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[Charmed] - Licht u. Schatten - Zwei Seiten einer Medaille

Hach, wieder super geschrieben. Bin echt gespannt was da jetzt noch alles kommt und passiert. Zumal du ja nicht sonderlich viel verraten hast ;) Ich hab nichts zu kritisieren, nur das ich das beim ersten mal mit Chris nicht verstanden hatte:

und schon hatte sich der faule Wächter des Lichts davon georbt.

Ist wieder was für mich als spätzünder gewesen *gg*
Aber trotzdem klasse, mehr als loben kann ich nicht^^

P.S. Bist ja nominiert, nä? *Daumendrück*
 
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Ja, die tägliche Inspiration :lol: Dauert aber noch eine Weile ... ;)
Sorry, dass es schon wieder so lange gedauert hat. Es scheint fast so, dass es immer lange dauert, wenn ich mich bemühe schnell den nächsten Part zu bringen :lol: Anyway ...

Langsam öffnete sie die Augen und blickte in drei erwartungsvolle Gesichter, nachdem die vier Hände sich von ihrem Kopf entfernten. Zwar hatten sie alle gesehen, dass ihr "Plan" aufgegangen war, dennoch wollten sie es aus ihrem Mund hören. "Es hat geklappt.", erklärte Piper, "Mir geht's viel besser!"
Ein Lächeln formte sich auch auf Pipers Lippen, als ihre Familie sie glücklich anlächelte. Zudem spürte Phoebe sicher auch, dass Paige und Chris stolz auf ihre gemeinsamen Heilkräfte waren, denn beide strahlten, wie eine Glühbirne auf tausend Volt.
"Und jetzt? Im Buch der Schatten steht kein einziger Absatz über diese Krieger, Chris weiss auch nichts von ihnen und Leo hält es nicht für nötig sich bei uns zu melden ... Und abgesehen von all dem wissen wir auch nicht wie wir sie aufspüren sollen."
Unglaublich schnell wandelte sich die fröhliche Stimmung zu einer Bedrückten und Nachdenklichen. Ausnahmslos jeder war in seine Gedanken vertieft, auch wenn sich diese deutlich unterschieden.
Piper, die endlich wieder klar denken konnte, war ganz besonders vertieft. Sie hatte schon lange den Gedanken an eine weitere Möglichkeit im Kopf. Einen Gedanken, der sie einfach nicht loslassen wollte. Sie wusste, das ihr Vorhaben unmöglich war. Sie wusste, dass ihr Plan niemals aufgehen würde. Aber tief in ihrer Seele war da auch das plötzliche Wissen, dass es trotz der theoretischen Unmöglichkeit einen Weg gab, den Krieger selbst zu beschwören. Alleine, ohne einen Zauberspruch aus dem Buch der Schatten oder die Hilfe ihrer Schwestern.
Dieses Wissen schöpfte sie aus dem neuen Glauben. Ja, sie glaubte an diese Macht von der die Frau gesprochen hatte. Denn wenn Piper sie wirklich besaß dann würde ihr Plan auch aufgehen. Und einen Versuch war es alle Mal wert.
"Versuchen wir einfach ihn selbst zu beschwören.", erklärte Piper leise und langsam, darauf achtend, dass es so aussah, als würde ihr diese Idee spontan durch den Kopf schießen. Denn von diesen Sachen sollten ihre Schwester noch immer nichts erfahren, obwohl sie diese Entscheidung bereute. Langsam stieg in Piper nämlich das Gefühl auf, sie würde sich selbst belügen, denn immer wieder redete sie sich ein nur auf den passenden Zeitpunkt zu warten; wenn sie wusste, mit was sie es zu tun hatte. Doch stattdessen wollte sie sich die Wahrheit nicht eingestehen. Nämlich, dass sie es alleine schaffen wollte.
"Hm ... einen Versuch ist es wert. Besser als nichts zu tun.", pflichtete Phoebe nickend bei, "Und einen Vernichtungszauber willst du auch selbst schreiben?"
"Ja.", Piper nickte und blickte dann zu Paige, um auch von ihr ein Kopfnicken zu bekommen.
Lange starrten sich die Zwei an, erst dann war Paige bereit sich der Sache anzunehmen und nickte. Auch sie war der Meinung, dass es einen Versuch wert war.
"Gut dann entschuldigt mich einen Augenblick. Ich geh' kurz mit Chris zu Wyatt.", erklärte die Älteste mit einem deutlichen Blick auf Chris, der sie reichlich überrascht ansah. Dennoch nickte er und lief dann zur Dachbodentür, während Phoebe und Paige ihnen nachsahen, solange es ihnen möglich war.
Auf dem Weg zu Wyatts Zimmer fragte sich Chris, warum Piper überhaupt mitkam - sie schien ja fast nochmal etwas mit ihm besprechen zu wollen - dann aber kam ihm der Gedanke, dass sie sich vielleicht von Wyatt verabschieden wollte. Entgültig. Schließlich war dieser Krieger gefährlich, wie sie selbst erfahren musste ...
Chris schluckte unsichtbar, als er an die Zukunft, aus der er gekommen war, dachte. Dort war nicht nur sein großer Bruder der Herrscher über das Böse, sondern auch seine Mutter tot. Damals, als er gerade 14 wurde, hatte er ihren Tod mitansehen müssen. Nochmal wollte er sie nicht verlieren. Und sein eigenes Leben genauso wenig.
Als Chris' Beine stoppten, stoppten auch seine Gedanken. Nun standen sie in Wyatts Zimmer und beobachteten den Kleinen im friedlichen Schlaf. Kaum zu glauben, dass dieser kleine Junge einmal die Weltherrschaft an sich reißen würde.
Lange Zeit standen sie da. Chris warf einen Seitenblick auf Piper. Was sie jetzt wohl dachte? Dachte sie daran, dass sie ihren kleinen Sohn vielleicht nie wieder sehen würde?
Und was war mit ihm? Vielleicht würde er seine Mutter und sein Leben verlieren ...
"Chris, bitte pass' gut auf ihn auf, falls ..."
"Nein!", rief er sofort kopfschüttelnd, " Die Krieger werden euch nicht besiegen! Das kann - nein, darf! - nicht sein! Ansonsten wäre das auch mein Ende."
Chris' Mundwerk war mal wieder schneller, als sein Verstand gewesen. Mit dem Verlangen sich selbst zu ohrfeigen, biss er sich erst auf die Lippe, dann ergänzte er schnell: "Ich meine ... dann hätte ich keinen Willen mehr zu kämpfen ... wenn meine letzte Hoffnung, auf eine bessere Welt, sterben würde."
Chris konnte erkennen, dass sie den Blick hob um ihn anzusehen. Wahrscheinlich wunderte sie sich, solche Worte zu hören. Schließlich hatte er so was noch nie zuvor gesagt.
"Du hast Recht ... Dennoch: Pass' bitte auf ihn auf. Als wäre er dein eigener Bruder."
Chris schloss die Augen. Als wäre er dein eigener Bruder ...
Leise seufzte er auf, bevor er die Augen wieder öffnete und in seine eigenen geerbten Augen blickte. "Du solltest jetzt gehen.", meinte Chris, während er den schlafenden Wyatt aus seinem Bett hob und auf den Arm nahm, "Wenn alles vorbei ist, ruft mich einfach ... Ich bin im Reich der Wächter des Lichts, dort ist Wyatt am sichersten. Viel Glück."
Piper, leicht nickend, vermied es wohl Wyatt entgültig Good-Bye zu sagen. "Gut.", sagte sie nur und wie auf Befehl verschwanden ihre beiden Nachfahren in einem blauen Schimmer, den sie hoffentlich recht bald wiedersehen würde.

Dieses Mal ein etwas kürzerer Teil!
Ahja und auch nochmal vielen herzlichen Dank an alle die für meine FF gevotet haben (auch wenn sie nicht gewonnen hat) ;)
 
Oh-Oh jetzt treffen sie wohl bald auf diesen Typi ... meinen Liebling :D
Mein Gott ich halte diese Spannung fast nicht aus, ich will unbedingt wissen wie es weitergeht!! Lass mich (uns) jetzt nicht hängen, Kath! Ich warne dich ;)
Also, schreib' schnell weiter! Dass du so weitermachen sollst brauch ich dir nicht mehr sagen, denn an Quali fällt bei dir nichts ab, das weiss ich jetzt schon!
Also ...
SCHNELL WEITER *anfeuer* :D
 
Es geht weiter!
Ist zwar etwas Gequatsche, aber Aktion kommt dann genug ... :D

"Glaubst du wirklich, dass wir uns mit denen anlegen sollten? Ich m-meine ... Wenn er schon Piper einfach so fertig machen konnte ..."
Unauffällig beobachtete sie mit ihrem Augen ihre nervöse Schwester, die ständig auf und ab lief. Sie war sogar so unruhig, dass sie Piper nicht bemerkte, die mit verschränkten Armen wieder auf den Dachboden trat. Phoebe warf ihr einen kurzen Blick zu, dann verfolgte sie wieder ihre kleine Schwester. "Der Krieger muss wirklich sehr sehr stark sein ... unser Spruch muss demnach also wirklich wirklich gut sein, ansonsten sind wir so gut wie tot."
"Da hast du vollkommen Recht, Paige. Trotzdem hätten ein "sehr" und ein "wirklich" gereicht.", erklärte Piper und erhielt sofort einen erschrockenen Blick von Paige, "Piper-", fing sie an, doch wurde sie von einem Kopfschütteln der Ältesten unterbrochen. "Nein, hör' mir zu: Du sollst wissen, dass ich euch zu keinem Risiko zwinge. Wir machen das also nur, wenn ihr auch voll und ganz dahinter steht."
"Das tu' ich ja!", rief Paige schnell, "Ich hab' einfach ... Angst."
"Verständlich.", nickte Piper ernst, "Aber ich denke wir sind mittlerweile mächtig genug, um so einen Spruch zu Stande zu bringen, oder nicht? Wenn alles glatt geht, ist er bald ... Geschichte."
Phoebe, erstaunt über Pipers Selbstbewusstsein, verschränkte nun ebenfalls die Arme, während sich ihre Augenbraue unfreiwillig an ihrer Stirn hochzog.
Die ganze Welt spielte in den letzten Monaten schon ziemlich verrückt. Vieles hatte sich verändert: Piper hatte endlich ihren Sohn auf die Welt gebracht. Leo hatte kurze Zeit später die Familie verlassen, um ein Ältester zu werden. Zur selben Zeit war auch Chris aus der Zukunft zurückgereist um die Welt zu retten. Dies hatte er geschafft: Die Schwestern konnten dank Chris' Wissen stark genug werden, um die Titanen zu besiegen. Nur ein paar Wochen später wurde Phoebe die Macht eines Empathen zu teil und sie und Paige mussten um ihre Schwester kämpfen, die ihr Leben einfach nicht mehr akzeptieren wollte und das einer Walküre angenommen hatte ... Ja Leos Verlust war für sie alle schwer. Und Phoebe hatte so das Gefühl, dass sich noch so einiges verändern sollte. Doch genau das wollte sie nicht. Sie hatte Angst davor, denn positiv waren all diese Veränderungen nicht und wenn, dann nur sehr eingeschränkt.
"Phoebe!"
Sichtlich zuckte sie zusammen, als sie plötzlich in Paiges Augen blickte. "Ja?", fragte sie, noch etwas abwesend. "Komm jetzt!", gab Paige nur augenverdrehend zurück.
Kaum ausgesprochen zog Paige ihre große Schwester zu dem kleinen Tisch auf dem Dachboden, wo bereits Piper saß und hektisch etwas aufschrieb. Sicher war es einer der beiden Sprüche, die sie unbedingt selbst schreiben wollte. Grob stieß Paige sie dann so in den Rücken, dass Phoebe geradewegs auf ihren Sitzplatz neben Piper fiel.
"He, nicht so grob!", beschwerte sich die Zweitälteste und blickte dann auf dem Zettel zu Pipers Händen. Dort stand schon reichlich viel. Ihr lag anscheinend wirklich viel an diesem "Dämon", denn nur selten kniete sich Piper so sehr in ihre "Arbeit". Merkwürdig war außerdem, dass es fast so aussah als würde sie diesen Spruch schon ihr Leben lang im Kopf haben und ihn jetzt nur noch aufschreiben müssen.
Wieder kam in Phoebe dieser Gedanke auf. Ja, sie hatte ein ungutes Gefühl bei dieser ganzen Sache - eine große schwarze Gewitterwolke schien über ihren Köpfen aufzuziehen. Und nun sah sie es auch als einen Fehler, Piper vorhin noch Mut zu dieser Tat gemacht zu haben.
_________________________​

Selbstbewusste Schritte hallten durch den Flur eines alten vermoderten Hauses. Zu Beginn dieses Tages hatten er sich noch deutlich zurückgehalten. Doch jetzt, wo er sehr viel mächtiger geworden war, konnte er sich selbstbewusstere Schritte erlauben.
Als Joel dann das muffigste Zimmer in diesem Haus betrat, sah er sofort Dean, seinen Schattenkrieger-Kollegen. Er hielt sein pechschwarzes Schwert majestätisch in die Höhe und schlug damit soeben auf ein Schattenwesen ein. Kaum war es getroffen, fiel es zu Boden und verschwand.
"Die schon wieder? Es werden immer mehr ... Was hat das zu bedeuten?", fragte Joel und verschränkte nur seine Arme, als Dean noch ein wenig angeberisch sein Schwert schwang, bevor es sich dann aus seiner Hand auflöste. Schwungvoll wandte sich der große Mann um und blickte den eben Erschienen an. "Sie werden nicht nur von unserer Macht angezogen. Vergiss das nicht.", sein Blick verschärfte sich, "Was machst du eigentlich hier?"
"Ich habe die Seele meines Vaters ... und bin nun stärker, als jemals zuvor!", erklärte Joel stolz. Doch Lob konnte er bei Dean nicht ernten - was er eigentlich hätte wissen müssen. "Sonst noch was?"
Leicht eingeschnappt verschärfte sich auch Joels Blick. Teufel ... wie er es hasste, wenn Dean so mit ihm umsprang. "Leyla hatte Recht.", erklärte er, "Sie waren wirklich da."
"Hast du denn je daran gezweifelt?"
Nun verlor Joel aber seinen letzten Nerv. "Hör' auf mich so anzumachen, du Großkotz! Was ich damit sagen wollte ist, dass ich keine großen Probleme hatte sie wieder zu verjagen!"
Dean flog ein seichtes Lächeln über die Lippen. Erneut lief er Joel entgegen und klopfte ihm nun leicht auf die Schulter. "Das lag wohl daran, dass sie dich nicht aufhalten wollten ... Sie wollten nur sicher gehen, dass es der Hexe gut geht. Aber du bist zu schnell verschwunden, um das begreifen zu können."
Joel überkam eine leichte Gänsehaut. "Was? Warst du etwa auch da?!", seine Stimme wurde immer schärfer, desto mehr Wut in dem jungen Mann aufkam, "Ohne es mir zu sagen?!"
Dean, immer noch gelassen, sah nur auf den kleinen Joel herab. "Du musst noch viel lernen, wenn du mich nicht mal gespürt hast.", erklärte er, "Und was Leyla wohl sagt ... wenn sie erfährt, dass du die Hexe nicht getötet hast, als du die Chance dazu hattest?"
Joels feuriges Gemüt beruhigte sich wieder. Dean hatte es sich mit diesem Punkt ermöglicht, Joel in der Hand zu haben. Ja, er hatte sie am Leben gelassen, aber nur, weil er sein eigenes nicht verlieren wollte. Falk hätte ihn doch glatt umgelegt, so wütend wie der aussah ... Andererseits war er mächtiger geworden ... wer weiss, vielleicht hätte er Falk ja besiegen können?
Verdammte Hexe, dachte er genervt, alles nur wegen ihr! Wenn ich sie das nächste Mal sehe, fuhr er in Gedanken fort, werde ich sie und ihre Schwestern töten! Ohne Rücksicht auf Verluste.
"Ist doch auch egal.", murmelte Joel nach einer Weile, "Jetzt, wo wir endlich stark genug sind, unsere Feinde zu töten, kann auch sie nichts mehr ändern. Die Welt gehört uns!"
Joel fing an zu lachen. Immer lauter und verrückter. Selbst Dean konnte sich jetzt ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Ihr gemeinsames Lachen ließ das ganze Haus zittern ... bis sich plötzlich ein weißer Lichterwirbel um Joels Füße bildete. "Was zum-", knirschte er hervor, als der Wirbel immer stärker wurde und begann ihn vollkommen einzuhüllen. Mit einem Stampfer wollte er sich befreien, doch dann hörte er die Stimme seines Freundes.
"Die Hexe.", erklärte Dean, dem das Lachen sichtlich vergangen war, "Sie will eine Revanche ... Wehr dich nicht.", Joel sah nur noch das erneute Lächeln seines Kollegen, bevor ihm weiß vor Augen wurde, dank der vielen weißen Lichter. Den Abschlusssatz hörte er trotzdem noch, denn seine Ohren machten die Lichter nicht taub: "Die perfekte Chance ... Töte sie, entgültig! Dieses Mal kann ihnen auch Falk nicht helfen!"

TBC ;)
 
omg ist das spannend! Wie konntest du nur einfach aufhören? Fies! :)
Ein wirklich toller Teil, wie immer spitze geschrieben. Bin schon unheimlich auf den neuen Teil gespannt,also lass dir bitte nicht mehr so viel Zeit! ;D
 
Weil ich euch, und gerade dich David ;), nicht weiter auf die Folter spannen will, gibt's jetzt den neuen Teil, extra large ;)

Phoebe war mit ihrem Gefühl, alles würde viel zu schnell gehen, nicht alleine. Wie sie jetzt hören musste, ging es ihrer kleinen Schwester nicht anders. Aufgehetzt rannte sie Piper hinterher. "Warte doch mal, Piper. Wir sollten diese Sache ganz genau durchdenken! Schließlich ist es 10 Minuten her, dass du angefangen hast den Spruch zu schreiben ... Glaubst du wirklich, dass er jetzt schon gut genug ist? Perfekt genug?!", sachte packte sie ihre gemeinsame größte Schwester an den Schultern, da diese einfach nicht hören wollte und so langsam alles beiseite gestellt hatte, was man auf dem Dachboden beiseite stellen konnte, "Jetzt warte doch!"
Piper befolgte die Anweisung zwar, allerdings nur, damit sie Paige einen äußerst säuerlichen Blick zuwerfen konnte, "Je länger wir warten, desto mehr Unschuldige kann er töten!"
Paige, die es nach dem vierten Anlauf kein fünftes Mal mehr versuchen wollte ihre Schwester zur Vernunft zu bringen, zog die Arme zurück und warf nun ihr, Phoebe, einen entsetzten Blick zu, der sie zugleich auffordern sollte auch etwas zu sagen.
"Ich weiss nicht ... Mir scheint es mehr als willst du persönlich Rache nehmen.", murmelte Phoebe erst leise. Als Piper keine Antwort gab, fuhr sie einfach fort. "Na schön ... Ich vertrau dir ja, Piper. Wir wollen ihn ja schließlich auch loswerden.", erklärte Phoebe, auch wenn sie tief im Innern nun die Angst verspürte, dass ihr Tod durch pure Unvorsichtigkeit hervorgerufen werden könnte. Wer versicherte ihnen denn, dass die Macht der Drei stark genug war diesen Typen zu vernichten? Sie hatten ihn ja noch nicht einmal im Buch der Schatten ausfindig machen können ... Doch Phoebe konnte daran nicht zweifeln, nicht, nachdem sie keine Stunde zuvor ihrer Schwester versichert hatte, dass sie "schon ganz andere Dämonen besiegt hatten".
Seufzend ging sie zu Paige, deren Gesicht eine merkwürdige Farbe angenommen hatte. "Wir schaffen das schon, Paige.", sachte zog sie ihre kleine Schwester noch etwas näher zu sich, sodass sie ihr ins Ohr flüstern konnte, "Wir müssen nur zusammenhalten, um die Macht der Drei auch nutzen zu können. Dann kann eigentlich nichts schief gehen.", erklärte sie weise. Paige nickte nur leicht.
"Können wir jetzt?", fragte Piper ungeduldig, da sie sowieso nichts mehr fand, was sie hätte zur Seite schieben können um Platz für einen Kampf zu schaffen. Der Wissensdrang, den sie verspürte, fing immer weiter Feuer, gleichzeitig machte sich in ihr noch ein anderer Drang breit: Sie wollte diesen Typen endlich büßen zu lassen. Eigentlich hatte sie ja niemanden etwas zu beweisen. Trotzdem verspürte sie den Drang dazu.
Kurz warf sie ihren Schwestern noch einen Blick zu, dann fingen sie auch schon alle gleichzeitig an, den Spruch aufzusagen, den Piper ihnen entgegen hielt:
"Ihr Urväter der Magie erhört unsere Bitte,
der dunkle Krieger soll gebracht werden in diese Mitte.
Was wir suchen, sollen wir finden,
denn nur so wird das Gute gewinnen.
Nun trete ein in den Zirkel der Drei,
dein Eigenhandeln sei hiermit vorbei."
Kaum war der Spruch gesprochen sah man in der Mitte des Dachbodens den Holzboden in einer kreisförmigen Linie aufglühen, in dessen Mitte sich sichtlich etwas- oder jemand materialisierte.
Phoebe und Paige, erschrocken, dass der Spruch doch wirklich so gut funktionierte, wären sich fast gegenseitig in die Arme gesprungen. Eingeschüchtert liefen sie etwas rückwärts, während Piper gespannt das Schauspiel verfolgte. Gespannt, ob dieser Kerl von vorhin wirklich auftauchen würde.
Immer mehr weiße Lichtkügelchen versammelten sich innerhalb des Lichtkreises am Boden des Halliwellhauses, sodass sie fast aus diesem austraten. Doch bevor das geschah verschwanden sie in einer kleinen Explosion, die sie im ganzen Raum verteilte. Ein wunderschöner Lichterregen prasselte über die Schwestern, verschwand aber sofort, sobald er etwas berührte.
Phoebe und Paige waren davon so fasziniert, dass sie nicht mal bemerkten, dass sie nicht mehr alleine waren ... Pipers Zauber hatte funktioniert.
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Kapitel 6: Ein übermächtiger Gegner

Das gibt's doch gar nicht, dachte Piper angestrengt, es hat wirklich geklappt!
Sie hatte also Recht behalten, mit dem Gedanken, dass sie ihm schon sehr bald wieder gegenüber stehen würde. Zu gerne hätte sie einen Freudenschrei losgelassen, aber als sie Joels Augen sah verging ihr die Freude sofort wieder. Was hatte sie eigentlich getan? Verdammt, sie hatte ihn beschwört! War sie denn verrückt? Hatte sie denn diese grässlichen Augen vergessen?
"Du!"
Wieder mal wusste Piper, dass sie angesprochen war. Doch das war kaum zu übersehen, denn Joel zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf sie, wie einst auch Nathalie.
"Was willst du?", knirschte der junge Mann hervor und schien sich unter Kontrolle halten zu müssen, nicht gleich auszurasten. Damit wurde Piper augenblicklich klar: Ihr Spruch hatte ihn nicht gezwungen zu kommen ... er hatte es freiwillig getan.
Pipers Schwestern, die sich noch deutlich zurückgehalten hatten traten nun neben sie, damit sie auch die Macht der Drei nutzen konnten, wenn es nötig war. "Was hast du mit dem Mann angestellt?", fragte Phoebe nun mit rauer Stimme.
Eine Weile blickte Joel sie an - anscheinend überlegend, was er antworten sollte - dann fing er an zu Lachen und sah zu Boden. Nur bedrohlich funkelten seine Augen hervor. "Was geht euch das an? Für euch ist er nicht mehr rettenswert ... Vergesst ihn!"
Paige neigte den Kopf ebenfalls etwas zu Boden, ließ die Augen aber auf dem Krieger. Das war er also. Derjenige, der Piper so schnell ausgeschaltet hatte und derjenige, der auch in einer jahrhundertealten Legende erwähnt wurde ... Irgendwie hatte Paige ihn sich älter vorgestellt. Er sah ja kaum älter aus als 20!
"Ist das der einzige Grund für euer Rufen? Um herauszufinden was mit diesem Nichtsnutz passiert ist?", fragte Joel ungläubig und verengte die Augen. Bewusst, dass Pipers Blut unter diesem Blick gefror, wendete er ihn sofort auf die Hexe, die er bereits "kennengelernt" hatte. Doch sein Trick zog nicht - kein zweites Mal.
"Nein. Wir wollen dich aufhalten.", antwortete die Älteste kurz und knapp, "Was du mit mir oder dem Mann gemacht hast, machst du mit keinem anderen mehr!"
Unbeeindruckt von diesen Worten lief Joel nur seitlich hin und her, nachdenklich und zugleich abwesend. Erst jetzt bemerkten Phoebe und Paige das Schwert, versteckt in einer Scheide, die an seinem Rücken befestigt war. Augenblicklich schluckten sie im Chor und wandten den Blick zu ihrer großen Schwester.
Die verfolgte Joel kurz misstrauisch mit den Augen und hielt den Zettel mit dem Vernichtungszauber immer höher, sodass Phoebe und Paige wussten, dass sie ihn gleich aufsagen wollte.
Nur wenige Sekunden, in denen Joel nichts weiter tat als hin und her zu laufen, vergingen, bevor die Älteste plötzlich den Zettel hervor zog. "Jetzt!", sagte sie nur knapp - Rache übermannte sie, sodass sie ihre Fragen vollkommen vergaß - und setzte dann sofort zum Lesen an. Ihre Schwestern stimmten in den Chor mit ein:
"Uraltes Böses wandelt hin und her,
doch bald gibt es diesen antiken Bund nicht mehr.
Hiermit wollen wir es lösen,
dieses Band des Bösen,
wollen vernichten,
das selbstgierige Richten.
Reicht uns jetzt die Macht,
die uns zum Erbe gemacht,
damit die bedrohte Welt,
sich unter' m heiligen Licht der Drei erhellt."
Wie bei Pipers Beschwörungszauber dauerte es nicht lange, bis eine Wirkung sichtbar wurde; Unter Joels schwarzen Schuhsohlen quoll eine große Flamme hervor. Daraufhin blieb der Krieger stehen und blickte zu seinen Füßen herab. Die Flammen wurden schnell größer und letztendlich fing auch Joels Hose Feuer. Genervt verzog er das Gesicht und wartete noch eine Weile ab, in der Hoffnung er müsste sich die Hände doch nicht schmutzig machen, bevor er die Flammen dann doch mit einem einzigen Handschlag löschte. Die zurückgebliebene Asche klopfte er ebenfalls mit einem einzigen Handschlag ab.
Erneut konnte Paige es nicht lassen den Klumpen in ihrem Hals herunter zu schlucken. Der Spruch hatte funktioniert - ganz klar - doch was hatte es gebracht? Nichts. Er hatte die Flammen des Todes einfach so - mit der bloßen Hand - erstickt ...
"War das Alles?", fragte Joel und blickte zwischen den Schwestern hin und her. Er sah wütend aus, doch war er wütend genug sie alle zu töten? Phoebe hoffte das Beste; dass Joel einfach wieder verduften würde.
"Wirklich schwach.", erklärte Joel spöttisch, "Jetzt bin ich dran!!"
Phoebe hielt die Luft an, als ihre Angst wahr wurde. Gerade wandte sie sich noch schnell zur Seite, um ihre beiden Schwestern noch rechtzeitig wegzustoßen. Doch Joel war schneller als sie. So schnell konnte sie gar nicht gucken, da hatte er auch schon die Hand erhoben und den Finger nach ihnen ausgestreckt. Augenblicklich wurden alle Drei von einem Luftstoß erfasst, der sie von den Beinen riss.
Es stellte sich heraus, dass Pipers Methode, alles in die Ecke des Dachbodens zu räumen, damit sie in der Mitte genug Platz hatten, mehr als verhängnisvoll war. Dadurch, dass auch die Schwestern durch die gewaltige Druckwelle in Nähe der Ecken flogen, landeten sie nämlich nicht all zu sanft in einem Haufen Gegenstände.
Paige krachte unsanft auf den kleinen Tisch, auf dem sie nur wenige Minuten zuvor den Vernichtungszauber geschrieben hatten. Wie zu erwarten war hielt das kleine Holzstück Paiges Gewicht nicht Stand und so fielen die hölzernen Tischbeine in sich zusammen. Lediglich die Tischplatte, auf der Paige sich mit schmerzverziertem Gesicht krümmte, blieb unversehrt.
Auch Piper war nicht in der Lage sich unmittelbar nach dem Sturz wieder aufzurichten. Sie war geradewegs gegen einige altmodische und schwere Jackenständer gefallen, von denen sie einen mit sich riss, als sie zu Boden stürzte. Kurz darauf fiel der Ständer auch schon um und Piper wusste, dass erst ihre Organe seine Bremse gewesen sein mussten. Schließlich spürte sie das kalte Eisen des Ständers auf ihrem Bauch.
Phoebe war die Erste, die Joel wieder entgegen blicken konnte. Als sie das tat fiel jedoch das Buch der Schatten in ihr Blickfeld. Dieses musste vom Buchständer gefallen sein, als ihr Körper diesen berührt- und daraufhin umgeworfen hatte. Auf dem Buchdeckel waren noch immer die drei Kreise zu sehen, die ihre Macht symbolisierten. Doch etwas hatte sich schwerwiegend verändert ... sie waren nicht mehr komplett vereint. Der oberste Kreis hatte sich aus dem Bund gelöst.
Das ist es also, dachte sie erschrocken, deshalb wirkt die Macht der Drei nicht ... weil sie gebrochen ist! Die Frage war nur, wer von den Dreien dieser abgespaltene Kreis war.
Völlig neben sich stehend, da sie mit dieser Möglichkeit nun wirklich nicht gerechnet hatte, blickte sie sich nach ihren Schwestern um und im selben Moment fiel es ihr auf. Der Missmut, der über den ganzen Dachboden zu spüren war.
"Piper, Paige! Ihr müsst an die Macht der Drei glauben!", rief Phoebe, voller Panik Joel würde sie alle in der nächsten Sekunde umlegen, "Glaubt daran!"
Der Krieger, einem Lachkrampf nahe, fand es sehr amüsant, wie verzweifelt Phoebe versuchte ihre Schwestern zu ermutigen, obwohl diese vermutlich nicht mal zuhörten. Zumindest sah es nicht so aus, denn noch immer lagen die Zwei auf ihren Rücken und versuchten sich ab und an zu drehen, wie Käfer, die nicht mehr auf die gebrechlichen Beine kamen.
Plötzlich fiel ihm sein Schwur wieder ein. Beim nächsten Mal ... hatte er sich geschworen. Und auch Dean hatte ihn gedrängt: "Töte sie, entgültig!" Nie hätte er gedacht, dass er es sein würde, der die "entscheidende Person" umlegt, bevor Falk sie je erwecken konnte. Doch jetzt lag diese Chance vor ihm ... und Joel würde sie nicht so einfach fallen lassen.
"Ob mit- oder ohne Macht der Drei ...", erklärte er ruhig und hob gleichzeitig wieder eine seiner beiden Hände an, "... sterben werdet ihr so oder so!"
Phoebe, die längere Zeit keine Veränderungen erkennen konnte, war nicht ganz klar, was er diesmal mit seiner Handbewegung bewirken wollte. Erst als sie sich endlich erhoben hatte, wusste sie was Joel tat; Er übte seine Kräfte an Paige.

Entschuldigt bitte die zwei grässlichen Sprüche. Ich bin nunmal nicht zum Zauberspruch Schreiben geboren :lol: Hoffe der Teil gefällt euch trotzdem (und ja, es ist wieder eine gemeine Stelle :gemein: )
 
Soooooooooooo, ich schreib auch mal wieder was, seitdem ich einige Zeit nicht online war :komisch:
Na ok, auf alle Fälle ersteinmal "hui". ALso, an einigen Stellen blieb mir kurz die Luft weg und ich musste ebenfalls schlucken. Alle Teile, worauf ich nicht gewantwortet habe waren wieder super super spannend. Und anscheinend haben die Drei einen Gegner gefunden den sie nicht besiegen können, oder doch? Jedenfalls ist mir Joel ziemlich sympathisch *gg* Und die Gefühle und Gedanken hast du auch wieder super geschrieben, fands nur doof, das du wieder an so einer spannenden Stelle aufhören musst *schnief*

Aalso, schnell weiter :p
 
Wow, Joel ist ja wirklich übermächtig!
Sehr spannender Teil, muss mich Soph anschließen. Ich dachte mir manchmal nur so "Ooooh, shit!" :zustimmen! Die Gedanken wie immer sehr ausführlich, klasse! Kann man sich die Situation für die einzelnen Charakter viel besser vorstellen! Aber das brauch' ich dir nicht jedensmal sagen, das weisst du mittlerweile ;)
Bin schon total gespannt wie es weitergeht ... und vor allem WIE es ausgeht, denn der Kapitelname lässt ja auf ein weniger glückliches Ende für die Drei hoffen ... :uhoh:
Schreib schnell weiter!! :zustimmen!
 
Nanu, keine Kommentare zu den Sprüchen? :D
Wollte eigentlich gestern schon posten :lol: Naja, lieber später als nie ;)!
Da der Teil nicht so lang ist geht es auch schnell weiter, promised!

Nur langsam hatte es Piper geschafft sich wieder zu erheben. Doch ihr Gehirn war umso schneller im Verarbeiten der Daten, die ihre Augen weitergeschickt hatten. Sie zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde; blitzschnell riss sie ihre Arme in die Höhe. Doch Joel war noch viel schneller. Er erhob ebenfalls seine Hand und setzte noch vor Piper seine Kraft ein.
Ohne Vorbereitung wurde die älteste der drei Hexen plötzlich am Hals gepackt. Ächzend führte sie ihre Hände zum Hals, wollte sich aus dem würgenden Griff befreien. Doch wie wollte sie unsichtbare Hände von ihrem Hals fern halten? Langsam sank sie zu Boden, genauso wie ihre kleine Schwester, die der Luftmangel ebenfalls in die Knie zwang.
"Ja!", rief Joel amüsiert, während er seine beiden Hände, die in zwei völlig unterschiedliche Richtungen zeigten, immer weiter zur Faust zusammen drückte. Zwar wollte er seinen Auftrag schnell erledigen, doch ein bisschen Spaß schadete nie, wie er fand.
"Na, kriegt ihr keine Luft mehr?", grinsend musterte er seine beiden Opfer, deren Auren immer schwächer wurden, desto mehr er seine Hände ballte, "Atmet doch.", meinte er, als wäre es ganz simple, "... wenn ihr könnt!"
Ein lautes Auflachen auf seinen eignen Witz war von ihm nicht zu vermeiden. Es war einfach zu amüsant, wie viel Macht er doch über sie hatte. Und dabei waren sie die Mächtigen Drei! Berühmt und berüchtigt! Bei all der Freude, die durch seinen Körper schoss und ihn immer weiter anfeuerte, vergaß er in seinem "Meisterwerk" nur eines: Die Letzte der Mächtigen Drei, Phoebe.
Die rannte geradewegs auf ihn zu - bewusst, dass er sie nicht beachtete - und trat ihm mit allem Schwung, den sie gesammelt hatte, in den Bauch. Der unbemerkte Angriff traf Joel schwer: Das Entsetzen konnte man in seinen Augen lesen, als sein ganzer Körper auf den harten Holzdielen aufschlug. Nun war er es, der sich wie ein Käfer am Boden krümmte und keine Luft mehr bekam.
Mistkerl, dachte Phoebe gereizt und blickte dann zu Paige, die am Boden kniete und wie ein Fisch, der zu lange an Land gelegen hatte, laut und tief Luft holte. Kurz darauf hustete sie nur, sich noch immer den Hals haltend. Geradewegs wollte Phoebe zu ihr rennen, als sie plötzlich einen lauten- Knall und Schrei hinter sich hörte. Als sie sich wendete, sah sie allerdings nur noch Piper, die mit erhobener Rechte und schmerzlichem Gesichtsausdruck langsam wieder Richtung Boden sank. Von Joel war Nichts mehr zu sehen ...

Kaum stand Joel wieder auf seinen Beinen fixierte er bereits Phoebe, die geradewegs ihre kleine Schwester anblickte. Nun war sie es, die ihren Gegner nicht bedachte.
"Dumme Hexe ...", flüsterte er voller Wut, "Das wirst du büßen ..."
Zwar hatte er es nur geflüstert, dennoch musste es Piper gehört haben. Denn sobald Joel seine Hand erhoben hatte wurde ihm seine Unaufmerksamkeit schon wieder zum Verhängnis: Piper überraschte ihn, mit einer Explosion, die es wirklich in sich hatte. Erneut verlor er den Boden unter den Füßen. Diesmal jedoch spürte er die Luft an seinem kurzen Haaren und das Rauschen im seinem Ohr bestätigte ihm ebenfalls, dass er durch die Luft flog. Eines irritierte ihn dabei nur, nämlich, dass er seinen eignen Schrei hörte, bevor er das Aufschlagen seines Körpers an etwas Festem spürte. Paralysiert von lähmenden Gedanken blieb sein Körper starr.

"Piper!", quietschte Paige nur - noch immer mitgenommen - und rannte, mit Phoebe an der Hand, auf ihre Schwester zu. Bei ihr angekommen knieten sie sich sofort neben sie.
"Das war klasse!", rief Paige begeistert, wendete sich und sah nochmals zur Dachbodentür. Unglaublich, dass Piper solch eine Kraft hatte ... Joel war geradewegs durch die Tür gekracht und dann auch noch an der seitlich dahinter liegenden Wand aufgeschlagen. An deren Fußleiste lag er nun und rührte sich keinen Millimeter mehr.
"Wie geht's dir?", fragte Phoebe, nachdem auch sie sich versichert hatte, dass Joel noch am Boden lag. "Es geht.", erklärte die Älteste, noch immer etwas außer Atem. Dann lächelte sie ihre Schwestern plötzlich an, nur froh, dass beide noch heil waren. Sie dachte wohl dasselbe wie Paige, denn kurz darauf verkündete die Jüngste Pipers Zweitgedanken: "Es ist erst mal vorbei!" Freude wollte sich gerade in den Schwestern breit machen, als das eine eiskalte Stimme einfach so verhinderte.
Joel stand plötzlich im Türrahmen der kaputten Holztür und funkelte die drei Hexen Zähne fletschend an. Auf seinem Gesicht sah man deutlich einen Blutbaum, dessen rote Äste sich über seine gesamte linke Gesichtshälfte verbreitet hatten. "Vorbei? Es geht erst richtig los!"

Den Teil finde ich nicht so gut, wegen dem Einschub, der passte irgendwie doch nicht so wirklich ;) Naja, mal sehen was ihr davon haltet.
 
Wieder schön spannend *freu* Aber vorbei is es ja offensichtlich nicht...Ich hoffe mal das die Drei Joel noch irgendwie besiegen können, auch wenn er mir, wie gesagt, sehr sympathisch ist :lol: AAlso, super, auch wenn kürzer als sonst...
 
Na da hab' ich ja einen tollen Charakter zum Leben erweckt, wenn ihr ihn beide sympathisch findet! Und da das so ist, wird euch das Ende des Kampfes sicher gefallen ;) Aber genug Geschwafelt. Da der letzte Teil so kurz war kommt jetzt ein neuer und längerer Teil!

Das wäre ja auch zu leicht gewesen., dachte sich Piper mit dem üblichen Sarkasmus, während sie Joel beobachtete. Sicher würde er gleich wieder einen Angriff starten ... Sie wusste, dass sie ihm nicht noch einmal solch eine Explosion um den Kopf werfen konnte. Dafür hatte sie nicht mehr die nötige Kraft und den Ansporn, einer ihrer Schwestern das Leben zu retten. Dennoch war da etwas, das sie schützen würde: Die Macht der Drei. Piper war sich sicher, dass sie sich diesmal selbst aktivieren würde, zumindest zu ihrem Schutz. Sie musste einfach!
"Echt nicht übel.", rief Joel, während er, immer und immer wieder herausfordernd nickend, auf sie zustolzierte. Die Kopfverletzung schien ihn bei seinem Vorhaben überhaupt nicht zu stören, obwohl sie ziemlich ernst aussah. Frisches Blut lief ihm noch immer über das Gesicht, doch es schien ihn nur noch stärker- als schwächer zu machen.
Piper wusste, dass sie noch niemanden zuvor gesehen hatte, der so dermaßen wütend aussehen konnte. Was sie jedoch nicht wusste war, ob Joel gleich vor Wut in tausend Stücke zerspringen würde, oder nicht. Es wäre jedenfalls besser.
Die dicke Luft im Raum ließ auch Paige nur schwer atmen. Vielleicht lag es daran, dass sie noch immer an den Folgen von Joels Würgegriff litt, oder aber, Joel war der Auslöser für diese Schwere.
"Jetzt bin ich echt sauer!", um seiner Wut endlich Luft zu machen schleuderte Joel seine Hände nach vorne und wollte so die Schwestern selbst zu so einem Ruck zwingen. Doch ein blauer Schild bildete sich um die Schwestern, sodass Joels Kraft sie nicht erreichen konnte.
"Was zum-", murmelte er, leicht verwirrt und versuchte noch einmal, alle Drei wieder in die Ecken des Dachbodens zu schleudern. Wieder gelang es ihm nicht den Schild zu durchbrechen.
Phoebes Gesicht erhellte sich. "Die Macht der Drei!", rief sie aus und packte ihre Schwestern mit jeweils einer Hand an den Händen. "Hier kommst du nicht durch! Die Macht der Drei ist stärker als du!", rief sie dann mutig und mit einem gewissen Funkeln in den Augen.
"Was denn? Die Macht der Drei? Pah!", diesmal nutzte Joel erst die rechte- dann die linke Hand um zwei Luftstöße hintereinander auf die Schwestern zu feuern. Beide prallten ab. Der Schild war stärker als Joels Zauberkraft.
Paige, sowie Piper und Phoebe, wussten allerdings, dass der Schild bald brechen würde. Das spürten sie leider all zu deutlich in ihrem Innern. Sie mussten es ja auch wissen, schließlich war es ihre Kraft, an dem der Schild zerrte. Doch wieso?, fragte sich Phoebe, So schwach wie ausgerechnet heute war sie sich als eine der Mächtigen Drei noch nie vorgekommen.
Joel, immer wütender und wütender, bombardierte den Schild immer weiter mit seiner Zauberkraft. Irgendwann würde er schon brechen, da war er sich sicher.
Piper arbeitete derweil fieberhaft an einem neuen Plan. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Vernichtungszauber schief laufen würde ... vor allem nachdem auch ihr erster Zauber reibungslos gelungen war ... nun hatten sie den Salat! Einen Plan B hatten sie nicht. Was sollten sie also tun, wenn der Schild brechen würde - und das würde er mit Sicherheit - ?
Noch bevor sie sich weiter Gedanken darüber machen konnte erblickte sie plötzlich ein blaues Lichterspiel in Wyatts Laufstall. Zu Tode erschrocken hielt sie die Luft an, sodass ihr Herz immer schneller und krampfhafter schlug. Angst machte sich in ihr breit, wie ein Lauffeuer.
"Wyatt!", brüllte nun auch Phoebe neben ihr. Auch sie hatte ihren Neffen sofort an dem blauen Licht erkannt und wer sonst sollte sich schon in Wyatts Laufstall orben?! Er musste es sein.
"Na sieh' mal einer an."
Joel grinste Wyatt an, wie ein geldgieriger Banker einen Goldbarren angrinsen würde. Heute war doch tatsächlich sein Glückstag ... Zuerst war er viel mächtiger geworden, dank seinem Vater ... dann hatte er die Chance die Mächtigen Drei zu vernichten ... und nun auch noch der kleine Junge! Der wohl Mächtigste der Welt! Ja, Joel wusste seine Chancen zu nutzen. Und auch diese Chance würde er nicht so leicht fallen lassen.
Kaum war Wyatt erschienen ließ der Krieger von den Mächtigen Dreien ab und wandte sich dem Hexer zu. Dieser blickte ahnungslos an dem Mann hinauf, der immer näher kam.
"Wyatt, nein!!", schnell riss sich Piper vom Griff ihrer Schwester los und löste somit auch den Schild der Drei auf. Doch das war ihr egal. Wichtig war nur noch Wyatt, der komischerweise nicht daran dachte seinen eigenen Schild zu aktivieren.
Vom Mutterinstinkt gepackt rannte sie so schnell wie niemals zuvor. Innerhalb von Sekunden war sie nur mehr einen Satz von Joel und Wyatt entfernt. Später hätte sie auch nicht kommen dürfen, denn Joel hielt bereits etwas in der Hand, was stark an einen Energieball erinnerte. Keine andere Möglichkeit sehend, sprang sie ab und stürzte sich auf Joel.
Millisekunden später hatte sie ihn auch schon umgeworfen und die Zwei kämpften, sich am Boden wälzend, um die Oberhand. Für Phoebe und Paige war alles so schnell gegangen, dass sie nur nach und nach verarbeiten konnten, was passiert war. Paige blickte zu ihrem Neffen und erkannte, dass nun auch Chris im Laufstall stand. Er redete ziemlich aufgeregt mit Wyatt, der jetzt seinen eigenen magischen Schild aufgebaut hatte. Jetzt war er sicher ...
"Wyatt, was fällt dir ein!", schrie Chris aufgeregt. Er hatte sich nur kurz umgesehen, doch er wusste sofort wo er sich befand und was er angerichtet hatte. Hätte er früher bemerkt, dass Wyatt sich wegorben wollte, hätte er seinen Bruder vielleicht noch abfangen können, bevor dieser sich in die Gefahrenzone materialisieren konnte ...
"Piper!", rief Phoebe. Sofort schnellte Paiges Blick zurück zu ihrer großen Schwester. Diese schwebte nun einige Zentimeter über dem Boden und hielt sich wieder den Hals, diesmal jedoch wesentlich krampfhaft- und panischer. Joel kniete unter ihr am Boden und blickte sie mit einem angestrengtem Gesichtsausdruck an. Die Hand hatte er auf Piper gerichtet und bereits zur Faust zusammengedrückt. Trotzdem drückte er immer weiter zu - Paige ahnte schon, dass er sich im Notfall auch die Hand blutig quetschten würde, nur um Piper endlich umzulegen. Joels Gesichtsausdruck verriet dies einfach und deshalb erkannten alle sehr schnell, dass sie handeln mussten. "Lass sie los!", schrieen sie plötzlich alle drei gleichzeitig.
Joel schenkte ihnen nur kurz Aufmerksamkeit, schleuderte den schwarzen Energieball, den er eigentlich für Wyatt verwenden wollte, auf sie und konzentrierte sich dann wieder auf Piper. Dass Paige seine Attacke mit ihrer Orb-Kraft einfach abfing bemerkte er nicht. Er hatte nur noch die Hexe in seiner Hand im Sinn.
Diese wollte er endlich loswerden. Zu oft hatte er in den letzten Minuten ihre wahre Kraft zu spüren bekommen. Nun kam in ihm die Angst auf, sie könnte ihn am Ende doch noch vernichten. "Mach' das nie wieder!", schrie er wütend und schleuderte nun seine Hand hin und her. Die im Würgegriff gefangene Piper machte genau dieselbe Bewegung. Mit jedem Ruck wich mehr und mehr Luft aus ihrer Lunge. Ja, sie war sich sicher, dass sie keine Reserve mehr hatte. Da war nur noch die Luft, die sie soeben zum atmen verbrauchte. Das Bild vor ihren Augen begann immer mehr zu flackern. Doch das Wichtigste war Wyatt. Durch seinen Schild war er erst mal in Sicherheit ... Joel würde ihn so leicht nicht erreichen können. Nur was war mit ihr? Sie konnte nichts tun, um sich zu befreien. Zu schwach waren all ihre Glieder, die durch die Erdanziehungskraft zu Boden gezogen wurden. Beklommenheit machte sich in ihr breit, genauso schien ihr Kopf durch die ungewöhnlichen Druckverhältnisse zu zerplatzen. Es gab keinen Zweifel, ohne Hilfe würden sie schon bald das Bewusstsein- und ihr Leben verlieren.
Doch da rannte plötzlich eine Menschenmenge in das verschwommene Bild, das Piper vor ihren Augen hatte. Eine dieser Personen hielt eine schwarze Kugel in der Hand, die sie unter tausenden anderen wiedererkannt hätte.
Gleichzeitig packten sie - Phoebe und Chris - Joel an den Schulter und rissen ihn um. Paige warf daraufhin endlich das Energiebündel in ihrer Hand nach dem "Dämon". Ob sie traf oder nicht, kümmerte sie nun nicht mehr. Wichtig war nur, dass er ihre große Schwester endlich losgelassen hatte. Geradewegs rannte sie, gefolgt von Phoebe und Chris auf Piper zu, die, nachdem Joel sie losgelassen hatte, zu Boden gestürzt war.

tbc, wie immer.
 
Juhu, Joel lebt noch*freu* Ach, ich weiß nicht was ich dir sagen soll, ist klasse und supersuper spannend zu lesen und klasse geschrieben und spannend, naja, weißt ja wies weitergeht^^
(Hoffe das reicht, ich wiederhol mich ja nur!)
 
Woah hoch 2^^

Zuerst mal, weil ich - faul wie ich bin - mich doch endlich mal durchgerungen habe und sämtliche Teile deiner Story seit meinem letzten Post durchgelesen hab. Gut, ich hab zwar doch etwas dafür gebraucht (allein schon für das Durchringen ;) )... aber, man kann sehen, ich hab's geschafft :D

Und Woah zum Zweiten, weil ich deine Story richtig super finde. Du schaffst es, eine richtig spannende Handlung voller Unsicherheit auf der Seite der mächtigen Drei und einem starken Gegner auf der Seite des Bösen aufzubauen und das auch sprachlich gut rüberzubringen. Großes Lob von mir :)
 
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Ahoi meine Matrosen :D!
Freut mich, dass du auch noch an Bord bist, Elenia, und vielen Dank für das Lob :) Ich geb' mir Mühe.
Nach langer Zeit geht es weiter. Hatte ein seit zwei Tagen ein paar Verbindungsprobleme (zum Internet) :( Aber jetzt geht's ja weiter.

"Paige, schnell!", rief Chris aufgeregt.
Phoebe, der einzige Empath in der Familie, fühlte sich alles andere als gut. Diese vielen Gefühle ... Paiges Nervosität, Chris' Panik und nicht zuletzt Pipers Mutterinstinkt und Schmerz verwirrten sie so sehr, dass sie langsam nicht mehr wusste wessen Gefühle sie gerade nachvollzog. Waren es vielleicht sogar ihre Eigenen?
Als sie dann plötzlich im Wohnzimmer stand, hatte sie nicht nur Paiges und Chris' "Plan" verstanden, sondern sogar einen Moment Zeit um einmal tief Luft zu holen. Dann flog auch schon Pipers fürchterliches Husten in ihr Ohr, das sie wieder in die Realität- und in ihr Hexen- bzw. Empathenleben, zerrte. Sofort bückte sie sich zu ihrer Schwester herunter, strich ihr sanft über den Rücken.
Auch Piper hatte den "Plan" erst verstanden, als er schon ausgeführt war. Doch um ehrlich zu sein, gefiel er ihr überhaupt nicht. Lieber wäre sie gestorben, als Wyatt mit Joel allein zu lassen. Sie fühlte sich so schlecht ... schlecht ihn der Gefahr auch noch auszusetzen. Genauso wie Chris es getan hatte. Was zur Hölle hatte ihn überhaupt dazu bewegt Wyatt auf den Dachboden zu bringen?!
"Was sollte das?!", fragte Piper wütend, trotz dass sie kaum Luft zum Atmen hatte. Vorsichtig rieb sie sich über den Hals, an dem man deutliche bläuliche Würgemahle erkannte, während sie auf eine Rechtfertigung - vor allem von Chris - wartete.
"Spar dir deine Luft.", gab Paige nur scharf zurück, zog ihre Schwester trotzdem mit Phoebes Hilfe auf die Beine, "Wyatts Schutzschild wird ihn schon schützen. Bei dir sieht das anders aus, also verurteil' uns nicht dafür, dass wir dir dein Leben gerettet haben! Abgesehen davon will er eigentlich nur uns, ist dir das noch nicht aufgefallen?", nun holte auch Paige einmal lange und tief Luft. Diese ganze lebensgefährliche Situation ging verständlicherweise auch ihr an die Nieren.
Piper, sich ihrer Schuld bewusst werdend, wollte sich gerade bei ihrer kleinen Schwester entschuldigen, als sie eine mittlerweile sehr bekannte Stimme wiedererkannte. Zuerst war es wie eine Illusion, ein Tages-Albtraum, der sie verfolgte, doch dann wurde ihr schnell bewusst, dass sie sich diese Stimme nicht eingebildet haben konnte. "Das stimmt, aber dieses Wissen nützt euch reichlich wenig!", drang sie unsanft in Pipers Ohr ein.
Ihren Ursprung fand sie bei Joel, der mitten auf der Treppe stand. Wie das letzte Mal, als er unbemerkt wieder in den Raum trat, fiel Piper zuerst seine Kopfwunde auf. Diese schien mittlerweile aufgehört haben zu bluten -leider-, denn die roten Spuren in seinem Gesicht sahen getrocknet aus.
Als Zweites fiel Piper auf, dass Joel einfach übermenschlich schnell war. Oder war er nur besser vorbereitet? Nutzte er einfach den Überraschungseffekt?! "Passt auf!", wollte sie noch schreien, nachdem ihr ihre Kräfte nicht weiterhalfen, doch er hatte die tödlichen Geschosse in seinen Händen schon in die vierköpfige Menge gefeuert, bevor die Älteste auch nur den Mund aufmachen konnte.
Zwei Schreie waren zu vernehmen, dann wurde die Gruppe gespalten: Joels Energiebälle trafen die langsameren Zwei der Vier hart und schleuderte sie quer durch das Wohnzimmer. Nur einer von ihnen beiden stand langsam und bedächtig, sich nicht noch mehr zu verletzten, wieder auf; Chris. Er sah mitgenommen aus und hatte mehrere Schürfwunden, sowie eine kleine Platzwunde am Kopf. Nichts im Vergleich zu Joels Wunde.
Piper war schockiert. Schockiert über Joels Stärke ... doch seine Geschwindigkeit war noch viel schockierender. Jedes Mal wenn er angriff bemerkte sie es erst, wenn es bereits zu spät war. Und das hatte ihr unter Umständen bereits das Leben einer ihrer Schwestern gekostet, denn noch immer lag Paige am Boden. Sie hatte dieselbe Platzwunde am Kopf wie Joel. Nur schien sie ihr sehr viel mehr zu schaden, als dem Krieger ...
"Paige!", zischte Phoebe neben ihr und rannte vollkommen überstürzt los. Piper, noch etwas starr vor Schreck, reagierte auch jetzt wieder zu spät. Zwar rief sie ihrer kleinen Schwester noch zu - "Pass doch auf!!" - aber wieder war ihr Joel in Punkto Geschwindigkeit überlegen. Auch Phoebe wurde hart von seinem Energieball getroffen, sodass sie direkt gegen den Holztisch im Wohnzimmer stieß, mit dem Kopf voran. Piper wusste, dass auch sie sofort ihr Bewusstsein verloren haben musste, als Phoebe sich nicht gleich wieder erhob.
"Da waren's nur noch Zwei.", meinte Joel scherzend. Nur ohne jeglichen Ausdruck eines Lachens, denn es war ihm mittlerweile mehr als vergangen. Wie hätte er noch lachen können, jetzt, wo ihn diese "Aufgabe" immer lästiger wurde? Er wollte es nur noch hinter sich bringen, damit er sich endlich wichtigeren - und vor allem spaßigeren - Dingen widmen konnte. Einen Kampf konnte man das schließlich nicht nennen. Dafür hatte er es viel zu leicht ...
Langsam stieg er die letzten Treppenstufen hinunter, die ihm fehlten, um auf gleicher Höhe mit Piper und Chris zu sein. Zwar beeilte er sich damit nicht sonderlich, doch für Piper und Chris war es eindeutig zu schnell. Vollkommen planlos und keineswegs vorbereitet auf einen erneuten Angriff blieben sie wie Statuen stehen. Piper ärgerte sich darüber - denn genau dadurch war Joel ihnen so überlegen - aber um ehrlich zu sein wollte sie sich gar nicht mehr wehren. Es hatte ja doch keinen Sinn. Sie warf einen Seitenblick auf ihre vermeintlich toten Schwestern - wären Phoebe und Paige wirklich tot, dann wäre das einzig und allein ihre Schuld! - während Joel seinen nächsten Angriff bereits startete. Mit Lichtgeschwindigkeit suchten dann zwei Energiebündel ihre Opfer heim und entfalteten an deren hoffnungslosen Körpern ihre gesamte Kraft.
Wenig später hörte Joel erneut das wohlbekannte Geräusch von zerbrechendem Holz. Der Wächter des Lichts war neben Phoebe auf den großen Tisch gestürzt und hatte diesen förmlich zerlegt. Wie zu erwarten war, lag er nun ohnmächtig in den Trümmern des Tischs. Direkt neben der bewusstlosen Hexe.
Totenstille herrschte im halliwellschen Manor. Unter Umständen hätte Joel jetzt wieder lächeln können - sein Auftrag war erfüllt! -, doch Piper versalzte ihm die Suppe gewaltig. Und das nur, indem sie sich wenige Sekunden nach dem Angriff wieder erhob.
Kaum wieder auf den zittrigen Beinen hielt sie sich instinktiv an der Wand fest, an der sie eben erst unsanft aufgeschlagen war. Sicher hatte sie eine Delle hinterlassen. Ihr Kopf brummte so fürchterlich wie noch nie zuvor. Wüsste sie nicht, dass es vollkommen unmöglich war, würde sie sogar behaupten ihr Schädel wäre entzwei gebrochen. Schwindel erfasste sie, immer stärker, sodass Piper selbst mit der Wand als Stütze kaum gerade stehen konnte. Dass sie überhaupt stand, konnte sie sich schon kaum erklären. Blut lief ihr aus Mundwinkel und Ohr, das spürte sie, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Apropos: Stand dort nicht Joel? Erkennen konnte sie ihn nicht ganz. Das Bild ihres bisherigen größten Gegners war viel zu verschwommen.
"Piper!"
Sofort wandte sie den Blick zur Seite, wo das Rufen ihres Namen hergekommen war. Und das nicht nur, um zu wissen wer ihn in den Mund nahm. Sondern auch, weil sie damit nicht gerechnet hatte.
"Du?", Joel konnte sich denken wieso ausgerechnet die Älteste als Einzigste noch aufstand, aber sie auch? Phoebe?! "Das sollte eigentlich nicht passieren ... Jedoch macht es auch keinen Unterschied mehr." Dieses blutrünstige Grinsen deutete Piper an, dass er sie und Phoebe, die mittlerweile neben ihr stand, wieder attackieren würde. Einen Moment lang dachte sie darüber nach, wieso sie überhaupt wieder aufgestanden war. Wäre es nicht besser gewesen, wenn sie einfach liegen geblieben wäre? Dann erinnerte sie sich, als Phoebe ihre Hand umfasste. Ihrer kleinen Schwester ging es wohl nicht gerade besser als ihr selbst und doch gab sie die Hoffnung nicht auf. Ja, ihre Schwestern! Und Wyatt und Chris! Für ihre Familie war sie aufgestanden ... um sie zu verteidigen, genauso wie Phoebe es nun tat - egal ob es aussichtslos war oder nicht.
"Sagt: Gute Nacht!", brüllte Joel verärgert. Erneut schleuderte er zwei schwarze Energiebälle aus seinen Händen. Ihm war es peinlich, doch er hoffte inständig, dass es die beiden letzten sein würden. Um diese Chance zu erhöhen hatte er sogar mehr Macht verwendet als nötig gewesen wäre, um die Energiebündel zu erzeugen. Würden die Schwestern jetzt noch aufstehen, dann nur mehr als Geister!
Joels blutrünstiges Lächeln verspitzte sich, als er abermals ohrenbetäubenden Krawall wahrnahm. Mit vereinten Kräften hatten es die Schwestern geschafft die Tür zum Wintergarten zu zerschmettern. Danach waren sie wohl eher unsanft am Boden aufgeschellt, wobei sich endlich ihre Hände wieder voneinander lösten. Beide rutschten, auf den Trümmern liegend, noch einige Meter weiter - die Eine mehr, die Andere weniger. Blutige Spuren zeichneten sich auf dem hellen Boden.
"Das passiert wenn man sich mit Joel anlegt ...", lautlos lachte er auf, als er in Phoebes Blut am Boden trat. Ein schöner Anblick war es ja nicht gerade, aber das lag wohl daran, dass ihm - selbst als Schattenkrieger - das Zimmer vorher sehr viel besser gefallen hatte.
Schwungvoll wandte er sich um und schon kurz darauf, als er wieder im Wohnzimmer stand, erblickte er blaue Lichter, die nur die Ankunft eines Wächter des Lichts bedeuten konnten. Neugierig wartete er ab - Hatten sie einen zweiten Wächter? - dann klitzerten seine Augen deutlich auf. Es war der Junge ... Wyatt.
Fast bedrohlich sah der Kleine ihm in die Augen, als wüsste er was dieser Fremde getan hatte, ohne sich umsehen zu müssen.
"Was willst du denn hier?", fragte Joel genervt, als würde ihm Wyatts Auftauchen nicht recht kommen, "Willst es mir wohl leicht machen, was? Schade ...", wieder grinste er auf, dann schleuderte er, genauso schnell wie immer, eine Energiekugel auf den Jungen. Dieser sollte nun aber wirklich der Letzte sein.
Doch so leicht war Wyatt nun wirklich nicht zu besiegen. Clever wie der Kleine schon war, nutzte er seine Kraft und lenkte den Energieball um, genauso wie Paige es immer tat.
Joel konnte seiner eigenen Attacke nur knapp ausweichen. Dort wo der Energieball aufschlug, entstand eine tiefschwarze Brandstelle in der Wand.
"Nicht von schlechten Eltern.", grinste der Krieger, dann schnappte er sich blitzschnell sein Schwert, dessen Scheide noch immer an seinem Rücken befestigt war, und attackierte Wyatt erneut.
Diesmal nutzte Wyatt seinen Schutzschild um Joel aufzuhalten. Selbst dessen eiserne und mystische Klinge schaffte es nicht diesen Wall aus purer Magie zu überwinden. Immer wieder schlug er zu, schon fast frustriert, dass er gegen einen kleinen Jungen verlor. "Ahh!", schrie er wütend aus, als er zum mächtigsten Schlag überhaupt ausholte. Als seine Klinge den Schild berührte katapultierte ihn dieses Mal eine starke Gegenmacht durch den Raum; Joel landete direkt in der Hochzeitsvitrine von Piper und Leo und schleuderte deren Hochzeitsbild zu Boden. Als es in mehrere Stücke zerbrach, stand Joel schon fast wieder auf den Beinen. "Na warte nur, dich krieg' ich auch noch!", dann war er weg, verschwunden in einem Nebel aus Dunkelheit.
Zurück blieb Wyatt, der seinen Schutzschild wieder deaktivierte. Erst jetzt sah er sich um. Eine lange Weile verharrte sein Blick auf dem zerbrochenen Bild seiner lächelnden Eltern. Dann sah er zuerst zu seinem kleinen Bruder, dann zu Paige. Seine Mum erblickte er nur auf dem Bild nicht aber im Raum und so rief er nur, mit leiser weinerlicher Stimme, nach ihr: "Mum? Muuum!"
Als er keine Antwort bekam schien er plötzlich zu wissen, was mit seiner Mum passiert sein musste. Ja, jetzt kam der kleine Junge wieder durch, nicht der mächtige Hexer, zu dem er einmal werden würde. Verlassen stand er da, weinend, in seinem Elternhaus.
"Daddy!", rief Wyatt dann, unheimlich laut für seine Größe, "Daddyyyy!!!"

Geht bald weiter, wahrscheinlich schon Anfang nächster Woche :)
 
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