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Feelings

StillesWasser

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2 Februar 2003
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3.816
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Wien
Dieses Thema bedarf einer Überarbeitung, da ich mich dazu entschlossen habe, diesen Text nicht alleine dastehen zu lassen. Viel mehr möchte ich eine Reihe von Texten schreiben, jeder für sich ein in sich abgeschlossener Teil, doch gehören sie alle zusammen. Sie alle gehören zu uns - Gefühle. Jeder kennt sie, jeder hat sie bestimmt schon einmal gespürt. Mein Ziel ist es, sie in Landschaften zu verpacken, bietet uns die Natur für solche Empfindungen viele verschiedene Möglichkeiten, um unserer Gefühle Ausdruck zu verleihen. So, nun aber genug drum herum geschrieben, hier nun der erste Teil dieser Reihe.

Hierbei handelt es sich um die Gefühle von Schmerz, Trauer und Hilflosigkeit. Man könnte meinen, es spiegelt eine gewisse Depression, jedoch soll jeder für sich die Bedeutung des Textes finden. Ich hoffe, er ist gut geworden und ihr mögt ihn. Jedenfalls war er nicht so leicht zu gestalten wie andere meiner Texte, bedarf es hier vielleicht mehr Gefühl? Wie dem auch sei, ich hoffe, dieser Text gefällt euch und ihr postet reichlich Feedback!

In Kürze werde ich unterhalb dieser Modifizierung einen neuen Teil posten. Also viel Spaß beim Lesen...

Harald

Feelings

Teil 1

Innerlich eine trostlose Landschaft verwelkter, ausgetrockneter Erinnerungen und Gefühle, welche sich durch die kleinste Berührung, ohne jegliche Macht es verhindern oder gar stoppen zu können, zu Staub verwandeln und zu Boden sinken. Eine längst in Vergessenheit geratene Landschaft, die sich einst in den schönsten Farben präsentierte, bevor sich ein grauer Schleier des Schmerzes und der Trauer über sie legte, ihr die Energie zum Gedeihen entzog. Mit jeder Bewegung, mit jedem noch so kurzem Hauch, zerbricht eine weitere, bis dahin unvergessene Erinnerung, ein weiteres, lebensfrohes Gefühl, und fällt gegen den bereits mit grauem und trügerisch flauschigem Staub bedeckten Boden. Ein noch vor kurzer Zeit riesiges Beet voller bunter, saftiger Blumen, deren weiche und zarte, starke und standhafte Blüten jeweils mit anderen Gedanken und Erinnerungen gefüllt, existieren nur noch vereinzelt in trostloser Einsamkeit, beginnen, Widerwillen ihre letzten Momente zu erleben.

Aus der Ferne ein leises Pfeifen einer unverständlichen Melodie, dessen Ursprung unbekannt ist. Schwankende Lautstärke, langsam steigend, kündigt das Eintreffen des pfeifenden Etwas an. Am Horizont eine kleine, dunkle Silhouette, welche rasch an Größe gewinnt. Deren begleitende Musik laut, bedrohlich und unerträglich wirkt, als würde das Objekt eine Horde böser Geister um sich versammeln. Unaufhaltsam bahnt sich ein Wind der Wut und des Hasses seinen Weg über die Landschaft, vernichtet alles, was sich ihm in den Weg stellt, zerstört jegliche Hoffnung. Hilflose Blicke voller Leid, aus großen, runden Augen, dem Wind entgegenstreckend, Tränen der Trauer, ohne auf sie Einfluss zu nehmen, als einziger Ausweg, doch keine Chance, etwas gegen die unaufhaltsamen Mächte ausrichten zu können. Kräfte schwinden, werden durch den Wind entzogen, bis jegliche Energie Abschied genommen, in ein Loch der Hilflosigkeit und Verzweiflung stürzend, ohne eine Möglichkeit zur Flucht.

Nach oben blickend, wo der Wind tobt und alles zu Staub verwandelt, das sich ihm entgegen stellt – Erinnerungen, Gefühle. Nach unten blickend, wo ein schwarzes Loch der Ungewissheit wartet, die unendliche Hoffnungslosigkeit. Ewigkeiten überdauernd im Fall, die mit dem Voranschreiten der Zeit kleiner werdende Öffnung und der tobende Wind schwindend, doch nicht die Erinnerung, der Schmerz und die Trauer. Das Loch der Ungewissheit, der Hilflosigkeit und Verzweiflung, es nimmt Gestalt an. Ein helles und farbenfrohes Loch im Blickfeld, welches die Ungewissheit in die Flucht schlägt. Orientierungslos in einer neuen Landschaft aufwachend und liegend, welche schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle gegen wunderschöne Empfindungen tauscht. Freude und Hoffnung vertreiben Schmerz und Trauer, eine neue Landschaft ist geboren, eine Landschaft, die sich, wie die trostlose einst, in den schönsten Farben, die wir uns nie im Leben erträumen könnten, präsentiert. Eine lebendige Landschaft, blühender, Freude spendender Erinnerungen und Gefühle, welche sich durch die kleinste Berührung, ohne jegliche Chance, es verhindern oder gar stoppen zu können, in schönere verwandeln. Ein neuer Beginn, die Hoffnung, das zu finden, was zuvor versagt blieb.
 
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Liest sich sehr gut und vor allem metaphorisch, Prädikat besonders wertvoll :)
Es ist nicht leicht seinen Worten Bilder zu geben, kenne ich von mir selbst, doch hier ist dir das sinnvoll gelungen und es wirkt trotz der vielen Bilder nicht überladen, sondern greifbar.
Falls du vorhast es weiter zu verarbeiten liest es sich wie eine Einleitung zu mehr. Oder wenn man es anders sieht, wie eine handlungsumfassende Ebene in der etwas trist und öd und wieder lebend wird. Den Sinn dieses Textes kennst nur du, doch mir gefällt er wie gesagt gut, denn diese Welt die du beschrieben hast, dieses Loch hat jeder fühlende Mensch schonmal gesehen, würd ich sagen.
LG Sarah
 
Hm, jetzt muss ich wohl erst noch ein wenig warten, bis die Worte deines Textes nicht mehr dauernd in meinem Kopf herumschweben, bevor ich ein anständiges Feedback posten kann ;)

Aber ich finde wirklich, dass dir der Text sehr gut gelungen ist, auch wenn du dir wegen den Gefühlen nicht sicher bist. Ich finde, du hast sie wunderbar beschrieben.

Also, diese Stilrichtung von dir gefällt mir auch wieder sehr gut :)

Birgit
 
Teil 2 - Liebe

Danke für dein tolles und hilfreiches Feedback, Sarah. :) Wie oben in meinem ersten Beitrag schon editiert steht, werde ich wahrscheinlich eine Serie von Texten machen. Aber ob du es glaubst oder nicht, du hast mich mit deiner Idee, daraus eine Einleitung zu machen, auf eine andere Idee gebracht. Für eine meiner nächsten Geschichten werde ich vielleicht zu jedem größeren Kapitel eine solche Einleitung schreiben. Das würde bestimmt gut rüberkommen. Was meinst du?

Auch dir danke ich für das tolle Feedback, Birgit. Freut mich, dass er auch dir gefällt. :) Ich hoffe, die Fortsetzung ist wenigstens halb so gut...

Viel Spaß bei Teil 2 dieser Serie!

Harald


Teil 2

In Mitten der lebendigen Wiesen, wo wunderschöne Blumen ihre Blüten der Erinnerungen und Gefühle den Himmel empor strecken, entspringt in nicht allzu entfernter Weite eine Oase, welche uns ansonsten selbst in den schönsten Träumen verborgen bleibt. Die Oase, sie steigt langsam oder schneller aus dem Boden empor und gedeiht in ihrer schönsten Pracht, verschlägt uns die Sprache, lässt uns staunen. Wie verzaubert verharren die Blicke auf einem kleinen See, welcher sich in Mitten riesiger, herrlich blühender Palmen, auf denen frische Früchte gedeihen, befindet. Voller Stolz präsentieren sie was sie zu bieten haben; frische Früchte, saftige Blätter und einen gesunden und strammen Stamm.

In einem Zustand der Trance befindend, als sich die Beine in Bewegung setzen, Kurs auf das zu nehmen scheinen, was gerade erst vor ihnen entstanden. Langsam dem Paradies nähernd, während rundum alles verdunkelt, nicht mehr zu interessieren scheint. Die Oase, so hell erleuchtet, dass sie zu blenden scheint, umgeben von einer in Dunkelheit versetzten Landschaft voller blühender, Freude spendender Erinnerungen und Gefühle. Dort vorne, wo das Paradies in den schönsten Farben erstrahlt, wo die Natur gedeiht, wo Schmetterlinge spielen, herrscht ein besonderes Licht. Obwohl kein Pfad in Sicht, die Beine anscheinend den Weg zu kennen scheinen. Wie von unsichtbarer Hand gezogen, der Oase stetig näher kommend. Das endlose Glück, die grenzenlose Freude, sie scheinen vollkommen, erhellen das eigene Herz. Vorfreude erfüllt uns, erweckt Gefühle jener Freude in uns, welche wir aus längst vergangenen Zeiten kennen. Vorbeiziehend an Blumen, dessen Blüten und Geschichten aus längst vergangenen Tagen erzählen. So zeigt eine Blüte einen unserer Geburtstage, eine andere ein Weihnachtsfest. Doch sie vermitteln ein und dieselbe Vorfreude auf all die guten Geschenke, die für uns bereitstehen. Vorfreude auf die gute Geburtstagstorte oder den wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum. Die Schmetterlinge, welche wir vor uns im Paradies zu sehen vermögen, sie scheinen zur selben Zeit in unserem Bauch zu spielen. Als wäre diese Oase, welche wir vor uns erblicken doch nur ein Gespinst unserer begrenzten Fantasie, als würde sie nur in unserem tiefsten Inneren existieren.

Am Ziel angelangt, zeigt sich die Landschaft nun in ihrer wirklichen Pracht, so, wie sie von uns oder Mutter Natur geschaffen wurde. Entweder als Fatahmorgana unserer Wünsche, als Luftschloss, welches durch das Eintreffen in sich zusammenstürzt und nur einen kleinen Haufen Staub hinterlässt, oder annähernd als die Landschaft, welche wir den ganzen Weg zu Gesicht bekamen. Als atemberaubendes Bauwerk von Mutter Natur, vor dem wir ehrfürchtig unseren Respekt zollen. Eine Oase, welche sich mit ihren Pflanzen und Tieren in ihrer verzaubernden Pracht erstreckt. Doch wie lange sie in dieser Gestalt existiert, ist eine Frage, auf die keiner zu antworten vermag. Das Land mit seinen bunten Beeten, den großen, weiten Wiesen, den klaren Bächen und stillen Seen, es kann ewig in diesem Glanz erstrahlen, jedoch kann es auch ebenso schnell verwelken. Wir selbst sind die Gärtner, wir selbst bestimmen zu einem Großteil, wie lange diese Oase das Heim der eigenen Freuden und Träume ist. Mutter Natur mag womöglich als Architekt des Paradieses gewirkt haben, jedoch bestimmen wir selbst, als Schmied unseres eigenen Glücks, welches Schicksal auf uns und die Oase wartet. Zumindest glauben wir das, denn oft kann dieses noch so gut gehütete und gepflegte Paradies durch nicht verhinderbare Katastrophen zu Staub verwandelt werden, ein Szenario, welches dem jüngsten Gericht gleicht, an dem wir an unseren Taten gemessen werden.
 
Bin froh, dass ich auch mal durch Feedbacks zu Taten anrege ;)
Nun ich hätte auch ohne den Titel erkannt, dass sich dieser Teil um Liebe dreht. Du hast die Schönheit und Zerbrechlichkeit gut erkannt, durch den Vergleich mit einer Oase. Liebe ist halt ein kostbares Geschenk, was einem aber genauso schnell wieder genommen werden kann, nimmt man es nicht an oder pflegt es.
Bin auf weitere Gefühle gespannt, wo ich nächstes Mal erst die Zeilen und dann den Titel lesen werde, vielleicht liege ich wieder richtig ;)
Du hast ja selbst auch ein Geschenk angenommen ;) Das Geschenk der Sprache sich auszudrücken, wenn man es richtig anwendet entstehen halt so schöne Texte wie diese.
LG Sarah
 
Du hast mich in der Tat zu Taten angeregt, jedoch müssen die noch im inneren meiner Gedankenwelt bleiben, solange ich noch offene Geschichten (morgen und Mittwoch sollten neue Teile rauskommen) habe, die nach einem Ende verlangen.

Ich finde toll, dass man den Inhalt auch ohne Titel erkennen kann. Das bestärkt mich, dass ich vielleicht noch mehrere Teile heraus bringen sollte. Liebe ist in der Tat etwas kostbares, welche man - wie du sagtest - permanent pflegen muss. Doch leider gibt es auch Momente, wo alles zerbricht, ohne etwas falsch gemacht zu haben. Wo der eine vielleicht noch versucht hätte, etwas zu reparieren, versucht ein anderer vielleicht sein Glück wo anders. Nicht immer ist das Leben fair, jedoch kann man, wenn man das, was man hat, pflegt, das Risiko einer Katastropfe vermindern. So wie es in vielen Dingen im Leben ist.

Obwohl ich es schon angesprochen habe, möchte ich dieses Mal den Titel weglassen. So kann jeder für sich selbst bestimmen, worum es geht... Viel Spaß beim Lesen! Und danke fürs Feedback, Sarah! :)

LG,
Harald

Teil 3

Umgeben von den Folgen der Katastrophe, erstarrt in einem Chaos ausgerissener und ermordeter Pflanzen und Tieren, stehend, die Augen gen Himmel empor gerichtet, doch kein blauer Himmel ist zu sehen, der auf einen herab blickt und unterstützt. Dunkle Wolken versperren die Sicht, Regen droht herab zu fallen, das Land noch weiter zu verwüsten. Einzig die langsam verschwimmenden Erinnerungen an die Vergangenheit bleiben, treiben einen Strom von Tränen aus den rot gefärbten Augen, bilden durch den zur Hilfe stehenden Regen ein riesiges Meer um sich selbst. Die einst herrlich erstrahlende Oase mit ihren blühenden und lebendigen Gefühlen existiert nur noch in den Tiefen der eigenen Gedanken. Auf einer kleinen Insel, einem Bruchteil einer vergangenen Epoche, kniend, die verdunkelte Landschaft, von der man einst kam und die noch in ihrer vollen Pracht existiert, nicht sehen wollend, an den Erinnerungen im Boden festgekrallt, nicht bereit, sie zu verlieren, obwohl sie längst verloren gingen. Blind für alles, das rund um die Insel existiert, blind für ein neues Zeitalter, blind für einen Neuanfang. Zu tief sitzt der Schmerz im Inneren, welcher die nötige Kraft spendet, sich zwanghaft an den schönen Erinnerungen zu klammern. Ohne eigenen Willen auf dem Boden kniend, in längst vergangenen Erinnerungen schwelgend, während der Wasserspiegel durch den Regen und die Tränen steigt und man zu ertrinken droht. Was macht man? Lässt man los und versucht, sich selbst zu retten, versucht man, über das Meer der Trauer an das Ufer der verdunkelten Landschaft, welche in Wirklichkeit hell erstrahlt, zu schwimmen, um sich dort von anderen helfen zu lassen? Oder wirft man jeglichen Mut, jegliche Hoffnung ins Meer und krallt sich weiterhin fest, bis man hilflos und ohne Blick für die Zukunft untergeht? Je länger die innere Sperre anhält, desto höher steigt der Wasserspiegel, desto schwerer werden die Verletzungen, die man durch diese Katastrophe erlitten hat. Man selbst ist nicht nur der Gärtner, man selbst ist auch der eigene Lebensretter. Man selbst bestimmt, welches Schicksal auf einen wartet.
 
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Ich finde es wirklich super, wie du die verschiedenen Gefühle und Empfindungen immer mit mit anderen Dingen vergleicht, sodass sie sehr anschaulich, fast greifbar werden.
Zwar mag wohl jeder Gefühle anders empfinden, oder anders mit ihnen umgehen, aber so wie du sie beschreibst, kann man eine gute Vorstellung davon gewinnen.

Dir gelingt es wirklich äußerst gut, was manche Leute nicht einmal aussprechen können, in so schöne Worte zu fassen :)

Ich hoffe, es folgen in dieser Reihe noch mehr Texte.

Birgit
 
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