Liam
Liam hetzte durch den Wald, lief links und rechts, sprang mit einer gekonnten Drehung über umgestürzte Bäume und stolperte hie und da über fiese Wurzelschleifen. Er wagte es nicht zurück zu sehen, er wußte auch so, dass sie ihm dicht auf den Fersen waren. Liam bog abermals nach Rechts ab und ließ sich auf den Boden fallen, um unter den dicken Wurzeln eines umgestürzten Baumes Schutz zu finden. Er hörte Stimmen und Zweige knacken, dann sah er die mit Leder besohlten Füße. "Er ist dort lang!" sagte einer seiner Verfolger und Liam bemerkte, dass dieser gar nicht ausser Atem war, ganz im Gegenteil zu ihm. "Wir sollten uns trennen, du läufst da lang, Larom." sagte einer von ihnen und dann hörte Liam, wie sich
Schritte entfernt. "Sharim, du läufst in diese Richtung, ich gehe...." Liam sah wie sich Beine auf ihn zu bewegten, dann plötzlich stehen blieb. "Warte, dort drüben!" Liam wußte nicht wo drüben ist, dennoch bewegte er vorsichtig seinen Kopf "Komm Sharim, ich glaube ich hab ihn gesehen!" sagte der dritte und lief los. Sharim, vermutlich, wandte sich von Liams Versteck ab und lief hinter dem dritten nach.
Liam schloß die Augen und stieß die Luft aus seinen Lungen. Ein erleichtertes Lachen kam dem Valkyrja aus, dann fasste er sich an seine Stirn. Das war verdammt knapp! Liam blieb noch zwei Sekunden liegen, dann holte ihn die Realität wieder ein. Nur weil die Verfolger in andere Richtungen liefen, heißt das nicht, dass sie nicht wieder zurück kommen könnten, wenn sie bemerken, dass sie einer falschen Spur gefolgt waren. Er mußte hier also schleunigst weg. Liam rollte sich aus dem Versteck heraus uns sprang auf. Auf dem Boden suchte er nach den Fußspuren der Krieger um zu wissen, in welche Richtung er nicht laufen sollte, dann startete er los. Doch weit kam er nicht. Liam stoppte gerade noch im letzten Moment, als er zwischen den Ästen eine metallische Spitze in der Höhe seines Halses herausragen sah. Der Krieger stolperte zwei Schritte zurück und sah Larom in die Augen. "Larom,..." sagte Liam. Natürlich hatte sie Larom geschickt. So wie es natürlich war, dass sie Sharim nach ihm ausgeschickt hatte, ihren besten Fährtenleser. Und wer war der dritte im Bunde? Es konnte eigntlich nur Tonka sein.
"Du willst jetzt nicht betteln anfangen oder Liam?" fragte Larom mit einer Spur von Verachtung in seiner Stimme. Liam straffte seinen Oberkörper und nahm die Schultern zurück. Laroms Schwert war immer noch zentimeter weit weg auf seinen Hals gerichtet. Er hatte einst mit allen vier Kriegern zusammen gekämpft, sie ausgebildet und in die Leibgarde Jeraia's aufgenommen. Sie waren Freunde, zumindest glaubten das die Krieger, tiefe Freundschaften hatte Liam noch nie entwickelt. "Was hältst du von mir Lorum?" fragte Liam, obwohl Lorum recht hatte. Einen Moment lang hatte sich Liam dazu hinreissen lassen, um die Freiheit zu bitten. "Heey! Sharim, Tonka! hier her, ich hab ihn!" rief Lorum und Liam fragte sich, wie weit die anderen beiden weg waren. Konnte er es wagen, Lorums Gedächtnis zu verändern und davon zu laufen? Hatte er die Zeit dafür? Liam hob vorsichtig die Hand. Er mußte erst das Schwert von seinem Hals los werden. Als Lorum in die Richtung sah, aus denen er seine Freunde erwartete, fasste Liam die Chance und stieß das Schwert kräftig zur Seite. Dann trat er mit einer schnellen Drehung gegen Lorums Brustkorb und im nächsten Augenblick saß er auch schon auf Lorum drauf.
Liam legte seine beiden Hände mit gespreizten Fingern an die Stirn des Kriegers unter ihm und begann sich zu konzentrieren. Doch er sah nur einen Nebel zwischen sich und Lorum. Der Krieger ließ ihn nicht durch! "Vergiss es Liam, es ist vorbei. Wir stehen unter dem Schutz Jeraias,..." sagte hinter ihm die Stimme von Tonka. Liam spürte ein Schwert zwischen den Schulterblättern, während er in Lorums Augen starrte. Lorum grinste ihn an und schüttelte den Kopf, dann spürte Liam wie sich die Schwertspitze hinter ihm bewegte und ihm unmissverstänldich verdeutlichte, dass er aufstehen sollte. "Komm schon Liam, lass es nicht so enden. Steh auf." Liam bewegte sich nicht, dann trat Sharim neben Lorums Kopf und auch er hatte sein Schwert in der Hand. "Liam,...Ich sag es nicht noch einmal, steh auf, oder ich köpfe dich auf der Stelle." Liam starrte unablässlich in Lorums Augen, die Hände mittlerweile erhoben, zum Zeichen dass er sich nicht mehr wehren konnte. In Lorums Gesicht erkannte Liam eine kurze angewiderte Gefühlsregung. Vermutlich stellte sich der Krieger gerade vor, wie Liams Kopf auf ihn herabfiel und das ganze Blut des Valkyrjas um ihn herumspritzte.
Liam bewegte sich immer noch nicht, erst als Sharim sein Schwert unter Liams Kinn legte und den Valkyrja dazu zwang, aufzusehen. "Schon gut..." sagte Liam und ballte seine Hand zur Faust. Gegen das Gefühl kämpfend, Lorum einen Kinnhaken zu verpassen, stand er schließlich auf und sah zu erst Sharim, dann mit einer leichten Kopfdrehung zurück zu Tonka. Lorum rappelte sich auf und packte sein Schwert wieder ansich, sodass nun drei Schwerter auf Liam gerichtet waren. "Ihr wisst, dass ich euch ohne weiteres Entwaffnen könnte?" fragte Liam mit drohender Stimme, doch seine unwahre Behauptung hatte nur auf einen eine Wirkung. Auf Lorum, den er bereits vorher schon entwaffnet hatte. Das Schwert in Lorums Hand zitterte einen kurzen Moment und Liam sah ihm grinsend in die Augen.
"Ja, warum tust du es dann nicht einfach Liam?" fragte Tonka lachend und Liam beobachtete wie Lorum kurz unsicher zu Tonka blickte und dann in sein Lachen einfiel. Tonka hatte natürlich recht. Er war nicht dazu in der Lage, es gleich mit drei auf einmal aufzunehmen. Dazu hatten sie zuviel von ihm gelernt und er hatte nicht die Möglichkeit sich in dem kleinen Kreis zu bewegen. Er könnte sich zu Boden fallen lassen, den unsicheren Lorum die Füße vom Boden wegziehen und so aus dem Kreis ausbrechen. Dann würde er um Sharim herumlaufen, ihm ins Kreuz springen und gleichzeitig auf Tonka stoßen, sodass alle Beide nieder fielen. So war zumindest die Theorie. Das hätte er mit ungeübten oder weniger geschickten Kriegern machen können, doch vor ihm standen Jeraias Elitekrieger. Krieger, die unter seinem Befehl standen, denen er den einen oder anderen Trick beibrachte. Mit ihnen hatte er es nicht leicht und er würde sie auch nicht unterschätzen.
Wenn er sich jetzt zu Boden fallen ließ, würde Lorum zurückspringen und ihm die Hand mit seinem Schwert wegschlagen, noch bevor er nach dessen Beine gegriffen hatte. Tonka würde ihm einen verächtlichen Fußtritt in den Rücken verpassen und Sharim würde weiterhin das Schwert auf seinen Hals richten. So sah die Realität aus. Nein. Liam hatte keine Chance her rauszukommen. Doch aufgeben würde der Krieger auch nicht. Er würde kämpfen, denn sterben mußte er so oder so. Langsam ließ er seine Hand zu seinem Schwert wandern um es zu ziehen. "Es wäre zu einfach, Tonka" prahlte Liam, auf die Frage des Kriegers, warum er sich denn nicht einfach befreien würde, wenn er es denn schon könnte. Dann sah er Sharims Blick zu seinem Schwert wandern und Liam wußte, dass er jetzt keine Zeit mehr verlieren durfte. Er zog sein Schwert und begann sich auf der Stelle zu drehen. "Ach Liam, willst du es wirklich auf die harte Tour?" fragte Tonka und Liam spürte wie der Krieger das Schwert fester in Liams Rücken drückte. Liam drehte sich um, bereit einen Schlag auszuholen, als ihn plötzlich goldenes Licht umfing. In seiner freien Hand fühlte er plötzlich eine warme und feminine Frauenhand, die die seine fest umschloss. Im goldenen Schein sah er, wie Lorum und Sharim zurückstolperten und die Schwerter fallen ließen. Als er sich umwandte, sah er wie Tonka am Boden lag und rückwärts zurück robbte. Das Schwert hatte er fallen lassen und lag direkt vor Liams Beinen. Als er sich wieder nach vor wandte, war er plötzlich ganz wo anders.
Der Wald war verschwunden und sein Blick wanderte über steinerne Skulpturen, so groß wie Bäume. Die Stille, die hier herrschte, machte ihn nervös und so umfasste er den Griff seines Schwertes nur noch fester. Auf der Suche nach seinen Gegnern, drehte er sich wieder im Kreis, bis er Inaya erblickte. Instinktiv hob er das Schwert und trat einige Schritte zurück. Ihre Aura erinnerte ihn so sehr an Jeraia, weswegen sich sein Blick verfinsterte. "Ob es notwendig ist, entscheide ich" antwortete er auf Inaya, als sie meinte, dass das Schwert hier nicht notwendig sei. Allerdings fühlte er sich dabei verunsichert, Inaya sah eindrucksvoll und autorithär aus, dass er nicht wußte, ob es angebracht war, ihr mit schroffem Ton zu kommen. Vorallem, woher kannte sie ihn? Woher wußte er über sein Talent bescheid? Und verflucht nochmal, wer war sie überhaupt? Hatte Jeraia sie geschickt? Bei dem Gedanken hob er sein Schwert abermals, das mittlerweile gesunken war, und richtete es nun direkt auf sie. Wieder sagte sie, er solle das Schwert wegstecken und wieder war ihm danach ihr zu sagen, was er von dem Vorschlag hielt, doch während sie sich ihm vorstellte, spürte er plötzlich wie sein Arm immer schwerer und schwerer wurde. Er konnte das Schwert bald nicht mehr halten und hatte das Gefühl, es würde zu Boden gezogen werden. Dann kämpfte er nicht mehr dagegen an und ließ seinen Arm, samt Schwert fallen. Die Spitze des Schwertes kam klirrend auf den steinernen Boden auf.
Liam sah Inaya irritiert an, dann spürte er, wie sein Arm wieder leicht wurde und der Krieger konnte sein Schwert widerwillig wegstecken. Kaum hatte er beide Arme frei massierte er seinen Oberarm, der eben noch aus Blei bestanden hatte. "Vertrauen?" wiederholte er mit hochgezogenen Augenbrauen und dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. "Ich vertraue niemanden und ich will auch niemanden in meinem Herzen haben. Ich bin ein Krieger, ich kann Gefühlsduselei nicht ausstehen!" sagte er wütend, vorallem weil er sich jetzt schutzlos fühlte. Doch er sah, dass Inaya die Angst in seinen Augen lesen hatte können, die ihm kurz über das Gesicht gewandert war und die er für normalerweise so gut verstecken konnte. Dann hörte er sie noch von einer Stadt sprechen und schließlich war Inaya verschwunden und Liam stand alleine in dieser fremden Welt. Eine Stadt... Besser er würde dort hingehen, als hier in diesem merkwürdigen Steinwald zu versauern.
Liam hetzte durch den Wald, lief links und rechts, sprang mit einer gekonnten Drehung über umgestürzte Bäume und stolperte hie und da über fiese Wurzelschleifen. Er wagte es nicht zurück zu sehen, er wußte auch so, dass sie ihm dicht auf den Fersen waren. Liam bog abermals nach Rechts ab und ließ sich auf den Boden fallen, um unter den dicken Wurzeln eines umgestürzten Baumes Schutz zu finden. Er hörte Stimmen und Zweige knacken, dann sah er die mit Leder besohlten Füße. "Er ist dort lang!" sagte einer seiner Verfolger und Liam bemerkte, dass dieser gar nicht ausser Atem war, ganz im Gegenteil zu ihm. "Wir sollten uns trennen, du läufst da lang, Larom." sagte einer von ihnen und dann hörte Liam, wie sich
Schritte entfernt. "Sharim, du läufst in diese Richtung, ich gehe...." Liam sah wie sich Beine auf ihn zu bewegten, dann plötzlich stehen blieb. "Warte, dort drüben!" Liam wußte nicht wo drüben ist, dennoch bewegte er vorsichtig seinen Kopf "Komm Sharim, ich glaube ich hab ihn gesehen!" sagte der dritte und lief los. Sharim, vermutlich, wandte sich von Liams Versteck ab und lief hinter dem dritten nach.
Liam schloß die Augen und stieß die Luft aus seinen Lungen. Ein erleichtertes Lachen kam dem Valkyrja aus, dann fasste er sich an seine Stirn. Das war verdammt knapp! Liam blieb noch zwei Sekunden liegen, dann holte ihn die Realität wieder ein. Nur weil die Verfolger in andere Richtungen liefen, heißt das nicht, dass sie nicht wieder zurück kommen könnten, wenn sie bemerken, dass sie einer falschen Spur gefolgt waren. Er mußte hier also schleunigst weg. Liam rollte sich aus dem Versteck heraus uns sprang auf. Auf dem Boden suchte er nach den Fußspuren der Krieger um zu wissen, in welche Richtung er nicht laufen sollte, dann startete er los. Doch weit kam er nicht. Liam stoppte gerade noch im letzten Moment, als er zwischen den Ästen eine metallische Spitze in der Höhe seines Halses herausragen sah. Der Krieger stolperte zwei Schritte zurück und sah Larom in die Augen. "Larom,..." sagte Liam. Natürlich hatte sie Larom geschickt. So wie es natürlich war, dass sie Sharim nach ihm ausgeschickt hatte, ihren besten Fährtenleser. Und wer war der dritte im Bunde? Es konnte eigntlich nur Tonka sein.
"Du willst jetzt nicht betteln anfangen oder Liam?" fragte Larom mit einer Spur von Verachtung in seiner Stimme. Liam straffte seinen Oberkörper und nahm die Schultern zurück. Laroms Schwert war immer noch zentimeter weit weg auf seinen Hals gerichtet. Er hatte einst mit allen vier Kriegern zusammen gekämpft, sie ausgebildet und in die Leibgarde Jeraia's aufgenommen. Sie waren Freunde, zumindest glaubten das die Krieger, tiefe Freundschaften hatte Liam noch nie entwickelt. "Was hältst du von mir Lorum?" fragte Liam, obwohl Lorum recht hatte. Einen Moment lang hatte sich Liam dazu hinreissen lassen, um die Freiheit zu bitten. "Heey! Sharim, Tonka! hier her, ich hab ihn!" rief Lorum und Liam fragte sich, wie weit die anderen beiden weg waren. Konnte er es wagen, Lorums Gedächtnis zu verändern und davon zu laufen? Hatte er die Zeit dafür? Liam hob vorsichtig die Hand. Er mußte erst das Schwert von seinem Hals los werden. Als Lorum in die Richtung sah, aus denen er seine Freunde erwartete, fasste Liam die Chance und stieß das Schwert kräftig zur Seite. Dann trat er mit einer schnellen Drehung gegen Lorums Brustkorb und im nächsten Augenblick saß er auch schon auf Lorum drauf.
Liam legte seine beiden Hände mit gespreizten Fingern an die Stirn des Kriegers unter ihm und begann sich zu konzentrieren. Doch er sah nur einen Nebel zwischen sich und Lorum. Der Krieger ließ ihn nicht durch! "Vergiss es Liam, es ist vorbei. Wir stehen unter dem Schutz Jeraias,..." sagte hinter ihm die Stimme von Tonka. Liam spürte ein Schwert zwischen den Schulterblättern, während er in Lorums Augen starrte. Lorum grinste ihn an und schüttelte den Kopf, dann spürte Liam wie sich die Schwertspitze hinter ihm bewegte und ihm unmissverstänldich verdeutlichte, dass er aufstehen sollte. "Komm schon Liam, lass es nicht so enden. Steh auf." Liam bewegte sich nicht, dann trat Sharim neben Lorums Kopf und auch er hatte sein Schwert in der Hand. "Liam,...Ich sag es nicht noch einmal, steh auf, oder ich köpfe dich auf der Stelle." Liam starrte unablässlich in Lorums Augen, die Hände mittlerweile erhoben, zum Zeichen dass er sich nicht mehr wehren konnte. In Lorums Gesicht erkannte Liam eine kurze angewiderte Gefühlsregung. Vermutlich stellte sich der Krieger gerade vor, wie Liams Kopf auf ihn herabfiel und das ganze Blut des Valkyrjas um ihn herumspritzte.
Liam bewegte sich immer noch nicht, erst als Sharim sein Schwert unter Liams Kinn legte und den Valkyrja dazu zwang, aufzusehen. "Schon gut..." sagte Liam und ballte seine Hand zur Faust. Gegen das Gefühl kämpfend, Lorum einen Kinnhaken zu verpassen, stand er schließlich auf und sah zu erst Sharim, dann mit einer leichten Kopfdrehung zurück zu Tonka. Lorum rappelte sich auf und packte sein Schwert wieder ansich, sodass nun drei Schwerter auf Liam gerichtet waren. "Ihr wisst, dass ich euch ohne weiteres Entwaffnen könnte?" fragte Liam mit drohender Stimme, doch seine unwahre Behauptung hatte nur auf einen eine Wirkung. Auf Lorum, den er bereits vorher schon entwaffnet hatte. Das Schwert in Lorums Hand zitterte einen kurzen Moment und Liam sah ihm grinsend in die Augen.
"Ja, warum tust du es dann nicht einfach Liam?" fragte Tonka lachend und Liam beobachtete wie Lorum kurz unsicher zu Tonka blickte und dann in sein Lachen einfiel. Tonka hatte natürlich recht. Er war nicht dazu in der Lage, es gleich mit drei auf einmal aufzunehmen. Dazu hatten sie zuviel von ihm gelernt und er hatte nicht die Möglichkeit sich in dem kleinen Kreis zu bewegen. Er könnte sich zu Boden fallen lassen, den unsicheren Lorum die Füße vom Boden wegziehen und so aus dem Kreis ausbrechen. Dann würde er um Sharim herumlaufen, ihm ins Kreuz springen und gleichzeitig auf Tonka stoßen, sodass alle Beide nieder fielen. So war zumindest die Theorie. Das hätte er mit ungeübten oder weniger geschickten Kriegern machen können, doch vor ihm standen Jeraias Elitekrieger. Krieger, die unter seinem Befehl standen, denen er den einen oder anderen Trick beibrachte. Mit ihnen hatte er es nicht leicht und er würde sie auch nicht unterschätzen.
Wenn er sich jetzt zu Boden fallen ließ, würde Lorum zurückspringen und ihm die Hand mit seinem Schwert wegschlagen, noch bevor er nach dessen Beine gegriffen hatte. Tonka würde ihm einen verächtlichen Fußtritt in den Rücken verpassen und Sharim würde weiterhin das Schwert auf seinen Hals richten. So sah die Realität aus. Nein. Liam hatte keine Chance her rauszukommen. Doch aufgeben würde der Krieger auch nicht. Er würde kämpfen, denn sterben mußte er so oder so. Langsam ließ er seine Hand zu seinem Schwert wandern um es zu ziehen. "Es wäre zu einfach, Tonka" prahlte Liam, auf die Frage des Kriegers, warum er sich denn nicht einfach befreien würde, wenn er es denn schon könnte. Dann sah er Sharims Blick zu seinem Schwert wandern und Liam wußte, dass er jetzt keine Zeit mehr verlieren durfte. Er zog sein Schwert und begann sich auf der Stelle zu drehen. "Ach Liam, willst du es wirklich auf die harte Tour?" fragte Tonka und Liam spürte wie der Krieger das Schwert fester in Liams Rücken drückte. Liam drehte sich um, bereit einen Schlag auszuholen, als ihn plötzlich goldenes Licht umfing. In seiner freien Hand fühlte er plötzlich eine warme und feminine Frauenhand, die die seine fest umschloss. Im goldenen Schein sah er, wie Lorum und Sharim zurückstolperten und die Schwerter fallen ließen. Als er sich umwandte, sah er wie Tonka am Boden lag und rückwärts zurück robbte. Das Schwert hatte er fallen lassen und lag direkt vor Liams Beinen. Als er sich wieder nach vor wandte, war er plötzlich ganz wo anders.
Der Wald war verschwunden und sein Blick wanderte über steinerne Skulpturen, so groß wie Bäume. Die Stille, die hier herrschte, machte ihn nervös und so umfasste er den Griff seines Schwertes nur noch fester. Auf der Suche nach seinen Gegnern, drehte er sich wieder im Kreis, bis er Inaya erblickte. Instinktiv hob er das Schwert und trat einige Schritte zurück. Ihre Aura erinnerte ihn so sehr an Jeraia, weswegen sich sein Blick verfinsterte. "Ob es notwendig ist, entscheide ich" antwortete er auf Inaya, als sie meinte, dass das Schwert hier nicht notwendig sei. Allerdings fühlte er sich dabei verunsichert, Inaya sah eindrucksvoll und autorithär aus, dass er nicht wußte, ob es angebracht war, ihr mit schroffem Ton zu kommen. Vorallem, woher kannte sie ihn? Woher wußte er über sein Talent bescheid? Und verflucht nochmal, wer war sie überhaupt? Hatte Jeraia sie geschickt? Bei dem Gedanken hob er sein Schwert abermals, das mittlerweile gesunken war, und richtete es nun direkt auf sie. Wieder sagte sie, er solle das Schwert wegstecken und wieder war ihm danach ihr zu sagen, was er von dem Vorschlag hielt, doch während sie sich ihm vorstellte, spürte er plötzlich wie sein Arm immer schwerer und schwerer wurde. Er konnte das Schwert bald nicht mehr halten und hatte das Gefühl, es würde zu Boden gezogen werden. Dann kämpfte er nicht mehr dagegen an und ließ seinen Arm, samt Schwert fallen. Die Spitze des Schwertes kam klirrend auf den steinernen Boden auf.
Liam sah Inaya irritiert an, dann spürte er, wie sein Arm wieder leicht wurde und der Krieger konnte sein Schwert widerwillig wegstecken. Kaum hatte er beide Arme frei massierte er seinen Oberarm, der eben noch aus Blei bestanden hatte. "Vertrauen?" wiederholte er mit hochgezogenen Augenbrauen und dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. "Ich vertraue niemanden und ich will auch niemanden in meinem Herzen haben. Ich bin ein Krieger, ich kann Gefühlsduselei nicht ausstehen!" sagte er wütend, vorallem weil er sich jetzt schutzlos fühlte. Doch er sah, dass Inaya die Angst in seinen Augen lesen hatte können, die ihm kurz über das Gesicht gewandert war und die er für normalerweise so gut verstecken konnte. Dann hörte er sie noch von einer Stadt sprechen und schließlich war Inaya verschwunden und Liam stand alleine in dieser fremden Welt. Eine Stadt... Besser er würde dort hingehen, als hier in diesem merkwürdigen Steinwald zu versauern.