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Serienkritik: The Tudors - Season 1

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Elenia

...sunshine...
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14 Januar 2003
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Quasi als Gegenveranstaltung zu König Fußball lieferte uns Pro7 in diesem Juni die historische Erfolgsserie „The Tudors“ des amerikanischen Senders Showtime, die mit einem Überraschungserfolg im letzten Jahr sogar für den Golden Globe nominiert und einem Emmy ausgezeichnet wurde. Zwar konnte man bei uns natürlich von vorneherein keine überragenden Quoten erwarten – die gab es natürlich für die Spiele der EM – aber für diese Konkurrenz schaffte es die Serie doch auf beachtliche Zuschauerzahlen.
Und das ist eigentlich auch gar nicht so verwunderlich, denn die atemberaubende Ausstattung mit herrlichen und opulenten Kostümen, ein absolut überzeugender und wunderbar spielender Jonathan Rhys Meyers als König Henry VIII., um den die Serie sich dreht – der meiner Meinung nach auch noch absolut umwerfend aussieht ;) – und natürlich auch perfekt gecastete Nebendarsteller hauchen der Vergangenheit neues Leben ein.
Natürlich kann man dabei nicht immer hundertprozentige Geschichtstreue erwarten, da die Serie in erster Linie natürlich unterhalten möchte. Und so stirbt zum Beispiel auch Henry Fitzroy – der Sohn König Henrys VIII. – in „The Tudors“ bereits als Kleinkind, in Wirklichkeit jedoch erst mit 17. Dagegen erfährt man, auch wenn sich bisher noch nicht so dafür interessiert hat, gut verpackt über europäische Friedensabkommen, die Entwicklung des lutheranischen Glaubens und die sich immer mehr anbahnende Gründung der anglikanischen Kirche.
Aber so etwas kann man bei der spannenden Gestaltung um Mord, Intrigen, Sex und Ehebruch durchaus vernachlässigen. Denn für den Geschichtsunterricht ist die Serie nun wirklich nicht gedacht.
Das wird einem auch bereits in den ersten zehn Minuten klar, wenn König Henry erklärt, dass er jetzt zum „Spielen“ geht und ihn die nächste Szene darauf sehr beschäftigt mit einer wunderhübschen, halbnackten jungen Frau zeigt.
Handlungsmäßig kann man kaum mehr so gut verpacken und die einzelnen Stränge sind dabei gut miteinander verwoben, dennoch versteht man auch, was los ist, wenn man sich bisher nicht für die Politik der damaligen Zeit interessiert hat. Und dabei lässt sich alles irgendwie darauf reduziert, dass Henry endlich seinen Stammhalter braucht.
Dabei faszinieren mich an der Serie, natürlich neben der wunderbaren Ausstattung besonders die Schauspieler und ihre Darstellung der Charaktere. Vor allem Jonathan Rhys Meyers bringt eine unglaubliche Vielfalt an glaubwürdigen Emotionen rüber und schafft es sogar, dem doch etwas machohaft und manchmal cholerisch veranlagtem König glaubwürdige Gefühle für die wichtigen Frauen in seinem Leben einzuhauchen. Aber auch Sam Neill, vielen wohl noch bekannt aus Jurassic Park, überzeugt als intriganter Kardinal Wolsey, der gerne mal seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellt und ebenso glaubhaft enttäuscht reagiert, als er dann eben nicht zum Papst gewählt wird.
Ich hoffe, dass sich vielleicht einige, die die Serie wegen der EM bisher nicht verfolgt haben, von meiner Begeisterung ein bisschen anstecken haben lassen. Und für alle, die bereits Fans der Serie sind, kann ich nur sagen, dass Henry ja schließlich insgesamt sechs Frauen hatten und es aufgrund des bisherigen Erfolgs der Serie nicht verwunderlich wäre, sollten wir noch die Geschichte aller dieser Frauen auf dem Bildschirm zu sehen bekommen.
Die zweite Staffel ist in Amerika bereits ausgestrahlt worden, eine dritte wurde bestellt.


Das Diskussionsthema zur Serie findet ihr hier
 
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