• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

[Charmed] - Licht u. Schatten - Zwei Seiten einer Medaille

hm komisch, dass einem immer was dazwischen kommt, wenn man alles daran setzt Termine einzuhalten ... :D Aber Schule geht nunmal vor ;)
Anyway, hier die überfällige Fortsetzung!

Leos blaue Augen huschten von einer Schwägerin zur anderen. "Seit ihr euch wirklich sicher?", fragte er unsicher. Er wusste zwar, dass die Schwestern ihre Entscheidungen - vor allem solche wie diese - reichlich bedachten. Trotzdem wollte er nichts überstürzen, auch wenn er selbst der Meinung war, dass Wyatt in seinen Händen zur Zeit viel besser aufgehoben war.
"Ja. Todsicher.", gab ihm Paige als Antwort. Kurz erwiederte sie Leos Blick, dann sah sie ihren Neffen, dem unscheinbaren Kind in Leos Armen, an. "Pass gut auf ihn auf, ja?", äußerte sich auch Phoebe.
Doch das reichte Leo noch immer nicht. Wie angewurzelt blieb er stehen, obwohl ihm klar war, dass die Schwestern nun sein Verschwinden forderten. Er blickte zu Piper, seiner Frau und Mutter ihres gemeinsamen Sohnes. Erst hatte sie sich aus dem Gespräch rausgehalten und den Krieger nochmals ausgependelt um sicher zu gehen. Jetzt trat sie zu der kleinen Gruppe und sah Wyatt vertieft in die blauen Augen. "Piper?", fragte der Älteste. Wollte sie Wyatt wirklich loslassen?
Nein, das wollte sie nicht. Doch es gab keine andere Möglichkeit, zumindest sah sie Piper nicht. Falk hatte Recht. Sie musste loslassen. "Nun mach' schon Leo. "Egal was passiert", weißt du noch? Du hast es mir versprochen." Piper lächelte. Dieses Versprechen war eine der wenigen die Leo als Ältester immernoch einhalten konnte. Und sie war froh nun darauf bauen zu können.
"Ja, ich weiss ... Na schön.", gab der Wächter endlich nach, "Ihr wisst ja, dass ihr nur rufen braucht. Passt bitte gut aufeinander auf und macht euch keine Sorgen um Wyatt, ich lasse ihn nicht aus den Augen.", dann orbte er sich mit Wyatt, der den Blick seiner Mutter bis zuletzt erwiderte, davon, ins Reich der Wächter des Lichts.
Piper schloss die Augen um ihren nun größten Feind, die aufkommende Traurigkeit, besser und vor allem allein in ihrem Innern bekämpfen zu können. Wie lange würde sie ihren Sohn wohl nicht mehr sehen? Tage, Wochen, Monate, gar Jahre? Vielleicht sogar nie mehr?
"Also.", Paige trat neben sie, "Was ist das für ein Versprechen? Davon hast du nie erzählt." Piper lächelte leicht. Das war typisch Paige, so eine Frage zu stellen. Doch schnell wurde Pipers Miene wieder ernst. "Wir haben noch Jemanden, der auf seine Vernichtung wartet.", sagte sie bestimmt.
Phoebe bemerkte sofort die Kälte, die in den Worten ihrer Schwester steckte. Nun war es wieder soweit, Piper hatte wieder diese Mauer um sich gebaut, damit ihre Gefühle sie nicht mehr erreichen- und weiter angreifen konnten. Das tat sie seit Prues Tod immer, wenn sie sich nicht mit ihnen auseinander setzen wollte.
Nicht nur Phoebe fiel das auf, auch ihrer gemeinsamen Halbschwester entging dieses Wegschließen nicht. "Piper, du brauchst uns nichts vorspielen! Es ist ok niedergeschlagen zu sein.", sagte Paige ruhig und legte tröstend eine Hand auf die Schulter Pipers.
Oh nein, das tust du nicht, Paige., dachte Piper sofort, noch immer ernst dreinblickend, denn sie spürte, dass Paige versuchte die Mauer einzureißen. Genauso wie Phoebe, deren nun aufgesetzte, traurige Miene schon so manche Mauer klein gekriegt hatte. Immer wieder bestanden ihre Schwestern darauf, dass sie sich mit ihren Gefühlen auseinander setzen müsste. Sie taten Alles dafür. Aber wieso? Wieso musste sie den Schmerz denn ertragen? Nein, Piper wollte das nicht. "Niemand ist niedergeschlagen.", gab sie nur trotzig als Antwort.
Daraufhin wurde Paige ungeduldig. "Und "Niemand", das bist du! Komm schon, reiß' diese gottverdammte Mauer wieder ein und lass' deine Gefühle- und auch uns an dich ran! Wir wollen dir doch nur helfen."
Piper drehte sich nun etwas zur Seite, sodass Paiges Hand von ihrer Schulter rutschte. Ihre Miene war noch immer wie versteinert. "Ich brauche keine Hilfe, Paige! Versteh' mich jetzt nicht falsch, aber du weißt doch sowieso nicht, was in mir vorgeht!"
Paige lächelte flüchtig auf. "Ach nein? Ich glaube das weiss' ich zur Zeit besser, als du selbst. Siehst du es denn nicht? Du bist einfach nicht du selbst!", völlig in Rage wurde Paiges Stimme immer lauter. Phoebe befürchtete, dass ihre kleine Schwester noch so manche unheilvollen Dinge sagen würde - so wie immer - und genau damit behielt sie auch Recht. "Irgendwas hat dich verändert, sehr verändert, denn du bist nicht mehr die Piper, die ich einst kennen- und lieben gelernt habe!"
Phoebe verspürte wie ihre große Schwester einen Stich. Paige hatte es geschafft, die Mauer um Piper schien zerstört, doch der Zweck heiligte nicht ihre Mittel. Und schon gar nicht die Konsequenz. Sie musste das sofort unterbinden, bevor es Paige, die anscheinend noch gar nicht realisierte was sie gesagt hatte, noch schlimmer machte!
"Könnten wir uns jetzt um die Weltbedrohung kümmern?!", ohne auf eine Antwort zu warten, rief sie nach ihrem Wächter des Lichts, "Chris!!!"
"Sie hat Recht.", sagte Piper an Paige gewandt, noch bevor ihr Wächter des Lichts im altbekannten, bläulichen Schimmer auftauchte, "Wir sind soweit.", sagte sie dann und nickte dem jungen Mann zu. Chris nickte zurück, dann nahm er seine Mutter an die Hand und orbte sich mit ihr davon, ohne einen Ton zu sagen.
Als sie weg waren verschränkte Phoebe die Arme und blickte ihre kleine Schwester nur genervt an. "Ich glaube einfach nicht, dass du das gesagt hast! Würde mich nicht wundern, wenn sie sich jetzt erst Recht vor uns wegsperrt. Gratulation."
Phoebe seufzte. Könnte sie doch die Zeit zurückdrehen und so manches Unheil abwenden ...
Paige erwiederte ihren Blick nur flüchtig. Sie wusste ja, dass sie wie so oft die falschen Worte gewählt hatte. Doch Phoebe konnte nicht abstreiten, dass sich Piper nicht wirklich verändert hatte, denn an dieser Tatsache änderte auch Paiges schlechte Wortwahl nichts. Ohne laut auf Phoebes Kommentar einzugehen packte sie ihre große Halbschwester am Arm. Dann benutzte sie ihre Gene eines Wächter des Lichts und orbte sich und ihre Schwester Chris' Fährte hinterher.
__________________________​

Nur wenige Lichtkegel, die durch zerbrochene oder zumindest beschädigte Fenster einfielen, trafen nicht nur auf den Boden, sondern auch auf Piper und Chris. Sie hatten sich kaum materialisiert, da drang stickige Luft in ihre Lungen, doch schlimmer waren die Schreie. Es waren furchtbare Schreie, die laut in ihre unschuldigen Ohren eindrangen, obwohl sie bereits abklangen. Piper kannte diese Schreie, es waren Schreie der Verzweiflung, der Hilflosigkeit, der unbändigen Angst. Es war der letzte Funke Hoffnung; ein Hilferuf, den sie selbst nie freisetzen konnte, als es nötig gewesen wäre. Schuld daran waren die Wesen, die sich auch in der Lagerhalle an einem bestimmten Ort sammelten. Sie bildeten eine Art Haufen, Piper war sich sicher, dass sie unter sich einen Unschuldigen begraben hatte. Was genau sie mit ihren Händen taten konnte die Hexe nicht erkennen, es sah aus als würden sie nur immer wieder hin- und herzappeln.
Ein kurzer Blick zur Seite genügte um zu bemerkten, dass auch Chris von den vielen Eindrücken die Sprache verloren hatte. Er bemerkte nicht einmal, dass Phoebe und Paige sich nun ebenfalls neben ihn orbten. Sofort sahen die Beiden den "Schatten-Haufen".
"Sind sie das?", fragte Paige, "Die Schatten?"
Piper nickte nur, sie fühlte sich nicht wohl dabei ihre Stimme zu benutzen. Am Ende zog sie noch die Aufmerksamkeit der Schatten auf sich, und das wollte sie nicht riskieren, nicht noch einmal wollte sie selbst unter diesen Monstern liegen.
"Worauf wartest du dann noch?", Paige zog kurz an ihrem Ärmel, "Der Mann braucht Hilfe!", dann deutete sie plötzlich nicht wie erwartet auf den Haufen, sondern zur Seite. Irritiert folgte Piper ihrem ausgestreckten Finger und fand einen kräftigen Mann, der sich ängstlich an eine Wand quetschte. Fünf Schattenwesen standen vor ihm und drängten ihn zurück, trotzdem hatte der Mann noch immer seine Zigarre im Mund.
Piper schloss kurz die Augen und holte tief, aber lautlos Luft. Dann erhob sie die Hände, zielte zunächst auf einen der Schatten, und feuerte ihre gesammelte Kraft ab. Eine winzige Explosion, die höchstens eine Schramme zurücklassen würde, mehr löste die älteste Hexenschwester nicht aus. Statt einer Vernichtung hatte sie das erreicht, was sie nie gewollt hatte: Die Schatten hielten inne und blickten ihren angegriffenen Freund an, dann drehten sie sich synchron um und schwankten auf die Vier zu.
"Noch so 'ne blendende Idee?!", fragte Piper bissig, als sie begann rückwärts zu laufen. Sie versuchte die Angst, die in ihr aufkam zu unterdrücken, doch es wollte ihr nicht gelingen. Erst als sie schon einige Schritte Abstand genommen hatte, begangen Chris und ihre Schwestern ihrem Beispiel zu folgen. "Und jetzt?", fragte Phoebe. Doch niemand vermochte ihr zu antworten.
Die Schatten, die sich erst langsam ihrem neuen Ziel genähert hatte, schossen plötzlich hervor. Piper und Phoebe als auch Paige und Chris schrieen erschrocken auf, rissen sich aber doch zusammen und wichen allesamt zur Seite aus. Jeder von ihnen war bereit auch ein zweites Mal auszuweichen, doch nur einer musste es auch wirklich tun; Piper.
Die Schatten haben es wohl auf sie abgesehen, schoss es Phoebe augenblicklich durch den Kopf. Denn alle fünf Schatten schlugen immer wieder ihre scheinbar schwebenden Hände sehnsüchtig nach Piper aus und folgten ihr, wenn sie davon rannte.
"Lasst mich endlich in Ruhe, ihr Mistviecher!", konnte Phoebe ihre Schwester rufen hören. Nicht nur sie, sondern auch die Schatten schienen plötzlich wütend zu werden. Und das machte sie aggressiver, denn Piper bekam sichtlich Schwierigkeiten den Wesen weiterhin auszuweichen.
Gerade als Phoebe ihre andere Schwester anhauen wollte, um Piper zu Hilfe zu eilen, tat das bereits Jemand anderes. Direkt neben Piper, die ihm zwar nur einen beiläufigen- aber doch schockierten Blick zuwerfen konnte, landete plötzlich ein Mann. Mit einer blitzschnellen Handbewegung schoss er insgesamt fünf kleine, schwarze Kugeln ab. Phoebe kannte sie - auch der Krieger hatte sie einst gegen die Halliwells benutzt. Die dieses Mal gräulichen Schatten, die Piper bedrohten, wurde von je einer dieser Kugeln getroffen und verschwand daraufhin im Nichts. Erstaunt suchten ihre Augen wieder den Mann, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen wo er jetzt hinrannte: Zu dem Schatten-Haufen.
"Was macht er?!", fragte Paige neben ihr, hörbar irritiert. Doch auch ihr konnte kein Antwort gegeben werden. Stumm sahen sie zu, wie der Mann erneut viel schwarze Energiebündel auf die Schatten abschoss. Wie ihre fünf Vorgänger verschwanden sie im Nichts. Zurück blieb eine verängstigte Frau, die sich kaum traute aufzusehen.
"Ich wusste es.", murmelte Piper leise. Unterdessen rannten Phoebe, Paige und Chris an ihre Seite. "Alles ok?", fragte Paige aufgehetzt. Piper nickte nur. Eigentlich war nichts in Ordnung. Schließlich waren sie mit einem der Schattenkrieger in ein- und demselben Raum!, auch sie hatte die Energiebälle erkannt. Abwartend blickte sie in die Richtung des Mannes, der ihnen immernoch den Rücken zudrehte. Der kräftige Mann hatte derweil die Frau gepackt und hatte mit ihr die Flucht ergriffen; die Hexen waren also mit ihm alleine.
"Was denn? Ihr lebt also noch."
Piper schauderte es nun gänzlich. Sie hatte Joels Stimme sofort erkannt, umso schneller fuhr sie herum, als sie bemerkte, dass Chris "Was zum-" murmelte. Dann orbte er plötzlich davon, doch sie Schwestern wussten, dass er es nicht freiwillig getan hatte. Seine Augen verrieten dies. Synchron drehten sie den Blick zu Joel, der plötzlich, wie aus dem Nichts, neben dem Mann stand, der sich nun auch endlich umdrehte. Er hatte die Hand erhoben und ließ sie erst jetzt sinken. Die Schwestern waren sich einig: Er hatte Chris gezwungen, sich davon zu orben.
Ohne weiter zu zögern verzog Paige das Gesicht, dann erhob sie die Hand und warf etwas nach den zwei Männern. Ihre Schwestern wussten, dass es ihre einzige Chance war, die Krieger aufzuhalten: Das selbstgebraute Vernichtungselixier. Und es war nicht nur eines, denn Paige hatte auch gleich das Ersatz-Elixier geworfen.
"Begrüßt ihr so euren alten Freund, Joel?!", locker machte er eine drehende Handbewegung, sodass die fliegenden Fläschchen sofort zurück an den Absender flogen.
Paiges Blut gefror. Sie wollte nicht wissen, was mit ihr oder ihren Schwestern passieren würde, würden die Fläschchen nicht an Joel, sondern an ihnen ihre volle Macht entfalteten. "Vorsicht!!!", rief sie noch panisch, obwohl ihre Schwester die Gefahr schon längst selbst erkannt hatten.
Geistesgegenwärtig erhob Piper die Hände und ließ die Fläschchen explodieren - lieber das, als darauf zu warten, dass sie eine oder zwei von ihnen am Körper trafen und wohlmöglich in tausend Stücke zerfetzten. Wie erwartet setzte sie damit eine gewaltige Kraft frei: Das Letzte was die Älteste sah bevor sie vor Schreck die Augen schloss war eine große Stichflamme, die direkt auf die Drei zuschoss. Piper konnte die unglaubliche Hitze an ihrer Haut spüren - sie sah schon das Bild, ihrer brennenden Körper, roch schon das verbrannte Fleisch der Hexen. Doch plötzlich kühlte die Luft wieder ab, denn eine gewaltige Druckwelle schleuderte sie im letzten Moment davon.
Hart schlugen sie am Boden auf, doch das war Joel kein Trost. Er hasste es, wenn seine Gegner dem Tod nur knapp entkamen. Und diesen "Mächtigen Dreien" war dies schon ein zweites Mal gelungen. Er hatte sie wohl doch unterschätzt. Nein, er hatte ihr Glück unterschätzt. Genervt blickte er zu seinem Partner. Der hatte, wie immer, diesen steinharten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Dean zeigte es selten, wenn er wütend war, es schien als hätte er ein ewiges Pokerface aufgesetzt, damit ihn seine Gegner niemals durchschauen konnten. Eine kluge Technik, wie Joel fand, doch konnte er sie selbst nicht anwenden. Er konnte seine Wut noch nie gut verstecken, schon als kleiner Hitzkopf nicht.
Urplötzlich nickte ihm Dean zu. Ihre Blicke trafen sich nur kurz, trotzdem wusste Joel sofort was er ihm sagen wollte. Deans Augen, die in diesem Moment einen Einblick in sein Gefühlsleben gewährten, brannten schließlich sichtbar darauf, die Hexen zu töten. Joel erwiederte das Nicken, woraufhin Dean letztendlich die Hand anhob.
 
Werbung:
Jaah, also, ehrlich gesagt kann ich mich immer wieder nur wiederholen...super geschrieben, super spannend. Das mit den Schatten und so weiter gefiel mir, nur war ich zum Schluss nen bissel verwirtt. Aber das legt sich, bin ja blitzmerker^^ Also nochmal super geschrieben und schnell weiter da sehr spannend^^
 
Woaw, jetzt wirds wirklich ernst, ... so bringst du es zumindest mir rüber :)
Wirklich wieder super toll geschrieben und natürlich wieder deine Spezialität: Das Aufhören an der besten und spannensten Stelle ;) Fies, wirklich fies!
Deshalb bitte ich dich auch schnell weiterzuschreiben ;)
Ansonsten kann ich dir nix mehr sagen, sonst würde ich mich nur wieder wiederholen ;) Außer vl: Es macht Spaß deine FF zu lesen ;D
 
ThX für's FB!
Hier der neue Teil, nächstes Wochenende geht's weiter ;)

Als Paige die Augen aufschlug, war sie sich nicht sicher wo sie sich befand. Es war als hätte sie ihre Brille, mit der sie die Welt erkennen konnte, nicht mehr auf der Nase; Unschärfe prägte ihre "neue" Welt. Sie blinzelte, immer und immer wieder, dadurch wurde ihr aber nur schlecht, bedingt durch den ständigen Wechsel der Lichtverhältnisse. Schnell ließ sie es bleiben und starrte in den unklaren Nebelteppich vor ihren braunen Augen.
Was ist passiert?, schoss es ihr durch den Kopf, als sie sich aufsetzte und ein schmerzliches Ächzen ihrer selbst vernahm. Dann kam es ihr sofort wieder in den Sinn. Sie hatte es ja auch nie wirklich vergessen ... auch wenn sie dies gewollt hätte.
"Autsch ..."
Nur langsam drehte sie den Kopf, während sie sich daran machte wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Schwestern sahen beide aus, als hätten sie Schmerzen, deshalb wusste sie nicht gleich wer von Beiden die Schmerzen in Worte gefasst hatte. Langsam lief Paige los, "Piper, Phoebe.", keuchte sie atemlos, während sie sich den Arm reibend zu ihnen lief.
Als Paige bei ihrer größten Schwester ankam, blickte Piper sofort auf. "Nein.", sagte sie bestimmt und deutete nur sehr flüchtig zu ihrer anderen Schwester hinüber, die noch am Boden lag. Paige verstand sofort was Piper ihr sagen wollte, doch ihr schien es nicht zu gefallen. Paige wusste davon selbst noch nichts, doch ihre Beine, die sich keinen Zentimeter rühren wollten, bewiesen es. "Mach schon.", sagte Piper, dieses Mal etwas lauter und schaffte es so Paige endlich zu überreden. Langsam lief die Jüngste los, doch schon nach wenigen Schritten stoppte sie wieder. Genauso wie Piper hatte sie ein Preschen vernommen, das sie den Kopf drehen ließ. Angstschweiß rann ihr und Piper so schnell über die Stirn, dass die zwei Schwestern es nicht einmal richtig bemerkten, als sie erkannten, was auf ihre Schwester stürmte.
"Ouuaah!", schrie Phoebe, als auch sie das Objekt bemerkt. Schützend hielt sie sich die Hände vor das Gesicht, doch das Geschoss war nie dazu bestimmt sie zu verletzen. Es sollte sie lediglich abschirmen, wie den drei Hexen sofort klar wurde, als die Energiekugel explodierte und sie um Phoebe daraufhin eine klitzernde, glasähnliche Glocke erkennen konnten. "Hey!", schrie die junge Hexe empört und stand mit einem Sprung auf den Beinen. Als sie mit einem Bein einknickte wurden Piper und Paige nur noch wütender. Phoebe war verletzt und jetzt auch noch das! Die Älteste wandte sich zu den zwei gefährlichen Männern um, die, wie sie sehen musste, auf sie zustolzierten. Einen von ihnen konnte sie unverkennbar grinsen sehen. Wut ließ sie ihre Hand zur Faust ballen, so sehr, dass es wehtat. Wie konnten sie? Wie konnten sie ihre Schwester wie einen dummen Vogel in einen Käfig sperren?!
Währenddessen versuchte Paige, genauso wie Phoebe von innen, die "Glasscheibe" mit den Fäusten zu zerschlagen. "Was ist das für ein Ding?!", fragte Phoebe, doch Paige vermochte ihr nicht zu antworten. Verbissen klopfte sie gegen die massive und unsichtbare Glasscheibe, die sie und Phoebe voneinander abtrennte, doch es wollte ihr nicht gelingen sie zu durchbrechen. Als Dean und Joel vor Piper stehen blieben gab es Paige auf. Sie konnte Phoebe jetzt nicht helfen, also musste sie wenigstens Piper, die sich diesen Monstern noch alleine gegenüber sah, beistehen, auch wenn ein Kampf aussichtslos schien. Kaum stand sie neben ihrer großen Schwester vernahm sie ein Murmeln.
"Orb'.", murmelte Piper knapp, bemüht ihren Mund so gut wie gar nicht zu bewegen. Als Paige nicht gleich verstand wurde sie etwas lauter, "Orb'!", wiederholte sie ihren Befehl.
Erst jetzt verstand Paige, was Piper ihr zuflüsterte: Orb'. Orb'? Was Orb', wie Orb'? Wohin Orb'? Einen Augenblick starrte sie Piper an, als hätte diese den Verstand verloren. Dann, ohne weiter darüber nachzudenken, vertraute sie ihrem Instinkt, packte Pipers Arm und orbte sich mit ihr hinter die beiden Krieger.
Das war zwar nicht ganz das, was Piper erwartet hatte, doch sie wollte keine Sekunde verlieren - nicht den wertvollen Überraschungseffekt verschwenden! - und stürzte sich sofort auf Joel, dessen schwertscheidebepackten Rücken sie nun in voller Pracht bewundern durfte. Paige machte es ihr nur einen winzigen Augenblick später nach, sodass Dean gar nicht erst reagieren konnte.
Einen kurzen Augenblick fühlte Piper so etwas wie Macht, Macht über ihren übermächtigen Gegner. Joel zappelte, schrie und versuchte sich zu befreien, doch es wollte ihm nicht gelingen. Das ließ Piper innerlich lächeln. Doch dieses gute Gefühl sollte wie so oft nicht lange anhalten: Aus dem Augenwinkel sah sie nur, dass Paige nicht so viel Glück hatte. Dean überwältigte sie schon nach kurzer Zeit und warf Pipers kleine Schwester weit über seine Schulter. Und dann wandte er sich ihr und Joel zu. Einen Moment dachte Piper daran freiwillig loszulassen, doch es war sowieso egal, denn Dean reagierte schneller als sie denken konnte. Er schleuderte sie mit einer ähnlichen Kraft wie Joel sie besaß vom Rücken seines Freundes.
Mit Pipers Aufprall am Boden schwand nicht nur ihre Kraft weiter dahin, sondern auch ihre Hoffnung. Einen Trank hatten sie nicht mehr, Phoebe war in einem magischen Käfig gefangen und sie und Paige waren ohne die Macht der Drei noch mehr aufgeschmissen als ohnehin schon. Piper sah nur die Möglichkeit der Flucht, doch auch dieses Mal spürte sie ihren ausgeprägten Instinkt. Nicht der Mutterinstinkt, wie bei Wyatt, und doch war da ein ähnlich-starker Instinkt, der ihr verbot einfach zu verschwinden und somit ihre Schwester zurückzulassen; der Beschützerinstinkt einer großen Schwester, einen, den auch Prue einst gespürt haben musste.
Hat Falk vielleicht das gemeint?, dachte sie plötzlich. Musste sie Phoebe nun loslassen um die Kraft erhalten zu können diese Wahnsinnigen aufzuhalten? Nein. Piper würde alles tun, wie sich bereits an Wyatt zeigte, doch niemals würde sie seinen- oder den sicheren Tod einer ihrer Schwestern unterschreiben.
"Ein Zeichen.", jammerte sie geistesabwesend ... "Gib' mir bitte ein Zeichen, Falk." ... als sie sich wieder aufrichtete. Kaum stand sie kniff sie die Augen etwas zusammen. "Aaah.", stöhnte sie ungewollt auf und drückte ihre Hand fest auf den rechten Schulterknochen, der ihr erstmals einige Schmerzen bereitete.
"Jetzt hast du ihr ein "Aua" gemacht, Dean. Du solltest dich schämen. Böser Junge.", Joel grinste höhnisch und seine kalten Augen funkelten vor Schadenfreude, sodass Piper nur noch wütender wurde. Sie wollte ihn nicht auf ihrer Nase herumtanzen lassen, doch ihr waren zur Zeit die Hände gebunden. Mit der verletzten Schulter konnte sie ihm nicht mal mehr einen Denkzettel verpassen, ohne sich nicht selbst in Teufels Küche zu bringen.
Piper drehte ihren Kopf um sich endlich nach Paiges Zustand zu erkundigen, als sie unerwartet ein eiskalter Schauer erwischte. Augenblicklich vergas sie ihre Schmerzen, dafür aber nahm die ewig weiterwachsende Angst diesen nun freien Platz auch noch ein. Piper war gelähmt, zusätzlich bemerkte sie, dass sie immer schwerer Luft bekam und ihr Körper zu zittern begann. Verzweifelt versuchte sie die Panikattacke zu überwinden, redete sich ein, dass es keinen Grund gab Angst zu verspüren, doch desto verbissener sie dies versuchte umso kläglicher scheiterte sie an ihrem Vorhaben. So leicht ließ sich ihr Unterbewusstsein nichts einreden; das erste Mal in ihrem Leben bedauerte es Piper nicht naiv zu sein.
"Och wie süß, jetzt hat sie Angst.", war Joels einziger und leiser Kommentar zu dem Bild, das sich ihm bot. Trotz des Hohns konnte Dean sicher bemerken, dass Joel wieder unsicherer wurde. Er verstand es einfach nicht. In der einen Sekunde strahlte Piper das aus, was er fürchtete; die Macht, die Entschlossenheit und den Kampfgeist einer seiner Erzfeinde. Doch bereits in der nächsten Sekunde konnte sich Piper auch zum genauen Gegenteil wandeln: Eine schwächliche und verängstigte Hexe, die im Grunde ohne ihre Schwestern auch nicht mächtiger war als andere kleinkarierte Hexen. Doch welches der beiden Bilder überwog nun? Spielte sie ihnen den Schwächling vor um sie zu täuschen? Nein, Joel war sich sicher, dass ihre Angst nicht gespielt war. "Bringen wir's hinter uns.", sagte Joel plötzlich zu Dean, als er aus seinen Gedanken zurückkehrte. Der ältere der beiden Schattenkrieger nickte stumm, dann liefen er und Joel auf Piper zu, die noch immer geschockt war, dass sie nun alleine gegen die Beiden antreten musste; auch Paige war nun in dem magischen Käfig gefangen.
 
Hab ich kein FB gegeben? Naja, mir war so...also, super teil. Klasse beschrieben, die bösen sind mir unheimlich sympathisch (wie immer^^) und es ist im Moment auch super spannend. Also hoffe ich das du auch am We weiterschreibst ;)
 
Jup, ich kann mich nur anschließen! Super spannend! Was ich sehr gelungen finde ist dieses Rausschrieben, also man weiss erst nicht genau was los ist. Ich dachte erst Paige ist ohnmächtig oder so :lol: Aber echt toll! Die scheinen ja einen bestimmten Plan zu haben ... bin echt gespannt und freu mich, dass ich morgen was lesen kann (weil du ja heute schreibst, nä!) :D
 
Jaja, geht ja schon weiter :p

Mit großen Augen und fast schon blutig gequetschten Fäusten verfolgte Phoebe den Kampf ihrer Schwestern mit den zwei Männern. Konnte man es überhaupt einen Kampf nennen? Ihre Schwestern waren hoffnungslos unterlegen, diese Krieger spielten nur mit ihnen, wollten sie leiden sehen ... Und genau das gelang ihnen auch.
Phoebe fühlte sich schuldig. Sie hatte sich einfach einfangen lassen und somit ihren Beitrag dazu geleistet, dass Piper und Paige bereits demotiviert in den Kampf gezogen waren. Doch hätten sie mit der Macht der Drei mehr ausrichten können? Phoebe wusste es nicht.
Und darüber nachdenken konnte sie auch nicht mehr. Dean überwältige Paige kurze Zeit nachdem ihre kleine Schwester ihn von hinten hatte festhalten wollen. Erschrocken zuckte Phoebe zusammen, als sie sah mit welcher Kraft und Geschwindigkeit Paige durch die Luft geschleudert wurde - und das genau auf sie zu!
Phoebe wusste, dass Paige den magischen Käfig durchbrechen würde - das war offensichtlich Deans Plan! - und spürte den Drang zur Seite zu springen. Doch sie unterdrückte ihn, schließlich konnte sie nicht zulassen, dass Paige schmerzlich gegen die Wand stieß und sich dabei wohlmöglich noch alle Knochen brach. Nein, zumindest das war sie ihren Schwestern schuldig! Mit den entschlossenen Augen eines Torwarts machte sich Phoebe bereit ihren großen Ball zu fangen. Der Aufprall folgte schon wenige Sekunden später. Wie erwartet war die Wucht Paiges Körper stärker, sodass Phoebe von ihr - Paige halb im Arm - rücklings zu Boden geschleudert wurde. Sie biss noch immer die Zähne zusammen, als Paige sich endlich von ihr erhob. "Phoebe.", keuchte sie und bemühte sich schnell aufzustehen, damit ihre Schwester nicht noch weiter unter ihrem Gewicht leiden musste. Dann streckte sie ihr die Hand entgegen. "Schon ok.", erklärte Phoebe lächelnd und nahm die Hand an, sodass auch sie wieder auf den Beinen stand. Kurz blickten sich die Schwestern in die Augen, dann griff sich Phoebe plötzlich mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck an die rechte Schulter. Sie wusste sofort, dass es nicht ihr Schmerz war, den sie spürte. Joels höhnische Worte bestätigte ihr das: "Jetzt hast du ihr ein "Aua" gemacht, Dean. Du solltest dich schämen. Böser Junge."
Phoebe bemerkte wie nun auch Paige die Hände ballte. "Verdammter Mist! ", fluchte sie, denn auch Paige war deprimiert, dass sie sich nun auch hatte einfangen lassen.
Phoebe lief an den Rand der Glasglocke, in der sie standen. Näher konnte sie Piper jetzt nicht kommen. Sehnsüchtig presste sie ihre Handfläche auf die Glaswand. Paige trat neben sie und blickte ebenso traurig drein wie Phoebe selbst. Ahnte sie es auch? Hatte sie auch die schreckliche Ahnung, dass sie Piper verlieren würden?
In diesem Moment drehte sich Piper und sah, dass Paige nun ebenfalls in der Falle saß. Phoebe erkannte das Entsetzen in den wunderschönen Augen ihrer Schwester. Doch noch früher spürte sie es am eigenen Leib. Nicht mal mehr den bis eben noch stark ausgeprägten Beschützerinstinkt konnte Phoebe noch spüren. Da war nur noch Angst. Angst vor Verlust.
Am liebsten hätte Phoebe sie in den Arm genommen - um sie zu schützen! - doch wie sollte sie das anstellen? "Piper ...", Phoebe spürte wie eine Träne über ihr Gesicht rollte und eine wässrige Spur zurückließ. Es war zu schmerzhaft ihre Schwester so zu sehen.
"Los Dean. Bringen wir es zu Ende."
Phoebe sank zu Boden. Die geballte Angst ihrer Schwestern addiert mit ihrer eigenen war zu viel für ihre sensible Seele. "Nein.", murmelte sie, die Handflächen fest an die Glasscheibe gepresst, "Das darf nicht sein!", sie wusste, dass sie Pipers Tod nie überwinden würde, sollte dieses Unglück wirklich eintreten. Denn sie würde mit ihrer Schwester sterben. Ihr Körper würde vielleicht noch voll lebensfähig sein, doch Phoebes Seele würde wie ein Spiegel in tausend Stücke zerfallen, die niemand wieder zusammenfügen könnte.
Paige blickte nur mitleidig auf Phoebe herab. Sie wollte ihr helfen, doch das konnte sie nur, indem sie ihrer anderen Schwester half. Doch wie? Es blieb ihr nur eine einzige Möglichkeit. "Piper, renn!!! Verschwinde von hier!!!", mehr als das und darauf hoffen, dass Piper ihrer Bitte nachging, konnte Paige zur Zeit nicht. Sie betete, dass Piper nur ein einziges Mal auf sie hören würde - nur dieses eine Mal!
Doch das Schicksal war nicht fair zu ihr, wie Paige fand. Denn Piper blieb stur stehen und schüttelte kaum merklich den Kopf, als Joel und Dean bereits vor ihr stehen blieben. Anscheinend wussten sie, dass Piper niemals fliehen würde, denn ansonsten würden sie sich niemals so viel Zeit lassen. Nun gaben auch Paiges Knie nach und sie fiel schmerzlich zu Boden, als sie letztendlich Phoebes Bild vor den eigenen Augen sah: Es war aus. Die Macht der Drei zerstört, gestorben, mit ihrer großen Schwester.
"Du hättest auf deine Schwester hören sollen.", grinste Joel, "Aber jetzt ist es zu spät."
Auf seiner Handfläche, die er ihr entgegen streckte, konnte es Piper lesen: Ihr Todesurteil. Es war grauenvoll dem Tod direkt in die Augen zu sehen, es Schwarz auf Weiß zu haben, dass Falk sie im Stich gelassen- und somit auch zum Sterben verurteilt hatte. Noch nie war sich Piper so sicher gewesen die Welt binnen einer lächerlichen Minute verlassen zu müssen. Doch sie würde nicht alleine untergehen. Ihre Angst war zwar stark, doch wenn sie sich endlich zusammenreißen würde, wäre sie stärker. Lange und tief holte sie Luft - immerhin könnte es das letzte Mal sein! - dann hielt sie ihre Arme bereit. Bereit um all ihre Kraft in eine einzige Attacke zu stecken, die Joel und hoffentlich auch Dean mit in den Tod reißen würde. Wennschon nicht sich selbst, so könnte sie doch immerhin ihren Schwestern das Leben retten.
Pipers Gedanken stoppten abrupt, als sie bemerkte, dass sich Joels Hand bewegte. Es war nur eine winzige Handbewegung, doch sie zwang Piper die Gedanken beiseite zu legen um sich voll und ganz auf diese ihre letzte Tat im Leben zu konzentrieren.
Und dann geschah es. Schneller als Piper-, als Phoebe- und Paige-, ja selbst als Joel- und Dean-, sehen konnten, standen zwei weitere Personen in der großen und hohen Lagerhalle und sorgten für nicht wenig Verwunderung. Die Erstarrten - Piper, Joel und Dean - staunten nicht schlecht, als Falk das Spiel umdrehte und nun Joel unter akuter Lebensgefahr stand: Eine messerscharfe Klinge lag nun nah an seiner Halsschlagader. Phoebe und Paige hatten vor Schreck sogar ihre Luftzufuhr gestoppt. Ihre Adern schlugen gegen ihre Köpfe, von allen Seiten, doch das störte die Schwestern nicht beim Rätseln. Wo kamen die Zwei her? Wer waren sie? Plötzlich fiel es Phoebe auf. Ihre Lunge schien sich zu verkrampfen, als sie Paige lautstark mitteilte: "Das ist der Typ! Ihn hab' ich am Ende meiner Vision von Piper gesehen!"
Keiner reagierte auf diese Mitteilung, Phoebe hatte aber auch nichts anderes erwartet. Denn wen interessierte ihre Vision noch, wenn "der Typ, den sie in ihrer Vision gesehen hatte" anfing sich zu Wort zu melden? Jeder war neugierig was der Mann, der nun alle Fäden in der Hand hielt, zu sagen hatte.
"An deiner Stelle würde ich das nicht tun.", knurrte Falk und drückte die Spitze seiner scharfen Schwertklinge fester an Joels Hals, damit dieser endlich seine immernoch erhobene Hand herunter nahm. Dean rührte sich, doch Nathalie war schneller und hielt nun ebenfalls ihre Handfläche drohend in die Höhe. Es war unverkennbar, dass sie direkt auf Deans Kopf zielte. "Überleg' dir das nochmal.", knurrte auch sie schroff.
"Glaubt ihr das hält uns auf?! Nochmal rettest du sie nicht!"
Phoebe sah selbst aus der Entfernung, dass Joel listig aufgrinste, genauso wie Dean. Dean bewegte sich als Erster: Er duckte sich weg, dann stieß er Nathalie mit gewaltiger Wucht zur Seite um sie auszuschalten und drückte mit bloßen Händen gegen Falks Schwertklinge, sodass das tobringende Metallstück seine Macht verlor. Zwar tropfte nun Deans Blut in kleinen Bächen zu Boden, doch die gewonnene Sekunde zahlte sich aus: Joel konnte seine Attacke gegen Piper starten.
Dies stellten Phoebe und Paige und auch Falk und Nathalie mit Entsetzen fest. "Nein!", schrie Phoebe wieder und schlug jetzt schon todunglücklich gegen die massive Glasglocke. Sie wusste nicht genau warum sie es überhaupt noch versuchte, doch sie glaubte es zu tun, damit sie ihr schlechtes Gewissen, einfach nur unnütz rumzusitzen, nicht verschlingen würde. Ihre Hände schmerzten, doch der Schmerz in ihrer Seele war viel stärker. Als eine pechschwarzer Nebelteppich ihre Schwester langsam einhüllte, schien er seinen Höhepunkt erreicht zu haben; Phoebe schlug ein letztes Mal gegen die Scheibe um den seelischen Schmerz zu lindern. Doch dieses Mal war einmal zu viel. Schmerzvoll schrie sie auf, sank wieder auf die Knie und hielt sich mit tränenden Augen ihre Hand. Paige, deren Augen bereits unheimlich gerötet waren, eilte sofort zu ihr, nahm sie aber nur fest in den Arm. Phoebe wusste, dass es Paige nur gut meinte, doch Phoebe schmerzte diese Umarmung sehr. Denn damit zeigte Paige, dass sie Piper bereits aufgeben hatte.
Plötzlich hörten sie Falks Worte: "Piper, denk' an meine Worte!!", schrie er noch bevor Pipers Körper mit dem schwarzen Nebel verschmolz, "Du musst es tun - hier und jetzt - sonst ist nicht nur die ganze Welt, sondern auch du verloren!!!", er schrie so laut es ging, in der Angst Piper würde ihn vielleicht überhören. Dann wandte er den Blick ab. Er drehte sich zu Joel, dem er einen säuerlichen Blick zuwarf. Nathalie und Dean boten sich bereits einen erbitterten Kampf - Falk wusste, dass Beide schon oft versucht hatten den Stärkeren zu bestimmen, genauso wie heute.
"Bitte Piper, lass uns jetzt nicht hängen. Wir brauchen deine Hilfe, wir warten schon zu lange darauf ...", murmelte Falk kaum hörbar, bevor er endlich auf den bereits wartenden Joel stürmte und mit seinem besten Vertrauten, nämlich seinem Schwert, auf den feindlichen Schattenkrieger einschlug.

So, das war Kapitel 8. Das nächste folgt bald!
Ahja und ThanX für das FB ;)
 
hm...weißt du eigentlich das das so gemein ist, das du jetzt aufhören musst? Du schreibst immer so spannend, das würde ich gar nicht hinbekommen...naja, wie gesagt totalspannend und gut geschrieben. Hoffe schreibst bald weiter^^
 
Wow, echt klasse, dass es wirklich einen neuen Teil gab! Aber ich warte jetzt schon ganz ungeduldig auf den nächsten Teil ... Sophie hat Recht: Das ist so dermaßen gemein ... !!! Wag' dich und warte noch lange auf die Fortsetzung ;)
Etwas anderes brauch ich eigentlich nicht sagen. Du weisst was ich von deiner FF halte ;D
 
So ohne großen Kommentar das nächste Kapitel! Hoffe der 1. Teil gefällt euch!

Kapitel 9: Die Geburt eines Lichtkriegers

"Glaubt ihr das hält uns auf? Nochmal rettest du sie nicht!"
Piper war bei diesen Worten äußerst hellhörig geworden und konzentrierte sich sofort wieder auf Joels Handfläche. Doch der Schock, ausgelöst durch das schwarze Aufleuchten dieser feindlichen Hand, war zu stark um ihn rechtzeitig überwinden zu können. Es war fast so als wolle sie die letzten Lebenssekunden lieber zum gedanklichen Verabschieden nutzen, als zum Handeln, das sie nicht umsonst sterben lassen sollte.
"Nein!!", Phoebes Schrei erstickte auf halben Wege in Pipers Ohr. Ihre Umgebung färbte sich binnen einer lächerlichen Sekunde schwarz, sodass Piper zu erblinden schien. Sie wollte schreien, hören, sehen, sich bewegen - irgendetwas tun damit sie diese schreckliche Gewissheit los wurde! - doch es gelang ihr nicht. Sie hatte Alles verloren nur nicht die Gabe des Denkens; sie war allein mit ihren Gedanken.
War dies der entgültige Tod? War man verbannt alle Zeit in entgültiger Finsternis darüber nachzudenken wo man sich befand? Piper durchfuhr ein ungutes Gefühl, dass sie bald schon einiges vergessen würde. Doch das wollte sie nicht - sie wollte ihre geliebten Schwestern nicht vergessen, nicht ihren Sohn!
Nein!, dachte sie, nein!, nein nein!, immer und immer wieder schrie sie dieses Wort in Gedanken, wehrte sich, dadurch erzeugte sie aber nur ein immer tiefer währendes Loch. Piper spürte wie sie in die Dunkelheit fiel und genau das passierte, was sie eigentlich verhindern wollte: Sie vergaß Dinge. Es waren bisher nur Kleinigkeiten, an die sie sich immer schlechter erinnern konnte, doch Piper wusste, dass die Gier der Dunkelheit noch viel wichtigere Erinnerungen verspeisen wollte. Je tiefer Piper fiel umso deutlicher spürte sie Schmerz. Es mussten ihre schlechten Erinnerungen sein, die, die sie stets zur Seite schob. Piper wollte zu gerne keuchen, den Schmerz wenigstens ein wenig ablassen, doch in diesem ihrem merkwürdigem Sein hatte sie keine Möglichkeiten; sie musste sich allem hingeben.
Plötzlich hörte sie ein leises Flüstern - nicht in ihren tauben Ohren, aber doch kamen die Worte in Pipers Gedanken an. "Piper.", hörte sie schwach ihren Namen, "Denk' an meine Worte. Du musst es tun - hier und jetzt - sonst ist nicht nur die ganze Welt, sondern auch du verloren."
Sie wusste sofort was Falk ihr sagen wollte und was sie zu tun hatte, trotzdem zögerte sie. Piper durfte keine voreilige Entscheidung treffen, sie musste jede noch so winzige Kleinigkeit bedenken und abwiegen - ansonsten würde sie sich nie verzeihen können.
Musste denn alles an ihr hängen? Wieso war gerade sie diejenige, die ihr Leben und ihre Wünsche in die Mülltonne werfen musste, um die Welt - ihre Familie! - zu retten? Traurigkeit schlich sich in ihre Gedanken und hatte sie sicherlich zum Weinen gebracht. Doch Piper spürte ihren Körper und somit die Tränen nicht. Wollte sie hier ihr Dasein verbringen? Nein! Wollte sie ewig weiter fallen? Nein! Wollte sie zusehen wie all diese Menschen - die von ihr geliebten Menschen - ihr Leben verlieren würden? Nein!
Entschlossen, aber doch schweren Herzens traf Piper ihre Entscheidung, obwohl sie diese im Prinzip ohnehin schon getroffen hatte. Bereits vor dem Treffen mit Falk wusste sie, dass sich etwas ändern musste- und würde. Und Falks Worte ließen ihr damals nur noch bewusster werden, dass sie letztendlich keine Wahl treffen konnte. Ihre gute Seele ließ diesen Egoismus nicht zu; das Wohl anderer, wie etwa ihrer Schwestern, war ihr schon immer wichtiger als das eigene, egal ob physisch oder seelisch. Trotzdem hatte sich in ihren Gedanken die stumme Hoffnung festgehakt, dass Paige Elixier die Lösung ihres Problems darstellen würde.
Doch so war es nicht gekommen. Das Schicksal hatte es so gewollt, dass Piper in dieser aussichtlosen Situation einsah, dass sie ihre Familie loslassen musste, wie Falk es bereits angekündigt hatte. Piper wusste, dass ihre Situation ein weiterer, wenn auch unbewusster, Grund für ihre Entscheidung war. Schließlich wollte sie nicht sterben. Doch hauptsächlich ging es ihr um all die Leben, die sie unmöglich im Stich lassen konnte. Sie musste sie retten, sie konnte sie retten!
Ein wollig warmes Gefühl machte sich plötzlich in ihrem Dasein breit, sie spürte, dass sie nicht mehr unaufhörlich in die Dunkelheit fiel. Viel mehr war da jetzt ein Licht, das die Dunkelheit zurückdrängte und Piper zurück auf die andere Seite der Finsternis zog. Allmählich kamen die Erinnerungen zurück und sie begann auch ihren Körper wieder zu spüren. Piper fühlte sich wie neu geboren, eine gewaltige Kraft durchströmte sie und ließ sie ihre Glieder letztendlich noch deutlicher spüren als jemals zuvor. Es war, als hätte sie ihre Arme und Beine bisher nie wirklich benutzt.
Als sie die Augen öffnete erblickte sie zuerst Falk, der sie mit einem strahlenden Lächeln begrüßte. Es war die schönste Begrüßung in ihrer "neuen Welt", die sich Piper je hätte wünschen können. Denn sie zeigte ihr, dass sie auch in diesem Leben nicht allein war, wie sie bisher immer angenommen hatte. Unwillkürlich formte sich auch in ihrem Gesicht ein Lächeln.
Etwas weiter neben ihm stand Nathalie. In ihrem Gesicht konnte man kein willkommenheißendes Lächeln erkennen, aber doch sah Piper Erleichterung in ihren Augen. Sie gab es vielleicht nicht zu, doch es war unverkennbar, dass auch sie froh war, dass Piper das Opfer gebracht- und diese wichtig Entscheidung zu Gunsten der Welt getroffen hatte.
Die letzten beiden Personen lächelten nicht einmal ansatzweise. Joel warf ihr giftige Blicke zu und schien sich auf die Unterlippe zu beißen, während Dean auch weiterhin die Ausdruckslosigkeit in Person verkörperte. Nein, nicht ganz, wie Piper plötzlich auffiel. Seine schwer blutenden Hände drückte er zu zittrigen Fäusten zusammen, sodass nur noch mehr Blut aus den Schnittwunden floss. Sein Gesicht verzog sich dabei kein bisschen.
Und dann waren da noch Phoebe und Paige. Phoebe hatte bereits mehrere Male nach ihr gerufen, doch ihre große Schwester traute sich gar nicht erst in ihre Richtung zu blicken. Nicht mal einer ihrer Blutsverwandten konnte sie in die Augen sehen, zu groß war das Risiko, dass sie doch nur auf Unverständnis und Trauer treffen würde. Gefühle, die es Piper nur noch schwieriger machen würden, diesen Weg auch weiterhin aufrecht zu begehen.

Ich hoffe ich komm in nächster Zeit mal wieder zum Schreiben ... :D

PS: Das ist schon das 3. Mal, dass ich versuche diesen Teil zu posten ;)
 
Wieder schön geschriebener Teil. Hat mir gut gefallen wie du die "Gefühle" Pipers beschrieben hast, konnt mich richtig reinversetzen. Naja, würd jetzt natürlich gerne wissen wie Phoebe und Paige reagieren und was Falk und Nathalie machen. ;) Also, lass dir nicht so viel Zeit :p
 
Auch hier kann ich nur zitieren!
Hat mir gut gefallen wie du die "Gefühle" Pipers beschrieben hast, konnt mich richtig reinversetzen.
:zustimmen!!
Ansonsten lässt sich nur sagen, dass du schnell weiterschreiben sollst, denn auch ich will wissen, was Pipers Schwester jetzt tun/denken.. wie auch immer ;)
 
Die Reaktionen der Anderen seht ihr jetzt ;)

Phoebe traute ihren Augen nicht. Dieses Bild - das Antlitz ihrer großen Schwester! - war zu schön um wahr sein zu können. Davon war Phoebe fest überzeugt, zumindest solange, bis sie Paige ebenfalls ungläubigen Blick gesehen- und Piper nach mehreren Augenreibens Phoebes immernoch an derselben Stelle stand.
Langsam richtete sich die erschöpfte Hexe, deren Gesicht von den vielen Tränen noch ganz feucht war, auf. Verwirrung hatte sie eingenommen, sodass Phoebe sich immernoch unwohl in ihrer Haut fühlte. Sie hasste es, nicht Herr der Dinge zu sein.
"Piper!", rief sie, hörbar verunsichert, da sie die Gefühle ihrer Schwester auf einmal nicht mehr wahrnehmen konnte, "Piper!!", rief sie erneut, als ihre große Schwester - und nebenbei bemerkt auch Niemand sonst - auf ihr Rufen reagierte. "Piper ...", ein letztes, leises Mal rief sie nach ihr und erhoffte sich einen Blick in das Gesicht ihrer Schwester. Doch Piper reagierte einfach nicht auf sie.
"Phoebe ...", flüsterte plötzlich Paige, die sich ebenfalls erhoben hatte, "Woher ...?", stellte sie nur eine abgehackte Frage, die sich Phoebe allerdings ohne Schwierigkeiten zusammenbasteln konnte. Denn sie stellte sich genau dieselbe Frage. "Ich weiss es nicht, Paige.", antwortete sie ihrer Halbschwester. Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich; hatte Paige letztendlich doch Recht? Hatte sich Piper wirklich so stark verändert? Wenn nicht, wieso hatte sie dann ihre Schwestern im Unklaren über Falk gelassen? Sie schienen ja nicht das erste Mal aufeinander zu treffen ...
"Aber wichtiger ist für mich zur Zeit die Frage, warum sie mir nicht antwortet.", sprach Phoebe ihre Gedanken plötzlich wieder laut aus. Paige nickte stumm, das sah die Zweitjüngste der Töchter Pattys ganz deutlich aus dem Augenwinkel. Was war nur mit ihrer Schwester passiert, in diesem schwarzen Nebel?
Joel kannte die Antwort auf diese Frage ganz genau. Er empfand es als große Schade, dass er aufgrund dieser Tatsache nicht einmal mehr ein Wort über die Lippen brachte.
Das helle Leuchten, das Piper umgeben hatte als sein dunkler Nebelteppich plötzlich explodiert war und die "Hexe" wieder frei geben hatte, hatte ihn trotz allem ziemlich überrascht. Es hatte ihm knallhart verdeutlicht, dass Piper nun entgültig nicht mehr die schwache Hexe - eine der ach so "Mächtigen Drei" - war. Nein, nun war sie weit mehr als dies, nun war sie wirklich eine der Mächtigen; eine wie er!
"Nun ..."
Nicht nur Joel bemerkte, dass Dean sehr zögerlich war, sondern auch die Schwestern. Phoebe und Paige spürten wie sich ihre Angst in ihrem Innern wieder aufbauschte. Was war denn nur passiert?! Sie hatten doch Alles mitangesehen! Und doch verstanden sie nicht was sich so Schwerwiegendes verändert hatte, dass plötzlich alle typischen Charakterzüge dieser Menschen verloren gegangen waren. Der sonst so angriffslustige und spitzzüngige Joel hatte die Sprache verloren, Dean, der bisher nicht das winzigste Gefühl gezeigt hatte, verdeutlichte plötzlich sein Missgefallen und das Schlimmste: Ihre große Schwester reagierte nicht auf ihr Rufen. Phoebe schwante Böses. Sehr Böses ...
Ihr Blick konzentrierte sich wieder auf Piper, als diese eine erstmalige Regung zeigte: Sie trat langsam - seehr langsam - auf Joel zu. Ihre Augen brannten auf Rache, trotzdem sah es so aus, als stünde sie über solchen gewalttätigen Dingen wie Vergeltung.
"Jetzt ist es geschehen.", sagte Nathalie zu Falk, und das so ehrfürchtig, dass nur ein leises Flüstern ihren Mund verließ. Sie warf einen Blick auf Joel. Wie der sich wohl fühlte? Er war das erste Ziel Pipers. Das Ziel einer Macht, die die Schattenkrieger alle fürchteten. Selbst Joels Anführerin. Nathalie seufzte. Sie war froh, - sehr froh! - dass Piper auf ihrer Seite stand. Zumal sie einen eigenen Kraftzuwachs spüren konnte, der ihre neue Hoffnungen gab. Piper gehörte nun zu ihnen und verlieh ihr und Falk eine unwahrscheinliche Stärke - Letztendlich waren sie wie Avatare: Stark durch die Gemeinschaft.
Als Piper nur noch wenige Schritte von Joel entfernt war, stoppte sie plötzlich. Denn eine weitere Person gesellte sich in die "fröhliche Runde". Sie landete genau in der kleinen Lücke zwischen Joel und Dean, die sich beide keinen Millimeter rührten. Sie hatten bereits gespürt, dass ihre Anführerin auf dem Weg zu ihnen war.
"Endlich.", langsam richtete sich die kniende Person, eine Frau, mit langen schwarzen Haaren auf, "Endlich treffe ich auf dich.", als sie den Kopf hob, stockte Pipers Atem leicht. Als sie diese eisblauen Augen sah, schlich sich das Bild ihrer großen Schwester in ihr Gedächtnis. Was hielt sie wohl von ihrer Entscheidung? Hätte sie sich auch gegen ihre Schwestern entschieden? Wohl kaum ... Doch schnell war selbst Prue nur noch Nebensache, denn das Blau zeigte Piper noch etwas anderes, wichtigeres: Diese Frau musste verdammt mächtig sein.
"Das ist sie, oder?", Paige war hörbar aufgeregt, "Das ist die Anführerin!", vermutete Paige und klang dabei sehr überzeugt, blickte aber dann doch fragend zu Phoebe. Ihre Schwester schüttelte den Kopf. "Ich weiss es nicht, aber ich glaube du hast Recht.", erklärte sie, dieses Mal gereizter. Sie schlug gegen die ätzende Glasglocke. Wenn sie schon in den Augen dieses Falks Ehrfurcht lesen konnte, wie mächtig war diese Anführerin denn dann nur? Verdammt, Piper stand mit all diesen mächtigen Menschen - vermutlich allesamt erwähnte "Krieger" aus der Legende - in einem Raum und Phoebe war mit ihrer kleinen Schwester in diesem verfluchten Käfig eingesperrt! Es war wie ein Kinofilm, dessen Ereignisse sie schrecklich fand, aber in den sie letztendlich nicht aktiv eingreifen konnte. Es war einfach nur aussichtslos. Sie musste wohl das Schicksal entscheiden lassen, ob Piper diese Konfrontation letzten Endes überleben würde oder nicht.

Es geht dann denk ich bald weiter :)
 
Du setzt immer noch eins drauf .. jetzt ist sogar schon die Anführerin da! Oh-Oh :D Bin ja mal sehr gespannt wie das ganze weitergeht!
Hm, hoffe nur, dass du bald weiterschreibst und ich es dann auch schnell lesen kann ;)
ok, muss wiedr los, das nächste FB wird wieder länger! ;)
 
Werbung:
"Wer bist du?"
Pipers Augen verengten sich, nicht allein weil ein eiskalter Wind durch die Lagerhalle wehte, sondern auch, weil ihr Leyla nicht geheuer war. Sie spürte ganz deutlich, dass die Schwarzhaarige fast ihre gesamten Kräfte zu unterdrücken schien, de facto hatte sie viel mehr auf dem Kasten, als sie ihnen allen zeigte.
Plötzlich fiel ihr auf, dass sie denselben Ring wie Joel trug, denn erneut erkannte Piper das Symbol, das sie als "doppelblütige Blume" bezeichnen würde. Ein kurzer Blick zu den Anderen genügte um festzustellen, dass nicht nut Dean, sondern komischerweise auch Falk und Nathalie einen solchen Ring trugen. Was hatte das zu bedeuten? Dann erinnerte sie sich an den Eintrag im Buch der Schatten. Seelar..., dachte sie sich nur, ... die Erben des Seelar.
Pipers stark musternder Blick ließ die Schattenkriegerin lächeln. "Darf ich mich vorstellen?", fragte sie noch scheinheilig, obwohl sie sowieso schon dazu aufgefordert worden war, "Ich bin die Anführerin der Schattenkrieger ... aber du darfst mich sogar Leyla nennen."
Phoebe wurde erneut von einem eiskalten Schauer gequält, denn nun stand unwiderruflich fest, dass diese Frau wirklich Joels und Deans Anführerin war. Der Drang ihrer Schwester - ihrer einzigen Hinterbliebenen - zu helfen, erreichte einen erneuten Höhepunkt, nicht umsonst war Leyla die Anführerin der anderen Beiden. Schließlich würden sich Joel und Dean nicht gerade aus Spaß von einer Frau herumkommandieren lassen. Immer wieder riss Phoebe an den eisernen Ketten, die sie innerlich gefangen hielten, doch sie war schlichtweg zu schwach sich selbst zu befreien. Es war ihr Schicksal Nichts tun zu können, den schrecklichen Film zu Ende zu schauen, das wusste sie auch, aber die junge Hexe wollte das einfach nicht akzeptieren.
Sie würde kämpfen! Sie würde nicht einfach tatenlos hinnehmen, - wie die Krieger wohl glaubten sie zwingen zu können - dass das gierige Schicksal ihr nun auch noch Piper nahm.
"Na, sieht ganz so aus, als hätte das nicht nur dir die Sprache verschlagen, Falk."
Ein äußerst hasserfüllter Blick in Kombination mit einem bösartigen Lächeln traf Falk direkt ins Herz. Selbst nach so vielen Jahren hatte er sich immernoch nicht komplett daran gewöhnt, dass Leyla eine Schattenkriegerin war. Ja, damals hatte ihm Leylas Eröffnung tatsächlich die Sprache verschlagen. Wieso auch nicht? Schließlich hatte er erfahren, dass seine beste Freundin zu seinem größten Feind werden sollte. "Was willst du hier, Leyla?", fragte er plötzlich. Seine Stimme war rau, wie immer, wenn er nicht wusste wie sich der weitere Ablauf ihres unerwarteten Aufeinandertreffens entwickeln würde.
Leylas Lächeln schwand augenblicklich und ihre eisblauen Augen kreuzten den Blick Pipers, beide starrten sich todernst an. "Denkst du wirklich ...", sprach sie Falk weiterhin an ohne ihn anzusehen, "... ich würde mir das entgehen lassen? Dann kennst du mich, trotz allem, schlecht, mein Lieber."
"Das?", wiederholt Paige, deren Augen sich vor Angst weiteten, sofort. Eigentlich war ihre Frage an Phoebe gerichtet, doch diese griff sie nicht auf. Es war Leyla, die ihr antwortete.
"Ja.", nickte sie Paige - fast wie eine normale Sterbliche - zu, bevor sich ihr faszinierter Blick wieder auf Piper konzentrierte, "Den langerwarteten Zuwachs meiner Gegner ... Das Erwachen der prophezeiten "entscheidenden Person".", Leylas Lächeln fand den Weg zurück in ihr hübsches Gesicht, als nicht nur Phoebe und Paige- sondern auch Piper verdeutlichten, dass sie von all ihren Worten keines wirklich verstanden hatten, "Die Geburt eines Lichtkriegers.", sie nickte Piper zu, "Dein Erscheinen! Wir haben alle darauf gewartet ... nicht wahr, Falk?"
Noch während Falk nickte, hatte Piper ihren Kopf gedreht um nicht mehr Leyla- sondern ihn anstarren zu können. Endlich konnte Phoebe einen Blick in ihr Gesicht erhaschen, doch Pipers Blick war undefinierbar, eine unheimliche Kreuzung aus Entsetzen und Verständnis, stach Falk entgegen, wie die heiße Flamme eines großes Lagerfeuers.
"Also deshalb.", murmelte Piper unhörbar, als sich ihr Blick gen Boden senkte. Jetzt begriff sie Einiges: Falks rätselhafte Worte, ihre merkwürdigen Gefühle ... Nun hatte sie die klaren Antworten, die sie immer gewollt hatte.
Doch gefielen sie ihr auch? Sie war Bestandteil dieser uralten Legende, von der Leo ihnen berichtete hatte, sie war Teil der Macht, die nach ihren eigenen Vermutungen Gut und Böse gleichermaßen auslöschen wollte, sie war eine der erwähnten Krieger, die prophezeit waren, die Welt "zu überennen", sie zu zerstören ...
"Aber wie ... wieso ...", Piper brach den Satz ab. Unter all diesen Blicken konnte sie nicht mehr sprechen. Die wirren Gedanken in ihrem Kopf trübten ihren Blick und verwirrten ihre Sinne. Sie fühlte sich plötzlich wie ein Versuchskaninchen, das unerwartet festgestellt hatte, dass es eines war. Fünf Professoren - und wohlmöglich noch zwei weitere seitlich von ihr - beäugten sie nun und wollten wissen, ob ihr Experiment geglückt war.
War es das? Hatte Piper Falks und Leylas Erwartungen erfüllt? Hatten sie sie nur benutzt? Nein, Piper konnte sich nicht vorstellen, dass die Beiden die Welt zerstören wollten. Wenn das wirklich so wäre, würden sie sich dann nicht mit Leyla verbünden? Nein, obwohl sie alle die erwähnten Krieger waren, so unterschied sie doch etwas Entscheidendes voneinander, nämlich das gesetzte Ziel.
"Du hattest nun genug Zeit, um über meine Worte nachzudenken. Jetzt will ich wissen, was du wirklich drauf hast ... Lichtkriegerin!"
Paige konnte kaum so schnell Luft holen, wie die düstere der beiden fremden Frauen, Leyla, blitzschnell auf Piper stürmte. Eigentlich wollte sie wegsehen. Doch ihre Augen waren wie gelähmt, als sie ein vollkommen unerwartetes Bild zu Gesicht bekam, nachdem das erwartete aber unheilbringende Keuchen ihre Ohren erreicht hatte: Es war nicht Piper, die in die Knie sank, sondern Leyla.

Ich weiss, wieder eine fiese Stelle um einfach aufzuhören. Aber das haben Autoren nunmal so an sich :lol:
Anyway ... es geht dann weiter mit Chappi Nummero 10; "Das vollendete Licht" :)!
 
Zurück
Oben