Ihre Mutter hatte sie extra noch gewarnt: „Pass ja auf, Laura! Du weißt doch, dass im Wald die Aufständischen sind! Gib dich nicht mit denen ab! Du weißt ja, der Waschplatz ist nicht allzu weit vom Schloss entfernt! Wenn man dich mit denen sieht...“ Und so war es noch einige Zeit lang gegangen. Eine unzählige Litanei von Ermahnung, Anweisungen und Befehlen. Wie Laura dieses Leben leid war. Sie holte das Stoffstück aus dem Wasser und breitete es auf einem Stein zum Trocknen aus. Dann wandte sie sich wieder der restlichen Wäsche zu. Das Wasser, das beim Herausnehmen des Stoffes, noch aufgewirbelt worden war hatte sich nun wieder geglättet und zeigte Lauras Spiegelbild. Lächelnd sah sie näher hin. Ein Spiegel war im Dorf Luxus. So weit sie wusste, hatte nur der Bürgermeister einen. Und das war nur ein Handspiegel. Versonnen betrachtete sie das Spiegelbild des Waldes. Wie sie ihn liebte! Hier war sie groß geworden und hier kannte sie sich aus wie nirgends sonst! Doch plötzlich veränderte sich das Spiegelbild. Hinter ihr kam plötzlich ein Soldat zum Vorschein. Erschrocken stand Laura auf und wirbelte herum. „Hallo meine Schöne! Was machst du denn so ganz alleine hier?“ Schnell dachte Laura nach. Das hörte sich gar nicht gut an. „Ich bin nicht alleine! Es kommen noch mehr Frauen aus dem Dorf zum Waschen!“ versuchte sie sich herauszureden. „Ach so!“ meinte der Soldat mit einem süffisanten Grinsen. Dann packte er Laura an einem Arm und streichelte ihr übers Gesicht. „Du bist wunderhübsch!“ flüsterte er ihr zu. Panik hatte Laura befallen. Schon oft hatte sie davon gehört, dass Soldaten die Frauen der Dörfer vergewaltigten. Wenn diese dann schwanger waren wurden sie meistens mit Schimpf und Schande aus dem Dorf gejagt. Nein! Das durfte ihr nicht passieren. „Lass mich in Ruhe!“ versuchte sie mit möglichst fester Stimme zu sagen. „Ach ja?“ fragte der Soldat mit einem weiteren Grinsen. Dann drückte er ihr einen Kuss auf den Mund. Laura wehrte sich und konnte sich schließlich von ihm losreißen. Sie holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Während er noch verwirrt dastand, erkannte Laura ihre Chance und lief davon. Aber sie hatte nicht mit der Schnelligkeit des Soldaten gerechnet. In nur wenigen Sekunden hatte er sie eingeholt und zu Boden geworfen. Dabei entfuhr Laura ein lauter Schrei. Sie versuchte, wieder aufzustehen, aber der Soldat hielt sie fest. Plötzlich raschelte das Gebüsch neben ihr. Auch der Soldat hatte das Geräusch gehört und zog sie in die Höhe. Mit der linken Hand hielt er sie weiter fest, während er mit der rechten sein Schwert zog. Aus dem Busch trat ein gutaussehender junger Mann mit braunen Augen und braunen Haaren. Auch er hatte sein Schwert gezogen. Der Soldat überlegte nicht lange, sondern hielt Laura sein Schwert an die Kehle. „Ich würde keinen Schritt mehr machen, Gesetzloser! Oder wollt ihr, dass sie stirbt?“ fuhr er den Mann an, der also offensichtlich einer der Aufständischen war. „Oh, warum so unhöflich?“ meinte der Mann mit einem Grinsen. „Sie gehört mir!“ rief der Soldat. Er wollte den Aufständischen nicht ein mal gefangen nehmen, er hatte Angst, dass er ihm Laura wegnehmen würde! „Ach glaubst du wirklich?“ sprach der Mann in seinem provozierendem Tonfall weiter. Mit einem Ruck stieß er Laura zur Seite, so dass sie an einem Baumstamm landete. Dann ging er mit gezücktem Schwert auf den Mann los. Dieser wehrte sich und parierte alle Schläge des Angreifers hervorragend. Laura besann sich wieder und hob einen dicken Ast auf, der neben ihr am Boden lag. Sie näherte sich dem Soldat von hinten und schlug ihn mit dem provisorischen Schläger zu Boden. „Danke, aber das hätte ich gerade noch alleine hin gekriegt!“ meinte der Mann und steckte sein Schwert weg. „Danke!“ murmelte Laura und lief zurück zum Fluss. Wenn hier ein Soldat war, könnten auch mehrere hier sein und sie wollte auf keinen Fall mit einem Gesetzlosen gesehen werden. Am Fluss raffte sie schnell ihre Kleidungsstücke zusammen, aber nicht schnell genug. Der Mann war schon hinter ihr. Laura drehte sich um und sah ihm in die Augen. Kurz zuckte sie zusammen. Noch nie hatte sie so schöne Augen gesehen. „Bitte wartet!“ sprach der Mann sie an. „Ich bin Mark! Ich habe euch wohl gerettet!“ „Ich weiß und dafür danke ich euch auch, aber würdet ihr mich jetzt bitte gehen lassen? Ich muss die Wäsche zurück bringen!“ Mark sah sie enttäuscht an. „Müsst ihr wirklich gehen?“ „Ja, ich muss...“ begann Laura und ging an ihm vorbei. Dabei streifte sie zufällig seinen Arm. Ein Kribbeln lief ihren Rücken hinunter. Mark nahm ihren Arm und drehte sie wieder zu sich. Laura bemerkte gar nicht, dass ihr all ihre Wäsche zu Boden fiel. Sie beide sahen sich in die Augen und schließlich hob Mark mit seiner Hand unter Lauras Kinn ihren Kopf etwas nach üben, beugte sich herab und küsste sie. Ein warmes Gefühl durchströmte Laura, als ihre Lippen sich berührten. Sie wusste, dass sie hier etwas Schlimmes tat, etwas, für das nicht nur ihre Mutter sie töten würde, aber im Moment war es ihr egal. „Wo ist er?“ ertönten plötzlich mehrere Stimmen aus dem Hintergrund. Mark löste sich von Laura. Er sah sie noch einmal zärtlich an und verschwand in den Tiefen des Waldes. Keine Sekunde zu früh: Denn schon standen ungefähr ein Dutzend Soldaten am Fluss. Einer kam auf sie zu. „Entschuldigen sie! Haben sie hier zufällig einen Gesetzlosen gesehen? Er ist äußerst gefährlich! Er hat gerade erst einen Soldaten zusammen geschlagen!“ Laura sah ihn abwesend an. „Nein!“ murmelte sie schließlich. „Sollten sie einen dieser Verbrecher sehen, dann sagen sie uns einfach Bescheid!“ wies der Soldat sie an und verschwand dann mit seinen Männer in die entgegengesetzte Richtung, in die Mark verschwunden war. Laura blickte noch immer gedankenverloren auf die Stelle, wo Mark zuletzt gestanden hatte. Sie hatte ihm gar nicht ihren Namen gesagt...


So, ich hoffe, dass euch die Fortsetzung auch wieder gefallen hat! Bitte postet iweder euer Feedback!
 
Danke für euer Feedback! Ich weiß langsam auch nicht mehr, was ich auf eure FBs sagen soll *grins* Hier kommt der nächste Teil:


Immer noch in die Geschehnisse des Traumes versunken, richtete sich Laura in ihrem Bett auf. Sie legte ihren Kopf an das kühle Holz der verzierten Bettrückwand. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als würde ihr Kopf glühen. Ob das wohl an dem Traum lag? Möglich war es. Sie hatte alle Empfindungen wirklich wahrgenommen: Sie hatte die Angst gefühlt, als der Soldat auftauchte, genauso, wie sie das Adrenalin gespürt hatte, dass in ihr aufstieg, als Mark sie küsste. Und eines wusste sie genau: der Mark aus ihrem Traum war der Mark, der momentan im Nebenzimmer schlief. Und im Gegensatz zu den vorhergehenden Träumen hatte dieser ein gutes Ende gehabt. Lächelnd legte sich Laura zurück ins Bett und zog sich die Bettdecke bis zum Kinn. Glücklich schlief sie wieder ein.

„Laura? Laura? Bist du schon wach?“ drang plötzlich Marks Stimme durch das Zimmer. „Was?“ fragte Laura immer noch schlaftrunken. „Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht aufwecken. Ich hatte gedacht, wir würden uns heute etwas die Umgebung ansehen!“ „Es tut mir leid, ich habe es völlig vergessen!“ entschuldigte sich Laura und richtete sich auf. „Ist ja nicht so schlimm!“ erwiderte Mark. Die Situation war ihm etwas peinlich und daher zog er sich gleich wieder zurück. Laura streckte sich noch einmal, schob dann die Bettdecke zurück und stand auf. Während sie zum Schrank ging, fiel ihr Blick in den Spiegel. Ausnahmsweise sah sie sich nicht in irgendwelcher altertümlichen Kleidung, sonder so, wie sie gerade aussah. Und dieser Anblick lies sie stehen bleiben. Ihr Haar war total zerzaust, das Nachthemd zerdrückt und sie sah noch ziemlich müde aus. „Oh Gott, und so hat mich Mark gesehen. Na toll!“ seufzte sie. Eine kühle Dusche würde jetzt wahrscheinlich genau das Richtige sein.

Eine halbe Stunde später saßen die beiden im Esszimmer zum Frühstück. Laura fühlte sich jetzt wieder besser und freute sich auf den Spaziergang mit Mark. „Und, wollen wir los?“ fragte dieser sie. Laura nickte schnell, schluckte den letzten Bissen herunter und stand auf. Gemeinsam gingen sie nach draußen und wandten sich dem Wald zu. Eine Zeit lang gingen sie schweigend nebeneinander und genossen die warme Sonne und die Stille, die, weitab der Stadt, hier herrschte. Nachdem sie einige Zeit gegangen waren, kreuzte plötzlich ein kleiner, plätschernder Bach ihren Weg. Mark nahm ihre Hand und sie gingen vom Weg herunter immer am Wasser entlang, bis sie schließlich eine kleine Lichtung erreichten. Laura erkannte sie sofort: es war die Stelle aus ihrem Traum. Suchend blickte sie sich um, fast als würde sie den Soldaten erwarten. Doch natürlich kam er nicht. Stattdessen fragte Mark „Wollen wir nicht auf die andere Seite gehen und uns ein wenig hinsetzen?“ „In Ordnung!“ Mark ging über einige Steine, die im Wasser lagen auf die andere Seite und hielt Laura dann seine Hand hin, um ihr darüber zu helfen. Laura legte ihre Hand in seine und stieg auf den ersten Stein. Auch den zweiten schaffte sie sicher, aber beim dritten rutschte sie aus. Aber Mark hielt sie fest und zog sie auf die andere Seite. Fest klammerte sie sich an ihn. „Danke!“ sagte sie und blickte in seine Augen. „Nicht schon wieder so ein Klischee!“ dachte sie, bevor ihre Gesichter sich näherten und sie sich küssten.


So, ich hoffe er hat euch wieder gefallen und ihr postet eure FBs!
 
So, nachdem mich Max so gut inspiriert hat (^^ *g*), kann ich euch heute den neuen Teil präsentieren!


Keiner der beiden wusste so richtig, was er sagen sollte, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Schließlich nahm sich Mark ein Herz, nahm Lauras Hand in seine und begab sich mit ihr auf den Rückweg. Laura sah zu ihm und lächelte ihn an. Glücklich lächelte er zurück. Diese zwei Wochen würden einfach wunderbar werden. Laura ging jetzt näher bei ihm und schließlich legte er einen Arm um sie. So hätte er ewig weitergehen können. Sie waren nicht mehr weit vom Schloss entfernt, als Mark plötzlich glaubte, er hätte den Verstand verloren: er sah plötzlich etwa 20 Meter vor ihnen auf dem Weg eine Gruppe Männer, gekleidet in altertümliche Gewänder mit einem Brustharnisch. „Er kann nicht weit sein!“ rief einer der Soldaten, offensichtlich der Anführer. Verwundert blieb Mark stehen. Laura sah ihn verwirrt an. „Was ist denn?“ fragte sie. Mark war nicht fähig, ihr eine Antwort zu geben. Er sah noch immer auf die Soldaten, die nun direkt auf sie zu kamen. Er blinzelte kurz – und sie waren verschwunden! Noch verwirrter starrte er auf den Weg. „Was hast du?“ fragte Laura ihn wieder. Er sah sie an. Aber er konnte ihr keine Antwort geben. Er wusste nicht einmal, was das gerade gewesen war. War es eine Fata Morgana, eine Einbildung von ihm oder noch schlimmer, eine Art Vision? Er konnte Laura einfach nicht antworten. „Nichts... ich... äh... hatte nur gerade was im Auge!“ versuchte er sich herauszureden. Laura sah in zweifelnd an, beschloss aber dann, nicht weiter nachzufragen. Sie hatte das Gefühl, als hätte er ebenfalls eine Vision gehabt, wie sie sie so oft in letzter Zeit hatte. Aber sie war sich nicht sicher. Außerdem hatte er bei ihr nie genauer nachgefragt, also würde sie es auch nicht tun. Schweigend setzten sie ihren Weg fort und kamen bald bei Schloss an. Mittlerweilen war es Mittag. „Möchtest du etwas essen?“ fragte Laura Mark. „Nein danke! Ich glaub, ich hol mir nur eine Kleinigkeit! Du bist nämlich nicht die einzige, die lernen muss!“ erklärte er und grinste. Laura nickte. Sie sollte sich auch besser wieder an ihre Arbeit machen.

Seufzend blickte Laura von ihren Notizen auf. Sie konnte sich kaum konzentrieren. Ständig fiel ihr Blick aus dem Fenster auf den Wald, der schon wieder in der Abenddämmerung versank. Außer zum Essen und Trinken hatte sie diesen Nachmittag noch keine Pausen gemacht. Gut, das war gelogen. Sie hatte oft innegehalten und an Mark gedacht. Obwohl die Situation im Wald auch total kitschig gewesen war, konnte sie nicht leugnen, dass es ihr gefallen hatte. Und sie hatte das Gefühl, als hätte es auch Mark gefallen.

Mark konnte sich in seinem Zimmer genauso wenig auf seine Arbeit konzentrieren, wie Laura. Auch seine Gedanken glitten immer wieder zu dem herrlichen Augenblick auf der Waldlichtung. Energisch klappte er sein Buch zu. Heute würde es mit Lernen sowieso nichts mehr werden. Stattdessen stand er auf, ging auf den Gang und klopfte an Lauras Tür. „Ja?“ kam eine gedämpfte Stimme von drinnen. „Kann ich reinkommen?“ fragte er. Einige Sekunden hörte er nichts, aber dann öffnete Laura im lächelnd die Tür. Allein dieses Lächeln entschädigte ihn für das ganze vergebliche Lernen. „Ich hab keine Lust mehr zu lernen.“ Erklärte Mark sein Auftauchen und betrat ihr Zimmer. „Tja, ich müsste zwar noch, aber ich mag auch nicht mehr!“ stimmte Laura ihm zu und räumte ihre Sachen in ein leeres Fach in ihrem Schrank. „Setz dich doch!“ forderte sie ihn auf. Er nahm auf dem alten Sofa Platz und verfolgte ihre Bewegungen. Wie leicht bei ihr jeder Schritt aussah. Als würde sie schweben. Sofort schüttelte er über sich selbst den Kopf. So hatte er sich noch nie benommen. Schließlich war Laura fertig und setzte sich neben ihn auf die Couch. Er legte einen Arm um sie. „Was ist jetzt eigentlich... mit uns?“ fragte sie plötzlich. „Ich meine, sind wir zusammen, oder soll das nur ein Art Ferienflirt werden?“ Lächelnd zog er sie zu sich und küsste sie. Das war für Laura Antwort genug. Sie legte ihren Kopf auf seinen Schoß und er spielte mit ihrem Haar. Dabei unterhielten sie sich über die unmöglichsten Dinge. Bis spät in die Nacht.

Laura lag in ihrem Bett. Mark hatte sich vor einer Viertel Stunde von ihr verabschiedet und ihr noch einen Gute Nacht – Kuss gegeben. Glücklich ließ sie den Tag noch einmal vor ihren Augen ablaufen und schlief darüber ein.

Ein Schlachtfeld. Einen anderen Ausdruck konnte es dafür gar nicht geben. Überall lagen Tote, sowohl Bürgerliche, als auch Soldaten. Wobei die Bürgerlichen höchstwahrscheinlich alle zu den Aufständischen gehörten. Und es wurden noch viele Kämpfe ausgefochten. Suchend sah sie sich um, bis sie schließlich Mark entdeckte. Er lief über das Schlachtfeld wie ein Racheengel persönlich. Wo er hinkam, fielen die Soldaten, bis sich ihm schließlich ein höherer Offizier in den Weg stellte. Soweit sie es auf die Entfernung erkennen konnte, grinste Mark und begann den Kampf. Entschlossen, diesen Kampf für sich zu entscheiden, hieb der Offizier wie ein Berserker auf Mark ein. Aber auch das konnte ihn nicht bremsen. Wohl aber der Soldat, der sich von hinten an ihn heranschlich und ihn mit dem Knauf seines Schwertes niederschlug. „Nein!“ schrie sie, aber keiner konnte sie hören. Mark fiel bewusstlos zu Boden und der Offizier beugte sich mit gezücktem Schwert über ihn. Er war nur noch wenige Zentimeter von seiner Brust entfernt...


Ich hoffe, dass euch der neue Teil gefallen hat und ihr auch euer Feedback postet!
 
Hey, danke für eure tollen Feedbacks! Klasse, dass euch die Story so gefällt! So, ich poste dann jetzt mal den neuen Teil!

(@all: Ja, ich spann gern Leute auf die Folter *grins*)


Mit einem lauten Schrei wachte Laura auf. Sie saß senkrecht in ihrem Bett und versuchte, ihr heftig klopfendes Herz zu beruhigen. Es dauerte nicht lange, und schon kam Mark zur Tür herein. Er lief zu ihr und setzte sich auf die Bettkante. Laura warf sich ihm schluchzend in die Arme. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“ murmelte sie und weinte. Er strich ihr beruhigend über die Haare. „Was hätte mir denn passieren sollen? Du hattest einen Alptraum!“ versuchte Mark sie zu beruhigen. Er dachte kurz nach und fügte dann hinzu: „Oder nicht?“ und schob Laura etwas von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Äh... es war ein Alptraum!“ versuchte sie, ihn zu überzeugen, aber durch die vorhergehenden Geschehnisse, war Mark misstrauisch geworden. „Sag mal Laura, kann es sein, dass du mir etwas verheimlichst?“ fragte er und runzelte seine Stirn. „Nein! Das würde ich... würde ich doch nie tun!“ sagte Laura mit möglichst fester Stimme und senkte ihren Kopf. Sie hatte das Gefühl, als würde man ihr ihre Lüge förmlich ansehen können. „Du kannst mir vertrauen! Glaub mir!“ versuchte Mark, sie zu überzeugen. „Du wirst mich für verrückt erklären!“ wollte Laura sich aus der Situation herausreden. „Nein, ich verspreche dir, dass ich weder lache, noch dich für verrückt erkläre!“ versprach Mark und nahm sie in seine Arme. Sie klammerte sich fest an ihn. „In Ordnung!“ flüsterte sie leise und wischte sich die letzten Tränen weg. „Aber ich würde gerne runtergehen, okay?“ Mark nickte.

Obwohl das Kaminfeuer inzwischen hell brannte, zitterte Laura noch immer. Die Wirklichkeit ihres Traumes war furchtbar gewesen. Wenn er nur zwei Sekunden länger gedauert hätte... Mark warf noch einen Holzscheit ins Feuer, setzte sich dann neben Laura auf das Sofa und legte einen Arm um sie. „Jetzt erzähl!“ forderte er sie auf. Und Laura erzählte.

„... und dann bin ich wieder aufgewacht!“ beendete Laura ihren Bericht. Sie blickte auf und sah Mark in die Augen. Sie erwartete Belustigung oder sogar Entsetzten darin erkennen zu können, aber stattdessen konnte sie Verständnis sehen. „Das würde erklären, warum ich heute auf dem Waldweg einen Trupp Soldaten gesehen habe!“ meinte er. „Und was machen wir jetzt?“ „Gibt es hier eine Bibliothek?“ „Ja, warum?“ „Dann werden wir da morgen mal nachsehen, ob wir etwas finden! Soll ich dich noch ins Bett bringen?“ „Ja, gerne!“


Ich hoffe, dass ihr genug auf die Folter gespannt seit, für den nächsten Teil! *lol* Die beiden werden das Geheimnis um das Medaillon dann lüften, aber dann geht es erst richtig los! ;-)
 
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Danke für euer Feedback! So, hier kommt jetzt die Auflösung um das Medaillon, aber weiter gehts noch *grins*


4. Kapitel

„Das ist doch völlig unmöglich! Hier werden wir nie etwas finden!“ meinte Laura pessimistisch und drehte sich in der riesigen Bibliothek um die eigene Achse. Es war ein Raum von der Größe der Eingangshalle und genau so hoch und er war bis in den letzten Winkel mit Büchern vollgestopft. Sogar auf den Tischen und auf dem Boden lagen Bücher. Normalerweise liebte Laura es, zu lesen, aber bei so vielen verschiedenen Werken würden sie wahrscheinlich erst in 300 Jahren auf das Geheimnis des Medaillons stoßen. „Na dann mal los!“ seufzte sie frustriert und ging an dem ersten Regal entlang. Keiner der Titel war besonders vielversprechend. Auch Mark begann ein passendes Buch zu suchen. Er setzte sich auf den Boden und durchsuchte die Bücherstapel, die dort lagen. Lange suchten die beiden vergeblich und die Schatten wurden schon merklich länger, als Laura plötzlich aufschrie. „Hier! Hier ist es!“ rief sie und lief mit dem aufgeschlagenen Buch zu Mark. Dieser sprang auf und lief zu Laura. Die beiden setzten sich auf ein Sofa und sahen in das Buch. Laura begann vorzulesen. „Dieses wundervolle Medaillon wurde 1328 von Fürst Edward dem VI. in Auftrag gegeben, als Zeichen der würdevollen Abstammung seiner Familie. Das Medaillon wurde immer dem ältesten Sohn der Familie übergeben und galt daher auch als Zeichen der Herrschaft. Das Medaillon blieb bis 1563 im Familienbesitz, als der älteste Sohn James auf seinen Thronanspruch verzichtete, um eine Bürgerliche zu heiraten. Seitdem galt das Medaillon als verloren, aber sollte jemals ein Nachfahre von James das Medaillon vorzeigen, hätte er allein Anspruch auf die Besitztümer der Mastersons.“ Laura legte das Buch auf ihren Schoß und sah Mark erstaunt an. Das war das letzte, was sie erwartet hatte. Das Medaillon gehörte einmal einem Fürsten. „Interessant. Aber das ist doch nur ein weiterer Nachweis dafür, dass dieses Schloss rechtmäßig dir gehört.“ Meinte Mark und Laura sah ihn verwundert an. „Wie meinst du das?“ „Naja, dieses Schloss ist allgemein als der Masterson – Besitz bekannt!“ erklärte Mark. „Na schön, aber das hilft uns auch nicht weiter!“ meinte sie seufzend. „Wahrscheinlich sehe ich einfach in meinen Visionen mein früheres Leben. Ich war im Besitz des Medaillons und irgend ein mieser Typ, der den Thron wollte, hat das herausgefunden und mich verfolgt!“ meinte sie seufzend und schleuderte das Buch in eine Ecke. Überrascht hielt sie inne und sah Mark an. „Meinst du, dass das möglich ist?“ Er sah ebenso verwundert zurück. „Äh, ... es ist auf alle Fälle eine interessante Theorie, aber ich bezweifle, dass es möglich ist. Obwohl...“ Er konnte seinen Satz nicht beenden. Beide hatten das Gefühl, die Lösung gefunden zu haben, aber wirklich glauben wollte es keiner. „Wie wäre es, wenn wir eine Kleinigkeit essen würden? Dann können wir wieder klarer denken.“ Laura reagierte begeistert auf Marks Vorschlag und Arm in Arm verließen sie die Bibliothek.

„Waren wir schon mal in dem Raum da?“ fragte Laura mit einem Blick auf die reich verzierte Tür zu ihrer Linken. „So weit ich weiß nicht!“ meinte Mark und öffnete die Tür. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, eingerichtet wie ein Wohnzimmer, voller gemütlicher Sitzplätze und mit einer wunderschön geschwungenen Borte auf der Tapete. Etwas an der Borte faszinierte Laura. Langsam ging sie auf sie zu und strich darüber, bis ihr plötzlich eine leere Stelle auffiel. Sie sah genauer hin und erkannte, dass ein kreisrundes Stück in der Borte fehlte. Aber es war nicht herausgebrochen, sondern es sah aus, als wäre es absichtlich darin. „Schau mal her!“ rief Laura Mark zu sich. „Was hältst du davon?“ fragte sie ihn. „Hast du nicht mal gesagt, dass das Medaillon rund wäre?“ „Ja, aber was hat das damit zu tun?“ „Hast du es dabei?“ „Was hab ich dabei?“ „Na das Medaillon!“ „Ja!“ Laura holte das Medaillon aus der Tasche und gab es Mark. Dieser hob es hoch und passte es in die Borte ein. Es passte perfekt. Mark schloss die Augen und fiel zu Boden. „Mark!“ Laura schrie auf und kniete sich neben ihn. Sie strich ihm sanft durch die Haare. „Was ist denn mit dir?“ Langsam öffnete er seine Augen wieder. „Vorsicht!“ rief er, denn hinter Laura fiel das Medaillon aus der Borte und er konnte es gerade noch auffangen. „Was ist denn passiert?“ fragte Laura erneut. „Du hast doch in einer deiner Visionen unser Treffen gesehen, oder?“ „Ja, aber was hat das damit zu tun?“ „Warte doch mal! Also, unser Treffen, das war doch an der Stelle, wo wir uns das erste Mal geküsst haben und danach kam eine Gruppe Soldaten, oder?“ „Ja, aber was willst du damit sagen? Und woher weißt du das alles? So genau habe ich dir das nicht erzählt!“ „Als ich das Medaillon eingepasst habe, habe ich es selbst gesehen!“


Hoffentlich hat es euch gefallen und ihr schreibt wieder euer Feedback!
 
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