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Filmkritik: Ratatouille

Lauren

5.000er-Club
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Land der Millionen bunten Schmetterlinge
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Remy: [observing what Emile is eating] What is that?
Emile: [pause] I don't really know.
Remy: You dunno... and you're eating it?
Emile: You know, once you muscle your way past the gag reflex, all kinds of possibilities open up.
Remy: This is what I'm talking about.

Nach Cars ist mit Ratatouille der nächste Streich der Pixar Genies auf unseren Kinoleinwänden unterwegs. In Zusammenarbeit mit Disney wird seit einigen Jahren ein Meisterwerk nach dem anderen produziert und begeistert jedes Mal aufs Neue das Publikum, ob nun jung oder alt, ist hier vollkommen nebensächlich, da Pixar Filme zu Recht als Familienfilme ausgeschrieben werden.

Ratatouille beginnt damit, dass Remy, eine von außen gewöhnliche Kanalratte und Hauptdarsteller des Streifens, seine Geschichte erzählt. Von Anfang an.. Wie er seinem feinen Geschmacksinn nicht widerstehen konnte und so sich und seine ganze Familie in Gefahr brachte. Wie er nach einigen Strapazen in Paris ankommt und dort schließlich im Restaurant seines großen Idols Auguste Gusteau landet, wo ihn neben einer ausgezeichneten Küche noch so einiges mehr erwartet.

Wie man es von Pixar gewohnt ist, ist der technische Aspekt des Films ohne jeglichen Makel. Äußerst farbenfroh und mit viel Liebe zu den Details der einzelnen Charaktere, ist auch Ratatouille, wie schon seine Vorgänger, ausgestattet. Was hier auffällt sind die verschiedenen Kleidungsstücke der Figuren, die in der Animationsbranche als beinahe unmöglich in natürlicher Weise dazustellen sind - eine neu entwickelte Technik machte es bei diesem Film möglich die verschiedensten Materialien naturgetreu darzustellen. Auch die Haare der Darsteller sind wieder einmal unglaublich gut getroffen, so ließ Pixar verlauten, dass sich auf Colettes Kopf über 176.000 animierte Haare tummeln, was dem Durchschnitt einer menschlichen Haarpracht entspricht.

Was sonst die Schauspieler zu erledigen haben, wird in Ratatouille größtenteils vom Drehbuch übernommen, denn abgesehen vom technischen Aspekt, zeichnet sich dieser Film vor allem durch die Eigenständigkeit der Charaktere aus. Es gibt kein Standard, wie nun z.B.: die Mitglieder des Küchenpersonals sein sollen, sondern jeder bekommt seinen persönlichen Touch verliehen, selbst die Ratten können nicht alle in einen Topf geschmissen werden. Vor allem wichtig für Kinder ist, dass sofort erkannt wird wofür die verschiedenen Rollen stehen – ob nun gut oder böse, egoistisch oder hilfsbereit – was durch ein perfektes Maß an Charakterüberzeichnung gelingt. Remy, der Hauptdarsteller, ist trotz seines Daseins als Ratte unglaublich liebenswert dargestellt, weswegen man, neben seinem Talent zu Kochen, während des Films gar nicht verstehen kann, weswegen er und seine Leidgenossen ständig aus den Häusern und Küchen dieser Welt gejagt wird.

Die Story an sich trägt ein weiteres Mal ganz deutlich die Handschrift der Disney Productions und ist, wie zu erwarten, locker-leicht, in den richtigen Moment rasant und dann doch wieder langsamer, um dem Zuschauer Zeit zu lassen, und vor allem fehlt auch die für einen Disney Film essenzielle Moral nicht. Die weise Aussage Gusteaus „Jeder kann kochen.“, ist wohl am Ehesten so zu verstehen, dass jeder alles schaffen, so lange er nur die Courage und die Ausdauer dazu hat. Trotz wunderbarer Werteübermittlung und schöner Story reicht Ratatouille doch nicht an den Pixar Nr. 1 Hit Finding Nemo heran. Zwar gibt der neueste Streich einen tollen Kinderfilm ab, jedoch fehlt es stellenweise an Gags für die älteren Generationen und der einen „Über-Rolle“, mit der man den Film zu jeder Zeit identifizieren kann, wie es Dori bei Finding Nemo gelungen ist. einfach nur an lustigen Szenen bei denen man sich sprichwörtlich zerkugeln könnte. Lustig ist der Film alle Mal, jedoch vermisst man diese lustigen Szenen, bei denen man sich sprichwörtlich zerkugeln könnte.

Auf jeden Fall ist Ratatouille ein großartiger Film, der vor allem durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere und die farbenfrohe Ausstattung überzeugt. Ratatouille sollte jeder gesehen haben, der sich für Animationsfilme aus der göttlichen PixarDisney-Vereinigung begeistern kann, schon alleine deswegen, um ein weiteres Mal die überragende Technik zu bestaunen. Und natürlich werden auch Bewunderer der manchmal ausgefallenen, aber immer äußerst delikaten französischen Küche auf ihre Kosten kommen.

P.S.: Wie vor jedem Pixar Film, wird auch vor Ratatouille ein Kurzfilm gezeigt und wie jedes Mal ist auch dieser einfach nur zum Schießen. So lernen wir, dass auch Außerirdische eine Führerscheinprüfung abzulegen haben und dass es alles andere, als einfach ist einen Erdling zu entführen.
 
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