Die drei Furien mit Valandil, Ethan und Holly
"Blondchen?" Tisiphone wandte sich von Samoko ab. Sie hatte ihm gerade zugeflüstert, dass bereits zwei der fünf Nagas getötet worden waren und dass die anderen drei es auch nicht mehr lange machen werden, doch dann hatte sie Ethans Stimme gehört. "Blondchen... haha..." lachte sie, als sie in sehr feminimen Gang auf ihn zuging. Gefolgt von Alekto und Megaira. "Tisiphone, sei vorsichtig. Willst du auch noch ausgelöscht werden?" fragte Alekto sie und mit Megaira vereinbarte Alekto, dass sie nur mehr zu dritt sich einem Gegner widmen würden. Entweder waren sie heute einfach nicht in Form, oder die Jungen waren mächtiger, als sie sie eingeschätzt haben. Und wenn die Jungen schon so fähig waren, wie waren dann erst die Älteren, die Kampferfahreren? Von irgendwoher mußten, die Jüngeren ja auch ihre Kämpfe erlernt haben.
"Was willst du von mir Hexer? Soll ich mich noch einmal um deine Tochter kümmern?" Tisiphone blickte zur Seite, wo sie Nyota vermutete, doch die Kleine war nicht mehr da. Schnell suchte ihr Blick nach ihr, dann entdeckte sie einen alten Bekannten, der bei Nyota stand und ein paar Wendigos, die ihnen näher kamen. "Aber auch wenn ich gerne Babysitten würde, ich glaub sie hat schon ihre Beschäftigung." Erklärte sie Ethan und deutete ihm was sie meinte. Dann beobachtete sie Ethan, wie er geschockt mit ansah, wie Viho sich nah seiner Tochter stellte und wie sich Wendigos auf sie zu bewegten. "Nyota!" stieß Ethan hervor und ließ seine Augen zwischen Wendigos, Viho und Nyota hin und her springen. Tisiophone spürte, wie Ethans Instinkt es war, zu seiner Tochter zu laufen, doch dann änderte sich in Ethan etwas. Tisiphone sah von Ethan weg, zu seiner Tochter und erkannte das, was Ethan ebenso erkannt hatte. Viho tat seiner Tochter nichts, er half ihr! "Noch einer...." knurrte Alekto, die ebenso das Schauspiel um die Wendigos beobachtete. Auch Viho hatte offensichtlich die Seiten gewechselt!
"Nagut, dann kann ich mich ja doch dir gänzlich widmen..." knurrte Tisiphone vor sich hin. Nastjenka, Alvaro, Zaron! und jetzt auch noch Viho. Alle haben sie ihrem Meister den Rücken gekehrt. Für was? Was sollte dieses Gehabe? War deren Hirn immer noch aus Stein oder wie? Oder hat der Stein ihr Herz erweichen lassen, nachdem sie wieder erwacht waren? Aber um das würden sie sich auch später kümmern können. Diesen Verrat an ihren Meister soll nicht ungesühnt bleiben und am meisten freute sich Tisiphone schon darauf, Zaron zurecht zu rücken. Tisiphone hatte unwillkürlich den Blick des Magiers gesucht und als sich ihre Blicke kreuzten, grinste sie dem Magier unheilverheissend zu. Dann widmete sie sich aber wieder Ethan, der immer noch zu Nyota sah. Denn obwohl Viho wohl keine Gefahr mehr darstellte, so waren da immer noch die Wendigos. Tisiphone beobachtete Ethans Mimik und spürte die Gefühle des Hexers. So richtig glücklich darüber, war der Hexer allerdings auch nicht, dass Viho wieder erwacht war und dass dieser sich nun in der Nähe seiner Tochter befand. Tisiphone ging dem Gefühl weiter nach, während Ethan immer noch abgelenkt war und suchte die Wurzel des Gefühls. Welche Bilder waren es, die Ethan es nicht ermöglichten, Viho vertrauen zu schenken? Und dann hatte sie den Grund gefunden und ein böses Lächeln erschien auf ihren Lippen. Leise streckte sie die Hand nach vor, um Ethans Herz zu umklammern. Solange der Hexer abgelenkt war, würde sie ihr leichtes spiel mit ihm haben. Doch dann spürte sie ein schmerzhaftes Brennen an ihrem Arm und als sie zu ihrer Schulter sah, entdeckte sie Blut.
Alekto hingegen hatte den Pfeil gefangen, der Tisiphone verletzt hatte und ohne lange suchen zu müssen, entdeckte sie den Bogenschützen, der zu dem Pfeil gehörte. "Valandil" rief Alekto und lachte auf. Den Elfen hatte sie ja ewig nicht mehr gesehen. Lange Zeit war der Elf in den Wäldern Fantasy Worlds unterwegs und mehrmals war er den schwarzen Bergen zu Nahe gekommen. Aber nicht nur den schwarzen Bergen, auch den Furien war er dabei begegnet und auch der Elf war trotz Krieger noch ein Mann gewesen...
"Schön dich hier zu sehen..." gurrte Alekto, als sie auf ihn zuging. Megaira, die nach Alekto rief um sie zu erinnern, dass sie doch zusammenbleiben wollten, ignorierte Alekto. "Tisiphone!" rief Megaira deswegen nach ihrer anderen Schwester und die blonde Furie verstand sofort. Die Bänder ihres Kleides machten sich selbstständig und erwischten die Fäuste des Hexers. Sie banden sich um die Handgelenke und schließlich auch um dessen Beine, sodass sie ihn in die Knie zwangen. "Ethan, Darling, ich kümmer mich gleich um dich. Versprochen. Zuerst aber muß ich einen alten Bekannten begrüßen...." Tisiphone schickte Ethan einen Luftkuss, der den Hexer plötzlich merkwürdig schlaff werden ließ. Ethan sank zu Boden und sah wehrlos mit an, wie sich die drei Furien um Valandil scharten.
Valandil, der auf die Furien mit entschlossenem Blick zugelaufen war, hörte wie Alekto seinen Namen aussprach und Erinnerungsfetzen durchströmten seine Gedanken. Er erinnerte sich nicht mehr viel an die Zeit, die er im Wald verbracht hatte. Er hatte es Holly oftmals versucht zu erklären, was im Wald mit ihm geschehen war, aber die Erinnerungen waren spurlos verschwunden und nun. Nun kamen sie wieder. Er sah die schwarzen Berge vor sich, die Kämpfe, die er sich mit den Bewohnern dort geliefert hatte. Die Ruine, in die er sich zurückgezogen hatte. Kiras altes Schloss. Und dort waren auch drei Frauen gewesen. Frauen, die ihm versprochen hatten, ihn heimzubringen. Frauen, die ihn mit ihren Worten einlullten und deren Körper sich so unglaublich gut angefühlt hatten. Er wollte es tief in seinem Herzen nicht, denn er wußte, irgendjemand wartete auf ihn zuhause. Und doch hatten sie ihn verführt.
"Alekto..." entgegnte er der Furie und hing seinen Bogen um seine Schulter. "Ich kann nicht erwidern, dass es schön ist euch Weiber wieder zu sehen!" fuhr er Tisiphone an, während er nach seinem Schwert suchte. "Ihr habt mir die Erinnerungen gestohlen, ihr wart es, die mich auf falsche Wege geleitet habt, gebt es zu!" Nun, wo er ihnen wieder gegenüber stand, fielen ihm auch die Worte ein, die sie ihm zugeflüstert hatten. Wie Sirenen, hatten sie versucht ihn davon abzuhalten den Weg zurück in das Dorf zu suchen.
"Aber Valandil.... willst du sagen, du hättest die Stunden mit uns nicht genossen? Ich habe da ganz andere Erinnerungen" meinte Megaira und ging mit offenen Armen auf ihn zu, um ihn mit ihren Fingern zu liebkosen. Doch Valandil war vor ihrer Macht gewarnt. Er kannte die Tricks der Furien bereits und so hob er sein Schwert und legte die Spitze direkt auf ihre Brust. "Kommt mir nicht zu nahe!" sagte er warnend, dann blickte er zu Tisiphone. Ihr war er am meisten verfallen und nun wußte er auch wieso. Ihre Figur, ihre Haare und ihre Augen. Sie hatte ihn an Holly erinnert. "Kommt mir nicht zu nahe!" sagte er noch einmal, als er in Tisiphones blauen Augen blickte und spürte, wie sie es erneut schaffte ihn an sich heran zu ziehen. Sein Schwert sank nieder, doch dann gellte ein Schrei von hinten. "Holly!" Valandil drehte sich um und sah, wie Holly auf ihn zulief. "Nein! bleib weg! Geh zurück in die Stadt!" rief er Holly zu. Er hatte nicht mitbekommen, dass sie ebenfalls hier her gekommen war! Wieso hatte er es nicht mitbekommen.
Die drei Furien beobachteten, wie besorgt Valandil um Holly war und grinsten sich gegenseitig an. Nur Tisiphone hatte einen genaueren Blick auf die Ärztin gelegt und starrte sie förmlich an. Nicht dass sie ihr ähnlich erschien, aber sie hatte etwas ansich. Etwas zerstörersiches und auch heilendes. Sie wußte nicht was es war, aber die Menschin hatte Potenzial. "Holly, geh! Bitte, geh!" Tisiphone beobachtete wie Valandil die Hände von Holly in die seinen nahm und ihr einen kurzen Kuss gab. Küss sie länger,... denn das ist der letzte Kuss, den du ihr gibst... dachte sich Tisiphone, dann hörte sie Samoko hinter sich. "Wir haben keine Zeit für sowas!" sagte Tisiphone verärgert und blickte zu ihren Schwestern. "Unser Herr braucht endlich Ruhe, lasst uns für Ruhe sorgen" und mit diesen Worten fuhren die drei Furien ihre Krallen aus und stürtzen sich auf Valandil. Sie würden Samokos Dämonen jetzt endlich unter die Arme greifen und einen Störenfried nach dem andern beseitigen. Valandil wurde von Holly weg gerissen und mit ein paar schnellen Bewegungen und Schlägen war der Kampf auch schon entschieden. Eine der Furien stieß ihre Krallen in Valandils Hals und der Elf sackte leblos auf dem Boden zusammen.
Holly, die gerade noch versucht hatte, die Furien von Valandil fernzuhalten, stand starr da und blickte auf den leblosen Körper des Elfen. Dann durchfuhr sie ein Schrei, den sie selbst nur von weit weg hörte, während er über den ganzen Platz und in allen Ohren gellte. Sie stürzte auf den blutenden Körper zu, versuchte die Wunden zu heilen, die die Furien hinterlassen hatten, doch es waren zuviele und Valandil hatte bereits zuviel Blut verloren. Das sagte ihr Verstand, ihr medizinisches Wissen. Als sie schließlich einsehen mußte, dass es keinen Sinn hatte, beugte sich Holly mit ihrem tränenüberströmten Gesicht zu Valandils Lippen und küsste ihn ein letztes Mal, ehe sie sich nach den Furien umwandte. Ihr Herz schrie nach Rache und auch wenn sie keine Kriegerin war, sie noch nie ein Schwert in den Händen gehalten oder einen Bogen gespannt hatte. Valandils Tod mußte gerächt werden.
Wie eine Furie lief sie auf Tisiphone zu um ihr die Augen auszukratzen und sie zu verletzen. Blind vor Wut und vollgepumpt mit Adrenalin wollte sie, dass Tisiphone endlich damit aufhörte, sie anzustarren und wenn sie das geschafft hatte, würde sie sich um das Grinsen der anderen Furien kümmern. "Ihr grausamen Weiber! Was hat er euch denn getan! Verschwindet doch endlich!" schrie Holly. Noch einen Schritt und sie hatte Tisiphone erreicht. Doch spürte sie plötzlich Arme um ihre Hüften und Hände auf ihren Schultern und Brüsten. "Nicht so schnell, Holly...." sagte Alekto nah an Hollys Ohr. Megaira und Alekto hatten die Ärztin zurück gehalten. "Lasst sie." sagte Tisiphone in ungewohnt mitfühlender Stimme. "Lasst sie los." Doch Alekto und Megaira schüttelten bloß den Kopf.
"Holly, ich sehe deinen Schmerz. Ich verstehe deinen Schmerz.... Aber so wirst du ihn niemals rächen können." sagte Tisiphone und blickte dann zu ihren Schwestern, die verstanden worauf Tisiphone hinaus wollte. "Wir geben dir viele Gelegenheiten, deine Rache auszuleben. Schließ dich uns an. Werde eine unserer Schwestern und wir werden dir zeigen, zu was Furien, anders genannt auch Rachegöttinnen fähig sind." Tisiphone sah in das ungläubige Gesicht von Holly und wußte schon jetzt, dass sich die Ärztin ihnen niemals anschließen würde. Zu groß war die Liebe zu Valandil und zu hoch ist nun der Hass auf die Mörderinnen, ihres Geliebten. Dennoch hatte Tisiphone den Eindruck, dass da ein Funke von Neugier in Hollys Blick war und Tisiphone hatte sich vorhin nicht getäuscht. Die Menschin hatte Potenzial und vorallem wollte sie die Fähigkeit der Menschin haben. Sie wollte heilen können.
"Holly, entweder schließt du dich uns freiwillig an, oder ich werde dich.... " Holly spuckte Tisiphone ins Gesicht und unterbrach die Furie. Das war wohl Antwort genug und mit einem Nicken bedeutete sie ihren Schwestern, dass sie Holly fest halten sollten. wie vorhin bei Ethan hob Tisiphone ihre Hand, doch nun legte sie die Hand auf Hollys Brust und ihre langen Fingernägel krallten sich in das Herz der Ärztin. "Du hast es nicht anders gewollt. Ich kann dich nicht gehen lassen, du hast etwas, das ich besitzen möchte." sagte Tisiphone, während Holly zu schreien begann. "Aber keine Sorge, tot wirst du auch nicht sein...." dann packte Tisiphone das Herz fest in ihre Hand und plötzlich übertauchte ein goldener Schein ihren Arm und dann ihren ganzen Körper und sog auch den Körper von Holly ein. Alekto und Megaira traten einen Schritt zurück und nahmen den leblosen Körper Hollys mit. Doch an der Stelle an der Holly gerade noch war, war dennoch ihre Figur zu erkennen. Ihre Seele schwebte vor Tisiphone, die nun in die Seelenaugen Hollys blickte. Dann schloß Tisiphone ihre Augen, zog ihre Hand zurück und trat einen Schritt nach vor. Das goldene Licht schien noch einmal hell auf, dann konzentrierte es sich zu einem einzigen Punkt und verschwand in Tisiphones Körper. Tisiphone hatte sich mit Holly vereint.
Als Tisiphone das Gefühl hatte, dass die Vereinigung abgeschlossen war, öffete sie die Augen und blickte Lächelnd zu ihren beiden Schwestern. Es fühlte sich eigenartig an. Sie spürte Hollys Widerstand, doch Tisiphone war stärker und Hollys Seele war noch zu ungeübt und geschwächt, als dass sie es mit Tisiphone hätte jetzt aufnehmen können. "Es geht mir gut" beantwortete sie die ungestellte Fragen ihrer Schwester, dann sah sie zu dem leblosen Körper von Holly. "Legt sie zu ihrem Geliebten." sagte Tisiphone und sie spürte die Trauer von Holly in sich. Dann hob sie ihre Hand erneut und richtete sie auf die zwei leblosen Körper. Sie hatte zwar Hollys Seele in sich, aber sie wußte, dass noch etwas Rest in dem sterbenden Körper war und dieser sollte nun für alle Zeit mit Valandil vereint sein. Goldenes Licht breitete sich abermals aus, diesmal aber um die beiden Körper der Toten. "Nun seit ihr für immer zusammen...." Tisiphone hob ihre Hand und ließ die beiden Körper schweben, kurz darauf wurde das goldene Licht so hell, dass es die Körper vollkommen verschluckte und kaum hatte das Leuchten aufgehört, waren auch Valandil und Holly in die Ewigkeit verschwunden.
"Holly... Valandil!" rief eine schwache und wehrlose Stimme aus dem Hintergrund. Tisiphone wandte sich um zu der Stimme um. "Achja, da war ja noch wer...." lächelte sie und sah wie Ethan versuchte sich an die Bänder von Tisiphones Kleider entlang zu ziehen.
(ja ich weiß, er strotzt nicht gerade von Logik, aber ich wußte nicht wie ichs sonst schreiben soll....
sorry für den langen post, aber da mußte viel rein Hollys Vereinigung mit Tisiphone, Valandils Tod und Ethans Wahnsinn)
"Blondchen?" Tisiphone wandte sich von Samoko ab. Sie hatte ihm gerade zugeflüstert, dass bereits zwei der fünf Nagas getötet worden waren und dass die anderen drei es auch nicht mehr lange machen werden, doch dann hatte sie Ethans Stimme gehört. "Blondchen... haha..." lachte sie, als sie in sehr feminimen Gang auf ihn zuging. Gefolgt von Alekto und Megaira. "Tisiphone, sei vorsichtig. Willst du auch noch ausgelöscht werden?" fragte Alekto sie und mit Megaira vereinbarte Alekto, dass sie nur mehr zu dritt sich einem Gegner widmen würden. Entweder waren sie heute einfach nicht in Form, oder die Jungen waren mächtiger, als sie sie eingeschätzt haben. Und wenn die Jungen schon so fähig waren, wie waren dann erst die Älteren, die Kampferfahreren? Von irgendwoher mußten, die Jüngeren ja auch ihre Kämpfe erlernt haben.
"Was willst du von mir Hexer? Soll ich mich noch einmal um deine Tochter kümmern?" Tisiphone blickte zur Seite, wo sie Nyota vermutete, doch die Kleine war nicht mehr da. Schnell suchte ihr Blick nach ihr, dann entdeckte sie einen alten Bekannten, der bei Nyota stand und ein paar Wendigos, die ihnen näher kamen. "Aber auch wenn ich gerne Babysitten würde, ich glaub sie hat schon ihre Beschäftigung." Erklärte sie Ethan und deutete ihm was sie meinte. Dann beobachtete sie Ethan, wie er geschockt mit ansah, wie Viho sich nah seiner Tochter stellte und wie sich Wendigos auf sie zu bewegten. "Nyota!" stieß Ethan hervor und ließ seine Augen zwischen Wendigos, Viho und Nyota hin und her springen. Tisiophone spürte, wie Ethans Instinkt es war, zu seiner Tochter zu laufen, doch dann änderte sich in Ethan etwas. Tisiphone sah von Ethan weg, zu seiner Tochter und erkannte das, was Ethan ebenso erkannt hatte. Viho tat seiner Tochter nichts, er half ihr! "Noch einer...." knurrte Alekto, die ebenso das Schauspiel um die Wendigos beobachtete. Auch Viho hatte offensichtlich die Seiten gewechselt!
"Nagut, dann kann ich mich ja doch dir gänzlich widmen..." knurrte Tisiphone vor sich hin. Nastjenka, Alvaro, Zaron! und jetzt auch noch Viho. Alle haben sie ihrem Meister den Rücken gekehrt. Für was? Was sollte dieses Gehabe? War deren Hirn immer noch aus Stein oder wie? Oder hat der Stein ihr Herz erweichen lassen, nachdem sie wieder erwacht waren? Aber um das würden sie sich auch später kümmern können. Diesen Verrat an ihren Meister soll nicht ungesühnt bleiben und am meisten freute sich Tisiphone schon darauf, Zaron zurecht zu rücken. Tisiphone hatte unwillkürlich den Blick des Magiers gesucht und als sich ihre Blicke kreuzten, grinste sie dem Magier unheilverheissend zu. Dann widmete sie sich aber wieder Ethan, der immer noch zu Nyota sah. Denn obwohl Viho wohl keine Gefahr mehr darstellte, so waren da immer noch die Wendigos. Tisiphone beobachtete Ethans Mimik und spürte die Gefühle des Hexers. So richtig glücklich darüber, war der Hexer allerdings auch nicht, dass Viho wieder erwacht war und dass dieser sich nun in der Nähe seiner Tochter befand. Tisiphone ging dem Gefühl weiter nach, während Ethan immer noch abgelenkt war und suchte die Wurzel des Gefühls. Welche Bilder waren es, die Ethan es nicht ermöglichten, Viho vertrauen zu schenken? Und dann hatte sie den Grund gefunden und ein böses Lächeln erschien auf ihren Lippen. Leise streckte sie die Hand nach vor, um Ethans Herz zu umklammern. Solange der Hexer abgelenkt war, würde sie ihr leichtes spiel mit ihm haben. Doch dann spürte sie ein schmerzhaftes Brennen an ihrem Arm und als sie zu ihrer Schulter sah, entdeckte sie Blut.
Alekto hingegen hatte den Pfeil gefangen, der Tisiphone verletzt hatte und ohne lange suchen zu müssen, entdeckte sie den Bogenschützen, der zu dem Pfeil gehörte. "Valandil" rief Alekto und lachte auf. Den Elfen hatte sie ja ewig nicht mehr gesehen. Lange Zeit war der Elf in den Wäldern Fantasy Worlds unterwegs und mehrmals war er den schwarzen Bergen zu Nahe gekommen. Aber nicht nur den schwarzen Bergen, auch den Furien war er dabei begegnet und auch der Elf war trotz Krieger noch ein Mann gewesen...
"Schön dich hier zu sehen..." gurrte Alekto, als sie auf ihn zuging. Megaira, die nach Alekto rief um sie zu erinnern, dass sie doch zusammenbleiben wollten, ignorierte Alekto. "Tisiphone!" rief Megaira deswegen nach ihrer anderen Schwester und die blonde Furie verstand sofort. Die Bänder ihres Kleides machten sich selbstständig und erwischten die Fäuste des Hexers. Sie banden sich um die Handgelenke und schließlich auch um dessen Beine, sodass sie ihn in die Knie zwangen. "Ethan, Darling, ich kümmer mich gleich um dich. Versprochen. Zuerst aber muß ich einen alten Bekannten begrüßen...." Tisiphone schickte Ethan einen Luftkuss, der den Hexer plötzlich merkwürdig schlaff werden ließ. Ethan sank zu Boden und sah wehrlos mit an, wie sich die drei Furien um Valandil scharten.
Valandil, der auf die Furien mit entschlossenem Blick zugelaufen war, hörte wie Alekto seinen Namen aussprach und Erinnerungsfetzen durchströmten seine Gedanken. Er erinnerte sich nicht mehr viel an die Zeit, die er im Wald verbracht hatte. Er hatte es Holly oftmals versucht zu erklären, was im Wald mit ihm geschehen war, aber die Erinnerungen waren spurlos verschwunden und nun. Nun kamen sie wieder. Er sah die schwarzen Berge vor sich, die Kämpfe, die er sich mit den Bewohnern dort geliefert hatte. Die Ruine, in die er sich zurückgezogen hatte. Kiras altes Schloss. Und dort waren auch drei Frauen gewesen. Frauen, die ihm versprochen hatten, ihn heimzubringen. Frauen, die ihn mit ihren Worten einlullten und deren Körper sich so unglaublich gut angefühlt hatten. Er wollte es tief in seinem Herzen nicht, denn er wußte, irgendjemand wartete auf ihn zuhause. Und doch hatten sie ihn verführt.
"Alekto..." entgegnte er der Furie und hing seinen Bogen um seine Schulter. "Ich kann nicht erwidern, dass es schön ist euch Weiber wieder zu sehen!" fuhr er Tisiphone an, während er nach seinem Schwert suchte. "Ihr habt mir die Erinnerungen gestohlen, ihr wart es, die mich auf falsche Wege geleitet habt, gebt es zu!" Nun, wo er ihnen wieder gegenüber stand, fielen ihm auch die Worte ein, die sie ihm zugeflüstert hatten. Wie Sirenen, hatten sie versucht ihn davon abzuhalten den Weg zurück in das Dorf zu suchen.
"Aber Valandil.... willst du sagen, du hättest die Stunden mit uns nicht genossen? Ich habe da ganz andere Erinnerungen" meinte Megaira und ging mit offenen Armen auf ihn zu, um ihn mit ihren Fingern zu liebkosen. Doch Valandil war vor ihrer Macht gewarnt. Er kannte die Tricks der Furien bereits und so hob er sein Schwert und legte die Spitze direkt auf ihre Brust. "Kommt mir nicht zu nahe!" sagte er warnend, dann blickte er zu Tisiphone. Ihr war er am meisten verfallen und nun wußte er auch wieso. Ihre Figur, ihre Haare und ihre Augen. Sie hatte ihn an Holly erinnert. "Kommt mir nicht zu nahe!" sagte er noch einmal, als er in Tisiphones blauen Augen blickte und spürte, wie sie es erneut schaffte ihn an sich heran zu ziehen. Sein Schwert sank nieder, doch dann gellte ein Schrei von hinten. "Holly!" Valandil drehte sich um und sah, wie Holly auf ihn zulief. "Nein! bleib weg! Geh zurück in die Stadt!" rief er Holly zu. Er hatte nicht mitbekommen, dass sie ebenfalls hier her gekommen war! Wieso hatte er es nicht mitbekommen.
Die drei Furien beobachteten, wie besorgt Valandil um Holly war und grinsten sich gegenseitig an. Nur Tisiphone hatte einen genaueren Blick auf die Ärztin gelegt und starrte sie förmlich an. Nicht dass sie ihr ähnlich erschien, aber sie hatte etwas ansich. Etwas zerstörersiches und auch heilendes. Sie wußte nicht was es war, aber die Menschin hatte Potenzial. "Holly, geh! Bitte, geh!" Tisiphone beobachtete wie Valandil die Hände von Holly in die seinen nahm und ihr einen kurzen Kuss gab. Küss sie länger,... denn das ist der letzte Kuss, den du ihr gibst... dachte sich Tisiphone, dann hörte sie Samoko hinter sich. "Wir haben keine Zeit für sowas!" sagte Tisiphone verärgert und blickte zu ihren Schwestern. "Unser Herr braucht endlich Ruhe, lasst uns für Ruhe sorgen" und mit diesen Worten fuhren die drei Furien ihre Krallen aus und stürtzen sich auf Valandil. Sie würden Samokos Dämonen jetzt endlich unter die Arme greifen und einen Störenfried nach dem andern beseitigen. Valandil wurde von Holly weg gerissen und mit ein paar schnellen Bewegungen und Schlägen war der Kampf auch schon entschieden. Eine der Furien stieß ihre Krallen in Valandils Hals und der Elf sackte leblos auf dem Boden zusammen.
Holly, die gerade noch versucht hatte, die Furien von Valandil fernzuhalten, stand starr da und blickte auf den leblosen Körper des Elfen. Dann durchfuhr sie ein Schrei, den sie selbst nur von weit weg hörte, während er über den ganzen Platz und in allen Ohren gellte. Sie stürzte auf den blutenden Körper zu, versuchte die Wunden zu heilen, die die Furien hinterlassen hatten, doch es waren zuviele und Valandil hatte bereits zuviel Blut verloren. Das sagte ihr Verstand, ihr medizinisches Wissen. Als sie schließlich einsehen mußte, dass es keinen Sinn hatte, beugte sich Holly mit ihrem tränenüberströmten Gesicht zu Valandils Lippen und küsste ihn ein letztes Mal, ehe sie sich nach den Furien umwandte. Ihr Herz schrie nach Rache und auch wenn sie keine Kriegerin war, sie noch nie ein Schwert in den Händen gehalten oder einen Bogen gespannt hatte. Valandils Tod mußte gerächt werden.
Wie eine Furie lief sie auf Tisiphone zu um ihr die Augen auszukratzen und sie zu verletzen. Blind vor Wut und vollgepumpt mit Adrenalin wollte sie, dass Tisiphone endlich damit aufhörte, sie anzustarren und wenn sie das geschafft hatte, würde sie sich um das Grinsen der anderen Furien kümmern. "Ihr grausamen Weiber! Was hat er euch denn getan! Verschwindet doch endlich!" schrie Holly. Noch einen Schritt und sie hatte Tisiphone erreicht. Doch spürte sie plötzlich Arme um ihre Hüften und Hände auf ihren Schultern und Brüsten. "Nicht so schnell, Holly...." sagte Alekto nah an Hollys Ohr. Megaira und Alekto hatten die Ärztin zurück gehalten. "Lasst sie." sagte Tisiphone in ungewohnt mitfühlender Stimme. "Lasst sie los." Doch Alekto und Megaira schüttelten bloß den Kopf.
"Holly, ich sehe deinen Schmerz. Ich verstehe deinen Schmerz.... Aber so wirst du ihn niemals rächen können." sagte Tisiphone und blickte dann zu ihren Schwestern, die verstanden worauf Tisiphone hinaus wollte. "Wir geben dir viele Gelegenheiten, deine Rache auszuleben. Schließ dich uns an. Werde eine unserer Schwestern und wir werden dir zeigen, zu was Furien, anders genannt auch Rachegöttinnen fähig sind." Tisiphone sah in das ungläubige Gesicht von Holly und wußte schon jetzt, dass sich die Ärztin ihnen niemals anschließen würde. Zu groß war die Liebe zu Valandil und zu hoch ist nun der Hass auf die Mörderinnen, ihres Geliebten. Dennoch hatte Tisiphone den Eindruck, dass da ein Funke von Neugier in Hollys Blick war und Tisiphone hatte sich vorhin nicht getäuscht. Die Menschin hatte Potenzial und vorallem wollte sie die Fähigkeit der Menschin haben. Sie wollte heilen können.
"Holly, entweder schließt du dich uns freiwillig an, oder ich werde dich.... " Holly spuckte Tisiphone ins Gesicht und unterbrach die Furie. Das war wohl Antwort genug und mit einem Nicken bedeutete sie ihren Schwestern, dass sie Holly fest halten sollten. wie vorhin bei Ethan hob Tisiphone ihre Hand, doch nun legte sie die Hand auf Hollys Brust und ihre langen Fingernägel krallten sich in das Herz der Ärztin. "Du hast es nicht anders gewollt. Ich kann dich nicht gehen lassen, du hast etwas, das ich besitzen möchte." sagte Tisiphone, während Holly zu schreien begann. "Aber keine Sorge, tot wirst du auch nicht sein...." dann packte Tisiphone das Herz fest in ihre Hand und plötzlich übertauchte ein goldener Schein ihren Arm und dann ihren ganzen Körper und sog auch den Körper von Holly ein. Alekto und Megaira traten einen Schritt zurück und nahmen den leblosen Körper Hollys mit. Doch an der Stelle an der Holly gerade noch war, war dennoch ihre Figur zu erkennen. Ihre Seele schwebte vor Tisiphone, die nun in die Seelenaugen Hollys blickte. Dann schloß Tisiphone ihre Augen, zog ihre Hand zurück und trat einen Schritt nach vor. Das goldene Licht schien noch einmal hell auf, dann konzentrierte es sich zu einem einzigen Punkt und verschwand in Tisiphones Körper. Tisiphone hatte sich mit Holly vereint.
Als Tisiphone das Gefühl hatte, dass die Vereinigung abgeschlossen war, öffete sie die Augen und blickte Lächelnd zu ihren beiden Schwestern. Es fühlte sich eigenartig an. Sie spürte Hollys Widerstand, doch Tisiphone war stärker und Hollys Seele war noch zu ungeübt und geschwächt, als dass sie es mit Tisiphone hätte jetzt aufnehmen können. "Es geht mir gut" beantwortete sie die ungestellte Fragen ihrer Schwester, dann sah sie zu dem leblosen Körper von Holly. "Legt sie zu ihrem Geliebten." sagte Tisiphone und sie spürte die Trauer von Holly in sich. Dann hob sie ihre Hand erneut und richtete sie auf die zwei leblosen Körper. Sie hatte zwar Hollys Seele in sich, aber sie wußte, dass noch etwas Rest in dem sterbenden Körper war und dieser sollte nun für alle Zeit mit Valandil vereint sein. Goldenes Licht breitete sich abermals aus, diesmal aber um die beiden Körper der Toten. "Nun seit ihr für immer zusammen...." Tisiphone hob ihre Hand und ließ die beiden Körper schweben, kurz darauf wurde das goldene Licht so hell, dass es die Körper vollkommen verschluckte und kaum hatte das Leuchten aufgehört, waren auch Valandil und Holly in die Ewigkeit verschwunden.
"Holly... Valandil!" rief eine schwache und wehrlose Stimme aus dem Hintergrund. Tisiphone wandte sich um zu der Stimme um. "Achja, da war ja noch wer...." lächelte sie und sah wie Ethan versuchte sich an die Bänder von Tisiphones Kleider entlang zu ziehen.
(ja ich weiß, er strotzt nicht gerade von Logik, aber ich wußte nicht wie ichs sonst schreiben soll....
sorry für den langen post, aber da mußte viel rein Hollys Vereinigung mit Tisiphone, Valandils Tod und Ethans Wahnsinn)