• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

meine Adventsgeschichte (mal anders ^^)

Wow, deine Geschichte wird immer geheimnisvoller! Ich hoffe mal, dass es bald weiter geht!
 
Werbung:
Hey, so langsam dürfte es euch aufgefallen sein, dass ich jeden tag poste, also ja nich hetzen ;)
Ihr bekommt schon noch jeden Tag euren Teil ^^
Freut mich aber, dass es euch gefällt!!
9.

Der Hunger hatte ihn gezwungen weiter zu laufen. Er konnte nicht mitten auf dem Steg Halt machen. Nicht jetzt. Er konnte nicht mehr. Die Kälte steckte ihm noch in den Knochen und die Hitze ebenfalls. Nie hätte er gedacht, dass ihn so etwas wie Temperaturen so beeinflussen konnten.
Schon wieder hatte er vergessen wer er war. Ständig musste er sich daran erinnern, nicht zu vergessen, was er hier machte und was er vorhatte.
Konzentrieren. Einen Fuß vor den anderen. Immer weiter laufen und nichts vergessen. Bloß nichts vergessen. Und nicht wieder an dieses Ereignis zurück denken, bloß nicht.
Natürlich klappte dies nicht.
Er sah sie wie sie ihn durch die dünne Eisschicht hindurch anblickte. Den Mund nach Luft schnappend geöffnet, mit Wasser gefüllt. Die Augen weit aufgerissen.
Die Hände greife mit blauen Fingern nach der Eisdecke über ihr. Blutig reißen sie auf.
Die Haare sahen faszinierend aus, wie sie so im Wasser zu allen Richtungen schwammen.
Sie sah wunderschön aus, als sie langsam tiefer sank und ihre Hände nur noch in die Leere griffen.
Dieses Bild von ihr sollte er in Erinnerung behalten. Nicht die von ihr im Sonnenschein, fröhlich lächelnd. Nein, dieses unwirkliche, grausam schöne Abbild von ihr ließ ihn nicht schlafen ließ ihn an kaum etwas anderes denken. Ließ sein Blut in seinen Adern gefrieren und seine Hände zittern.
Sein Gesicht hatte er an die Eisschicht unter ihm gedrückt, bis die letzten Sonnenstrahlen nicht in die Tiefe herunterdrangen in die sie verschwand und noch länger.
Er hatte keine Ahnung wie viel Zeit er so zugebracht hatte. Unfähig etwas zu tun und unfähig etwas zu empfinden. Die Trauer kam später ebenso wie der Zorn.
Als im Frühling das Eis aufbrach du schmolz, hatte er Angst davor, welches Bild jenes ersetzte würde, was ihn seit diesem Tage stets verfolgt hatte.
Er hatte sie nie gefunden. Nie konnte er ihren leblosen Leichnam, aufgequollen durch das Wasser in den Armen halten. Nie mehr ihre Lippen küssen. Und ihr nie wieder durch das Haar streichen. Nie wieder ertönte ihr Stimme, nie wieder ihr Lachen.
Er hatte damals jedem Spiegel zerschlagen, der in ihrem Haus hing. Er wollte sich nicht sehen, nie wieder. Wie er sie nie wieder sehen konnte.
Jedes Mal wenn er sich selbst betrachtet hatte, hatte er auch sie gesehen, durch sein Spiegelbild hindurch.
Sie hatten sich schon immer ähnlich gesehen. Die Gesichtszüge, die Augen, der schmale Mund. Nur sah er jetzt auch ihr wirbelnden Haare und den mit Wasser gefüllten Mund, der wie zu einem Schrei geöffnet war.
Es war als wäre ein Teil von ihm selbst in diesem See verschwunden.
Unwiederbringbar.
Er fühlte sich das erste mal in seinem Leben einsam.
Und dieses Gefühl konnte er einfach nicht loswerden.
Er hatte bei weitem alles versucht.
Nach einigen Monaten, die er sich zusammen mit Bildern von ihr abgekapselt und in eine nicht schlimmere Einsamkeit verzogen hatte, als sie sowieso schon war, begann er wieder sich unter Leute zu mischen.
Viele Frauen hatten das Glück seine Bekanntschaft zu machen. Aber immer nur kurz und nach einer Nacht war er am Morgen so einsam wie am Tag zuvor.
Er empfand selten noch irgend etwas. Was ihm nichts weiter ausmachte. Er war schließlich nicht mehr er selbst, er war das schwache Abbild seines früheren Ichs.
Er hatte sie verloren.
Die Liebe seine Lebens.
Seine einzige richtige Freundin.
Seine Zwillingsschwester.
 
Klar ist mir das aufgefallen! *g* Ich will nur nicht, dass du das vergisst ;)

Der neue Teil ist wieder genau so super geworden, wie die anderen! Kompliment von meiner Seite! Und es wird immer spannender...
 
Wie könnte ich das denn vergessen?? ;)
Schön, dass es immer spanender wird, ich hoffe ich schaff es aber auch ma die Kurve zu bekommen zu einem sinnvollen Ende ;)

10.

Sie war noch einmal in die Höhle zurück gekehrt. Zwar hatte sei ihn schon losgeschickt und beobachtet, wie er durch den Spiegel gestiegen war, doch diesmal wollte sie auf die andere Seite des Spiegels, von dem aus sie ihm seine Anweisungen gegeben hatte.
Sie setzte sich auf den Altar aus Eis und sah zu der großen kaum abgebrannten Kerze hinab, die der von ihr auserwählte umgeschmissen hatte. Die Hitze hatte das Eis geschmolzen, sodass das Wasser dann den Docht gelöscht hatte.
Sie war noch so unverbraucht gewesen.
So neu.
Noch nicht bereit zu erlöschen.
Es war schade um die Seele, die so zu früh gehen musste.

In Gedanken sah sie den kleinen Jungen vor sich. Seine dunklen Haare flatterten im Wind. Seine Finger krallten sich fest, bis die Kraft aus seinem Körper gewichen war und er fiel.
Der Turm war zehn Meter hoch.
Das Genick in zwei Sekunden gebrochen.
Und die Welt für eine Familie zusammengebrochen.
Sie wollte ihren Schmerz nicht sehen, aber wie immer hatte sie keine andere Wahl.

Als Lara zu ihr trat schreckte sie auf.

Woher weißt du, dass du diesmal nicht wieder den Falschen gefunden hast?

Diesmal nicht!

Warum so sicher??

Er hat seine Angst überwunden. Das haben die anderen nicht!

Lara sah sich um. Dieses Mal konnte sie nichts erschreckendes im rum entdecken.

Es sieht aus wie immer.
Keine Insekten, keine wilden Tiere, nichts tödliches.

Das ist nicht seine Art von Angst.

Sie zeigte auf die Spiegel, das Eis.

Genau das hat er gefürchtet.

Dann ist es der Richtige!

Sie beide nickten.​
 
Siehste mal, und schon hab ichs vergessen ;)


11.
Er saß auf dem Bett, den Rücken gegen die Wand gelehnt und sah ihr gelangweilt zu. Er war in einer billigen Absteige gelandet. Ein einsames Fachwerkhaus an der Straße vom See gen Süden.
Die billige Prostituierte sah schon nicht schlecht aus.
Sie hätte etwas besseres verdient gehabt als diesen Schuppen. Aber es schien in nächster Nähe keine Städte zu geben. Es konnte ihm auch ziemlich egal sein. Schweigend sah er zu, wie sie sich langsam vor ihm entblößte.Die dunkel-rote Seide fiel zu Boden und sie trug nur noch eine goldene Kette auf ihrem gebräunten Dekolleté.
Langsam bewegte sie sich auf ihn zu, während er an ihr herabblickte.Sie kniete sich zwischen seine Beine und fuhr sich mit ihrer Zunge über die Lippen.Sanft fasste er ihre Schultern und drehte sie mit dem Rücken zu sich.
Was hast du denn vor, Süßer?
Er beugte sich nach vorne und hauchte ihr Worte ins Ohr, die sie nicht verstand.
Was hast du gesagt?
Er erhob seine Stimme und fragte emotionslos.
Wo ist die Karte?
Was welche Karte?
Sie wollte sich zu ihm umdrehen, als sie das kalte Metall eines Dolches an ihrer Kehle spürte.
Die Karte, du blöde Schlampe, nun rück sie schon raus, ich weiß dass du sie haben musst!
Er durchwühlte ihren Schrank und als er die Karte endlich gefunden hatte verließ er den Raum ohne noch einmal einen Blick auf das tote Mädchen zu werfen.
Sie hatte sich wehren wollen.Der Dolch durchschnitt ihren Hals mit einer unbeschwerten Leichtigkeit. Das Blut verteilte sich im Raum und er legte ihren erschlafften Körper vorsichtig auf das Bett, während er selbst aufstand.
Lange betrachtete er sie.
Sah sie noch schöner aus als zuvor?
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sanft ihre Stirn, ihren Mund, und ihre Augen, nachdem er sie verschlossen hatte und sie ihn nicht mehr mit einem verdrehten Blick ansehen konnte. Als er den Raum verließ fanden sich auf fast jedem Quadratzentimeter ihrer Haut die blutigen Abdrücke seiner Lippen.​
 
Ja, da kann ich Max nur zustimmen! Ich glaube, wenn du die Fortsetzung noch mal vergisst, halt ich es vor Spannung nicht mehr aus ;)
 
Jaja, ihr wollt ja nur noch mehr Bluuuhuuut ;)
Aber heute net ^^


12.
Lara ging in ihrem Zimmer auf und ab und dachte nach.Sie hatte ihn also gefunden. Was bedeutete das für ihr weiteres Vorgehen?
Sollte sie erst mal abwarten und warten, bis er wiederkam oder sollte sie gleich ihr Wissen nutzen?
Es konnte doch kein Zufall gewesen sein, dass ihr das Buch in die Hände gefallen war. Das musste einfach Schicksal sein.Oder zumindest etwas in der Art.
Gedankenverloren schritt sie zu ihrem Schrank und kramte ihre wärmsten Wintersachen raus.Die Handschuhe reichten ihr bis über den Ellebogen und der rote Mantel bis zu ihren Knöcheln. Unter den dicken Stiefeln stand noch eine Pfütze Wasser von ihrem letzten Spaziergang draußen im Burggarten.
Diesmal würde es kein Spaziergang werden.
Und auch nicht draußen im Garten.Statt dessen zog es sie zurück in die Höhle.Die Kerzen brannten wie immer und das schwarze Wachs tropfte still auf den eisigen Boden.
Welcher Spiegel war es gewesen?
Sie ging langsam von Rahmen zu Rahmen und sah hinein.Von überall her starrte ihr ihr eigenes Gesicht entgegen.Blass. Blasser als sonst schon.Wenn man genau hinsah erkannte man Ringe unter ihren Augen, die dunkel wirkten, weil sei blass war oder weil die Anstrengung ihren Tribut forderte.
Ihr war nie aufgefallen, wie viele Spiegel wirklich hier standen.Es schien kein Ende absehbar.
Als sie schon umdrehen und wieder zurück auf ihr Zimmer gehen wollte, sah sie einen Schatten. Ihren eigenen, doch er bewegte sich anders als sie selbst.Starr war ihr Blick auf ihn gerichtet.
Sie folgte ihm.
Weiter, immer weiter in die Tiefe der Höhle hinein. Die Höhle weitete sich und was sie sah hatte sie nicht erwartet.Der Duft von flüssigem Wachs drang ihr in die Nase.
Es schien als befände sich vor ihr ein riesiger zugefrorener See, doch als sie darauf zuging sah sich Lichter, die unter der Eisdecke leuchteten.
Langsam ließ sie sich auf die Knie hinunter und sah durch die hauchdünne Eisschicht.Was sie darunter erkannte, ließ ihr den Atem stocken.
Fragend sah sie ihren Schatten an.
 
@taraia: soo, ich habe jetzt zwar ein paar Teile verpasst, aber alles nachgelesen! Ich hab dir ja schonmal gesagt, dass ich deine Geschichten veröffentlichen würde! ;) *großes Lob*
Dein Stil hat etwas was mir sehr gefällt! :zustimmen
 
Stimmt, so blutrünstig sind wir wirklich nicht! Sonst würde mir nämlich der neue Teil nicht auch wieder so gut gefallen ;)
Und nicht vergessen, wieder einen Teil zu posten :D
 
Sorry, ich schließe wohl immer von mir auf andere, was das Blut angeht ;)
Der Teil vom Samstag, sowie der von heute, dauern wohl noch etwas. Habe grad ein wenig Stress...
Aber ich editiere sie euch noch rein.
Bis dahin, danke für euer Lob!

Edit:

13.

Sie war furchtbar nervös.

Im Spiegel hatte sie mit angesehen, wie er die Karte gefunden und an sich genommen hatte.
Sie hatte fast alles mit angesehen, doch in bestimmten Momenten hatte sie den Blick abgewandt und gehofft, dass sie auch wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte, gerade ihn loszuschicken.
Ein Windhauch hatte die Höhle durchzogen, als er das Messer ansetzte und als die Bewegungen der jungen Frau erstarben, erlosch die Kerze in ihrer rechten Hand.
Traurig stellte sie diese zurück an die Stelle, von der sie sie genommen hatte.
Sie war hatte die Schuld an den ganzen Geschehnissen. Das wusste sie.
Sie durfte ihr Ziel nicht aus de Augen verlieren. Sonst könnte sie diese Verantwortung nicht tragen.
Es geht um ein höheres Ziel. Leider konnte sie keine Rücksicht auf ein einzelnes Schicksal nehmen.
Oder musste sie gerade das tun?
War das nicht eigentlich ihre Aufgabe?
Ihre blauen Augen huschten durch die Höhle und sahen wie verschiedene der schwarzen Kerzen kleiner wurde und letztendlich ganz ausgingen.
Viele, viel zu viele verloren ihr Feuer, bevor sie von selbst heruntergebrannt waren.
Sie konnte nichts dagegen tun.
Alles was sie tun konnte, hatte sie getan und jetzt kam es auf ihren Auserwählten an.
Wenn er der Karte folgen konnte und sich nicht verschrecken ließ, dann hatte sie eine Chance, alles etwas besser zu machen.
Wenn er scheiterte würde alles beim alten bleiben und ihre Pläne waren vereitelt.
Sie hatte ihn die Absteige verlassen sehen.
Gesehen wie er sich die blutigen Hände an seinem Hemd abwusch und wie er sich seine blutigen Lippen mit der Zungenspitze entlang fuhr.
Geradewegs begab er sich auf den Rückweg zum See, von dem er gekommen war.
Sie schnippte mit den Fingern und der Spiegel zeigte wieder nur ihr eigenes Spiegelbild.

Danach war sie zurück in ihr Zimmer gegangen, wo sie nun nervös durch die Seiten ihres Buches blätterte.
Sorgsam strich sie über die Seite, wo mit Tinte eine Zeichnung skizzier worden war.
Sie zeigte eine Kugel, die über einem See zu hängen schien.
Der See war vereist, es befand sich jedoch in der Mitte eine Öffnung, durch die die Kugel herunter gelassen wurde, so schien es.

Sie brauchte sie unbedingt. Diese Kugel, das wusste sie, würde das einzige Material sein, welches ihre Arbeit perfektionieren könnte.
Vor ihre inneren Auge sah sie tausende Lichter vor sich, in einem Sturm, ohne auch nur zu flackern.

 
Wieder mal ein sehr schöner und interessanter Teil! Mir gefällt deine Story wirklich gut und daher hoffe ich auch bald auf einen neuen Teil! (muss dich ja dran erinnern ;))
 
Und wieder mal keine Erklärung...
Finde ich sehr gut, dadurch bleibt immer Spannung erhalten, egal, wie unbedeutend ein detail auch sein mag
 
Werbung:
Hey, hier gibts kein unbedeutendes Detail ;)
Aber danke, freut mich, dass es immer jemand mitliest ^^​
14.​
Seine Füße schmerzten und er wollte nicht mehr weiter laufen.
Er hatte den Sinn warum dies alles so wichtig war, was er tun musste nicht
verstanden. Keine Ahnung, warum gerade er das alles tu musste.
Aber es war ihm egal.
Sie hatte was in ihren Augen gehabt, was ihm die Aussichten auf die Erfüllung
seines größten Wunsches zu versprechen schien.
Der Kies unter seinen Füßen knirschte. Ihm gefiel das Geräusch. Es entsprach
irgendwie seiner Verfassung. Es hatte etwas Unfertiges, etwas das zwischen allen
anderen Geräuschen lag.
Monoton schritt er weiter. Er hatte den See rechts neben sich gelassen und
bewegte sich gen Norden. Er hatte nicht noch einmal über die Brücke gehen
wollen. Nicht wieder diese Gedanken. Sie waren einmal so gut verdrängt gewesen.
Vielleicht wären die letzten Geschehnisse anders verlaufen, ohne den Gedanken an
sie.
Vielleicht wäre er mit der Hure ins Bett gestiegen.
Vielleicht hätte er dadurch wieder einige Zeit lang seine Schwester vergessen
können oder sich vorstellen können, es sei ihr Körper, den er in den Armen hält
und den er liebkost.
Vielleicht hätte die Frau nicht sterben müssen.
Es wäre vielleicht nie die Lust in ihm aufgestiegen etwas Schönes zu zerstören.
Wenn er schon nicht selbst zerstören konnte, dann wollte er wenigstens sehen,
wie ein Leben ausgelebt wird. Wie der Atem aus einem Körper weicht, das Blut
heiß hervorquillt und der Leichnam selbst kalt wird.
Kalt wie Eis.
Starr wie eine Figur aus Stein, ein Puppe, die nie wirklich gelebt hat.
Eine Hülle ohne Gefühle, Gedanken und Regung.
Im gewissen Sinne war es ein Ebenbild von ihm, wie er seit Jahren lebte.
Er hatte jeden Sinn in seinem Leben aufgegeben.
Nein, er hatte einfach keinen mehr darin gefunden.
Er wollte nicht.
Er tat dies alles hier nicht aus irgendeinem einem Grund...
Oder?
Er wusste ihn nicht!
Er war überzeugt es lag an ihr, mit den blauen, eisigen, kalten Augen.
Oder an der anderen Frau, die Blut um ihn geweint hatte?
Waren da Gefühle in ihm aufgeflackert, die er zurück halten wollte?​
Nein. Sicher nicht!
 
Zurück
Oben