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Mōhaka Jangala - der Zauberwald

Margit

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17 Februar 2004
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Mōhaka Jangala - der Zauberwald

Gleich nachdem man die Hängebrücke verlassen hat findet man sich auf einer weitläufigen Hügellandschaft wieder. Gras wuchert in saftigem Grün und vereinzelt sieht man ein paar Pfade die in verschiedenen Richtungen führen.

Folgt man einem der Pfade so gelangt man bald in einen zauberhaften Wald. Die Bäume, die in diesem Wald wachsen, unterscheiden sich kaum von denen die man in jedem anderen Wald findet. Laub- sowie auch Nadelbäume in all ihrer Vielfalt haben hier ihren Wurzeln geschlagen. Schaut man allerdings genauer hin, so leuchten die Blätter dieser Bäume in den schönsten Grüntönen, welche selbst in der Nacht einen wunderschönen Schimmer durch die Baumkronen werfen. Um die Stämme der Bäume ranken sich die schönsten Schlingpflanzen. Blüten in allen Farben bedecken die Baumstämme und verbreiten einen süßen, angenehmen Duft.

Ein leichter Nebel liegt über dem Waldboden und verleiht jedem Besucher das Gefühl in einer Traumwelt zu wandern. Viele Tiere haben ihr zu Hause in den Wurzeln und Baumkronen des Waldes gefunden und
Läuft man eine Weile durch den märchenhaften Wald so kommt man an eine Kreuzung, an der sich der alte weg in drei weitere teilt. Ein alter, fast überwucherter Wegweiser verrät dem Besucher was sich am Ende jedes Weges befinden. So ließt man hier in goldenen Buchstaben „Phala Lana“, „Pera Saraya“, „Jangali Udyana“ und „Nilmambana pula“.


Phala Lana – die blühende Wiese


Beschreitet man den ersten Weg so läuft man nur noch kurze Zeit in dem dichten Wald, bevor sich der Nebel langsam lichtet und man schließlich auf einer großen Lichtung steht. Die Sonne, die durch die hohen Bäume nur in schwachen Strahlen durch die Wipfeldecke schien, strahlt nur in voller Kraft. Doch hat man kaum Zeit die warmen Strahlen auf seiner Haut zu genießen, denn die vielen anderen Eindrücke dieses magischen Ortes feilschen um die Aufmerksamkeit des Besuchers.

Vor seinen Augen erstreckt sich eine große bunte Zauberwiese. Die Blumen, die sich über die Wiese erstrecken sind alles andere als gewöhnlich. Bunte Glockenblumen spielen angeleitet durch den Wind die schönsten Melodien, während große Pilze einem die Möglichkeit bieten es sich mitten im Farbenmeer der umringenden Blüten gemütlich zu machen. Der Duft tausender verschiedener Pflanzen erfüllt die Luft und Schmetterlinge in allen Farben und Formen fliegen von einer Blüte zur nächsten, im zauberhaften Tanz der Natur. Wandernte haben hier die Möglichkeit sich von ihrer Reise eine Weile auszuruhen und sich von der Farbenpracht die auf sie wartete verzaubern zu lassen. Gerne kann man einen Blumenstrauß pflücken und einen kleinen Teil des Zaubers mit nach Hause nehmen.
Nimmt man sich die Zeit und bleibt an diesem Ort, bis die Sonne untergegangen ist. Erwachen die Nachtblüher, welche in den schönsten Farben ihr warmes Licht spenden. Das Lied der Glockenblumen ist verklungen und wird durch die mystische Melodie der nächtlichen Blumen ersetzt. Auch die Schmetterlinge finden in der Nacht einen Ort zum schlafen, doch kann man an ihrer Stelle Glühwürmchen bewundern, welche der nächtlichen Wiese ihren ganz eigenen Charme verleihen. Verweile so lange du möchtest an diesem Ort, ob alleine oder zu zweit. Zur stillen Meditation, einem gemütlichen Spaziergang oder einem romantischen Picknick. Phala Lana bietet genügend Raum für alle Besucher.


Pera Saraya – das Baumhotel

Der zweite Weg führt die Wanderer ein längeres Stück in den Wald, doch die Reise lohnt sich, wenn man auf halber Stecke an einem kleinen Wasserfall zur Ruhe kommen kann. Umgeben von Moos und schillernden Steinen, schlängelt sich ein fröhlicher kleiner Bach durch den gesamten Wald und kommt an dieser zauberhaften Stelle an sein größtes Hindernis. Das kleine Naturschauspiel lädt dazu ein, sich auf einem Stein auszuruhen und dem Plätschern des Wassers in seiner ganz eigenen Melodie zuzuhören. Auch bietet der Wasserfall die Möglichkeit müde Beine zu erfrischen und eine Trinkpause einzulegen. Das Wasser schmeckt leicht süß und verspricht Erfrischung für den Rest des Weges.

Diesen sollte man auch unbedingt bis zum Ende weiter gehen, denn nach einer weiteren Wanderung gelangt man schließlich an die Pera Saraya. Hohe Bäume ragen weit über die Wipfel des restlichen Waldes heraus und beherbergen in ihren Kronen die verschiedensten Baumhäuser. Auf hölzernen Strickleitern gelangt man zu dem Baumhotel, welches mit Hängebrücken und Seilzügen miteinander verbunden ist. Der größte Baum in der Mitte bietet einen Wipfelspielplatz. Genügend Platz zum klettern, große Schaukeln und Rutschen, die den Besucher von der einen zu einer anderen Plattform, oder sogar auf den Boden zurück bringen, lassen das Herz eines jeden Abenteurers höher schlagen.
Aber auch zum entspannen ist hier der richtige Ort. So hängen zwischen den Baumkronen festgespannt verschiedene Hängematten, die dazu einladen, nach der anstrengenden Wanderung die Seele baumeln zu lassen.
Möchte man eine längere Zeit in den Wipfeln der Mammutbäume verbringen, zum Beispiel um die wunderbare Aussicht zu genießen, oder sich für den Rückweg gebührend auszuruhen. So bieten die vielen kleinen Baumhäuser um den Spielplatz herum, die Möglichkeit dazu. Die kleinen Holzhütten in den Wipfeln der Bäume, sind gemütlich eingerichtet und verfügen über Schlafmöglichkeiten für eine oder zwei Personen. Möchte man also einmal Urlaub in dieser wunderschönen Natur machen, kann man hier für maximal 2 Nächte übernachten
Abends erleuchten weiße Lampions das Gelände und laden dazu ein, es sich auf den ebenfalls möbilierten Plattformen gemütlich zu machen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, wenn man sich zum Beispiel am Abend zu einem gemütlichen Drink an der Wipfelbar trifft. Eine Runde Plattform, um einen dicken Baumstamm, beherbergt die hölzerne Bar, die einem bietet was immer das Herz begehrt. Am Abend kann man es sich bei einem guten Cocktail oder einem entspannten Glas Bier gemütlich machen, während am Morgen köstliches Frühstück auf einen wartet. Die Speisen erscheinen und verschwinden wie aus Geisterhand und bieten immer wieder neue Abwechslung für die Besucher des Baumhotels.


Khilana's Vivinga - Khilana's Weberei

Etwas versteckt in den Wipfeln, aber nicht weit entfernt vom Baumhotel verbirgt sich das Khilana's Vivinga. Ein achteckiges Baumhaus, dass von aussen kleiner erscheint, als es tatsächlich ist. Am Stamm des Baumes, auf dem es gebaut wurde, ziehen sich Blumenranken hoch zu den hölzernen Wänden des Vivingas und mit farbenfrohen Blüten breiten sie sich bis hoch zum Dach aus. In der Nacht glühen die Blüten und locken somit ein paar Glühwürmchen an, was durch die großen Fenster im Vivinga ein mystisches und buntes Licht wirft. Am Tag ist der Raum sonnendurchflutet, am Nacht sorgen ein paar Kristalle, die an der Decke festgemacht sind, für genug Licht so dass Khilana arbeiten kann. Im achteckigen Raum befindet sich auf der einen Seite ein Spinnrad, mit dem Khilana Garne in allen Farben spinnen kann. Ausserdem befindet sich ein Tisch zum zuschneiden der Stoffe, sowie ein kleiner hölzerner Schemel auf denen Khilanas Freunde Platz finden, wenn die Nymphe die Maße ihrer Kunden nimmt. Ein Paravant, natürlich auch aus Holz, aber mit wunderschönen Schnitzereien von Blumenranken und Bäumen, sowie verwehenden Blättern, gibt Khilanas Kunden ein wenig Privatssphäre wenn sie ihre Kleidung probieren. Auch für die Tumahi, Khilanas treue Begleiter ist gesorgt. So finden die Tumahi ein keines Plätzchen bei einer schwebenden Vogeltränke, bei dem sie genüsslich Pause machen und sich erfrischen können. Ausserdem finden sie an dieser Stelle auch immer etwas Futter. In einer anderen Ecke steht ein kleines Regal, indem eine Schatulle mit ein paar Steinchen und verschiedenen Dekosachen zu finden sind. Ausserdem befindet sich in dem Regal eine kleine Auswahl wunderschöner Stoffe, die farbenfroh einem entgegen schimmern, wenn man den Raum betritt. Doch um immer für Nachschub bei den Stoffen zu sorgen, benötigt Khilana einen Webstuhl. Für diesen ist in der Mitte des Raums genügend Platz. Khilana's Vivinga ist verschlossen, wenn Khilana nicht da ist. Das Baumhaus kann nur betreten, wen Khilana dazu einlädt.​


Jangali Udyana – der wilde Garten

Folgt man dem dritten Weg der Kreuzung, so läuft man eine Weile durch den kühlen Wald, bis auch hier die Bäume schließlich einer Ebene weichen. Zahlreiche kleine Wege verlassen den großen Pfad und vernetzen sich zu einem Labyrinth auf dem Waldboden.

Welchem Weg man auch folgen mag, er führt einen vorbei an den verschiedensten Wildkräutern und Heilpflanzen. Oft wie Unkraut wirkt das Gewächs, dass sich über den Boden und an kleinen Tümpeln ausbreitet, doch ein geschultes Auge, sieht sofort die Vielfalt an nützlichen Pflanzen, die hier darauf warten gepflückt zu werden. Das Paradies für Kräuterkundler, lädt aber auch jeden anderen Besucher ein für eine Weile durch die Pflanzenpracht zu schlendern. Die Erkundungstour führt einen vorbei an den außergewöhnlichsten Gerüchen und immer wieder erreicht man kleine Pavillons bedeckt mit Blütenranken, vor allem dort, wo die schönen und ausgefallenen Kräuter ihren Platz gefunden haben. Gerade dort lässt es sich wunderbar verweilen und die entspannende, oder belebende Wirkung alleine des Duftes der Kräuter in sich aufzunehmen. Führt einen der Weg noch zu später Stunde in den Kräutergarten so erleuchten weiße Kieselsteine die Wegesränder , während die Blütenranken der Pavillons wie glitzernde Lichterketten für eine angenehme Stimmung sorgen.
Auch wenn die Kräuter an diesem Ort immer wieder nachwachsen, brauchen sie ihre Zeit und können somit nicht unendlich geerntet werden. Ein Kenner der Kräuterkunde weiß über die verschiedenen Blütezeiten verschiedener Kräuter und wird zu jeder Jahreszeit Nützliches in diesem Garten finden können.


Nilmambana pula – der Weg zur schwebenden Brücke

Dieser Weg führt den Besucher zurück zu der Hängebrücke, die Suelo mit dem Festland verbindet. Egal wie lange oder zu welchem Zweck ein Wanderer den Zauberwald besucht hat, wird er ihn immer in einem angenehmen Zustand der Ruhe und Entspannung verlassen und mit guten Gedanken und positiven Gefühlen ausgestattet nach Hause zurück kehren.
 
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Kalliope

Die Muse hatte ihr eigenes Haus fluchtartig verlassen. Alleine den Gestank des Alkohols hielt sie nicht mehr aus, alle drei Männer waren betrunken gewesen doch natürlich war Elias jener gewesen, der am meisten getrunken zu haben schien. Sie hatte wirklich mit dem Gedanken gespielt, alle drei aus dem Haus zu werfen doch das konnte sie nicht tun. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt waren kaum vorhanden. Als Zane ihr noch nachgeschrieen hatte, dass sie Elias quasi selbst entscheiden lassen wollte war sie noch einmal stehen geblieben. Sollte sie Gareth und Zane aufklären was sie da taten? Nein, das konnte sie nicht tun, sie wollte Elias nicht in eine peinliche Situation bringen. "Ich kann ihn einfach nicht verstehen, so ein Idiot" murmelte die Muse wütend vor sich her. Feng Huang sah immer wieder zu ihr auf, doch er antworte der Muse nicht, wohl auch aus Angst die falschen Worte zu wählen.

Die Schritte der Muse führten sie quer durch den Ringelwald und nur langsam sackte ihre Wut etwas. Sie hieß nicht gut was Elias getan hatte, er hatte wieder getrunken und dass nach so vielen Jahren. Gerade in diesem Augenblick viel ihr ein, dass Elias all die Jahre nicht trocken gewesen war, er war versteinert gewesen. Was mochte es wohl für ein Gefühl sein, wenn man 20 Jahre aus Stein gewesen war? Elias hatte viel zu verkraften gehabt, immerhin war er erwacht und Rubin war nicht da gewesen und dann kam er an einen Kampfplatz wo es um Leben und Tod ging. Ehemalige Feinde waren zu Freunden geworden. Und dann war da noch ihre Veränderung, in all den Jahren hatte sie sich verändert und Taima, die Bergnymphe hatte sie an das erinnert was sie war. Sie war nicht mehr die Rosalie die er kennen und vielleicht auch lieben gelernt hatte, sie war wieder Kalliope. Die älteste der Musen und jene Muse die früher immer da gewesen war um ihren Schwestern mir Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Für einen kurzen Moment verschwand der Ärger über Elias aus ihren Gedanken und sie dachte an ihre Schwestern, ob sie sie jemals wieder sehen würde? Erst jetzt sah sich Kalliope um, sie stand vor einer Tür die von Wurzeln und Ranken überzogen war, ohne länger darüber nachzudenken öffnete sie die Tür und Feng Huang und sie schritten hindurch. Wo immer sie nun auch war, es schien hier Leben und geben und wenn sie genug Glück hatte, fand sie hier Kräutersetzlinge in Hülle und Fülle. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen der Muse und sie begutachtete die Hängebrücke und lauschte den Grollen der Steine. Eigentlich sollte es wohl bedrohlich wirken, doch es harmonisierte und schien passend und so überquerte Kalliope die Hängebrücke und fand sich wenig später auf einem schmalen Pfad wieder.

Schweigend durchschritt sie mit Feng Huang den kühlen Wald, ihre Gedanken waren halb bei Elias aber auch etwas in der Zukunft. Wie würde es mit Elias weiter gehen, wie mit Alvaro? Würde es gut gehen wenn beide unter einem Dach wohnten? Erst jetzt bemerkte Kalliope, dass sie tief im Wald war und schon beim ersten Blick auf den Boden sah sie direkt am Wegrand einige Spitzwegerich stehen. "Wir fangen hier an Feng Huang" meinte sie dann zu dem Vogel der kritisch die Umgebung beobachtete, wohl auf der Hut vor etwaigen ungebetenen Gästen. Während Kalliope ihre Schaufel aus der Tasche holte stimmte sie ein ein frohes Lied an, welches auch den Feng Huang etwas zu beruhigen schien.
 
Khilana

Sie hatte nicht wirklich Angst vor dem Ungewissen, sie war neugierig und aufgeregt und wollte um jeden Preis wissen, was dieser Schlüssel wirklich zu bedeuten hatte. Doch trotz alledem ließ Diames sie sicherer fühlen. Immerhin war es der selbe Wald, in dem sie Stunden zuvor von Wendigos angegriffen wurde, indem Samoko seine Dämonen auf sie hetzte und sie sich von Holly und Valandil verabschieden mussten. Der Elf an ihrer Seite gab ihr Sicherheit und auch wenn sie es nicht gerne zugab wusste sie nicht, ob sie ganz so mutig wäre, wenn er verweigert hätte mit ihr zu gehen. Das Schweigen zwischen ihnen war angenehm, kein bisschen störend und Khilana hing ihrem Taum und der Vision nach, die der Schlüssel in ihr hervorgerufen hatte. Sollte es diese Orte wirklich geben? Ihr Herz machte einen kleinen Sprung wenn sie daran dachte.

Doch schließlich gelangen ihre Gedanken an den Punkt, an dem sie sich fragten was Diames wohl von ihr halten würde. Sie jagte einer Vision hinterher, einem Ort, den es vielleicht gar nicht geben würde. Sie hatte sich so in diese Geschichte verrannt, dass sie keine Minute darüber nachgedacht hatte. Und auch wenn der Schlüssel in ihrer Hand ihr das Gefühl gab, dass sie auf den richtigen Weg war, fragte sie sich, wieso der Elf ihr ohne weitere Fragen folgte. Ihr Mund war schneller als ihr Verstand und so waren es die ersten Worte, die sie dachte, die die Stille zwischen ihnen durchbrach.
Diames' Antwort ließ sie lächeln und mit einem erleichterten Seufzer setzte sie den Weg durch den versteinerten Wald fort. Nicht wirklich sicher, wohin der Schlüssel sie führen würde, doch mit neuer Gewissheit, dass sie auf dem richtigen Weg war.

Wieder liefen sie eine Weile schweigend nebeneinander her und Khilana erwischte sich dabei, wie sie das ein oder andere Mal Diames' Blick suchte, um ihm ein Lächeln zu schenken. Sie kamen an dem Weg vorbei, der zurück in die Stadt führte und wieder beschlichen die Nymphe Zweifel, was die Beweggründe des Elfen anging. Er sollte sich nicht nur verpflichtet fühlen mit ihr unterwegs zu sein. Sicherlich hatte er andere Verpflichtungen oder Interessen, denen er weiter nachgehen wollte. Immerhin hatte sie ihn bei einem Spaziergang im Wald unterbrochen und kaum eine Wahl gelassen sie nicht zu begleiten. So wollte sie ihm nun noch einmal genau diese geben, als sie ihm beipflichtete, dass er sie nicht begleiten musste.
Sie ertappte sich dabei, dass ihr Mund sich in ein breites Lächeln verwandelte, als Diames erklärte, dass er mit ihr unterwegs sein wollte. Er ging einen Schritt auf sie zu und als er ihr lächelnd in die Augen sah, spürte sie die Schmetterlinge in ihrem Bauch erwachen, die sie mit einem tiefen Atemzug zum verstummen brachte.

Was war nur mit ihr los? Ja, Diames war attraktiv und sie konnte nicht verneinen, dass sie seine Anwesenheit genoss. Doch sie kannte ihn kaum und sie war nicht bereit für irgendjemanden Schmetterlinge zu fühlen. Viel zu viel ging in ihrem Kopf herum, das sie erst selbst unter Kontrolle bringen musste, bevor sie sich auf irgendetwas anderes einlassen konnte. Geschweige denn davon, dass ein Kribbeln im Bauch noch lange nicht hieß, dass ihr Gegenüber annähernd gleich dachte, wie sie.
Sein nächstes Kommentar ließ sie verlegen zur Seite blicken. Krampfhaft überlegte sie eine schlagfertige Antwort, denn sie würde ihm sicherlich nicht sagen, dass sie nichts dagegen hatte wenn er sie beschütze.

Gerade hatte sich ihr Gehirn um einige Worte gewunden, die einigermaßen angebracht schienen, als die Waldnymphe von etwas anderem abgelenkt wurde. Sie vergaß Diames' Worte und ging schweigend auf das wunderschöne Portal zu, dass sie zuvor noch nie gesehen hatte.
Angetan von dem alten Stein und den wundervollen Symbole, die diesen verzierten stand sie davor und fragte eher geistesabwesend, ob Diames hier schon einmal gewesen war. Sie hörte seine Worte während sie gedankenverloren ihre Finger über eines der Schriftzeichen wandern ließ. "Erde" flüsterte sie, als sie dieses als eines der alten Zeichen erkannte, die die Waldnymphen seit Jahrhunderten verwendeten. Gerade wollte sie nach weiteren bekannten Symbolen suchen, als der Schlüssel in ihrer Hand ganz klar forderte, durch das Portal hindurch zu gehen.

Entschlossen blickte sie in diese Richtung und wollte gerade den ersten Schritt tun, als sie Diames' Hand in ihrer spürte. Sie blickte zur Seite und schenkte ihm ein warmes Lächeln, bevor sie noch etwas sagen konnte lösten sie sich in leuchtende Lichtpunkte auf und einen Moment später stand sie in völliger Dunkelheit. Nur die Hand des Elfen gab ihr Sicherheit und sie drückte sie ein wenig fester, bis sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse an diesem Ort gewohnt hatten.
Zuerst erblickte sie die Sterne, die sich über ihnen erstreckten und für einen Moment blieb sie stehen und blickte nach oben. Ihre Hand löste sich langsam von Diames' und sie ging einen Schritt zur Seite die Augen immer noch zur Decke gerichtet. Erst als die das Rascheln von Blättern wahr nahm und den Duft von Moos und frischen Blumen ihre Nase erreichte, schaute sie in genau diese Richtung und war verzaubert von der Tür, die sich vor ihr erstreckte. Sie wusste auch ohne die Wärme, die der Schlüssel in diesem Moment in ihrer Hand verspüren ließ, dass dies der Eingang war, den sie betreten musste und ihre Augen blieben an den verspielten Zweigen hängen, die sich über die Tür hinweg schlangen.

Khilana lachte vergnügt, als sie dem Spiel der Zweige und Blätter zuschaute und merkte erst dann Diames wieder neben sich, dem sie ein weiteres Lächeln schenkte. Sie nickte dankend, als er ihr die Tür öffnete und schritt durch die Tür, um sich im nächsten Moment vor einer wundervollen Hängebrücke wieder zu finden. Die Pflanzen die sie sah und riechen konnte, erfüllten sie mit einer großen Freude. Die konnte nicht glauben, dass dieser Ort wirklich wahr war. Wieder blickte sie zu Diames, dass er mit ihr hier war bedeutete ihr viel. Seine Anwesenheit, sein Lächeln es sagte ihr, dass es sich dieses Mal nicht um einen Traum handelte.
Der Schlüssel in ihrer Hand begann leicht zu vibrieren und als sie langsam ihre Hand öffnete, schwebte er empor und direkt vor ihrem Gesicht auf und ab. "Ich glaube auch er freut sich hier zu sein." stellte sie erstaunt fest und wollte gerade wieder nach dem kleinen hölzernen Objekt greifen, als es davon zu schweben begann, über die Hängebrücke und weiter. "Warte!" rief die Waldnymphe dem Schlüssel hinterher und schaute dann seufzend zu Diames.

Als dieser ihr aufmunternd zulächelte betrat sie schließlich die Hängebrücke und begann sie zu überqueren. Sie hörte das fast etwas beängstigende Grollen der Felsen, die links und rechts von ihr in die Tiefe stürzten, doch der Ruf des Waldes, den sie von der anderen Seite der Brücke wahr nahm und die Sicherheit die Diames ihr gab, der dicht hinter ihr lief, ließen sie alle Zweifel ablegen und mit schnellem Schritt über die Brücke marschieren.
Am anderen Ende blieb sie stehen und ließ ihren Blick wandern. "Inyana hat von Veränderung gesprochen." sprach sie schließlich mit großer Freude in ihrer Stimme. "Sie hat nicht zuviel versprochen." ihr Blick glitt zu Diames und sie spürte den Drang erneut nach seiner Hand zu greifen, welchen sie gekonnt unterdrückte. Im Gegensatz dazu schaute sie die verschiedenen Pfade an, die sich durch ein wundervolles Land erstreckten und erneut hörte sie den Ruf des Waldes. "Ich denke wir müssen hier entlang." sagte sie schließlich und begann erneut die Führung zu übernehmen.

Sie liefen eine Weile, bis sie schließlich den Wald erreichten und die Waldnymphe stehen blieb, um mit geschlossenen Augen den Duft und die Geräusche dieses zauberhaften Ortes in sich aufzunehmen. Als sie die Augen wieder öffnete schaute sie zu ihrem Begleiter. Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet, aber auch ein großes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Es fühlt sich an wie zu Hause." erklärte sie Diames und drehte sich mit ausgestreckten Armen und einem fröhlichen Lachen, während eine Träne über ihre Wange lief. Sie hatte nicht damit gerechnet je wieder einen solchen Ort zu betreten und nun war sie hier. Auch wenn sie den Schlüssel verloren hatten, alleine diese Gegen war genug für sie.
 
Diames

Diames sah dem auf und ab hüpfenden Schlüssel zu und nickte. Es wirkte fast so, als hätte er Flügel wie Schmetterlinge mit denen er vor ihrer Nases herumflatterte. Als Khilana meinte, dass der Schlüssel sich wohl freute, wieder hier zu sein, nickte Diames zustimmend und sah dem Spiel noch ein klein wenig zu, bis der Schlüssel plötzlich an Fahrt gewann und vor ihnen dahin flog. Khilana und er eilten dem Schlüssel nach, über die Hängebrücke hinweg, wo er das Grollen ignorierte und auch keinen Blick in die Tiefe wagte, doch dann war der Schlüssel plötzlich verschwunden. Diames seufzte. Jetzt waren sie den ganzen Weg dem Schlüssel gefolgt. Oder hatten sie vielleicht ihr Ziel schon erreicht? Diames blickte sich erneut um. Jetzt wo sie die Hängebrücke hinter sich gelassen hatten und er auf dem saftigen Grün stand, dass er von weitem schon gesehen hatte, wurde ihm die Schönheit der Landschaft noch einmal so richtig bewußt.

„Meinst du, es ist Inayas Werk?“ fragte er Khilana interessiert, als sie die Sprache auf die Hüterin brachte. Oder war dieser Ort noch ein Rest der alten Welt, ein Ort den sie bis jetzt noch nie entdeckt hatten. Diames ging ein paar Schritte einen Pfad entlang und drehte sich dann um. Einer der Pfade verschwand in einen Wald, der andere Pfad windete sich über eine Hügellandschaft und schien niergendwo hin zu führen. Als sein Blick zu Khilana zurück wanderte, sah er in die Richtung in die sie gedeutet hatte. Hatte sie den Schlüssel wieder entdeckt, oder war es eine Intuition, der sie folgen wollte. Diames sah sie einige weitere Augenblicke an, während sie die Gegend noch einmal überblickte. Eigentlich wollte er sich Gedanken darüber machen, wohin ihr Weg sie führen würde, doch stattdessen beschäftigte ihn plötzlich etwas ganz anderes. Das Licht, dass die untergehende Sonne auf Khilana warf, ließ die Nymphe unglaublich hübsch aussehen. Der rötliche Schimmer der Sonne spiegelte sich auf ihren Wangen und Lippen wieder und ließen ihre schönen dunklen Haare erglühen. Wie ein rotgoldener Schimmer legten sich die Sonnenstrahlen um ihren Körper und zeichneten ihre Konturen nach. Als sie dann auch noch mit ihren dunklen Augen zu ihm sah, spürte er plötzlich wie sein Herz einen kleinen Sprung machte und die lilafarbene Blumenranke am Ahorn kam ihm wieder in den Sinn.

„Ich folge dir“ sagte er schließlich und versuchte dabei sie nicht völlig idiotisch anzustarren. Was war nur plötzlich los mit ihm? Diames schüttelte die Gedanken ab und lief den Weg entlang, den Khilana ihm vorgab. Den Schlüssel holten sie nicht mehr ein, selbst dann nicht, als sie plötzlich am Beginn eines wunderschönen Waldes standen. Auch er genoss die märchenhafte Umgebung und ließ die vielen verschiedenen Pflanzen und Bäume auf ihn einwirken. Die Blätter der Bäume schienen zu leuchten, die Baumstämme waren mit Blüten umrankt. Wieder dachte er an die lilafarbenen Blüten. Dann drehte er sich zu Khilana um und beobachtete sie. Es sah so unwirklich aus. Der leichte Nebel, der um ihre Fußgelenke tänzelte und die Bäume die sich ihr entgegen streckten. Es war, als hieße der Wald sie hier Willkommen, noch besser: es war, als würde sie zuhause ankommen, als hätten die Bäume und die Pflanzen hier nur auf sie gewartet.

Gefangen von dem Anblick, brauchte Diames einige Zeit um sich davon zu lösen, es sah einfach so wunderschön aus. Er hatte so etwas noch nie gesehen und auch nicht gefühlt. Vielleicht war es seiner Fähigkeit der Empathie geschuldet, aber er hatte das Gefühl, dass jeder der die Waldnymphe beobachten würde, dieses Gefühl von Zuhause verspüren würde. Es war ein ganz besonderes Gefühl, ein Gefühl der heilen Welt. Dann nahm Diames aber schließlich doch den Blick von Khilana, er war sich nicht sicher, ob es für sie unangenehm war, so beobachtet zu werden. Wenn es nach ihm ginge, für ihn würde es unangenehm sein. Also beschäftigte sich Diames mit etwas anderes und entdeckte dabei einen Wegweiser mit merkwürdigen Buchstaben. Er konnte eigentlich lesen und auch ihre Elfenschrift war sehr verschnörkelt und schwer zu entziffern, doch das hier konnte er nicht lesen. Also sagte er die Worte laut vor sich hin. „Phala Lana, Pera Saraya, Jangali Udyana, Nilmambana pula“ Diames war sich sicher dass er die Worte nicht richtig aussprach, doch der Klang der Worte fühlten sich gut auf seiner Zunge an. Der Wegweiser auf dem Nilmambana pula stand zeigte auf den Weg, der in die Richtung führte von der sie gekommen waren, also würde der aus dem Wald führen. „Nilmambana pula“ versuchte er sich zu merken.

Dann hob Diames die Hand und wollte gerade das Schild Phala Lana berühren, als hinter dem Schild Pera Saraya plötzlich der Schlüssel hochflatterte, als hätte Diames ihn aufgeschreckt. „Khilana, der Schlüssel!“ sagte Diames und bemerkte erst jetzt, dass Khilana wieder neben ihm stand und den Schlüssel auch gerade bemerkte. Einen moment flatterte der Schlüssel wieder vor ihnen, dann schwebte er wieder mit rasender Geschwindigkeit einen Pfad entlang und verschwand um die nächste Biegung. „Diesmal erwischen wir ihn“ meinte Diames grinsend und fasste nach Khilanas Hand. Mit einem Ruck zog er sie an sich, was sein Herz erneut schneller schlagen ließ, dann hob er sie hoch in seine Arme und seine Flügel entfalteten sich. Offenbar waren sie noch nicht am Ziel angekommen und diesmal hatte Diames nicht vor, den Schlüssel noch einmal aus den Augen zu verlieren, also lächelte er Khilana an, dann begannen seine Flügel zu schlagen und mit Khilana in seinen Armen flog er dem Schlüssel hinter her, darauf konzentriert nicht gegen einen Baum zu prallen, oder den Schlüssel aus den Augen zu verlieren.
 
Khilana

Khilana störte es kaum, dass der Schlüssel gerade nicht zu sehen war. Sie fühlte sich angekommen und auch wenn sie den Ort unbedingt finden wollte, den ihr die Vision versprochen hatte, so war es im Moment nicht das wichtigste. „Sie hat von Veränderung gesprochen.“ erklärte die Nymphe leise, als Diames sie fragte, ob sie glaubte dies alles sei Inayas Werk. Sie glaubte nicht daran, dass dieser Ort schon in der alten Welt existierte, denn sonst hätte sie ihn schon damals gefunden. Oder etwa nicht?
Zögerlich schaute sie sich nochmals um. Es war ein wunderbarer Ort. Die Sonne hüllte die grüne Hügellandschaft in ein einladendes Licht und vor allem der Wald schien förmlich nach der Nymphe zu rufen. Dies war auch der Grund, wieso sie vorschlug in diese Richtung weiter zu gehen.

Dass Diames ihr zu vertrauen schien, bedeutete der jungen Frau viel. Sie schenkte ihm ein Lächeln und konnte nicht ignorieren, dass sich einige Schmetterlinge in ihrem Bauch meldete, als er direkt in ihre Augen blickte. Sie erinnerte sich an seine sanften Berührungen, als er noch nicht wusste, dass es sich wirklich um sie handelte und eine leichter Schauer jagte über ihren Rücken.
Wieder standen sie sich für einen kurzen Moment schweigend gegenüber und Khilana versuchte den Blick abzuwenden, bevor es peinlich wurde. Und wie schon zuvor waren es Diames Worte, die die Stille durchbrachen. „Gut,“ antwortete sie leicht lächelnd und drehte sich von dem Elfen weg, während sie kaum merkbar den Kopf schüttelte. Würdest du dich jetzt bitte zusammen reißen. ermahnte sie sich selbst und ging mit schnellen Schritten dem Elf voraus.

Doch in dem zauberhaften Wald angekommen, vergaß die Waldnymphe für einen Moment, dass sie begleitet wurde. Leichter Nebel umspielte ihre Füße und trotzdem hüllte die Sonne alles in ein mystisches angenehmes Licht. Khilana nahm den Duft der Natur in sich auf und konnte nicht anders, als sich glücklich um die eigene Achse zu drehen. „Willkommen zu Hause.“ schienen die Bäume und Blüten ihr zuzurufen und genau das war es, was sie auch fühlte. So sehr sie sich noch zuvor gewünscht hatte einfach aus dieser Welt zu verschwinden, so sehr wusste sie nun, dass sie an diesem Ort ihre Heimat gefunden hatte. Dass sie sich tatsächlich gewünscht hatte zu sterben, war in diesem Moment komplett vergessen.

Als sie nach diesem Moment der Intimität mit der Natur die Augen wieder öffnete blickte sie direkt auf Diames, der sich von ihr weggedreht hatte und mit etwas anderem beschäftigt war. Für einen Moment blieb sie stehen und genoss auch diesen Anblick. Sie musste sich eingestehen, dass der junge Mann schön anzusehen war und dass sie nichts dagegen hatte noch für eine Weile hier zu stehen und ihn zu beobachten. Doch schließlich wurde sie neugierig und leise ging sie näher auf den Elfen zu, um erkunden, was er so gespannt betrachtete.
Ihr Herz machte einen kleine Sprung, als sie die Buchstaben sah, die ihr so heimisch vertraut waren. Wieso standen in diesem Wald Wegweiser in der alten Sprache der Waldnymphen? Als Diames die Worte zu lesen begann schloss Khilana für einen Moment die Augen, es war ein besonderes Gefühl die alte Sprache aus dem Mund des Elfen zu hören, hatte sie doch so lange schon niemanden mehr so sprechen hören. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange und Khilana wusste selbst nicht genau, welches Gefühl sich hinter ihr verbarg.

„Phala Lana“ verbesserte sie sanft seine Aussprache und stellte sich noch etwas dichter hinter Diames, sodass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Sie traute sich kaum zu atmen und musste stark den Impuls unterdrücken ihre Hand erneut in seine zu legen.
Während sie sich darauf konzentrierte ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, machte Diames sie auf etwas anderes aufmerksam. Der kleine hölzerne Schlüssel schwebte elegant und doch, als wolle er die beiden necken hinter dem Schild, dass sie gerade vorgelesen hatte. Die Waldnymphe streckte ihre Hand aus, doch sie war zu langsam, um den Schlüssel zu erreichen, der schon wieder in schneller Geschwindigkeit vor ihr her flatterte. Etwas panisch schaute sie ihm nach, denn nun war sie erneut von dem Wunsch gepackt worden den Ort zu sehen, der in ihrer Vision so vielversprechend wirkte.

Diames Worte ließen sie überrascht in seine Richtung schauen und als er schließlich ihre Hand ergriff, ließ sie sich widerstandslos in seine Arme ziehen. Ihr Herz schlug plötzlich schnell und intensiv wusste sie nicht, was sie erwarten würde. Irgendwie war der Schlüssel wieder aus ihrer Erinnerung verlogen und sie wünschte sich nichts mehr, als nochmals seine sanften Berührungen auf ihrer Haut zu spüren, mit der er vorhin ihre Blumenranke berührt hatte. Doch als der Elf schließlich seine Flügel ausbreitete und sich mit ihr in die Lüfte erhob, dominierte die Überraschung all ihre Gefühle.
Die anfängliche Angst wandelte sich schnell in eine Faszination, die das Fliegen in ihr auslöste und ihre Hände legten sich sanft, um den Elfen, um sich an ihm festzuhalten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl durch die Lüfte zu fliegen und auch wenn sie sich wünschte, Diames würde ein wenig langsamer fliegen, so wusste sie auch, dass sie den Schlüssel erreichen mussten, um das Geheimnis zu entdecken, dass er ihnen versprach.

Das kleine hölzerne Objekt wurde schließlich langsamer und als Diames schließlich auf einer Plattform in den Baumwipfeln zum stehen blieb, dauerte es einen Moment bis sie wieder ganz bei sich war. Khilanas Hände lagen immer noch auf Diames Schultern, an denen sie sich bei dem atemberaubenden Flug festgehalten hatte und sie blickte ihm schnell atmend in die Augen.
Sie hatte keine Ahnung was sie jetzt machen sollte und so war sie fast, erleichtert darüber, dass der kleine Schlüssel plötzlich neben Diames Gesicht auftauchte. Die Waldnymphe lächelte und griff nach dem kleinen Objekt, dass in ihre Hand schließlich zur Ruhe kam. Sie löste sich langsam von dem Elf und schließlich gelang es ihr einen Blick durch die Umgebung zu werfen. Sie standen auf einer Plattform zwischen den Baumwipfeln des zauberhaften Waldes und Khilana genoss für einen Moment den Ausblick, bevor sie sich umdrehte und das Baumhaus erblickte. Langsam ging sie auf die Tür zu und öffnete ihre Hand, in der der Schlüssel lag. Sie blickte zögernd zu Diames und ihr Herz begann erneut schneller zu schlagen. „Denkst du der Schlüssel passt in das Schlüsselloch?“
 
Diames
Sie fühlte sich weich und zart an, ihr Gewicht war kaum spürbar bei seinem Flug durch den Wald. „Halte dich gut fest“ hatte er ihr noch gesagt, dann hatte er sich vom Boden abgestoßen, seine Flügel ausgebreitet und war mit ihr losgeflogen. Sie hielt sich wirklich gut fest. Er spürte ihre sanften Hände, die mit sicherem Griff an seinem Nacken lagen, ohne dass sie sich wirklich reinkrallte. Sie vertraute ihm also, was ihm ein gutes Gefühl gab und ihn dazu antrieb, noch schneller zu fliegen. Er war dicht hinter dem Schlüssel, auch das flatternde Ding hatte die Geschwindigkeit erhöht und schlug nun ein paar Haken, denen Diames gekonnt hinterherflog bis sich vor ihm der dichte Wald lichtete.

Diames wurde langsamer und versuchte die Lage zu überblicken. Hohe Bäume ragten in den Himmel und an ihren vereinzelten Ästen hingen Strickleitern herab. Hoch über ihren Köpfen waren hölzerne Plattformen zu sehen und nach einem Moment des Inne Haltens flog Diames dem Schlüssel weiter hinter her und landete auf einer dieser Plattformen. Den Schlüssel beachtete Diames aber fürs erste einmal nicht. Sein Blick wanderte von Baum zu Baum und erfasste die spannenden Einzelheiten, die es hier zu entdecken gab. Weitere Strickleitern führten höher hinauf, Seile und Lastenzüge verbanden die einzelnen Plattformen und weiter oben sah Diames sogar kleine Hütten. Für einen Moment meldete sich der Krieger in ihm zu Wort und riet ihm zur Achtsamkeit, weshalb sein Blick einen Moment lang besorgt wurde. Wenn es hier Hütten gab, waren diese dann bewohnt?

Der Elf blickte zu Khilana hinab, dabei wurde ihm bewusst, dass die Arme der Waldnymphe immer noch um seine Schultern ruhten. Mit einem Mal war der Krieger in ihm wieder still und ließ einen anderen Diames an die Oberfläche. Ihren Blick, der schon die ganze Zeit an ihm haftete, fing Diames schließlich auf und ein sanftes Lächeln breitete sich über seine Lippen aus. Auch er hatte noch nicht seine Hände von ihren Hüften entfernt und hielt sie stattdessen weiterhin fest an sich gezogen. Ihren Blick erwidernd war er genau wie sie, unsicher was er jetzt machen sollte. Er hörte deutlich wie schnell ihr Herz schlug und sein eigenes Herz erwiderte den Rhythmus, obwohl sein Herz an solche Flüge gewohnt und es für ihn weniger atemberaubend war. Doch dass er den Flug mit Khilana erlebte, war für sein Herz Grund genug, höher zu schlagen.

„Ein wundersamer Ort ist das hier…“ sagte er dann plötzlich in die Stille hinein, da er sich nicht sicher war, ob Khilana das lange Schweigen als unangenehm empfand. Doch die Beiden wurden so oder so in diesem Moment unterbrochen, denn plötzlich spürte Diames einen leichten Lufthauch an seinem Ohr vorbei ziehen und vor seiner Nase flatterte plötzlich der hölzerne Schlüssel. Gleichzeitig, als Khilana ihre Hände von seinem Nacken löste, ließ auch Diames die Waldnymphe los und räusperte sich ein wenig. Es hätte ihm gut gefallen, die Waldnymphe länger in seinen Armen zu halten und in dem Moment wurde ihm schlagartig bewußt, wie lange es her war, solche Gefühle zu erleben. Er hatte sich so lange Zeit zurückgezogen und ohne die Wärme einer Frau verbracht. Und wenn er nun Khilana betrachtete, den Duft ihrer Haare roch und das wilde Schlagen ihres Herzens hörte, spürte er die Sehnsucht nach diesen Gefühlen. Was hatte Khilana an sich, dass sie diese Gefühle in ihm wecken konnte?

Diames blieb mit gemischten Emotionen zurück, als Khilana sich umzusehen begann und den Ausblick genoss. Er wußte nicht, ob er diese Gefühle mochte. Er wollte nicht verletzt werden. Auch wenn es schon ewig her war, der Schmerz saß immer noch tief und das Misstrauen vielleicht sogar noch tiefer. Seine heimliche große Liebe hatte er damals im alten Elfendorf an seinen Bruder verloren, Samantha. Bei der Erinnerung an die Elfin, schloss er die Augen, er öffnete sie aber auch gleich wieder als er an die andere Elfin dachte, von der er sich sein Herz hatte stehlen lassen, auf der Hochzeit seines Bruders und Samanthas. Seit damals hatte er sein Herz fest verschlossen.

Khilanas Stimme rief den Elfen aus seinen Gedanken. Er wandte sich um und verengte die Augen, bei der Suche nach ihr. Er entdeckte sie bei einem Baumhaus und mit wenigen Schritten war er bei ihr. Sein Blick glitt auf ihre geöffnete Hand und auf den darin liegenden Schlüssel. „Ein Versuch ist es Wert“ meinte er lächelnd und schob seine Gedanken an die Vergangenheit beiseite. Tief in seinem Innern war er müde, immer wieder an diese alten Geschichten zu denken und er wünschte sich, endlich frei davon sein zu können. Doch dazu müsste er ersteinmal loslassen können und ob er selbst nach so vielen Jahren schon so weit war, wusste er selbst nicht. Nach einem weiteren aufmunternden Lächeln für Khilana, beobachtete er, wie ihre Hand den Kopf des Schlüssel umfasste und der Schlüssel freudig und ungeduldig mit dem Flügeln flatterte, je näher er zum Schlüsselloch geführt wurde.
 
Viho

Als Enola das Wasser verlassen hatte und aus der heißen Quelle gestiegen war, hatte sie einen verdutzten, verletzten und verärgerten Viho zurückgelassen. Es hatte ihn einige Momente gekostet, bis er verstanden hatte, was soeben vorgefallen war. Sie hatte sich von ihm gelöst. Sie war frei, während sein Herz noch immer ungebrochen für sie schlug. Seine Finger folgten die Linien seiner Lippen, die Stelle, die Enola vorhin noch geküsst hatte. Zuerst leidenschaftlich und dann war der Kuss anders gewesen. Es war ein endgültiger, abschließender Kuss.

Die Frage, ob sie nur mit ihm spielte, stellte sich nach diesem Kuss nicht mehr. Enola liebte ihn nicht mehr. Oder zumindest nicht mehr auf diese Weise und doch zeugten die vergangenen Augenblicke doch irgendwie vom Gegenteil! Hatte sie sich nicht beinahe ihm hingegeben? Hatten sie nicht leidenschaftliche und heiße Küsse getauscht? Sie hatten nicht die Finger voneinander lassen können und nicht nur, weil die Erregung sie förmlich dazu anstachelte. Oder redete er sich nur etwas ein? Ihre letzten Worte hallten in seinen Ohren wider, sie gehörte nun zu Ethan, hatte sie ihm erklärt. Und doch sah er es anders.

Nachdem Viho minutenlang noch so da stand, wie Enola ihn zurückgelassen hatte, setzte sich der Aeshma plötzlich in Bewegung und stieg aus der heißen Quelle heraus. Mit wenigen Schritten, sammelte er sich seine spärliche Kleidung zusammen und zog sich noch während dem Gehen an. Aus der Höhle draussen, wartete Amadahy, sein Pferd bereits auf ihn und mit einem schwungvollen Aufstieg saß er auf ihrem Rücken. „Bring mich hier weg, Amadahy“ sagte er nur und keinen Augenaufschlag später verschwomm Vihos und Amadahys Gestalt zu einer Wasserspiegelung.

Wohin Amadahy den Aeshma trug, registrierte er nicht. Er vertraute ihr, den richten Weg zu finden, während er weiter über Enola studierte. Enola glaubte zu Ethan zu gehören. Aber stimmte denn das auch noch, nachdem was soeben vorgefallen war? Was wenn Ethan von der heißen Quelle erfuhr? Das Vertrauen zwischen den Beiden würde bestimmt einen Bruch erleiden und Ethan würde Enola verstossen. Sie wegschicken, am besten direkt in Vihos Arme. Der Aeshma grinste bei dem Gedanken, und wenn Ethan Enola tatsächlich verzeihen sollte, so hätte Viho immer noch die Möglichkeiten, dies zu verhindern. Immerhin war er ein Aeshma.

Merkwürdige Geräusche holten Viho aus seinen Gedanken und als er hochsah, bemerkte er, wie er über eine Hängebrücke galoppierte. Links und rechts von ihm donnerte es und sogar die Erschütterungen vom herabstürzenden Geröll spürte er. Als sie auf der anderen Seite angekommen waren, wurde Amadahy langsamer und Viho hörte wie sie genüsslich schnaubte. Auch ihr schien der Ritt gut getan zu haben.

Interessiert blickte sich Viho um und trieb Amadahy, mittlerweile wieder in ihrer normalen Gestalt, an um zu dem Wald zu gelangen. Sie hatte recht, genau das war der Ort, der ihm jetzt gut tat. Eine ausgiebige Jagd würde den Aeshma erstmal von seinem Kummer ablenken.

Als sie den Wald erreichten hielt Viho sein Pferd erneut an und blickte sich noch einmal um. Mystischer Nebel waberte um Amadahys Knöchel und irritiert trat das Pferd von einem Bein auf den anderen, begleitet von einem leisen Schnauben ihrer Nüstern. Viho klopfte seinem treuen Pferd auf die Seite und ließ sich dann lautlos von ihrem Rücken herab. Mit einer weiteren liebevollen Geste schickte er Amadahy fort, dann blickte er sich erneut um und ließ den zauberhaften Wald auf ihn einwirken.

Es dauerte nicht lange, bis Viho auch schon sein Ziel ins Visier genommen hatte. Nicht weit von ihm stand ein Hirsch zwischen den Bäumen und Viho beobachtete das herrschaftliche Tier einige Zeit lang. Lautlos folgte er dem Hirsch durch den Wald. Von Baum zu Baum, wanderte Viho um sich systematisch in eine bessere Position zu bringen, doch gerade als der Hirsch sein mächtiges Geweih an einem Baum reiben wollte, trafen sich die Blicke des Jägers und dem Gejagten.

Zuerst machte der Hirsch eine unmissverständliche Drohgebärde, dann aber schien er es sich anders zu überlegen und mit eleganten und kraftvollen Sprüngen verschwand der Hirsch hinter den Bäumen. Viho lief los und wünschte sich in dem Moment Amadahy bei sich zu haben, denn den Hirsch wollte er sich nicht durch die Lappen gehen lassen und doch war er zu Fuß einfach zu langsam. Amadahy war aber nicht in Rufweite und so sprang Viho hinter dem Baum hervor und versuchte die Spuren des Hirsches nicht zu verlieren. Die frischen Spuren waren deutlich zu erkennen und führten Viho direkt vorbei an einem Wegweiser, der die verschiedenen Wege erklärte.

Zeit zu lesen hatte Viho nicht, so hätte er sonst gelesen, dass er sich auf dem Pfad zu Jangali Udyana – dem wilden Garten, unterwegs war. Schließlich entdeckte Viho den Hirsch gemütlich wieder grasen, er schien schon gänzlich vergessen zu haben, dass er verfolgt worden war. Noch einmal wollte Viho den Hirsch jedoch nicht mehr aufscheuchen, also nahm er seinen Bogen, spannte die Waffe und legte siegessicher einen Pfeil an, bereit ihn loszuschicken und das majestätische Tier zu erlegen. Mit der Genugtuung eines Gewinners, zog Viho den Bogen noch ein Stück zurück und genau in dem Moment als er loslassen wollte, sah er aus dem Augenwinkel, wie eine blonde Frau mit wildschlagenden Armen auf den Hirsch zu läuft.

Der geübte Jäger in Viho, legte den Bogen erneut an und versuchte den springenden Hirsch erneut aufs Korn zu nehmen, doch es war unmöglich, da sich ihm direkt in die Schussbahn die blonde Frau stellte, die er als Kalliope kennen gelernt hatte. Wütend nahm er den Bogen runter und ging mit schnellen Schritten auf die Frau zu. „Was zum Teufel….“ fluchte er mit seiner gebrochenen Stimme und schüttelte dabei den Kopf. „Wieso hast du ihn verjagt?“ fragte er sie direkt und die pure Enttäuschung sprach aus seinen Worten.
 
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Kalliope

Im Moment wusste sie nicht auf wem sie mehr wütend war, auf Elias der wieder rückfällig geworden ist oder auch auf Zane und Gareth die ihn nicht davon abgehalten hatten. Doch wie könnte sie Zane und Gareth böse sein, beide waren neu hier und wussten nicht welche Problem sie und Elias hatten. Dieser verdammte Alkohol, wenn sie könnte würde sie seine Erfindung rückgängig machen, absurde Gedanken ja, aber im Moment sehr tröstlich für die Muse. Kalliope schloss die Augen und dachte an die schönen Tage die sie mit Elias erlebt hatte und nun würden all diese Probleme wieder beginnen. Sie würden wieder von null anfangen und der Weg würde schwer werden, vermutlich noch schwerer als ohnehin damals schon war. Was Elias wohl jetzt gerade tat? Eine Flasche alleine würde nicht reichen, besonders nicht wenn er Unterstützung beim Trinken hatte. Kalliope ließ sich etwas nach hinten gleiten und saß regungslos am Boden, hoffentlich stellte er nun nichts an.

Es war ihr so unglaublich peinlich, niemand würde wohl nachvollziehen können warum sie sich schämte, doch es war so. Elias war ihr Schützling und es war ihre Aufgabe für ihn zu sorgen. Ob sie ihm nicht gewachsen war? Vermutlich, denn er war ja eigentlich der Schützling ihrer Schwester Clio und nicht ihrer. Sie war es immer die sich um so begabte Schreiber kümmerte. Resignierend schloss Kalliope ihre Augen und dachte an Clio und den Moment als sie Elias übernommen hatte, vermutlich würde Clio ihm besser helfen können. Von der Wut über Elias hin dachte sie an ihre Schwestern und sie fragte sich was sie wohl alle machten. In ihrer Fantasie sah sie plötzlich ihre Schwester Terpsichore auf einer kleinen Lichtung tanzen und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, dann hörte sie die Stimme von Melpomene und das Flötenspiel von Euterpe.

Es war wie in einem Traum und die älteste der Musen vergaß alles um sich herum, langsam ließ sie sich zurück sinken und ihre Phantasie sponn weitere Fäden. Erato begleitete Melpomene und Euterpe mit ihrem Saiteninstrument. Clio und Polyhymnia bereiteten ein Schauspiel vor und versuchten Polyhymnia und Urania zum mitmachen zu überreden und sie selbst, was tat sie? Sie sah an sich herab und sah auf ihren Schenkeln eine Schreibtafel ruhen, zwischen ihren Fingern den Griffel und einige Zeilen, vermutlich versuchte sie jemanden zu helfen ein gerechtes Urteil zu fällen. In ihrer Phantasie sah sie wieder zu ihren Schwestern und erfreute sich an deren Lachen. Langsam erhob sich Kalliope und ging zu Clio um ihr anzubieten anstatt Polyhymnia mitzuspielen. "Dann musst du dich dieses mal wirklich bemühen so ernst wie Polyhymina zu sein" gemeinsam lachten sie darüber und sogar der ernsten Polyhymnia entkam ein Schmunzeln.

Ein ihr bekanntes Geräusch ließ Kalliope ihre Augen öffnen, Feng Huang schien eingeschlafen zu sein und gab schnarchende Laute von sich. Kalliope überlegte ob auch sie sich wieder in eine Schlafposition bringen sollte und schöne Momente mit ihren Schwestern in ihre Erinnerung bringen sollte, doch sie entschied sich dann dagegen. Träumen konnte sie heute Abend noch, sie hatte noch viel Arbeit vor sich, ihre Tasche war nicht mal zur Hälfte mit Setzlingen gefüllt. Gerade als sich Kalliope wieder aufrichten wollte, hielt sie in der Bewegung inne ein Hirsch kam auf die Lichtung getrabt. Er machte irgendwie einen gehetzten Eindruck. Staunend betrachtete die Muse das wunderschöne Tier. Immer wieder sah sich das Tier um und schien dann auch Notiz von ihr zu nehmen.

Sekundenlang sah das Tier die Muse an und schien nach kurzem Überlegen sich dazu zu entscheiden, dass von der blonden Frau keine Gefahr ausging. Noch einmal sah der Hirsch sich um ehe er friedlich zu grasen begann. Nun bewegte sich auch die Muse wieder und wollte ihrer Arbeit nachgehen, fast Seite an Seite mit dem Hirschen in vollkommenen Frieden. Es war wie eine stille Abmachung einander nicht in die Quere zu kommen, bis sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr nahm, es war ein Bogen der gespannt wurde.

Kalliope wusste nicht wer den Bogen spannte und sie machte sie auch keine Gedanken warum, es war ihr egal. "Nein" keuchte sie, sie wollte nicht, dass der Hirsch starb nicht wenn sie gerade die Abmachung getroffen hatte einander nicht zu stören. "Lauf, Lauf" schrie sie dem Hirsch zu und ruderte mit ihren Armen um den Hirsch zu "Renn doch weg" der Hirsch starrte sie verdattert an, so als wollte er nicht verstehen was sie jetzt plötzlich hatte "Renn schon du dummer Kerl" schrie sie weiter.
Da der Hirsch sich in diesem Moment als begriffsstützig gab versuchte sich Kalliope zwischen Pfeil und Hirsch zu stellen und prompt sah sie wem sie die Beute verjagen wollte, erst als Viho den Bogen senkte hörte sie hinter sich die rennenden Schritte des Hirschen, doch wagte sie es nicht ihm jetzt nach zu sehen, zu wütend starrte sie der Mann an.

Seine Wut ängstigte Kalliope ein kleines Stück und ihre Cestus begannen hellrosa zu leuchten, sie blockierte leicht sein Kronenchakra um sein rechtes Bein etwas einzuschläfern sodass es ihn nun kribbeln und ablenken würde. Sie glaubte nicht, dass er ihr was tun würde doch seine Erscheinung schüchterte Kalliope doch etwas ein, zudem hatte sie nicht wirklich eine Erklärung warum sie gerade das getan hat, was sie getan hatte. Ehe sie dann nach einer kurzen Pause die Schultern zuckte "Wir hatten eine Abmachung und ich halte was ich verspreche" meinte sie dann selbstsicherer als sie sich fühlte und um ihre Worte zu untermalen verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.

"Es war sehr friedlich bevor du mit deiner Waffe hier aufgetaucht bist" langsam löste Kalliope das kribbelige Gefühl in seinem Bein und sie musterte ihn kurz "Es tut mir leid, dass ich dir die Jagd verdorben habe, aber wie gesagt der Hirsch und ich hatten eine Abmachung" erst jetzt wurde Kalliope klar, was sie aus den Augenwinkeln gesehen hat und sie hob die Hand "Halt, keinen Schritt weiter" Kalliope ging hastig auf ihn zu und kniete sich vor ihm auf den Boden und vorsichtig schob sie seinen Fuß zurück um sich die Pflanze unter seinem Fuß anzusehen, sie war halb geknickt und ließ den oberen roten Kopf hängen. Sorgsam schloss sie ihre Hände um die Blume und mit geschlossenen Augen ließ sie ihre Energie in die Blume gleiten, sofort richtete sich der Blütenkopf wieder auf und strahlte so, als wäre sie nie beschädigt gewesen. Mit einem freudigen Lächeln blickte Kalliope zu Viho hoch "Alles in Ordnung wieder, es geht ihr wieder gut" - für Kalliope war jede Pflanze ein Geschenk und auch besonders diese hier.

Aus ihrer Tasche holte sie eine kleine Schaufel um die Pflanze auszugraben, damit sie einen Platz in ihrem Garten finden konnte. Dann entfuhr ihr ein erhellendes Lachen, das im ersten Moment gar nicht aufhören wollte ehe sie entschuldigend zu Viho sah "Ich bin nicht wahnsinnig, aber..." sie machte sich wieder an die Arbeit "Du hast die Indianernessel gefunden, das war wohl kein Zufall" wie kindisch ihr Lachen klang war ihr egal, zumindest konnte sie damit ihre Sorgen um Elias vergessen.
 
*** Runenverteilung für aktives Posten ***
@Margit @Pheebs87

In Khilana´s Weberei erschienen Runen für Diames und Khilana. Sie schienen nur drauf zu warten von den beiden aufgenommen zu werden. Für jeden von ihnen waren zwei bestimmt. Würde Diames seine Runen nehmen wollen würde er wohl nicht dazu kommen. Denn seine Runen die er schon besaß und die zwei neuen würden sich zu einer großen Rune vereinigen.
 
Viho

„Du hattest was?“ blaffte der Indianer die Muse an und trat mit einem großen Schritt auf sie zu. Am liebsten hätte er sie gepackt und sie geschüttelt, doch ein sehr unangenehmes, fast schon lähmendes Kribbeln hielt ihn zurück. Instinktiv griff er zu seinem Bein, verschwendete aber dann keine weitere Aufmerksamkeit darauf sondern blickte Kalliope stattdessen hart in die Augen. Er hätte sich auch keine Gedanken darüber gemacht, woher das Kribbeln plötzlich kam, aber als er die rosa glühenden Lederbänder an Kalliopes Handschuhen sah, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie Magie auf ihn angewandt hatte. Sein Blick verfinsterte sich deswegen, während er ihr noch immer stur in die Augen starrte. Wobei es ihm imponierte, dass sie die Augen nicht senkte, sondern nur sturer den Blick erwiderte. Obwohl ihn diese Tatsache kurz aus seinen zornigen und aufgewühlten Gefühlen riss, fühlte er sich dadurch nur noch mehr provoziert. Auch als das Kribbeln in seinem Bein wieder verschwand, konnte der wütende Indianer nicht beruhigt werden.

„Der Hirsch war sehr wichtig für mich“ knurrte er finster Kalliope an und seufzte innerlich leise auf, dabei blähten sich seine Muskeln ein klein wenig auf, was an seinem nackten Oberkörper deutlich zu sehen war. Wenn er daran dachte, was er mit dem Hirsch alles hätte machen können! Nicht nur, dass die ganze Stadt davon satt werden hätte können, er hatte auch vorgehabt aus dem Leder des Hirsches und dem Geweih schöne Geschenke für Enola zu machen. Er wollte sie damit wieder milder stimmen und hatte sich schon Chancen ausgerechnet sie damit wieder für sich zu gewinnen. Aber nun war der majestätische Hirsch unwiderruflich fort.

Als Kalliope meinte, dass es hier vor seinem Erscheinen mit der Waffe friedlich war und er die Stille gestört hatte, fühlte er sich auch noch in seiner Jägerehre angegriffen. „Es war friedlich, bevor ich kam?“ fauchte er zurück „Es gibt nichts Friedvolleres als eine Jagd, wenn man sie richtig macht!“ meinte Viho erbost, doch Kalliope schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, wobei Viho hoffte dass es innerlich in ihr anders aussah. Sie sollte vor ihm erzittern, noch eine Provokation und er würde der Muse zeigen was es bedeutete einen Aeshma zu erzürnen. Er würde sie lehren, was die Todsünde Zorn mit ihr machen konnte und wenn er das richtig sah, war es im Moment ein leichtes bei ihr, dieses Gefühl zu säen. Der Nährboden war aus irgendeinem Grund schon da und es würde nur ein leichtes Ziehen an diesem Faden reichen und sie würde zu einer wahren Furie werden.

Ein Grinsen huschte über Vihos Lippen, doch nur für einen kurzen Bruchteil einer Sekunde, ehe seine Lippen wieder schmal und verbissen wurden. Doch statt ihm den Gefallen zu tun, ihn weiter zu provozieren und ihm somit Grund zu geben seinen eigenen Ärger an jemanden abzureagieren, schien sie ihn besänftigen zu wollen, in dem sie sich bei ihm für die verdorbene Jagd entschuldigte. Unzufrieden mit Kalliopes Höflichkeit, verengte er seine Augen und seufzte tief durch. Abermals spielten dabei seine Muskeln an Oberarmen und Brust. „Eine Entschuldigung bringt mir den Hirsch auch nicht zurück“ meinte er verdrossen und ging einen weiteren Schritt auf sie zu, um sie physisch ein klein wenig mehr zu provozieren, doch sie hielt ihn plötzlich mit einer eindeutigen Handbewegung auf und überrascht hielt er genau in der Position inne.

Irritiert sah er ihr zu, wie sie auf ihre Knie sank, seinen Fuß nahm und ihn vorsichtig zurück schob. Ging nun der Geist mit ihr durch? Doch dann verstand er, was Kalliope vor hatte und die Tatsache, dass sie sich vor ihm auf den Boden warf, um eine Pflanze zu schützen beeindruckte den Naturliebenden Indianer nun doch ein klein wenig. Gut, er achtete jetzt nun wirklich nicht auf jeden Schritt den er im Wald machte, um keine Pflanze zu verletzen, aber ihm war die Pflanzenwelt wichtig, sowie auch die Tierwelt. Sie lebten in einem immer werdenden Kreislauf, in dem es wichtig war, den anderen zu respektieren.

Viho trat einen weiteren Schritt zurück und beobachtete interessiert Kalliopes Handeln. Sein Ärger war für diesen Augenblick völlig verflogen, doch er spürte ihn auch schon langsam wieder zurückkommen, auch wenn das Naturschauspiel, das sich ihm bot, ihn faszinierte. Der nagende Zorn in ihm, der immer noch wütend darauf war, dass sie ihm den Hirsch vertrieben hatte, ließ sich einfach nicht so einfach runterschlucken. Als Kalliope dann auch noch zu Lachen begann und ihm den Grund ihres Lachens verriet, fühlte er sich von neuem provoziert. Wollte die Muse ihn etwa auf dem Arm nehmen? Auch wenn er naturliebend war, so kannte er dennoch nicht sämtliche Pflanzen und von dieser hier hatte er noch nie etwas gehört. Indianernessel…. sie wollte sich über ihn lustig machen! Da war es wieder! Dieses Lodern, dieses Brennen in der Magengegend. Der Zorn war mit voller Wucht zurückgekehrt und dies zeigte sich auch ganz deutlich in Vihos Augen. Während Kalliope immer noch am Boden hockte und nun in ihrer Tasche nach etwas suchte, ballte Viho seine Hände zu Fäusten, sich nicht entscheiden könnend, wie er die Unachtsamkeit von Kalliope ausnutzen konnte. Immerhin hockte sie hier völlig ungeschützt vor ihm, sie brachte ihm ein Vertrauen entgegen, dass er sich nicht im Geringsten verdient hatte. Ein Schlag und sie würde zu Boden gehen und nicht mehr aufstehen können. Doch dieses Vertrauen, hemmte den Indianer. Deswegen beschloss er, Kalliope nicht anzugreifen, zumindest nicht auf dieser Ebene.

Kaum dass Kalliope in ihrer Tasche fündig geworden war und wieder zur Pflanze blickte, die sie gerade ausgraben wollte, überlegte Viho nicht mehr weiter, er setzte den Fuß auf die eben noch wiederbelebte Indianernessel und zerquetschte sie genüsslich unter seinen Mokassins. Dann wartete er auf den vernichtenden Blick der Muse, der nach wenigen Sekunden ihn auch schon strafte. Viho trat einen Schritt zurück, um den Blick auf die zerstörte Pflanze frei zu geben und beobachtete wie sich Kalliopes Gefühle veränderten. Zuerst war da unsäglicher Zorn und diesen wollte er noch ein klein wenig mehr provozieren.


„Ach, es tut mir leid, dass ich dir die „Jagd“ verdorben habe….“ meinte er deswegen und erwartete, dass sie noch zorniger werden würde, doch der Zorn hielt nicht lange stand, stattdessen lag in ihren Augen eine Verletzlichkeit und Traurigkeit, die Viho mehr strafte, als alles andere. Mit diesen Gefühlen hatte er nicht gerechnet, er hatte nicht gedacht, dass sie sich das so sehr zu Herzen nahm. Vorallem hatte er nicht gedacht, dass ihr Blick in ihm Reue und Scham hervorrufen konnte. Dann spürte er plötzlich ein heißes Brennen auf seiner Wange und gerade noch sah er, wie Kalliope ihre Hand zurückzog, nach dem sie ihm diese Ohrfeige verpasst hatte. Wie ein Schuljunge stand er vor ihr, zuerst stolz auf seinen Streich und nun bereute er es zutiefst.

Als Kalliope sich wortlos von ihm abwenden wollte, streckte er seinen Arm aus um sie aufzuhalten, er wollte nicht, dass sie jetzt ging, er wollte sich bei ihr dafür entschuldigen, doch ein weiteres Brennen hielt ihn auf. Er hörte noch ein Krächzen, dann sah er auf seine Schulter und bemerkte das bunte Gefieder von Feng Huang, der wild mit den Flügeln schlagend, sich zuerst mit seinen Krallen in die Schulter bohrte, dann sich schmerzhaft von ihm abstieß und hinter Kalliope herflog. Nach einem leisen Schmerzenslaut verzog er sein Gesicht, als er die langen Kratzer sah, die ihm der Vogel zugefügt hatte, dann sah er zu Kalliope, die bereits unterwegs in den Wald war. „Warte!“ rief er ihr noch hinterher. Doch die Muse wandte sich nicht mehr nach ihm um. Unbeirrt ging sie ihren Weg weiter und Viho beobachtete noch einen kurzen Moment, wie die langen blonden Haare im Takt ihrer Schritte hin und her wiegten und erneut überkam ihn das unangenehme Gefühl der Reue. Er war zu weit gegangen, viel zu weit. Vermutlich wäre es besser gewesen, er hätte doch das Vertrauen der Muse missbraucht. Oder hatte er das nicht trotz allem? Sein Blick glitt nach unten zu der abgerissenen Blüte die völlig zerstört vor ihm lag.
 
Kalliope

Die imposante Gestalt des Indianers schüchterte Kalliope innerlich ein. In diesem Moment schien er um einiges größer zu sein als sie ihn in Erinnerung hatte, wüsste sie es nicht besser hätte sie es auf einen Wachstumsschub geschoben. Aber das wäre lächerlich, innerhalb weniger Stunden kann nicht mal ein Junge in der Pubertät wachsen. Kalliope schluckte ihre Ängstlichkeit hinunter, sie war eine Muse, sie war die älteste der Musen und sie musste keine Angst vor irgendjemanden haben. Sie hatte früher nie wirklich Angst gehabt und sie würde, jetzt da sie wieder sie selbst war, nicht wieder damit anfangen. Kaum hatte sie diesen Gedanken fertig gedacht streckte sie ihren Rücken durch und atmete ein ehe sie direkt den Blick von Viho suchte, sie würde nicht zurückweichen. "Für mich war er auch wichtig" erwiderte sie dann während sie ihm fest in die Augen sah. Er sollte nicht glauben, dass seine Belange wichtiger waren als die der anderen Menschen hier.

"Du irrst dich" meinte sie dann ehe sie ihren Blick von ihm abwandte und die Wiese wieder musterte. "Sieh dich doch um. Die Natur wie sie das Leben gibt, das ist Frieden." Kalliope blickte kurz wieder zu Viho ehe sie dann vorsichtig ihr Gewicht etwas verlagerte, die Muskeln in ihren Oberschenkeln hatten zu schmerzen begonnen. Ein Zeichen für Kalliope, dass es wieder an der Zeit war etwas für ihren Körper zu tun. Wahrscheinlich würde so morgen schon von dem Marsch hier her einen Muskelkater haben. "Leben zu nehmen kann niemals Friedlich sein" fügte sie dann noch hinzu. Natürlich war ihr bewusst, dass sie alle Mensch wie Tier essen mussten und es ohne die Jagd nicht ging. "Es ist nötig zu jagen, da hast du recht aber verwechsle die Notwendigkeit nicht mit Frieden." Es war irrsinnig mit dem Indianer zu streiten, schon alleine durch Enola wusste Kalliope wie sorgsam die Indianer mit dem Leben umgingen aber Viho reizte sie im Moment zu sehr.

Viho schien zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, sie war eigentlich gar nicht böse auf den Indianer und sie hatte grundsätzlich nichts gegen die Jagdgewohnheiten der Indianer. Sie hatte ein Problem in ihrem Haus, ein Alkoholproblem. Warum hatte sie sich nicht gestern noch darum gekümmert? Warum war sie so nachlässig gewesen? Zu dem Zorn gegen Elias gesellte sich nun auch noch der Zorn auf sich selbst und somit auch auf ihr Umfeld, das nun zufälligerweise Viho war. Sie hätte selbst nicht mehr tun müssen als die blöden Flaschen auf den Hinterhof zu leeren, Ethan hätte es sicherlich verstanden und Elias wäre nie in Versuchung gekommen. Warum hatte Elias überhaupt getrunken, dazu hatte er gar keinen Grund gehabt. Für einige Sekunden dachte sie daran einfach sofort zurück zu kehren und Elias alleine zur Rede zu stellen, doch was füre es für einen Sinn machen, Elias würde sie in seinem Zustand nicht ernst nehmen. Damals, bevor die Welt aus dem Gleichgewicht geriet, hatte Kalliope fest daran geglaubt, dass Elias und sie es hinbekommen würden. Nicht im Geringsten hatte sie gezweifelt.

Erst als die Worte von Viho wieder an ihr Ohr drangen, vergaß sie einen kurzen Moment ihren Ärger gegenüber Elias. Natürlich brachte die Entschuldigung den Hirsch nicht zurück, aber was sollte sie jetzt tun, sie konnte ihm keinen neuen Hirsch herbeizaubern. Dann Such dir einen neuen, großer Jäger fuhr es bitter durch ihre Gedanken. Sie war es nicht gewohnt, dass ihre Entschuldigung nicht angenommen wurde und eher unfreundlich abgetan wurde. Doch ihre Gedanken sprach Kalliope nicht aus, sie wollte ih nicht noch mehr verärgern, nicht da er sich jetzt auch noch näherte und noch imposanter in seiner Erscheinung wurde.
Die Indianernessel kam ihr dann dazwischen, weg war der Zorn auf Elias, sich selbst und auch auf Viho. Schon lange hatte sie keine Indianernessel mehr gesehen, und vor allem nicht so ein prachtvolles Exemplar. Wie schön die roten Blüten waren und wie kraftvoll das Grün. Während sie der Blume neues Leben einhauchte fühlte sich Kalliope so lebendig wie schon seit Jahren nicht mehr, sie hatte das Gefühl sie würde mit der Blume ihre Kraft teilen, fast so als würden sie eins. Ihre Freude über den Fund ließ sie so freudig werden, dass sie vergaß, das Viho wahrscheinlich noch böse war und ihren Humor nicht verstehen würde. "Das Rot ihrer Blüten, symbolisiert das Feuer" sprach sie dann weiter während sie in ihrer Tasche nach der Schaufel suchte "und die Stärke deines Volkes" sprach sie dann weiter um damit auch Viho versöhnlich zu stimmen. "Ihr hab etwas gemei..." mitten unter dem Wort brach sie hab weil sie eine Bewegung aus sden Augenwinkeln wahr nahm.

Der Fuß des Indianer hatte die wunderschöne Pflanze unter sich begraben und die Bewegungen hin und her zerrieben die Pflanze. Es war für Kalliope wie ein Stich ins Herz und im ersten Moment öffnete sich ihr Mund nur ungläubig ehe eine Wut in ihr hoch kroch die gleich stark war wie die Wut auf Elias. Was war nur mit all diesen Männern los. In ihrem inneren Auge sah sie sich kratzend und schlagend auf Viho stürzen doch als der Fuß von Viho die zerstörte Indianernessel freigab fühlte sich Kalliope schwach, traurig und verletzt. Sie wusste nicht wieso aber sie hatte zu der Indianernessel eine Verbindung aufgebaut, sie hatte schon einen Platz in ihrem Garten gehabt und jetzt war sie selbst für sie nicht mehr zum Leben zurück zu bringen.
Langsam richtete sich Kalliope auf, ihr Blick war nicht mehr au die Indianernessel geheftet sondern auf Viho und bevor sie selbst darüber länger nachdenken konnte hatte sie ihm schon eine Ohrfeige verpasst die förmlich über die ganze Lichtung zu hören war. Ihre Hand schmerzte und so ballte sie diese zu einer Faust ehe sie Viho noch kurz in die Augen sah, ihre Enttäuschung über sein Verhalten und wie sehr sie dieses verletzt hatte vermochte sie nicht zu verbergen, das wollte sie auch gar nicht.

Wortlos und ohne ihn noch weiter anzusehen drehte sich Kalliope um und ging ihres Weges, sie wollte eigentlich stolz und aufrecht gehen, doch es war ihr nicht möglich. Zu traurig war sie über den Verlust der Pflanze und es war nicht nur das, sie war enttäuscht über das Verhalten des Indianers, so etwas hätte sie einem Dämon zu getraut aber nicht dem Indianer. Was war es nur, dass es Menschen immer wieder schafften sie so zu enttäuschen.
Hinter sich hörte sie den Ruf von Feng Huang und dann sah sie ihn neben sich fliegen und in seinem Blick konnte sie deutlich sehen, dass auch ihr Begleiter Viho eine Lektion erteilt hatte. An einem anderen Tag hätte sie ihn vielleicht gerügt doch heute war sie Feng Huang dankbar für sein Verhalten.
 
Khilana

Sie hatte es nicht für möglich gehalten, dass Fliegen so wunderbar war. Schon oft hatte sie die Elfen dabei beobachtet, wie sie sich mit Leichtigkeit in die Lüfte hoben, um so von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Oft hatte sie sich gefragt, wie es sich wohl anfühlen würde. Sie hatte die Welt schon oft von den Baumkronen herunter beobachtet, doch völlig frei durch die Welt zu fliegen, war ihr bis zu diesem Moment verwehrt geblieben.
Khilana war so sehr mit dem Gefühl der Schwerelosigkeit beschäftigt, dass sie die Umgebung für eine ganze Weile vergaß. Selbst Diames, an dessen Körper sie sich eng anschmiegte, entwich förmlich ihren Gedanken. Die Waldnymphe schloss die Augen und genoss jede kleine Sekunde.

Doch als der Elf langsamer wurde, gelang es auch der Nymphe ihre Gedanken etwas zu ordnen und ihre Umgebung zu erkunden. Noch mit geschlossenen Augen roch sie die vielen verschiedenen Bäume, die in diesem Wald standen. Sie schienen alt und voller Leben, was Khilana etwas verwunderte, denn immernoch war sie der Ansicht, dieses Gebiet sei vollkommen neu.
Endlich öffnete sie die Augen. Doch es war Diames, der ihre Aufmersamkeit auf sich lenkte. Sie beobachtete den Elfen, wie er sich umschaute und erschrak, als sie plötzlich die harten Züge in seinem Gesicht sah. Was machte ihm wohl solche Sorgen? Die Nymphe unterdrückte den Impuls ihre Hand auf seine Wange zu legen und zwang sich schließlich selbst einen Blick auf das Umliegende zu werfen.

Gleich in diesem Moment war die Härte in Diames Ausdruck bereits vergessen und Khilana wusste nicht wo sie zuerst hinblicken sollte. Waren das etwa Hütten in den Baumkronen? Wieder überkam sie das Gefühl hier wirklich zu Hause sein zu können. Wäre es möglich für immer hier zu bleiben? Gerade wollte sie niergendwo anders lieber sein.
Ihre Gedanken führten sie zurück zu dem Elf, in dessen Armen sie immer noch lag. So sehr sie es versuchte, schaffte sie es kaum ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Vor allem als Diames ihr wieder direkt in die Augen blickte. Nein, sie wollte wirklich an keinem anderen Ort lieber sein und sie musste sich eingestehen, dass nicht nur der Zauberwald seinen Teil dazu beitrug.

Sie hörte Diames Worte und schmunzelte. „Ein wunderbarer Ort...“ verbesserte sie ihn und lächelte. Sie hatte verdrängt, dass der Elf nicht wie sie die angenehme Vertrautheit fühlte. Dieser Wald war für ihn fremd, die Bäume redeten nicht zu ihm, er fühlte sich wahrscheinlich nicht so willkommen geheiße wie sie. Plötzlich verstand sie seine Besorgnis von zuvor. Gerade wollte sie ihn an ihren Gefühlen teilhaben lassen, als sie den Schlüssel entdeckte. Viel zu aprubt lies sie von Diames ab, mit dem Blick fest an dem kleinen wundersamen Objekt überhörte sie das Räuspern des Elfen. Viel zu stark war der Drang, endlich den Ort zu sehen, den der Schlüssel ihr versprochen hatte. Als sie nach dem kleinen Ding griff und es in ihrer Hand zu flattern aufhörte, atmete sie erleichtert auf. Nun hielt sie nichts mehr ihre Umgebung genauer zu betrachten. Eine dieser Hütten musste diesen zauberhaften Ort beherbergen den ihr die Vision gezeigt hatte. Ein Ort an dem sie ihrer Leidenschaft nachgehen konnte, wo ihre Tumari zu Hause waren. Sehnsucht überkam sie und als sie sich schließlich zu dem Baumhaus in ihrem Rücken umdrehte, spürte sie bereits was die Antwort auf die Frage war, die in diesem Moment über ihre Lippen kam.

Sie sog scharf die Luft ein, als der Elf plötzlich wieder neben ihr stand und sie wusste nicht was ihr Herz schneller schlagen ließ. War es seine Nähe, oder doch die Aufregung, die dieses Erlebnis mit sich brachte?
Lächelnd nickte sie, als Diames sie emutigte es doch einfach auszuprobieren und doch hielt sie noch einen Moment inne. Sie genoss den Moment und doch fürchtete sie die Enttäuschung, sollte sich die Vision als ein Irrtum herausstellen. Was wenn der Schlüssel nicht passte? Was wenn alles nur eine Illusion war? Diames würde sie für völlig verrückt halten.
Wieso beschäftigte sie sich überhaupt so sehr damit, was der junge Mann an ihrer Seite von ihr hielt? Sie konnte sich kaum daran erinnern, sich das letzte Mal so gefühlt zu haben. Sie musste noch ein Teenager gewesen sein. Der Gedanke daran zog ihr das Herz zusammen. Es war der geheimnisvolle Fremde, der sich später als ihre große Liebe herausstellen würde. Dass Diames in ihr ähnliche Gefühle weckte schmerzte sie. Sie war noch nicht bereit für etwas dergleichen. Sie würde nie wieder bereit sein.

Das aufmunternde Lächeln des Elfen riss sie schnell wieder aus ihren Gedanken und schließlich siegte die Vorfreude über die Wehmut. Der Schlüssel in ihrer Hand erweckte zu neuem Leben und sie lachte vor lauter Vergnügen leise auf. Das kleine Objekt in ihrer Hand flog förmlich in das Schlüsselloch und als sie ihre Hand drehte und das leise klicken hörte, machte ihr Herz einen kleinen Sprung.
Die Tür gab nach und einen kurzen Moment später stand Khilana in einem Raum, den sie in ihren schönsten Träumen nicht hätte sehen können. Sprachlos dreht sich die Schneiderin langsam in dem riesigen Raum um. Er schien viel größer als sie erwartet hatte. Eine Träne der Freude rollte über ihre Wange, als sie merkte, dass dieser Ort ihr gehörte. „Mia Vivinga“ sagte sie leise und begrüßte den ersten Tumar, der freudig auf ihrer Schulter Platz nahm.
Khilana wusste nicht wo sie zuerst hinschauen oder gar gehen sollte. Ihr Blick fiel auf die Eingangstür, in der Diames immer noch stand. „Diames komm schon.“ meinte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Hast du das Spinnrad gehsehen? Und den wunderbaren Paravant?“ Schnelle Schritte führten sie zu dem kleinen Regal und ihre Hand wanderte über die wunderbaren farbenfrohen Stoffe, während weitere Tumari ihren Weg zu der Waldnymphe fanden und sie freudig begrüßten. Für jeden einzelnen nahm sie sich einen kurzen Moment Zeit, bevor diese wieder zurück in ihre Nester flogen. Es schien als wären die Tiere schon eine längere Weile hier zu Hause.

Die junge Nymphe konnte ihr Glück kaum fassen, oder es sogar in Worte fassen. Hätte sie sich je eine Schneiderei gewünscht, so wäre es dieser Ort gewesen. Sie blickte zu Diames, der mitlerweile auch das Baumhaus betreten hatte und holte tief Luft. „Sag mir, dass ich nicht träume.“
Nochmals ließ sie die Hand über die Stoffe gleiten, bevor sie auf den Elfen zu ging und ihn glücklich ansah. „Womit habe ich das nur verdient?“ fragte sie sich mehr selbst, bevor sie die Arme um den jungen Mann legte und glücklich lachte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich gerade bin.“ Khilana löste sich nur halb aus der Umarmung und schaute lächelnd in Diames Augen. In diesem Moment war ihr klar, dass sie niemanden anders in diesem Moment lieber an ihrer Seite hätte.
 
Diames

Diames war nah an Khilana herangetreten und sah nun selbst neugierig auf den hölzernen Schlüssel, der noch ein letztes Mal seine Flügel ausbreitete und auf die Tür zuflog, die aus dem selben Holz bestand, wie der Schlüssel selbst. Für Diames gab es keinen Zweifel mehr, dass sie am Ziel ihres Weges angekommen waren und obwohl er vorhin noch vorsichtig war, vertraute er nun auf Khilanas Gefühl und seine eigenen Instinkte, dass es hier keinerlei Bedrohung für sie gab. Während Khilana vor Aufregung darauf wartete, dass sich die Tür vor ihnen öffnete, begann Diames sich zu entspannen. Alles war gut. Die Gefühle, die ihn vorher verunsichert hatten waren weg und mittlerweile war er sich gar nicht mehr so sicher, ob es tatsächlich seine Gefühle waren, oder ob er die Gefühle von Khilana durch seine Empathie aufgefangen hatte. Er hatte die Fähigkeit nun schon so lange und doch hatte er es immer noch nicht ganz im Griff, sie richtig und nicht versehentlich einzusetzen. Er fragte sich zwar genau in diesem Moment, was Khilana für einen Grund hatte, solche Gefühle zu haben, die ihn so sehr an seine eigene Enttäuschung an die Liebe erinnerte, aber Diames wußte, dass jetzt und hier nicht der richtige Zeitpunkt war darüber zu reden.

Schon alleine deswegen, weil ihn plötzlich ganz andere, völlig konträre Gefühle umgaben. Glück und Freude durchströmten ihn und als er Khilana dabei beobachtete, wie sie das Baumhaus inspizierte, ging für ihn selbst das Herz auf. Für ihn hatte diese Umgebung, die Stoffe und die kleinen Vögel keine besondere Bedeutung, doch Khilanas Begeisterung bewegten den Elfen zutiefst. Er glaubte zu spüren, wie sich ein Herzenswunsch für Khilana soeben erfüllte und wie sehr sie sich hier wohl und angekommen fühlte. Ein Gefühl, das er für sich schon lange vermisste. Er wollte auch endlich angkommen, das Gefühl haben, ein Stück Heimat zu finden. "Sei nicht undankbar, Diames..." die tiefe und ruhige Stimme des weißen Löwen brummte in Diames Gedanken. "Du hast doch mich, Tristan, das Dorf.... du bist doch angekommen..." Diames löste den Blick von Khilana und blickte zurück. Arasin war nicht zu sehen. Zumindest nicht hier oben. Diames wandte sich einen kurzen Augenblick um und sah den weißen Löwen am Fuß des Baumes liegen und genüsslich seine breite Tatze lecken. Wenn sich Diames nicht gänzlich täuschte klebte am schneeweissen Fell noch etwas Blut.

"Du hast recht..."
dachte sich Diames und fühlte sich ein klein wenig ertappt. Natürlich hatte er nichts zu meckern, er hatte hier das gefunden, was er in der anderen Welt jahrelang gesucht hatte. Und trotzdem ist in ihm immer noch diese Unruhe. Aber Diames wußte, was es war. Etwas was Arasin wohl nie verstehen würde. Man konnte nicht Jahrzehnte auf dem Meer verbringen, an Land gehen und dann nicht das Gefühl von Sehnsucht nach der salzigen Meeresluft bekommen. Und genau diese Luft fehlte ihm, das Wogen der Wellen, das Schlagen der Takelage, die Rufe seiner Männer, die sich um die Segel kümmerten. Auf Diames Lippen erschien ein sehnsüchtiges Lächeln, als er sich der Erinnerung einen Moment lang hingab, dann aber hörte er Khilanas Stimme und sofort war er wieder im hier und jetzt.

Er blickte auf und sah zu dem Spinnrad auf das sie deutete, dann ging er einen kleinen Schritt in das Baumhaus hinein und sah Khilana zu, wie sie sich durch den Raum bewegte. Es sah fast aus wie ein Tanz, anmutig und elegant und die Vögel schienen in ihrem Rhythmus einzustimmen, als sie um ihren Körper umherwirbelten und die Nymphe willkommen hießen. Diames Lächeln wurde weicher. Er freute sich mit Khilana wirklich und als sie auf den Paravant zeigte nickte er zur Bestätigung. Dieser Ort hier war wirklich wunderschön. Er hatte keine besondere Affinität zur Schneiderei, aber durch seine Leidenschaft fürs Tätowieren hatte er ein sehr gutes Gefühl für Farben und für die Kunst. Und dieser Ort hier strahlte etwas kreatives aus. Selbst er hatte das Bedürfnis die vielen Stoffbahnen zu berühren, deren Farben teilweise gar nicht zu bestimmen waren, so magisch sahen sie aus.

"Du träumst nicht" sagte er mit einem Lächeln, als Khilana vor ihm halt machte und ihm in die Augen sah. Das Glück, das sich in ihren Augen widerspiegelte beflügelte ihn und gaben ihm ein wohliges Gefühl. Es ließ ihn sogar die Nervosität vergessen, die eigentlich jetzt in ihm aufkeimen sollte, nachdem Khilana immer näher kam und ihn kurzer Hand umarmte. Er legte seine eigenen Arme um sich und spürte hinter sich einen leichten Luftzug, ehe er hörte wie die Tür hinter ihm sanft ins Schloss fiel. "Ich freue mich für dich, dass du diesen Ort gefunden hast. Er ist...." Khilana hatte sich ein klein wenig aus seiner Umarmung gelöst, doch ihre Arme lagen immer noch um seinen Hals und als Diames ihr in die Augen sah, wußte er nicht mehr was er sagen wollte. Nicht der Ort war wunderbar, sie war wunderbar.... dachte er sich und gleichzeitig spürte er ein nervöses Kribbeln im Bauch. Es war nun das zweite Mal, dass sie in seinen Armen lag und wieder hatte er gar nichts gegen das warme Gefühl, das ihn dabei durchströmte. Sie fühlte sich so weich und zart an,... Oder lag es daran, dass Diames raue Hände es nicht mehr gewohnt waren, eine Frau in den Armen zu halten?

Sein Blick glitt zwischen Khilanas Augen hin und her. Auch wenn er etwas nervös war, er dachte gar nicht daran, Khilana los zu lassen, solange sie in seinen Armen bleiben wollte. Und je länger sie sich in die Augen sahen, desto näher kamen sich ganz automatisch ihre Gesichter. Rund um sie wurde es plötzlich ganz still und Diames hatte den Eindruck nur noch ihrer beider Herzen schlagen zu hören, während die Welt still stand. Es war zu spät dafür, sich zu fragen, was hier eigentlich gerade geschah, denn wie in Zeitlupe kamen sich ihre Gesichter immer näher und vom Gefühl geleitet spürte Diames schließlich die weichen Lippen von Khilana auf den seinen. Während Khilana ihre Augen schloss und den Kuss zu genießen schien, betrachtete Diames die Nymphe vollkommen überrascht. Es dauerte wenige Augenblicke, bis er schließlich in den Kuss aktiv einstimmte, denn sein Gefühl wurde von einem Verlangen abgelöst, das nicht mehr zu bremsen war.

Von diesem einen Kuss ausgelöst, öffnete sich eine Tür in seinem Herzen, das seinen ganzen Körper erwärmte und in seiner Brust eine Hitze auslöste, die nicht mehr zu löschen war. Es war wirklich verdammt lange her, dass er die sanften Hände einer Frau an seinem Körper spürte und genau diese Hände wanderten geraden über seinen Nacken in seine Haare, was Diames einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Er schloss die Augen, legte seine Arme fester um Khilanas Körper zog sie eng an sich heran. Der Kuss, der anfänglich noch nervös und zaghaft war, wurde leidenschaftlicher und atemraubend. Diames öffnete wieder seine Augen und tastete mit seinen Blicken Khilanas Gesicht nach einer Regung ab, die ihm sagte, er solle aufhören und sie los lassen, doch in Khilana geröteten Wangen und ihrem fordernden Lippen erkannte Diames, dass sie seine Nähe genauso suchte, wie er die ihre in diesem Moment. Dennoch ließ Diames einen Moment lang von ihren Lippen ab, nicht nur um zu Atem zu kommen, sondern auch um ihr die Möglichkeit zu geben das ganze zu beenden, ehe sie vielleicht einen Fehler begehen konnten.

Als er sich im Ringelwald dazu entschieden hatte, Khilana auf der Suche nach ihrer Vision zu begleiten, hatte er nicht einmal im Traum daran gedacht, dass das hier passieren konnte und so richtig klar war es ihm immer noch nicht, wie es soweit kommen konnte. Doch die Gedanken waren jetzt sowieso alle zweitrangig. Khilana hatte die Chance nicht genutzt, sich von ihm zu lösen, die er ihr gegeben hatte und stattdessen verschmolzen ihre Lippen erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss. Das war für das Verlangen in Diames Brust die Freigabe, jegliche Gedanken die ihn in diesem Moment beschäftigten auszulöschen und sich ganz seinem Gefühl hin zu geben. Er drängte Khilana weiter in den Raum hinein, bis sie an einem Regal anstieß und ließ dann seine Hände über ihren Körper wandern. Noch etwas zittrig, aber zärtlich, so als hätten sie nie etwas anderes gemacht, wanderten sie hoch zu ihrem Gesicht. Er schloss ihr Gesicht in seine beiden Hände und zog ihr Gesicht noch ein Stück näher an sich heran, dann löste er seine Lippen von den ihren und blickte sie einen Moment lang an.

Ihr hitziges Gesicht und ihre glänzenden dunklen Augen hatten eine wahnsinnig verführerische Wirkung auf ihn, die sein Verlangen erneut erbeben ließ. Er spürte wie sein Körper auf sie zu reagieren begann und er drückte sich erneut näher an sie heran, sodass sie das Pochen seines Herzens leicht erfühlen konnte. Ihm lag etwas auf der Zunge, er wollte ihr sagen, dass er schon lange nicht mehr das Lager mit einer Frau geteilt hatte, doch irgendetwas in ihm sagte ihm, dass das jetzt nicht wichtig sei. Deswegen beugte er sich abermals zu ihr hinab und wieder begann er sie zu küssen, während seine Hände zurück über ihre Arme strichen und sich mit ihren Fingern verknoteten.
 
Khilana

Es waren wunderbare Glücksgefühle, die Khilana dazu veranlassten durch ihre Vivinga zu tanzen, als wäre sie ein kleines Kind. Es gab keinen Zweifel daran, dass dieser Ort für sie bestimmt war und auch wenn sie es noch nicht ganz verstand, so wusste sie nicht wann sie das letzte Mal eine solche Freude verspürte. Die Tatsache, dass sie dieses Erlebnis mit Diames teilte machte sie noch glücklicher. Auch wenn sie den Elfen kaum kannte, waren es die kleinen oft sprachlosen Momente, die sie wünschen ließen noch viel mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Als sie ihm schließlich gegenüber stand, konnte sie gar nicht anders als ihn zu umarmen. Irgendwie mussten ihre Gefühle schließlich einen Ausdruck bekommen. Es war nicht so, als ob ihr in der letzten Zeit körperliche Nähe verwehrt geblieben war. Diames war nicht der erste, der sie seit ihrem Erwachen in dieser neuen Welt umarmte, doch war dieser Moment mit nichten mit dem Wiedersehen von ihr und Mahina, oder der überschwänglichen Art Taimas zu tun. Die Nymphe spürte Diames Hände auf ihrer Hüfte und hatte das Gefühl sich in diesem Moment einfach fallen zu lassen. Die starken Arme des Elfen, würden sie halten. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie sich nach einer solche Körperlichkeit gesehnt hatte.

Diames ließ sie nicht los. Es schien, als würde auch er die Nähe zwischen den beiden genießen und während die Welt für einen Augenblick still stand, dachte Khilana nicht weiter nach, sondern legte ihre Hände in seinen Nacken. Während sie in seine Augen blickte, konnte sie nicht verhinden in ihnen zu versinken. Sie verlor sich in der tiefen Schwärze seiner Augen und konnte in ihnen das Verlangen sehen, welches auch in ihr aufkeimte. Ihr Blick glitt zu seinem Mund und die Sehnsucht nach noch größerer Nähe war schließlich so stark, dass sie ihre Lippen zu einem sanften Kuss auf die seinen legte.
Mit geschlossenen Augen genoss sie jede Berührung, doch schien es ihr, als fühle Diames nicht das selbe. Es dauerte mehrere Moment, bis der Elf ihren Kuss erwiderte. Doch dann mit einer solchen Zärtlichkeit und schließlich Leidenschaft, dass alles ihre Bedenken die in diesem Moment aufkamen wieder zerschlagen wurden.

Heißes Blut schoss in ihre Wangen und ihre Hände vergruben sich in seinen Haaren, während sie den Kuss intensivierte. In diesem Moment ließ Diames von ihr ab und schaute etwas unsicher in ihre Augen. Khilana war sich dessen bewusst, dass er in diesem Moment sicher gehen wollte, ob dies auch wirklich richtig war und hätte sie in diesem Moment weiter nachgedacht, so wäre sie auch zu dem Entschluss gekommen, dass sie für eine solche Bildung noch nicht bereit war. Doch Diames starke Hände an ihrem Körper, seine tiefen Atemzüge und der zärtliche Blick in seinen Augen, ließen ihr keine Zeit zu denken. Dafür war auch noch später Zeit. Also lächelte sie leicht, legte ihre Lippen erneut auf die seinen und genoss die aufkommende Leidenschaft in dem nächsten Kuss.

Widerstandslos ließ sie sich von dem Elfen durch den Raum leiten, bis sie schließlich die Stoffe in ihrem Rücken spürte denen sie noch zuvor große Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Doch in diesem Moment war die Neugierde über den Bestand ihrer Weberei mehr als zweitrangig. Es war als würde sie Diames Berührungen verstärkt auf ihrer Haut wahrnehmen, sein Körper schmiegte sich fordernd an ihren und es gab nichts anderes auf das sie sich gerade konzentrieren konnte, geschweige denn wollte.
Langsam legte sie eine Hand auf seine Brust, was ihn erneut dazu veranlasste von ihr abzulassen. Sie schaute in seine Augen und lächelte glücklich. Worte waren überflüssig. Sein Herz pochte laut im Einklang mit ihrem und Khilana konnte nur erahnen wie laut ihr Herzschlag für seine Elfenohren sein musste, wenn schon sein Puls in ihren Ohren zu dröhnen begann.

Ihre Finger begannen mit seinem obersten Hemdknopf zu spielen, bevor sie diesen schließlich öffnete und langsam jeden weiteren Knopf. Sein Brustkorb hob und senkte sich und ihre Finger strichen langsam über seine nackte Haut, bevor sie ihm das Hemd von den Schulter strich und die beiden erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen.
Die Nymphe spürte wie ihr Körper sich nach seinem verzehrte und während sich eine Hand erneut in seinen Haaren vergrub und in so noch näher an sich heran zog, griff die andere nach einem Fellstoff, der neben den anderen Stoffen im Regal hinter ihnen lag und ließ diesen zu Boden gleiten. Mit einem Grinsen in den Augen löst sie ihre Lippen nur leicht von seinen und schaut ihm fordernd und schwer atmend an.
 
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Diames

Diames war atemlos, als hätte er gerade einen treibenden, schnellen Flug hinter sich gebracht. Dabei waren die Küsse, die sie miteinander austauschten noch zärtlicher und vorsichtiger Natur. Es war nicht mehr wie ein leidenschaftliches Kennenlernen, ein Erkunden der Grenzen und ein Auskosten der kribbelnden Gefühle die sie umfingen. Als sie von seinen Lippen abließ, öffnete er nicht sofort die Augen. Tief sog er die Luft ein und blieb vor ihr leicht nach vorgebeugt stehen. Als er glaubte, sich gefasst zu haben, spürte er ihre Hand an seiner Brust und wie ihre Finger mit den Knöpfen zu spielen begann, erst da öffnete er seine Augen und blickte durch die Strähnen hindurch, die ihm wild ins Gesicht hingen, direkt in Khilanas Augen. Er sah, wie sie erwartungsvoll schmunzelte und für einen Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl ihre Hand fest halten zu müssen und sie daran zu hindern auch nur einen weiteren Knopf zu öffnen. Diames war kurz davor, diesem Gefühl nachzugeben, sie aufzuhalten, aber stattdessen schloss er wieder die Augen und lachte nervös auf. Er spürte, wie seine Hände an ihrer Hüfte zu zittern begann, als sie den letzten Knopf erreicht hatte und ihm das Shirt über die Schultern strich. Dabei berührte sie so sanft seine Schulter, dass sein Hunger nach ihren Berührungen noch mehr angefacht wurde.

Diames legte seine Arme dichter um Khilana und zog die Nymphe erneut an sich heran, was sie dazu veranlasste, seine Lippen mit den ihren zu verschließen. Dabei umschlang er sie so eng, dass der kühle Stoff ihres Satinkleides sich an seine nackte Brust schmiegte und ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Er schreckte kurz zurück, doch sie fing ihn mit ihrer Hand in seinen Haaren auf und zog ihn zurück an ihren Körper. Diames wehrte sich nicht und nahm einen weiteren kalten Schauer in Kauf, um den mittlerweile immer intensiver werdenden Kuss zu empfangen. Und nach dem ersten Schreck, war das Kleid überhaupt nicht mehr kühl. Im Gegenteil, er spürte die Hitze ihres Körpers durch den Stoff und er spürte, wie ihr sie körperlich auf ihn zu reagieren begann. Diames Hände begannen über ihre Hüften an den Seiten nach oben zu wandern, wo er sanft mit seinen Daumen ihre Brust streifte, die Hände dann aber wieder nach unten wandern ließ. Neben ihm hörte er einen der Stoffballen auf den Boden fallen und er mußte nicht hinter her sehen um zu wissen, dass sich der Stoffballen einige Meter entrollte und weiches dunkles Fell in Bahnen am Boden hinterließ.

Diames aber ignorierte den Stoffballen noch fürs erste, stattdessen sah er Khilana noch einmal in die Augen, während ihre Lippen nur Millimeterweit entfernt waren. Er müsste nur seinen Mund anspitzen, schon würde er sie wieder küssen können. Doch das wollte er nicht. Seine Hände umfassten ihr Gesicht, eine Strähne ihrer Haare schob er hinter ihr Ohr, dann sah er sie ohne das Lachen in ihren Augen zu erwidern an. Jetzt, wo sich zu ihren Füßen die Fellstoffe zu einem einladenden Bett geformt hatten, kehrte für Diames einen Moment lang die Realität zurück. Es war Khilana, die er hier verführte, oder war sie es, die ihn verführte? Was würde passieren, wenn das Unausweichliche vorbei war? Wie würde es weiter gehen? Gedanke um Gedanke überschlug sich in diesem kurzen Augenblick, der nicht länger als ein Atemzug andauerte, dann verdrängte Diames die aufkommenden Gedanken mühevoll, aber effektiv. Wie auch immer das hier passiert war, was so plötzlich begonnen hatte, er würde es jetzt nicht mehr stoppen können. Er wollte sie und sie wollte offenbar ihn. Er sehnte sich nach ihrem Körper und ihren Berührungen. Und nicht nur er, auch sein Körper hatte eindeutig das Verlangen, das angefangene auch zu Ende zu bringen. Vielleicht war es, weil er Khilana wirklich gern hatte, oder weil er einfach schon so lange keine Frau mehr auf diese Weise berührt hatte. Er wußte es nicht, aber er hatte eine Vermutung und diese Vermutung gab ihm das Gefühl, das richtige zu tun. Er mochte Khilana sehr, nicht erst seit ihrem Ausflug, auch früher schon, noch vor ihrer Versteinerung, war ihm die Nymphe aufgefallen. Er hatte zwar nie daran gedacht, dass sowas wie heute passieren könnte, dazu war er zu schüchtern gewesen, aber ihr anmutiges Wesen, ihre freundliche Art hatte ihm schon gefallen, als er sie kennen gelernt hatte.

Diames hatte mittlerweile seinen Blick gesenkt, doch küssen tat er sie immer noch nicht. Er hatte für einen Moment lang seine Stirn an die ihre gelegt, während er seine Hände erneut ihren Körper erkunden ließ. Diesmal wanderten seine Hände über ihre Schultern hinab zu ihrem Po, der wohl geformt in seinen Händen lag, dann schob er langsam das fließende Kleid hoch. Zentimeter für Zentimeter, hob sich der glatte Stoff und strich über ihre Beine, als Diames Lippen sich zu einem Kuss formten und er ihren Mund ganz kurz und sanft küsste. Dann wanderten seine Lippen im Takt des sich hebenden Kleides weiter über Khilanas Wange bis hin zu ihrem Ohr. Dort hielt er kurz inne, bis seine Hände endlich unter das Kleid schlüpfen konnten und nun auf ihrer nackte Haut zu liegen kamen. Diames genoss einen momentlang das Gefühl, das seinen Körper durchjagte, dann setzte er sein Spiel an ihren Ohren fort, ehe er seine Lippen weiter ihren Hals küssen ließ. Da seine Hände mittlerweile anders beschäftigt waren, fiel ihr Kleid wieder ihren Beinen entlang hinab, was für Diames ein Zeichen war, den nächsten Schritt zu gehen.

Nach einem weiteren kurzen Kuss löste sich der Elf von der Nymphe und trat einen Schritt zurück. Diesmal sah er sie nicht an, um ihr eine weitere Gelegenheit zu geben, die Sache jetzt zu beenden. Er genoss nur ihren Anblick für einige Sekunden, dann ließ er sich vor ihr auf die Knie sinken und erneut begann er damit, das Kleid Zentimeter für Zentimeter hoch zu schieben, diesmal aber küsste er jeden freigewordenen Zentimeter. Er blickte kurz nach oben und sah, wie sie ihren Kopf leicht in den Nacken gelegt hatte und diese Berührungen genoss, was ihm ein zufriedenes Lächeln entlockte. Als er zu ihrer Körpermitte gelangte, stand Diames wieder auf und schob das Kleid weiter nach oben, bis sie ihre Hände zur Decke streckte und sich von ihm endlich entkleiden ließ. Diames warf das Kleid unachtsam in eine Ecke und blickte Khilana tief in die Augen. Seit ihrem ersten Kuss hatten die zwei kein Wort mehr miteinander gewechselt, was auch nicht nötig gewesen war, denn ihre Berührungen und ihre Blicke hatten Bände gesprochen, doch jetzt waren Berührungen und Blicke für Diames nicht mehr ausreichend um seine Gefühle auszudrücken. "Du bist wunderschön..." raunte er heiser und das Vibrieren in seiner Stimme verriet seine immer noch vorhandene Nervosität. Sein Blick glitt über ihre Brüste, ihren flachen Bauch bis hin zu ihren Hüften, die die Rundungen ihres Körpers perfekt machten. Dann nahm er Khilana an die Hand und zog sie langsam mit sich zu Boden, wo sie sich zuerst küssend hinknieten, dann aber übte Diames sanften Druck auf sie aus, um sie hinzulegen, jedoch ohne dass sich ihre Lippen trennten.
 
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