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[ Friends ] - Der Geist von Weihnacht

Shade

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Der Geist von Weihnacht

Still lag die Gegend da.
Ausnahmsweise war sie in Schnee gebettet und strahlte geradezu in einem hellen weiß und zahlreichen bunten Lichtern, die sich um hohe Tannen rankten oder auf der Nase von Rentieren trohnten, die Schlitten samt Weihnachtsmännern quer über die Dächer zogen.
Eines der Häuser strahlte besonders prächtig.

„Meinst du nicht, dass das zu viel war, Monica?“
Ross, der zuvor noch durch das Fenster hinaus in den Garten geschaut hatte, warf seiner Schwester einen skeptischen Blick zu. Empört fuhr diese auf und stemmte die Hände in die Hüften.
“Frag doch mal Chandler“, sprach sie mit einem vernichtenden Seitenblick zu ihrem Mann. Rasch hatte dieser die Hände gehoben und blickte mit einer selbstsicheren Unschuldsmiene drein, jedoch unterbrach er sie nicht.
„Mir hätten die Lichterketten gereicht, aber Mr. Bing hier musste Santa Clause und seinen Elfenfreunden ja das reinste Vergnügungsparadies bauen!“
Joey, der den Kopf lautlos aus dem Kühlschrank hervorstreckte, grinste breit, wenn auch kauend.
„Also das hatte ich jetzt nicht gemeint...“, gab Ross zu, schob die Vorhänge erneut beiseite, um den Garten beobachten zu können.
„Aber die Nachbarskatze scheint Probleme mit den Farbdämpfen zu haben...“
Mitleidig verfolgte er den torkelnden Weg der schwarzen Katze über den weißen Schnee. Das Tier kippte zur Seite, schaffte es jedoch sich wieder aufzurichten, um in Richtung Heimatgarten weiterzuwanken. Mittlerweile erstrahlte die Katze im selben leuchtenden weiß, wie der Schnee es tat.
„Joey hat heute morgen einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben müssen... mit blauer Farbe auf den gefrorenen Schnee.“
Die Wut war ihr und dem Blick, den sie Joey widmete, deutlich anzusehen.
„Aber wie will der Weihnachtsmann meinen Brief denn sonst lesen? Auf die Post kann man sich nicht verlassen...“, rechtfertigte sich Joey mit enttäuschter Miene, versteckte sich aber bald wieder hinter der Tür des Kühlschrankes.
„Furchtbar!“, setzte Monica fort, beachtete gar nicht, was Joey gesagt hatte.
„So etwas kann man ja niemandem zumuten. Ich habe Chandler sofort in den nächsten Baumarkt geschickt, um weiße Farbe zu kaufen.“
„Die Idee kam von mir“, meldete sich Phoebe zu Wort, jedoch beachtete angesichts Monicas hochrotem Gesicht niemand ihre Aussage.
„Und dann habe ich den blauen Schnee umgefärbt...“
Rachel lachte kurz auf, hatte sich aus Neugierde längst an Ross geklammert, um selbst hinauszublicken. „Aber wieso riecht es dann, als hättest du den gesamten Vorrat an Farbe aufgekauft?“
„Naja...“, Monica wich dem Blick ihrer Freundin aus, schaute beschämt zu Boden, „Der Rest des Schnees wirkte so...“
„Dreckig?“, beendete Ross mit einem spöttischen Unterton den Satz seiner Schwester.
Beleidigt rümpfte die Schwarzhaarige ihre Nase. „Ja, dreckig!“

„Wollen wir nicht endlich mit der Bescherung anfangen?“, stieß Joey hervor. Der Kühlschrank, den er mit dem Fuß zugetreten hatte, schepperte, während er sich die Finger leckte.
„Au ja!“ Phoebes Gesicht erstrahlte, als die anderen nickend zustimmten. Während Rachel, Ross im Schlepptau, zum Sofa trippelte, Chandler, als Monica gerade wegschaute, einfach über die Sofalehne sprang, Joey sich im Schneidersitz vor dem stilvoll geschmückten und mit bunten Geschenken untergrabenen Weihnachtsbaum niederließ und Monica sich auf dem Sessel eingefunden hatte, hatte Phoebe einen schwarzen Koffer geholt. Gespannt setzte sie sich, legte den Koffer auf ihren Oberschenkeln ab und begann aufgeregt mit den Nägeln darauf zu trommeln.
Joey blickte sie bereits erwartungsvoll an, da öffnete sie den schwarzen Kasten und zog 5 CDs hervor, eine Gitarre blieb einsam zurück. Mit strahlendem Blick stand sie auf, händigte jedem ihrer Freunde eine der CDs aus und begann zu sprechen.
„Das ist von mir und Mike für euch.“, kurz unterbrach sie, um die Abwesenheit ihres Mannes zu erklären.
„Ihr wisst ja... er hat sich eine ziemlich üble Grippe eingefangen, die er einfach nicht losbekommt. Ich habe alles versucht, aber selbst meiner Großmutter ist nichts eingefallen...“
Auf die Erklärung hin zog Chandler zog die Augenbraue hoch, verkniff es sich jedoch zu erwähnen, dass ihre Großmutter doch längst verstorben sei, im Angesicht der Tatsache, dass sie noch vor einigen Jahren glaubte, die Reinkarnation ihrer Großmutter in einer entlaufenen Katze gefunden zu haben.
Besorgt erhob Monica das Wort: „Der Arme... Hoffentlich geht es ihm bald besser.“
„Was... ist das eigentlich für eine CD?“, brachte Rachel neugierig ein, da das Cover nur der Schriftzug „Phoebe Buffay“ zierte.
„Das“, Phoebe deutete auf eine der CDs und erstrahlte erneut, „ist ein Best Of meiner selbstkomponierten Songs. Ist das nicht toll? Ich weiß doch, wie euch meine Musik gefällt.“
„Oh ja“, gab Ross mit einem hinter einer unbedeutenden Handbewegung versteckten Augenrollen von sich, während Rachel nur ein gezwungenes Lächeln aufsetzte.
Von Monica hingegen kam ein sehr authentisch geheucheltes „Dankeschön“, auch Chandler gab auf einen Stoß des Ellebogens seiner Frau in seine Seite ein „Danke“ von sich. Einzig Joey drehte die CD begeistert in seinen Händen, bewunderte dabei aber eher die CD, als die Möglichkeit Phoebes Talent nun den ganzen Tag rauf und runter hören zu können.
„Soll ich euch etwas vorspielen?“, schlug die Musikerin voller Elan vor.
„Äh... Nein nein...“, erwiderte Monica hastig, auch die anderen schienen beunruhigt, worauf Phoebe etwas verletzt reagierte, „Wir wollen doch die anderen Geschenke neben deinem nicht allzu schlecht aussehen lassen, oder?“
Kaum hatte ihre schwarzhaarige Freundin den Satz beendet, erhellte sich Phoebes Gesichtsausdruck wieder.
„Achso!“, stellte sie überzeugt fest und gab somit die nächste Runde frei.
„Ich will!“, stieß Joey hervor und hastete aus dem Sitzen zum Baum, um die vielen in Plastiktüten gewickelten Geschenke zu greifen, und sie an seine Freunde zu verteilen. Voller Erwartung und mit übergroßen Augen, betrachtete er die Runde, als diese die äußerst kreative Verpackung zu Boden warfen und irritiert auf die Kürbisfratzen in ihren Händen blickten.
„Joey? Was ist das?“, kam es ihm fast einstimmig entgegen.
„Na Kürbisse!“, er schüttelte den Kopf, als wäre er erschüttert von der mangelnden Intelligenz der anderen, setzte dann aber belehrend fort: „Kürbisse vertreiben böse Geister.“
„Also das“, warf Ross mit akademischem Blick ein, „war uns schon klar.“
Rachel würgte jedoch weitere belehrende Sprüche ab, indem sie ihre Nägel in Ross rechtes Bein krallte.
„Schön, das ist mal was anderes, nicht das übliche, was man sonst immer schenkt.“, bedankte sie sich im Namen aller bei Joey.
Bevor Rachel und Ross die kleinen Kärtchen verteilen könnten, die sie bereits gegriffen hatte, erhob Monica das Wort und zog ein kleines Päckchen hervor, dass sie ihrem Mann hinreichte.
„Das kam gestern an – von deinem Va... deiner Mutter“, versicherte sie Chandler, war sich dabei letztendlich aber selbst gar nicht mehr so sicher.
Verwirrt blickte Chandler das Päckchen an, nahm es dann entgegen und öffnete es, während er den anderen immer wieder skeptische Blicke zuwarf. Kaum aber, da er einen kleinen Blick auf den Inhalt werfen konnte, riss er das übrige Papier in einer hektischen Bewegung vom eigentlichen Geschenk weg.
„Das ist ja...“, voller Begeisterung und mit einem Leuchten in den Augen hob er das Kosmetik-Köfferchen in die Luft, „Das wird an mi... äh... Monica sicher toll aussehen“, beendete er den Satz weit weniger überzeugt, als er ihn begonnen hatte, und reichte das Geschenk an seine Frau weiter.
Nachdem Ross und Rachel sich ein Lachen verkneifend angesehen hatten, gingen sie durch die Runde und drückten einem jeden eine der Karten in der Hand. Die Karten waren selbstgebastelt, Rachel hatte sie in sorgfältiger Arbeit aus zahlreichen alten Photos zusammengeklebt.
Empört blickte Joey von der Karte hinauf zu Rachel und Ross: „Und ich habe 12 Dollar pro Kürbis bezahlt?“
„Joey!“, schimpfte Monica.
„Auf so etwas kommt es doch bei Weihnachten nicht an.“, ergänzte Phoebe.
„Hast du denn noch nie etwas vom Geist von Weihnacht gehört?“, fügte Chandler hinzu.
Wissend stemmte Joey seine Hände in seine Hüfte.
„Aber natürlich. Oder was meint ihr, wieso ich euch die Kürbisse geschenkt habe?“
 
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