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Die Krieger des Seth

Alle bis auf die 6.Hexe: Tao, diese zischte: „Feigling!“
Tao war die beste Freundin Helenes und wusste natürlich von der Geschichte.

Piper und Phoebe verfolgten einen schnellen Wortwechsel zwischen Segos und Mernock. Sie sprachen in einer für sie unbekannten Sprache.
Während Prue vergeblich versuchte ihr Misstrauen Cole gegenüber zu zerstreuen.
Helene war vollkommen ausser sich und liess sich von Tao und Sira umarmen.
„Warum habt ihr ihn nicht aufgehalten?“ Ihre Frage war an alle gerichtet.

„Weißt du, wo Cole ist?“ fragte Phoebe an Mernock gewandt. Gleichzeitig sandte sie eine stumme, bittende Frage in seine Augen und hoffte, dass er sie verstand.
Er tat es und nickte fast unmerklich, dann verschwand er ohne Phoebes Frage zu beantworten.
Viviane und Nadine waren verdattert. Es sah Mernock nicht ähnlich ohne ein Wort zu verschwinden.


Cole sass, 50km von seiner geliebten Phoebe entfernt, auf einer Klippe. Er dachte nicht daran zu springen, sondern er sah dem Toben des Nils zu. Genau hier, 100 Meter unter der Erdoberfläche befand sich die verbotene Pyramide.
Mernock tauchte an Coles linker Seite auf und sah ebenfalls in die Wogen des Nils.
„Hey,“ sagte Mernock leise.
„Hallo.“
„Hast du gewusst, dass du Helenes Familie getötet hast?“ fragte Mernock ohne Umschweife.
„Nein. Es wäre mir auch nicht aufgefallen, wenn Helene nicht die gleichen Augen wie ihre Mutter hätte.“ Coles Stimme klang so ruhig und fast ungerührt, dass Mernock etwas gereizter fragte: „Sag mal, bereust du deine Taten eigentlich?“
Cole sah Mernock an. Die Worte hatten ihn nicht sonderlich berührt, wohl aber der Tonfall.
Er stand auf.
„Du kannst jetzt doch nicht einfach abhauen. Du kannst vor deinen Taten nicht weglaufen.“
Cole seufzte und setzte sich wieder.
„Glaubst du, das wüsste ich nicht,“ nun zitterte seine Stimme etwas, „Manchmal sehe ich auf meine Hände und glaube das Blut, welches ich vergossen habe sehen zu können. Aber ich würde glatt zusammen brechen, wenn ich mich von jedem Gefühl ins Bockshorn jagen liesse.“
„Sich zu verstellen hilft auch nicht.“
„Ich verstelle mich nicht. Ich habe getötet, ja, aber gegen den damaligen Feind gegen das Gute, so ist das nun einmal. Was geschehen ist, ist geschehen. Niemals werden meine wenigen guten Taten, meine bösen ausgleichen. Aber an diesem verdammten Gewissen zerbreche ich.“
Mernock wusste, dass er recht hatte.
„Helene wird deine Anwesenheit nicht ertragen.“
„Ich weiss. Wollt ihr dennoch meine Hilfe?“ fragte Cole leise.
Mernock nickte: „Ich schon.“
„Gut. Ich werde hier bleiben und ein paar Dinge kontrollieren. Falls ihr meine Hilfe bei euch braucht, dann bitte nur mit den mächtigen Drei, Leo, Karnock, Segos und dir. Obwohl ich auch sonst helfen würde.“
„Danke,“ sagte Mernock und lächelte ein wenig.
Sie gaben sich freundschaftlich die Hand und Mernock verschwand.
Cole teleportierte sich auch weg. Sein Blick war ernst und düster.


Merock tauchte an Karnocks Seite auf. Bis auf die mächtigen Drei waren alle Hexen weg und machten Nachforschungen über den Tod ihrer drei Gefährtinnen.
Mernock konnte also offen reden: „Er ist noch in Ägypten und wird uns weiterhin helfen, auch wenn er weiss, dass er wohl nicht mehr in Helenes Nähe kann.“
„Wir brauchen seine Hilfe nicht,“ sagte Prue kühl, „Wir haben viele Gefahren auch ohne ihn überstanden.“
„Eure bisherigen Gegner sind nicht mit den Kriegern des Seth vergleichbar. Wir brauchen jeden, der helfen will.“
„Was sagst du da, Karnock?“ fragte Segos entsetzt, „Was hast du und Balthasar herausgefunden?“
„Die Möglichkeit besteht, dass die Krieger des Seth ihre mentalen Kräfte einsetzen können. Zusammen sind sie stark genug einem Sterblichen oder einem Dämon zu befehlen jemanden zu töten. Kiara, Kari, Patrizia oder Madlene zu töten.“
„Die haben mentale Fähigkeiten?“ fragte Mernock nicht weniger entsetzt als Segos.
„Sie wurden vom Guten wie auch vom Bösen nicht nur wegen ihrer Kampfkraft gefürchtet,“ erklärte Leo bleich vor Schreck, „Auch wegen ihren mentalen Fähigkeiten.“
„Schön, aber wofür brauchen wir Cole?“ fragte Prue.
„Balthasar hat Erfahrungen damit,“ sagte Meronck sehr knapp.
„Was für Erfahrungen?“
„Das ist belanglos.“ In Mernocks Tonfall war zu hören, dass das Thema abgehackt war.
„Okay,“ Prue seufzte, „Was machen wir jetzt?“
„Wir kontrollieren die verbotene Pyramide. Sira, Tao, Morgane, Viviane, Nadine und Helene kommen auch mit,“ sagte Karnock.
 
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Eine Stunde später waren alle am Nil. Karnock führte sie in einen unterirdischen Gang, der zur verbotenen Pyramide führte.
Noch immer 100m von der Pyramide entfernt, fühlte Phoebe eine Eiseskälte, die ihre Nackenhärchen aufrichten liess.
Immer wieder erschauderten Mitglieder der Gruppe.
Schliesslich hörte der Gang auf und sie kamen in eine riesige unterirdische Höhle. Es bot ein phantastisches Bild: Die Pyramide schien wie ein riesiges, in Stein gemeisseltes Dreieck, da sie nur eine Seite der Pyramide sehen konnten. Rund um die Pyramide war feuchte bis nasse Erde zu sehen, was kein Wunder war, denn so trocken Ägypten auch war, der Nil war im alten Ägypten die einzige grosse Wasserquelle.
Doch Phoebe konnte diesen Anblick nicht wirklich bestaunen, sie fror, obwohl die Luft wärmer war, als sie erwartet hatte.
Plötzlich schrie Tao auf. Alle wirbelten herum. Sie hatte die Hände an den Kopf gepresst und sie schien, als hätte sie furchtbare Schmerzen. Mernock, Karnock, Segos und Leo gingen zu ihr und redeten beruhigend auf sie ein. Tao weinte.
Mernock hob den Kopf und schrie so laut er konnte: „Balthasar!!!!“ Seine Stimme hallten wieder. Cole tauchte auf. Mit einem Blick auf Tao verstand er Mernocks Sorgen.
Helene ging auf Cole zu, doch Mernock ging zwischen die beiden und flüsterte: „Er ist derjenige, der Tao helfen kann.“
Helene hätte Cole trotzdem nicht in die Nähe ihrer Freundin gelassen, so musste Mernock sie festhalten.
Cole ging zur jungen Hexe, die wimmernd auf dem Boden sass, die Hände noch immer an ihren Kopf gepresst.
„Ganz ruhig,“ flüsterte Cole. Phoebe war überrascht. Cole war, ausser ihr gegenüber, nicht besonders zärtlich und Fremden gegenüber war er sowieso kühl. Hier jedoch schien sie einen Menschen zu sehen, keinen Halbdämon, der er sonst immer war.
Tao zitterte am ganzen Körper, die Schmerzen liessen nicht nach, wohl aber fühlte sie die in ihr aufkeimende Wut, als sie diesen eiskalten Killer hatte sprechen hören.
Sie wollte ihn beschimpfen, ihm sagen, was sie von ihm hielt, aber eine neue Schmerzwelle durchlief sie, wodurch sie aufschreien musste.
Cole reagierte und legte ihr seine Hand auf die Schläfe.
Er murmelte leise Worte, die Phoebe nicht verstand.
Taos Schmerzen verschwanden so plötzlich wie sie gekommen waren.
‚Und ich dachte, ich würde nicht mehr mentale Fähigkeiten einsetzen. Tja, Reyno. Ich muss dir danken,’ dachte Cole.
„Wir sollten hier raus,“ schlug Leo vor. Niemand widersprach. Schneller als sie reingingen, gingen sie wieder raus.

„Ich wusste nicht, dass die Pyramide undicht ist,“ sagte Sira ärgerlich. Sie hasste es, wenn ihr etwas vorenthalten wurde.
„Nun, die Krieger des Seth konnten bereits 3-mal, seit sie in die Pyramide gesperrt wurden, ihre Macht ausspielen und sie hätten entkommen können, wenn damals nicht das heilige Amulett im Tempel von Seths Bruder Osiris gewesen wäre. Dieses Amulett wurde erschaffen von den neun Horuspriestern und den neun des Re, den neun Hexen und neun Dämonen, die es gemeinsam schufen um die Neun in der Pyramide zu verbannen. Auch nach ihrem Tode. Das Amulett bewirkt, dass die Krieger des Seth in der sogenannten ‚Lücke der Zeit’ nicht entkommen können,“ Karnock hatte während seiner Rede immer auf den Nil gesehen.
„Interessant,“ sagte Prue nachdenklich, „Aber was ist mit dem Amulett passiert und was ist die ‚Lücke der Zeit.’?“



Anmerkung: Ich habe keine Ahnung, ob in der ägyptischen Mythologie irgendwie die Rede von einem Amulett im Tempel des Osiris ist oder der Begriff ‚Lücke der Zeit’ irgendwo gebraucht wird. Ich fand einfach, es hört sich nicht schlecht an.
 
Ist doch egal, ob alles so gewesen ist, wie du es erzählst. Du nutzt eben deine Künstlerischefreiheit ganz aus. Das ist auch gut so. ;)
Und immer weiterschreiben...:)
 
Stimmt, es ist egal.
Ich finde deine Geschichte einfach super und hoffe auf eine rasche Fortsetzung!
Alles Liebe
Tamee
 
„Wir haben euch schon erzählt, dass die Pyramide magisch erbaut wurde und wer darin eingesperrt wird, kommt weder mit natürlichen noch magischen Mittel wieder frei. Ausser an einem einzigen Tag, der ‚Lücke der Zeit.’ Die Lücke kommt nur einmal alle 1111 Jahre vor. Und zwar in jener Vollmondnacht die auf die Zahl des jeweiligen Jahres abgestimmt ist. Zum Beispiel: 1111 Jahre nach der Verbannung, an der ersten Vollmondnacht des Jahres und 2222 Jahre danach, an der zweiten Vollmondnacht des Jahres. Versteht ihr das Prinzip und jeweils ein Tag davor und ein Tag danach ist die Pyramide ‚undicht.’“
„Okay, aber was passierte mit dem Amulett?“
„Es wurde von Menschen geraubt,“ wieder war es Karnock der antwortete. „Vor ungefähr tausend Jahren.“
„Und morgen ist die dritte Vollmondnacht des Jahres, 3333 Jahre nach der Verbannung der Krieger des Seth, doch das Amulett kann die ‚Lücke der Zeit’ nicht überbrücken, da es nicht mehr im Tempel des Osiris ist,“ erklärte Cole.
„Es ist August. Nicht der dritte Monat im Jahr.“
„Ja, aber die alten Ägypter hatten einen anderen Kalender,“ sagte Mernock auf Taos Frage.
„logisch,“ murmelte diese.
„Karnock,“ sagte Phoebe, dieser sah ihr direkt in die Augen, „Du hast gesagt, sie wären bereits 3-mal.................“
„Stimmt, an dem das Amulett geschaffen wurde, ein Tag nach dem Kampf, auch da hätten sie die Chance gehabt zu fliehen.“

„Das heisst, wir müssen das Amulett suchen,“ sagte Piper, obwohl sie Karnocks Antwort bereits ahnte.“
„Es ist verschollen. Auf ewig.“
„Was können wir dann tun?“
„Es gibt nur eine Möglichkeit und die ist riskant: Eine Reise durch die Zeit,“ sagte Karnock in einem entgültigen Tonfall.
Leo lachte trocken: „Oh ja, das ist wirklich riskant, wie stellst du dir das vor und was soll es bringen.“
„Wir müssen einen Zauber über das Amulett legen, damit es für Grabräuber unerreichbar ist. Doch dafür brauchen wir drei Dämonen und neun Hexen, so viele wie wir eben sind, aber für die Dämonen gibt es nur einen Tag an dem sie es wagen dürfen in den Tempel des Osiris zu gehen: Einen Tag nach der Schlacht: also 3333 Jahre in die Vergangenheit.“
„Gute Idee,“ sagte Cole ernst, „aber du weißt ganz genau, dass ein Tag nach der Schlacht die ganze Gruppe von 36 Kämpfern den Tempel des Osiris bewachte und wenn sie merken, dass ein Nachfahre von Kaleth dort ist............................... Dann haben wir ein tödliches Problem! Ausserdem ändern wir den Gang der Zeit.“
„Ich bin mir jedes Risikos bewusst, Balthasar. Aber es geht nur dieser Tag. Und da wir neun Hexen und drei Dämonen brauchen......................Nun vielleicht ist es Schicksal, dass drei Hexen von uns gehen mussten und drei dazu kamen und dass ein Dämon nie wieder bei uns sein wird und ein neuer unsere Wege getroffen hat.“

„Ich werde nicht mit jenem zusammenarbeiten, der meine Familie auf dem Gewissen hat,“ sagte Helene entschlossen.
 
„Dann werden wir alle sterben,“ sagte Karnock belegt.
„Das soll heissen, wenn ich mich weigere mit diesem.................Massenmörder zusammenzuarbeiten die ganze Welt untergeht?“
„Die Krieger des Seth haben einmal schon beinahe geschafft.“
„Wir können doch einen anderen Dämon nehmen,“ schlug Sira vor.
„Man kann Dämonen nicht im Versandhaus bestellen,“ sagte Kanrock, „Ausserdem werdet ihr keinen Dämon finden, der gewillt ist zu helfen und auch nur annähernd so machtvoll ist wie Balthasar.“
„Ich habe also keine Wahl,“ sagte Helene kalt, „aber er soll nicht in meine Nähe kommen und nur so als Warnung: Nachdem der Zauber über das Amulett gesprochen ist, soll Balthasar auf der Hut sein.“
Sie sprach über Cole, als wäre er gar nicht da.
„Dann breiten wir alles vor.“

Während Karnock mit Leo und Sira die Zeitreise vorbereitete, schrieben Phoebe und Piper an einem Zauberspruch und Mernock, Segos, Cole und Prue suchten in alten Büchern nach einem bereits existierenden Spruch. Tao, Helene, Nadine, Viviane und Morgane suchten nach Kleidung und ähnlichem, was in die 19.Dynastie passte.



In der Bibliothek:
„Na super,“ sagte Prue, „Als ich mich freiwillig gemeldet habe, dachte ich, dass wenigstens ein Buch in dieser Abteilung auf Englisch ist. Aber......................Na ja, meine Lateinkenntnisse sind zwar gut, aber ganze Bücher................“
„Willst du lieber hebräisch oder altgriechisch lesen oder auf Tafeln altägyptisch. Es steht alles zu deiner Verfügung,“ sagte Mernock lächelnd. Seine grünen Augen funkelten. Durch Prue ging ein warmes Schaudern.
„Sehr liebenswürdig,“ sagte sie und zugleich fiel ihr eine Frage ein, „Woher könnt ihr das eigentlich?“
„Das lernt man auf der Akademie vom 12.Lebensjahr an,“ sagte Segos, der erst vom 20.Lebensjahr einen Mentor gehabt hatte. Übrigens Mernocks Mentor Kalin.
„Ich habe diese Sprachen gelernt, als ich 8 war,“ sagte Mernock, „Im selben Jahr, wo ich Magie in der Welt des Lichts anwandte.“
Cole schwieg.
Prue sah zu ihm und sagte: „Und du, Cole?“
„Ich war 5,“ sagte Cole knapp und in einem abschliessenden Tonfall. Er stand auf un d holt sich ein neues Buch.
„5?“ fragte Prue ungläubig.
„Ja.“
„Wie viele Sprachen beherrschst du?“
„Einige: Alte, heutige, auch magische Sprachen.“
„Ich habe gemerkt, dass ihr euch bei „Privatgesprächen“ immer in anderen Sprachen unterhält und da war eine, die mir gänzlich unbekannt war. Sie war geheimnisvoll und leise und irgendwie machtvoll.“
„Ja, die Sprache der Kämpfer,“ erklärte Mernock, „Ich habe sie von Balthasar gelernt, dieser in seiner Ausbildung. Sie wird nur unter den machtvollsten Kämpfern gesprochen. Deswegen dürfte ich sie gar nicht können. Es gab auch eine Zeit in der sie die Guten beherrschten, doch dann starb sie dort aus. Heute beherrschen sie, glaube ich, nur ungefähr 10 Dämonen.“
„Aha,“ sagte Prue.
Cole lächelte: „Und du hast mir gesagt, dass ich ihnen nicht soviel erzählen dürfte.“
Mernock schlug kurz die Augen nieder und musste auch lächeln.

„Äh............Da wäre noch etwas,“ sagte Prue, „Was haben die Krieger des Seth mit Tao angestellt?“
„Wenn die Neun sich zusammen auf eine Person konzentrieren, dann können sie auf diese mental einwirken. Sie haben eine Illusion beschworen, die ihr Schmerzen vortäuschte, aber diese Einbildung war so real, dass Tao hätte sterben können. Die Krieger des Seth haben wirklich erstaunliche mentale Fähigkeiten, vor denen man sich in Acht nehmen muss,“ erklärte Cole.
„Und wie hast du den Zauber aufgehoben?“
„Dank eines Zaubers, den ich gelernt habe.“

„Als wurde Tao nicht....................ich meine keine.............mentale...........Bestrafung,“ Mernock hatte sichtlich Mühe die Frage zu stellen und Prue fiel auf, dass der sonst braungebräunte Mann bzw. Dämon ziemlich bleich geworden war. Das war nichts im Verglich zu Cole. Er wurde schneeweiss.
„Um Himmels Willen, nein!“ sagte Cole entsetzt, „Tao wäre unter dieser Belastung gestorben und ich hätte gar nichts tun können. Ausserdem weißt du, dass nur Reyno diese Fähigkeit hat. Zum Glück.“
Mernock atmete erleichtert auf.
Prue fragte nicht weiter in diese Richtung.

„Ich habe etwas gefunden,“ rief Segos so plötzlich, dass alle zusammenzuckten.
 
Mit Hilfe von Segos’ Fund konnte ein guter Zauberspruch zusammengewürfelt werden. Karnock, Leo und Sira bereiteten noch immer die Zeitreise vor.
Dann wurde die Kleidung zugeteilt: Cole, Segos und Mernock, die alle recht gross waren, trugen die Kleider der Leibwächter von hohen Priestern und auch deren Waffen. Karnock und Leo verkleideten sich als Schreiber. Phoebe, Piper, Prue und Tao wurden zu Dienerinnen und Helene, Nadine und Morgane wurden zu normalen Bürgern und Sira verkleidete sich als arme Frau.

Langsam war alles startklar.

„Äh,“ sagte Piper, „in welcher Dynastie landen wir, das habe ich schon wieder vergessen.“
„In der 19.Dynastie. im neuen Reich. Damals wurden keine Pyramiden mehr gebaut, dafür aber prachtvolle Tempel. Na ja, eine Pyramide wurde dennoch gebaut, jene Pyramide, die nicht den Sinn hatte Pharaos zu begraben, sondern die Krieger des Seth,“ erklärte Karnock.

„Noch etwas,“ sagte Morgane, „Wir beherrschen nicht alle fliessend altägyptisch.“
„Daran habe ich schon gedacht,“ sagte Phoebe schnell, „Ich habe mir etwas einfallen lassen.“
Sie nahm einen Zettel hervor, fasste ihre Schwestern an den Händen. Gemeinsam sprachen sie:
„Ramses, Cheops, Djoser, als Götter verehrt,
das Himmelstor blieb euch nicht verwehrt,
Horus, Isis, Osiris, Bastet, Re
Eure Macht ist immer da.
Wir bitten euch, ihr hohen Götter, wir flehen euch an,
schenkt uns die Sprache die ihr sprecht, sodann.

Ein Leuchten war zu sehen, dann war alles wieder so wie zuvor.
„Hat es geklappt?“ fragte Phoebe.
Cole sah zu Mernock und sagte auf altägyptisch: „Hoffentlich, denn wir müssen uns beeilen.“
Dann wandte er sich zu Phoebe um und sprach auf Englisch: „Habt ihr meine Worte verstanden?“
Alle nickten.

„Gut,“ sagte Karnock, „Hier, Balthasar!“
Mit diesen Worten warf er dem Angesprochenen zwei Beutel zu.
Cole sah die Beutel verdutzt an.
„Ich wusste nicht, dass du diese Magie noch beherrschst.“
„Oh, es war nicht einfach,“ dann sagte er noch, „Halte du das Portal offen, bis alle durch sind.“

„Okay. Äh.............die Regeln sind klar: Ihr müsst unsichtbar sein. Versucht den Lauf der Zeit nicht zu verändern,“ mahnte Cole. Damit warf er das Säckchen zu Boden. Ein roter Wirbel entstand.
Er winkte mit der Hand zum Portal. Die Hand liess er über dem Portal liegen, um es aufrecht zu erhalten.
„Nur Mut,“ sagte er.
Phoebe ging als erste, dann Piper, Prue und Leo. Darauf folgten Nadine, Helene, Segos, Sira und Tao, Viviane und Morgane.
„Also dann,“ flüsterte Mernock und verschwand auch durch den Strudel. Coles Hand verkrampfte sich etwas, da er sich stark konzentrieren musste, um das Portal zu halten, welches nicht unbedingt für 14 Personen bestimmt war.
„Bis später,“ sagte Karnock, klopfte Cole auf die Schulter und verschwand.
Cole ging wortlos durch das Portal, welches sich sogleich schloss.


Als Karnock durch das Portal ging, sah er mit Vergnügen, dass den Hexen die Münder offen standen.
„Willkommen in Memphis,“ sagte er lächelnd.
Es war atemberaubend.
Man sah einfache Häuser der damaligen Zeit. Tempel und am anderen Ende der Stadt einen grossen Palast, der dem Pharao gehörte, Häuser von Beamten und am Horizont ragten Pyramiden hervor. Die Cheops-Pyramide war unübersehbar.

Phoebe staunte so sehr, dass sie gar nicht merkte, dass Cole hinter ihr stand.
Deswegen zuckte sie auch zusammen, als er leise flüsterte: „Unfassbar, nicht?“
„Ja,“ antwortete sie, als sie sich gefasst hatte.

„Kommt,“ sagte Karnock, „Ich befürchte, der Tempel des Osiris ist auf der anderen Seite der Stadt. Ich muss mich beim Zauber vertan haben. Ich hätte dich um Hilfe bitten müssen, Balthasar oder dich, Mernock oder Segos.“
„Schon gut,“ sagte Helene.
„Ich bin wirklich eingerostet,“ sagte Karnock lächelnd, doch Cole merkte, dass es ihn erschütterte.
Ein Zauber durch die Zeit ist immer schwer. Und du musstest eine sehr genaue Zeitangabe machen, da kann man nicht verlangen, dass du auch noch den richtigen Ort wählst,“ sagte Mernock aufmunternd, dem Karnocks Reaktion nicht entgangen war.
„Vielleicht,“ sagte Karnock.
Wieder wusste Cole, dass ihn nichts hätte aufmuntern können. Er war ein machtvoller Kämpfer gewesen und nun war er zu diesem Zauber nicht fähig gewesen. Er hatte funktioniert, ja, aber nicht so wie Karnock wollte. So sehr Karnock seine Taten bereute, seine Macht, die er gehabt hatte, vermisst er in solchen Situationen.

So brachen sie auf.
 
So brachen sie auf.

Bevor sie in das Getümmel der Menschen gingen, fragte Morgane die drei Dämonen: „Sagt mal, weshalb schimmerte ihr nicht einfach und nimmt uns mit.“
„Zu gefährlich,“ erklärte Mernock, „Die Priester der damaligen Zeit konnten solche magische Aktivitäten spüren und das wäre nicht angenehm.“
„Oh,“ sagte Nadine.
Sie gingen weiter.
Plötzlich sah die Gruppe, wie ein Bettler von einem Verkäufer zusammengeschlagen wurde.
Segos und Mernock, die nun lange Zeit gut waren, ignorierten das nur mit Mühe, Leo und Karnock wiederholten ständig in Gedanken, dass sie die Vergangenheit nicht verändern durften, die Hexen jedoch wollten eingreifen, aber da ging Cole dazwischen: „Ihr könnt nichts tun,“ sagte er und hielt Prue, welche die vorderste war, an der Schulter.
„Sag du uns nicht, was wir machen sollen, Dämon,“ zischte Tao.
Cole rollte mit den Augen und war froh, dass Segos und Mernock ihm nun halfen: „Er hat recht,“ sagte Segos und Mernock sagte: „Ich weiss, es ist schwer so etwas zu ignorieren, aber wir dürfen die Vergangenheit nicht ändern.“
„Oh, wie ich diesen Spruch hasse,“ sagte Phoebe, „Aber er ist leider war.“
Cole legte ihr sanft die Hand auf die Schulter.
Karnock und Leo gingen unterdessen weiter, der Rest der Gruppe folgte, aber nicht ohne dass die sechs Hexen Cole böse ansahen.
Cole spürte ihre Blicke. Er konnte ja verstehen, dass Helene ihn hasste und die anderen, aber er konnte nicht verstehen, warum sie schlichtweg nicht akzeptieren konnten und wollten, dass sie nun auf der selben Seite waren.
Er seufzte leise.
Schon standen sie vor dem zweiten Stadttor von Memphis, wo eigentlich nur die Reichen und jener der mittleren Klasse durchdurften.
Karnock verschaffte ihnen Zutritt.
Doch als Sira durchwollte, versperrte ihr ein kräftiger Wächter den Weg.
„Geh, Weib. Dieser Ort ist nicht für dich bestimmt,“ sagte er mit lauter, kratziger Stimme.
Helene handelte. Hoch erhobenen Hauptes stellte sie sich vor den Wächter. Sie murmelte ein paar Worte und der Blick des Wächters wurde glasig.
„Du kannst durchgehen..............“

Cole starrte Helene an, auch Leo, Karnock, Mernock und Segos waren entsetzt.
„Du kannst doch nicht wahllos einen Zauber aussprechen, der den Willen des Wächters bearbeitet,“ tadelte Karnock, aber nicht laut genug, als das andere Passanten ihn hätten verstehen können.
„Wir sind ja jetzt alle innerhalb des Tors,“ sagte Morgane, „und wir haben wenig Zeit.“
Als sie weiter gingen, drängelte sich Prue zwischen Mernock und Cole.
Sie fragte: „Was ist denn so schlimm?“
Mernock beugte sich leicht, um ihr ins Gesicht sehen zu können.
„Hier in der Nähe sind Tempel des Re uns des Horus. Wenn auch nur ein Priester uns bemerkt, dann wird das für uns alle nicht angenehm.“

Prue war ein warmer Schauer durch den Körper gegangen, als Mernock sie so besorgt ansah. Irgendwie mochte sie die Art des Dämons und seine leuchtenden grünen Augen.............
Leicht kopfschüttelnd über sich selbst, verdrängte sie die Gedanken.

Mernock erging es nicht anders. Er war sich sicher, dass er sich noch nie so gefühlt hatte und die eisblauen Augen, die aber so gar nicht eiskalt waren....................Auch er schüttelte innerlich den Kopf über sich selbst. Sie waren hier um die Welt zu retten und sie war nur eine vorübergehende Verbündete, danach würde sie wieder nach San Francisco gehen...............Leider!
Er sah zu Cole rüber und merkte an seinem leicht amüsierten Gesichtsausdruck, dass er wusste, was in ihm vorging.

Cole musste ein Lächeln unterdrückten, es war noch nicht lange her, da er sich in eine gewisse Hexe verliebt hatte und es sah so aus, als ob sein bester Freund auf dem besten Weg war, sich in die Schwester „seiner“ Hexe zu verlieben.
 
ich liebe deine geschichten!
die krieger des seth ist im moment grad meine absolute lieblingsFF!!!
Ich hoffe, es geht bald weiter!!!

Sandy
 
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