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Kritik: Babel

Lauren

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Land der Millionen bunten Schmetterlinge
Babel

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Quelle: http://www.solaceincinema.com/wp-content/uploads/BABEL-poster (Custom).jpg
Babel ist das neueste Werk des Regisseurs Alejandro González Iñárritu, der schon mit 21 Gramm bewies einer der besten seines Fachs zu sein, ist bereits als Best Motion Picture – Drama mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden und weiters in 7 Kategorien der Academy Awards nomminiert. In Babel erzählt er vier Geschichten, die jede einzeln für sich erzählt wird, aber trotzdem irgendwie zusammenhängen und in Verbindung miteinander stehen.
Zuerst gibt es mal die Geschichte von zwei Hirtenjungen in Marocco, die ein Gewehr in die Hände bekommen und damit eigentlich die Herde vor wilden Tieren schützen sollen. Stattdessen probieren sie aus, auf welche Entfernung die Schüsse treffen und zielen dabei auch auf einen Touristenbus.
In diesem Bus sitzen auch Richard (Brad Pitt) und Susan (Cate Blanchett), ein Ehepaar aus San Diego, die in Marocco Urlaub machen. Susan wird angeschossen und ihr Mann versucht verzweifelt, ihr das Leben zu retten.
Das Ehepaar hat auch noch zwei Kinder, die mit ihrer Nanny, Amelia zuhause in San Diego geblieben sind. Amelias Sohn heiratet jedoch in genau dieser Zeit in Mexico und sie nimmt die Kinder ohne Erlaubnis der Eltern mit über die Grenze. Sie fahren mit Amelias Neffen Santiago (Gael Garcia Bernal), der jedoch auf der Rückfahrt betrunken ist. An der Grenze gibt es dann schließlich Probleme und Santiago begeht die Dummheit einfach davonzufahren, was Amelia und die Kinder in eine lebensgefährliche Situation bringt.
Die vierte Geschichte dreht sich um ein japanisches Mädchen, die taubstumme Chieko, deren Vater der ehemalige Besitzer des verhängnisvollen Gewehres ist. Chieko hat Probleme in einer Welt voller Geräusche und Laute ein normales Leben zu führen, weshalb sie gegen beinahe alles rebelliert.
Die Aussage dieses Films ist, dass, wie Saint-Exupery es schon sagte, die Sprache die Quelle aller Missverständnisse ist. Wer verstehen und verstanden werden will, muss zuhören. Diese Thematik ist vor allem in der Geschichte um Richard und Susan exzellent dargestellt. Verständigungsschwierigkeiten verhindern, dass Susan schnell und effektiv geholfen wird und auch die Missinterpretation anderer Kulturen durch Miss- und Unverständnis wird hier sehr deutlich aufgezeigt. Jedoch ist auch hier gegen Ende wieder zu sehen, dass man sich durchaus verständigen kann, so lange man akzeptiert, respektiert und zuhört.
Alles in allem kann man sagen, dass der Film eine durchaus wichtige Aussage hat, die wir uns wohl alle ein wenig mehr zu Herzen nehmen sollten. Auch die vier Geschichten sind einzeln betrachtet überaus gut und wirkungsvoll erzählt, sowie dargestellt, jedoch hat man oft den Eindruck, dass das ganze nicht zusammengehört. Die Geschichten wirken auseinandergerissen und teilweise zusammenhangslos, da die Verbindung zwischen ihnen – das Gewehr - in Anbetracht der Größe der einzelnen Geschichten, doch relativ klein ist.. zu klein. Würde man jede dieser Geschichten einzeln in einen Kurzfilm packen, könnte man sich besser darauf konzentrieren und könnte eher einer zusammenhängenden Story folgen. Auch einige zusätzliche Verbindungen hätten bestimmt nicht geschadet, den Film zusammenhängender wirken zu lassen. Durch das abrupte Wechseln der Schauplätze und Geschichten, geht auch ein Teil der Spannung verloren, was nicht gerade dadurch unterstützt wird, dass es einige Passagen gibt, in denen nur ein einziges Geräusch, ohne Dialog oder klar erkennbares Wirkungsziel, zu hören ist, und die Szene langatmig erscheinen lässt. Zusammenfassend kann man sagen, dass Babel als Lehr, Moral - und Kritikerfilm bezeichnet werden kann, der für Kenner und Filmliebhaber wärmstens zu empfehlen ist. Massentauglichkeit, wie man es bei einem Blockbuster tun würde, kann man ihm aber nicht ohne mit der Wimper zu zucken zugestehen.
 
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AW: Kritik: Babel

Ich hab den Film bis jetzt noch nicht gesehen aber er soll richtig gut sein...ich guck ihn mir auf jeden fall an
 
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