AW: Land of Dreams
So, ich habe diese Geschichte von mir gerade wieder entdeckt und rein aus Spaß ein bischen weiter geschrieben, hoffe, es besteht noch Interesse.
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Der Teller zersplitterte in tausend Stücke, eine der Scherben schnitt in seinem Flug eine kleine Wunde in die nackten Füße der Frau, doch diese hörte nichts und spürte nichts. Sie sah nur seine Augen, hörte nur seine Worte und spürte nur den Schmerz, der in ihr aufstieg. Er schrie sie an, warum schrie er sie so an?
Cleo wand sich in ihrem Bett. Vor ihren Augen spielte sich die gleiche Szene ab, die gerade wirklich in einem netten weißen Haus in der Vorstadt stattfand. Ein großer Streit zwischen ihren Eltern, ein Teller, der mit lautem Krachen auf den Boden fiel und das schreckliche Geräusch des Schluchzens ihres kleinen Bruders. Sie wollte nach ihm fassen, aber sie konnte den Arm nicht heben, wollte ihm beruhigende Worte zuflüstern, doch sie konnte den Mund nicht öffnen.
Die Tränen standen ihr in den Augen, wieso konnte sie ihrer Familie nicht helfen, konnte den Streit nicht verhindern? Ihre Beine trugen sie nicht, sie konnte nichts tun, warum tat man ihr das an? Sie wollte schreien, wollte schimpfen und doch blieb sie stumm – so stumm.
Peter Cleoer krümmte sich zusammen, er war jetzt fast so klein wie ein Hund, und legte seine Hände schützend über den Kopf. Ein Teller krachte neben ihm auf den Boden und sein Vater schrie immer weiter. Warum war er so wütend, warum war sein Gesicht so rot? Mama stand nur da und hatte den Teller fallen lassen, doch sie sagte nichts und tat nichts. Warum? Warum? Warum? Peter war den Tränen nahe.
Ralph saß neben seiner Freundin, während die sich wand und von dem Streit ihrer Eltern träumte. Er wusste natürlich nicht, was sich gerade in ihrem Kopf – und auch in der Realität – abspielte, aber trotzdem strich er ihr beruhigend über die Haare.
„Sei ruhig, bleib ruhig, meine Süße“, flüsterte er immer wieder.
Doch schließlich brach er ab und sah auf dem Boden. Er musste es ihr nun endlich beichten, auch wenn sie wahrscheinlich nichts mitbekam, er konnte es nicht länger für sich behalten.
„Cleo...ich muss dir was sagen. Ich...ich habe Alissa geküsst. Es kam einfach so über mich, ich weiß auch nicht warum!“, erzählte er und legte seine Hand auf die seiner Freundin.
„Es tut mir so Leid“, murmelte er und beugte sich vor, um Cleo sanft zu küssen.
In diesem Moment endete Cleos Traum und sie begann, ihre Umgebung wieder wahrzunehmen – Ralphs Geständnis war aber nicht zu ihr gedrungen.