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Der kleine Eisbär

StillesWasser

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2 Februar 2003
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3.816
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Wien
Wie einige Mitglieder ja wissen, habe ich eine Art "kindliche Weihnachtsgeschichte" für jemanden geschrieben, der mir viel bedeutet. Cordi, diese Geschichte ist dir, und nur dir, gewidmet. :)

Jedoch würde ich gerne wissen, ob sie anderen Mitgliedern auch so gut gefällt. Würde gerne wissen, was ihr dazu sagt. Los, her mit der Kritik! :D



Der kleine Eisbär

Langsam und zögerlich öffnete der Eisbär seine winzigen Äuglein, die noch gar nicht geöffnet werden wollten, waren sie noch schläfrig und schwer. Der kalte, heulende Wind, welcher durch die riesigen Berge und Eisgletscher hinweg über schneebedeckte Ebenen raste, drang in seine Ohren und weckte ihn unsanft aus seinem schönen Schlaf. So gerne hätte er noch ein paar Stunden geschlafen, so gerne hätte er sich noch in sein weiches Fell gekuschelt, welches ihn während der kalten Tage die nötige Wärme spendete. Bevor er sich erhob, streckte er sich kurz und gähnte so laut, dass noch lange, nachdem er aufgestanden war, ein Echo des Gebrülls im Tal zu hören war. Der Eisbär war alles andere als groß und stark, zumindest noch nicht, vielmehr war er noch ein kleiner und geduldiger, aber auch ein verspielter, neugieriger und dickköpfiger Eisbär, der völlig einsam in der Wildnis lebte und gerade in diesem Moment einen schrecklich großen Hunger hatte. Seit er sich selbst um seine Nahrung kümmern konnte, lebte er von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt, kommt in jeder Familie irgendwann der Zeitpunkt, an dem das Junge sich zum Erwachsenen weiterentwickelt und sich auf den Weg macht, die große, weite Welt zu erkunden.
Verschlafen blickte sich der Eisbär um, überlegte, welche Richtung er nach Nahrung erkunden sollte. Seine Umgebung, bestehend aus einer großen, mit Schnee bedeckten Ebene, ein paar Gletschern und Bergen, hatte nur wenig anzubieten, jedoch flog aus dem Norden, ein angenehmer, frischer Duft von Meerwasser, gewürzt mit einem Hauch Lachs, in seine Nase. Im Gegenteil zu den anderen Eisbären, welche Robbengerichte bevorzugten, war er ein Feinschmecker, der ausschließlich Lachs aß, sofern es einen gab. Er machte nur eine Ausnahme, wenn gerade kein Lachs weit und breit zu finden war und sein Magen annähernd so laut vor Hunger schrie, wie er selbst brüllen konnte. Durch den verführerischen Duft angezogen, begab er sich, mit dem heulenden Wind im Rücken, in Richtung Norden.
Der Schnee, durch den er stapfte, glänzte im reinsten Weiß und war so pulvrig weich, dass es keine Seltenheit war, dass er vor lauter Verspieltheit gegen einen Hügel sprang und darin versank. Der Hügel gab sofort nach und der Eisbär rutschte etwas hinab, jedoch nie ganz hinunter auf den gefrorenen Erdboden. Es machte ihm Spaß, im Schnee zu spielen oder wie ein Eiskunstläufer an frei liegenden, gefrorenen Stellen zu gleiten, jedoch dachte er im Moment nur an eines, seinen Hunger möglichst bald zu stillen. Am Ufer angekommen, beobachtete er das im Wasser tobende Geschehen, während er sich gemütlich hinlegte und den richtigen Zeitpunkt abwartete. Doch lange hielt es der kleine Eisbär nicht aus, nur die Beute im Kopf, sprang er in das eiskalte Meer und versuchte einen Fisch mit seinen Pratzen zu erwischen. Zuerst sah es so aus, als hätte der Eisbär kein Glück, doch nach einer Weile, er dachte schon an eine Aufgabe, hatte das Glück anscheinend Mitleid mit dem kleinen Bären und er fing mit einem Pratzenhieb zwei der fliehenden Lachse.
Glücklich und zufrieden, jedoch völlig durchnässt legte er sich neben das Ufer und aß seine gefangene Beute, zwei der größeren Fische, die in der kalten See schwammen. Die Hälfte des ersten Fisches hatte er bereits vertilgt, da hörte er ein seltsames, ihm näherndes Geräusch an seine Ohren dringen, welches zuerst noch sehr unverständlich war. Je mehr sich das Geräusch, welches sich wie ein Rasseln anhörte, näherte, desto neugieriger wurde er. Gespannt blickte der Eisbär in den Süden, von wo er gekommen war. In der Ferne sah er am Ende des Horizonts, dort, wo der Schnee und die Berge verschwanden, einen Fleck, der immer größer wurde. Es dauerte nicht lange, da konnte der kleine Eisbär erkennen, was auf ihn zukam. Es war ein Schlitten, in einem knalligen Rot, verziert mit wunderschönen, in Gold glänzenden Leisten, gezogen von neun Rentieren, welcher näher und näher kam, bis er schließlich am Ufer neben dem Eisbären stoppte, um Rast zu machen.

„Ho-Ho-Ho, wen haben wir denn hier? Einen kleinen Eisbären, ganz alleine in der Wildnis?

Kurz hielt er Inne, der Mann mit der kräftigen, jedoch freundlichen und warmen Stimme, stieg stöhnend von seinem Schlitten und strich sich, als er wieder Boden unter seinen Füßen spürte, mit seiner rechten Hand immer wieder durch seinen langen, weißen Bart, zuerst ernst blickend, dann aber doch seiner Freude unterlegen und lächelnd. Er sah kurz in die Richtung, von der er gekommen war, bevor er sich dem Eisbären erneut zuwandte.

„Nach dir müssen sie suchen, böse Männer, die Spuren eines Eisbären im Schnee fanden und ihn wegen seines Pelzes und Fleisches jagen wollen. Nimm dich in Acht vor ihnen, kleiner Eisbär…“

Als der kleine Eisbär die Worte des Mannes hörte, welcher vor ihm stand, blieb ihm der Fisch im Halse stecken. Ängstlich zog er sich einige Schritte zurück und krümmte sich zusammen. Seine Angst galt nicht dem Manne in der roten Kleidung und dem weißen Bart, sie galt den Männern mit Speeren, die nach ihm suchten. Ratlos und zitternd, nicht wissend, wohin er fliehen sollte, lag er nun vor dem Mann, der erneut zu dem Eisbären sprach. Seine Stimme war freundlich und warm, jedoch war seine Botschaft kalt und grausam, zumindest dachte sich der Bär das, wodurch er sich immer mehr zusammenpferchte.

„Kein Grund zur Sorge, kleiner Bär, nicht um sonst bin ich zu dir gekommen. Auch, wenn ich dich nicht mitnehmen kann in meinem Schlitten, da er überfüllt mit Geschenken ist, möchte ich dir helfen. Siehst du diesen Stern dort oben am Himmel?“

Seine rechte Hand hebend und den Zeigefinger ausstreckend, zeigte er dem kleinen Eisbären einen hell leuchtenden, wunderschönen Stern. Der kleine Bär brauchte einen Moment, bevor er jenen Stern fand, den der Mann ihm zeigen wollte.

„Siehst du diesen Stern, kleiner Eisbär? Folge ihm und er wird dich erfolgreich vor den bösen Männern retten, welche immer näher kommen. Denke nicht, dass ich dich nicht im Auge behalten werde, Kleiner, im Gegenteil. Wachsam werde ich zu dir hinab blicken und aufpassen, dass dir nichts passiert. Aber ich glaube nicht, dass du erneut meine Hilfe benötigst, der Stern wird dir helfen.“

Sichtlich ruhiger werdend, wurde der kleine Eisbär etwas lockerer und richtete sich wieder auf, nahm jeglichen Mut zusammen und ging zu dem Mann. Dort angekommen, beobachtete er den Mann, wie er sich wieder umdrehte und in jene Richtung blickte, aus der er die Männer erwartete.

„Du solltest dich rasch auf den Weg machen, kleiner Eisbär. Siehe ans Ende des Horizontes und du wirst merken, dass sie schon bald da sein werden. Lauf, Kleiner, lauf! Ich werde später nochmals vorbeikommen, schließlich ist doch heute Weihnachten. Jeder verdient ein Geschenk, egal ob Mensch oder Tier, jung oder alt, reich oder arm…“

Hastig zeigte der Mann den kleinen Eisbären, in welche Richtung er laufen solle, während er wieder in den Schlitten stieg und mit einem Rascheln und Singen zum Himmel empor flog. Ängstlich und nervös blickte der Eisbär zum Himmel und suchte den einen Stern, der ihm den Weg zeigen sollte. Kaum hatte er ihn gefunden, da begann er auch schon gleich zu laufen, so weit ihm seine Beine trugen, über schneebedeckte Ebenen und felsige Berge, immer nur an die bösen Männer denkend, die hinter ihm her waren. Ohne zurück zu blicken lief er in die Richtung des Sterns, vor ihm ein Weg ins Unbekannte. Wohin würde ihn der Stern führen, dachte er sich, in welche Gegend würde er ihn bringen? Durch den einsetzenden, heulenden Wind, der den kleinen Eisbären wie eine Wand den Weg erschwerte, und der dunklen, kalten Nacht, wurde er völlig erschöpft, wodurch er gezwungen war, eine kurze Verschnaufpause zu machen. Schnell und flach keuchend saß er im Schnee und blickte zum Himmel empor, suchte und fand den einen Stern, welcher so hell leuchtete wie kein anderer am weiten, dunkelblauen Himmelszelt. Wenn er hinauf blickte zu dem leuchtenden Punkt fühlte er, dass er nicht alleine war auf der großen, weiten Welt. Tief in seinem Inneren fühlte sich der kleine Eisbär durch den Stern sicher und beschützt, wodurch sein Atem ruhiger und regelmäßiger wurde, er sich in sein warmes Fell kuschelnd auf den kalten und nassen Schnee legte und seinen winzigen Äuglein eine kurze Ruhepause gönnte. Gerade tief in seinen Träumen vertieft drangen Geräusche zu ihm durch, die zuerst leise und unverständlich wurden, jedoch immer lauter wurden. Die Geräusche, von Menschen stammend, schienen näher zu kommen, wodurch er nervös wurde und sich rasch aufrichtete. Der kleine Eisbär hatte auf einer Ebene, kurz vor einem riesigen Gebirge erschöpft halt gemacht, dort geschlafen, in der Hoffnung, die Menschen würden ebenfalls eine Pause machen. Da sie jedoch nicht rasteten, hatten sie ihn eingeholt, den kleinen Eisbären, der ängstlich und nicht wissend, was er nun machen sollte, denn würde er den Berg hinauf klettern, würde er zu langsam sein und die Männer würden ihn einholen. Das Herz des Kleinen pochte schnell und sein Atem war flach. Ohne zu wissen, was er machen sollte, versuchte er den Berg um jeden Preis zu erklimmen, jedoch war er langsam, sodass die Männer hinter ihm immer größer wurden. Rasch hatten sie ihn eingeholt, die Männer mit Speeren.

„Los, endlich haben wir ihn, nun hat sich diese Verfolgung doch ausgezahlt. Lasst ihn nicht entwischen, hört ihr, tötet ihn!“
 
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Ängstlich blieb er auf einen Felsvorsprung, nicht weit vom Boden, stehen und versuchte sich zu verteidigen. Er nahm seinen Mut zusammen und unterdrückte seine Angst für einen Moment, bäumte sich auf und begann zu brüllen, doch die Männer ließen sich nicht einschüchtern, sie versuchten alles in ihrer Macht stehende, auf den Felsvorsprung zu klettern und den Bären zu erlegen. Aussichtslos und ohne jegliche Hoffnung schloss der kleine Bär dann aber doch seine Äuglein und betete für ein Wunder. Gerade, als die Männer bei dem Bären ankamen, bemerkten sie einen leuchtenden Ball, der vom Himmel schwebte und die Nacht zum Tage verwandelte. Der Ball flog um die angriffslustigen Männer und den kleinen, ängstlichen Eisbären umher und landete schließlich in der Mitte des Geschehens. Da wurde der Ball größer und schien sich zu verformen, in eine Frauengestalt, welche die Männer blendete. Eine Hand vor dem Gesicht haltend wichen die Männer vor der leuchtenden, engelsgleichen Gestalt zurück und waren sprachlos.

„Von weit her komme ich, möchte euch sagen, diesen Bären verschonet ihr. Nicht nur am heutigen Weihnachtstag, sondern auch in Zukunft werdet ihr diesen Bären meiden, werdet ihm kein Haar krümmen. Die Waffen in die Hand zu nehmen ist nicht richtig, schon gar nicht am Heiligen Abend. Nun weicht zurück und berichtet allen anderen, dass dieser Bär nicht länger gejagt wird. Er ist etwas Besonderes…“

Die Angst des kleinen Eisbären wich von einem Augenblick zum nächsten und ging auf die Männer über, welche sogleich die Flucht ergriffen. Zufrieden drehte sich die engelsgleiche Gestalt zu den Bären um und lächelte ihm entgegen. Nicht ganz war die Furcht des Kleinen genommen worden, jedoch beruhigte er sich langsam wieder. Mit sanfter Stimme begann die engelsgleiche Gestalt, welche sich auf den Boden kniete, zu sprechen.

„Du brauchst keine Angst haben, kleiner Bär. Blicke hinauf zum Himmel und du wirst feststellen, es fehlt ein Stern, jener Stern, den du folgen solltest. Richte deine Augen auf mich und du hast ihn wieder gefunden… Ja, ich bin es, dein Schutzengel, jener Engel, der über dich wacht, der dich beschützt. Deine Zeit ist noch nicht gekommen, bist du doch noch so klein, hast noch so vieles zu erleben…“

In diesem Moment erklangen ein Rascheln und ein Singen, welches dem kleinen Bären bekannt vorkam, hörte er diese Geräusche an diesem Tag bereits schon einmal. Ein roter Schlitten kam heran geflogen, verziert, mit goldenen leisten, gezogen von neun Rentieren, welcher auf der Ebene unter dem kleinen Eisbären landete.

„Ho-Ho-Ho, sehet da, ich bin wie versprochen zurückgekehrt, überbringe dir nun persönlich dein Geschenk, kleiner Bär.“

Neugierig blickte der Eisbär den Felsvorsprung hinab, konnte jedoch kein Geschenk erkennen. Verwirrt blickte er abwechselnd die engelsgleiche Gestalt und den alten Mann an. Bei dem Anblick des verwirrten Bären musste der Weihnachtsmann lachen und griff sich an den rundlichen Bauch.

„Dein Geschenk, kleiner Bär, liegt hinter diesem Hügel, du musst ihn nur erklimmen… Aber wenn du möchtest, fliege ich dich hinüber, musstest du doch heute schon viele Strapazen über dich ergehen lassen.“

Der Schlitten erhob sich und glitt hinauf zum Felsvorsprung, wo der Bär ungeduldig wartete, die engelsgleiche Gestalt lachend das Geschehen verfolgte. Dann erhob sie das Wort, ihre sanfte Stimme klang wie eine harmonische Melodie, welche beruhigend auf diejenigen wirkte, die sie hörten.

„Nun, kleiner Bär, ist die Zeit gekommen, mich von dir zu verabschieden. Der Himmel ruft, doch vergesse nie, dass ich von oben auf dich herabblicken und auf dich achten werde. Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär, hab Freude mit deinem Geschenk, hüte es wohl.“

Kaum sprach sie die Sätze aus, verwandelte sie sich wieder in einen leuchtenden Ball und flog empor zum dunkelblauen Himmelszelt, dorthin, wo der kleine Eisbär sie Tag und Nacht sehen konnte. Der Mann im Schlitten deutete den Bären, er solle doch einsteigen, damit sie über den Berg fliegen konnten. Der Bär hatte gerade Platz genommen, da stieg der Schlitten auch sogleich in die Lüfte empor und steuerte sein neues Ziel an. Kurz, nachdem sie über die Spitze des Berges flogen, drehte sich der Mann zu dem Bären und blickte ihm mit freundlichem Blick in die Augen.

„So, dies ist die Stelle, an der ich dich aussteigen lassen muss. Unten, am Fuße des Berges wird dich dein Geschenk erwarten, ein Bär, genauso groß wie du. Es ist Bestimmung, also hüte sie so gut du kannst. Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär!“

Mit diesen Worten deutete der alte Mann den neugierigen Bären, er solle den Schlitten nun verlassen und den Berg herabsteigen. Voller Neugierde und Vorfreude sprang der kleine Eisbär aus dem Schlitten und kletterte so schnell er konnte den Berg hinab, wo sein Geschenk, ein kleiner, weiblicher Eisbär, der vergebens nach einem Stern, den ihr ein alten Mann gezeigt hatte, suchte. Umso mehr freute sie sich, als der Stern genau über den kleinen Bären erschien, der den Berg hinab stürmte, ein Stern, der sie zu ihrem Weihnachtsgeschenk führen sollte. Nach einem kurzen Moments des Beschnupperns, wurden beide Bären Freunde und es dauerte nicht lange, da wurde aus Freundschaft vorherbestimmte Liebe, die bis heute und in alle Ewigkeit anhält, eben ein für alle Zeit glückliches und zufriedenes „Bärchen“.

- The End -​
 
Ich liebe diese Geschichte, sie ist einfach superschön und ur süß und eins der tollsten Weihnachtsgeschenke, die man sich nur wünschen kann.

Danke für diese tolle Geschichte :).

Ich finde sie echt supersupergut :zustimmen!!

In Liebe,
Cordi
 
Diese Geschichte ist ja eigentlich jemand Speziellem gewidmet. Aber, da Du um Kritik gebeten hast, komme ich dieser Bitte (gern) nach.

Ich finde die Geschichte echt süß. Und auch von deinem Schreibstil bin ich immer wieder auf´s Neue begeistert. Du schaffst es wirklich durch deine Wortwohl, dass sich beim Lesen im Kopf (vor dem geistigen Auge) eine Art Film abspielt. Zumindest ist das bei mir so der Fall...
Großes, großes Kompliment :)

Bye!
Jesse
 
Danke für dein Kompliment, Jesse, ich freue mich, dass sie auch dir gefällt. Ist was komplett anderes als das, was ich sonst schreibe. Darum hatte ich anfangs meine Probleme (flüssig schreiben, etc.), die aber, mit dem Fortschritt der Geschichte immer kleiner wurden, bis sie verschwanden. :)

Cordi hab ich gestern am Abend die Geschichte vorgelesen, heute wollte ich sie posten, damit andere lesen und ihre Meinung darunter posten können. Könnte ja sein, dass man an der Geschichte einiges verbessern kann. Wenn dem so ist, dann werde ich es machen... Darum die Bitte an Kritik. :)
 
So, nachdem ich mir jetzt die Geschichte durchgelesen habe, muss ich sagen, dass es wirklich verkraftbar ist, dass der Eisbär den Fisch getötet hat ;)

Denn die gesamte Geschichte ist wirklich total süß und der Eisbär echt niedlich. Vor allem auch der Schluss gefällt mir gut und durch den Weihnachtsmann und den Engel kommt eine wunderbare Weihnachtsstimmung rüber.
Ich kann Cordi nur zustimmen: das ist ein super Geschenk!
 
Hi,

Das ist soo eine süße Geschichte und wenn jemand mir das als Geschenk machen würde, würde ich denjenigen Stundenlang abknuddeln ;).
Wenn man die Geschichte liest weird einem ganz warm ums Herz :zufrieden.

Aber ich habe auch von meiner Sicht aus eine kleine Kritik:
Mich stört ein bisschen, dass der Weihnachtsmann dabei ist (klingt jetzt komisch ;)). Ich finde einfach, dass der Weihnachtsmann nichts mit der Geburt von Jesu zu tun hat und dass er eher die Vorstellungkraft von Amerika ist. Ich weiß nicht wie ihr das seht..natürlich kann man den Weihnachtsmann auch als Liebe interpretieren.

Aber ansonsten find ich die Geschichte einfach total herzig und toll detailiert geschrieben. Die Gefühle des kleinen Bären werden total gut dargestellt :zustimmen

Lg Mudansha
 
Du hast schon Recht mit deiner "Kritik", doch die Geschichte hat sich im Laufe der Geschichte so entwickelt. Zuerst gab es eine Idee und den Titel zur Geschichte (Der kleine Eisbär), dann kamen kleine Nachforschungen über das Tier selbst und dann fing ich an die Geschichte zu schreiben. Es mag blöd sein, dass in der Geschichte der Weihnachtsmann vorkommt, da er überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun hat (wie du sagtest), jedoch wollte ich am Nordpol nicht auch noch das Christkind vorkommen lassen, da ich ja schon einen Engel vorgesehen hatte - den Stern.

Vielleicht hätte man es anders schreiben können... Das Christkind als Stern... Und die beiden folgen dem Stern, weil sie so einen hell leuchtenden Stern noch nie zuvor gesehen haben... und finden zu einander... Das wäre doch auch eine gute Idee, oder? ;)

Ansonsten kann ich nur sagen: Wir sind voll drinnen in der Amerikanisierung von Europa und der restlichen Welt...
 
Scott schrieb:
Das Christkind als Stern... Und die beiden folgen dem Stern, weil sie so einen hell leuchtenden Stern noch nie zuvor gesehen haben... und finden zu einander... Das wäre doch auch eine gute Idee, oder?

Hey, das klingt auch verdammt süß!! So kann mans natürlich auch schreiben. ;)
Aber es war ja auch wirklich keine richtige Kritik sondern eher eine Ansichtweise.

Ansonsten kann ich nur sagen: Wir sind voll drinnen in der Amerikanisierung von Europa und der restlichen Welt...

Da kann ich dir vollkommen zustimmen. Ich find es irgendwie schade, dass wir fast die eigentliche Bedeutung von Weihnachten vergessen haben. Die meisten bringen Weihnachten nur mehr mit Weihnachtsmann und Geschenke in Verbindung...deswegen finde ich persönlich das Christkind besser, weil dadurch eben die Geburt Christi symbolisiert wird. :)

Ich hab mal gehört, dass der Weihnachtsmann nur durch Coca Cola "entstanden" ist aber das wird wohl nicht stimmen ;).

Du kannst natürlich versuchen, die Geschichte ein bisschen umzuschreiben, aber das musst du natürlich nicht machen ;).

Lg Mudansha

edit:

Ahja, hab grad eine HP gefunden, wie der Weihnachtsmann entstanden ist: http://www.santaclaus.de/de/Weihnachtsmannhistorie.htm :D
 
So, für Cordi (war doch klar ;) :D), aber auch für Linda die neue Version des kleinen Eisbären, ohne Weihnachtsmann - nur mit dem Christkind. Viel Spaß beim Lesen!

Der kleine Eisbär

Langsam und zögerlich öffnete der Eisbär seine winzigen Äuglein, die noch gar nicht geöffnet werden wollten, waren sie noch schläfrig und schwer. Der kalte, heulende Wind, welcher durch die riesigen Berge und Eisgletscher hinweg über schneebedeckte Ebenen raste, drang in seine Ohren und weckte ihn unsanft aus seinem schönen Schlaf. So gerne hätte er noch ein paar Stunden geschlafen, so gerne hätte er sich noch in sein weiches Fell gekuschelt, welches ihn während der kalten Tage die nötige Wärme spendete. Bevor er sich erhob, streckte er sich kurz und gähnte so laut, dass noch lange, nachdem er aufgestanden war, ein Echo des Gebrülls im Tal zu hören war. Der Eisbär war alles andere als groß und stark, zumindest noch nicht, vielmehr war er noch ein kleiner und geduldiger, aber auch ein verspielter, neugieriger und dickköpfiger Eisbär, der völlig einsam in der Wildnis lebte und gerade in diesem Moment einen schrecklich großen Hunger hatte. Seit er sich selbst um seine Nahrung kümmern konnte, lebte er von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt, kommt in jeder Familie irgendwann der Zeitpunkt, an dem das Junge sich zum Erwachsenen weiterentwickelt und sich auf den Weg macht, die große, weite Welt zu erkunden.
Verschlafen blickte sich der Eisbär um, überlegte, welche Richtung er nach Nahrung erkunden sollte. Seine Umgebung, bestehend aus einer großen, mit Schnee bedeckten Ebene, ein paar Gletschern und Bergen, hatte nur wenig anzubieten, jedoch flog aus dem Norden, ein angenehmer, frischer Duft von Meerwasser, gewürzt mit einem Hauch Lachs, in seine Nase. Im Gegenteil zu den anderen Eisbären, welche Robbengerichte bevorzugten, war er ein Feinschmecker, der ausschließlich Lachs aß, sofern es einen gab. Er machte nur eine Ausnahme, wenn gerade kein Lachs weit und breit zu finden war und sein Magen annähernd so laut vor Hunger schrie, wie er selbst brüllen konnte. Durch den verführerischen Duft angezogen, begab er sich, mit dem heulenden Wind im Rücken, in Richtung Norden.
Der Schnee, durch den er stapfte, glänzte im reinsten Weiß und war so pulvrig weich, dass es keine Seltenheit war, dass er vor lauter Verspieltheit gegen einen Hügel sprang und darin versank. Der Hügel gab sofort nach und der Eisbär rutschte etwas hinab, jedoch nie ganz hinunter auf den gefrorenen Erdboden. Es machte ihm Spaß, im Schnee zu spielen oder wie ein Eiskunstläufer an frei liegenden, gefrorenen Stellen zu gleiten, jedoch dachte er im Moment nur an eines, seinen Hunger möglichst bald zu stillen. Am Ufer angekommen, beobachtete er das im Wasser tobende Geschehen, während er sich gemütlich hinlegte und den richtigen Zeitpunkt abwartete. Doch lange hielt es der kleine Eisbär nicht aus, nur die Beute im Kopf, sprang er in das eiskalte Meer und versuchte einen Fisch mit seinen Pratzen zu erwischen. Zuerst sah es so aus, als hätte der Eisbär kein Glück, doch nach einer Weile, er dachte schon an eine Aufgabe, hatte das Glück anscheinend Mitleid mit dem kleinen Bären und er fing mit einem Pratzenhieb zwei der fliehenden Lachse.
Glücklich und zufrieden, jedoch völlig durchnässt stieg er aus dem Meer, das Wasser schnell und ohne jeglichen Widerstand an seinem Fell herunter fließend. Er legte sich neben das Ufer und aß seine gefangene Beute, zwei der größeren Fische, die in der kalten See schwammen. Die Hälfte des ersten Fisches hatte er bereits vertilgt, da hörte er ein merkwürdiges, ihm an sein Ohr dringendes, Geräusch, wodurch er sein Essen unterbrach und in den Süden blickte. Gespannt und voller Neugierde blickte der Eisbär in den Süden, von wo er gekommen war. In der Ferne sah er am Ende des Horizonts, dort, wo der Schnee und die Berge verschwanden, einen Fleck, der immer größer wurde. Noch bevor er erkennen konnte, was sich im näherte, stieg ihm ein Geruch in die Nase, welcher ihm einen kalten Schauder den Rücken hinunterlaufen ließ. Kurz darauf sah er jenes Übel, welches er noch wenige Sekunden zuvor vermutete – Männer, böse Männer mit Speeren, welche die Spuren des kleinen Eisbären im Schnee fanden und wegen seines Fells und Fleisches nach ihm Jagd machten. Ängstlich zog er sich einige Schritte zurück und krümmte sich zusammen, der Fisch blieb ihm im Halse stecken. Ratlos und zitternd, nicht wissend, wohin er fliehen sollte, lag er nun zusammengepfercht im Schnee und blickte umher, in der Hoffnung, einen Ausweg aus der misslichen Lage zu finden. Am dunklen, blauen Himmelszelt sah er einen Stern, heller leuchtend als alle anderen Sterne, ob groß oder klein, zusammen. Während er den Stern verwundert anstarrte und die Männer mit Speeren sich ungebremst näherten, schien eine innere Stimme zu dem kleinen Eisbären zu sprechen.

„Siehst du mich, kleiner Eisbär? Folge mir und ich werde dich erfolgreich vor den bösen Männern retten, welche immer näher kommen. Wachsam werde ich zu dir hinab blicken und aufpassen, dass dir nichts passiert, werde dir im Notfall helfen…“

Sichtlich verwirrt, aber ruhiger werdend, nahm der kleine Eisbär jeglichen Mut zusammen und begann zu laufen, so weit ihm seine Beine trugen, über schneebedeckte Ebenen und felsige Berge, immer nur an die bösen Männer denkend, die hinter ihm her waren. Ohne zurück zu blicken lief er in die Richtung des Sterns, vor ihm ein Weg ins Unbekannte. Ungewiss, wohin ihn der Stern führen würde, dachte er sich, in welche Gegend er ihn bringen würde. Durch den einsetzenden, heulenden Wind, der den kleinen Eisbären wie eine Wand den Weg erschwerte, und der dunklen, kalten Nacht, wurde er völlig erschöpft, wodurch er gezwungen war, eine kurze Verschnaufpause zu machen. Schnell und flach keuchend saß er im Schnee und blickte zum Himmel empor, suchte und fand den einen Stern, welcher so hell leuchtete wie kein anderer am weiten, dunkelblauen Himmelszelt. Wenn er hinauf blickte zu dem leuchtenden Punkt fühlte er, dass er nicht alleine war auf der großen, weiten Welt. Tief in seinem Inneren fühlte sich der kleine Eisbär durch den Stern sicher und beschützt, wodurch sein Atem ruhiger und regelmäßiger wurde, er sich in sein warmes Fell kuschelnd auf den kalten und nassen Schnee legte und seinen winzigen Äuglein eine kurze Ruhepause gönnte. Gerade tief in seinen Träumen vertieft drangen Geräusche zu ihm durch, die zuerst leise und unverständlich wurden, jedoch immer lauter wurden. Die Geräusche, von Menschen stammend, schienen näher zu kommen, wodurch er nervös wurde und sich rasch aufrichtete. Der kleine Eisbär hatte auf einer Ebene, kurz vor einem riesigen Gebirge erschöpft halt gemacht, dort geschlafen, in der Hoffnung, die Menschen würden ebenfalls eine Pause machen. Da sie jedoch nicht rasteten, hatten sie ihn eingeholt, den kleinen Eisbären, der ängstlich und nicht wissend, was er nun machen sollte, denn würde er den Berg hinauf klettern, würde er zu langsam sein und die Männer würden ihn einholen. Das Herz des Kleinen pochte schnell und sein Atem war flach. Ohne zu wissen, was er machen sollte, versuchte er den Berg um jeden Preis zu erklimmen, jedoch war er langsam, sodass die Männer hinter ihm immer größer wurden. Rasch hatten sie ihn eingeholt, die Männer mit Speeren.

„Los, endlich haben wir ihn, nun hat sich diese Verfolgung doch ausgezahlt. Lasst ihn nicht entwischen, hört ihr, tötet ihn!“

Ängstlich blieb er auf einen Felsvorsprung, nicht weit vom Boden, stehen und versuchte sich zu verteidigen. Er nahm seinen Mut zusammen und unterdrückte seine Angst für einen Moment, bäumte sich auf und begann zu brüllen, doch die Männer ließen sich nicht einschüchtern, sie versuchten alles in ihrer Macht stehende, auf den Felsvorsprung zu klettern und den Bären zu erlegen. Aussichtslos und ohne jegliche Hoffnung schloss der kleine Bär dann aber doch seine Äuglein und betete für ein Wunder. Gerade, als die Männer bei dem Bären ankamen, bemerkten sie einen leuchtenden Ball, der vom Himmel schwebte und die Nacht zum Tage verwandelte. Der Ball flog um die angriffslustigen Männer und den kleinen, ängstlichen Eisbären umher und landete schließlich in der Mitte des Geschehens. Da wurde der Ball größer und schien sich zu verformen, in eine Frauengestalt, welche die Männer blendete. Eine Hand vor dem Gesicht haltend wichen die Männer vor der leuchtenden, engelsgleichen Gestalt zurück und waren sprachlos.
 
„Von weit her komme ich, möchte euch sagen, diesen Bären verschonet ihr. Nicht nur am heutigen Weihnachtstag, sondern auch in Zukunft werdet ihr diesen Bären meiden, werdet ihm kein Haar krümmen. Die Waffen in die Hand zu nehmen ist nicht richtig, schon gar nicht am Heiligen Abend. Nun weicht zurück und berichtet allen anderen, dass dieser Bär nicht länger gejagt wird. Er ist etwas Besonderes…“

Die Angst des kleinen Eisbären wich von einem Augenblick zum nächsten und ging auf die Männer über, welche sogleich die Flucht ergriffen. Zufrieden drehte sich die engelsgleiche Gestalt zu den Bären um und lächelte ihm entgegen. Nicht ganz war die Furcht des Kleinen genommen worden, jedoch beruhigte er sich langsam wieder. Mit sanfter Stimme begann die engelsgleiche Gestalt, welche sich auf den Boden kniete, zu sprechen.

„Du brauchst keine Angst haben, kleiner Bär. Blicke hinauf zum Himmel und du wirst feststellen, es fehlt ein Stern, jener Stern, den du folgen solltest. Richte deine Augen auf mich und du hast ihn wieder gefunden… Ja, ich bin es, dein Schutzengel, jener Engel, der über dich wacht, der dich beschützt. Deine Zeit ist noch nicht gekommen, bist du doch noch so klein, hast noch so vieles zu erleben…“

Lächelnd kniete die engelsgleiche Gestalt vor dem kleinen Eisbären, dessen Angst nun beinahe wieder erloschen war. Gemeinsam sahen sie den Männern hinterher, die bei ihrer Flucht immer wieder zurück blickten. Dann, nach wenigen Minuten, drehte sich die engelsgleiche Gestalt wieder zu dem kleinen Bären und sprach mit sanfter Stimme weiter.

„Kleiner Bär, nicht umsonst habe ich dich hier an diesem Ort gebracht. Hier sollst du dein Weihnachtsgeschenk erhalten. Ja, Kleiner, ich bin es, das Christkind, welches ein Geschenk für dich hat.“

Neugierig blickte der Eisbär die engelsgleiche Gestalt, konnte jedoch kein Geschenk erkennen. Verwirrt blickte er sich um, wobei die engelsgleiche Gestalt beim des kleinen Eisbären zu lachen begann, fand sie den Blick so süß.

„Dein Geschenk, kleiner Bär, liegt hinter diesem Hügel, du musst ihn nur erklimmen…“

Ihre sanfte Stimme klang wie eine harmonische Melodie, welche beruhigend auf diejenigen wirkte, die sie hörten.

„Nun, kleiner Bär, ist die Zeit gekommen, mich von dir zu verabschieden. Der Himmel ruft, doch vergesse nie, dass ich von oben auf dich herabblicken und auf dich achten werde. Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär, hab Freude mit deinem Geschenk, hüte es wohl.“

Kaum sprach sie die Sätze aus, verwandelte sie sich wieder in einen leuchtenden Ball und flog empor zum dunkelblauen Himmelszelt, dorthin, wo der kleine Eisbär sie Tag und Nacht sehen konnte. Voller Neugierde erklimmte der Bär den Berg und kletterte so schnell er konnte die andere Seite wieder hinab, wo sein Geschenk, ein kleiner, weiblicher Eisbär, der vergebens nach einem Stern, von dem ihr eine innere Stimme erzählt hatte, suchte. Dieser weibliche Bär freute sich sehr, als der Stern genau über den kleinen Bären erschien, der den Berg hinab stürmte, ein Stern, der sie zu ihrem Weihnachtsgeschenk führen sollte. Nach einem kurzen Moments des Beschnupperns, wurden beide Bären Freunde und es dauerte nicht lange, da wurde aus Freundschaft vorherbestimmte Liebe, die bis heute und in alle Ewigkeit anhält, eben ein für alle Zeit glückliches und zufriedenes „Bärchen“.
 
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Hey,

Ui, so ist es perfekt :zustimmen Total niedlich und gut gelöst :).
Danke, dass du dir da extra die Arbeit gemacht hast :zufrieden.

Lg Linda
(btw: schönes neues Jahr :))
 
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