• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

[Charmed] - Die Charmed-Weihnachtsgeschichte

Werbung:
Vierter und letzter Teil

Rowan, erschöpft und mit den Nerven am Ende, ließ sich nach ihren beiden nächtlichen Ausflügen aufs Bett niedersinken. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wangen. Sie dachte an Bobby und plötzlich war ein stechender Schmerz in ihrer Brust. Sie wusste, dass er sterben würde. Das hatte sie aus Pipers Augen lesen können. Dabei war er noch so klein! Rowan versuchte nicht daran zu denken und schloss die Augen.
„Los, Phoebe“, flüsterte Prue, als sie Piper vor sich erscheinen sah. „Dein Auftritt.“ Phoebe lächelte nervös, umarmte Prue kurz und machte sich dann auf den Weg zu Rowan.

Unterdessen saßen Paige und Leo teetrinkend in der Küche. Leo streichelte Paige über die Schultern, da diese angefangen hatte zu weinen. „Dabei wollte ich nur ein schönes Weihnachtsfest feiern. Das ist nicht fair.“ Sie schniefte und nahm sich ein Taschentuch zur Hand.
„Paige, die Unschuldigen gehen immer vor und das weißt du“, erwiderte Leo in leicht tadelndem jedoch auch verständigem Ton. Paige seufzte und versuchte sich zusammenzunehmen. Sie schluchzte noch kurz auf, dann umarmte sie Leo und stieß unter Tränen hervor: „Du hast Recht, es tut mir Leid. Ich nehme mich zusammen.“ Leo lächelte sie stolz an und zusammen redeten sie weiter, bis die Geschichte zu ihrem Ende kam.

Rowan, gerade am Einschlafen, hörte ein Geräusch und fuhr hoch. Was war das gewesen? War diese Nacht denn noch nicht vorbei? Sie seufzte, richtete sich auf, nahm einen Schatten wahr und murmelte tonlos: „Wer ist denn nun da?“
Phoebe, die gerade ins Zimmer gehaucht war, trat näher ans Bett heran und betrachtete Rowan neugierig und sorgenvoll zugleich. Mit leiser, aber deutlicher Stimme begann sie zu sprechen: „Ich bin Phoebe und für dich bin ich der Geist der Zukünftigen Weihnacht. Wie Prue und Piper bin ich eine Schwester von Paige. Aber das soll jetzt nicht von Belangen sein.“
Rowan nickte, ohne den Sinn der Worte wirklich zu erkennen. Es war wie bei den anderen beiden auch. Sie fühlte sich verzaubert, in den Bann gezogen, und unfähig dem Willen ihrer Besucherinnen nicht zu gehorchen.
Phoebe sprach nun weiter, nachdem sie Rowans Nicken als Einverständnis interpretierte: „Komm mit. Auch ich möchte dir noch einiges zeigen.“ Sie fasste Rowan an der Hand. „Aber...“, stammelte diese, als sie ihre Sprachlosigkeit einen Moment überwand. „Aber was ist mit Bobby?“ Sie hatte den armen kleinen Jungen in seinem Rollstuhl nicht vergessen. Sie konnte ihn nicht aus ihren Gedanken verbannen. „Ich sehe nur einen leeren Rollstuhl, der in einer Ecke steht.“ Phoebe blieb etwas kurz angebunden, denn schon stand sie mit Rowan nicht mehr im Schlafzimmer. Rowan bemerkte die Veränderung im ersten Moment nicht, war sie doch von Phoebes Worten geschockt. Obwohl sie es geahnt hatte, war der Schock, den Phoebes Worte in ihr auslösten, trotzdem groß.
 
Nach einigen Minuten des Schweigens, in denen Rowan wie erstarrt vor sich hinblickte, unfähig, die Umgebung zu identifizieren und ein Wort herauszubringen, gelang es ihr schließlich doch, sich aus der Erstarrung zu lösen und mühsam stammelte sie einige Worte: „Wo, wo sind wir hier?“ Verunsichert schaute sie sich um und zog fröstelnd ihren Nachtmantel enger um sich. Erst jetzt erkannte sie ihre Umgebung. Lange war sie nicht mehr hier gewesen. Das letzte Mal, als ihr Onkel starb. Denn sie befanden sich mitten auf dem Zentralfriedhof der Stadt. Auch wenn Rowan gedacht hatte, dass sie nach dieser ereignisreichen Nacht nichts mehr schocken konnte, war sie dennoch überrascht. Was taten sie hier? Sie blickte Phoebe verzweifelt und fragend zugleich an, doch diese reagierte nicht auf ihre lautlosen Fragen, sondern blickte sie nur stumm und traurig an.

„Was, was wollen wir hier?“ Wortlos deutete Phoebe auf einen Grabstein, der genau vor ihnen stand. Rowan musste sich anstrengen um im Dunkeln den Namen zu erkennen, wusste sie auch nicht wirklich, worauf Phoebe hinauswollte. Dann war es ihr als fasste eine kalte, grausame Hand nach ihrem Herzen und drückte zu. Sie keuchte auf. Das konnte nicht sein. Nein! Rowan stieß einen leisen Schrei aus und trat näher. „Was? Wieso?“
Phoebe blickte sie an, traurig und wehmütig. „Du kannst es lesen. Du siehst, dass auf diesem Grabstein ROWAN SLOOTEE eingemeißelt ist.“ „Das ist mein Grab? Wieso? Wie? Woran bin ich gestorben? Und wann? Warum steht nicht eine einzige Kerze auf meinem Grab?“
Rowan, völlig unter Schock stehend, stellte stotternd alle Fragen, die ihr in den Kopf kamen, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Sie tot? Niemals! Das konnte nicht sein. Sie war doch lebendig! Trotzdem ragte hier drohend ihr eigener Grabstein von der kalten Wintererde auf in den Nachthimmel.
Phoebe schaute sie weiter unglücklich an. „Gestorben bist du erst letzte Nacht, also in einem Jahr, aber keiner ist gekommen dir die letzte Ehre zu erweisen. Sie wollten dich nur so schnell wie möglich unter die Erde bringen.“
Der Schrecken stand Rowan nun deutlich ins Gesicht geschrieben. Nach Pipers „Besuch“ hatte sie gedacht, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte. Wie hatte sie nur so naiv sein können? Dies hier war die schrecklichste Erfahrung, die sie je gemacht hatte. Sie versuchte Phoebes Worten zu folgen, doch sie verstand deren Sinn nicht.
„Aber kein einziger ist gekommen? Wieso nicht? Niemand, wirklich niemand?“ „Tut mir leid, aber es stimmt. Niemand kam.“ Phoebe mochte Rowan nicht in die Augen sehen.
„Du weißt auch warum, Rowan. Du bist hart und kalt geworden. Alle Freunde traten aus deinem Leben, du vergraultest alle.“
„Gibt es denn keine Hoffnung mehr für mich? Warum quälst du mich damit, wenn mein Schicksal schon bestimmt ist?“ In Rowan stieg Panik auf. Sie erschrak bei dem Gedanken, dass sie ja dann nur noch ein Jahr zu leben hätte.
"Wie dein Leben weitergeht, liegt in deinen Händen, doch wenn du so weiterlebst wie bisher, wird es so enden, wie du es heute Nacht gesehen hast.“ Rowan ergriff Phoebes Hand. „Ich verspreche, ich werde mich bessern! Ich werde ab morgen ein anderes Leben führen!“ Phoebe antwortete nichts mehr. Sie erkannte in Rowans Augen den Eifer des Augenblicks, eine Gefühlsregung, die wohl jeder Sterbliche in ihrer Situation gezeigt hätte. Im letzen Moment nach Strohhalmen zu greifen, das war weder für sie noch für viele andere etwas Ungewöhnliches. Doch Phoebe meinte auch noch etwas Tiefergehendes in den Augen ihres Gegenübers zu sehen. Neben dem Schock und dem spontanen Willen etwas zu ändern, war da vielleicht auch die Einsicht. Die Einsicht, dass sie die letzte Chance, die ihr hier gegeben wurde, nicht verspielen durfte.

Phoebe brachte Rowan zurück in ihr Bett. „Es liegt nur an dir.“ Mit diesen Worten verschwand sie.

Am Morgen des ersten Weihnachtstages stand Rowan wie gewöhnlich früh auf, doch sie ging nicht wie sonst direkt ins Büro. Die Schrecken der vergangenen Nacht saßen noch tief in ihren Knochen und so ging sie als erstes an ihren PC. Von dort aus spendete sie zunächst via e-Banking eine größere Summe an Amnesty International, Unicef und weitere Hilfsorganisationen. Dann fuhr sie in einen 24-Stunden-Shop, wo sie alles für ein wirklich großzügiges Weihnachtsessen einkaufte. Mit diesem Festmahl fuhr sie dann zum Kinderheim, dass ihr die Schwestern in der letzten Nacht gezeigt hatten. Es war die Zeit gekommen wieder zu ihrem alten Ich zurückzufinden, die lebensfrohe Rowan unter dem ganzen Staub des Geizes und der Verbitterung wieder hervorzuholen. Sie realisierte, dass ihr gnädigerweise eine allerletzte Chance gegeben worden war, das Ruder herumzureißen und ihr Leben wieder auf die richtige Bahn zu lenken. „Das Ruder herumreißen...“, murmelte sie, während sie mit voll beladenen Tüten in den Händen die Treppen zum Kinderheim erklomm.

Phoebe war in der Zwischenzeit zu Piper und Prue zurückgekehrt. Sie wusste, dass sie ihre Aufgabe erfüllt und in Rowan den Drang geweckt hatten ihr Leben zu verändern. Mehr konnten sie nicht tun. Nun lag es ganz allein an der jungen Frau, den Eifer des Moments in den Alltag hinüber zu retten.
Ihre Aufgabe hatten sie also erfüllt. Jetzt konnten sie sich endlich dem eigenen Weihnachtsfest zuwenden. Ein Wunsch brannte Phoebe auf der Seele: „Prue, kannst du noch eine Weile bei uns bleiben?“, fragte sie ihre älteste Schwester. Sie wusste, dass Prue sie wieder würde verlassen müssen, jedoch bestand vielleicht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Weihnachtsfest. „Nur bis Mitternacht des ersten Weihnachtstages, Phoebe. Der Zauber wirkt für die Dauer des ersten Weihnachtstages.“ Piper schaute sie strahlend an. „Dann kannst du ja Paige kennen lernen!“
 
Gemeinsam machten sich die Schwestern der alten Macht der Drei auf zum Manor, wo Paige und Leo noch immer in der Küche beunruhigt auf Pipers und Phoebes Rückkehr warteten. Der Zauber, der Piper und Phoebe aus dem Dachboden zu Prue gebracht hatte, kehrte seine Wirkung um und transportierte die drei Schwestern auf den Dachboden zurück. Als Paige Geräusche in der obersten Etage wahrnahm, sprang sie auf und rannte die Treppen hinauf. „Hoffentlich sind die beiden noch heil! Lass sie gut zurückgekommen sein!“ Fast stolperte sie durch die Tür des Dachbodens und blieb dann wie angewurzelt stehen. „Prue?“, brachte sie ungläubig hervor.
Phoebe und Piper, die ihre große Schwester nach dem Zauber noch immer an den Händen hielten, sahen die Mischung aus Ungläubigkeit, Freude und Unbehagen auf Paiges Gesicht, so war es doch Prue, die Paige verzweifelt versucht hatte zu ersetzen, als Shax die alte Macht der Drei zerstört hatte. Die verlorene Tochter hatte so hart gearbeitet um ihren Schwestern die ältere Schwester zu ersetzen. Sie hatte in ihnen eine Familie und mit ihnen zusammen eine Bestimmung gefunden. Neben ihrer Unsicherheit überkam Paige jedoch auch eine unglaubliche Freude. Wie oft hatte sie sich gewünscht Prue kennen gelernt zu haben. Sie hatte Pipers und Phoebes Schmerz so nah miterlebt, als sie Prue verloren hatten, dass sie nun auch deren große Freude nachempfinden konnte die ältere Schwester wieder bei sich zu haben.
Prue, die Piper und Phoebe mittlerweile losgelassen hatten, sah Paige offen und lächelnd an, ging ein paar Schritte auf sie zu und nahm die verdutzte kleine Schwester in den Arm. Zunächst wusste Paige gar nicht wie sie reagieren sollte, doch Prues Herzlichkeit ließ alle Unsicherheit verschwinden. Paige erwiderte die Umarmung. Als die beiden sich wieder losließen, trat Prue einen Schritt zurück und sagte: „Paige, es ist so schön dich endlich richtig kennen lernen zu dürfen! Auch wenn ich nicht lange bleiben kann. Einmal mit euch allen den Weihnachtstag verbringen zu dürfen ist das beste Geschenk, das ich mir hätte wünschen können.“
Während sie das sagte, traten Phoebe und Piper an Paige und Prue heran und lächelten mit Tränen in den Augen. Wie Recht Prue doch hatte! Phoebe breitete ihre Arme aus und die drei anderen verstanden. Sie traten nah zueinander und umarmten sich. Lange blieben sie so stehen. Viel gab es zu sagen, aber eine Umarmung bedeutet oft mehr als tausend Worte.
 
Der letzte Teil der Weihnachtsgeschichte hat mir persönlich sehr gut gefallen.

Ich war am Freitag erst in einem Theater, in dem dieses Stück gespielt wurde und so jetzt im Vergleich hat eure FF den Aussagekern sehr gut getroffen und ist auch gut geschrieben.
Die Geschichte hat mir wirklich gefallen!
 
Werbung:
WOW! Geil. Das ist voll die hamma Geschichte GRoooooooßes Lob. Du solltest echt Buchautorin oder so werden.
 
Zurück
Oben