Der versteinerte Wald
Rund um die zerstörten Stadtmauern von Adormidera ist ein kleiner Streifen Wald übrig geblieben, nachdem die Welt in das Chaos stürzte. Als die Hüterinnen den Schutz um Adormidera legten, versteinerte der Wald und mit ihnen alle Lebewesen die sich in diesem Bereich aufhielten. So blieben einige Wesen, die zur Stadt eilten genau in ihren Bewegungen am Boden festgefroren und stehen nun zwischen den versteinerten Bäumen wie Skulpturen im Wald.
Natürlich versuchten die Bewohner von Adormidera die Wesen mit Zauber, Heilmittel und Ritualen aus ihrer Erstarrung zu erlösen, doch bis zum heutigen Tage konnten sie kein Mittel finden, das wirkte. Zu stark war der Zauber der Hüterinnen.
In mitten dieses trost- und leblosen Waldes steht ein einziger Hoffnungsschimmer. Der Baum der Hüterinnen.
Der durch den Staub der Hüterinnen entstandene Baum trägt noch den letzen Rest ihrer Macht in sich. Diese Macht äussert sich durch sein beständiges Leuchten und durch seine nährenden Früchte, welche etwa die Größe und Form einer Mango haben.
Der Stamm ist zwar dunkel, beinahe schwarz, doch die goldene Farbenpracht seiner Blätter und Früchte leuchten so hell und golden, sodass der Baum ein tröstender Lichtspender in der ewigen Dunkelheit ist.
Seit die Nacht den Tag in Adormeria verdrängt hat gibt es beinahe keine Nahrungsquellen mehr für die Bewohner, denn die Tiere sind wie einige Bewohner im Wald versteinert und so bleibt ihnen nur diese Frucht als Nahrung. Sobald man die Frucht erntet wächst sie innerhalb von ein paar Stunden wieder nach.
So traurig die erwachsenen Bewohner über diesen Wald sind, so toll ist es aber auch für die Kinder von Adormidera. Denn sie sehen in dem Wald einen geheimnisvollen Spielplatz voller entdeckungswürdigen Überraschungen. Nur zu nah an den Rand des Waldes dürfen die Kinder nie kommen. Denn am Rand des Waldes hängen versteinerte Wurzeln und Blätter mitten in der Luft und recken sich dem mit Sternen übersäten Universum entgegen.
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