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She´s gone....

melancholy

Die Hoffnung schon erfüllt die Brust...
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27 August 2004
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1.849
Ort
Wien
Hi Leute! ich hab mich mal an eine Gilmore Girls FF gewagt. Sie handelt hauptsächlich von Lorelai und Emily und beginnt in der Folge 2x02, dort wo Lorelai mit Emily streitet, weil sie sich nicht für sie freut.
Sachen, wo Emily nicht dabei ist, schreib ich in rot
Und Flashbacks werden blau

Chapter 1:

„Das tut weh, Mum. Verstehst du das nicht?“, rief Lorelai und Tränen standen ihr in den Augen. Ich hörte dem ganzen nicht mehr zu. Meine Tochter hatte mich mit der Nachricht, diesen Luke zu heiraten, so überrascht, dass ich nur ein einfaches „Oh,“ herausgebracht hatte. Lorelai hatte natürlich nachgehakt und ich hatte noch schnippisch hinzugefügt:
„Wenn wir in der Stadt sind, kommen wir vorbei. Sonst schicken wir dir ein nettes Geschenk“.
Eine Weile lang hatte mich meine Tochter entgeistert angesehen, dann war sie ohne ein weiteres Wort aus dem Haus gestürmt.
Rory hatte mir noch einen giftigen Blick zugeworfen und war ihrer Mum in den Wagen gefolgt. Jetzt, aus heiterem Himmel und mitten in der Nacht hatte sie geklingelt und sofort angefangen zu schreien.
Ich konnte sie ja verstehen. Wenn meine Mum damals so wie ich reagiert hätte, wäre ich wahrscheinlich noch mehr ausgerastet, hätte geweint und geschrien. Aber war es denn nicht verletzend, dass Lorelai es zuerst ganz Stars Hollow erzählte, bis ihr es überhaupt nur in den Sinn kam, es ihrer eigenen Mum zu sagen? War ich wirklich so schrecklich? Verachtet Lorelai mich wirklich so? Oder hatte sie einfach nur Angst, es mir zu sagen? Was hatte ich damals falsch gemacht? Diese Fragen stelle ich mir immer wieder, seit 15 Jahren.
„Und weißt du, was noch weh tut, Lorelai? Wenn man zuerst überall herum erzählt, dass man heiratet, bevor man nur daran denkt, es der eigenen Mutter zu sagen! Das tut verdammt weh!“, rief ich aufgebracht.
„Es ist spät. Ich möchte ins Bett gehen“, fügte ich noch kalt hinzu, ging zur Tür und öffnete diese. Kaltherzig blickte ich meine Tochter an, der Tränen über die Wangen rannen. Schon wieder war ich zu hart. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
„Gut. Du siehst mich nie wieder!“, rief Lorelai und zog Luke aus dem Türrahmen. Dieser stammelte eine Entschuldigung vor sich hin. Ich sah ihn kalt an und schloss die Tür hinter mir. Zum ersten Mal seit vielen Jahren spürte ich, wie mir Tränen übers Gesicht liefen.


Chapter 2:

Die Tür fiel ins Schloss und Lorelai lag weinend in Lukes Armen.
Dieser streichelte ihr sanft über den Rücken. „Alles wird wieder gut, Lorelai“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. Doch Lorelai glaubte nicht daran.
„Nein, Luke. Jetzt ist alles aus. Mum wird mich nie wieder sehen!“, Lorelai sah Luke mit einem unmissverständlichen Versuch-ja-nicht-es-mir-auszureden Blick an und schluchzte laut auf. Luke gab ihr einen Kuss und stieg mit ihr ins Auto.
Am nächsten Morgen kam Lorelai depremiert die Treppen runter. Rory wollte gerade eine schnippische Bemerkung machen, als sie das Gesicht ihrer Mum sah. Sofort wurde ihr Grinsen zu einem besorgten Blick. „Mum, was ist los?“, fragte sie und ging zu ihrer Mum, um sie in den Arm zu nehmen. Lorelai stiegen wieder Tränen in die Augen, doch sie versuchte, sie zu unterdrücken. Sie wollte nicht vor Rory weinen.
„Ich war gestern bei Grandma…“, begann Lorelai und Rory sah sie erschrocken an. „Was hat sie gesagt?“, fragte sie vorsichtig. Lorelai erzählte Rory die ganze Geschichte und hatte wieder Tränen in den Augen.
Rory wischte ihr die Tränen aus den Augen und kuschelte sich fest an ihre Mum. „Alles wird wieder gut“, flüsterte sie liebevoll und strich ihr sanft übers Haar.
Am Morgen nach dem schrecklichen Streit kam ich mit immernoch roten Augen die Treppen runter. Ich war todmüde, denn ich hatte die ganze Nacht über die Beziehung zwischen Lorelai und mir nachgedacht. Was hatten Richard und ich falsch gemacht? Hatten wir Lorelai zu sehr eingeengt? Hatten wir sie mit unserem Willen, sie so zu werden zu lassen wie wir, vertrieben? Wieder hatte ich Tränen in den Augen. Schnell wischte ich sie mir weg. Richard sollte nicht sehen, dass ich weinte. Ich ging zu einem kleinen Kästchen, schloss es auf und holte ein schon etwas vergilbtes Papier heraus. Sorgfältig faltete ich es auseinander und las die Worte. Vielleicht fand ich hier eine Antwort auf die Fragen, die ich mir schon seit 15 Jahren stellte.
 
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Also ich fand die Geschichte bis jetzt sehr gut und freue mich auf die nächsten Kapitel!
Ich hab mich bloß gewundert, weil im ersten Kapitel wirft Rory ihrer Grandma noch einen giftigen Blick zu und in dem zweiten Kapitel weiß sie nichts von dem Gespräch...
 
bei dem streit ist rory nicht dabei! und thx für dein FB! Hier kommt der neue Teil:

Chapter 3:


***Flashback***

Richard schloss die Tür auf und wir betraten das Haus. Zu unserer großen Überraschung erwartete uns nicht das totale Chaos. „Wie ich sehe hat Lorelai endlich Rorys Kinderwagen weggeräumt!“, stellte Richard fest. Ich bekam ein Ziehen im Bauch. Irgendwas musste nicht stimmen, wenn der Kinderwagen meiner Enkelin nicht mehr da stand. „Lorelai?“, rief ich.
Ich war nervös, doch das zeigte ich nicht. Als Lorelai nicht antwortete rief ich es nochmal. Diesmal energischer. Wieder keine Antwort.
Ich sah Richard leicht verwirrt an und ging die Treppen rauf. Vor Lorelais Zimmer klopfte ich. „Lorelai, mach sofort auf!“, rief ich. Als immernoch Stille herrschte, betrat ich energisch Lorelais Zimmer. Ich wollte gerade zu einer Standpauke aufstetzen, als ich das Zimmer sah. Es war wie leer gefegt, die ganze Unordnung war verschwunden. Ich sah in den Schrank. Er war leer. Auf dem Nachtkästchen stand noch die kleine Lampe und daneben lag ein kleines, sorgfältig zusammengefaltetes Blatt Papier mit der Aufschrift „Emily & Richard Gilmore“. Ich öffnete es und fing an zu lesen.
Liebe Mum, lieber Dad,
Wenn ihr diesen Brief lesen werdet, bin ich weg. Ab dem Zeitpunkt habt ihr keine Probleme mehr haben. Es liegt nicht an euch, dass ich nicht mehr da bin, sondern ganz allein an mir. Ich bin einfach nicht so, wie ihr mich immer haben wolltet. Das ist das genaue Gegenteil von mir und deshalb habe ich euch gewaltige Probleme bereitet. Ihr habt versucht, mich noch um zu erziehen, doch ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Ich wurde mit 16 schwanger und das brachte das Fass zum überlaufen. Das alles tut mir furchtbar Leid. Im Moment sitze ich hier, auf meinem Bett, mit Tränen in den Augen und schreibe diesen Abschiedsbrief. Ich hatte keine Kindheit, vielleicht werde ich sie eines Tages nachholen. Und vielleicht wreden wir uns eines Tages wiedersehen und uns einigen können. Bis dahin: Werdet glücklich ohne mich.
In Liebe, Lorelai.
„Nein…“, flüsterte ich und las den Brief noch einmal. Das konnte doch nicht sein. „Richard!“, rief ich aufgebracht und Tränen stiegen mir in die Augen. Waren das wirklich Tränen? Wann hatte ich das letzte Mal geweint? Oder noch wichtiger: Was hatten Richard und ich falsch gemacht, dass unsere Tochter uns so verachtete?
Während ich über diese Fragen nachdachte, kam Richard angestürmt. „Emily, was schreist…“, begann er, doch als er mich weinen sah, brach er ab und nahm mich in den Arm. „Was ist? Warum weinst du?“, fragte er leise. Ich zeigte ihm den Brief. „Lorelai ist weg.“, schluchzte ich.
Richard las den Brief und sah mich geschockt an. „Was haben wir nur falsch gemacht?“, fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und lies meinen Tränen freien Lauf.

***Flashback Ende***

Zitternd legte ich den Brief weg. Der Schmerz war doch größer als ich dachte. Ich faltete das Papier wieder zusammen und legte es weg. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass ich meine Tochter wirklich liebte.
 
Sry für den Doppelpost!

Chapter 4:

„Komm schon, Mum!“, Rory versuchte seit über einer Stunde ihre Mum dazu zu überreden, dass sie zum Dinner mitkam, doch diese weigerte sich stur. „Grandma tut es sicher auch Leid! Und außerdem sind Freitag Abend Dinner verpflichtend!“, bettelte Rory schon fast. „Nein, Rory. Es bleibt dabei. Ich werde nicht mitgehen! Deine Grandma wird mich nie wieder sehen!“, sagte Lorelai bestimmt.
Doch ihr scharfer Ton täuschte.
Sie war tief im Inneren sehr traurig, dass ihre Mum und sie gestritten hatten. Bei ihr kamen Gefühle für ihre Mum zum Vorschein, die sie nie entdeckt hatte.
Liebte sie sie wirklich?
Ja, sie musste sie lieben, denn sonst würde sie dieser Streit und die Tatsache, dass ihre Mum sich nicht für sie freute, nicht so verletzen.
Aber erwiderte Emily ihre Gefühle? Lorelai glaubte, bei dem Streit Tränen in Emilys Augen glitzern gesehen zu haben.
Täuschte sie sich? Oder hatte ihre Mum wirklich geweint?
Wenn ja, waren es Tränen der Trauer und der Verletzung, oder waren es einfach nur Tränen des Zorns?
Rory ließ nicht locker und riss Lorelai aus ihren Gedanken. „Und was soll ich Grandma sagen?“, fragte sie. „Sag ihr ich bin krank…“, erwiderte Lorelai immernoch in Gedanken.
„Oder dass ich viel im Hotel zu tun habe“, fügte sie noch hinzu. Rory sah sie kopfschüttelnd an. „Und du bist dir wirklich sicher…?“, fragte sie.
Doch als sie Lorelais Blick sah, wartete sie gar nicht auf eine Antwort. „Okay. Ich werde dieses eine Mal für dich lügen. Aber das wird nicht zur Gewohnheit, verstanden?“, Rory sah ihre Mum scharf an. Lorelai umarmte ihre Tochter. „Schon klar. Danke Schatz!“, sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht ganz. Rory sah sie mitleidig an, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand mit einem „Bye“ aus dem Haus.


Ich lief unruhig im Salon herum. Gleich war es wieder so weit. Es war halb Sieben und Lorelai und Rory würden eintreffen. Oder würde nur Rory kommen? Würde Lorelai ihre Drohung wirklich wahrmachen und mich nie wieder sehen?
Wenn sie das wirklich machen würde, würde sie mir das Herz brechen.
Ich hatte die Freitag Abend Dinner ja nur angeordnet, weil ich meine einzige Tochter öfter als nur ein- oder zwei Mal im Jahr sehen wollte.
Konnte man mir das verübeln?
Auf der anderen Seite war es ja meine Schuld, dass Lorelai damals abgehaut ist und wir jetzt eine eisige Beziehung zu einander haben. Es war auch meine Schuld, dass es gestern zu diesem schrecklichen Streit kam und ich Lorelai deshalb vielleicht nie wieder sehe. Hätte ich mich doch bloß schneller gefasst. Hätte ich doch bloß besser reagiert. Natürlich freute ich mich für meine Tochter. Sie schien endlich den Richtigen gefunden zu haben. Warum hatte ich diese Freude nicht zeigen können?
Warum lies mein Stolz es nicht zu, Gefühle zu zeigen? Warum hatte er es nicht zugelassen, zu zeigen, dass ich mich für meine Tochter freute?
Es klingelte. Ich schluckte, ging zur Tür und öffnete diese. Rory war allein. War Lorelai nur krank oder beschäftigt, oder machte sie ihr Vorhaben wahr?
Ich hoffte, betete schon fast, dass mein erster Gedanke stimmte. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Ab jetzt war ich die Emily, die keine Gefühle zeigte.
Die Emily, die jeder kannte. „Hallo, Rory. Komm rein, es ist kalt draußen! Wo ist denn deine Mum?“, fragte ich und setzte mein bestes gekünsteltes Lächeln auf.
Hoffentlich würde Rory nichts merken.
Als ich mir die Entschuldigung für Lorelai anhörte, wusste ich, dass keine Chance mehr bestand, dass sie krank war. Sie wollte mich nicht mehr sehen. Rory war eine lausige Lügnerin. „Reiß dich zusammen, Emily! Rory darf nicht sehen, wie du schwach wirst!“, dachte ich mir energisch und ging zusammen mit Rory in den Salon. „Gut, dann essen wir eben heute ohne sie“, sagte ich schulterzuckend und setzte mich.
Das restliche Dinner verlief wie immer.
Nein. Nicht wie immer. Ich vermisste Lorelais Sprüche, ihre gewagten Outfits.
Ich vermisste einfach alles an ihr. Warum war es mir vor 17 Jahren nicht so ergangen? Natürlich hatte ich sie vermisst, aber nicht so sehr wie jetzt. Hatte ich meine Gefühle damals einfach verdrängt? Wenn das der Fall gewesen war, warum verdrängte ich sie jetzt nicht? Warum nahm mich das ganze so mit?
Lorelai und ich hatten oft gestritten. Aber noch nie hatte mich einer der Streits so mitgenommen. Warum gerade dieser? Warum musste mich gerade dieser Streit so mitnehmen?
Vielleicht, weil Lorelai es dieses Mal ernst meinte. Sie würde sich nicht bei mir entschuldigen kommen, wie in den letzten Malen.
Das hatte ich an ihren Augen gesehen.
Noch nie hatten sie so vor Wut und Tränen geglänzt. Noch nie hatte sie diesen schrecklichen Ausdruck in ihren Augen gehabt.
„Grandma?“, fragte Rory und sah mich an. Ich zuckte zusammen und sah Rory in die Augen. „Ja, was ist?“, fragte ich und bemühte mich, meinen Ton beizubehalten. „Ach nichts. Du hast nur grade so traurig ausgesehen.“. Oh nein. Rory hatte mich erwischt. Jetzt half nur noch eine Notlüge. „Ach was. Ich hab nur über etwas nachgedacht. Nichts weiter!“, winkte ich ab. Rory nickte und wandte sich wieder ihrem Nachtisch zu.
Den restlichen Abend wechselten Rory und ich kaum noch ein Wort miteinander.
Als sie gegangen war, seufzte ich einmal tief und ging dann ins Bett.
 
Chapter 5:

***Flashback***

Weinend lag ich in Richards Armen. Warum? Warum war Lorelai weg?
Waren wir wirklich so schreckliche Eltern? Wir wollten doch immer das Beste für sie!
Oder wollten wir das beste für uns? Hatten wir sie damit vertrieben?
Wir liebten sie doch! Hatte sie das nicht gemerkt? Hatten wir ihr nicht genug Liebe gezeigt?
Glaubte sie, dass wir sie nicht liebten? Wie konnte sie das nur glauben? Jede Eltern lieben ihr Kind doch über alles!
Glaubte Lorelai etwa, dass wir sie nur als unsere missratene Tochter ansahen?
War sie deshalb abgehauen?
Ich wollte, nein ich musste, mit ihr sprechen. Aber wie? Lorelai war weg.
Für immer.
Was hatten wir nur falsch gemacht? Oder würde Lorelai vielleicht eines Tages wiederkommen und sich mit uns versöhnen? In ihrem Brief hatte sie ja sowas in der Art erwähnt. Ich fing an, wieder Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht würde sie eines Tages zurück kommen.
Vielleicht würden wir uns eines Tages vertragen. Vielleicht würde mein Stolz es eines Tages zulassen, Liebe zu zeigen.
Ich musste mit meiner Tochter reden. Ich musste mich vergewissern, dass es ihr gut ging. Ich musste mir sicher sein, dass sie irgendwo ohne uns glücklich war.
Aber wie würde ich mit Lorelai Kontakt aufnehmen können? Wie würde ich es schaffen, noch einmal ihre Stimme zu hören? Wann würde ich sie wiedersehen? Würde ich sie überhaupt wiedersehen?
Die Hoffnung verschwand langsam wieder. Lorelai könnte überall sein. Es bestand eine minimale Chance, dass ich sie jemals wiedersehen würde. Diese Tatsache zeriss mir fast das Herz.
Ich durfte keine Schwäche zeigen. Mein Stolz verbot das.
Ich setzte mich auf, wischte mir die Tränen aus den Augen und tat so, als wäre nie etwas geschehen. Doch tief im inneren weinte ich.
***Flashback Ende***


In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig. Andauernd träumte ich von Lorelais und meiner letzten Begegnung. Schweißgebaded schreckte ich ich aus dem Schlaf auf. Es war nur ein Traum. Ein schrecklicher Traum. Noch immer verstand ich nicht, wie mich dieser Streit so mitnehmen konnte und ich damals, vor 17 Jahren Lorelai nur in den ersten Schreckenssekunden nachweinte. Wie konnte das sein? War es etwa die Angst, Lorelai jetzt endgültig nie wieder zu sehen? Wenn das der Grund war, wieso war es mir vor 17 Jahren nicht so ergangen?
Auf diese Fragen fand ich keine Antwort. Ich drehte mich um und schlief wieder ein.

„Und, wie ist es gelaufen?“, fragte Lorelai aufgerregt. Doch Rorys Lippen waren wie versiegelt. „Rory, komm schon. Du kannst deine arme Mum doch nicht einfach so hängen lassen!“, bettelte sie. Doch Rory schüttelte eisern den Kopf. Lorelai schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Wollte Rory sie mit ihrem Schweigen nur nicht verletzen? Wollte sie die grausame Wahrheit verbergen? Stimmte es wirklich?
Liebte ihre Mum sie nicht? War sie so wie immer gewesen? Hatte sie der Streit vollkommen kalt gelassen? „Rory, bitte sag es mir.“, sagte Lorelai mit einem verschärften Ton. „Ich habe ein Recht, es zu erfahren.“, würde Rory es ihr endlich sagen?
„Na gut, auf eigene Gefahr!“, endlich hatte Rory aufgegeben. „Rück raus mit der Sprache“, sagte sie und schluckte. Rory begann zu erzählen. Als sie aufgehört hatte, wünschte sich Lorelai, Rory hätte niemals nachgegeben.
Die Wahrheit war verletzend. Ihre Mum liebte sie nicht.
Sonst hätte sie besser reagiert.
Lorelai schluckte. Sie durfte jetzt nicht weinen. Das lies ihr Stolz nicht zu.
Sie durfte keine Schwäche zeigen. „Aha.“, sagte sie nur und konnte ein Beben in ihrer Stimme nicht verbergen. „Nein Lorelai, du darfst jetzt unter keinen Umständen weinen“, dachte sie sich. Doch der Schmerz war zu groß. Lorelai rannte in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
Sie warf sich auf ihr Bett und begann bitterlich zu weinen.
 
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Chapter 6:


Am nächsten Morgen ging es mir gar nicht gut. Ich war müde, denn ich hatte die halbe Nacht nicht geschlafen und nur über Lorelai nachgedacht.
Doch auf all die Fragen hatte ich keine Antwort gefunden und das machte mich fast wahnsinnig.
Ich wollte, nein ich musste mit Lorelai Kontakt aufnehmen.
Ich griff zum Telefon und wählte zitternd Lorelais Nummer. Tuuuut. Tuuuut.
„Hallo?“, meldete sich Lorelai am anderen Ende. Konnte ich da etwa einen leicht traurigen Unterton vernehmen? Oder war sie nur müde? Hatte sie unser Streit mitgenommen?
Oder hatte sie die ganze Sache vollkommen kalt gelassen und sie war einfach nur überarbeitet?
Warum musste die ganze Sache nur so schwer sein? Ich wollte etwas sagen, doch meine Stimme versagte und ich legte auf.
Schon wieder hatte mir mein verdammter Stolz einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wütend warf ich das Telefon in die Ecke. Mir war jetzt alles egal. Ich wollte nur Lorelai sehen. Ich wollte, dass wieder alles in Ordnung war. Kostete es, was es wollte.

Kopfschüttelnd legte Lorelai auf. Könnte es etwa sein, dass…? Nein, das war sicher nicht Emily! Wie kam sie auch dazu, ihre Tochter anzurufen? Dazu war sie doch tausendmal zu stolz. Oder hatte sie ihren Stolz für einen Moment überwinden können?
Lorelai schüttelte den Kopf. Das würde sie niemals erfahren. Lorelai seufzte, schnappte ihre Jacke und ging aus dem Haus. Sie hatte noch viel einzukaufen und da Doose´s heute geschlossen hatte, musste sie nach Hartford fahren. Lorelai stieg in ihr Auto, startete den Motor und fuhr los.


Unschlüssig stand ich vor den Regalen im Supermarkt.
Auf dieses Hausmädchen war kein Verlass, also blieb am Schluss wieder alles an mir hängen.
Es wurde mal wieder Zeit für ein neues. Naja, egal. Ich wusste gar nicht, wie viele verschiedene Sorten von Suppen es gab!
Ich spazierte zwischen den Regalen herum und nahm mir eine Dose mit Ravioli. Jetzt müsste ich alles haben. Ich wollte gerade zur Kasse gehen, als ich hinter mir eine mir bekannte Stimme hörte….
 
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