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[Charmed] - Licht u. Schatten - Zwei Seiten einer Medaille

So, wiedereinmal zwei super spannende, spannende,...Teile. Klasse geschrieben und natürlich will ich super gerne wissen wie's weitergeht, ich find das ne total klasse Idee mit den Schattenkriegern und das Piper auch einer wird und so, also Lichtkrieger natürlich^^ Also, wie gesagt, will wissen wie's weitergeht *gg* (ich wiederhol mich nur :lol: )
 
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Hm ...
Irgendwie ist das Glück nie auf meiner Seite :) Jedesmal, wenn ich posten will kommt irgendetwas dazwischen :(
Naja, aber jetzt geht's ja weiter! Viel Spaß und
thx für's Lob Soph!


Kapitel 10: Das vollendete Licht

Paige konnte ihren Unterkiefer nicht mehr halten, denn er wurde plötzlich schwer wie ein Stein. Aus dem Augenwinkel blickte sie zu Phoebe und erkannte schon aus deren Profil dasselbe Entsetzen, das auch in ihren eigenen Augen klitzerte. Doch das war nicht Alles: Phoebes Gesichtausdruck ähnelte dem von Joel sehr stark. Ob sie seine Angst verspürte und diese nun reflektierte?
Das unverkennbare Geräusch zweier kleiner Schritte zog ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zu den sechs Frauen und Männern. Piper war die Quelle der Schritte, sie hatte sie genutzt um sich aus der gebeugten Haltung wieder aufrecht hinzustellen. Ihre Faust, die sie nur wenige Sekunden zuvor in Leylas Bauchgrube versenkt hatte, zog sie zwar ebenfalls zurück, doch ihre Hand löste sich nicht wieder. Piper starrte auf ihre geballte Hand, die über ihre Knöchel gespannte Haut hob sich weißlich vom Rest ihrer Haut ab. Noch nie hatte sie solch eine Macht durch ihren Körper rauschen spüren. Außerdem fühlte sie sich federleicht - nun wusste sie wieso Joel so schnell agieren konnte. Jetzt konnte sie es selbst.
Falk hatte Recht. Sie war in der Lage die Welt und somit auch die Menschen, die sie liebte, zu retten. Zumal sie nicht alleine mit diesen Kräften war. Piper war sich sicher, dass Falk und Nathalie mindestens genauso stark waren wie sie selbst und eben nicht denselben Absichten nachgingen wie Leyla, Dean und Joel.
"Nicht schlecht ..."
Vor ihrem Augen bäumte sich die schwarzhaarige Schattenkriegerin plötzlich wieder auf. Als sie den Kopf hob und somit den drei Schwestern ihr Gesicht offenbarte, erkannte das Trio ein unverkennbares Lächeln, das Lächeln, das die Schwestern schon so oft gesehen hatten. Es war das Lächeln eines selbstbewussten Dämons, der eine- oder mehrere von ihnen als neue Herausforderung ansah. Oder gar das rare Lächeln eines überehrgeizigen Dämons, der in Piper seinen Meister gefunden hatte. "Es scheint als würde das Ganze doch noch spaßig werden ...", flüsterte sie leise, sodass nur Piper ihre Erkenntnis hören konnte.
"Schluss jetzt!!!"
Phoebe zuckte förmlich zusammen, als Falk seine männliche Stimme erhob und somit ihr Trommelfell erzittern ließ. Ein rasches Trommeln ging von seinen Füßen aus, es klang ganz nach einem Kugelhagel, den nur ein Maschinengewehr erzeugen konnte. Seine mächtige Klinge, die nicht zuletzt durch Leylas Auftauchen in Vergessenheit geraten war, blitzte nun wieder hervor und bedrohte Joel ein weiteres Mal. Dieses Mal konnte der jüngste Schattenkrieger, der blitzschnell sein eigenes Schwert gezogen hatte, nicht auf die Hilfe Deans hoffen, denn dieser war bereits selbst wieder in einen Kampf vertieft; Nathalie suchte einfach das Kräftemessen mit ihm.
Piper und Leyla beobachteten die Kämpfe nur teilnahmslos, als Zuschauer, bis sie sich plötzlich in die Augen stierten, herausfordernd. "Welche Ehre.", sagte Leyla lächelnd, dann verbeugte sie sich leicht, als wolle sie Piper gegenüber irgendeinen Respekt vermitteln, den sie gar nicht besaß. "Willst du nun kämpfen, oder was?", fragte die älteste Halliwell letztendlich bissig und verengte sofort die Augen, als sich Leyla wieder erhob. "Oh, du hast es ja sehr eilig.", sagte die Dunkelhaarige amüsiert, dann wurde ihre Miene plötzlich todernst. Wenige Sekunden später griffen sich beide Frauen gegenseitig an, fast so gleichzeitig, als hätten sie es eingeübt.
"Oh mein Gott ...", flüsterte Phoebe schockiert, als sie bemerkte wie nun auch Piper in einem Kampf verwickelt wurde - und das auch noch mit der Anführerin! Eine Panikattacke ließ sie kurz schwer atmen, doch schnell beruhigte sie sich wieder, denn sie bemerkte, dass Piper gar nicht so unterlegen war wie sie glaubte. "P-Phoebe.", stotterte Paige neben ihr, "S-Sieh' dir das an!", forderte sie und deutete mit zittrigem Zeigefinger auf ihre große Schwester. Diese wich allen Schlägen Leylas geschickt aus, als wüsste sie bereits vor dem tatsächlichen Angriff was auf sie zukommen würde. "Du hast Recht.", gab Phoebe murmelnd zu, "Sie hat sich verändert ..."
"Echt nicht schlecht!", sagte Leyla wieder, fast stolz, dass Pipers Fähigkeiten sogar über ihre Erwartungen gingen. Eigentlich hatte sie mit viel leichterer Beute gerechnet. Wohlmöglich beschert ihr ihr früheres Leben als Hexe einen kleinen Vorteil, dachte Leyla, innerlich lächelte sie boshaft auf. "Aber das bringt dir auch nichts!!", brüllte sie dann, legte plötzlich an Geschwindigkeit zu und überraschte die bisher sehr defensiv-arbeitende Piper zutiefst: Eiskalt schlug sie zu, zahlte es der neuen Lichtkriegerin mit gleicher Münze zurück.
So kam es Piper aber nicht vor. Schließlich war Leyla- und somit auch ihr Schlag viel stärker als sie. Aus dem Augenwinkel sah sie Phoebes entsetzen Blick; er war berechtigt. Piper war sich sicher, dass dieser Schlag jedem normalen Sterblichen - also auch ihren Schwestern - alle Rippen gleichzeitig gebrochen hätte. Ihr war das nicht passiert, doch das hieß nicht, dass der Angriff sie vollkommen kalt ließ. Piper versuchte zwar den Schmerz zu unterdrücken, doch es half am Ende alles nichts, sie sank in die Knie und hielt sich keuchend den Bauch.
Über ihre lächelte Leyla amüsiert, aber noch sichtlich unbefriedigt. Sie wollte mehr davon sehen. Mehr von dem Leid, das sie auslöste. Ihr Grinsen verspitzte sich, als sie den Blick bedrohlich zu Pipers Schwestern drehte. "Ist es nicht herrlich? Sie gab alles auf, nur wegen einer irren Wunschvorstellung, die sie letztendlich geradewegs in den Tod führen würde.", die Schwarzhaarige lachte laut, "Wie fühlt es sich an, nur tatenlos zusehen zu können?!"
Erneut quetschte sich Phoebe ihre Hände fast blutig. Sie biss die Zähne zusammen, um sich von einem frechem Konter zurückzuhalten, der sie wohl selbst noch in Schwierigkeiten gebracht hätte, was ihrer Schwester auch nicht sonderlich weiterhelfen würde. Paige neben ihr sah diese Gefahr nicht, oder sie wollte sie nicht sehen, jedenfalls wollte sie auf Leylas Spiel eingehen, in die offenen Klinge laufen ... "Oh warte. Dieser aufgeblasene Nachtfalter kann was erleben ...", konnte Phoebe sie murmeln hören, als Paige wutentbrannt auf das Ende der Glasglocke zustolzierte. Kurz nachdem die Jüngste ihre zur Faust geformte Hand bedrohlich in die Luft hielt und soeben den Mund öffnen wollte, schallte erneut Falks laute Stimme durch die Lagerhalle.
"Leyla!!!", schrie er, sodass zwangsläufig alle Blicke auf ihm landeten. "Ich rate dir: Lass sie in Ruhe!!!", auch er hielt bedrohlich seine Faust in die Höhe. Doch er drohte nicht damit sie der Anführerin in den Magen zu schleudern, sondern Joel, der ebenso keuchend am Boden kniete wie Piper. Der einzige Unterschied war der, dass Piper nicht grob am Kragen gepackt worden war.
Alle Blicke lagen nun auf Falk und Joel, aber auch auf Nathalie und Dean. Beide hatten bereits einige blutige Kratzer, teilweise an den merkwürdigsten Körperstellen. Auch sie beobachteten das Geschehen, trotzdem war sichtbar, dass sie ihren eigenen Kampf noch lange nicht aus den Augen gelassen hatten, denn sie behielten ihre Kampfstellungen bei.
Phoebe blickte unruhig zu Leyla zurück. Sie machte nicht den Eindruck als würde sie viel Wert auf Joels- und Deans Gesundheit legen. Wusste Falk was er tat, wenn er damit drohte Joel den Rest zu geben? Konnte er damit überhaupt etwas erreichen?
Anscheinend schon, dachte sich auch Paige. Denn Leyla stand wie angewurzelt an ihrem Platz und starrte Falk todernst in die Augen. Eine eisige Kälte legte sich über die Lagerhalle, bis Falk plötzlich einen Schritt zurückging und weit mit der Faust ausholte. Er stoppte seine Attacke erst, als ihm Leyla ein lässiges "Halt." zuwarf. "Manchmal ...", sagte sie weiterhin ernst, "... muss man Prioritäten setzen.", sie drehte sich um, lief plötzlich hinter Piper, packte deren Nackenkragen und zog sie auf die Beine, als wäre sie eine Puppe, die nur mit Stütze stehen konnte. "Lass ihn los.", sagte sie dann und war nun nicht mehr die Einzige, die dem Blauäugigen in die Augen sah; auch Piper tat es.
Falk nickte, dann ließ er den Kragen Joels aus seiner Hand gleiten. Es war ein ewig langer Moment, in dem Joels Körper langsam zu Boden segelte und letztendlich liegen blieb. Ein Moment, indem Paige vergebens das suchte, das sie an diesem ganzen "Deal" störte. Das ganze stank zum Himmel, wie sie fand. Phoebe gab sich derweil ganz anderen Gedanken hin. Ihr Blick war fest auf Joel fixiert. Er war stark, doch mit Falk konnte er es beim besten Willen nicht aufnehmen. Es war offensichtlich, trotzdem fragte sich Phoebe, ob dieser Mann wirklich ebenfalls einer dieser Krieger war. Bisher hatten sie immer angenommen diese Krieger seinen bösartig, wie etwa Leyla, Joel und Dean. Doch was war dann mit Falk, Nathalie ... und Piper?
"Gut.", Leylas Steinmaske bröselte, ein Lächeln konnte sie nicht mehr verbergen. Plötzlich fand Paige das fehlende Puzzlestück: Leyla dachte gar nicht daran Falks Forderung nachzugehen, Piper also gehen-, und vor allem in Ruhe zu lassen.
Dieses Puzzlestück hatte auch Piper längst gefunden. Ihrer starrer Blick, gerichtet auf Falk, sollte diese Information weiterleiten, doch er schien dieser Leyla mehr zu trauen als Piper glaubte. Aber wieso? Was verband beide miteinander?

TBC
 
Also, weißt du was, ich bin echt neidisch auf dich...Du kannst das so klasse beschreiben, das kann man sich richtig gut vorstellen. Du kannst ja später Autorin werden und ich werd dein größter Fan *gg* Nein, im Ernst, beeindruckst mich immer wieder und spannend ist es auch. Würd mich jetzt auch interessieren die Antwort auf die letzt Frage und wies halt weitergeht und so^^
 
Danke nochmal für das Kompliment :D
So und da ich heute großzügig bin ( :lol: ) gibt's heute schon den nächsten Teil! Nein, Quatsch, naürlich gibt's den, weil ich ja für den letzten so lange gebraucht habe ... ;)

Pipers leicht eingesunkene Körperhaltung versteifte sich wieder als Leyla den Dolch, den sie versteckt in der Hand hielt, fester gegen ihre Wirbelsäule drückte. Langsam lehnte die Schwarzhaarige ihren Kopf nach vorne, sodass er letztendlich auf Pipers Schulter lag. "Er ist so naiv.", flüsterte sie amüsiert, "Zu naiv, um mich jemals aufhalten zu können ... Die Welt ist Mein! Und du solltest dir gut überlegen, welche Seite zu wählst."
Pipers Miene verzog sich, nicht allein, weil sie Leylas Nähe als abstoßend empfand. Absichtlich zuckte sie mit der Schulter, sodass ihr Schulterknochen stark gegen Leylas Kiefer stieß. "Halt die Klappe!", flüsterte sie verärgert zurück. Trotz der misslichen Lage verspürte Piper den Drang Falk verteidigen zu müssen, "Denkst du er wird ewig auf deine Lügen hereinfallen? Nein, das hat jetzt ein Ende! Dafür werde ich schon noch sorgen!", sie versuchte sich mit einem kräftigen Ruck zu befreien, doch das veranlasste Leyla nur dazu ihr den Griff des Dolches in den Magen zu rammen. Allgemeines Entsetzen formte sich auf den Gesichtern der Schwestern, Nathalies und Falks, als sie diesen Angriff - und vor allem die Waffe Leylas - sahen. Während Phoebe und Paige sowieso nichts tun konnten, blieben auch Falk und Nathalie starr stehen. Sie wussten, dass Piper sich selbst retten musste, denn würden sie selbst eingreifen würde Leyla nicht lange brauchen um Piper die Kehle durchzuschneiden. "Närrin!", rief die Schattenkriegerin, als Piper erneut auf die Knie fiel, "Du willst dich also tatsächlich gegen mich stellen? Gut. Nur wirst du dafür mit dem Leben bezahlen müssen!"
Phoebes hielt die Luft an, als sie Leylas abgrundtief böses Lächeln- und dann auch noch die scharfe Metallklinge, die direkt auf ihre Schwester zuraste, sah. Intuitiv schloss sie die Augen, ein Fehler, denn so sah sie nicht, dass sich erneut Jemand in den Kampf einmischte ...
"Du?!", Leylas Augen weiteten sich ungewollt. Dass Piper letzten Endes so oder so Anschluss an ihren Feinden finden würde, hatte sie ja bereits geahnt. Aber der Junge auch? Leyla hatte gehofft Danny würde sich vor seinem Schicksal drücken.
Doch nun kniete er vor ihr. Entschlossen wie niemals zuvor. Er hatte es sogar geschafft ihr den Dolch aus der Hand zu schlagen ... Das konnte nur Eines bedeuten: Ihr Feind, das Licht, war nun vollkommen.
"Wenn das so ist ...", langsam erhob sich der 17-Jährige aus der Hocke und bäumte sich vor Leyla auf, "Dann wirst du auch mich töten müssen!!", dann erhob er die Hand und schlug mit ihr gekonnt auf Leylas Arm. Gezwungen ließ deren Griff um Piper Nackenkragen locker, so locker, dass Piper und Danny Abstand nehmen konnten.
"Danke.", erklärte Piper, beobachtete aber Leyla, die sich über den Unterarm rieb. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Danny abwinkte. "Kein Thema.", sagte er nur.
Plötzlich spitzten sich Pipers Ohren. War das nicht ... tatsächlich, auch Phoebe hatte es gehört. "Polizei!", rief ihre kleine Schwester nämlich aufgeregt aus. Nun hörten auch alle anderen auf und erkannten ebenfalls das bekannte- aber noch weit entfernte Sirenengeräusch. Jedem war klar, dass das Ziel der Officer dieser Ort, eine Lagerhalle am Hafen San Fransiscos, sein würde. Sicher hatten die unschuldigen Hafenarbeiter von "den Schatten und komischen Menschen" berichtet.
Auch wenn die Polizei ihr kleinstes Problem war, konnte es Leyla nicht riskieren entdeckt zu werden. Zumal sie hier nicht mehr sonderlich weit kommen würde. "Joel. Dean.", rief Leyla nach ihren Gefährten, die sofort an jeweils eine ihrer beiden Seiten rannten und sich dem ausdruckslosem Starren ihrer Anführerin anschlossen. "Scheint dein Glückstag zu sein, Falk.", sagte sie verbittert. Ihr Blick verschärfte sich, als er auf Piper und Danny fiel, "Gleich zwei neue Anhänger an einem Tag ...", ihr Lächeln kehrte zurück, "Aber sie sich trotzdem blutige Anfänger ... ".
Das konnte Falk nicht abstreiten, er nickte. "Aber sie lernen schnell. Schneller als es dir lieb sein wird.", sagte er ebenso verbittert wie Leyla. Doch es war unverkennbar, dass er diesen Tonfall nur erwiederte, weil er sich ungern von ihr auf der Nase rumtanzen ließ.
"Das werden wir schon bald sehen ... und dann, seit ihr dran!"
Mehr sagte sie nicht bevor sie sich in einem ähnlichen Nebelteppich auflöste, indem auch Piper zuvor gefangen gehalten worden war. Dean, der gelehrigere ihrer beiden Gefährten, folgte ihr sofort. Joel hingegen stand wie eine Statue an seinem Platz: Er und Piper starrten sich in die Augen, wollten bestimmen, wer den kälteren Blick aufgesetzt hatte. "Denk' an ihre Worte.", sagte der Schattenkrieger letztendlich, "Bald sehen wir uns wieder ... und dann werde ich dich umlegen.", seine Aussage verstärkte er indem er seinen Zeigefinger an seinen Hals- und dann von links nach rechts führte, als wäre sein Fingernagel ein Dolch, der seine Kehle durchschnitt. Dann verschwand auch er in unendlicher Dunkelheit und ließ zwei verwirrte Hexen- sowie "das vollkommene Licht" zurück.

Ein kurzer und abschließender Teil, aber ich schwöre, dass es spätestens am Mittwoch weitergeht (außer der Weltuntergang steht bevor oder mein Internet geht schlichtweg nicht).
 
lol, klasse Aussage, diene letzte, also hoffen wir das die Welt nicht untergeht^^
Wieder klasse geschrieben, zwar weniger Action und so, aber immer noch klasse und spannend. Mal sehn was Falk jetzt mit Piper und Danny, und vor allem was Phoebe und Paige jetzt machen bzw. wie sie reagieren werden etc.
Also, ich freu mich^^
 
Hm, also am Mittwoch ging es wohl nicht weiter ...
... aber ich habe eine Erklärung: Denn die Welt ist wirklich untergegangen; meine Welt :D Ich war schlichtweg zu K.O. um noch großartig an meine FF zu denken!
Und jetzt kommt das, was ihr alle hören wollt: Ich hab's vergessen :p; na und? Kommt vor ... :D Tut mir Leid :D

Kapitel 11: Getrennte Wege

Noch immer konnte man das helle Sirenengeschrei der Polizeiautos hören. Neben diesem- hallten auch noch einige andere Geräusche durch die riesige Lagerhalle, Geräusche, die bisher keiner wirklich wahrgenommen hatte. Maschinen, die während dem Aufeinandertreffen all dieser magischen Wesen einfach weitergearbeitet hatten, verursachten Krach. Allerdings nicht mehr als irgendwelche im Hafen einlaufende- oder ablegende Schiffe, deren schallendes Rufen die Halle fast erzittern ließ.
Soeben konnte man es wieder deutlich hören, das tiefe Horn eines wahrscheinlich riesigen Dampfers. Dieses Geräusch war es, das Falk aus dem Trancezustand befreien sollte, denn es ließ ihn bewusst werden, dass nicht nur das Schiff- sondern auch sie den Hafen verlassen sollten. "Piper. Daniel.", rief er.
Die Angesprochenen drehten sich sofort um und erhielten beide Falks Anerkennung, gefasst in einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Selbst Danny, der durch das förmliche "Daniel" schon geglaubt hatte er müsse sich abermals mit Falk anlegen, war diese Anerkennung vergönnt, das machte Falk deutlich, indem er ihm dankbar zunickte. Endlich. Endlich hatten nicht nur er- sondern auch Falk eingesehen, dass auch der Jugendliche ein wertvoller Gefährte im Kampf gegen Leyla und ihre beiden Anhänger war.
Glücklich lief Danny dem immernoch stolz dreinblickenden Lichtkrieger entgegen. Hinter ihm sah er Nathalie, die noch einen Zacken fröhlicher schien. Ihre Worte hatten ihn letztendlich überredet, er musste sich bedanken! Als Danny an Falk vorbeilief streckte ihm dieser unerwartet seine Hand entgegen. Der 17-Jährige war positiv überrascht, umso glücklicher schlug er auch ein. Letztendlich hatte er doch noch eine Art Familie gefunden.
Piper sah dem Schauspiel nur zu. Es war unverkennbar, dass Falk und Danny beide etwas dazu gewonnen hatten. Doch was war mit ihr? Durch ihre Entscheidung hatte sie letztendlich alles verloren. Ihren Sohn, ihre Schwestern, ihre Familie. Das konnte Piper nicht mehr rückgängig machen. Doch es fiel ihr sehr schwer sich ausgerechnet hier - und so plötzlich - von ihren Schwestern verabschieden zu müssen. Sie schloss die Augen, als Phoebe nach ihr rief. Wie schon so oft.
Ja, Phoebe hatte lange gebraucht um zu begreifen, dass sie durch Deans Verschwinden ihre Freiheit wiedergewonnen hatte. Aber umso schneller rannte sie nun auf Piper zu. Ihre große, geliebte Schwester war nur wenige Schritte entfernt, doch als Piper ihr Rufen immernoch nicht beachtete, wusste Phoebe, dass selbst dieser kleine Abstand auf einer anderen Ebene eine unüberwindbare Klippe war. Abrupt blieb sie stehen, sodass ihre kleine Schwester, die ihr sofort gefolgt war, zwangsläufig in sie hinein rennen musste.
Und dann drehte sie sich um und blickte ihren kleinen Geschwistern in die Augen. Phoebe konnte Pipers Gefühle nicht mehr lesen, doch das brauchte sie ausnahmsweise nicht, denn Pipers Blick sprach Bände. Phoebe schluckte den Klumpen in ihrem Hals hinunter. "Piper?", fragte sie unter Tränen, die ihre Stimme arg weinerlich klingen ließen, ein ängstliches Lächeln - vielleicht träumte sie ja nur einen Albtraum?! - zierte ihr zartes Gesicht. Piper starrte ihren beiden Schwestern abwechselnd in die Augen - einen Moment glaubte Phoebe zu sehen, dass sie unsicher war - dann öffnete sich plötzlich ihr Mund. "Es tut mir so leid ... ", flüsterte sie, kaum hörbar, trotzdem war es keinem Ohr in dieser Lagerhalle entgangen.
"Was heißt das? Piper, spinnst du?!", Paige trat einen unsicheren Schritt vor, ihr Herz schlug unsanft gegen ihren Kehlkopf, sodass Paige sich nicht sicher war wie lange sie noch eine einigermaßen feste Stimme haben würde, "Das ... das kannst du doch nicht machen!", jetzt klang ihre Stimme nicht mehr vorwurfsvoll, sondern verzweifelt und bettelnd. Dabei war es nicht Paiges Art Irgendetwas zu erbetteln.
"Ich habe keine Wahl.", gab Piper kopfschüttelnd zurück, dann lächelte sie Paige schwach an, "Du hattest Recht. Ich habe mich verändert.", sie wollte sich gänzlich wegdrehen, doch Phoebes Stimme - die Stimme ihrer kleinen Schwester! - verhinderte es einfach. "Piper!", rief sie, "Du kannst nicht gehen!", auch Phoebe machte einen verzweifelten Schritt nach vorne. "D-Du ... du hast es Mum versprochen! Und Prue auch!"
Wieder eroberte Stille, wie sie eben nur an einem Hafen vorkommen konnte, die Halle in der sie alle standen. Piper dachte eifrig über Phoebes Worte - ihr Versprechen - nach. Sie war nicht der Typ, der Versprechen leichtfertig gab- dann aber doch nicht einhielt. Es jetzt zu brechen war nicht richtig. Doch war es richtig das Rationale nicht mehr zu sehen, nur weil Phoebe versuchte sie an ihr Versprechen zu binden?! Ein Versprechen, dass sie im Grunde nur brach, um Phoebes Leben zu schützen?
Sie warf einen letzten Seitenblick auf ihre Schwester, dann drehte sich Piper gänzlich ihrem neuen Schicksal entgegen: Falk, Nathalie und Danny. Alle drei blickten sie verständnisvoll an - auch wenn Piper an der festen Überzeugung festhielt, dass sie niemals verstehen könnten, wie mies sie sich gerade fühlte.
Ja, diese Menschen rissen sie von ihrer Familie hinfort. Doch durch die gemeinsamen Taten mit ihnen war es Piper vielleicht möglich ihrer auferlegten Verpflichtung nachzukommen und letztendlich mit einem zufriedenem Grinsen zu ihren Schwester - und ihrem Sohn - zurückkehren zu können; in eine bessere Welt.
Phoebes stumme Schreie, ihre Verzweiflung, bahnten sich trotzdem auch ohne Worte einen Weg zu Piper. Mit jedem Schritt, den sie machte wurde ihr schwerer ums Herz. Gerade wegen ihr, hätte Piper gewollt, dass es einen anderen Weg gäbe. Zum zweiten Mal verlor sie eine Schwester. Doch es gab einfach keinen anderen Weg.
Es geht nicht, redete sie sich ein, du hast diesen Weg selbst gewählt, Piper, also stehe zu deiner Entscheidung und ihren Konsequenzen! Sieh' nach vorne, denk' an die Zukunft, die du nicht zuletzt für deine Familie erschaffen willst - nein! - -wirst!
Bei Falk und den Anderen angekommen schaffte es Piper nur mit Mühe den Kopf nicht hängen zu lassen. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als Falk seine Hand auf ihre Schulter legte und meinte, dass er stolz auf sie sei. "Bist du bereit?", fragte er dann, "Und du auch?", stellte er Danny dieselbe Frage. "Ja.", sagten er und Piper einheitlich, "Nur schnell weg, ich kann ihr Leid nicht mehr lange ertragen.", ergänzte Piper und nickte kaum merklich zu ihren Schwestern, die in einen tiefen Schockzustand verweilten. Falk nickte nur, dann packte er Piper am Arm, Nathalie tat dasselbe mit Danny. Eine Sekunde später verschwanden die Lichtkrieger in einem gleißenden Licht.
Mit ihnen war Piper gegangen. Denn auch sie war nun nicht mehr eine der Mächtigen Drei, sondern eine Lichtkriegerin. Phoebe hatte diesen Gedanken bereits akzeptiert. Dass sie ihren Schwestern den Rücken gekehrt hatte, nicht. Im Endeffekt hatte Phoebes Instinkt doch Recht behalten: Sie hatten ihre ältere Schwester verloren.
"Phoebe ...", Paige verspürte den Drang mit ihrer Schwester darüber zu reden. Doch was sollte sie schon sagen? Schweigend blickte sie in die leidenden, rehbraunen Augen, die sie nicht mehr gesehen hatte, seitdem Paige die Schwestern erstmals kennengelernt hatte - kurz nach Prudence Halliwells Tod.
Plötzlich drang das Sirenengeräusch der Polizeiwägen wieder in ihr Ohr. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Autos bereits vor der Halle stehen mussten. Sofort griff sie nach Phoebe Arm - etwas grob, wie sie merken musste. Denn Phoebe schlug instinktiv nach ihr aus "Nein!", und kratzte sie leicht am Arm. Paige blickte die Schramme eine Weile an. Dann erhob sie den Blick und starrte Phoebe in die Augen. "Es tut mir Leid.", flüsterte sie, kurz davor entgültig in Tränen auszubrechen. "Schon ok.", sagte Paige nur - sie wusste wie Phoebe unter Pipers Verlust litt - dann langte sie wieder nach Phoebe Hand. Dieses Mal ließ ihre Schwester sie gewähren, sodass Paige sie beide noch rechtzeitig aus der Halle orben konnte, bevor die Hallentür von mindestens vier Polizisten gleichzeitig gestürmt wurde. Einer von ihnen war Daryll Morris.
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Leos blaue Augen strahlten, als er Wyatt in seinen Armen ansah. Sein kleiner Junge lächelte ihn ununterbrochen an, froh, dass sein Vater endlich einmal Zeit mit ihm verbrachte. Es war vielleicht nicht angemessen, doch wie hätte Leo da ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter ziehen können? Es war zu schön, das Lächeln seines Sohnes.
"Weißt du, ich finde das Alles sehr beunruhigend.", sagte Chris plötzlich, der seine Unruhe deutlich machte, indem er im Wohnzimmer auf- und ab ging, "Wie kannst du nur lächeln? Manchmal verstehe ich dich wirklich überhaupt nicht.", Chris seufzte, dann ließ er sich erschöpft auf die Sitzcouch fallen. Einige Minuten war es jetzt schon her, dass dieser Schattenkrieger Chris gezwungen hatte wieder nach Hause zu orben. Seit dieser gefühlten, halben Ewigkeit hatte er keinen Kontakt mehr zu den Schwestern aufnehmen können, er konnte sie weder orten, noch zu ihnen orben.
"Jetzt beruhige dich endlich, Chris. Ich kenne die Drei schon sehr lange und weiss, dass sie gut auf sich selbst aufpassen können. Sie werden wieder kommen.", erklärte der fest überzeugte Leo und blickte dann wieder zu Wyatt. Doch Chris gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. "Ich weiss auch, dass sie auf sich aufpassen können!", verteidigte er sich, "Aber weißt du nicht mehr was das letzte Mal passiert ist? Diese Typen sind anders! Und dieses Mal waren es sogar Zwei!!", seine Stimme erreichte eine unerahnte Höhe, als ihn plötzlich Angst überfiel, "Was wenn sie jetzt schon tot sind, während wir sprechen, he?!", Chris wusste, dass das nicht sein konnte - es durfte nicht sein - doch irgendwie musste er Leo auf die Wichtigkeit seiner verfahrenen Situation aufmerksam machen.
"Chris ...", Leo lächelte ruhig. Er setzte Wyatt ab, der sofort im Zimmer umher tollte, bevor er fortfuhr, "Jetzt hör mir mal ganz genau zu-"
Er stoppte, als er plötzlich spürte, wie sich ein Wächter des Lichts näherte. Erwartungsvoll blickte er zum Kamin, dorthin, wo er die Ankunft seines Artgenossen vermutete. Und tatsächlich bildeten sich wie aus dem Nichts hellblaue Orbs, die nach wenigen Sekunden schon wieder verschwanden. "Siehst du.", lächelte Leo Chris sofort an, dann fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte. Sein Lächeln schwand.
Chris war sofort auf seine Beine gesprungen und zu den Neuankömmlingen gesprintet, genauso wie sein großer Bruder, der zugleich von Phoebe auf den Arm genommen wurde. "Da seit ihr ja, Gott sei Dank geht es euch gut!", sagte Chris aufgeregt, dann verzog sich sein Gesicht, als auch er das Fehlen der Ältesten bemerkte. "W-Wo ist Piper?", stotterte er ängstlich.
Keine der Schwestern antwortete ihm. Beide ließen sich auf die Couch fallen, sichtlich erschöpft und mit den Nerven am Ende. Phoebe drückte den kleinen Wyatt mit geschlossenen Augen fest an sich, man sah ganz deutlich, dass sie Tränen unterdrückte. Und Paige ließ den Kopf hängen, das Einzige, dass sie davon abhielt ihn nicht an ihre Knie knallen zu lassen, waren ihre Arme, die sie auf ihre Oberschenkel stützte.
"Phoebe?", fragte Leo erst, dann wandte er sich an die zweite Schwester, "Paige?", fragte er auch hier, doch wieder antwortete ihm die Angesprochene nicht, "Was ist passiert?", fragte er schließlich. Er ahnte schon, dass das Verhalten der Schwestern mit Piper zu tun hatte.
"Piper ...", sagte Paige plötzlich mit leiser Stimme, "Sie ...Sie ... hat uns verlassen.", als sie ihren Satz beendet hatte blickte Paige den Wächtern des Lichts entgegen. Dann wandte sie sich zu Phoebe, die ein Schluchzen von sich gab. Mitfühlend strich ihre kleine Schwester ihr über die Schulter.
"W-Was?", nun verlor selbst Leo seine Ruhe. Mit geschocktem Gesicht stand er auf, stolperte direkt vor die Schwestern, "Sie ist ...?". Konnte das sein? Hätte er das nicht gespürt?! Er hegte doch immernoch jene tiefe Gefühle für Piper, die alle Hindernisse, ja selbst die Ältesten, überwunden- und in Wyatt seinen Höhepunkt gefunden hatten. Hätte er den Verlust seiner großen Liebe nicht spüren müssen?
Paige schüttelte den Kopf. "Nein, sie lebt.", sagte sie schlicht, "Aber ... sie hat uns den Rücken gekehrt.", erklärte sie und schloss die Augen. Sie hoffte, dass wenn sie sie wieder öffnen würde, sie endlich aus diesem Albtraum erwachen würde. Doch so war es nicht. Der Albtraum blieb Albtraum und so langsam fand sich Paige damit ab, dass er Realität war.
"Den Rücken gekehrt?!", nun kam auch Chris näher. Seine grünen Augen starrten in Paiges Braune. Vermutete er richtig? "Hat sie etwa die Seiten gewechselt?", fragte er ängstlich und dachte sogleich über sich selbst nach. Wenn Piper die Seiten gewechselt hatte ... würde er dann auch böse werden? Wahrscheinlicher war jedoch, dass er ohnehin nie gezeugt werden würde. Diese Krieger waren ein echtes Problem, nicht nur, weil sie die Welt vernichten wollten.
"In gewisser Weise ... ja.", sagte Paige schweren Herzens und ließ erneut den Kopf hängen. Sie wusste, dass jeder in diesem Raum es abstreiten würde, doch Paige fühlte sich schuldig für Pipers Handeln. Hätte sie ihrer Schwester nicht diese grässlichen Worte an den Kopf geworfen ... hätte sie nicht über diese Familie richten wollen ... dann wäre Piper jetzt sicher noch bei ihr - bei Phoebe.
"Lass den Kopf nicht hängen ..."
Als Paige wieder aufsah bemerkte sie, dass Leo sich vor Phoebe gekniet hatte, die Wyatt noch immer fest an ihre Brust drückte. Paige ahnte auch wieso: Wyatt war das Einzige, das ihr von Piper geblieben war.
""Lass den Kopf nicht hängen."?", Phoebe Stimme war laut, trotzdem klang sie sehr gebrechlich. Ihre Augen klitzerten vor Wut und Trauer gleichermaßen, "Wie kannst du das sagen?! Sie ist weg Leo - und sie kommt nicht mehr zurück!!", schrie sie ihren Schwager frustriert an, "Sie hat sogar ihr Versprechen gebrochen, Leo. Weißt du was das heißt?! Du weißt, dass Piper noch nie ein Versprechen gebrochen hat - vor allem nicht solche!", fügte sie lautstark hinzu. Was sie bis jetzt noch vor einem Nervenzusammenbruch bewahrte, war die Tatsache, dass Piper nicht tot- sondern immernoch am Leben war. Doch auch das konnte sich schnell ändern, da sie nun ein Teil des erbitterten Krieges beider Seiten war. Sie war Teil des Krieges zwischen Licht und Schatten.
"Ja, das weiss ich.", erklärte er nickend, "Aber du solltest wissen, dass wir Zeit haben. Wir können sie zurückholen! Aber nur, wenn wir sie nicht aufgeben, hörst du? Bitte gib' sie nicht auf Phoebe, das ist das Schlimmste, das du jetzt tun kannst. Verlier' sie nicht jetzt, deine unerschütterliche Hoffnung, die deine Schwestern schon so oft gerettet hat.", versuchte er Phoebe Mut zuzusprechen. Er platzierte seine Hand auf ihrer Schulter, worauf Phoebe ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten konnte: Sie brach in Tränen aus. Augenblicklich richtete sich Leo auf, setzte sich neben sie und schloss sie in seine Arme. Er fühlte sich einfach dazu verpflichtet ihr durch diese Zeit hindurch zu helfen, das war er ihr nach all den Jahren mehr als schuldig. Außerdem gab ihm diese Umarmung selbst Kraft um weiter zu machen.
Mit diesem Denken war der Älteste nicht alleine. Auch Paige hatte nicht gezögert ihre Schwester in den Arm zu nehmen und auch Wyatt, der immernoch auf ihrem Schoss hockte, amte das Vorbild seines Vaters nach und umarmte seine Tante so gut er konnte.
Chris war zu Tränen gerührt, aber nicht weil er diesen Anblick schön fand. Nein, er fand ihn eher demütigend, denn nun wurde ihm wieder direkt ins Gesicht geknallt, dass er in dieser Zeit nicht zu dieser Familie gehörte. Doch was erwartete er überhaupt? Sie wussten nicht, wer er war. Sie hatten keine Ahnung, dass er nicht aus der Zukunft gekommen war um das zweifach gesegnete Kind vor dem Bösen zu schützen- sondern um seinen Bruder daran zu hindern diese schrecklichen Taten zu begehen - in seinem Machtwahn seine eigene Mutter zu töten. Das Alles wussten weder die Halliwells, noch irgendein anderes Lebewesen aus dieser Zeit. Seine Gefühle waren also nicht angebracht.
Während er mit leisen Schritten das Wohnzimmer verließ, schweiften seine Gedanken ab, zu Piper, die er wohl so schnell nicht mehr sehen würde. Was dachte sie sich wohl dabei? Chris wusste, dass die Familie bei seiner Mutter an absolut erster Stelle stand. Sie musste also einen wirklich triftigen Grund für ihr Handeln haben. Doch was war das für ein Grund? Chris musste ihn unbedingt finden, denn nur mit seiner Hilfe konnte er ihrer Familie - vor allem Phoebe und Wyatt - einen unersetzlichen Teil des Lebens zurückgeben.

So und als Entschädigung gab es sogar zwei Teile, also beschwert euch nicht :clown:
 
Hmmm, wirklich klasse geschrieben. Super beshcrieben vor allem, war fast dran ebenfalls zu heulen ;) Nein, wirklich toll und natürlich interessiert mich wie die Haliwells damit jetzt umgehen und vor allem wies mit Piper und Chris weitergeht.
 
Und auch hier die Fortsetzung ... ;)

Kaum vollständig materialisiert sah sich Piper neugierig um. Doch sie brauchte ohnehin nicht lange um den Ort, an dem sie sich nun befand, zuordnen zu können: Es musste ein unbewohntes- und wahrscheinlich auch abrissbereites Haus sein. Trotz des modriges Geruchs und der verstaubten Holzdielen schien es hier ganz gemütlich zu sein, denn vor einem alten Kamin, der mit Sicherheit nicht mehr funktionsfähig war, lag eine riesige Decke ausgebreitet auf dem unbequemen Boden. Auf ihr lagen viele große- aber auch kleine Sitzkissen, die förmlich zum Hinsetzen einluden. Auch zwei große Sessel standen vor dem Kamin. Weiter bemerkte Piper, dass sich auch ein Kühlschrank im Raum befand. Ziemlich verlassen stand er in einer Ecke neben einem kaputten Fenster, das frische Luft in das Zimmer einließ.
Na das kann wirklich heiter werden, dachte sich Piper schmunzelnd.
"Geniale Bruchbude!", stellte nun auch Danny fest, der neugierig im Zimmer umher lief. Seine Schritte ließen die Dielen unter ihrer aller Füße laut aufschreien, sodass Piper nicht ganz sicher gehen konnte, dass sie dem Gewicht der Vier noch lange Stand halten würden.
"Es ist wirklich eine Bruchbude.", nickte Nathalie, "Aber ich denke wir haben uns gut eingerichtet. Nebenan sind zwei große Schlafzimmer.", erklärte sie mit verschränkten Armen. Daraufhin drehte sich Danny, dessen Augen nun leuchteten, um. "Wow!", rief er aus, "Lass' uns unser' Zimmer angucken - Ich will es sehen!"
Nathalies Blick wandelte sich zu Erstaunen. Was hatte er eben gesagt? Unser Zimmer? "Äh ...", Nathalie wusste nicht genau wie sie es ausdrücken sollte. Doch sie wusste, dass sie Danny schnell klar machen mussten, dass es kein gemeinsames Zimmer gab. Piper würde ihr Schweigen vielleicht ausnutzen ... zwar wusste sie noch nicht, dass es nur zwei Ehebetten gab. Doch Nathalie wurde das Gefühl nicht los, dass Piper trotzdem eine Bedrohung für sie darstellte.
Sie mochte Danny. Aber nicht so sehr um mit ihm ein Bett zu teilen - das wollte sie nur mit Falk! Doch es sollte nicht Piper, sondern genau dieser sein, der ihre Wortlosigkeit am Schopf packte und ausnutze: "Ja, das ist eine gute Idee.", nickte er Danny zu und konnte ein Lächeln nur sehr schwer zurückhalten, "Dann kann ich Piper zeigen, wo wir schlafen werden.", er drehte sich zu ihr, "Damit hast du doch kein Problem oder?"
Nathalies wütender Blick raste von Falk zu Piper. Denk' gar nicht daran., dachte sie zornig, als Piper ihren Blick erkannte und erwiederte. Doch auch ihre stille Drohung half nichts, denn Piper nickte Falk zu, "Nein.", antwortete sie ihm. Falk lächelte daraufhin endlich ohne Zurückhaltung: "Gut."
Während Nathalie einen Zornesausbruch unterdrückte, zogen sich Dannys Augenbrauen an seiner Stirn hinauf. Was denn ..., dachte er sich erst, dann grinste er Falk plötzlich fies an. "Wow, wow, wow ... wow! Warte mal ne Sekunde ..." - kurz tat er so wie ein großer Denker, dann setzte er das Grinsen wieder auf, "Was läuft denn da zwischen euch beiden Hübschen, hm?"
"Was soll das denn heißen?", fragte Falk genervt, allerdings nur um zu verbergen, dass er leicht rot angelaufen war. Bedrohlich lief er auf den Teenager, der ungeduldig herumzappelte, sodass sein Ohrring wackelte, zu.
"Er hat doch Recht.", sagte nun auch Nathalie und machte sich auf den Weg zu Piper, deren angenommenen Röte durch Nathalies Tonfall schnell wieder schwand. Als die Lichtkriegerin vor der ehemaligen Hexe stand, lehnte sie sich vor, damit ihr Gespräch möglichst vertraulich blieb und sagte: "Du konntest es nicht lassen, oder?!"
Pipers Augen verengten sich. "Was?", fragte sie mit merkwürdig tiefer Stimme. Daraufhin lehnte sich Nathalie noch ein Stückchen vor, sodass sich ihr Kopf direkt neben Pipers befand und sie ihr direkt ins Ohr flüstern konnte. "Du hältst dich wohl für was Besseres - weil du der auserwählte Krieger bist. Aber glaub' ja nicht, dass Falk ständig so nett und aufopfernd sein wird. Und ich erst recht nicht!"
Pipers Blick senkte sich etwas, auch wenn sie vor Nathalie nicht klein bei geben wollte. "Ich habe ihn nicht darum gebeten ...", antwortete sie Nathalie, darauf achtend, dass ihre Stimme nicht Unsicherheit, sondern das genaue Gegenteil vermittelte. Und es schien ihr zu gelingen, denn die Lichtkriegerin schwieg einen Moment, bevor sie die nächste und letzte Drohung aussprach: "Aber du hast sein Angebot auch nicht abgelehnt. Pass nur auf, was du machst. Gott steh' dir bei, wenn du es wagst ihn mir wegnehmen zu wollen. Lass deine Finger von ihm!". Mit diesen Worten machte sie kehrt und lief in Richtung der Zimmertür davon. Piper seufzte.
"Jetzt gib' es schon zu!", drängelte Danny währenddessen, "Du magst sie, hab' ich Recht? Komm' schon, mir kannst du' s sagen! Wir sind doch jetzt Kumpel!", lächelte er, während er sachte gegen Falks Schulter boxte. Das allerdings machte den ohnehin Genervten nur noch wütender, sodass Falks Miene immer griesgrämiger wurde. Wie ein Fels stand er dort, starrte Danny an und schwieg wie ein Grab. "Oder etwa immernoch nicht?", fragte Danny daraufhin, empört, dass Falk ihn wohl immernoch nicht akzeptieren konnte. Erneut traf er nur auf Falks Schweigen, sodass der Teenager die Augen verdrehte, "Verstehe.", sagte er genervt, "Wäre ja auch zu schön gewesen.", als er dann Nathalie sah, die ebenso genervt wie er schien und das Zimmer verlassen wollte, schloss er sich sofort an. Als sie Beide durch die Tür liefen, drehten sie sich nochmals zu Falk und Piper um. "Lassen wir die Turteltauben allein.", sagte der 17-Jährige zu Nathalie, die bedauernd lächelte, trotzdem hörten es auch die eigentlich Angesprochenen, zwischen denen nun Stille herrschte.
Es war ein unheimlich peinlicher Augenblick für die Beiden, denn sie fühlten sich nicht nur überrumpelt, sondern auch ertappt. "Ähm ...", Falk lief mit langsamen Schritten auf Piper zu, "Entschuldige bitte. Nathalie ist manchmal ... sehr launisch.", sagte er und lächelte entschuldigend. Es war nicht das beste Gesprächsthema, doch zumindest konnte er die peinliche Situation überspielen. Das fand wohl auch Piper, denn sie nickte, leicht lächelnd, "Halb so wild. Schwamm drüber ... Sag' mal ... was ist das, mit dir und Dan?"
Falk seufzte schwermütig. "Mit Daniel? Naja ...", Falk war sich manchmal selbst nicht sicher, wieso er Dannys Verhalten nicht einfach hinnahm, deshalb wollte er seine nächsten Worte sorgsam auswählen, was ihn allerdings nur stottern ließ, "Ich bin ... Ich bin nicht gerade ..."
"-nicht gerade überzeugt von ihm, ja, das ist offensichtlich.", Piper verschränkte nun ganz automatisch die Arme, als sie näher an Falk heran lief, "Aber wieso? Wieso bist du dann von mir so sehr überzeugt?"
Pipers noch zusätzlich fragender Blick machte den Mann ihr gegenüber nur noch nervöser, als er ohnehin schon war. Was sollte er darauf antworten? Falk schluckte unsichtbar dann setzte er ein schiefes Lächeln auf, "Naja, du ... Du hast einfach die richtige Einstellung. Daniel nicht. Er macht das nur, weil er eingesehen hat, dass er seinem Schicksal nicht entkommen wird. Jetzt hofft er, dass wenn er die Sache schnell hinter sich bringt, er auch schnell wieder zurückkehren kann."
"Aber ...", Piper blickte etwas beschämt zu Boden, "Das denke ich auch."
Falk musterte sie daraufhin besonders genau. Ja, das tat sie wirklich, trotzdem spürte er, dass Piper die Sache sehr viel ernster nahm als der Teenager. Und eben genau das war ja der springende Punkt: ... als der Teenager. Daniel war nur ein Kind. Es war logisch, dass Piper, eine ehemalige Hexe und Erwachsene, die Bedrohung viel deutlicher sah als Daniel.
Trotzdem. Falk konnte Daniels Verhalten nicht entschuldigen, niemals! Nicht, bevor er sich änderte. "Danny ist arrogant.", sagte er, "Er stellt seinen Dickkopf vor die Welt ..."
Seine Stimme klang tief und äußerst rau, trotzdem wagte es Piper den Jungen, der ihr vor nicht all zu langer Zeit geholfen hatte, zu verteidigen. "Ja aber er ist ein Teenager, Falk."
"Na und?" - Falk wurde laut - "Ich hatte auch keine Jugend - nicht mal eine richtige Kindheit! Ich war keine 10 Jahre alt, als mich mein Schicksal auf einmal in diese böse Welt gestoßen hat!", erzürnt lief er einige Schritte im Raum umher, "Nein, ich kann ihm einfach nicht trauen, nicht bevor er endlich begreift, dass das kein Spiel ist."
Piper schwieg. Was sollte sie auch sagen? Sie konnte ihn verstehen.
Mit 10 Jahren. Piper traute es sich gar nicht erst darüber nachzudenken, wie es ihr selbst ergangen wäre, wenn sie mit 10 Lenzen ihre Kräfte wieder bekommen hätte. Jetzt wusste sie auch, was er damals wohlmöglich hatte einsehen müssen: Dass er eines Tages für die gesamte Welt verantwortlich sein würde. Und er diese Last nur mit 3 anderen Menschen würde teilen können.
Piper wollte ihn nicht weiter mit diesem Thema belasten. Also suchte sie nach einem Anderem, und nach einem eher zufälligem Blick auf Falks Ring fand sie auch sofort eines. "Was hat es eigentlich mit diesen Ringen auf sich und wieso haben Leyla und die Anderen auch solche Ringe?"
Falk blieb abrupt stehen, starrte eine Weile auf seinen Ring, dann zog er ihn ab und hielt ihn Piper entgegen. "Diese Ringe sind für die Auserwählten bestimmt. Was genau sie bewirken haben wir noch nicht herausgefunden. Doch du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass dir dieses kleine Schmuckstück zusätzliche Kraft verleiht.", Falk lächelt, als er Piper neugierigen Blick sah, "Er ist wunderschön, nicht wahr?"
Ja, das war er wirklich. Schon als sie das Symbol das erste Mal an Joels Ringfinger gesehen hatte, hatte es eine unheimlich anziehende Wirkung auf Piper gehabt. Sie erinnerte sich an den Eintrag im Buch der Schatten und fragte sich sogleich: Wer sind die sogenannten "Seelenlosen", zu deren Abwehr die Ringe dienen sollten? Ihr Blick fiel zurück auf das Schmuckstück Falks. Gerade als sie erneut fragen wollte, warum die anderen Drei ebenfalls einen solchen Ring trugen, fiel ihr auf, dass es doch einen Unterschied gab: Joels Ring hatte viel dunkler gewirkt, denn die Farben Schwarz und Weiß waren auf Falks Ring genau umgekehrt angeordnet, sodass die weiße Blüte über der dunklen lag.
"Licht kann über Schatten herrschen, doch wo Licht ist, muss auch Schatten sein. Ebenso muss es auch irgendwo ein Licht geben, selbst wenn die Schatten regieren.", erklärte Falk, dann umfasste er plötzlich Pipers Hand. "Ich denke es wird Zeit, dass du deinen eigenen Ring bekommst.", Falk lächelte, "Als ich den letzten Ring endlich gefunden hatte, habe ich ihn wie meinen Augapfel gehütet, nur um ihn dir jetzt überreichen zu können. Komm.", und schon zog er sie aus dem Zimmer noch bevor Piper auch nur den leisesten Ton von sich geben konnte.
 
Sooo erstmal sorry, dass ich so lange net geschrieben habe, aber ich konnte nicht. Gelesen hab' ich aber ;D
Jetzt aber zum eigentlichen FB:
Also alle Achtung, diesen Abschied, also Pipers "Verwandlung" und überhaupt die Szene in der Lagerhalle ... hammergeil :D Super beschrieben, vor allem die Gefühle. Die sind ja sowieso deine Spezialität ;)
Gut find ich auch, dass du Daryll einbaust. Dadurch hast du zwar noch mehr Charas in der FF, aber mich stört's nicht, ich finds toll! AUch, dass du den einzelnen Leuten ein Profil gibts und nicht einfach erwähnst, dass es "sie auch gibt"!
Also ich kanns nicht oft genug sagen: Super Story, Super Ausführung, SUper FF!
 
Danke, ich geb' mein Bestes... diese FF liegt mir besonders am Herzen und dann ist es schön sowas zu lesen ;)

Hier dann zwei neue Teile. Ich weiss, im Moment ziemlich öde, nur Gerede, aber das muss sein, schließlich kann's nicht immer nur ums Prügeln gehen (und abgesehen davon geht's eh bald richtig los ;) )

"Ein Ehebett?!"
Überwältigt von dem unerwarteten Anblick blieb Piper im knarrenden Türrahmen stehen und musterte den Raum vor ihren Augen. Das Bett und seine Form war atemberaubend, aber es war nun mal eine Ehebett. "Ja!", rief Falk, der sich demonstrativ auf das Bett warf um dessen Komfort zu beweißen, "Ist es nicht wunderschön? Und bequem ist es auch!" - er runzelte seine Stirn: "Kaum zu glauben, dass es Leute gibt, die solche Dinge einfach zurücklassen oder wegwerfen. Sie wissen den Wert eines guten Schlafplatzes einfach nicht zu schätzen, findest du nicht auch?"
Immernoch baff, brauchte Piper eine Weile, bis sie begriff, dass Falk mit ihr sprach. "Ja!", lächelte sie aufgesetzt, "Du hast vollkommen Recht."
"Piper, wenn du ein Problem damit hast, dann ...", Falk ließ seinen Satz ausklingen und sah ungewollt zu Boden. Sicher machte er sich vor Piper gerade reichlich lächerlich, denn er schaffte es einfach nicht seine Enttäuschung zu verbergen. Doch Piper machte sich alles andere als lustig über ihn: "Ich hab' kein Problem damit, ich war nur etwas überrascht, dass es hier solche Betten gibt! Ich hatte befürchtet, ich müsse auf einer harten, versüfften Matratze - oder gar auf dem Boden - schlafen!", sie lachte auf, hatte dabei aber das ungute Gefühl, dass Falk durch ihre kleine Lügen spähen konnte und wirkte von daher trotz allem ziemlich angespannt, als sie sich neben Falk auf das Bett warf und wie er an die Decke starrte. "Und außerdem will ich kein Zimmer mit Nathalie teilen. Die Nacht würde ich nämlich nicht überleben - und ich hänge an meinem Leben!", fügte die älteste Halliwell ernst hinzu. Falk musste schmunzeln, lehnte sich dann aber vor und sah Piper ohne das kleinste Anzeichen eines Lachens in die Augen. "Ich weiss, dass du nicht angefangen hast, aber ihr müsst lernen, ein Team zu sein. Leyla, Dean und Joel sind eine Einheit, sind wir das nicht auch, haben wir schon verloren.", erklärte er und verlor sich plötzlich in Pipers lebendigen und trotz der Dunkelheit im Zimmer hell strahlenden Augen. Eigentlich wollte er nicht aufdringlich wirken, doch ihre Wärme hielt ihn gefangen. Piper erging es nicht anders. Auch sie wollte ihre Gefühle verleugnen, schaffte es aber nicht - zumindest nicht sofort. "Das sagt mir genau der Richtige.", antwortete sie und wandte den Blick ab. "Ich weiss.", erwiederte Falk seufzend, "Wir sollten jetzt schlafen. Morgen wird ein langer Tag."
Ohne zu zögern nickte Piper. Dieser Tag war ein langer gewesen - so viel war passiert ... noch einmal zog er an ihrem inneren Auge vorbei. Sie errötete, als sie bedachte, dass der Tag nun damit ausklingen würde, dass sie und Falk ein- und dasselbe Bett zum Schlafen nutzten. Deshalb drehte sie ihm den Rücken zu und machte sich am äußersten Bettrand so klein wie nur möglich. "Gute Nacht.", sagte Falk, der Pipers Lage nur spiegelverkehrt imitierte. Vorsichtig legte er die Decke erst über Piper- dann über sich selbst. "Danke.", erwiederte die neuste Lichtkriegerin, "Ich wünschte dir auch eine gute Nacht.", noch ehe sich das Zimmer in Schweigen- und einige Zeit später auch in Schlaf hüllte.
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Stöhnend ließ sich Phoebe auf einen der Küchenstühle fallen, gleichzeitig hob sie ihre freie Hand um die Morgensonne, die ihr jetzt direkt in die Augen schien, abzuschirmen. In der zweiten Hand hielt sie das Telefon, aus dem ihr eine äußerst empörte Stimme entgegen schrie. "Hör mal, Daniel ...", fing sie ruhig an, während sie sich kurz über die Stirn rieb, "Ich weiss, dass das nicht ausgemacht war - und fair ist es auch nicht. Aber wir haben unerwartet Familienprobleme - große Familienprobleme! - bekommen! Piper kann sich jetzt nicht um das P³ kümmern und Paige und ich auch nicht. Also bitte-", Phoebe stoppte einen Moment um tief Luft zu holen, "Du bist der Einzige, dem Piper den Club außer ihrer Familie anvertrauen würde. Bitte tu uns den Gefallen, Daniel." - da Phoebe Nichts dem Zufall überlassen wollte legte sie noch eines oben drauf: "Ich bin sicher, dass für dich auch eine Gehaltserhöhung rausspringt, wenn du den Club auf unbestimmte Zeit erfolgreich führen kannst!"
Einen Moment kehrte die allmorgendliche Stille zurück, dann lächelte Phoebe und sagte: "Danke, du bist ein Schatz!", bevor sie auflegte. Sie seufzte erleichtert. Zumindest konnte sie dafür sorgen, dass Pipers Club nicht geschlossen werden musste, aufgrund ihrer privaten Probleme. Diese gute Tat am frühen Morgen hob Phoebes Laune wieder ein wenig an.
"Wer war das?", fragte plötzlich Paige, die, gehüllt in ihren Morgenmantel, in die Küche trat. Sie wirkte verschlafen, trotzdem sah sie ihre Schwester erwartungsvoll an. "Ach.", sagte Phoebe nur kopfschüttelnd, "Ich habe Pipers Barkeeper angerufen und ihn gebeten sich um den Club zu kümmern. Zumindest solange bis wir wieder alles unter Kontrolle haben ..."
Paige nickte langsam. Sicher war es für Phoebe nicht leicht gewesen Daniel anzurufen. Trotzdem hatte sie es getan und das war ein erstes Anzeichen dafür, dass Phoebe ihre Hoffnung doch noch nicht verloren hatte. "Ein Glück, dass er nicht weiss, dass wir zur Zeit keine Arbeit haben. Ansonsten denkt er noch, dass wir uns nur auf die faule Haut legen wollen.", lächelte Paige, dann schenkte sie sich und ihrer Schwester eine Tasse von Phoebes frisch gekochten Kaffee ein. "Aber es hat auch was gutes, denn jetzt können wir uns voll und ganz auf Piper konzentrieren, ohne uns Sorgen um unsere Jobs machen zu müssen.", Danach wandte sie sich ohne weiter darüber nachzudenken an eine dritte Tasse, die noch auf dem Tisch stand. Doch dann bemerkte sie, dass es Pipers Tasse war und stoppte. "Es ist ungewohnt.", sagte Phoebe nickend, dann lächelte sie ihre kleine Schwester schwach an, "Heute morgen ging es mir genau wie dir ... Ich war noch total verschlafen und hatte vergessen, was passiert ist. Deswegen steht auch ihre Tasse auf dem Tisch ... Ich habe es einfach vergessen, Paige.", Phoebes Laune sank wieder in den Keller. Den Kopf hielt sie plötzlich gesenkt, was Paige vermuten ließ, dass sie sich deswegen Vorwürfe machte. "Du hast es nur verdrängt und das ist ganz natürlich.", erklärte Paige, dann lächelte sie, "Kopf hoch, wenn Leo wieder hier ist, hat er bestimmt gute Nachrichten."
"Nein, habe ich leider nicht."
Sowohl Paige als auch Phoebe zuckten zusammen als Leo plötzlich vor ihnen stand. Nur noch sehr blasse, blaue Orbs ließen vermuten, dass er - und Chris, der genau neben ihm stand - sich eben erst in die Küche transportiert hatte. Ihre Gesichter waren in tiefe Schatten getaucht, also mussten beide die ganze Nacht über versucht haben Informationen zu sammeln. Und das bei wohl nicht immer kooperativen Wesen, denn vor allem Leos Haut war dreckig und teilweise blutig und eingerissen. "Wo sich Piper aufhält, konnte ich nicht herausfinden und lokalisieren kann ich sie selbst als Ältester nicht mehr, weil sie ihre Magie anscheinend bereits genauso abschirmt wie alle anderen Krieger ...", seufzend ließ sich der Älteste auf einen der beiden letzten Küchenstuhl fallen, dann blickte er die Hexen abwechselnd an. Zu gerne hätte er ihnen gute Nachrichten überliefert - er hatte dafür mit Dämonen gekämpft! Doch letztendlich musste er - und nun auch Phoebe und Paige - einsehen, dass auch die Dämonen vor einem scheinbar unlösbaren Problem standen.
Na toll., war Paiges gedanklicher Kommentar. Hoffnungsvoll wandte sie sich an Chris, der mit verschränkten Armen stocksteif an einer Stelle stand, "Und du?", fragte sie letztendlich, da der Wächter des Lichts wohl nicht auf die Idee kam den Schwestern seine Geschichte freiwillig zu erzählen. Chris schüttelte sofort bedauernd den Kopf, als er Paiges Aufforderung verstand. "Ich konnte sie auch nicht finden und Informationen über diese Krieger - oder die Schatten - konnte ich auch nicht aufschnappen. Es ist als wüsste nur jeder von Etwas, das früher oder später auf die Welt zukommen- und sie zerstören würde. Etwas, das wir alle nie verstanden haben und auch niemals verstehen können und -werden.", auch er ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen und blickte zwischen den Schwestern hin und her, "Die einzige Neuigkeit, die ich für euch habe, ist die, dass sich jetzt auch gute Hexen mit anderen guten, magischen Wesen zusammenschließen um die Welt vor der Zerstörung zu bewahren. Man nennt sie "Die Hüter"."
"Ich glaube nicht, dass Piper sich ihnen angeschlossen hätte, wenn sie die Welt wirklich zerstören wollen.", warf Phoebe plötzlich ein und zog damit alle Blicke auf sich. "Ich meine ... das würde sie niemals tun.", als keiner der Anwesenden etwas erwiederte, blickte Phoebe jeden einzelnen an, "Wie könnt ihr das nur denken?", fragte sie empört.
Doch noch bevor sich Paige, die bereits den Mund geöffnet hatte, verteidigen konnte, konnte man eine Tür in sein Schloss fallen hören. Sofort drehten sich die vier Köpfe in Richtung Hintertür. Piper?, fragte sich Phoebe hoffnungsvoll in Gedanken und blickte deshalb auch eher enttäuscht drein, als sie ihren "Verbündeten" von der Polizei, Daryll Morris, erkannte. "Ihr habt Nerven!", sagte er aufgeregt, kaum, dass er in der Küche stand. Wut zeichnete sich auf seinem Gesicht, was ihm allerdings nicht sonderlich stand, "Ihr hättet mir davon erzählen sollen! Wisst ihr wie schwer es mir fiel eure Tarnung aufrecht zu erhalten?!"
"Beruhig' dich erst einmal, Daryll.", sagte Leo ruhig, "Was meinst du denn überhaupt?". Erneut zeichnete sich ein Wut-Höhepunkt auf Darylls Gesicht ab. "Das hier meine ich.", sagte er nur und hielt dann einen Ohrring in die Höhe. Paige, die bisher nur skeptisch die Augenbrauen verzogen hatte, erkannte ihn sofort. "Hey!", rief sie und packte sich instinktiv an ihr rechtes Ohrläppchen, an dem das Schmuckstück, das Daryll nun vorzeigte, gestern Nachmittag noch fröhlich gebaumelt hatte. Daryll nickte auf Paiges Reaktion hin: "Ich hab' ihn sofort erkannt, schließlich haben wir ihn dir damals zum Geburtstag geschenkt.", erinnerte er sich, als er den Ohrring noch ein letztes Mal musterte bevor er ihn Paige zuwarf und sich dann gegen den Küchentisch lehnte, "Natürlich habe ich ihn gleich an mich genommen, ansonsten hätten sie mit einer Analyse herausgefunden, dass er Paige gehört. Aber das war alles andere als leicht. Also, erzählt ihr mir jetzt endlich was hier los ist?! Der Hafenarbeiter hat von Schatten erzählt und ihr werdet es nicht glauben, aber diese Beschreibung kam mir sehr bekannt vor.", meinte der Polizist sarkastisch, "Ich nehme an ihr habt diese Frau, die Kirsten verfolgt hat, noch nicht aufgespürt, sonst würden nicht noch immer Schatten durch die Gegend rennen und Menschen angreifen."
Paige blickte durch die Runde und wusste sofort, dass sie diejenige sein würde, die Daryll über Piper informieren würde. "Eigentlich ...", fing sie langsam an, "Wissen wir wer diese Frau war.", sie pausierte und blickte direkt in Darylls fragende Augen, "Es war Piper."
"Was?", Daryll wirkte geschockt, weshalb Paige schnell fortfuhr, damit keine Missverständnisse aufkommen würden: "Aber sie befehligt die Schatten nicht, im Gegenteil, sie wurde am Hafen selbst von ihnen attackiert."
"Aber das ergibt keinen Sinn! Irgendjemand muss sie doch auf Kirsten gehetzt haben, oder?", fragte Daryll weiter, schob allerdings eine weitere Frage ein, als er durch die Runde blickte, "Wo ist Piper überhaupt?"
Paige schloss daraufhin die Augen und hob die Hand um ihn zu stoppen, "Eins nach dem Anderen.", sagte sie, "Diejenige, die vermutlich hinter den Schatten stehen, haben wir gestern in der Lagerhalle gestellt." "Deshalb waren wir auch dort.", fügte Phoebe hinzu, "Entschuldige, dass wir dich in Schwierigkeiten gebracht haben." - sie warf einen kurzen Seitenblick auf ihre kleine Schwester, die durch den verlorenen Ohrring fast ihre komplette Tarnung zerschmettert hätte - "Aber um ehrlich zu sein haben wir zur Zeit größere Probleme, als Aufzufliegen." Daryll schluckte daraufhin. Was konnte für Phoebe schlimmer sein als als Hexe aufzufliegen, den früheren Albtraum, der ihr eine Schwester geraubt hatte, nochmals zu erleben? Fragend blickte er zu Paige, da Phoebe anscheinend nicht mehr weiter erklären wollte. "Piper hat uns den Rücken gekehrt. Sie ist übergelaufen.", erklärte die Jüngste also, wurde aber von Phoebes empörter Stimme sofort verbessert: "Ob sie wirklich auf der anderen Seite steht, wissen wir noch nicht."
"Ausgerechnet Piper ...", murmelte Daryll unterdessen. Gedankenversunken starrte er an den Schwestern vorbei. Er wusste nicht wieso, doch diese Eröffnung schien eine tiefsitzende Panik in ihm freizusetzen. "Warum?", fragte er schlicht, als er aufsah.
"Daryll, ich will nicht unhöflich sein, aber ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst."
Sofort nickte der Polizist verständlich. Chris hatte es zwar nicht gesagt, trotzdem wusste Daryll, dass er jetzt nur im Weg stand. Zwar hatte er Probleme mit seiner Arbeit, doch sie hatten wirklich schwerwiegendere Probleme. Und er kannte sich mit der Magie nun mal nicht aus. Das Einzige, das er tun konnte, war die Tarnung der Schwestern aufrecht zu erhalten, solange es ihm möglich war. "Wir werden unser Bestes geben, Darryl. Das sind wir dir schuldig.", rief Phoebe ihm noch zu, bevor der Dunkelhäutige das halliwellsche Manor verließ.
"Na schön, dann lasst uns an die Arbeit gehen.", Paige sprang tatenfreudig auf - wie immer, wenn es wieder mal einen Dämon zu vernichten gab - nur lächelte sie dieses Mal nicht. Sie wirkte eher geknickt, als sie sich an ihre Wächter des Lichts- und Schwester wandte: "Lasst und einen Weg finden, diese Krieger aufzuhalten, bzw. sie zu vernichten." Chris dem Paiges Entschlossenheit zwar gefiel, wollte zumindest eines klar stellen, bevor er Paige aus der Küche folgen würde: "Du meinst die Schattenkrieger." "Nein.", antwortete Paige rau und schockte damit vor allem ihre Schwester, "Ich meine alle Krieger. Sowohl Licht- als auch Schatten.", und mit diesen Worten verließ sie die Küche und ließ drei ratlose Familienmitglieder zurück, die sich nun entscheiden mussten, ob sie Paige Folge leisten würden, oder nicht.
 
Also, wirklich wieder klasse geschrieben. Hat man angefangen zu lesen will man gar nicht mehr aufhören, weil du so schreibst das keine Langeweile aufkommt, oder etwas zu lange ausgedehnt wird. Gefällt mir echt gut. Und bahnt sich da etwa zwischen Falk und Piper etwas an? Was meinte Paige? Viele Fragen, hoffe auf Antworten ;)
 
Die Antworten wirst du bald kriegen. Eine sogar schon jetzt ;)

"Was ist denn Paige?!", fragte der Älteste genervt, "Ich war gerade in der 1. Besprechung der DalO - wahrscheinlich der einzigen, an der ich jemals teilnehmen kann!" Paige, die nach dem mehrfach-erfolglosen Rufen Leos, mindestens genauso genervt war wie der Wächter des Lichts, lief einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu. "Schön.", murmelte sie verärgert, erhob dann aber ihre Stimme: "Wegen dieser DalO ruf' ich dich auch! Erzähl' mir mehr von ihr."
Die Härte in Leos Gesicht wich. Was musste er da hören? Paige fragte das nicht umsonst - zogen die Schwestern etwa einen Eintritt in Erwägung? Er war froh, jedoch auch überrascht, über Paiges Interesse, deswegen brachte er die ersten Wörter nur schwer über die Lippen: "Naja ... Die DalO ... sie ist ein Bündnis zwischen Dämonen und Lichtwesen. Beide Seiten legen ihre Kräfte zusammen und kämpfen gemeinsam gegen die Krieger. Und auch gegen die Schatten, denn genauso wie du, denken wir, - Slike und ich - dass sie die Schatten kontrollieren."
"Slike?", fragte Paige, die während Leo ruhig auf ihrem Bett einen Platz gefunden hatte, aufgeregt hin- und her tigerte. "Slike ist der Sprecher der dämonischen Seite.", erklärte Leo, "Und ich der hellen Seite."
"Also stehen die Dämonen unter seinem Befehl und die Hexen und Wächter des Lichts unter deinem?", fragte Paige weiter und tigerte auch weiterhin durch das Zimmer. Dies störte Leo allerdings keineswegs; fröhlich erklärte er weiter. Endlich zeigten seine Schützlinge Interesse. "Nein. Jeder steht unter seinem- sowie meinem Befehl. Allerdings bin ich als Ältester nicht in der Lage oft bei der DalO mitzuwirken ... deshalb hat Slike mehr oder weniger die volle Kontrolle über die DalO und absolute Befehlsmacht über alle teilnehmenden Mitglieder, sprich Dämonen, Hexen, Wächter des Lichts usw.."
Paige zog auf diese Worte eine Augenbraue in die Höhe. Ein Dämon also? Ein Dämon führte diese ach so tolle Organisation Leos? Was, wenn er diese Macht nun anderweitig nutzen wollte?
Leo entgingen Paiges Zweifel nicht, also fuhr er schnell fort um Paiges letzte Skepsis entgültig zu zerstreuen: "Aber sei versichert, dass er die DalO gut und gewissenhaft führen wird. Er ist zwar ein Dämon, aber ich kann spüren, dass er die Bedrohung wirklich ernst nimmt und deshalb ausschalten will. Und sei es auch nur, damit er selbst einmal die Weltherrschaft an sich reißen kann." - der Älteste zuckte mit den Schultern - "Aber er weiss, dass dazu Gut und Böse zusammen arbeiten müssen." Als er geendet hatte, blickte Leo auf. Endlich hatte Paige gestoppt, nun stand sie stocksteif vor ihm, blickte zu Boden und ließ sich anscheinend noch einmal Alles durch den Kopf gehen. Obwohl ihre Entscheidung bereits vor diesem Gespräch schon stand. "Gut.", sagte sie ruhig, "Ich bin dabei."
"Toll!", rief Leo sofort aus. Also hatten sie doch eingesehen, dass die DalO der einzige Ausweg war. "Wann habt ihr euch dazu entschieden?", fragte er dennoch neugierig.
"Hast du mir nicht zugehört?", wurde Paige ungewollt laut, "Ich bin dabei. Phoebe kann- und will ich nicht mit hinein ziehen. Dazu habe ich kein Recht.", nach ihrem leichten Wutausbruch, sah Paige nun beschämt zu Boden. "Und ich denke darüber nach, seitdem Piper gegangen ist ...", murmelte sie und sah dann in Leos blaue Augen, "Ich werde sie zurückholen. Ich muss einfach!"
Leos Augen strahlten tiefstes Verständnis aus. Es war als fühle er dasselbe wie Paige und konnte sie deshalb so gut verstehen. "Na schön.", nickte er, "Aber Phoebe weiss doch von deinem Vorhaben?"
Als Paige mit einem kaum sichtbaren Kopfschütteln verneinte, lief er auf sie zu und packte sie locker an den Schulter, damit sein Schützling ihn ansah. "Du musst es ihr sagen. Wenn du ihr ohne einen Abschied und eine vernünftige Erklärung auch die zweite Schwester nimmst, zerbricht sie daran."
Nach einigem Zögern, nickte Paige. Er hatte Recht. Würde sie das tun, würde sie Phoebe nicht helfen, sondern sie nur noch mehr verletzen. "Danke, Leo.", sagte Paige und lächelte dankbar, "Ich werde mit ihr reden."
"Ruf' mich, wenn du soweit bist.", Leo nickte nur noch, dann ließ er Paige mit ihren Gedanken alleine. Sie musste ihre Worte gut wählen, denn Phoebe würde sie sicher nicht so leicht gehen lassen. Nicht nachdem was mit Piper passiert war.
Paige blieb zahlreiche Minuten einfach nur stehen. Es war schon schwer genug sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden, wie sollte sie Phoebe also dann davon erzählen?

Ein kurzer, aber wichtiger Teil ;) Geht bald weiter!
 
Joar, kurzer Teil, kurzes FB. Hat mir wieder super gefallen, blabla, also das übliche halt^^ BLick grad nicht durch, aber das klärt sich hoffentlich gleich ;)
 
3 sehr interessante Teile. Jetzt nimmt auch der Titel "Getrennte Wege" seine "wahre Gestalt" an. Ich dachte nämlich erst, das sei nur auf Piper bezogen ;)
Wirklich seehr interessant. Bin gespannt wie Phoebe reagiert und was aus Piper und Falk wird ... *fg* Da bahnt sich wirklich noch was zusammen, wie Firebird schon meinte :)
Also ich bitte um nen neuen Teil :D
 
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Den neuen Teil sollst du kriegen ;) Wird sowieso wieder Zeit.

Langsam stieg Phoebe die letzte Stufen der Treppe herunter. Sie hatte ein äußerst schlechtes Gefühl in ihrem Herzen. Doch seitdem Piper gegangen war, hatte sie dieses Gefühl ständig; Sie machte sich keine großen Sorgen. Als sie ins Wohnzimmer trat, änderte sich dies allerdings schlagartig.
"Wow.", stieß sie aus und zog somit Paiges und Leos Aufmerksamkeit auf sich, "Ich wusste ja, dass das Gespräch ernst werden würde. Aber ihr seht aus, als stünde eine Beerdigung an.", ohne auch nur den Ansatz eines Lächelns, blickte Phoebe ihrer Schwester in die Augen. Paige hatte sie gebeten hierher zu kommen, denn sie habe ihr etwas Wichtiges mitzuteilen. Nun war Phoebe gespannt, was dieses Etwas war. Wollte sie eine Entscheidung von Phoebe? Die Muskeln der Hexe verkrampften sich bei diesem Gedanken schmerzhaft. "Also?", fragte sie erwartungsvoll.
"Es gibt keinen Weg es dir schonend beizubringen ... deshalb ... deshalb sag' ich es einfach ...", Paige stoppte, unfähig etwas zu sagen. Stumm blickte sie ihrer Schwester in die Augen. Leo wartete eine Zeit lang ab, dann half er seiner Schwägerin. "Wir werden gehen.", erklärte er Phoebe und warf ihr einen ernsten Ältestenblick zu. Phoebe atmete daraufhin zwar erleichtert aus - zumindest hatte sich ihre Befürchtung nicht bestätigt - doch ihr Gesicht verzog sich in Unglaubwürdigkeit. "Wohin denn?", fragte sie verwirrt und blickte zwischen Leo und Paige hin- und her. Die stummen Sekunden bis Paiges Antwort kamen ihr wie eine halbe Ewigkeit vor: "Naja ...", langsam marschierte die Jüngste zu ihrer Schwester ohne den Augenkontakt zu unterbrechen, "Zur DalO."
"Na schön, wenn du es für das Beste hältst, werden wir gehen.", seufzte Phoebe. Also wollte sie doch eine Entscheidung. Dabei war es wie ein Ultimatum, das Phoebe trotz vieler Zweifel gegenüber Leos Organisation, niemals ablehnen würde. Paige zwang sie förmlich mitzukommen!, denn Phoebe wollte nicht auch noch ihre letzte Schwester verlieren.
Paiges Kopfschütteln ließ das ungute Bauchgefühl wieder präsenter werden. "Was?...", fragte sie sichtlich irritiert. Paige, die Phoebe mittlerweile kannte und wusste, dass in ihr aufgrund des Bewusstwerden der Situation Panik anwuchs, lief nun komplett auf ihre Schwester zu, starrte ihr eine Weile in die Augen und umarmte sie letztendlich. "Ich kann das nicht, ich kann dich da nicht mit hinein ziehen. Das ist meine Aufgabe. Verstehst du, Phoebe? Es ist ganz allein meine Aufgabe...", sie drückte ihre Schwester fester an sich, als sich Tränen in ihren Augen bildeten. "Ich werde sie dir zurückbringen. Ich verspreche es."
Phoebe, die selbst weinte, krallte sich plötzlich an ihrer kleine Schwester, verängstigt, sie auch noch zu verlieren. "A-Aber ... wir können das zusammen tun!"
"Nein, leider nicht.", sagte Paige bestimmt, "Ich muss das alleine tun.", schweren Herzens löste sie sich aus der Umarmung, wischte sich die Tränen kurz ab und lächelte Phoebe dann sanft an, "Ich habe uns die Suppe eingebrockt, ich werde sie auch wieder auslöffeln. Bitte vergib' mir, dass ich diesen Weg" - sie drückte Phoebe einen Couvert in die Hand - "wähle um dir Alles zu erklären ... Pass auf dich auf, Schwesterherz.", flüsterte sie noch, dann ging sie langsam zurück zu ihrem Schwager, hielt sich an dessen Arm fest und wenige Sekunden später waren beide in einem sanften, blauen Licht verschwunden. Bis zuletzt hatten sich die Schwestern in die Augen gesehen, sodass die geschockte Phoebe noch einige Sekunden ins Leere starrte. Sie war zurückgeblieben. Es war ein schreckliches Gefühl, das sie nun wahrnehmen musste: Das Fallen ins Bodenlose, obwohl man dachte es könnte nicht weiter abwärts gehen ...
Phoebe war einige Zeit gelähmt, verloren in ihren wirren Gedanken. Erst das Läuten der Standuhr holte sie in die Realität zurück. Phoebes Blick senkte sich, bevor sie den Couvert in ihrer Hand aufriss und ein Stück Papier heraus zog. Ihr Blick schweifte noch einmal durch das Wohnzimmer, das sie so sehr an ihre Schwestern erinnerte, als sie noch einmal tief Luft holte. Dann senkte sie den Blick wieder und begann den in schöner Handschrift geschriebenen Brief zu lesen:

Liebe Phoebe,
es tut mir so unendlich Leid, dass ich nicht mutig genug war, dir diese Worte ins Gesicht zu sagen. Selbst das Aufschreiben fällt mir sehr schwer. Trotzdem hoffe ich, dass du meine Gründe verstehen kannst.
Ich weiss, dass du dich jetzt von mir verraten fühlst, und es ist ok, denn ich habe es nicht anders verdient. Doch ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst, wenn ich irgendwann mit Piper zurück komme. Ich weiss noch nicht wie- oder wann. Aber ich habe es dir versprochen; ich hol sie dir zurück.
Es ist wirklich seltsam. Weißt du ... ich habe mir irgendwann einmal geschworen, dass ich nicht noch einmal zulassen werde, dass ihr euch gegenseitig verliert. Wie damals, als das Böse von dir Besitz ergriffen hatte. Ich habe miterlebt, wie sehr Piper - und auch du - an dem Ganzen zerbrochen ist. Ich wollte es zu verhindern wissen, dass ihr diesen Schmerz nochmals erleiden müsst. Doch jetzt ... jetzt habe ich selbst dafür gesorgt, dass das, was ich so dringlichst verhindern wollte, eintritt.


Phoebe legte nach dieser Stelle eine ungewollte, gedankliche Pause ein; Wieso nahm Paige alle Schuld auf sich? Sie konnte doch nichts für Pipers Handeln! Als Phoebe aufmerksam weiterlas musste sie ungewollt schmunzeln. Paige kannte sie besser, als sie bisher realisiert hatte:

Ich weiss, dass du der festen Überzeugung bist, dass ich nichts dafür kann. Aber das ist nicht wahr, Phoebe. Ich habe ihr diese schrecklichen Worte an den Kopf geworfen. Ich habe sie damit verletzt. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie uns verlassen hat, weil ich gesagt habe sie gehöre nicht mehr zur Familie.
Wie konnte ich? Wieso habe ich über diese Familie gerichtet? Piper war immer für mich da und so danke ich es ihr?! Sie hätte meine Hilfe benötigt, doch stattdessen habe ich sie getreten, als sie ohnehin schon am Boden lag, nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte.
Das hat sie anfällig gemacht. Dieser Falk hat sie uns zwar weggenommen, doch letztendlich hat sie seine Seite aus freien Stücken gewählt. Weil sie die Hoffnung in eine Familie, auf die sie zählen kann, verloren hat - und das ist nur meine Schuld!
Es tut mir so Leid, dass das passiert ist ... Du hattest vollkommen Recht, als du sagtest, dass es dich nicht wundern würde, wenn sie sich jetzt noch weiter von uns entfernt.
Kannst du dir vorstellen wie schrecklich es sich angefühlt hat, als sie es auch noch selbst gesagt hat? " Du hattest Recht. Ich habe mich verändert." ...
Wenn ja, dann weißt du auch, wieso ich dich nicht mit in die DalO ziehen kann. Ich musste- und wollte meine Fehler immer alleine ausbügeln und das hat sich auch jetzt, da ich meine Schwestern gefunden habe, nicht geändert. Du hast das nicht zu verantworten, wieso also solltest du meinen Fehler ausbügeln müssen? Das kann ich nicht verlangen. Und ich kann einfach nicht mehr tatenlos rumsitzen und mich selbst bemitleiden - damit hat es jetzt ein Ende! Ich muss etwas tun und ich werde etwas tun!
Sei einfach vorsichtig und pass auf dich auf. Du weißt, dass ich nur einen Ruf entfernt bin, falls du mich brauchst. Aber, Phoebe, bitte ruf mich nur im Notfall, denn ansonsten schaffe ich es nicht.
Denk daran: Die Macht von Dreien kann nichts und niemand entzweien!
Hoffentlich auf bald, in Liebe ...
deine kleine Schwester, Paige​

Lange Zeit betrachtete Phoebe einzelne Worte von Paiges Brief, allerdings ohne sie dabei zu lesen. Ihr Gehirn war schließlich noch immer mit dem Verarbeiten beschäftigt. Unbewusst sank Phoebes Körper auf ihren Lieblingssessel.
Sie fühlte sich so nutzlos - ohne Aufgabe! Paige war von dannen gezogen um Piper, die aus welchen Gründen auch immer die Familie verlassen hatte, zurückzuholen. Leo führte einen Krieg, wobei er seinen Sohn im Reich der Wächter des Lichts versteckte, und selbst Chris schien alles andere als Langeweile zu haben. Doch was war mit ihr? Phoebes Wunsch nach Courage, bzw. schlichtweg einer Aufgabe, wuchs schlagartig an. Paige war der Auslöser dafür, denn sie hatte Recht: Mit Nichtstun kann man etwas nicht wieder gerade rücken.
Phoebes Entscheidung stand schnell, genauso wie ihr Körper, den sie wieder erhob. Der Brief ihrer kleinen Schwester wurde ordentlich zusammengefaltet auf den Tisch gelegt, bevor man ein lautes Rufen wahrnahm: "Chris!"
Augenblicklich sah man eine Ansammlung blau-weißer Lichter, die sich schnell zum gerufenen Wächter des Lichts formten. "Was ist los Phoebe?", fragte er sofort, nachdem er weder einen Dämon noch eine Krisensitzung vorfand, "Und wo ist Paige?"
"Bei der DalO.", erklärte Phoebe und sprach schnell weiter, als sie Chris' entsetztes Gesicht sah, "Aber darum geht es jetzt nicht, denn ich brauche deine Hilfe! Wie komme ich am Schnellsten zu "den Hütern?"
"Willst du etwa beitreten?", fragte Chris irritiert.
"Ja. Paige hat mir klar gemacht, dass ich nicht weiter tatenlos rumsitzen- und mich selbst bemitleiden kann, während sie alles daran setzt unsere Schwester- und nebenher noch die gesamte Welt zu retten. Außerdem ist mir klar geworden, dass wir an verschiedenen Fronten kämpfen müssen, wenn wir wirklich etwas ausrichten wollen. Die Macht der Drei gibt es ohne Piper ohnehin nicht mehr."
Chris schwieg einen Moment, er schien in tiefen Gedanken versunken zu sein. "Paige ist also bei der DalO ...", sagte er dann leise, "... Ich hoffe nur, dass sie in einem Stück wieder kommt. Bei diesen Dämonen weiss man ja nie."
"Ihr geht es gut, Chris!", drängelte die ungeduldige Phoebe, "Jetzt aber zurück zu "den Hütern". Du sagtest, dass sie aus guten Mächten bestehen?"
"Äh ... ja. Der Anführer, Zach, ist wie Wyatt halb Hexer, halb Wächter des Lichts. Aufgrund dessen ist er den Ältesten zwar nicht ganz treu, trotzdem ist er ein wichtiger Kämpfer. Seiner Aufforderung sich ihm anzuschließen sind nur wenige Hexen und Wächter gefolgt, aber diese wenigen haben dennoch ein unheimliches Potential. Mit einer der Mächtigen Drei ist diese Organisation zu einigem zu Stande. Wer weiss, vielleicht würde sie allein uns retten."
Phoebe seufzte tief. Chris schien sie überzeugen zu wollen, dabei stand ihre Entscheidung bereits. Trotzdem wollte sie noch etwas Zeit schinden - vielleicht würde sie ja doch noch einen Grund finden, der einen Beitritt bei "den Hütern" unmöglich machte.
"Willst du das wirklich machen?", fragte Chris leise und senkte den Kopf etwas um seiner Tante in die Augen sehen zu können.
"Habe ich denn eine Wahl?", erneut seufzend stand Phoebe auf und lief mit verschränkten Armen durch das Wohnzimmer, "Ich war nicht diejenige, die die Partner gewechselt hat. Ich würde am Liebsten mit meinen Schwestern gegen diese Krieger kämpfen. Wie immer. Aber Piper und Paige ... sie zwingen mich dazu den Hütern beizutreten! Denn wenn ich es nicht tue, werde ich nicht mehr Herr meiner Gefühle. Ich würde zusammenbrechen, wahnsinnig werden."
Chris zögerte, sprach letztendlich aber doch seine Gedanken aus. Phoebe musste es hören, bevor sie denselben Fehler wie in ihrer Zukunft machen würde: "Also tust du es um deine Trauer zu verleugnen." - er seufzte; seine Tante war in jeder Zeit gleich - "Sie sind nicht tot, Phoebe."
"Aber sie sind auch nicht hier!", antwortete sie lautstark, "Du verstehst das einfach nicht! Du kennst das Gefühl des Alleinseins nicht!", in ihrem Frust trat Phoebe gegen das Couchbein, "Verdammt, ich war doch noch nie alleine ..."
Doch, ich kenne es zu gut, dachte sich Chris unterdessen, als er die Augen schloss. Seine schlimmsten Erinnerungen an die Zukunft holten ihn wieder einmal ein und erinnerten ihn einmal mehr an den Grund seiner Reise in die Vergangenheit. Er hoffte, dass Phoebe seine Gefühle in ihrem Rausch nicht bemerken würde, doch dem war nicht so.
"Ist alles ok?", fragte Phoebe, plötzlich wieder ruhig.
"Ja, ja.", sagte Chris hastig, "Also bist du dir ganz sicher? Bist du einmal da, gibt es kein zurück mehr. Er wird dich nicht lassen." Phoebe nickte leicht, woraufhin sich Chris von der Couch erhob, auf der er Platz gefunden hatte, "Na schön. Dann kann's ja losgehen." und kaum hatte er ausgesprochen, aktivierte er seine Kräfte. Zurück blieb das verwaiste Manor der Halliwells, deren Bewohner nun anstatt des gewohnten, gemeinsamen Weg- einen völlig getrennten nahmen.

Kapitelende ;) Bald geht's weiter!
 
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