Luciferin
1.000er-Club
Es war Herbst.
Dunkelheit brach über den Tag herein, ich lag in meinem Bett und lauschte dem Rascheln der Blätter, die der Novemberwind tanzen ließ.
Ich verspürte Durst. Langsam drehte ich mich zur Seite, griff nach der Tasse, die am Nachtkästchen stand, beugte mich etwas nach vorne und nahm einen Schluck des inzwischen kalt gewordenen Früchtetees. Dann sank ich vollkommen erschöpft wieder in mein Kissen zurück. Ich atmete tief und langsam, spürte, wie mein Herz pochte.
Traurig starrte ich in das finstere Nichts, das sich vor mir darbot. Einzig ein dünner Lichtstrahl, welcher von der Straße her durch das Fenster an die Wand fiel, durchbrach die düstere Atmosphäre. Sekunde um Sekunde, Minute um Minute vergingen und ich starrte unentwegt auf den goldenen Strahl an der Wand.
Plötzlich war mir, als ob er sich bewegen würde. Ungläubig sah ich zur Wand. Keine Täuschung... Der Lichtstrahl wurde immer breiter und formte sich schlussendlich zu einer Kugel, die den Raum bis in den letzten Winkel zu erhellen schien. Angst stieg in mir hoch. Was mochte das nur sein? Was es etwa....?
Ein kleines Mädchen, das aus dem Licht hervortrat, unterbrach meine Gedankensprünge. Mit jedem Schritt, den sie näher kam, nahm ihr verschwommener Körper mehr und mehr Gestalt an. Sie war zart, fast zerbrechlich, hatte dunkles, langes Haar, das bis zu ihrer Hüfte reichte. Irgendwie schien sie mir merkwürdig vertraut.
Nur Sekunden später war der helle Schein des Lichtes verschwunden, nur noch das Mädchen selbst war von goldenen Strahlen umgeben. Es kam näher und setzte sich an den Rand des Bettes. Erstaunt und verzaubert zugleich sah ich ihm in die Augen.
"Wer bist du?", hörte ich mich selbst fragen. "Du weißt es...!" sagte sie und zog ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. Ich lächelte zurück.
"Du hast Schmerzen!", flüsterte sie und strich mit der Hand durch mein mit den Jahren weiß gewordenes Haar. Ich fragte mich, woher sie das wissen konnte, sagte aber nichts. Nichts....
Kein Wort verließ meinen Mund. Unterdessen genoss ich die Vertrautheit, die sich zwischen ihr und mir wie ein seidenes Segel spannte, uns schützend umgab.
Einen kurzen Augenblick konnte ich all meine Schmerzen vergessen, auch wenn sie nicht besser geworden waren.
Wieder sah ich in ihre Augen, wiederum verspürte ich den Wunsch, nach ihrem Namen zu fragen. Sie musste es bemerkt haben. "Du kennst mich besser, als du denkst...", sagte sie mit gebrochener Stimme. Ich dachte nach. Eine Flut von Gedanken durchströmte meinen Kopf, nahm mir wieder für kurze Zeit den Schmerz.
Der Blick meiner Augen ließ nicht von dem ihrer. Dann nahm sie meine Hand. "Mein Name ist Anne!", sagte sie.
Ich nickte nur, stand auf und ging mit ihr.
für meinen großvater
Dunkelheit brach über den Tag herein, ich lag in meinem Bett und lauschte dem Rascheln der Blätter, die der Novemberwind tanzen ließ.
Ich verspürte Durst. Langsam drehte ich mich zur Seite, griff nach der Tasse, die am Nachtkästchen stand, beugte mich etwas nach vorne und nahm einen Schluck des inzwischen kalt gewordenen Früchtetees. Dann sank ich vollkommen erschöpft wieder in mein Kissen zurück. Ich atmete tief und langsam, spürte, wie mein Herz pochte.
Traurig starrte ich in das finstere Nichts, das sich vor mir darbot. Einzig ein dünner Lichtstrahl, welcher von der Straße her durch das Fenster an die Wand fiel, durchbrach die düstere Atmosphäre. Sekunde um Sekunde, Minute um Minute vergingen und ich starrte unentwegt auf den goldenen Strahl an der Wand.
Plötzlich war mir, als ob er sich bewegen würde. Ungläubig sah ich zur Wand. Keine Täuschung... Der Lichtstrahl wurde immer breiter und formte sich schlussendlich zu einer Kugel, die den Raum bis in den letzten Winkel zu erhellen schien. Angst stieg in mir hoch. Was mochte das nur sein? Was es etwa....?
Ein kleines Mädchen, das aus dem Licht hervortrat, unterbrach meine Gedankensprünge. Mit jedem Schritt, den sie näher kam, nahm ihr verschwommener Körper mehr und mehr Gestalt an. Sie war zart, fast zerbrechlich, hatte dunkles, langes Haar, das bis zu ihrer Hüfte reichte. Irgendwie schien sie mir merkwürdig vertraut.
Nur Sekunden später war der helle Schein des Lichtes verschwunden, nur noch das Mädchen selbst war von goldenen Strahlen umgeben. Es kam näher und setzte sich an den Rand des Bettes. Erstaunt und verzaubert zugleich sah ich ihm in die Augen.
"Wer bist du?", hörte ich mich selbst fragen. "Du weißt es...!" sagte sie und zog ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. Ich lächelte zurück.
"Du hast Schmerzen!", flüsterte sie und strich mit der Hand durch mein mit den Jahren weiß gewordenes Haar. Ich fragte mich, woher sie das wissen konnte, sagte aber nichts. Nichts....
Kein Wort verließ meinen Mund. Unterdessen genoss ich die Vertrautheit, die sich zwischen ihr und mir wie ein seidenes Segel spannte, uns schützend umgab.
Einen kurzen Augenblick konnte ich all meine Schmerzen vergessen, auch wenn sie nicht besser geworden waren.
Wieder sah ich in ihre Augen, wiederum verspürte ich den Wunsch, nach ihrem Namen zu fragen. Sie musste es bemerkt haben. "Du kennst mich besser, als du denkst...", sagte sie mit gebrochener Stimme. Ich dachte nach. Eine Flut von Gedanken durchströmte meinen Kopf, nahm mir wieder für kurze Zeit den Schmerz.
Der Blick meiner Augen ließ nicht von dem ihrer. Dann nahm sie meine Hand. "Mein Name ist Anne!", sagte sie.
Ich nickte nur, stand auf und ging mit ihr.
für meinen großvater