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[Charmed] - Eine verhängnisvolle Frage

bemerkt, als ihr mich gerettet habt, das etwas nicht stimmt.“ Jetzt war es an Piper, verwundert zu sein. Wieder einmal war sie überrascht, wie viel der Wächter des Lichts wusste. „Noel hat Paige einen Heiratsantrag gemacht“, begann sie, „und sie weiß nicht, was sie ihm sagen soll. Ich glaube in ihrem tiefsten Herzen will sie ja sagen, aber er weiß nichts von ihr als Hexe. Wir haben deswegen eine Menge Streit gehabt. Wahrscheinlich auch nicht das letzte mal deswegen. Auf jeden Fall haben Phöbe und ich den Anschein, dass sie am liebsten ihre Verpflichtungen als Hexe aufgeben würde. Ich weiß, du meinst sicher, das lege sich mit der Zeit. Wir haben schließlich schon alle darüber nachgedacht wieder ein normales Leben zu führen, aber ich befürchte, ihr ist es um einiges ernster. Noel ist ein überaus netter und gut aussehender Kerl, der sie über alles liebt.“ Etwas verzweifelt rang Piper mit ihren Händen. „Und..“, fragte Leo, er wusste, dass das nicht alles war, was seiner Frau am Herzen lag. Und auch sie wusste, dass sie es ihm sagen musste. Mit einem Seitenblick auf Phöbe setzte sie sich in den Sessel: „Uns, ich meine mir und Phöbe, ist ein Art Engel erschienen. Nicht ein Wächter des Lichts, sondern ich weiß auch nicht, so, wie man sich einen Engel vorstellt eben. Und er hat uns, mir und Phöbe, ein Ultimatum gestellt, um es mal so auszudrücken. Wir haben die Chance Prue ins Leben zurückzuholen, dafür müsste Paige aber wieder eine normal Sterbliche werden und nichts von uns wissen. Wir haben noch bis Samstag Zeit, um uns zu entscheiden.“ Schloss sie ihren Bericht. Nun war es wiederum an Leo, verwirrt zu sein.

„Danke“, sagte Paige und zog Noels Mantel enger um die Schultern. Es hatte ganz schön abgekühlt. Sie saßen auf seiner Terrasse und aßen das Dessert. Trotz der sonst wunderschönen Stimmung gab es eine undurchsichtige Mauer zwischen ihnen und das lag bestimmt am Heiratsantrag. Genau hier hatte Noel ihn ihr gemacht. „Noel“, begann sie zögernd und versteckte die zitternden Hände unter dem Tisch, „ich weiß, du wartest auf eine Antwort von mir, aber gib mir noch etwas Zeit, bitte.“ „Du hast soviel Zeit, wie du sie brauchst“, antwortete er und sein hinreißendes Lächeln ließ Paiges Herz höher schlagen. „Ich glaube, wir müssen noch einiges klären. Zum Beispiel wo wir wohnen werden.“ Fragend blickte Noel ihr tief in die Augen. „Oh nein, dass sollte noch nicht ja heißen. Ich finde nur, solche Fragen gehören geklärt.“ „Mein Haus ist groß genug für uns beide. Tut mir leid, aber ich wäre nicht scharf drauf, bei deinen Schwestern zu leben.“ Paige zwang sich zu einem Lächeln, das war definitiv ein Problem, andererseits konnte man sicher etwas machen, wofür hatte sie schließlich die Fähigkeit zu orben. „Und wo würdest du gerne heiraten. Ich meine in kleinem Kreise oder ganz groß?“ „Ich finde, dass sollte die Frau entscheiden. Also, was wäre deine Wahl?“ Paiges Wangen färbten sich rot. Nein, nicht schon wieder wie eine Tomate!, stöhnte sie innerlich. „Vielleicht ein Mittelding“, antwortete sie zögernd, Noel beobachtend, doch der sah zufrieden aus, „nicht allzu groß. Und möchtest du Kinder?“ Oh man, was quasselte sie bloß. Noel fiel in schallendes Gelächter. Etwas gekränkt senkte Paige den Kopf. Noel stand auf und zog sie an der Hand sanft hoch. Sie musste den Kopf zurücklegen, um ihm in die Augen sehen zu können. „Meinst du nicht, dass es dafür noch etwas zu früh ist?“, fragte er sie zärtlich, „ich finde, wir sollten nichts überstürzen. Aber wenn es dich beruhigt, ich hasse Kinder nicht. Deine Frage beantwortet?“ Paige nickte und wiegte sich mit ihm im Takt der Musik, die leise im Hintergrund lief.

Funkstille war im Wohnzimmer der Halliwells eingekehrt. Leo dachte angestrengt nach: „Ähm ... könnte sich alles um eine Scherz handeln?“ „Nein“, meinte Phöbe, „wir haben zwar am Anfang auch dran gedacht, aber eigentlich glauben wir nicht mehr daran. Nur: Was sollen wir tun? Wir können Paige doch nicht so einfach abschieben? Andererseits wäre sie im Moment als Nicht – Hexe sicher glücklicher.“ „Du sagst es, im Moment“, warf Piper aufgebracht ein, „aber denk mal wie sie sich immer ohne sie fühlt. Die Kräfte sind ein Teil von uns und ohne sie fehlt auch uns etwas. Ihr glaubt sicher, dass ich Prue nicht wiederhaben möchte, was sicher nicht der Fall ist“, Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie schnell wegblinzelte, „aber ich habe mich mit ihrem Tod so gut wie es geht abgefunden. Nichts geschieht ohne Zufall, alles ist vorherbestimmt. Soviel haben wir doch gelernt in all den Jahren.“ „Aber wir haben so oft die Welt gerettet“, warf Phöbe ein, „das war auch vorherbestimmt. Ich weiß ja selbst nicht, was im Moment das richtig ist und was nicht. Ich kann nur nach meinen Gefühlen gehen und die sagen mir das. Leo, du bist so still, was meinst du dazu?“ „Ich weiß nicht recht. Ich meine, mir kommt das alles ziemlich suspekt vor. Ein Engel der so eben mal vorbeischaut und euch dieses Angebot macht. Sollte das wirklich wahr sein, also, dass es möglich ist Prue wieder zu bekommen, dann weiß ich auch nicht, was die richtige Entscheidung ist. Ich fürchte, die muss jeder von euch selbst fällen und solltet ihr zu keiner Lösung kommen hat Paige wohl auch ein Wörtchen mitzureden. Ihr dürft sie nicht ausschließen. Im Moment redet ihr nämlich auch über ihre Zukunft. Wenn sie nichts dagegen hat, dann holt Prue, aber besprecht es auf jeden Fall mit ihr.“ Trotz den Worten wirkte Leo ziemlich verloren. Mit seinen Gedanken war er weit weg. Etwas stinkt hier und zwar gewaltig. Zufrieden musterte Piper ihn. Seine Farbe war langsam wieder zurückgekommen. Er sah besser aus. Wie sehr sie ihn doch liebte“ Ob Paige wohl die gleichen Gefühle für Noel hatte? „Ich werde jetzt oben mal nachfragen“, sagte Leo und löste sich gleich darauf in tausend blaue Fünkchen auf. Seufzend wandte sich Piper wieder ihrer Schwester zu: „Und was nun. Sollen wir wirklich mit Paige reden?“ „Ich weiß nicht. Einerseits hat Leo sicher recht, aber wäre Paige nicht unheimlich von uns enttäuscht, wenn wir uns trotz allem für Prue entscheiden. Denk doch mal nach, wie viel sie eigentlich für uns getan hat, wie sehr sie sich hineingekniet hat. Ich glaube fast, wir sollten noch einmal darüber schlafen und morgen ohne sie eine Entscheidung fällen, wenn möglich. Und wenn wir uns noch immer nicht einigen können, dann nehmen wir Plan B in Angriff. „Und er wäre?“, fragte Pier. „Das kann ich dir morgen sagen, wenn mir etwas eingefallen ist“, schloss Phöbe die Unterhaltung und begab sich auf ihr Zimmer. Mit einem Mal hatte sie ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend.
 
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Die Sonne blinzelte in die Küche des alten Hauses der Familie Halliwells. Generationen hatten schon hier gelebt, so wie die drei Schwestern Piper, Phöbe und Paige. Heute in der Früh war jedoch nur die älteste der drei anzutreffen. Unruhig lauschte sie dem gleichmäßigen tröpfeln der Kaffeemaschine. Sie hatte eine Entscheidung gefällt in Bezug auf die Prue – Paige Geschichte. Nervös trommelte sie mit den Fingern auf die Tischplatte. Hoffentlich war Phöbe bald wach. Sie galt zwar als Langschläferin, aber heute musste sie in die Arbeit, und da konnte sie es sich nicht leisten zu spät zu kommen. Ein Blick auf die Kücheuhr verriet Piper, dass ihre jüngere Schwester jeden Moment kommen musste. Oder wollte sie ihr aus dem Weg gehen? Die Frage stellte sich aber kurz darauf als unbegründet heraus, denn eine nicht gerade frisch aussehende Phöbe stapfte in die Küche um sich auf den freien Stuhl zu setzen. „Ist der Kaffe fertig?“, fragte sie nach einem kurz gemurmelten Morgen. Piper nickte. Phöbe stand auf und schlurfte zum Schrank, um sich ihre Tasse zu holen. Plötzlich berührte sie die, die einmal Prue gehört hatte. Aus Sentimentalität stand sie noch immer dort, auf jeden Fall hatte bis jetzt keiner daran gedacht, sie wegzugeben. Phöbe wollte eigentlich ihrer älteren Schwester gerade ihre gefällte Entscheidung mitteilen, als sie eine Vision erfasste. Heftig atmend stützte sie sich auf der Regal auf. Sofort war Piper bei ihr, um zu helfen. Nur langsam verschwanden die furchtbaren Bilder in ihrem Kopf und hinterließen eine gewisse Leere. Schwer atmend und schwankend setzte sich Phöbe auf den nächst besten Stuhl, die Hände gegen die Schläfen gepresst. Das Gesehene musste erst einmal verdaut werden. Piper hingegen wurde ungeduldig und sah ihre jüngere Schwester gespannt und fragend an: „Was hast du gesehen Phöbe?“ Nach immer hielt die mittlere der Halliwells ihre eigene Kaffeetasse umklammert. Sie konnte froh sein, dass diese nicht zu Bruch gegangen war. Schnell schenkte sie etwas von der dampfen heißen Flüssigkeit ein und trank einen großen Schluck ehe sie aufsah. Die schlanken Finger spielten mit der Tasse. „Es war furchtbar. Ich habe den Weltuntergang gesehen.“
„Es gerät alles aus den Fugen, Meister“, meldete Nouninz ihm. „Mein Plan wird aufgehen. Sag, warum sollte er es nicht?“, fragte er donnernd und es schien als würde der Boden in Anbetracht seiner mächtigen Stimme erzittern. Angstvoll trat der unsichtbare Spion zurück: „Die Mächtigen Drei kommen uns auf die Spur. Und sie haben ihren Wächter des Lichts befreit. Und die beiden Visionen, die die mittlere hatte. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, ehe sie ...“ „Schluss damit!“, schrie er und wirbelte herum. Die Augen blitzten böse: „Und selbst wenn sie etwas wissen, bis sie hinter die ganze Wahrheit kommen, ist es längst zu spät!“ Das markerschütternde Lachen hallte durch die dunklen Gänge.

Paige war ihm noch immer eine Antwort schuldig, doch Noel konnte schon fast sicher sagen, dass es nicht mehr lange dauern konnte bis es soweit war. Bis dahin musste er sich noch in vermeidlicher Geduld üben. Wenn er anfing sie zu drängen, wäre alles verloren.

„Den Weltuntergang?“, wiederholte Piper schwach, „wegen Kazam, richtig!? Wir müssen in unbedingt erledigen, bevor er noch mehr Schaden anfügen kann.“ Phöbe hob beschwichtigend die Hände. Sie wirkte angespannt und erst jetzt merkte Piper, dass sie ihr etwas verheimlichte. Sie warf ihrer Schwester einen Raus – damit – Blick zu und wartete. Phöbe räusperte sich: „Ich befürchte, Kazam war ziemlich unschuldig. Es war wegen Prue!“ „Prue?“, murmelte Piper verständnislos. „Ja. Es hat sich in der Zukunft abgespielt. Wir drei waren vereint und die Welt ging unter.“ „Du meinst also, dass wir die Welt untergehen haben lassen, oder was? Phöbe, erzähl doch endlich und lass dir nicht alles aus der Nase herausziehen.“ Die älteste der Halliwells wurde langsam aber doch ungeduldig. „Wir drei waren wieder vereint. Ich habe uns stehen gesehen und die Welt war das reinste Chaos. Dämonen herrschten über sie und wir konnten nichts machen. Wir waren machtlos und genau das kann ich mir nicht erklären, ich meine wir sind die Zauberhaften, oder etwa nicht und Prue war ebenfalls eine sehr, sehr mächtige Hexe. Wahrscheinlich mächtiger als Paige, das wiederum heißt, dass wir mächtiger hätten sein sollen als jetzt und doch lief alles aus den Rudern. Ich kann es nicht erklären, das muss man selbst gesehen haben.“ Kurz war es ruhig in der heimeligen Küche. Dann meldete sich Piper zu Wort: „In deiner Vision hatten wir uns also für Prue und deswegen gegen Paige entschieden. Und ich glaube ich weiß, was uns das zeigen soll. Wir hatten die falsche Entscheidung getroffen.“ Plötzlich traf es Phöbe wie einen Geistesblitz. Mit weit aufgerissenen Augen erklärte sie: „Ich glaube nicht, dass das der Fehler war. Ich meine weiter gesehen schon. Aber ich habe eine Erklärung gefunden, warum wir die Dämonen nicht aufgehalten haben. Wir waren machtlos, vollkommen. Wir hatten keine Kräfte mehr.“ „Moment“, widersprach Piper, „jetzt bin ich etwas verwirrt.“ „Es ist leider logisch“, kam es von der Tür her. Es war Leo, er hatte das Gespräch von den beiden Schwestern mit angehört und gab nun seine persönliche Ansicht der Dinge wieder: „Ihr habt euch in der Vision für Prue entschieden. Es hat mich schon die ganze Zeit verwundert, warum eine tote Hexe wieder zum Leben erweckt werden kann. Selbst als eine Art Belohnung für alles, was ihr schon gutes getan habt, wäre es den Ältesten unmöglich gewesen.“ Er schwieg kurz um eine bedeutende Pause zu machen und den beiden die Möglichkeit zu geben, sich selbst alles zusammenreimen zu können. Erst dann fuhr der Wächter des Lichts fort: „Aber einem sehr mächtigen Dämon wäre es gelungen. Jedoch mit einem Problem, Prue hätte keine Zauberkräfte gehabt. Wie auch. Wenn Hexen sterben, wird ihre Macht in Form von Energie frei. Und wenn sie aus dem Reich der Toten zurückgeholt werden würden, dann kann diese Energie nicht eingefangen werden, um es einfach auszudrücken. Wenn ihr euch also für Prue entscheidet verliert ihr alle eure magischen Fähigkeiten. Und das hat man euch wohl wissend verschwiegen. Es gibt nur noch ein Problem bei der Sache. Dieser Dämon, Kazam, ist zwar ein sehr mächtiger, aber selbst er kann Tote nicht zum Leben erwecken, zumindest nicht ohne Hilfe.“ „Das bedeutet, dass er mit jemand anderem zusammenarbeitet“, schlussfolgerte Phöbe und sponn somit die Gedanken von Leo weiter. Dieser nickte nur anerkennend. „Aber wenn wir zu Kazam kommen, dann sollten wir auch seinen Partner finden“, überlegte Piper weiter. Es war somit entschieden, diesem sogenannten Engel keine Entscheidung, beziehungsweise für Paige, mitzuteilen. „Ich bin dafür, dass wir nichts Paige davon sagen, ich meine das wegen der Wahl zwischen ihr und Prue“, sagte Phöbe und sprach damit ihrer Schwester aus dem Herzen.
Kurz darauf war auch Paige in alles eingeweiht, wobei Einzelheiten ausgelassen wurden. Es genügte ihr zu sagen, dass sie herausgefunden hatten, dass Kazam mit jemand anderem zusammenarbeitete. „Ich würde sagen, wir richten uns alles zusammen, damit uns Leo dorthin beamen kann“, scheuchte Piper ihre beiden über alles geliebten Schwestern auf. Und so holte Phöbe den Zauberspruch und Paige brachte den Trank. Zusammen umarmten sie alle Leo um sich kurzerhand aufzulösen. Mit ihnen lösten sich auch zwei Augen von der Zimmerpflanze und verschwanden.

„Huch!“, machte Phöbe irritiert und sah sich kurz um. Man hatte den Eindruck, dass ein fürchterlicher Kampf stattgefunden hatte, dort wo sie schließlich gelandet waren. Stühle waren umgestoßen, wenn nicht halb verbrannt. Überall waren Brandflecke zu sehen und in der abgestandenen Luft war noch deutlich der Rauch zu riechen. „ähm ... Ich glaube fast wir sind zu spät dran“, meinte Piper nur und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Na das passiert auch nicht oft, dass jemand für uns die Arbeit macht“, erwiderte Paige locker und strich über eine verbrannte Stelle. Sie war entgegen ihrer Annahme kalt. Sie sagte: „Der Kampf dürfte schon einige Zeit lang her sein.“ „Irgendetwas gefällt mir nicht“, stieß Leo aus, „es wäre zu einfach, zu simpel. Ein anderer ermordet Kazam und alles soll aus sein, nein, das kann ich mir nicht vorstellen.“ „Musst du immer so ein Pessimist sein“, zog Piper ihn auf, obwohl se ihm innerlich leider zustimmen musste. In all den Jahren war es nie einfach gewesen, nicht ein einziges Mal, warum also jetzt. Auf der anderen Seite, einmal mussten auch die Mächtigen Drei Glück haben, oder? Also warum nicht die Sache auf sich beruhen lassen, ja warum nicht? Und doch blieb dieser bittere Nachgeschmack. Auch Phöbe schien alles andere als zufrieden: „Ich fürchte, wir haben etwas übersehen. Aber lasst uns wieder Heim orben. Dort können wir noch immer darüber reden, bei Keksen und Kaffee oder so.“ Keiner hatte etwas dagegen einzuwenden. Kurz darauf war die ganze Familie im Wohnzimmer des Halliwell Manors versammelt. Piper wiegte Klein – Wyatt in den Händen. Keiner machte bis jetzt den Anfang. Doch dann geriet das Gespräch immer mehr in die Gänge. Eine ganze Zeit lang wälzte man die angeblichen Probleme doch man konnte sich weder einigen noch zu einem Schluss kommen. Allen außer Paige war klar, dass es zu einfach war. Sie jedoch fand das gar nicht und war froh, wieder einen Dämon erledigt zu wissen. Schließlich dachte sie noch immer über eine Antwort auf Noels Frage nach. Sie hatte einige Probleme damit und konnte nichts anderes vertragen. Nach fast zwei Stunden beendeten die Schwestern das Gespräch, um jeder seinen Angelegenheiten nachzugehen. Der Rest des Tages verging ohne weitere besondere Vorkommnisse.
 
Piper hat keinen tiefen Schlaf, deswegen wurde sie auch sofort munter, als die Treppen des alten Hauses verdächtig kramten. Gefasst auf einen möglichen Angreifer schnappte sie sich etwas schlaftrunken ihren Morgenmantel und warf ihn sich um. Dann öffnete sie leise ihre Zimmertür, sorgfältig darauf bedacht ungesehen zu bleiben. Sie lauschte kurz und stellte fest, dass die Geräusche vom Dachboden her kamen. Schnell schlich sie die Stiegen hinauf. Sie kam sich etwas albern vor, mit zerzausten Haaren und einem Bademantel, doch Vorsicht ist nun mal die Mutter der Porzellankiste, wie es so schön heißt. Piper atmete noch einmal tief ein und stieß die Hände erhoben, bereit einen Dämon zu erledigen, die knarrende Tür auf. Phöbe schreckte hoch. Sie war versunken gewesen im Buch der Schatten. Ihre Brille saß schief auf ihrer Nase und die Haare standen wirr vom Kopf. Erleichtert atmete Piper aus: „Kannst du auch nicht schlafen?“ Ihre kleinere Schwester schüttelte müde den Kopf: „Ich habe einen Geistesblitz gehabt, glaub ich zumindest. Leo sagte doch, dass Kazam, trotz seiner Macht, alleine Prue niemals zum Leben erwecken könnte. Also musste er, wie wir annahmen notgedrungen mit einem anderen mächtigen Dämon zusammenarbeiten. Aber dabei haben wir etwas wesentliches übersehen: Dämonen halten nichts davon sich gegenseitig zu helfen. Sicher gibt es Ausnahmen, doch so wie Kazam im Buch der Schatten beschrieben ist, halte ich es für unmöglich, dass er sozusagen zugibt zu schwach dafür zu sein.“ „Mh ... du könntest durchaus Recht haben mit deiner Theorie, aber worauf willst du hinaus?“, erwiderte Piper und ging unruhig auf und ab, wie ein Tiger eingesperrt in einem Käfig. „Lass mich doch mal ausreden“, sagte Phöbe unwirsch und rückte ihre Brille zurecht, „Ein anderer Dämon hat Kazam einfach erledigt. Und wenn er die Fähigkeit dazu hat observiert er dessen Kräfte und trara, schon hätte er genug Macht um seinen Plan durchzuführen.“ Piper stoppte kurz und sah ihre Schwester nachdenklich an: „Das bedeutet also, dass der Dämon sehr sehr viel Macht besitzt. Das kann ein ganzes Stück Arbeit werden.“ „Das Problem ergibt sich darin, dass wir keine Ahnung haben, ob meine Theorie stimmt, denn etwas anderes ist es nun mal nicht, und wenn, wer unserer neuer Feind überhaupt ist.“ Piper gähnte herzhaft: „Darüber lass uns am Besten morgen nachdenken. Ich brauche dringen meinen Schönheitsschlaf.“ Und mit einem grinsen auf Phöbe fügte sie hinzu: „Und dir könnte er auch nicht schaden.“

„Das klingt plausibel“, antwortete Leo, als er Phoebes Theorie gehört hatte. Ganz im Gegensatz zu Paige, die unwirsch den Kopf schüttelte: „Ich verstehe einfach nicht, wie ihr die Dämonen immer anlocken wollt. Ich meine, lassen wir doch die ganze Sache auf sich beruhen. Unsere Aufgabe ist erledigt und damit pasta.“ „Paige“, Piper sprach zu ihr wie mit einem kleinen Kind, „es gehört nun mal zu unseren Pflichten, Dämonen zu töten. Umsonst hätte Phöbe schließlich nicht ihre Vision gehabt.“ Paige murrte kurz, sah jedoch ein, dass ihre ältere Schwester durchaus Recht hatte. Noch immer war sie zu keinem Entschluss wegen der möglichen Heirat mit Noel gekommen und sie merkte, dass dieser langsam an Geduld verlor. Sie konnte es ihm nicht einmal verübeln, schließlich ließ sie sich auch ausreichend Zeit. Unter normalen Umständen hätte sie schon bei seinem Antrag ja gesagt, aber sie war nun einmal eine Hexe und er hatte keine Ahnung davon. Paige wusste sehr wohl, dass er ein Recht hat es zu erfahren, doch fürchtete sie die Konsequenzen. In letzter Zeit hatte sie des öfteren darüber nachgedacht, die Magie aufzugeben, aber heute in der Nacht wurde ihr klar, dass sie dies niemals tun könnte. Es war ein Teil von ihr. Sie beschloss ihre Pflichten wieder ernst zu nehmen und sich mehr darauf zu konzentrieren. Noel musste eben noch warten, dachte sie in einem Anflug von Trotz. „Paige, hast du mir überhaupt zugehört?“, fragte Phöbe und blickte ihre Halbschwester an. „Ähm ... Tschuldigung, ich war kurz nicht anwesend“, kam es als Antwort. „Also ich habe gesagt, dass wir einmal das Buch der Schatten durchkämmen sollten, vielleicht finden wir hier etwas. Dass uns Leo einfach zu dem Dämon hinorbt ist viel zu gefährlich, schließlich wissen wir nicht, was uns dort alles erwartet. Ich muss leider kurz in die Redaktion, Elise hat schon angerufen und mir ordentlich Dampf gemacht. Aber sollte irgendetwas sein, holt mich einfach, wie immer halt.“ Das letzte hatte Phöbe mit einem leicht vorwurfsvollen Ton gesagt, der jedoch von den anderen überhört wurde.
 
Ein todbringender Feuerball formte sich in seiner Kaue. Die unterdrückte Wut war förmlich spürbar. Er hatte diese kleinen Hexen unterschätzt. Sie waren viel schneller auf seinen Plan draufgekommen. Alles war ruiniert. Nicht nur, dass sie herausgefunden haben, dass der Angreifer nicht Kazam ist, sondern auch die Vision der mittleren offenbarte ihnen, nicht auf den angeblichen Engel einzugehen. Ihm blieb nur noch eine einzige Möglichkeit, doch noch ans Ziel zu gelangen. Er musste warten. Bald würden sie zu ihm kommen und dann sind sie endgültig des Todes geweiht. Sie würden einen schrecklichen Empfang bekommen. Mit diesen Gedanken schleuderte er den Feuerball gegen die Wand. Er hinterließ eine schwarzen Brandfleck. Nicht mehr lange, und dann wäre er an seinem Ziel. Quietschend flohen Fledermäuse, aufgeschreckt durch sein grausames Lachen.

„Oh Gott, die Liste ist unendlich“, stöhnt Paige und hielt den Block mit den Namen der potentiellen Dämonen zur Bestätigung in die Höhe, „hier zum Beispiel: A’hragma, ein Feind der Quelle, der zum ersten Mal 1200 v. Chr. Gesichtet wurde ... blablabla ... ah hier wird’s wieder interessant: eine seiner bemerkenswerten Fähigkeiten ist, sich der Kräfte getöteter Hexen oder anderwärtigen, magischen Wesen zu bemächtigen. ... also kommt A’hragma auch noch auf die Liste neben dem Fledermausdämon Bongai, dem Erzdämon Kload und und und. Piper wir werden nie fertig damit, die alle zu überprüfen.“ Paige ließ entmutigt den Bleistift fallen. Piper schaute indessen hoch. Sie versuchte schon seit geraumer Zeit mit dem Pendel den Dämon ausfindig zu machen. Aber es hatte wenig Sinn, bei den ganzen bösen Aktivitäten in San Francisco. Langsam musste sie ihrer Halbschwester Recht geben. Auch ihr schien es in der Zwischenzeit schon so gut wie unmöglich diesen Gegner nur ausfindig zu machen. Sie versuchte Paige aufzumuntern: „Komm geh’n wir in die Küche. Ich mach uns eine Kleinigkeit als Stärkung. Wie wär’s mit belegten Brötchen!“ Da konnte selbst Paige nicht wiederstehen. Es war kein Geheimnis, dass Piper eine tollte Köchin war und sogar ihre belegten Brote schmeckten besser als irgendwelche anderen, fand zumindest die junge Hexe.
Schnell richtete Piper ein paar Brote her, während es sich Paige mit zwei Gläsern Orangensaft im Wohnzimmer gemütlich machte. Die Sonne blinzelte hinein und Paige musste zugeben, dass es sich so leben ließ, natürlich ohne Dämonen! „Wo ist eigentlich Leo?“, fragte sie ihre ältere Schwester. Diese zuckte nur mit den Achseln und deutete gegen Himmel: „Ich glaube er wollte beim Ältesten Rat nachfragen, ob die uns weiterhelfen können. Er ist schon eine ganze Zeit lang da oben, vielleicht kann er uns wirklich helfen.“ Aber sehr überzeugt klang sie nicht. Plötzlich stutzte Piper. Ihre Augen richteten sich auf die große Pflanze in der Ecke des Zimmers. Paige folgte ihrem Blick, konnte jedoch im ersten Moment nichts wichtiges sehen. Sie wollte sich gerade wieder einem Schinken Brötchen zuwenden, als sie glaubte, eine Bewegung gesehen zu haben. Im gleichen Moment schossen Pipers Hände nach vor und hielten die Zeit an. „Hast du das gesehen?“, fragte sie. „Ich weiß nicht“, meinte Paige zögernd und suchte angestrengt nach einem Gegner, „ich kann nichts sehen. Warum hast du die Pflanze erstarren lassen?“ „Irgendetwas war. Etwas hat sich bewegt.“ Piper erhob sich vom Sessel und ging schnell näher. Es sah schon so aus, als hätte sie sich geirrt. Kein Gegner hinter den Blättern, nicht einmal eine Fliege oder eine Biene. „ha!“, schrie die älteste der Halliwells erschrocken aus, „da ist wirklich was.“ „Wo, ich kann nichts sehen?“, fragte Paige, sie war inzwischen nähergekommen. „Ich auch nicht“, entgegnete Piper verstört, „aber greif da mal hin, da ist ein Widerstand.“ Paige folgte bereitwillig der Aufforderung. Hatte Piper etwa schon Verfolgungswahn? Nein! Jetzt spürte sie es auch. Es war nichts zu sehen, aber trotzdem deutlich zu fühlen: „Also ich verstehe das nicht. Da ist nur Luft, warum fühle ich eine Widerstand.“ Pipers Gehirn arbeitete Fieberhaft: „Es könnte doch sein, dass es ein unsichtbarer Dämon ist. Ich habe vor kurzen einen Spruch im Buch der Schatten gesehen, wo man unsichtbares sichtbar machen kann. Wie ging der doch gleich ... einen Moment, ah ... Das unsichtbare, das uns verborgen bleibt,
nun sichtbar in unserer Mitte weilt.“
Kaum hatte Piper die letzten Worte ausgesprochen, flimmerte die Luft und dort, wo eben noch nichts zu sehen wahr, stand ein kleiner, hässlicher Dämon, der zudem noch übel roch. Angewidert machte Paige ein paar Schritte rückwärts: „Igitt! Was ist denn das?“ „Ich glaube, das werden wir gleich wissen“, meinte Piper und hob die Erstarrung des Wesens so weit auf, dass der Kopf frei wurde. Nur der Rest des Körpers blieb unbeweglich. Verdutzt sah sich der sonst durchsichtige Dämon Nouninz um. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Verzweifelt versuchte er sich aus der Gefahrenzone zu befreien, erkannte jedoch, dass die älteste Hexe in eingefroren hatte. Grimmig knurrte er, doch die beiden Halliwells schienen davon wenig beeindruckt zu sein. „Wer bist du?“, fragte Piper und sah den Dämon durchdringend an. „Warum sollte ich es euch sagen, euch, meinen Feinden?“, fragte dieser zurück. Paige hob erstaunt die Augenbraue, eigentlich eine Angewohnheit von Piper. Die beiden hatten sofort bemerkt, dass dieser übelriechende Kerl nicht der gesuchte Gegner war. Es fehlt ihm an Macht, wahrscheinlich wieder ein Art Vorbote oder so. „Ich glaube nicht, dass du im Moment die Fäden in der Hand hast und uns Fragen stellen kannst“, entgegnete Piper eisig. Nouninz überlegte fieberhaft, was er in seiner Situation tun sollte. Schließlich gelang er zur Einsicht, machtlos zu sein. So oder so würden ihn die mächtigen Drei töten, aber vielleicht gingen sie auch auf einen Handel ein!? „Wenn ihr mir versprecht, mich freizulassen, werde ich euch alles, was ich weiß sagen“, schlug Nouninz somit den Handel vor, „ansonsten kommt kein Wort über meine Lippen.“ Piper zog ihre Schwester etwas von dem kleinen Dämon weg: „Ich weiß nicht. Wahrscheinlich können wir ihm nicht trauen. Ich befürchte die einzige Möglichkeit ist, ihn zu hintergehen. Wir versprechen ihm ganz einfach seine Freiheit und wenn wir alles wissen, erledigen wir ihn.“ Paige überlegte kurz und schüttelte dann entschlossen den Kopf: „Nein! Er arbeitete sicher für unseren Gegner, das ist klar. Aber nie im Leben würde er uns die Wahrheit sagen, denn sollte er es tun, dann wäre es sein sicher Todesurteil.. Bedenke doch, sein „Chef“ würde ihn sicher umbringen, sollte er auch nur irgendetwas verraten.“ Das leuchtete Piper ein: „Und was schlägst du dann vor?“ „Belegen wir ihn einfach mit einem Wahrheitszauber, dann kann er gar nicht anders.“ „Gute Idee, das müsste eigentlich funktionieren.“ Zufrieden wandten sich die beiden Hexen Nouninz zu. Dieser ahnte sofort nichts gutes. Paige begann einen Spruch zu rezitieren und Nouninz schlug schon seine kleinen Hände vors Gesicht, den Tod und die damit verbundenen Qualen erwartend. Aber nichts dergleichen geschah, er fühlte bloß, wie ihn ein warmes Licht durchfloss. Was zum Teufel führten diese Hexen im Schilde?

Zufrieden mit sich selbst drückte Phöbe auf den Befehl >drucken<. Gleich darauf fing das Gerät neben ihr an zu arbeiten und kurze Zeit später hielt die junge Hexe ihre neueste, und vor allem fertige, Kolumne in den Händen. So schnell hatte sie ihre Arbeit selten beendet. Zum Glück war sie bis jetzt noch nicht Elise, ihrer Chefin, begegnet. Diese hätte sicher nur wieder ein Haufen Termine für sie. Rasch packte Phöbe ihre Sachen in die Tasche und machte sich auf den Weg zu Bob. Der würde ihren Artikel in die Druckerei bringen. Dann eilte sie zu ihrem Auto und ließ entspannt den Motor an. Nichts wie nach Hause. Sie war gespannt, ob und was Piper und Paige herausgefunden hatten.

„Ich weiß es wirklich nicht“, jammerte indessen Nouninz. Piper warf Paige einen raschen Blick zu. Sie dachten dasselbe. Seufzend hob die älteste ihre Hände und ließ den Dämon explodieren. Dann plumpste sie aufs Sofa. Sie hatten nicht allzu viel herausfinden können. Nicht einmal den Namen ihres Gegners, diesen dürfte er gut geheim gehalten haben. Nouninz hatte für ihn, wegen seiner Unsichtbarkeit, die Halliwells ausspionieren müssen und ihm Bericht erstattet. Die anderen beiden Dämonen dienten eher nur als Ablenkung, ebenso wie die Frage, ob sie Prue wieder haben wollten. Wenn sie jedoch nicht herausgefunden hätten, was passieren würde, falls sie sich für ihre tote Schwester entschieden hätten, dann hätte dieser Dämon schon gewonnen gehabt und er wäre weitere Stufen der Karriereleiter hinaufgeklettert. Es war schon frustrierend, dass sie überhaupt nicht weiter kamen. Nouninz sagte zudem noch, nicht einmal das Gesicht seines Meisters gesehen zu haben. Er hatte ihm so gut wie immer den Rücken zugewandt gehabt und selbst wenn er sich einmal umgedreht hatte, verdeckte eine Kapuze sein Gesicht. Dies alles erzählten sie sowohl Phöbe, kaum war sie bei der Tür herein, als auch Leo. Der Wächter des Lichts hatte oben auch nichts erfahren können, was den Hexen eventuell weitergeholfen hätte. Um auf den Punkt zu kommen: Sie waren vollkommen ahnungslos und ohne jeden Anhaltspunkt, der ihnen vielleicht weiterhelfen könnte. So saßen Piper, Phöbe, Paige und Leo müde und abgespannt im Wohnzimmer der Halliwells.
„Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Paige resigniert, „wir wissen so gut wie nichts über unseren Gegner.“ „Ich werde mir noch einmal das Buch der Schatten vorknöpfen“, meinte Phöbe und schlug den alten Folianten auf. Sie hatte jedoch wenig Hoffnung, dass das etwas nützen könnte. „Und wenn nicht müssen wir eben einen Universaltrank und einen Universalspruch herstellen“, sagte Piper, „oder hat jemand einen anderen Vorschlag?“ Keiner meldete sich, selbst Leo war die ganze Zeit noch stiller als normalerweise Weise gewesen.
 
„Du meinst, ich soll euch dann hinbeamen?“ „Ja“, antwortete Piper, „eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Ich weiß, es ist sehr gefährlich, da wir den Dämon nicht kennen, aber wir haben schon ganz andere Kaliber getötet. Die Quelle hat sich auch ziemlich gewehrt, falls ich dich daran erinnern darf, Schatz.“ Die letzten Worte klangen sarkastisch und auch überspannt. Jeder der Schwestern war am Rande ihrer Kräfte. Die letzten Tage forderten ihren Tribut. Schweigend holte sich Paige einen Block und fing an mögliche Universalsprüche darauf zu kritzeln. Währendessen blätterte Phöbe das Buch der Schatten durch, jede Überschrift entziffernd. Eigentlich müsste sie das ganze Erbstück auswendig kennen, so oft wie sie es durchgelesen auf der Suche nach einem speziellen Eintrag hatte. Aber das magische Buch veränderte sich immer wieder, mal verschwand ein Eintrag, dann wieder tauchte ein völlig neuer auf. So als wäre es eine Laune von ihm. „Ich weiß nicht einmal, wonach ich überhaupt suchen soll“, rief Phöbe resigniert aus. Piper überlegte einen Augenblick ehe sie antwortete: „Die kleineren Dämonen kann man ausschließen. Man sollte, glaube ich zumindest, nach ranghöheren suchen. Schließlich muss unser Gegner ziemlich mächtig sein, nach allem was wir von ihm wissen.“ „Und das ist nicht viel“, warf Phöbe seufzend ein ehe sie sich wieder an die Arbeit machte. Sie hoffte, dass sich das alte Buch von selbst an der richtigen Stelle aufschlagen würde. Das hatte es schon öfters gemacht, aber diesmal sollte ihr Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Es bestand auch die Möglichkeit, das vorher noch nie jemand mit diesem Dämon zu tun hatte und somit logischerweise keine Einträge vorzufinden waren. Schreckliche und finstere Gestalten starrten der jungen Hexe entgegen. Jede Seite barg ein neues Geheimnis.

Piper war währenddessen in die Küche gegangen, um einen Universalzaubertrank herzustellen. Dies erwies sich als nicht einfach. „Noch etwas Ingwer“, murmelte sie und streute eine Messerspitze voll in die wabernde Flüssigkeit. Angeekelt nahm sie mit spitzen Fingern ein Molchauge in die Finger und schleuderte es regelrecht in den Topf. Sofort machte sich bestialischer Gestank im Raum breit. Piper rümpfte die Nase. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Leo dazukam. „Glaubst du, wir haben eine Chance?“, fragte sie ihn und stellte die Kochflamme ab. Die Angst war ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich weiß, dass ihr überaus mächtige Hexen seid, die mächtigsten auf dieser Welt“, antwortete der Wächter des Lichts und nahm seine Frau in die Arme, „und ich weiß, dass ihr alles schaffen könnt, wenn ihr nur wollt.“ Zufrieden schmiegte sich Piper in seine Arme. Leo fand irgendwie immer das richtige für die jeweilige Situation. Sie ahnte sehr wohl, dass er lange nicht so sicher war, wie er sich gab, aber alleine seine Anwesenheit gab ihr Stärke. Und die brauchte sie dringend.

„Es ist zwecklos!“, rief Phöbe aus und schlug das Buch der Schatten zu, „hier steht absolut nichts drinnen, zumindest habe ich nichts gesehen.“ Müde rieb sie sich die Augen. „Geht der Spruch?“, fragte Paige zweifelnd und hielt ihrer älteren Schwester den Zettel hin. Normalerweise erledigte Phöbe das herstellen von Zaubersprüchen, aber diesmal war es Paiges Aufgabe. Sie war sich nicht sicher, ob sie das auch wirklich konnte. Phöbe überfolg die paar Zeilen und nickte sichtlich zufrieden: „Gut gemacht!“ Lobte sie ihre Halbschwester. „Fertig!“, sagte Piper und kam dazu. In der Hand hielt sie drei kleine Phiolen mit einer giftgrünen Flüssigkeit darin, „hier sind die Universaltränke. Jetzt können wir nur noch beten. Leo, bist du so weit?“ Der Wächter des Lichts nickte und nahm alle drei Schwestern in die Arme. Angst machte sich in Phoebes Brust breit. Sie hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Wo würden sie landen? Wer oder was würde sie erwarten? Waren sie diesem Kampf überhaupt gewachsen? Noch einmal warf sie einen Blick aufs Wohnzimmer. In all den Jahren hatte sich nichts darin verändert, also keine anderen Möbeln oder so. Was ging hatten die drei immer reparieren lassen nach einen Dämonenangriff. So waren doch noch einige Erbstücke heil geblieben. Und Phoebes Blick fiel auf das Buch der Schatten, das ihnen schon so oft aus der Klemme geholfen hatte. Diesmal jedoch nicht. Plötzlich hatte sie die unbändige Angst, nie wieder mit ihren Schwester picknicken zu können. Was wenn eine von ihnen sterben würde? Nein, das durfte sie auf keinen Fall denken. Verärgert über sich selbst drängte sie die aufkeimenden Gedanken zurück. Aber ein Blick in die Gesichter ihrer geliebten Schwestern verriet, das diese eben das gleiche gedacht hatten. Und gleich darauf lösten sie sich auf, um sich an einem unbekannten Ort zu materialisieren.
 
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Wichtig! Ich Möchte Den Rest Der Geschichte Nicht Posten; Weil Es Zeitaufwending Ist Und Ich Das Gefühl Habe; Auf Wenig Interesse Zu Stossen! Sollte Jemand Doch Den Rest Wollen; Bitte Bei Mir Melden Und Ich Shicke Die Letzten Zwei Chapters!!!!

Mfg

Magic Power
 
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