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Elenia vs. Scott

Ich hab ja mal wieder ganz schön lange gebraucht, bis ich weiter gemacht habe... *seufz* Aber naja, Zeitprobleme kennt wohl sicher jeder ;)

Zuerst mal will ich aber noch was zu deiner Story sagen: und zwar kommts mir vor, als würde es jetzt so langsam mal richtig losgehen. Die Atmosphäre verdichtet sich und die Stimmung scheint irgendwie grusliger zu werden ;) Mir gefällts auf alle Fälle und ich bin mehr als gespannt was du aus der Story noch machst.

Jetzt aber mal meine Fortsetzung:



Oft schon morgens, wenn ich wieder aus dem Bad zurückkam und noch einmal zu ihr ins Schlafzimmer wollte, um mich zu verabschieden, was ich bis dahin jeden Tag gemacht hatte, fand ich die Tür verschlossen vor.
Sie wusste zwar natürlich nicht, dass es sicher nicht meine Schuld war, dass wir beide kein Kind bekommen konnten – hatte ich doch oft eine fürstliche Summe bezahlt, um später einmal keine Forderungen irgendwelcher unehelicher Bastarde ins Haus zu bekommen – doch gab sie sich instinktiv selbst die Schuld daran. Und darum hatte sie sich auch völlig zurückgezogen.
Nicht nur aus der Öffentlichkeit, in die sie sowieso immer nur ungern getreten war, sondern auch von mir und wie es schien aus ihrem kompletten Leben.
Anfangs tolerierte ich ihre Entscheidung, da ich mir seltsamerweise sogar vorstellen konnte wie deprimiert sie sein musste, da sich ihr Wunsch nach einem Kind nicht erfüllt hatte.
Doch mit der Zeit ging mir ihr Verhalten auf die Nerven. Ich kann es tatsächlich nur so ausdrücken. Nach der wundervollen Phase, in der wir uns ständig geliebt hatten und in der meine Arbeit und mein Leben hinter der Fassade – die Feiern, Treffen mit alten Freunden und zum Teil auch diverse Bordellbesuche – deutlich in den Hintergrund gerückt waren, fühlte ich mich auf einmal in mein altes Leben zurückgedrängt.
Niemand wartete zu Hause mit einem herzlichen Empfang auf mich, kein warmes Bett erwartete mich nach einem anstrengenden Tag; nur kalte Abweisung. Meine Schuld war es jedoch sicherlich nicht.
Und irgendwann hatte ich genug davon. Sollte sie doch in ihrem Selbstmitleid schwelgen, doch, verdammt noch mal, sie war meine Frau und sie konnte sich mir nicht auf Dauer entziehen.
So verachtenswert es auch erscheinen mag, aber die wochenlangen Abweisungen meiner Frau hatten mich jedes Mal mehr gereizt und nach einem besonders anstrengendem Arbeitstag, als sie mich zu Hause wieder mit kalter Verachtung empfing, erinnerte ich sie wütend an ihre Pflicht als meine Frau. Mit mehr Ablehnung im Blick, als ich es bisher insgesamt überhaupt von ihr gesehen hatte, wollte sie sich von mir abwenden, doch mit einem harten Griff hielt ich sie an den Schultern zurück. Und bevor ich wusste, was ich eigentlich tat, hatte ich sie so hart ins Gesicht geschlagen, dass der rote Abdruck meiner Hand augenblicklich auf ihrer zarten Wange sichtbar wurde.
Jedoch war ich damit noch nicht zufrieden, denn nachdem sie mich seit fast zwei Monaten nicht zu sich gelassen hatte, brannte ich darauf, sie wieder zu spüren, auch wenn sie das nicht wollte...
Im Nachhinein gesehen war diese Nacht wohl der verachtenswerteste Moment meines gesamten Lebens und ich bin wahrlich nicht stolz darauf, doch in diesem Augenblick verspürte ich dieses riesige Verlangen, ihr zu beweisen, dass ich der Herr im Haus war und ihren Stolz zu brechen.
Ob es diese wenigen Minuten waren, die sie so verändert hatten, oder ob es lediglich der letzte Tropfen war, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte: sie veränderte sich.
Nicht nur mir gegenüber war sie zurückhaltend und abweisend – fast wie zu Anfang unserer Ehe, doch nicht aus Schüchternheit, sondern nun aus Gefühlskälte und Herablassung – sie wurde auch härter gegenüber unserem Personal.
Es geschah nicht nur einmal, dass ich nach Hause kam, um sie vorzufinden wie sie das Hausmädchen anschrie, weil sie ihre Kleidung falsch in den Schrank eingeräumt hätte.
Um ehrlich zu sein, ich erkannte meine bezaubernde Frau kaum wieder und ich hatte schon zu diesem Zeitpunkt das dumpfe Gefühl, dass ich an dieser Veränderung nicht unschuldig war.​
 
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Dein neuer Teil gefällt mir wieder einmal sehr gut, auch wenn ich nicht mehr alles weiß, was zuvor geschah. Du schilderst alles gut, sodass es Spaß macht, den Text zu lesen. Gedanken einer Person zu lesen ist faszinierend! ;) Ich werd mir jetzt einmal alle deine Teile ausdrucken, damit ich mir die Details des Inhaltes besser merken kann.

Rasch fliegt ein neuer Teils ins Haus. Meiner Meinung werden die kommenden Teile besser und ich freue mich darauf, sie herzuzeigen. Bin gespannt, was ihr von den Fortsetzungen halten werdet.

Was die anderen wohl gerade machten, dass es so leise war? Langsam stieg sie die knarrenden Treppen hinauf in den ersten Stock und lauschte dabei aufmerksam, in der Hoffnung, zumindest ein leises Geräusch aufzuschnappen. Vergebens. Auf dem Treppenaufstieg stehend verschaffte sie sich erstmals einen Überblick. Der Aufstieg mündete in einen Gang, in welchem sich drei Türen befanden.

„Angelika!? Daniel!? Wo seid ihr!?“

Alles Schreien half anscheinend nichts, denn es kam keine Antwort retour. ‚Das gibt es ja nicht. Wollen sie mich ärgern? Wehe ihnen, wenn sie es tun!’ Irgendwie konnte sie sich nicht zurückhalten. ‚Bestimmt wollen sie mich nur ärgern! Na wartet!’ Die Lava begann erneut zu blubbern, der Vulkan war abermals aufgewacht. So fiel ihr gar nicht auf, dass das obere Stockwerk genauso warm, freundlich und einladend war wie das untere. Ihre Gedanken waren in diesem Augenblick bei den Kindern, die anscheinend wie vom Haus verschluckt waren. Zu oft verlor sie sich in Gedanken und kehrte nur langsam wieder in die Realität zurück. Wie ferngesteuert ging sie, ohne darüber nachzudenken, zur ersten Türe und klopfte einige Male dagegen, doch wieder wartete sie vergebens auf eine Antwort, einen Ton, ein Geräusch. Spätestens jetzt war sie wieder völlig in die Realität, ins Hier und Jetzt, zurückgekehrt. Hastig griff sie zur Klinke und drückte sie nach unten, öffnete die Türe und warf einen kurzen und hektischen Blick in den Raum. Weder eines der Kinder, noch die alte Frau waren darin zu finden. Sie stieß die Türe weiter auf, betrat den Raum und blickte sich um. Abgelenkt blieb sie im Zimmer staunend stehen und dachte sich, dass dieses womöglich ein Gästezimmer seien könnte. Es war aufgeräumt und sauber, hinterließ nicht den Eindruck, als ob hier oft jemand übernachten würde. Enttäuscht, mit einer Brise Wut gewürzt, hier niemanden gefunden zu haben, ging sie wieder auf den Flur.

„Phillip!? Warum antwortet mir denn keiner!? Wollt ihr mich etwa verarschen!? Na wartet…“

Sie schloss die Türe des Gästezimmers wieder und ging zur nächsten, nahm die Klinke in die Hand und öffnete sie. Die Türe führte zum Bad, in dem wieder niemand war. ‚Tja, jetzt habe ich sie! Ihr könnt etwas erleben!’
Sie warf die Türe mit Schwung hinter sich zu und ging entschlossen zur letzten Türe. Nun konnten sie sich nicht mehr verstecken. Die Lava blubberte, spukte heiße Tropfen in die Luft. Wütend griff sie zur Klinke jener Türe, die zum Zimmer der alten Frau führte. Was sie den Kindern hier wohl zeigen wollte? Was versteckte sie hinter dieser Türe? Oder war Frau Linden nur jemand, der sich in ihren letzten Tagen nach Aufmerksamkeit sehnte? Zuerst noch entschlossen, wurde sie nun doch etwas langsamer. Sie griff nach der Klinke, drückte sie nach unten und stieß die Türe weit auf, sodass sie gegen den Stopper knallte.

„Was fällt euch ein…“

Julia stockte. Verwirrung breitete sich wie ein Laubfeuer auf ihrem Gesicht aus. Die Lava beruhigte sich urplötzlich. Selbst die kleinste Flamme erlosch. Der Vulkan schlief. ‚Wo sind die Kinder?’ Als sie sich im Raum umblickte, sah sie, dass die Türe zur Kleiderkammer offen war und sich Lichtstrahlen von dort aus ihren Weg ins Zimmer bahnten. Panik breitete sich in ihr aus, welche sie so bisher noch nie zuvor gespürt hatte. Wie in Zeitlupe ging sie zitternd auf die Kammer zu, verlor sich abermals in ihren Gedanken. Was sie wohl nun erwartete? Phantasie hatte Julia genug, doch an so etwas Simples hatte sie nicht gedacht, woher auch. Eine solche Konstruktion kannte sie nicht. In der Kammer befand sich eine Leiter zum Dachboden. Die Luke war geschlossen und die Leiter nach oben geklappt. Doch das Licht in der Kammer brannte, wodurch Julia vermutete, die Kinder wären am Dachboden. Sie hatte Mühe, die Leiter hinunter zu bekommen, musste sich lang machen, sodass sie plötzlich einen schrillen Stich im Rücken spürte, als hätte ihr jemand in dieser Sekunde ein Messer hineingerammt. ‚Verdammt!’ Irgendwie schaffte sie es aber doch und konnte die Leiter hinunterklappen. Ein kurzer Sprung, ein schneller Griff nach einer Sprosse und unten war die Leiter. Sie stieg hinauf zur Luke und öffnete sie.
 
Also, dein neuer Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, allerdings ist es schon etwas länger her, dass ich ihn gelesen hab, sodass ich jetzt leider nicht weiter ins Detail gehen kann.

Ich wollte aber auf alle Fälle hier mal wenigstens bescheid sagen, dass bei mir im Moment die Zeit recht knapp ist und deinen Beitrag zum Battle nicht einfach unbeantwortet lassen :)
Es tut mir echt leid, dass ich jetzt überhaupt nix zu Stande gebrachte habe, aber Schule (13. Klasse) stresst im Moment doch sehr. Und bis Weihnachten werde ich ab jetzt auch jede Woche eine Klausur haben, sodass ich noch nicht weiß wie es hier weitergeht.

Ich werde auf alle Fälle weitermachen und sobald ich wirklich Zeit dazu finde auch weiterschreiben, doch wollte ich auch auf alle Fälle bescheid sagen, dass es - wie man sieht - evtl nicht so schnell der Fall ist.
 
Ich hab es tatsächlich noch mal geschafft, weiterzuschreiben. Ich finde es einfach nur unglaublich :)
Es tut mir wirklich leid, dass ich dafür so lange gebraucht habe, aber irgendwie kam schulisch alles auf einmal und ich kann auch jetzt nicht versprechen, dass die nächste Fortsetzung sofort wieder parat sein wird, aber ich tue mein Möglichstes. Wäre zu schade, einfach aufzuhören.

Aber bevor ich jetzt ewig labere, poste ich meinen Teil und hoffe, dass er irgendwie doch etwas taugt.



Aber es wäre sicher nicht meine Art gewesen, ihr aufsässiges und absolut respektloses Verhalten lange zu gedulden. Sicher, anfangs hatte ich mir Vorwürfe gemacht, dass es meine Schuld war, dass sie sich so verändert hatte, doch je länger diese Situation vorherrschte und je gefühlskälter sie wurde, desto mehr kehrte auch ich zu meinen alten Verhaltensweisen zurück. Kein Anzeichen mehr davon, dass ich überhaupt jemals begonnen hatte, so etwas wie Mitgefühl oder Liebe zu empfinden. Es war, als hätte es diese – wenn auch nur kurz andauernde – warmherzige Beziehung zwischen uns nie gegeben. Ich war wieder ich selbst.
Und ich war wütend auf meine Frau. Wo es nur ging widersprach sie mir, verbrachte ihre Abende auswärts, ohne nur irgendjemandem zu sagen, wo sie war und war in unserem gemeinsamen Ehebett so kühl und spröde wie kaum einmal zu Beginn unserer Ehe, als sie noch das unschuldigen, schüchterne Mädchen gewesen war.
Es fehlte nur noch, dass sie bei den gesellschaftlichen Ereignissen, zu denen wir, um den Schein zu wahren, gemeinsam als glückliches Paar auftauchten, mit anderen Männern zu flirten begann. Während ich mich nämlich mit Geschäftspartnern unterhielt und wichtige neue Kontakte knüpfte, die entscheidend für die Zukunft meiner Firma und damit auch für die Zukunft unseres gemeinsamen Lebens waren, tanzte sie fröhlich über das Parkett und jedes Mal, wenn mein Blick auf sie fiel, schien sie sich gerade absichtlich besonders angeregt mit ihrem Tanzpartner zu unterhalten.
Natürlich tat sie dies, um mich zu reizen und eifersüchtig zu machen und das war mir auch völlig klar, doch sie war meine Frau und allein schon für unser gesellschaftliches Ansehen konnte ich es nicht dulden, was sie tat. Es war so offensichtlich, dass sie mit anderen Männern flirtete, dass es mich fast wunderte, dass ich noch von niemandem darauf angesprochen worden war, oder einen Bericht in irgendeiner Klatschzeitung gefunden hatte.
Doch das konnte und wollte ich mir nicht gefallen und abgesehen von den wütenden Ohrfeigen, die sie ein ums andere Mal kommentarlos von mir entgegen nahm, nachdem wir in die Abgeschiedenheit unserer Limousine zurückgekehrt waren, kam es mir sehr entgegen, dass die neue Mitarbeiterin, die ich eingestellt hatte, mit Sicherheit auch eine Anstellung als Model bekommen hätte können.
Einige geringe finanzielle Zuschüsse und ich blieb drei mal in der Woche länger im Büro, das von seiner Geräumigkeit und Bequemlichkeit sowieso schon die meisten Apartments in den Schatten stellte. Diese Tatsache kam mir in diesem Fall natürlich äußerst gelegen und nach den ersten Wochen schien auch meine Mitarbeiterin ihre anfänglichen Zweifel zu vergessen und ich hasste es schon direkt, nach diesen Tagen zurück nach Hause zu kommen und zu meiner Frau zurückzukehren.
Und so war ich auch bald – wohl kaum überraschend – immer mehr auf Reisen um etwas... nun, exotischere Aspekte meines Berufslebens wieder aufzunehmen.​
 
Ich mag deine Beschreibungen, welche das Erzählte gestochen scharf in den Kopf projezieren. Genauso finde ich die Geschichte grausam authentisch und real. Wo Sonne scheint, fällt Schatten. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht.

Habe ich richtig gezählt, ist dies nun Post #8 meiner Geschichte. Demnach gibt es also im Anschluss an diesen Teil hier nur noch zwei Parts, bevor das Puzzle vollkommen ist. Vollkommen dachte ich, sei die Geschichte, als ich sie im September vollendete, das letzte Wort schrieb und das Dokument abspeicherte. Ein Irrtum meinerseits. Immer wieder überarbeitete ich die Geschichte und so wuchs sie aus sich heraus zu einem doch reifen Text, der mir immer besser gefällt. Dies war bis jetzt noch bei keinem meiner Texte der Fall. Es ist ein seltsames Gefühl, die Geschichte nach längeren Pauser immer und immer wieder zu lesen.

Aber was rede ich hier. Ich sollte nun endlich den 8. Teil der Geschichte posten. Viel Spaß beim Lesen! :)

PS: Ich habe abermals die vorherigen Posts editiert, da ich immer wider Passagen hinzufügte. Vor allem im ersten und zweiten Teil!

„Hallo!?“

Sie stieg die Leiter hinauf zum Dachboden, doch was sie sah, machte sie keines Wegs glücklich. ‚Wo sind sie nur!? Da passt man ein paar Minuten nicht auf und schon sind sie verschwunden. Na wartet! Ihr könnt etwas erleben!’ Der inaktiv geglaubte Vulkan war doch noch nicht vollkommen erloschen. Es war das große Luftholen vor dem Sturm. Der Vulkan sparte nicht mit Lava, verteilte es großzügig. Julia blickte sich um, in der Hoffnung, auch nur den kleinsten Hinweis, nur die kleinste Spur zu den Kindern zu finden. ‚Das gibt es ja nicht! Wo sind sie bloß? So lange habe ich sie auch nicht alleine gelassen. Zur Türe hinaus sind sie nicht, dass hätte ich gemerkt. Hier oben sind sie aber auch nicht. Beruhige Dich, Julia. Bewahre einen kühlen Kopf und denk logisch. Irgendwo müssen sie ja geblieben sein. Irgendwo hier oben, denn du hast auch nicht die knarrenden Stiegen gehört. Sieh dich um, vielleicht findest du etwas.’

Die Lava ging erneut etwas zurück, doch verstummte sie nicht ganz. Dazu war Julia zu aufgewühlt. ‚Wo sind sie? Wo sind sie? Denk nach. Wo könnten sie sein? Die Kinder, wo könnten sie sein?’ Julia versuchte sich zu konzentrieren, doch ihre innerliche Unruhe blockierte sie. Egal, wie sehr sie sich bemühte, nach Spuren zu suchen, sie scheiterte. Sobald sie einen Gegenstand sah, der für sie interessant genug erschien, verfiel sie ihren Gedanken aufs Neue. Sie ließ ihren Blick über den gesamten Dachboden wandern, doch alles, was sie fand, waren zwei Puppen, die Hochzeitskleidungen trugen, eine alte Holztruhe, eine Staffelei mit einem Bild darauf und einen Sessel. Julia ging zu den Puppen und sah sich das Brautkleid und den Anzug des Bräutigams an. ‚In solch einem Kleid würde ich auch gerne heiraten. Heiraten. Ob ich jemals heiraten werde? Den Richtigen fürs Leben zu finden ist nicht leicht. Woher weiß ich auch, wer der Richtige für mich ist und wer nicht? Ich kann einen Mann noch so sehr lieben; wer sagt mir, dass er mich immer lieben wird? Wer sagt, dass ich ihn immer lieben werde? Mama hat in ihrem Brautkleid auch sehr schön ausgesehen. Fast wie ein Engel, der höchstpersönlich von oben gesandt wurde. Für diesen wichtigen Moment durfte sie ein wahrhaftiger Engel sein. Bezaubernd. Einfach vollkommen. Ob ich es an meinem wichtigen Tag sein werde, sollte es einen geben? Sollte es einen geben?’ Ihre Gedanken verloren sich in ihren Erinnerungen und Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten, sponnen ein komplexes Netz, ließen sie tief in sich eintauchen. ‚Eine ähnliche Truhe hat mein Onkel. Darin bewahrt er alle seine Kindheitserinnerungen auf. Sein Fußballdress, als er zum Fußballspielen begann, seine Lieblingsklamotten, als er den Schulabschluss machte, seine erste Brille, seine erste Musikkassette, sein erstes Buch. Einfach alles. Was sie wohl darin bewahrt?’ Julia war neugierig und versuchte die Truhe zu öffnen. Sie nahm an, die Truhe sei verschlossen, doch sie irrte sich. Vorsichtig hob sie den Deckel und blickte neugierig hinein. Was sie wohl finden würde. Vielleicht auch Erinnerungen wichtiger, längst vergangener Tage und Erinnerungen. Vielleicht aber nur Malutensilien, da sie anscheinend selbst malte, wie sie durch die Staffelei vermutete.

Als die ersten Lichtstrahlen in die Truhe fielen, konnte sie erkennen, dass sie leer war. Verwundert warf sie nochmals einen Blick hinein, um sich sicher zu sein, sich nicht geirrt zu haben. ‚Das gibt es ja nicht. Wozu eine leere Kiste hier oben stehen lassen? Vor allem neben der Staffelei.’ Bei ihrem zweiten Blick sah sie einen kleinen, hellen Fleck in einer Ecke. Sie griff mit der linken Hand hinein, während sie mit der rechten den Deckel der Truhe offen haltete. Am Boden angekommen, spürte sie, dass hier etwas lag. Fühlte sich wie Papier an. Es war Papier. ‚Was haben wir denn da? Vielleicht einen wichtigen Brief Frau Lindens.’ Julia war neugierig, nahm das Stück Papier und machte die Truhe anschließend wieder zu. Er war zweimal gefaltet und sah älter aus. ‚Soll ich es öffnen? Oder soll ich nicht? Ach, wer soll es merken? Sie? Ja, klar! Wer es glaubt!’ Rasch hatte sie das Papier aufgefaltet und versuchte, den Brief im schwachen Licht, das die Dachbodenbeleuchtung auf ihn warf, zu lesen.
 
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Ach du liebe Güte, habe ich wieder mal lange gebraucht, bis ich es geschafft habe, hier zu posten... :/
Aber irgendwie kaam mir zuerst schulisch einiges dazwischen, u.a. meine Facharbeit, die ich Mitte Januar abgeben musste und dann, muss ich ehrlich sagen, hatte ich einfach Probleme damit, die Story fortzusetzen, da sie nicht so wollte wie ich :)

Ich hoffe wirklich sehr, Harry, dass ich dir jetzt den Spaß am Battle nicht verdorben habe und dass meine restlichen Teile, trotz meinen Schwierigkeiten damit, noch einigermaßen lesbar sind.
Aber zumindest bin ich jetzt soweit, dass ich die Geschichte abschließen kann und dann hier einfach nur noch zu posten brauche, womit wenigsten für die wenigen übrigen Posts die langen Wartezeiten wegfallen^^

Deine Geschichte jedenfalls fasziniert mich, da ich noch überhaupt keine Idee habe, auf was alles hinauslaufen könnte und von daher bin ich wirklich gespannt, was du dir einfallen hast. Und deinen Schreibstil finde ich sowieso sehr gut. Mir gefällt v.a., dass du immer wieder Julias Gedanken einbaust.

So, aber jetzt endlich mein neuer Teil:



Es war keineswegs so, dass ich versuchte, diese außerehelichen „Ausflüge“ vor ihr zu verheimlichen. Um ehrlich zu sein hatte ich keinerlei Scheu, sie sogar fast direkt darauf hinzuweisen, indem ich diversen Damen meine Privatnummer zukommen ließ, oder sie sogar in meinem Arbeitszimmer in unserer gemeinsamen Villa empfing, wenn sie mich wieder einmal besonders gereizt hatte.
Weshalb sie sich das von mir gefallen ließ, ohne sich scheiden zu lassen? Ich weiß es bis heute nicht genau, doch vielleicht wollte sie ihre gesellschaftliche Stellung nicht aufgeben, das sichere Leben, das sie führte; vielleicht wollte und konnte sie auch ihre Familie nicht enttäuschen, die sie doch so sehr davon abbringen hatte wollen, meine Frau zu werden; sie wollte sich ihnen gegenüber nicht eingestehen müssen, dass sie Recht gehabt hatten. Doch meine Vermutung geht eher dahin, dass diese Dinge zwar auch eine Rolle bei ihrer Entscheidung spielten, mich nicht zu verlassen, sie sich jedoch hauptsächlich nicht eingestehen wollte, verloren zu haben.
Dies hätte ihren Stolz vollständig verletzt. Noch viel mehr, als es jegliche Tat meinerseits jemals getan hatte. Einzig und allein ihr Stolz, der vielleicht noch größer war als der meine, hielt sie davon ab, zu gehen. Sie hätte aller Welt ihren Irrtum eingestehen müssen und vermutlich war es das, was sie dazu anhielt, bei mir zu bleiben.
Und, um ehrlich zu sein, ich selbst hatte kaum andere Beweggründe, mich nicht von ihr scheiden zu lassen. Aber dafür gedachte ich, ihren Stolz ein für alle mal zu brechen.
Sie sollte wissen, dass sie meine Frau war und deshalb zu tun hatte, was ich von ihr erwartete. Und nichts anderes! Es war an der Zeit, sie in ihre Schranken zu verweisen und ihr aufzuzeigen, wie gering ihre Chance war, gegen ihn aufzubegehren. Schließlich hatte er jahrelange Erfahrungen mit den Intrigen und Ränkespielen der High Society gemacht und sie war – nicht nur in dieser Hinsicht – mehr als unschuldig.
Zuerst überlegte ich eine Weile, wie ich es am Besten anstellen wollte, ihr ihre Grenzen zu zeigen und fasste schließlich einen Entschluss. Sie wusste von meinen Affären und diversen sexuellen Aktivitäten, doch wenn mich einige dieser Damen auch zu Hause anriefen, so blieb für sie wohl nie ein Zweifel, dass es sich um nichts weiter als pure Leidenschaft und Lüsternheit handelte.
Doch in dieser Hinsicht hatte ich meine Möglichkeiten mit Sicherheit noch nicht ausgeschöpft. Und meine neue Mitarbeiterin erklärte sich für einige größere finanzielle Zuwendungen gerne bereit, die faszinierende Geliebte zu spielen und ich schöpfte mein schauspielerisches Talent voll aus, um in diversen Telefonaten in ihrer Gegenwart eindeutige Gefühle zu zeigen.
Und als sich an ihrem Verhalten auch nach einigen Wochen dieses Spielchens noch immer nichts geändert hatte, ging ich sogar dazu über, mich bei diesen Stelldicheins von ihr überraschen zu lassen. Die ersten Male ließ sie selbst jetzt keine Gefühlsregung zu, doch bald merkte ich, dass ich sie geknackt hatte. Es war das eingetreten, was ich erwartet hatte und mein Plan sah vor, dass sie um ihre sichere Position als meine Ehefrau fürchten und damit erpressbar werden würde.
Dass ich mit meinem skrupellosen Vorgehen allerdings einen der wohl größten Fehler meines Lebens begangen hatte, sollte mir erst später klar werden.​
 
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