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Meine erste "CHarmed"- Fanfiction

E

Eden-thewitch

Guest
Cole – Balthasar / Balthasar – Cole
© Eden-thewitch
http://www.charmed-eden.de.vu


Prologue

Geknickt saß Phoebe am Kamin und schaute in das knisternde Feuer.
Tränen liefen ihr über die Wangen und tropften auf die Seiten eines großen roten Photoalbums.
Seit Phoebe wieder zu Hause war hatte sie nur geweint.
Sie vermisste Cole, obwohl sie wusste, was er ihr angetan hatte, wenn auch unbeabsichtigt.

Die alte Standuhr schlug gerade drei Uhr.
Verschlafen betrat Piper das Wohnzimmer und kniete sich vor Phoebe auf den Boden.
Besorgt musterte sie ihre kleine Schwester und nahm Phoebes Hände in ihre.

„Phoebe“, sprach Piper sie an. „Komm doch mit nach oben, du brauchst Schlaf!“

Sanft strich Piper ihr über das braune Haar, doch Phoebe starrte nur in die Flammen.
Piper wusste nicht, was ihrer Schwester in der Unterwelt alles angetan wurde, doch sie war sich
sicher,
ohne Cole würde Phoebe nie wieder die Frau sein, die sie war.

„Es ist meine Schuld“, brach Phoebe plötzlich ihr Schweigen. „Ich hätte nicht von ihm verlangen sollen, Balthasar zu vernichten!“

Phoebe versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht ganz.
Einige Tränen fielen auf ein ganz besonderes Photo, dass Cole, mit Kitty, schlafend auf dem Sofa
zeigte.
Phoebe hatte es selbst geschossen. Es war das erste Wochenende gewesen, das sie allein zu
Hause waren.

Mit ihrem Taschentuch versuchte sie die Tränen von ihrem Lieblingsbild zu tupfen.
Piper sah ihr zu und atmete tief durch, dann sagte sie:
„Es ist nicht deine Schuld! Cole wollte selbst von seinen Kräften befreit werden!“

„Wenn ich es nicht zugelassen hätte, dass es geschiet, hätte die Quelle niemals von ihm besitzergriffen!“,
schrie Phoebe ihre Schwester an und sprang auf.
Das Photoalbum fiel zu Boden.
Piper hob es auf und schlug dabei zufällig eine Seite auf, auf der ein Photo eingeklebt was, dass Cole und Phoebe heftig küssend auf dem Küchentisch zeigte.

Piper musste lächeln, während sie hinüber zu Phoebe ging, die traurig aus dem Fenster in die finstere
Nacht starrte.
„Kannst du daran noch erinnern?“, fragte Piper und hielt ihrer Schwester das Photo unter die Nase.

Die momentane Situation ihrer Schwester nahm Piper mehr mit, als sie zugab. Sie setzte alles daran,
Phoebe aus ihrer Trauer hinauszuhelfen.

„Prue hat dieses Photo gemacht“, erinnerte sich Phoebe. „An diesem Tag hatte uns ein Kopfgeldjäger angegriffen. Das wir ihn besiegen konnten, war allein Coles Verdienst. Er hatte sich in Baltharsar
verwandelt und ihn besiegt. Ich konnte ihm nicht helfen, weil ich bewusstlos war. Der Dämon hatte einen
Energieball auf mich geschleudert. Als ich wieder erwachte materialisierten wir uns gerade in der Küche,
dort setze
Cole mich auf den Küchentisch und verarztete meine Schramme am Ellenbogen!“

Phoebe lächelte, als die Erinnerung in Bildern vor ihrem geistigen Auge auftauchten.
„Er war immer so besorgt um mich“, flüsterte sie und wischte sich erneut die Tränen aus den
Augenwinkeln.

„Prue hatte euch überrascht, nicht wahr?“, versuchte Piper abzulenken.
Kaum erkennbar nickte ihr Schwester.
„Als wir uns küssten blitze es plötzlich. Cole und ich schauten zu Tür und Prue grinste uns frech
entgegen“, erzählte Phoebe, schloss die Augen und seufzte.
„Aber jetzt ist er tot“, fügte sie mit zitternder Stimme hinzu.

„Nein, Phoebe“, versuchte Piper sie zu beruhigen, „Cole ist nicht tot!“
„Was glaubst du ist es sonst?“, fuhr Phoebe sie an. „Die Quelle hatte von ihm besitzergriffen und zerstörte
seine Seele! Was soll denn das sonst sein?“
„Vielleicht ist Cole ja noch irgendwo, wo die Quelle nicht hinein kommt“, vermutete Piper.
„Nein“, rief Phoebe. „Wir haben ihn vernichtet um die Quelle zu zerstören!“

„Warum seit ihr denn so laut?“, Fragte Paige von der Treppe aus und blinzelte, um sich an das helle
Licht zu gewöhnen.
Phoebe drehte sich entnervt um und stütze sich auf die Fensterbank. Ihre Fingerspitzen berührten dabei
das Photo, dass sie dort abgelegt hatte.
Phoebe stockte der Atem, ihre Knie drohten ihren Dienst zu versagen.
In Phoebes Kopf blitzen plötzlich unbekannte Bilder auf.
Nur einige Augenblicke dauerte ihre Vision, dann fand sie Phoebe, von Piper und Paige gestützt, am Wohnzimmerfenster wieder.
„Was hast du gesehen?“, fragte Paige ganz aufgeregt. Ihr war es noch immer nicht ganz geheuer, dass
ihre Lieblingsschwester für kurze Zeit die Realität verlassen konnte.
„Ich...ich habe eine Frau gesehen“, stotterte Phoebe, während sie sich auf das Sofa fallen ließ. „Sie
hat ein Bild von mir und Cole in der Hand und schrieb eine Nummer auf einen Zettel!“
„Sie will dir bestimmt etwas antun?“, mutmaßte Paige erschrocken.
„Nein, sie ist nicht böse“, gab Phoebe zurück.
„Woher willst du das wissen?“, fragte Piper stirnrunzelnd.
„Sie trug ein goldenes Kreuz mit roten Granaten um den Hals“, erklärte Phoebe. „Sie will, dass wir
sie kontaktieren! Sie will mir helfen!“
“Helfen? Wobei?“ Piper war das alles sehr verdächtig.
„Die Frau muss wissen, dass Phoebe Visionen hat“, mutmaßte Paige. „Vielleicht hat sie deine
Vision auch herbeigeführt?“
„Kann sein“, entgegnete Phoebe. „Aber, wenn sie mir helfen kann, werde ich mich bei ihr melden!“

„Das ist viel zu riskant“, mischte sich nun auch Leo ein, der inzwischen ebenfalls die Treppe
heruntergekommen war. „Du solltest dich keinem Außenstehenden anvertrauen!“
„Leo hat recht“, sagte Piper. „Sie kann dir vielleicht ´Gut´ vorkommen, aber das muss sie noch
lange nicht sein!“
„Und wieso trägt sie ein Granatkreuz?“, fragte Phoebe und schaute ihrem Wächter des Lichts
entschlossen in die Augen.
Dieser zuckte nur unwissend mit den Schultern.
Die Frau konnte eigentlich nicht böse sein, sonst könnte sie kein Granatkreuz, dass vor dem Bösen s
schützt, tragen, dass wusste er.


Kapitel I

Nachdem Phoebe keine plausible Erklärung bekam, ging sie in Richtung Küche.
„Wie willst du eigentlich diese Frau finden?“, rief Leo ihr nach.
Na wie schon...“, gab Phoebe grinsend zurück. „Ich rufe sie an!“
„Dann war die Nummer in deiner Vision eine Telefonnummer? 2, fragte Paige, die mit Piper und
Leo die Küche betrat.
Phoebe nickte und lauschte dem Freizeichen im Hörer, dann knackte es in der Leitung.
„Bin schon unterwegs!“, rief eine junge Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. „Keine Panik!
Nicht erschrecken!“
Dann war nur noch ein Tuten zu hören, sie hatte aufgelegt.
Phoebe schaute verwirrt zu ihren Schwestern, den Hörer noch immer in der Hand.
„Was hat sie gesagt?“, wollte Piper wissen
Doch Phoebe kam gar nicht erst dazu zu antworten.
Einer Art Tor entstand in der Wand neben ihr und eine junge Frau, die Frau aus ihrer Vision, trat in
die Küche des Halliwell- Manor.

„Hallo! Da bin ich! Ich heiße Angelika!“, stellte sie sich vor.
Die Halliwell- Schwestern und Leo starrten die Frau fassungslos an.
Angelika hatte diese Reaktion schon vorausgesehen und lächelte.
Ihre goldblonden Haare schimmerten im Schein des Deckenlichts. Sie war nicht besonders groß,
vielleicht 1.60m und schlank. Sie trug eine schwarze Lederhose und einen roten Rollkragenpullover,
der ihren schönen Hals versteckte. Auf dem Pullover schimmerte das goldene mit Granaten besetztes Kreuz,
das sie an einem
Lederband um den Hals trug. Ihre himmelblauen Augen schauten aufgeweckt in die Runde.
„Okay“, fand Leo als erster seine Stimme wieder. „Du kommst einfach hier reingeschneit und sagst
Phoebe, du könntest ihr helfen! Wie denn, und vor allem bei was?“
Leo starrte die Fremde kühl an und auch Piper und Paige fanden diese Frau nicht gerade
vertrauenserweckend.
Nur Phoebe ging auf Angelika zu und gab ihr die Hand.
„Schön dich hier zu haben“, sprach sie Angelika an. „Ich bin Phoebe!“
„Ich weiß“, gab Angelika zurück. „Bitte nenn mich Gail, alle meine Freunde nennen mich so!“
„Wir sind nicht deine Freunde!“, ließ Piper hinter ihr vernehmen, doch Phoebe winkte nur mit einem
strengen Blick ab.
„Sei mal nicht so aggressiv!“
Piper presste die Lippen aufeinander und fiel in ein seltenes Schweigen.
Paige konnte ihre Neugier wieder einmal nicht bremsen, ging zu der Wand, durch die Gail eingetreten
war und berührte sie.
Gail beobachtete die jüngste Halliwell- Schwester und versuchte zu erklären, wie sie zu solchen
`Reisen´ im Stande war.
„Nun, ich kann Türen, die zu anderen Orten führen, öffnen“, begann sie. „Ich bin, wie ihr, eine Hexe.
Habe aber ganz andere Kräfte, wie es für Hexen eigentlich üblich ist.“
»Dämonenbrut«, schnellte es Piper durch den Kopf, doch sie sagte nichts, denn sie wollte sich keinen
weiteren Anschiss ihrer Schwester riskieren.
„Interessant!“, warf Leo misstrauisch ein.

Phoebe hörte nur nachdenklich zu, dann nahm sie Gail bei den Händen und schaute sie hoffnungsvoll an.
„In meiner Vision habe ich gespürt, dass du mir helfen willst!“
Gail blickte Phoebe in die Augen und konnte Verzweiflung, Angst aber auch Entschlossenheit in ihnen erkennen. Gail konnte sich sehr gut vorstellen, dass Phoebe, um ihre große Liebe zurück zubekommen
, über Leichen gehen würde. Solange diese Leichen Warlocks, Dämonen oder andere böse Kreaturen der
Unterwelt waren.
„Ja, ich will dir helfen“, entgegnete Gail schließlich und sah aus dem Küchenfenster.
Die Sonne ging gerade auf und die ersten Menschen machten sich auf den Weg zur Arbeit.
„Wieso weißt du eigentlich von Phoebe?“, fragte Piper und riss Gail damit aus ihren Gedanken.
„Ich habe über drei Jahre in der Küche des Wolkenkratzers, in dem die Bruderschaft gehaust hat, als
Köchin gearbeitet“, erklärte Gail.
„Also bist du doch eine Spionin!“, fauchte Piper sie an und wollte gerade die Hände heben, als
Leo einschritt.
„Beruhige dich, Schatz“, versuchte er sie zu besänftigen. „Sie hätte uns das nie erzählt, wenn sie
wirklich spionieren würde!“
Piper nickte nur und schaute zu Phoebe. Diese lächelte ihre ältere Schwester an.
Phoebe verstand Piper sehr gut. Damals, als sie herausgefunden hatte, dass Cole ein Dämon war,
hatte sie sich geschworen, niemals mehr einem Fremden zu vertrauen. Doch Gail war vielleicht die
einzige
Chance Cole wiederzubekommen.
„Erzähl bitte weiter“, bat Leo den Gast und bot ihr einen Stuhl an.
Dankbar setzte sich Gail und wartete bis sich ihre Gastgeber ebenfalls niedergelassen hatten.
„In diesen Jahren habe ich viel über die Mitglieder der Bruderschaft erfahren und sie auch privat näher
kennen gelernt“, fuhr Gail fort. „Niemand ahnte, dass ich nicht die war, die ich vorgab zu sein.“
„Wie denn das?“, platzte Paige neugierig heraus.
„Das würde ich auch gern wissen“, sagte Leo und schaute Gail erwartungsvoll an. „Es ist Lebensmüde,
sich in ein Dämonennest zu setzen!“
„Wenn die Bruderschaft herausgefunden hätte...“, antwortete Gail, „... dass ich spioniere, hätten sie mich umgebracht. Unter einem Decknamen und einer grandios ausgearbeiteten Fakebiographie habe ich
dort gekocht und so, ganz nebenbei, haufenweise Informationen über alle Aufträge und Mitglieder
angehäuft!“

„Muss ich mir dieses private Kennenlernen so vorstellen, wie ich dass gerade tue?“, fragte Paige und
schüttelte sich angewidert.
„Nein“, entgegnete Gail entschieden. „Ich war so eine Art Sorgentelefon. Ihr glaubt ja gar nicht, wie niedergeschlagen manche von denen sind, wenn sie mal etwas nicht so machen können, wies der
Boss will!“

„Wie bist du denn da wieder rausgekommen?“, fragte Phoebe und fuhr sich durch die Haare.
Gail lächelte, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich habe meinen Tod vorgetäuscht. Mein Grab, oder besser das Grab von Isabella Davis findet ihr
auf dem Centralfriedhof.“
Paige schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf.
„Warum das Alles überhaupt?“, fragte sie.
Gail fuhr die Gesichter der Anwesenden mit den Augen ab und verharrte bei Phoebe.
„Weil ich dafür sorgen muss, dass eine Prophezeiung in Erfüllung geht!“
„Und was für...“, fragten Piper und Paige gleichzeitig. Doch bevor sie ihre frage ganz ausgesprochen
hatten, schaute Gail beide scharf an.
„Das darf ich euch nicht sagen“, entgegnete sie mit ernstem Gesicht.
„Ich müsste aber von einer Prophezeiung wissen“, schaltete sich Leo ein. „Schließlich bin ich ein...“
„....Wächter des Lichts“, beendete Gail seinen Einwand. Doch die junge Frau dachte gar nicht daran,
dem Engel ihr Geheimnis zu verraten. Stattdessen fuhr sie in ihren Erläuterungen fort.
„Ganz besonders habe ich mich mit Balthasar beschäftigt.“
Phoebe horchte auf und schaute Gail durchdringend an. Ihre neue Bekanntschaft nickte ihr lächelnd
zu und nahm ihre Hand.
„Er war der Einzige, der zum größten Teil in der Welt des Lichts lebte“, erklärte Gail. „In seiner
früheren Wohnung baute er sich ein Leben auf, das zu seinem Auftrag, euch zu vernichten, passte!“
Versonnen nickte Phoebe. Sie erinnerte sich daran, wie ihr Cole immer etwas verheimlichte, als
sie damals zusammen waren.

Gail entging Phoebes kurze Abwesenheit nicht.
„manchmal bin ich bei ihm vorbeigekommen, um für ihn zu kochen“, fuhr sie fort. „Irgendwann
konnte er einfach nicht mehr dichthalten und erzählte mich von seinen Gefühlen und von dir.“
Lächelnd drückte Gail Phoebes Hand, dann senkte sie den Kopf und sprach leise weiter.
„Er war so verzweifelt, er wusste nicht ein noch aus. Einerseits wusste er, dass er seinen Auftrag
erfüllen musste, andererseits wollte er dir, Phoebe, nicht wehtun. Er liebte dich so sehr!“
Gail schaute auf. „No nie habe ich so viel in einem Mann gesehen, wie an diesem Tag.
„Cole ist tot!“, warf Phoebe leise ein und spürte, dass eine weitere Welle der Trauer sie zu übermannen
drohte.
Gail legte den Arm um sie.
„Nein, dass ist er nicht“, versuchte sie Phoebe zu beruhigen. „Ihr habt seinen Körper vernichtet, doch
nicht seinen Geist, ebenso wenig wie seine Seele. Es gibt eine Möglichkeit ihn zurückzuholen!“
Hoffnungsvoll schaute Phoebe Gail an. „Welche?“, fragte sie.


Kapitel II

Phoebe musste sich zwar tausende Einwände von Piper und Leo anhören, doch sie setzte sich
durch.
Gemeinsam mit ihren Schwestern und Leo begleitete Phoebe Gail auf den Dachboden
Dort wollte Gail ihnen erklären, wie sie es schaffen wollte, Cole zurück nach Hause und
damit zurück in Phoebes Arme zu bringen.

Phoebe und Gail standen vor dem Buch der Schatten. Piper und Paige beobachteten die Szenerie
kritisch, um bei der kleinsten Auffälligkeit einzuschreiten.
Gail blätterte währenddessen im Buch und Phoebe schien es, als würde Gail etwas ganz bestimmtes
suchen.
„Ah, da steht’s ja“, rief Gail und deutete auf die vergilbte Seite.
Phoebe starrte auf die Seite und wurde Kalkweiß im Gesicht.»Er ist tot!«, raste es ihr durch den
Kopf. »Er ist tot!«
„Was ist?“, fragte Piper und trat hinter ihre Schwester. Fassungslos starrte Piper auf die Seite.
„Das ist ja wohl ein Witz!“, wandte sie sich an Gail. „Der ist tot, wir haben ihn vernichtet!“
Phoebe legte einen Arm um ihre aufgebrachte Schwester und schaute zu Paige und Leo hinüber.
„Wenn es nicht sein soll, soll es nicht sein!“
Währenddessen war Gail einige Schritte zurückgetreten und beobachtete schmunzelnd die Szene vor
sich.
„Wie soll das gehen?“, fragte Leo, als er neben seine Frau trat und sich ebenfalls die Seite des Buches
ansah.
Gail ließ sich auf einen alten Sessel fallen und schlug die Beine übereinander.
„Das ist ganz einfach!“, entgegnete sie gelassen.
„Ach“, platzte Leo heraus. „Er ist vor unseren eigenen Augen in einem riesigen Feuer verschwunden!“
„Er wurde aber nicht vernichtet“; gab Gail zurück. „Ihr habt ihn und Cole nur getrennt!“
Piper und Leo schauten sich ratlos an. Seltene Stille verbreitete sich auf dem Dachboden,
nur ein leises Schmatzen war zu hören.
Paige hatte sich die ganze Zeit mit ihrem Lolli beschäftigt und es wiedereinmal nicht für
nötig gehalten zuzuhören.
Verwundert über die plötzliche Stille hob sie den Kopf und schaute, den Lolli noch immer im Mund,
die andren an. „Wer ist nicht tot?“, fragte sie nuschelnd.
„Balthasar“, platzte Phoebe heraus.

„Nur mal so zur Erinnerung“, mischte sich Leo ein. „Das war Coles dunkle Seite! Er ist böse!“
Piper hielt sich an ihrem Ehemann fest, um nicht vor entsetzen in Ohnmacht zu fallen.
„Wieso steht davon eigentlich nichts im Buch?“, stieß sie hervor. „Wenn die Gefahr besteht, dass
das Böse seine Dämonen wiedererwecken kann!“
Leo war nun ebenfalls mit seiner Weisheit am Ende. ER kratzte sich am Kinn und murmelte:
„Ich müsste doch eigentlich davon wissen! Der Hohe Rat hätte mir das doch mitteilen müssen!“
Ihr gutes Gehör ließ Gail wiedereinmal nicht im Stich.  Sie stand auf, ging zu Phoebe, Piper und Leo
hinüber und lehnte sich auf das Pult, auf dem das Buch lag. Mit einem hinreißenden Augenaufschlag
flötete sie:
„Der Hohe Rat darf zwar alles essen, Engelchen, aber nicht alles wissen!“
Phoebe und Piper schauten sich bei diesen Worten verdutzt an.
„Du hast keine Verbindung zum Hohen Rat?“
„Auch keinen Wächter des Lichts?“, fiel Piper ihrer Schwester ins Wort.
„Nö“, antwortete Gail und warf ihr glänzendes Haar zurück.
„Warum?“, fragte Leo ernst. „Wenn du eine normale Hexe wärst, hättest du einen Wächter des Lichts!“
„Ich bin aber keine normale Hexe!“, entgegnete Gail und schlug beschämt die Augen nieder.
Sie hasst es, an ihre wirkliche Herkunft erinnert zu werden.

„Tja, dann erzähl mal“, blaffte Paige sie an und baute sich vor ihr auf. „Ich bin mal gespannt, wie
du das erklären willst!“
Leo hielt Piper im Arm, teils um sie vor Unheil zu bewahren, teils um sie davon abzuhalten Gail in die Luft zu jagen, wenn es nicht unbedingt nötig war.
Phoebe schob Paige sachte zur Seite und trat vor Gail.
„Was meinst du damit?“, fragte sie.
Gail schaute beklommen aus dem Fenster und griff nach ihrem Kreuz.
„Ich habe dämonisches Blut in mir“, begann sie leise.
Piper und Paige wich die Farbe aus den Gesichten und starrten Gail entsetzt an.
„Ich habe es doch gewusst!“, presste Piper hervor.
Phoebe drehte sich apprupt um und schaute Piper wütend an.
„Sei nicht immer so voreilig“, rief sie zornig. „Cole war auch gut, obwohl zur Hälfte ein Dämon war!“

Ohne auf Pipers Reaktion zu warten, fuhr Gail fort.
„Vor 26 Generationen hatte sich ein Dämon in meiner Familie breitgemacht“, erklärte Gail. „Er
hatte versucht eine böse Brut zu erschaffen, die mächtiger ist als die Dämonen reinen Blutes.“
„Das ist ja furchtbar!“, platzte Paige heraus, sodass ihr Lolli laut klatschend auf den Boden fiel.
Gail winkte lächelnd ab.
„Das klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit war!“, beruhigte sie Phoebes jüngere Schwester.
„Er wusste nicht, dass die Frau mit der er diesen Grundstein legen wollte eine Hexe war.“
„Eine deiner Vorfahrinnen?“, fragte Leo.
„Ja, Engelchen, so ist es!“, entgegnete Gail lächelnd. „Ihr Kind wurde ein Mädchen, deshalb wurde
es auch nicht böse.“
„Das Gute in ihr war zu stark“, stellt Leo fest und strich Piper sanft über das Haar.
Gail nickte und schaute Phoebe an. „Dämonische Kräfte bleiben über Generationen erhalten. Sie verändern sich nur mit der Zeit“, sagte sie. „Meine haben sich mit meinen Hexenkräften vermischt!“
Phoebe trat auf sie zu. „Deshalb weist du also, wie solche Sachen funktionieren.“
Gail nickte kaum merklich, ging zum Buch und blätterte eine Seite weiter.
„Es ist eigentlich ganz einfach“, sagte Gail und wandte sich zu Phoebe um. „Wir müssen Cole
und Balthasar wieder eins werden lassen!“
„Warum weißt du eigentlich, dass Balthasar noch am Leben ist?“, fragte Leo, der sich noch immer
nicht ganz mit dieser Tatsache anfreunden konnte.
Gail grinste vielsagend und  stützte sich auf das Pult.
„Nunja, ich habe da so meine Mittel und Wege!“, entgegnete sie.
„Mittel und Wege?“, wiederholte Leo stirnrunzelnd.
„Ja“, entgegnete Gail. „Einige Dämonen sind mir noch einen Gefallen schuldig und Die schicke ich
ab und zu spitzeln!“
„Was denn für Gefallen?“, fragte Piper nervös. „Hast du denen etwa bei ihren Aufträgen...“
Sie schluckte. „... bei ihren Morden geholfen?“
Gail schaute Piper entsetzt an.
„Um Gottes Willen, nein!“, stieß sie hervor. „Ich habe sie manchmal gedeckt oder ihnen einen Rat
gegeben, wenn sie Schwierigkeiten bei etwas hatten.“
Phoebe kam zu ihr und legte Gail die Hand auf die Schulter.
„Ich denke, sie hat uns wirklich genug von sich erzählt, wir können ihr trauen! Ich möchte nun
endlich meinen Cole wieder in den Armen halten!“
Leo schaute nachdenklich auf das Buch und verschränkte die Arme vor der Brust, dann schaute er
Phoebe ernst an.
„Bist du sicher, dass du ihn wirklich so zurück haben willst?“, fragte er Phoebe. „Er wird wieder
Balthasar sein! Wieder ein Dämon, wieder zum Teil böse!“
„Er kann damit umgehen“, entgegnete Phoebe hoffnungsvoll. „Cole hat es einmal geschafft, sich gegen
das Böse zu wenden, er wird es wieder können!“
„Außerdem“, mischte sich Gail ein. „Konnte sich Cole nur verlieben, weil Balthasar es zugelassen hat!
Es sind nicht zwei verschiedene Personen in einem Körper gewesen, Engelchen. Cole und Balthasar sind
eins, wie jeder andere Hybrid auch! Sie haben dieselben Dinge getan, Haben die gleichen Erinnerungen
und  fühlen zum Teil auch dasselbe!“
Gail wandte sich Phoebe zu.
„Ich weiß, dass du das selbst nicht eingestehen willst, aber du musst damit zurecht kommen und
wenigstens versuchen auch Balthasar mindestens zu mögen! Denn eine Liebe, die nur die guten
Seiten einer Person liebt, ist keine richtige Liebe!“
Phoebe senkte traurig den Kopf und schloss die Augen. Sie ließ Gails Worte einige Momente auf
sich wirken und seufzte dann.
„Es wird schwer sein, Balthasar zu lieben“, sagte Phoebe leise. „Aber wenn es sein muss,
werde ich es versuchen!“
„Mein Gott, Phoebe“, rief Gail und fasste sie bei den Schultern. „Verstehst du denn nicht?
Cole ist Balthasar, Balthasar ist Cole. Wenn du Cole geküsst hast, hast du auch Balthasar geküsst!
Wenn du mit Cole geschlafen hast, hast du auch mit Balthasar geschlafen! Du liebst Balthasar,
doch nur seine menschliche Seite!“

Phoebe wusste, dass Gail die Wahrheit sagte, sie erinnerte sich an den Tag, an dem Cole, ... nein
Balthasar, ... nein es war Cole, Yennah umgebracht hatte. Phoebe hatte seine Worte gehört, die er
mit Balthasars Stimme sprach. Er sagte ihren Namen! Seine,... Balthasars Stimme hörte sich so
verzweifelt an! Cole hatte die Wahrheit gesagt, doch sie überhörte seine Gefühle, die in diesem
einen Wort steckten. Sie ließ sich von ihrem Ärger leiten, nur weil sie Coles dämonisches Aussehen
immer noch als Feindbild interpretierte! Nicht bewusst, aber sie tat es!
„Ich will meinen Mann zurück!“, sagte Phoebe schließlich. „Egal, ob er ein Dämon ist oder nicht! Ich
liebe, wen ich liebe!“

Kapitel III

Gail erklärte Phoebe den Ablauf des Rituals bis ins kleinste Detail. Leo stand neben ihnen und
schüttelte immer wieder den Kopf, und auch Piper und Paige behagte es gar nicht, dass sich ihre
Schwester so einer Gefahr aussetzte.
"Cole aus der Unterwelt wieder heim zu holen, war wesendlich gefährlicher", hatte Phoebe ihnen
gesagt.

Nun standen sie alle beklommen auf dem Dachboden. Niemand konnte voraussagen, wie Balthasar
auf den Ruf reagieren würde. Piper und Paige hielten es für besser etwas abseits, an der Tür, zu stehen,
um Balthasar mit ihren Kräften in Schach zu können, falls er noch unberechenbarer geworden war, als
sie ihn in Erinnerung hatten. Schließlich wurde er nicht mehr von einem Gewissen zurückgehalten.

Phoebe und Gail sahen gemeinsam auf das Buch und lasen den Spruch, der dort geschrieben stand, vor.

„Magische Kräfte, ob schwarz oder weiß,
die ihr wirkt durch den Raum des Erdenkreis.
Ob nah er ist, ob fern von hier,
bringt uns den Dämon Balthasar zur Zier!“

Im selben Augenblick erschien vor ihnen ein großer Wirbel. Nur einige Momente dauerte es, bis
Balthasar vor ihnen auftauchte.
Phoebe trat demonstrativ einen Schritt vor, um ihm zu zeigen, wer ihn gerufen hatte.
Sie hatte Balthasar ganz anders in Erinnerung: emotionslos, einschüchternd, gewaltig.
Doch Balthasar hatte sich in den letzten Monaten stark verändert. Seine stolze Haltung war fort,
seine Kleidung sah sehr mitgenommen aus, genauso wie seine Mimik.
Phoebe schaute in die Augen eines gebrochenen Mannes. (oder Dämons, wie ihrs besser findet!)
Was hatte sie ihm nur angetan? Der Tod währe im Vergleich zu diesem jämmerlichen Zustand
geradezu eine Belohnung gewesen.
Schuldgefühle überkamen sie. Sie war der Grund gewesen, dass Cole seine dämonische Hälfte
loswerden wollte!
Sie musste Cole vernichten, um die Quelle zu zerstören! Und nun war sie auch noch Verantwortlich
für Balthasars Zustand. Auch wenn Balthasar böse war, so verspürte sie doch einen schmerzenden
Stich im Herzen.
„Was willst du?“, fragte Balthasar und trat einen Schritt auf sie zu..
Seine Stimme war noch immer so hart und drohend, wie damals, doch Phoebe ließ sich nicht
einschüchtern.
„Ich will, dass du  mir hilfst“, entgegnete Phoebe und hielt seinem Blick stand.
„Ich? Dir helfen?“, fragte er verdutzt. Balthasar richtet sich auf, ließ den Blick über die Anwesenden
gleiten und verharrte, als er Gail bemerkte. Misstrauisch schaute er sie an.
„Du bist tot“, sagte er nur.
Gail nickte lächelnd und trat neben Phoebe.
„Nunja, so ganz noch nicht!“, antwortete sie.
„Ich habe deine Leiche bei der Aufbahrung gesehen“, entgegnete er kalt. „Ich habe gesehen, wie dein
Sarg in die Erde hinab gelassen wurde!“
Gail ging auf ihn zu und schaute ihn an.
„In diesem Sarg lag Isabella Davis, die Köchin, die bei einem Autounfall starb!“
„Du bist Isabella!“ Balthasars Augen blitzten vor Wut.
„Nein, ich war Isabella“, gab Gail gelassen zurück und zuckte mit den Schultern. „Aber in
Wirklichkeit bin ich Angelika Davis, eine Hexe!“
Balthasar kochte vor Wut. Wie hatte er sich nur so lange täuschen lassen können? Über drei Jahre!
Sie hatte es geschafft ihn, den mächtigen Dämon Balthasar zum Narren zu halten!
Zornig hob er die Hand, um einen Energieball zu formen, doch plötzlich begann er zu zittern.
Seine Augen wurden glasig und er rang nach Atem. Phoebe erschrak, als sie sah, wie Balthasar
begann sich aufzulösen.
Seine Statur war nur noch als schwacher, milchiger Nebel zu erkennen. Erst nach einigen Sekunden
wurde er wieder völlig Sichtbar.
Balthasar musste sich auf Gail stützen, um sich nicht die Blöße geben zu müssen, vor allen auf die
Knie zu sinken.
Gail brachte ihn zu einem Sessel und ließ sich neben ihm auf der Lehne nieder, nachdem er sich
gesetzt hatte.
„Wie hast du...“, begann er keuchend, doch Gail legte eine Hand auf seine Schulter.
„Das ist jetzt nicht so wichtig“, erwiderte Gail und schaute Phoebe an. „Phoebe hat dir etwas zu sagen!“

Unruhig lief Piper in der Küche auf und ab.
Auf Gails Vorschlag hin, hatten sie, wenn auch widerstrebend, Phoebe und Balthasar allein gelassen.
Nun standen sie alle schweigend da und dachten darüber nach, wie es Phoebe dort oben, auf dem Dachboden, mit ihm, ergehen mag.
Paige blätterte währenddessen im Buch der Schatten, dass sie vorsorglich mitgenommen hatte.
„Meinst du, dass er ihr etwas antut, Leo?“, fragte sie ihren Schwager.
Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Schwer zu sagen!“
„Wenn er sich noch an das erinnert, was er  oder Cole, oder... Ja, wer denn nun?“
Piper wandte sich hilfesuchend an ihren Mann. „Cole“, sagte dieser nur.
“Engelchen“, mischte sich Gail genervt ein. „Du scheinst nicht besonders schnell im Denken, was?“
„Nenn mich nicht immer "Engelchen"“, fauchte Leo die Fremde an.
Piper wurde das alles zu bunt, wütend schaute sie von Gail auf Leo.
„Wir haben jetzt wirklich andere Sorgen!“, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Balthasar
wird Phoebe umbringen, wenn ihm ihr Angebot nicht zusagt!“
„Das...“, setzte Gail an, doch Piper schnitt ihr das Wort ab.
„Sei still!“; motzte sie. „Du hast heute schon genug Wirbel gemacht! Von wegen Cole zurückholen,
so ein Unsinn! Du stützt Phoebe ins Verderben!“
Wieder wurde es still in der Küche. Wieder hingen alle ihren Gedanken nach oder lauschten hinauf
zum Dachboden.

:sneaky2:
 
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Es geht weiter!!!!!!!!!!!1
Ich hoffe euch gefällts!!!!!!!!!!!!!!!!

Kapitel IV

Phoebe wandte normalerweise niemals einem Dämon den Rücken zu, doch sie war sich sicher, dass
Balthasar in seiner momentanen Lage keine Gefahr darstellte. Phoebe lehnte an einem Fensterrahmen
und starrte hinaus.
Niemals hätte sie gedacht, dass sie einmal Balthasar ohne Cole gegenüberstehen würde.
Wieder holten sie Erinnerungen aus, so wie es ihr schien, sehr fernen Zeiten ein.
Sie erinnerte sich an den Tag, an dem Cole zu ihr zurückgekehrt war. Sie selbst war vom Bösen befallen gewesen. Cole musste sich verwandeln, um zu ihr durchdringen zu können. Balthasar bat sie vorsichtig
zu sein und sich vor der Priesterin in Acht zu nehmen. Zärtlich strich er ihr damals über die Wange. So
sanft und liebevoll, wie nur Cole es konnte.
Wie dumm war sie doch gewesen. Es gab so viele Anzeichen dafür, dass Cole und Balthasar sich
ähnlicher waren, als sie oder Cole selbst es immer wahrhaben wollten.

Langsam drehte sich Phoebe zu Balthasar um.
Sie wusste, dass er sie beobachtete und dennoch verspürte sie, zu ihrer eigenen Überraschung, keinerlei Unbehagen.
Er schaute vom Sessel zu ihr auf.
In seinem sonst ausdruckslosen Gesicht spiegelte sich Verwunderung, Neugier und Bewunderung.
„Wie ist es dir in letzter Zeit ergangen?“, fragte Phoebe und neigte den Kopf etwas zur Seite.
Balthasar runzelte die Stirn.
„Seit wann interessiert dich das?“, schnaubte er verächtlich. „Du wolltest mich vernichten und nun
fragst du, wie es mir erging?“
Phoebe seufzte. Im Grunde hatte er Recht. Es war einfach nur scheinheilig und unfair so eine Frage
zu stellen.
Aber was sollte sie sonst fragen? Sie konnte doch nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen!

„Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie es ist, plötzlich nur noch zur Hälfte zu existieren?“, fragte er
plötzlich.
Phoebe zuckte beiläufig mit den Schultern.
„Du hast es doch über 100 Jahre hervorragend gekonnt“, entgegnete sie. „Dir hat es doch Spaß gemacht, zu morden! Kein störendes Gewissen, keine Rücksicht, kein, noch so kleines bisschen Mitleid!“
„Das ist nicht dasselbe!“, brüllte Balthasar und sprang auf. „In dieser Zeit hatte ich meine menschliche Seite unterdrückt, nun ist sie verschwunden!“
Phoebe zog zweifelnd eine Braue hoch.
„Sollte dir das nicht recht sein?“, fragte sie. „Das menschliche in dir hat dich doch nur behindert! Nun kannst du von Grund auf böse sein!“
„Ja, das denkst du“, entgegnete er müde und trat auf sie zu. „Ich bin böse, so ist es halt! Mir macht töten Spaß, dass weißt du! Aber ich existiere nur noch zur Hälfte!“
Balthasar schaute ihr tief in die Augen. „Ich fühle mich leer, Phoebe!“

„Warum dauert das solange?“, fragte Piper gereizt und knallte ihr Wasserglas auf den Tisch.
„Vielleicht muss Phoebe ihn erst überzeugen?“, vermutete Paige. „Schließlich wird man nicht jeden Tag von der Person, die einen vernichten wollte um einen Gefallen gebeten!“
Piper schaute genervt aus dem Fenster.
„Oder er hat sie still und genüsslich umgebracht, und hat sich dann fröhlich, fidel aus dem Staub gemacht! Und wir haben es noch nicht mal gemerkt!“
Gail goss sie gerade ein Glas Orangensaft ein und schüttelte den Kopf.
„In seinem jetzigen Zustand kann er niemanden umbringen!“
„Was macht dich da so sicher?“, fragte Leo. „Er ist ein Dämon!“
Gail lehnte sich gegen das Sideboard und trank einen Schluck aus ihrem Glas.
„Hast du das denn nicht bemerkt?“, entgegnete Gail. „Er kann ohne seine menschliche Hälfte nicht überleben!“
„So ein Unsinn!“, warf Piper ein und stemmte die Hände in die Hüften. „Balthasar ist ein mächtiger Dämon, warum sollte er seine menschliche Hälfte brauchen?“
„Ihr wollt es nicht verstehen, oder?“, fragte Gail kopfschüttelnd. „Er ist ein Hybrid, das heißt also, dass er und Cole untrennbar zueinander gehören! Man kann sie nicht völlig trennen, da ihre Gene vermischt sind. Allerdings habt ihr sie körperlich und geistig getrennt, dass war der Fehler!“
„Warum?“, fragte Paige neugierig. „Dämonen sind doch viel stärker, als Menschen!“
„Körperlich schon“, bestätigte Gail. „Aber Balthasar ist nur zur Hälfte Dämon, also existiert er auch nur zu Hälfte. Ihr habt ihn doch gesehen, wie mitgenommen er aussieht! Er ist längst nicht mehr so mächtig! Ohne Cole löst er sich immer mehr auf, bis er irgendwann völlig verschwunden ist!“
Gail schaute in die Runde und trank ihr Glas aus. Sie stellte mit Zufriedenheit fast, dass sie Phoebes Familie zum Nachdenken bewegt hatte.

Währenddessen schauten sich Phoebe und Balthasar auf dem Dachboden noch immer an.
Irgendwie verstand er, warum sich seine menschliche Seite in diese Frau verliebt hatte. Sie war schön, intelligent, stark, mutig und selbstlos. Andere waren ihr wichtiger als sie sich selbst. Etwas das er nie verstanden hatte, bis er Phoebe getroffen hatte und sie seine menschliche Seite wiedererweckte. Er, der Dämon, hatte sich gegen diese Gefühle gewehrt, doch es war nicht so, dass er Phoebe für die Liebe, die sie seiner menschlichen Seite entgegenbrachte, hasste. Er mochte sie, mehr noch, als es für einen normalen Dämon möglich war.

„Was ist mit dir los?“, fragte Phoebe ruhig.
„Nichts“, entgegnete Balthasar schroff und wandte seinen Blick ab.
„Du kannst mich nicht zum Narren halten!“, gab Phoebe entschlossen zurück. „Nicht mehr! Ich habe gesehen, wie du dich, ohne zu blinzeln, aufgelöst hast!“
„Das ist kompliziert“, antwortete Balthasar mit zusammengebissenen Zähnen.
„Na wenn das so ist, habe ich dir ein Angebot zu machen!“, sagte Phoebe und zog eine Braue hoch.
Balthasar schaute sie überrascht an.
„Ich mache keine Geschäfte mit Hexen.“
„Auch nicht mit mir?“, fragte Phoebe und ließ die Augenlider spielen. „Du weißt, dass du mit trauen kannst!“
„Ich weiß“, entgegnete er. „Was ist das für ein Angebot?
„Nunja, es könnte gefährlich werden“, warnte Phoebe ihn.
„Ich habe keine Angst!“, antwortete Balthasar und trat einen Schritt näher. „Was ist das für ein Angebot?“
„Ich bekomme Cole zurück und du bekommst wieder eine Zukunft!“, bot Phoebe dem Dämon an und stemmte die Hände in die Hüften.
„Du willst also nur meine menschliche Seite“, stellte Balthasar fest. „Ich wäre dann nur gedultetes Anhängsel.“
Phoebe presste die Lippen aufeinander und schaute zu Boden. „Ganz so ist es nicht.“
„Wie dann?“, zischte er. „Ich war immer dabei, ich bin ein Teil von dem, den du liebst! Ich bin er!“
Mit diesen Worten drückte er Phoebe gegen einen alten ausrangierten Schrank und packte ihren Hals.
„Beruhige dich“, keuchte Phoebe, nach Atem ringend. „Sonst verschwindest du vielleicht wieder.“
Balthasar lockerte seinen festen Griff und strich ihr sanft über die Wange.
„Ich mache es“, sagte er. „Aber nur unter einer Bedingung!“
„Welche?“, flüsterte Phoebe hustend.
„Akzeptiere mich, Phoebe...“, entgegnete Balthasar ruhig. „... akzeptiere mich, als einen Teil des Mannes, den du liebst!“
„Nur, wenn du meine Bedingung ebenfalls annimmst“, gab Phoebe zurück.
Balthasar nickte und fuhr ihr mit einer Hand durch das Haar. „Und welche wäre das?“
Phoebes Blick wurde fast kalt. Es schien, als ob sich ihr Gesicht versteinerte.
„Töte niemals, ...niemals wieder einen Unschuldigen!“, presste sie hervor.
Der Dämon trat einen Schritt zurück, musterte sie und nickte. Dann streckte er, ihr seine Hand entgegen.
Nach kurzem Zögern ergriff Phoebe sie, als Zeichen, dass sie einverstanden war.
Doch plötzlich riss Balthasar Phoebe an sich und küsste sie.
Als er sie aus seiner Umarmung entließ, starrte sie ihn schockiert an.
„Ich wollte nur einmal wissen, wie es ist, dich wirklich zu küssen!“, flüsterte er.

Kapitel V

Gail wurde das Warten allmählich zu lang. Sie ließ Piper, Paige und Leo mit dem Versprechen, sie umgehend zu informieren, falls etwas passierte, in der Küche zurück und ging hinauf zum Dachboden.

Ohne anzuklopfen betrat sie den Raum.
Balthasar wandte sich sofort zu ihr um. Allen Anschein nach hatte er sie früher bemerkt, als es Gail beabsichtigt hatte.
„Alles in Ordnung?2, fragte Gail besorgt.
Phoebe lächelte und ging zu Gail hinüber.
„Ja“, sagte sie und schaute auf Balthasar zurück. „Er ist einverstanden. Lass uns anfangen!“
„Okay“, entgegnete Gail und ihre Miene erhellte sich. „Ich bereite die Rituale vor.“
Ein Schatten der Besorgnis legte sich über Phoebes Gesicht.
„Sollten nicht Piper, Paige und Leo auch dabei sein?“, fragte sie.
Balthasar runzelte die Stirn und trat neben die beiden Frauen.
„Das geht deine Schwestern nichts an!“, sagte er und schaute Phoebe ernst an
.“Aber wenn dir etwas passiert, wenn das Ritual vollzogen ist, können Leo und Paige dir helfen!“, wandte Phoebe besorgt ein.
„Es wird mir aber nichts passieren!“, sagte Balthasar und wandte sich ruckartig zu Gail um. „Oder?“
Gail hielt seinem Blick stand, doch sie schmunzelte.
!Vielleicht, vielleicht auch nicht“, antwortete sie schließlich schulterzuckend.
„Du meinst, Cole könnte etwas geschehen, wenn etwas schief geht?“, fragte Phoebe besorgt.
Gail seufzte und schaute Balthasar an. „Nicht mehr, als Balthasar auch!“
Dann lächelte und klopfte Beiden auf die Schultern. „Dann lasst uns mal anfangen!“

Phoebe schaute kurz nervös zu Balthasar hinüber und ging dann zu Gail.
Diese streckte ihr einen Zettel und einen Stift entgegen.
„Wir müssen Coles Seele erst aus der Hölle befreien“, erklärte sie. „Das kannst nur du, Phoebe!“
Phoebe schaute Gail etwas ängstlich an. „Wie denn?“
„Du musst einen Spruch schreiben“, entgegnete Gail, die bereits zwei rote Kerzen auf den runden Ritualtisch der Halliwells stellte.
„Du schreibst den Spruch auf, zündest die Kerzen an, sprichst den Zauber einmal laut aus und verbrennst dann den Zettel!“
Phoebe nickte und setzte sich an den Tisch.
„Warum soll Phoebe den Spruch verbrennen?“, fragte Balthasar während er Phoebe zusah.
„Weil der Spruch nur einmal ausgesprochen werden darf“, antwortet Gail. „Wenn sie ihn nicht verbrennen würde, würde eine weitere Anwendung des Spruches eine Umkehrung dieses Rituals bedeuten.“
Balthasar schwieg. Er wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde.

„Ich bin fertig!“, meldete sich Phoebe zu Wort.
„Gut“, entgegnete Gail und schob Balthasar etwas zur Seite. „Dann hol´ dir deinen Geliebten zurück.“
Phoebe entzündete die Kerzen und atmete tief durch.
Gleich konnte sie Cole wieder in die Arme schließen.
Dann begann sie zu intonieren.

„Qual und Pein sei nun vorbei,
Meines Liebsten Seele sei nun frei!
Komme nun zurück zu mir
Und bleibe du für immer hier!“

Sie hielt kurz inne, dann entzündete sie den Zettel an einer der beiden Kerzen und ließ ihn in eine kleine Schale fallen.
Hoffnungsvoll beobachtete sie, wie sich das Papier in ein kleines Häufchen Asche verwandelte.
Kaum waren die Flämmchen verloschen, erschien ein gräulich- silbernschimmernder Nebel.
Sofort stand Phoebe auf und starrte ihn ängstlich und erwartungsvoll an.
Langsam lichtete sich der Dunst und eine schwer atmende Person kam zum Vorschein.
Zögernd ging Phoebe einige Schritte auf sie zu.
Nachdem der Nebel endlich völlig verschwunden war konnte Phoebe, Cole vor sich sehen.
Er wirkte müde und kraftlos.
Langsam wischte er sich den Ruß aus dem Gesicht und blinzelte.
In der Unterwelt herrschte totale Finsternis, so dass er sich an das schwummrige Licht des Dachbodens gewöhnen musste.
Als er Phoebe erkannte, lächelte Cole.
„Phoebe“, hauchte er und ging langsam auf sie zu.
„Oh Gott, Cole!“, rief Phoebe vor Freunde und bemerkte die Tränen, die ihre Wangen hinabliefen gar nicht.
Doch bevor Cole seine Phoebe in die Arme schließen konnte hielt ihn eine unsichtbare Wand davon ab.
Geschockt schaute Phoebe Cole an, der jedoch nur unwissend den Kopf schütteln konnte.
Dann blickte Phoebe zu Gail hinüber, die ihre Hand, die ein bläuliches Leuchten umgab, erhoben hatte.
Cole folgte Phoebes Blick und stutzte. „Du bist tot“, sagte er und runzelte verständnislos die Stirn.
Genervt verzog Gail ihr Gesicht. „Ja“, gab sie ihm zu verstehen. „Das hatten wir heute schon!“
„Wieso können wir uns nicht berühren?“, fragte Phoebe verzweifelt. „“Warum tust du das?“
Gail schloss die Augen senkte den Kopf. Sie hatte diese Schutzwand erschaffen, um sie voreinander zu bewahren.
„Wenn ihr euch jetzt schon berührt, wird dein Zauber unwirksam“, erklärte Gail traurig.
„Was ist eigentlich passiert?“, fragte Cole verwirrt.
„Sie wollen uns wiedervereinen“, brummte Balthasar aus den Hintergrund.
Cole starrte fassungslos sein dämonisches ich an. Tausend Fragen rasten ihm durch den Kopf.
Doch eines wusste er ganz genau. Nie mehr wollte er mit diesem Monster in einem Körper leben müssen.
Keine Höllenqual war in seinen Augen grausamer, als dieses Schicksal. Es würde ihn weiter von Phoebe entfernen, als es dem Tod möglich war. Cole begann bei diesen Gedanken zu zittern. Er starrte Balthasar an, dann Phoebe.
„Nein“, presste er mühsam hervor. „Niemals!“
„Bitte“, flehte Phoebe Cole an. „Es ist deine einzige Chance! Komm zurück zu mir!“
„Ich kann es nicht“, entgegnete Cole verzweifelt. Tränen schimmerten in seinen Augen. „ Du weißt, wie gern ich dich wieder bei mir haben würde, wie gern ich dich in den Arm nehmen würde, mit dir zusammen leben. Aber...“ Cole schluckte. Er, ...ich würde dir nur wehtun!“
„Nein“, gab Phoebe zurück und schaute von Cole auf Balthasar. „Das könntest du gar nicht!“
Wiederrum schüttelte Cole den Kopf und sah Phoebe an. Er wusste, dass er ihr mit seiner ablehnenden Haltung wehtat, aber es war allemal besser, als Phoebe eines Tages körperlich zu schaden.
„Du hast doch gesehen, was ich mit dir gemacht habe, als die Quelle mich kontrolliert hat“, gab
er zu bedenken.
„Das warst nicht du“, rief Phoebe. Wieder stiegen ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen. „Ich weiß, dass du mir nie etwas antun könntest!“, schlurzte sie.
Cole atmete tief ein und ließ seinen Atem langsam wieder entweichen.
„Phoebe, versteh doch“, begann er. „Du hast mir so viele Möglichkeiten, so viele Chancen gegeben, ein anderes Leben zu beginnen, doch du hast ja gesehen, dass ich mich nicht ändern kann! Es liegt mir im Blut!“
Phoebe schüttelte den Kopf und hob die Hand, um Coles Wange zu berühren, doch aus den Augenwinkeln sah sie, wie Gail einen Schritt vortrat und die Hand erneut heben wollte, um diese Schutzwand zu errichten. Seufzend ließ Phoebe die Hand wieder sinken. “Es liegt dir vielleicht im Blut“, gab Phoebe zurück. „Aber nicht im Herzen! Jetzt musst du dir selbst eine Chance geben, Cole!“
Gail trat neben sie und schaute Cole ernst an. „So kommen wir nicht weiter“, sagte sie etwas gereizt. „Fakt ist, dass du ewig in der Hölle schmoren wirst, wenn diese Möglichkeit ausschlägst!“
„Wenn die Quelle mich beherrschen konnte...“, gab Cole zurück. „...wird Balthasar es auch können!“
Phoebe schaute zu Balthasar hinüber, der nur genervt den Kopf schüttelte.
„Das habe ich nie getan“, knurrte er. „Und werde es auch nie tun!“
Cole lachte laut auf. „Du hast mich über ein Jahrhundert unterdrückt!“, entgegnete er wütend.
„Ich? Du hast dich selbst unterdrückt!“, ließ Balthasar gereizt vernehmen. „Es war Teil unserer Ausbildung! Raynor war dafür verantwortlich, nicht ich!“

Cole presste schweigend die Lippen aufeinander. Hatte Balthasar recht? Log er? Es war schon so lange her! Allerdings war Raynor böser  gewesen, als Balthasar es je war! Raynor hatte werdenden Müttern das Kind aus dem Leib geschnitten, hatte Frauen und Kinder vergewaltigt und ihnen danach bei lebendigen Leib die Haut abgezogen (Ich weiß klingt ekelig, ist es auch *sorry*). All das hatte Balthasar nie getan! Vielleicht weil er seinen eigenen Ehrenkodex und Prinzipien folgte, oder weil er oft in der Ausbildung Raynor hatte zusehen müssen, wie er diesen „Spaß“, wie dieser es nannte, praktizierte.
Langsam tauchten verschwommene Bilder vor Cole auf. Erinnerungen, von denen er dachte, das er sie schon lange vergessen hätte.
Er sah sich selbst, als elfjähriges Kind in seinem dämonischen Aussehen. Er stand nur mit einer Hose bekleidet, keuchend vor seinem Mentor und brach plötzlich unter Schmerzen zusammen.
Es waren mentale Schmerzen, die Raynor als Strafe für Ungehorsam in seinen Kopf schickte. Besonders wegen dieser Bestrafung wurde Cole böse. Er hasste diese Schmerzen und tat alles, um sie nicht ertragen zu müssen.
Mit grimmiger Entschlossenheit wollte er alle Erwartungen, die ihm entgegenbebracht wurden, weit übertreffen.
So dass seine Menschlichkeit mit der Zeit immer mehr in die Abgründe seines Unterbewusstseins rückte.
„Cole“, rieß Gail ihn aus seinen Gedanken. „Die Quelle konnte dich nur beherrschen, weil du innerlich schwach warst! Deine innerliche, geistige Schutzwand, die dir Balthasar gegeben hatte, hat dir gefehlt!“
Cole schaute verwirrt von Gail zu Phoebe. Er wusste, dass seine dämonische Hälfte durch seine Kräfte kaum zu bezwingen war, aber das Balthasar für seine innerliche Stärke verantwortlich war, wollte Cole nicht in den Kopf.
„Wie meinst du das?", fragte Cole misstrauisch und schaute zu Balthasar, der mit verschränkten Armen mitten im Raum stand.
„Nunja“, versuchte Gail zu erklären. „Es ist so, dass das Menschliche in dir den körperlichen und seelischen Teil kontrolliert hat und das Dämonische den mentalen. Das heißt, dass der Mensch innerlich seine Schwächen hat und der Dämon äußerlich!“
„Sei doch nicht so dumm“, fuhr Phoebe Cole plötzlich an. „Es ist doch wohl besser, wenn du dich wieder mit Balthasar vereinst, als bis in alle Ewigkeit in der Hölle zu leiden!“
„Vielleicht, ja...“, entgegnete Cole. „... aber, wenn wir irgendwann einmal Kinder haben wollen, werden mindestens die Jungen sicher Dämonen! Sie werden böse sein, Phoebe“
„Unsinn“, gab Phoebe gereizt zurück und schaute Cole tief in die Augen. „Wenn eines von dir gelernt habe, dann dass man nicht böse geboren wird!“
Cole schaute sie an und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe.
„Man wird böse gemacht!“, fügte Phoebe hinzu.
„Was ist mit unserem Sohn?“, fragte Cole. „Er war böse!“
Ein Schatten legte sich auf Phoebes Gesicht. Traurig schloss sie die Augen. Ihr kleiner Junge, ihr Baby. Nie würde sie ihn zu Gesicht bekommen, nie hatte sie ihn gesehen.
Intuitiv legte Phoebe eine Hand auf ihren Bauch.
Gail trat neben sie und legte einen Arm um Phoebe.
„Die Quelle hatte den Geist eures Babys infiziert“, versuchte Gail Phoebe zu beruhigen. „Es gab keine Möglichkeit dies zu ändern.“ Gail lächelte. „Jetzt müssen wir aber deinen Mann wieder völlig ins Leben zurückholen.“
Cole stutzte. „Wieso ‚völlig’?“, fragte er.
„Weil du, als Mensch eigentlich tot bist“, entgegnete Phoebe und schaute ihren Gelieben traurig an.
„Und wenn wir uns nicht endlich beeilen, wird dies auch so bleiben!“, warf Gail drängend ein und deutete auf Balthasar.
Ohne Aufregung oder Wut begann sich dieser wiederum aufzulösen.
Geschockt starrte Cole auf sein dämonisches Ich. ‚Das kann doch gar nicht sein’, schoss es Cole durch den Kopf.
„Nun überwinde endlich deinen inneren Stolz, Cole!“, rief Gail, während sie aus einer Truhe einige Votivkerzen holte und diese in einem Kreis um Balthasar aufstellte.
Cole wollte sich jedoch nicht erweichen lassen, verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte energisch den Kopf. „Wenn ich das tue, werde ich wieder unberechenbar sein!“, protestierte er.
Phoebe verzweifelte fast an der Sturheit, die Cole an den Tag legte.
„Cole, bitte sei doch vernünftig!“, flehte sie ihn an.
„Nein“, rief Cole wütend. „Ich werde wieder böse werden und dir schaden!“
„Nein, Cole!“, entgegnete Phoebe. „Nein!“
„Verdammt noch mal!“, schrie Gail zornig. „Du bist ein Hybrid! Du bist nicht 100%ig gut, genauso, wie Balthasar nicht völlig böse ist!“
Cole starrte Gail erstaunt an. „Wie ist das möglich?“, fragte er und sah zu Balthasar hinüber, der nur noch ein nebliger Schatten zu sein schien.
„Es ist so...“, Gail schaute besorgt zu Balthasar. „In dir hört nicht automatisch das Böse auf zu existieren, in euch gibt es keine Schranke, die gut oder böse aufhält. In dir existiert gut, als auch böse, ebenso in Balthasar!“
Phoebe schaute Gail überrascht an. „Dann ist Balthasar nicht wirklich böse?“
Gail schaute genervt auf ihre Armbanduhr und dann wieder zu Balthasar.
Ihr lief die Zeit davon, von Balthasar waren nur noch Konturen zu erkennen.
„Nein“, brummte sie drängend. „Jeder hat eine gute und eine böse Seite!“
Ohne weiter auf Cole und Phoebe zu achten streckte sie die Hand aus. Auf Gails Handfläche materialisierte sich ein blaues mit Goldfäden durchzogenes Buch. Sofort öffnete Gail es und blätterte aufgeregt durch die Seiten.
Etwa im letzten Drittel des Buches stoppte sie und sah Cole erwartungsvoll an.
„Machst du es jetzt, oder nicht?“, blaffte sie Cole an.
Unentschlossen blickte Cole von Phoebe auf Balthasar und wieder zu Phoebe. Sein Kopf und sein Herz arbeiteten angestrengt gegeneinander.
„Cole“, hauchte Phoebe zärtlich und sah ihm in seine wunderschönen braunen Augen. „Lass mich nicht wieder allein!“
In diesem Moment verspürte Cole eine besondere Wärme, die er immer fühlte, wenn er Phoebe berührte oder auch nur ansah.
„In Ordnung“, seufzte Cole schließlich. „Ich mache es es, für Phoebe!“
 :eyes:
 
Es geht weiter mit Kap. 6!!!
Have fun!!!!
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Kapitel VI

‚Zeit kennt keine Gnade’, dachte Phoebe, als sie das Räuchergefäß mit Weihrauch füllte und es entzündete.
Weihrauch hat eine reinigende Wirkung und würde, so sagte jedenfalls Gail, positiv auf die Vereinigung wirken.
Doch Phoebe kamen plötzlich Zweifel. So sehr sie Gail auch dankbar für ihre Hilfe war. Wieso tat sie das überhaupt? Welches Ziel verfolgte Gail? Warum war es ihr so wichtig, dass sie und Cole wieder zusammen kommen? Was für eine Prophezeiung wollte Gail erfüllen? Wollte sie Cole wieder böse machen und für ihre Zwecke einsetzen?
Fragen über Fragen türmten sich plötzlich in Phoebes Kopf auf. Aber im Moment gab es wichtigeres zu tun, als sich ihre Fragen beantworten zu lassen. Balthasar war fast völlig verschwunden, nur der Umriss seines Schattens ließ noch erkennen, dass er noch nicht ganz fort war. Die Zeit drängte!
Gail führte Cole neben Balthasar in den Kreis. Zwischen ihnen flackerte ein kleines Feuer, dass in einer goldenen Ritualschüssel brannte.
„Alles fertig“, stellte Gail zufrieden fest und streckte Phoebe das blaue Buch entgegen.
„Das ist mein Buch der Schatten für unterwegs!“, grinste sie Phoebe an und deutete auf den Spruch.
Ohne zu überlegen ergriff Phoebe das Buch und rezitierte laut, den dort geschriebenen Zauber.

„Getrennt durch Unwissen.
Ein Leben zerrissen!
Zwei Seiten, böse und gut.
Beide haben großen Mut.

Entzweit durch Gier,
nun stehen sie hier!
Eine Seele, ein Geist ist,
was im Leben zusammenschweißt.

Mächte des Himmels,
Mächte der Hölle,
gebt mir die Kraft,
dass zu einen, was zusammenpasst.“

Phoebe hörte ein unangenehmes Pfeifen. Unsicher öffnete sie, trotz eines unguten Gefühles in der Magengegend, die Augen. Entsetzt musste sie mit ansehen, wie die sich kleine Flamme zu einem riesigen Feuerwirbel verwandelte, der Cole und auch Balthasar in sich hinein zog.
Bange Minuten des Wartens vergingen. Phoebe konnte vor Angst kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Sie drehte sich zu Gail um und schrie unter Tränen:„ Was hast du ihm angetan? Warum hast du mich das Ritual durchführen lassen, wenn du weißt, dass...“
„Momentmal!“, entgegnete Gail ruhig und hob beschwichtigend die Hände. „Warte ab, es wird schon alles gut gehen!“
„Das ist nicht wahr!“, schrie Phoebe weiter. „Du hast Cole auf dem Gewissen!“
„Phoebe!“, erklang eine vertraute Stimme hinter ihr.
In Phoebes Innerem verblasste jede aufkeimende Wut, während sie der Stimme lauschte.
Ohne nachzudenken drehte sie sich um und erblickte den Mann, denn sie so lange hat entbehren müssen, nach dessen liebevollen Berührungen sie sich so lange gesehnt hatte.
Er stand tatsächlich, in Fleisch und Blut vor ihr.
Unfähig etwas zu sagen, berührte Phoebes seine Wange, fuhr ihm durch sein glänzendes braunes Haar.
Vollendetes Glück überkam Phoebe, während Cole sie liebevoll an sich zog und zärtlich küsste.
Erst jetzt wurde Phoebe klar, wie sehr sie Cole tatsächlich vermisst hatte. Sie ließ sich von den Wogen ihrer Gefühle mitreißen und gab sich ganz der Einzigartigkeit dieses Momentes hin.
Während Phoebe Cole in ihre Arme schloss, spürte sie, dass er zitterte. Auch Cole wurde von seinen Gefühlen davongetragen, doch dies war nicht der Grund.
Das Zittern wurde immer stärker, sodass Colelangsam zu Boden sank.
„Cole!“, rief Phoebe besorgt und kniete sich zu ihm. Cole lag am Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
Zärtlich strich Phoebe ihm über den Hals und erstarrte, als sie Blut an ihrer Hand bemerkte.
An Cole Hals klaffte ein großer, blutiger Riss.
Phoebe schaute erschrocken auf Coles Oberkörper. Auf seinem schwarzen Rollkragenpullover  konnte man viele, feuchte Flecken erkennen.
Kurzentschlossen half Phoebe Cole sich aufzusetzen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er seine Geliebte an, die ihm langsam seinen Pullover auszog, an.
Frische Wunden kamen zum Vorschein, die mit jeder verstreichenden Minute größer zu werden schienen.
„Wie konnte das geschehen?“, fragte Phoebe ängstlich. „Hat Balthasar dir das angetan?“
Cole konnte nur den Kopf schütteln. „Ich weiß es nicht!“, stieß er mühsam hervor, bevor eine weitere Schmerzenswelle ihn wiederum aufstöhnen ließ.
Ratlos schaute Phoebe Gail an, die sich neben Cole hockte und sich seine Verletzungen auf dem Rücken besah.
„Das sind die Qualen, die Coles Seele in der Hölle angetan wurden“, sagte Gail und biss sich auf die Unterlippe. „Sie treten jetzt ans Licht, das sie ihn nun nicht mehr innerlich peinigen können.“
Phoebe schaute Cole mit Tränen in den Augen an. „Wie können wir es stoppen?“
Cole war es nicht mehr möglich aufrecht zu sitzen, so dass er sich in Phoebes Arme schmiegte.
„Leo und Paige werden ihm sicher helfen können!“, entgegnete Gail, stand auf und ging zur Tür.

Piper saß buchstäblich auf glühenden Kohlen.
„Warum dauert das solange?“, fragte sie während sie begann das Gewürzregal aufzuräumen.
Leo saß am Tisch und schaute seiner Frau zu. „Ich weiß es nicht“, antwortete er und schaute auf die Uhr.
Vor einer Stunde war Gail auf den Dachboden gegangen und seit da an nichts mehr von sich hören lassen.
Paige lutschte bereits an ihren vierten Lolli und ging nervös in der Küche auf und ab.
„Was ist, wenn Gail und Balthasar unter einer Decke stecken und die Macht der drei brechen wollen?“, fragte Piper, während sie die Gewürze wieder ordentlich an ihren Platz stallte.
Leo schüttelte den Kopf und stand auf. „Wenn sie Phoebe etwas angetan hätte, hatte ich das gespürt“, entgegnete er. „ Ihr geht es gut! Mach dir keine Sorgen!“
„Ich mache mir aber Sorgen, Leo!“, regte sich Piper weiter auf. „Es ist doch nicht normal! Erst kommt dieses Mädchen hierher und redet Phoebe ein, dass sie Cole wiederbekommen kann und im nächsten Moment erzählt sie uns, dass sie Balthasar zurückbringen will! Seht ihr denn nicht, dass da etwas faul ist?“
Paige hielt inne und schaute aus dem Fenster. „Vielleicht ist es Phoebes Schicksal“, flüsterte sie und drehte sich um. „Ist doch möglich, oder?! Mein Schicksal habe ich doch...“
Piper wirbelte zu ihrer Halbschwester herum. „Meinst du etwa, dass Phoebe sterben soll?“
Leo trat zwischen die Schwestern und legte seiner Frau die Hände auf die Schultern. „Es wird Phoebe nichts geschehen!“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme.
Piper wollte etwas erwidern, doch ein Schrei ließ sie erstarren. Es war Gail, die um Hilfe rief.
„Siehst du?“, rief Paige, während sie in Richtung Treppe rannte. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt!“

Keine Minute verging, bis Piper, Paige und Leo auf den Dachboden gestürmt kamen, verdutzt stehen blieben und den am Boden liegenden Cole verdutzt anstarrten.
„Was ist passiert?“, fragte Piper stirnrunzelnd. „Hat Balthasar das getan?“
Phoebe schüttelte den Kopf und blickte Leo und Paige flehend an. „Bitte helft ihm!“, schlurzte sie. „ich will ihn nicht noch einmal verlieren!“
„Wieso ich?“, fragte Paige verwirrt. Piper verstand sofort. Das Ergebnis, dass sie dort vor ihren Füßen sah gefiel ihr gar nicht. „Ihr habt diese Ritual ohne uns durchgeführt?“, fragte sie ihre Schwester wütend. „Hat sie dich schon so ehr unter der Fuchtel, dass du ihr wie ein dummes Schoßhündchen folgst?“
Phoebe schaute hilflos zu Cole, der noch immer vor Schmerz zitternd in ihren Armen lag. „Das ging euch nichts an!“, flüsterte sie kaum hörbar.
Gail runzelte bei Pipers Anschuldigungen die Stirn und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
„Helft ihr ihm jetzt, oder nicht?“ fragte sie und schaute Paige und Leo mit ihren verstörend blauen Augen durchdringend an.
Ohne ein Wort zu sprechen nahm Leo Paige bei der Hand und zog sie neben Cole auf die Knie.
Ihre Hände erglühten in einem pulsierenden weiß/gelben Licht, das Cole völlig einhüllte. Phoebe, die Cole noch immer in den Armen hielt, biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. Sie versuchte krampfhaft ihre Tränen zu unterdrücken.

Trotz aller Bemühungen schlossen sich Coles Wunden. Im Gegenteil, sie schienen sich noch schneller auszubreiten. Cole drückte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an Phoebe und stieß einen Schrei aus. Die Schmerzen, die er empfinden musste, gingen weit über seine Kräfte.
Seufzend ließen Leo und Paige die Hände sinken.
„Warum funktioniert es nicht?“, fragte Paige verwundert. Leo schüttelte den Kopf und stand auf. „Ich weiß es nicht“; entgegnete er und schaute hilflos zu Phoebe hinunter.
„Du kannst ihn doch nicht einfach sterben lassen!“, schlurzte sie und strich Cole behutsam über das Haar. „Es wird alles wieder gut“, flüsterte sie ihm in das Ohr.
Cole nahm Phoebes Hand und schaute sie an. „Ich kann meine Form nicht mehr länger halten!“, stieß er mühsam hervor und drückte Phoebes Hand an sein Herz. Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ist schon okay“, flüsterte sie und küsste Colesanft auf die Wange.
Keine zwei Sekunden später lag Balthasar, genauso geschunden und ebenso schwach, in ihren Armen. Phoebe hatte keine Angst vor ihm, sondern schmiegte sich genauso an ihn, wie sie es eben noch bei Cole getan hatte.
Gail kniete sich neben Phoebe und tastete nach Balthasars Puls. Die Schläge schienen zu rasen, doch im nächsten Moment kam es Gail vor, als wenn Balthasar in den nächsten Minuten sterben würde. Das Tempo schien sich abzuwechseln. Balthasar kämpfte innerlich gegen den sicheren Tod an. „Er wird sterben, wenn wir ihm nicht helfen!“, sagte Gail schließlich und blickte Leo ernst an. Dieser zuckte mit den Schultern und suchte nach einer Antwort. „Ich weiß nicht, wieso es nicht funktioniert!“, erwiderte er schließlich.
Paige schaute Balthasar traurig an. Damals war es ihr doch auch gelungen, sine dämonische Hälfte zu heilen! Warum klappte es diesmal nicht? „Kann der Hohe Rat uns kurzfristig unsere Kräfte nehmen, wenn sie nicht wollen, dass wir heilen?“, fragte Paige und wandte sich zu Leo um.
„Nein“, sagte Er mit belegte Stimme. „Wenn der Hohe Rat einem Wächter des Lichts die Kräfte nimmt, dann als Bestrafung!“
Piper hatte die Unterhaltung nur halb wahrgenommen. Sie dachte an die möglichen Folgen, dieser Wiedervereinigung, in der Gegenwart, der Zukunft und auch in der Vergangenheit. Sie alle hatten gedacht, die Quelle sei tot, doch sie irrten sich. Sie kam zurück und befiel Cole, sodass sie ihn vernichten mussten. Wenn die Quelle nun wieder einen Weg zurück gefunden hätte, vielleicht in Balthasar, dann würde der Kampf gegen sie zu gut wie verloren sein!
Piper fixierte Balthasar mit eisigem Blick. „Was gibt uns eigentlich die Sicherheit, dass du nicht von der Quelle beherrscht wirst?“, fragte sie geradeheraus.
„Der Geist der Quelle wurde zerstört, als ihr Cole vernichtet habt!“, warf Leo ein.

Gail hatte sich währenddessen von unten Verbandsmaterial geholt und desinfizierte Balthasars Wunden.
„Da Cole und Balthasar wieder vereint sind, werden die Qualen, die Cole in der Hölle angetan wurden nun körperlich sichtbar, da seine Seele nicht mehr mit der Hölle verbunden.“, erklärte Gail sachlich und schaute Phoebe an. „Wenn Leo und Paige ihn nicht heilen können, wird er sterben!“
Phoebe starrte Balthasar geschockt an und ergriff seine Hand. „Nein“, flüsterte sie. „Du bist stark, du  schaffst das!“ Balthasar schaute sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Liebevoll strich er Phoebe über die Wange.
„Das kann ich nicht schaffen, Phoebe“, keuchte er mühsam. „das, was ich in den letzten Wochenertragen musste, reicht für weit mehr als zehn Leben und es ist noch immer da. In mir drin!“
„Ich werde im Buch nachsehen“, entgegnete Phoebe mit Tränenerstickter Stimme. „Es gibt bestimmt etwas, das dir hilft!“ Balthasar schüttelte den Kopf. „Es gibt nichts“, versicherte er.
Paige kam sich so schäbig vor. Wieso reichten ihre und Leos Kräfte gemeinsam nicht aus, um ihm zu helfen? Konnte denn niemand...
„Können wir denn nicht unsere Kräfte durch Phoebe leiten?“, fragte sie so plötzlich, dass Leo erschrocken zusammenfuhr. Piper zuckte nur mit den Schultern. Sie war noch immer misstrauisch gegenüber der jetzigen Situation. „Ich weiß nicht genau“, entgegnete Leo. „Das habe ich noch nie ausprobiert!“
„Könnte es denn funktionieren?“, fragte Phoebe und schaute hoffnungsvoll zu ihrer Familie auf.
„Nein!“, warf Gail ein. „Es ist zu gefährlich für ihn und für Phoebe ganz besonders!“
Gail seufzte und räumte die Verbandsutensilien zusammen. Sie hatte es aufgegeben, Balthasar medizinisch zu versorgen, seine Wunden erweiterten sich einfach zu schnell. „Phoebe würde unter solch einer Belastung sicherlich schwere Schäden davontragen!“, warnte Gail.
„Das ist nicht wichtig!“, rief Phoebe und wischte sich mit einer Hand die Tränen aus den Augen. „Ich tue alles, damit es ihm wieder gut geht!“
Gail stand auf und stellte den Verbandskasten auf einen Schrank.
„Cole wird für seine Taten bestraft, die er begangen hat“, erwiderte Gail. „Seine Opfer empfanden alle Liebe und wenn Phoebe durch ihre Liebe eure Kräfte verstärkt und bei ihm anwendet, verschlimmert sich sein Zustand drastisch!“
Phoebe senkte verzweifelt den Blick und schaute Balthasar an. „Noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt!“, flüsterte sie ihm zu und strich im sanft über die Wange.
„Du wirst Jemand anderes finden“, keuchte Balthasar und drückte ihre Hand an seine Brust. „Jemand, der dich nicht in Angst und Schrecken versetzt!“
Ohne auf eine Antwort zu warten begann er zu schimmern und verschwand.

Geschockt sprang Phoebe auf. Sie starrte ihre Schwestern panisch an. Sofort war Piper an ihrer Seite und nahm sie in die Arme. „Er, ...er kann doch nicht einfach verschwinden?“ Phoebe zitterte vor Angst, Tränen flössen ihr unaufhaltsam die Wangen hinab. „Wie, ...wie soll ich ...ich ihm denn helfen kön ...nen, wenn er ein ...fach geht?“
„Beruhige dich, Kleines!“, versuchte Piper ihrer Schwester beizustehen. „Es wird ihm nichts geschehen!“
„Doch!“, schlurzte Phoebe und legte den Kopf an Pipers Schulter. „Er wird sterben! Schon wieder! Es ist meine Schuld!“ Leo kam zu ihr und legte Phoebe eine Hand auf die Schulter. „Es bringt wirklich nichts, wenn du dich aufregst!“
Gail blätterte wieder in ihrem kleinen blauen Buch der Schatten und sah zu Paige auf, die sich neben sie stellte.
„Also, ich weiß nicht recht, was das soll!“, flüsterte Paige ihr zu. „Erst will sie nichts von Balthasar wissen und nun will sie ihn zurück! Liebt denn Phoebe nun den Menschen oder den Dämon?“
Gail schaute Paige verständnislos an. Wie konnte dieses unwissende Mädchen nur zu den Zauberhaften gehören?
In Gedanken verglich sie Paige mit Piper und Phoebe, konnte aber keine charakteristischen Ähnlichkeiten feststellen. Noch schlimmer war es für Gail, dass dieses Mädel ganze drei Jahre älter sein sollte, als sie selbst.
„Ich denke, dass Phoebe nun endlich verstanden hat, dass man nicht nur eine Seite einer Person lieben kann!“, entgegnete Gail ebenso leise. „Balthasar geht es vermutlich genauso!“
Paige nickte und ging zu Phoebe hinüber, die in Pipers Armen lag.
Gail blätterte angestrengt weiter und murmelte leise vor sich hin. „Ich habe die Lösung!“, rief sie so plötzlich, dass die Halliwells erschrocken zusammenfuhren. Und schaute Phoebe lächelnd an.
 
So, es geht weiter mit Kap.7!
Habe eine kleine Bitte!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einige Kritiken über meine Hp schreiben würdet, auch wenn sie noch nicht fertig ist!!! Lieben Dank!!!

Eure Eden

:satisfied:  und jetzt gehts weiter!!!!!!! ;)

Kapitel VII

Stirnrunzelnd und noch immer misstrauisch gegenüber der jungen Frau gesinnt hörten Leo, Piper und Paige Gails Vorschlag an.
„Meinst du nicht, dass das viel zu gefährlich ist?“, fragte Leo während er gemeinsam mit Piper in Gails Buch las. Theoretisch schon!“, entgegnete Gail und trat neben Phoebe. „Damit du zu ihm kommen kannst, musst du allerdings erst eine telepatische Verbindung zu ihn herstellen!“
„Aber wie soll ich das machen?“, fragte Phoebe verwirrt. „Solch eine Kraft besitze ich nicht!“
Gail lächelte und nahm Leo das Buch aus den Händen. „Alles lebende magische kann den Aufenthaltsort seines Geliebten aufspüren und da ihr Beide die Magie beherrscht, könnt ihr telepatisch miteinander in Verbindung treten!“
Paige runzelte die Stirn. „Was soll das bringen?“, fragte sie.
„Wenn Phoebe mit Balthasar in Verbindung steht, kann er ihr mitteilen, wo er sich befindet.“, erwiderte Gail. „So kann Phoebe seinen Rufzauber umschreiben, sodass er sie an den Ort bringt an dem sich Balthasar aufhält!“
Piper schüttelte den Kopf und nahm sie bei den Händen. „Das ist Wahnsinn!“, versuchte sie Phoebe zur Vernunft zu bringen. „Du weißt nicht, wie Balthasar auf dein Erscheinen reagieren wird! Du weißt nicht, ob die menschliche oder die dämonische Seite in ihm die Oberhand gewonnen hat!“
„Ich weiß, dass es gefährlich ist!“, antwortete Phoebe ruhig. „Balthasar wird mir nichts antun, dafür ist er fiel zu schwach!“ Ein Lächeln bildete sich auf Phoebes Gesicht. „Außerdem liebt Cole mich!“
Piper schüttelte verständnislos den Kopf. „Das ist Wahnsinn!“, wiederholte sie.
Gail hingegen war von ihrem Plan fest überzeugt. Sie konnte die Sorgen der Halliwells zwar verstehen, aber andererseits belustigte sie, sie auch.
Durch das dämonische Erbe in ihr konnte Gail manchmal ziemlich gehässig und herzlos reagieren, wenn ihr die Zuneigung anderer Menschen auf die Nerven ging.
„Könntet ihr Beide jetzt vielleicht gehen?“, fragte Gail Phoebes Schwestern.
Diese schauten sich verwundert an. Wollte dieses dämonische Gör wirklich, dass sie ihre Schwester und Leo allein in ihren Fängen lassen? „Auf keinen Fall!“, zischte Piper und schaute die Fremde mit funkelnden Augen an. Demonstrativ trat Paige neben sie und nickte. „Wir werden Phoebe nicht mit dir allein lassen!“, verkündete Paige mit erhobener Stimme.
Genervt stieß Gail den Atem aus. „Meinetwegen“, grollte sie. „Aber seit still, damit Phoebe sich konzentrieren kann!“

Phoebe hatte sich währenddessen auf einem Sessel niedergelassen und versuchte die Stimmen um sich herum zu ignorieren. Langsam tauchte sie in die Tiefen ihres Geistes ab. Erinnerungen umgaben sie. Ihr erstes Treffen mit Cole, seine Erscheinung als Engel auf der Halloweenparty des P³, ihre erste gemeinsame Nacht in seiner Wohnung, die Liebesbeweise, die er ihr gemacht hatte, das Picknick in Frankreich, der bezaubernde Spaziergang bei Sonnenuntergang auf Capri, der in dem feinen Sand des Strandes geendet hatte und auch Coles plötzlicher Heiratsantrag.
Immer tiefer versank Phoebe in sich selbst. Ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper. Die Erinnerungen an Cole hatten ihren Soll erfüllt. Phoebe entspannte sich und ließ sich völlig treiben. Ein goldener Faden erschien vor ihr. Instinktiv folgte Phoebe ihm. Es schien ihr, als ob sich ihr Geist von ihrem Körper löste. Um Phoebe herum begann sich alles zu drehen, sie verlor die Orientierung und stürzte.
Immer tiefer fiel Phoebe. Schemenhaft nahm sie Erinnerungen war von denen sie nie etwas geahnt hatte. Sie sah Bilder aus ihren ersten Lebensjahren, Bilder von ihrer Mom.
Ohne einen Aufprall gespürt zu haben, befand sie sich plötzlich an einem undeutbaren Ort. Um Phoebe herum existierte nur schwarze Leere. Schauer liefen ihr über den Rücken, als sie zögernd dem goldenen Faden folgte.
Phoebe kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie das Ende des Fadens erreichte. Verwirrt schaute sie sich um. Noch immer befand sie sich in großer Dunkelheit, doch gar nicht weit von ihr entfernt, erblickte sie einen warmen, gelb/ orangenen Lichtschimmer, der dem Sonnenuntergang auf Capri glich. Entschlossen ging sie auf den Schein zu und kaum, dass sie ihn betreten hatte umgab sie ein wohliges, warmes Gefühl, dass sie nur allzu gut kannte. Phoebe sah sich gespannt um und erblickte sehr bekannte Bilder.
‚Cole Erinnerungen’, dachte Phoebe und schaue die Szenen, die an ihr vorbeirauschten an.
Phoebe lächelte, als sie sich selbst erkannte, die gemeinsam mit Cole auf einem Kinderspielplatz auf einer Schaukel saß und herzhaft lachte. Eine andere Erinnerung offenbarte ihr, wie Cole ihr nachsah, als sie seine damalige Wohnung verließ und die Tür schloss. Wieder eine andere Szene kam vor ihre Augen. Phoebe wurde es plötzlich heiß und kalt gleichzeitig. Sie sah sich selbst auf ihrem Bett. Ihr ganzer Körper war mit Sahne bedeckt. Es war der 6. Januar gewesen, Coles Geburtstag. Diese Nacht war Phoebe heißer in Erinnerung geblieben, als alles Andere zuvor. Sie schluckte  und starrte Coles Erinnerung gierig an. Sie zeigte, wie Cole ihr genüsslich die Sahne von ihrem Körper schleckte und den Champagner, den sie eigentlich für ihr späteres gemeinsames Bad gedacht hatte, über ihren Körper goss.
Phoebe spürte die Hitze in ihrem Körper aufsteigen, die jedoch apprupt endete, als Phoebe die nächste Szenerie anblickte.
Es musste schon ewig hersein. Phoebe konnte Coles Verzweiflung und Angst geradezu spüren. Ihr Geliebter musste vielleicht sieben oder acht gewesen sein. Mit Schrecken sah Phoebe, wie seine Mutter, eine hochgewachsene, attraktive Frau mit schwarzen Haaren und eisblauen Augen., ihren Sohn kalt anstarrte  und auf den kahlen Baden einer finsteren, nur mit Fackeln erleuchteten Höhle schuppste.
Eine zweite Gestalt näherte sich dem Jungen und warf einen Energieball, der Cole nur knapp verfehlte.
Phoebe erstarrte, als sie die Stimmer der Gestalt vernahm. Raynors Stimme!
„Bekenne dich zu dem was du bist!“, brüllte er den weinenden Jungen vor sich an. Als Cole unter Tränen den Kopf schüttelte, warf Raynor einen weiteren Energieball, der Cole mit voller Wucht traf und ihn gegen eine Wand schmetterte.
Blutend rappelte sich Cole auf und schaute seine Mutter und den Mentor trotzig an. „Ich werde niemals so wie ihr!“, schrie er die beiden Erwachsenen an. Doch kaum, dass er dies ausgesprochen hatte brach er unter Schmerzen zusammen und verwandelte sich...
‚Vielleicht zum ersten mal in seinem Leben’, dachte Phoebe, als die Erinnerung verschwand und sogleich durch eine andere ersetzt wurde.
Phoebe sah eine Waldlichtung auf der ein kleiner Wasserfall plätscherte. Ein Ort, wie aus einem Sagenbuch.
Plötzlich verschwand die Erinnerung wieder. Phoebe spürte Coles Nähe, doch konnte sie ihn nirgends erblicken.  Stattdessen schlugen Emotionen auf sie ein. Schmerz, Verzweiflung, Angst, Trotz, Verlassenheit und Liebe durchströmten Phoebe. Sie wusste, dass sie Cole ganz nahe war, dass sie sich in seinem geist befand. Sie musste ihn nur noch rufen, ihm zeigen, dass sie bei ihm war, doch sie konnte sich plötzlich nicht mehr rühren. Auch ihre Stimmer versagte den Dienst. Ohne Vorwarnung wurde sie fortgerissen. Aus Coles Geist, aus seien Erinnerungen. Weit entfernt hörte sie die Stimme ihrer Schwester Piper, die sie hinfort riss, zurück in das Hier und Jetzt.

Langsam kam Phoebe zu sich.
„Gott sei Dank!“, rief Piper und schloss ihre kleine Schwester in die Arme. Leo stand neben seiner Frau und ergriff die Hand seiner Schwägerin. „Wo warst du?“, fragte er besorgt.
Phoebe fühlte sich etwas schwindelig. Die mentale Reise hatte sie weit mehr angestrengt, als sie gedacht hatte.
„Ich war bei Cole“, begann Phoebe zögerlich zu berichten. „Ich war in seinem Geist, in seinen Erinnerungen!“
Piper und Paige bekamen große Augen. „Dann hast du je eine neue Kraft!“, rief Paige aufgeregt und warf die Arme in die Höhe. „Nicht direkt“, erwiderte Leo sachlich. „Jede liebende Hexe kann diese Kraft entwickeln, unabhängig von Hohen Rat.“
Paige verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihren Schwager stutzig an. „Aber dann muss Piper das doch auch können!“, widersprach sie.
Gail schüttelte den Kopf und schaute den Wächter des Lichts mitleidig an. „Nur Hexen, die lebende Personen lieben entwickeln die Telepathie.“
„Egal“, schaltete sich Piper ein. „Damit kann ich leben!“
„Musst du wohl auch!“, grinste Gail sie an. „Ist ja auch genug, wenn dein Mann dich immer und überall aufspüren kann!“
Plötzlich stand Phoebe neben Gail und tippte ihr leicht auf die Schulter, doch Gail zuckte trotzdem vor Schreck zusammen. „Wie kann ich zu Cole gelangen?“, fragte sie ohne umschweife. Gail lächelte verständnisvoll und zeigte dann zu Buch der Schatten. „Du musst seinen Rufzauber so umschreiben, dass er dich zu ihm bringt!“
Paige schaute verdutzt von Phoebe zu Gail. „Wozu dann die Telepathie?“, fragte sie stirnrunzelnd.
„Cole muss wissen, dass Phoebe zu ihm kommen will und ihr verraten, wo er sich aufhält!“, erklärte Gail. Sie ging zu einem Fenster und öffnete es. „Ihr habt es ganz schön heiß in San Francisco!“
Gail bemerkte Phoebes traurigen Blick und kam zu ihr. „Stimmt was nicht?“, fragte sie besorgt.
„Ich habe nicht mit Cole gesprochen!“ Wieder war Phoebe den Tränen nahe. Konnte sie nicht einmal das schaffen? Sie war doch eine Hexe, überstieg es denn ihre Fähigkeiten den Mann, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebte, zu retten? Ein Gefühl stieg in Phoebe auf. Ein Gefühl, das sie glaubte besser zu kennen, als jedes andere. Schuld!
„ich war in seinem Geist“, schlurzte Phoebe. „Aber ich habe nur seine Erinnerungen gesehen!“
Gail nickte, biss auf ihre Unterlippe und überlegte. „Hast du irgendeinen besonderen Ort in seinen Erinnerungen gesehen?“, fragte sie Phoebe, während sie in Gedanken ihr Buch der Schatten aufschlug.
Phoebe nahm ihr eigenes Buch der Schatten zur Hand und begann den Rufzauber für Balthasar umzuformulieren. „Ich habe eine Waldlichtung gesehen, mit einem kleinen Fluss der dort vorbei floss. Es sah aus, wie in einem Märchenbuch!“
„Ist es vielleicht das?“, fragte Gail und hielt Phoebe ihr Buch unter die Nase. Auf einer mit Goldrand verzierten Seite, war eine Waldlichtung abgebildet, die dem Ort aus Coles Erinnerung sehr nahe kam. `Der Wald der Stille´, stand in keltischen Buchstaben über der Zeichnung geschrieben.
„Vielleicht ist er dort?“, vermutete Leo und strich sich versonnen über das Kinn.
„Weißt du etwas über diesen Wald?“, wollte Piper wissen. Leo nickte und zuckte zugleich mit den Schultern. „Schon“, antwortete er. „Aber ich darf nichts sagen!“
Piper verdrehte die Augen, wandte sich zu einem Spiegel um und tat so, als ob sie sich die Haare richtete.
‚Schon wieder darf er mir nichts sagen’, dachte sie wütend. Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Mann um und schaute in lächelnd an. „Warum denn nicht, Schatz?“, fragte sie.
Leo grinste. Ihm war der Ärger seiner Frau nicht entgangen. „Weil es sich um eine Zwischenwelt handelt!“, entgegnete er und hätte sich gleichzeitig selbst ohrfeigen können. Schon wieder hatte er zu viel gesagt!
„Wenn Cole dort ist“, mischte sich nun Gail wieder ein. „Hat er sich ein sehr gutes Versteck ausgewählt!“
„Und ein sehr ungewöhnliches, für einen Dämon!“, fügte Leo schmunzelnd hinzu.
„Wieso?“, fragte Paige neugierig und schaute Gail und Leo an. „Uninteressant!“, erwiderte Gail kurz und wandte sich dann an Phoebe. „Hast du dir überlegt, wie du den Spruch umändern willst?“
Phoebe nickte, stand auf und ging zu dem Pult. Dort legte sie das Buch auf die Ablage und atmete tief durch. Dann begann sie zu improvisieren:

„Magische Kräfte, ob schwarz oder weiß,
die ihr wirkt durch den Raum des Erdenkreis.
Ob nah er ist, ob fern von mir,
bringt mich dem Dämon Balthasar zur Zier!“

Ein weißer Wirbel tauchte auf und hüllte Phoebe völlig ein. Hilflos mussten Leo, Piper und Paige mit an sehen, wie Phoebe verschwand. Nur Gail lächelte zufrieden. Piper jedoch wurde unruhig. „Was ist, wenn er ihr etwas antut?“
„Ich denke nicht, dass er dazu in der Lage ist!“, beruhigte Leo seine Frau. „Er ist momentan viel zu schwach.“
„Wenn Balthasar Phoebe nichts antut...“, fragte Paige. „... heißt das dann, dass der Dämon nun auch Phoebe liebt?“  
„Und Phoebe Balthasar?“, fügte Piper hinzu.
Leo schmunzelte und ging mit verschränken Armen auf den Dachboden auf und ab. „Könnte sein“, antwortete er nach langem Überlegen. „Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht!“
Die Schwestern nickten in Gedanken. „Anstatt hier herumzustehen , sollten wir lieber versuchen, etwas zu finden, mit dem wir den Beiden helfen können!“, unterbrach Gail die Unterhaltung.
„Warum?“, fragte Paige verdutzt.
Gail verstand diese Mädchen einfach nicht. Wie konnte nur soviel Inkompetenz in einer Person existieren? Gail atmete einmal tief ein und ließ ihn dann hörbar wieder entweichen. So machte sie es immer, wenn ihr Temperament, das sie von ihrem dämonischen Ahnen geerbt hatte mit ihr durchgehen wollte. Paige belastete Gails Nervenkostüm extrem, doch sie ließ sich nichts anmerken. Ei Streit würde die Situation nur unnötig erschweren. Die verständnisvolle Hexe spielend erklärte sie Paige:„ Phoebe ist jetzt zwar bei Cole, doch weiß sie nicht, wie sie ihm helfen soll. Es ist unser Part, das herauszufinden  und Phoebe mitzuteilen!“
Nun war es jedoch Piper, die nicht mehr so recht folgen konnte. „Wie sollen wir Phoebe denn etwas mitteilen?“, entgegnete sie sarkastisch. „Mit Buschtrommeln oder einem Nebelhorn? Vielleicht treiben wir ja auch irgendwo eine Brieftaube auf!“
„Ich beherrsche die allgemeine Telepathie, die nicht nur auf den Partner fixiert ist!“, erwiderte Gail lässig. „Ich kann es Phoebe durch eine simple Gedankenübertragung mitteilen!“
Leo hörte versonnen zu und nickte. Er war sich nicht sicher, was er von dieser Situation halten sollte. Der Hohe rat würde ihn zur Verantwortung ziehen, wenn Phoebe etwas geschehen würde, dass war ihm völlig klar! Er ist nun einmal ihr Wächter des Lichts und damit ihr Beschützer, obwohl Cole das in den letzten 1½ Jahren größtenteils übernommen hatte.
„Ich schlage vor, Leo und Paige fragten den Hohen Rat um Auskunft und wir Beide schlagen in unseren Büchern nach!“,  Gail schaute erwartungsvoll zu Piper. Diese nickte und nahm ihr Buch der Schatten in die Hand.
Ihr Blick fiel dabei auf Gails kleines blaues Buch und zog die Augenbrauen hoch.
„In dem kleinen Ding, willst du etwas finden?“, fragte sie Gail. Leo neigte neugierig den Kopf. „Es verändert sich bestimmt je nach Lage“, vermutete der Wächter des Lichts. „Genauso, wie es eures tut.“
Gail schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht!“, entgegnete sie. „Ich sagte doch bereits, dass das mein kleines Buch der Schatten für Unterwegs ist! Natürlich habe ich auch ein größeres!“ Mit diesen Worten schloss Gail de Augen und murmelte:

„Buch der Schatten, Quelle meiner Macht!
Versteckt unter tausend Fallen, verschlossen mit zehn Schnallen.
Komm her zu mir, ich brauche deine Hilfe, jetzt und hier!“

Ein bläuliches Leuchten erhellte den kleinen Ritualtisch der Halliwells und neben Gails kleinerer Ausgabe erschien ihr großes Buch der Schatten.
In der Größe und Dicke ähnelte es der Buch der Halliwells. Es war in nussbraunem Leder gebunden, an den Buchdeckelenden befanden sich verschlungene keltische Motive, in der Mittel des Buchdeckels prangte Gails persönliches Familiensymbol, der Dreischneuß, in dessen Mitte vier schillernde Mondsteine eingearbeitet waren.
Gail lächelte bei dem Anblick ihres Buches. Sie hatte es von ihrer Mutter bekommen, kurz bevor diese vor 6 Jahren starb.
Vorsichtig nahm Gail es in die Hände. Bei der Berührung seiner Besitzerin ließ das Buch die Schnallen, die es verschlossen hielten, um es vor neugierigen Augen zu schützen, verschwinden.
Gail schlug das im 12. Jahrhundert entstandene Buch auf und ein süßlicher Geruch verbreitete sich auf dem Dachboden.
„Was ist das?“, fragte Paige und sog den Duft in die Nase.
„Ylang Ylang“, erwiderte Gail lächelnd. „Es war der Hauptbestandteil des Lieblingsparfums meiner Mutter.“
Sie schaute in die Runde und zog die Augenbrauen och. „Wolltet ihr nicht noch Jemanden besuchen?“, fragte Gail und richtete ihrem Blick auf Leo und Paige.
Leo und Paige nickten. „Passt auf euch auf!“, sagte Leo, gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange und verschwand mit Paige Richtung Himmel.
Piper ließ sich auf einen Sessel sinken und schlug ihr Buch der Schatten auf. „Nach was sollen wir denn überhaupt suchen?“, fragte sie während sie die verschienen Zauberformeln studierte.
Gail , die im Schneidersitz auf dem Boden saß, schmunzelte. „Ich denke, nach etwas, was einen Dämon von Höllenqualen befreit!“, entgegnete sie.
„Aha!“ Piper bezweifelte, dass so etwas überhaupt in einem Buch der Schatten zu finden war. „Mal angenommen, wir finden etwas...“, sprach Piper weiter. „...und können es Phoebe auch mitteilen, wie soll sie es schaffen dies zu erfüllen? Cole wird mit Sicherheit nicht überleben, wenn sie nicht in der Lage ist, die geforderten Praktiken durchzuführen!“
Gail schaute Piper durchdringend an, ihre Gesichtszüge verreiten keinerlei Emotion. „Es liegt nur an Phoebe!“

Die Waldluft war klar, es roch nach wildem Flieder. Vögel zwitscherten vergnügt in den Ästen der Bäume. Ein sanfter Wind strich über die Lichtung. Rehe kamen zu dem kleinen Flüsschen , dessen Wasser gurgelnd über die Steine des Flussbettes flossen, und ästen das frische Gras.
Im Schatten einiger Büsche lag eine hünenhafte Gestalt, die keuchend nach Luft schnappte.
Balthasar sah für sich selbst keine Chance mehr, ihm war völlig klar, dass er den Einbruch der Nacht nicht mehr erleben würde. Niemals hatte er jedoch damit gerechnet, dass er in einer Zwischenwelt kauernd, auf seinen Tod warten müsste. Er hatte sich immer vorgestellt aufrecht, im Kampf zu sterben.
Der hohe Blutverlust machte Balthasar schläfrig. Ohne es verhindern zu können döste er ein.
In einem hellen Leuchten tauchte sie vor ihm auf. Der Wind strich zart durch ihr Haar, ihre Augen blicken voller Liebe zu ihm herab, ihre Lippen formten ein warmes, verständnisvolles Lächeln.
Als sie auf Balthasar zuging, erblühten kleine Veilchen auf ihrem Weg. Sanft schloss sie ihn in ihre zarten Arme, ihre Wärme um sich herum ließ Balthasar erleichtert seufzen. Sie war bei ihm! Mehr zählte für ihn in diesem Augenblick nicht. Jetzt konnte er beruhigt sterben, in ihren Armen.
Ihre Berührung ließ seinen Schmerz verschwinden, ein vertrautes Gefühl der Wärme verbreitete sich in ihm.
Gierig sog er ihren betörenden Duft ei und schmiegte sich an ihre weiche Brust. Beruhigt schloss er sie Augen und gab sich ganz dem Gefühl der Ruhe, die sich in ihm verbreitete, hin.
Balthasar wusste nicht, wie lange er so dalag. Ein Schrei ließ ihn aufschrecken. Benommen sah er sich um.
Sie war fort!
Ein Eichelhäher flog kreischend über ihn hinweg. Balthasar hatte seinen Kopf im Schlaf auf einen alten moosüberwachsenen Baumstamm gelehnt, die tiefhängenden Blätter einer jungen Birke strichen ihm über die Wangen. ‚Ein Traum! Es war alles nur ein Traum!’ Bei diesem Gedanken fiel die Wärme, die ihn umgeben hatte, als sie bei ihm war, ab und wandelte sich zu einem kalten frösteln.
Die Sonne schien noch immer. Es musste später Nachmittag sein. Balthasar verspürte plötzlich eine unangenehme Trockenheit in seinem Mund. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, trotz seiner wiederaufkeimenden Schmerzen und der , den Tod ankündigenden, Kälte, die sich in seinem Körper verbreitete, irgendwie an das Ufer des Waldflüsschens zu kommen.
Keuchend stemmte er sich auf und stand auch bald darauf auf seinen Beinen. Die plötzlichen Bewegungen brachte ein starkes Schwindelgefühl mit sich. Benommen wanke Balthasar in Richtung Ufer, doch er konnte nur wenige Schritte gehen. Kurz bevor er das Ufer erreichen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen. Er stützte.
Der weiche Waldboden fing seinen Aufprall jedoch gut ab. Durch einen milchigen Schleicher vor seinen Augen nahm er das Erscheinen eines weißen Wirbels wahr. Über ihm tauchte wieder das Gesicht aus seinem Traum auf. Ihre Augen blicken voller Sorge auf ihn herab. Liebevoll ließ sie einen Arm unter seinen Kopf gleiten.
„Du,.. du bist ein Traum!“, keuchte Balthasar und schaute das Gesicht, dass nun immer deutlicher vor ihm erschien, an.
„Nein“, entgegnete eine ihm sehr vertraute Stimme. Phoebe, seine Phoebe! Balthasar hob die Hand und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist wirklich hier!“, presste er mühsam durch seine trockenen Lippen. Phoebe lächelte, schöpfte mit der Hand etwas Wasser und führte sie an Balthasars Mund.
Das kühle Nass rann seine Kehle herunter und gab ihm seine Stimme zurück.
„Phoebe“, flüsterte er, während er versuchte sich aufzusetzen. Ein stechender Schmerz ließ ihn zusammenzucken. „Leg dich hin“, beruhigte Phoebe ihn. „Spar dir deine Kräfte!“ Langsam ließ sich Balthasar zurück in das weiche Gras sinken und schaute zu Phoebe auf. „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er. Phoebe lächelte geheimnisvoll. „Durch deine Erinnerungen!“
Balthasar musste bei dieser Antwort lächelnd. „Also kannst du es“, stellte er fest. Phoebe strich ihm behutsam über die Wange und schüttelte den Kopf. „Wir können es!“
Ein Eichhörnchen weckte Phoebes Aufmerksamkeit. Es sprang von einem Baum herab und setzte sich frech vor Phoebe und Balthasar ins Gras. „Du hast dir einen schönen Platz als Versteck ausgesucht“, flüsterte Phoebe, während sie dem kleinen Waldtier nachsah, als es in das Unterholz verschwand.
Balthasar schaute Phoebe an. Ihr Haar glänzte in der Sonne, ihre Haut schimmerte wie Seide. Sie war atemberaubend schön. Sie wirkte wie ein Engel. Ein Engel, wie sie sich kleine Kinder vorstellten. Phoebe war ein Engel, sein Engel! Balthasar konnte sich einfach nicht mehr vorstellen, ihr wehzutun. Der bloße Gedanke daran ließ sein Herz in tausend Stücke zerreißen.
Eine zarte Berührung riss ihn aus seinen Gedanken. „Träumst du?“, fragte Phoebe schelmisch lächelnd. Balthasar schüttelte den Kopf und verzog plötzlich sein Gesicht. Die Schmerzen wurden wieder heftiger.
Phoebe beugte sich zu ihm herab und nahm seine Hand in ihre. Mit Phoebes Hilfe waren die Schmerzen weit besser zu ertragen. Langsam ließen sie nach und Balthasar entspannte sich etwas.
„Es wird alles gut“, flüsterte Phoebe ihm zu und strich ihm sanft über die Wange.
„Was macht dich da so sicher?“, entgegnete Balthasar leise fragend. „Ich habe dich doch auch gefunden, oder?!“, erwiderte Phoebe und half Balthasar sich aufzusetzen. Langsam zog sie ihm die verschmutzte Jacke aus und schaute ihm in die Augen. Balthasar nickt und erwiderte ihren Blick. „Es ist sehr schwer diese Zwischenwelt zu finden!“ Phoebe hob die Brauen, sie konnte sich nicht vorstellen, dass es für Dämonen oder andere Wesen, die körperlos reisen konnten, schwer sein konnte, eine andere Welt, als die ihre zu erreichen.
Balthasar bemerkte Phoebes überraschten Blick und lächelte. „Als ich mich damals vor der Quelle versteckte, habe ich diese Zwischenwelt gefunden. Lange Zeit habe ich ihre Existenz bezweifelt, da sie nur in Sagen und Legenden  auftauchte, aber als ich dann hierher kam, habe ich sofort bemerkt, dass diese Welt etwas ganz besonderes ist. Sie ist so,... so friedlich! Alle anderen Welten, die ich kenne sind dunkel, öde und völlig leer!“
Phoebe nickte und schaute sich um. „Was weißt du über diesen Ort?“, fragte sie.
Balthasar deutete zum Himmel. Phoebe stockte der Atem, noch nie hatte sie so etwas unbeschreiblich schönes gesehen. Der Himmel leuchtete in blau und zartem rosé. Eine Sonne, zwei Monde und zwei Planeten, die dem Mars und der Venus ähnelten prangten am Firnament.
„Der Sage nach sollen Engel vor einigen tausend Jahren diese Welt von der Quelle befreit haben. Er hatte alles lebende Mystische vernichtet. Einhörner, Meerjungfrauen, Zwerge, Feen. Nur die Elfen haben überlebt. Sie leben jetzt versteckt in den Bergen und Wäldern. Als die Quelle hier herrschte verdorrte alles, der Himmel war schwarz und wolkenverhangen, die Sonne konnte nicht mehr durchbrechen. Diese Welt ist als einzige je von den dunklen Mächten entrissen worden.“  Balthasar brach ab und hielt die Luft an. Erneut zerrten die Schmerzen, die sich durch seinen erschöpften Körper fraßen, an seinen Kräften.
Phoebe schloss Balthasar in ihre Arme und strich ihm über den Kopf. Sie hatte sie gesehen, die Menschlichkeit in diesem Dämon. Phoebe wusste , dass Balthasar momentan die volle Kontrolle über seinen Körper hatte, da Cole viel zu schwach war , um sich ihm entgegenzustellen. Balthasar akzeptierte seine Menschlichkeit, er akzeptierte seine Gefühle und Phoebe akzeptierte ihn, so wie er war.
Langsam wurden Balthasars Schmerzen wieder erträglich. Erschöpft blickte er zu Phoebe auf. Wie schön sie war und so liebevoll. Niemals wollte er dies je wieder verlieren! Wie konnte er nur all die Monate so blind gewesen sein? Verbissen hatte er gegen seine Menschlichkeit gekämpft, hatte sich gegen diese übermächtigen Gefühle gewehrt, die seinen Körper, seinen Geist und auch seine Seele in Brand setzten. Nun wusste er endlich, wie unbeschreiblich es ist, so zu empfinden, wie es all die anderen Dämonen niemals erfahren würden. Er wusste was er empfand. Noch nie, egal ob in seiner menschlichen gestalt oder als Dämon, war es ihm so klar gewesen! In den letzten Monaten, als er allein, nur zur Hälfte existierend, umherirrte, war es ihm bewusst geworden.
Langsam richtete sich Balthasar auf und nahm Phoebes Gesicht in seine großen Hände. Vorsichtig, so als hätte er Angst ihr wehzutun, verschloss er ihren Mund mit seinen Lippen.
Sein Kuss dauerte nur wenige Augenblicke, doch ihm kam es wie eine Ewigkeit im Paradies vor.
Sanft löste er seinen Mund von ihrem und schaute Phoebe tief in die Augen.
„Ich liebe dich!“ Seine Stimme war nur ein leises Flüstern, doch Phoebe hörte die Aufrichtigkeit, die in seiner Stimme mitschwang. Phoebe antwortete nicht, sie erwiderte nur still seinen Blick. Angst kroch in Balthasar empor! Angst, etwas falsch gemacht zu haben. „Phoebe, ich...“, setzte er zögernd an. Doch er verstummte, als er zwei zarte Finger auf seinen Lippen spürte. Mit dieser Geste beugte sich Phoebe zu ihm und erwiderte seinen Kuss mit einer Leidenschaft, von der Balthasar niemals zu träumen gewagt hätte.
Phoebe wurde von einem tiefen, warmen Gefühl erfüllt. Sie wollte ihn spüren! Seine Lippen auf den ihren.
Endlich waren die mauern eingerissen. Endlich gab es keine menschlich und dämonische Seite mehr, in diesem starken, muskulösen Körper. Nun existierte nur noch eine Person, mit allen Vorzügen, aber auch allen Nachteilen. Cole würde der Selbe bleiben, so auch Balthasar, doch in einer friedlichen Koexistenz.
Nach dieser Einsicht verstand Phoebe nun auch, was Gail gemeint hatte, als sie sagte, dass das Gute und Böse in ihnen nicht durch eine Schranke getrennt sei.
Das Menschliche, wie auch das Dämonische hatten gute , wie auch schlechte Seiten. Man konnte Cole und Balthasar nicht trennen, etwas Menschlichkeit , wie auch dämonisches würde zurückbleiben.
Phoebe wusste nun endlich auch, was sie wirklich empfand. Sie liebte diese Person, die vor ihr lag, dessen Lippen sie mit den eigenen verwöhnte. Sie liebte Cole! Niemals würde sie ihn anders nennen, und doch hatte sich ihre Liebe zu ihm verändert. Phoebe liebte ihn als Person und nicht nur die menschliche Seite.
Sie wusste, dass auch er sie mit allen, was sich in ihm befand liebte, egal wie er aussah!
Nun gab auch in ihren Gefühlen, die sie füreinander empfanden, keine Schranken mehr.

Angestrengt forschte Piper und Gail nach einer Möglichkeit Cole zu helfen. Im Gegensatz zu Gail, die voller Tatendrang ihr Buch durchstöberte, blätterte Piper beinahe lustlos im Halliwellschen Buch der Schatten. Piper bezweifelte stark, dass Cole Balthasar wieder unter Kontrolle bringen konnte und auch, ob er dies überhaupt wollte. Vielleicht spielte er wieder mit Phoebe und ihren Gefühlen.
Die Sorgen um ihre jüngere Schwester standen Piper in das Gesicht geschrieben. „Ich finde nichts“, stellte sie bedrückt fest. „Aber es ist bestimmt auch besser so!“
Gail schaute Piper vorwurfsvoll an. Meist war sie selbst froh, wenn der ein oder andere Dämon das Zeitliche segnete, doch Balthasar hatte bewiesen, dass er anders war. Er hatte sich von seine menschlichen Hälfte leiten lassen und sich damit von den dunklen Mächten abgewandt.
„Balthasar hat eine Chance verdient“, bat Gail eindringlich. „Wenn Phoebe ihm eine gibt, solltest du ihm auch eine geben! Lass ihn sich beweisen!“
Piper atmete tief durch. Gail hatte recht, auch wenn sie ihr nicht traute. „Nagut“, erwiderte Piper schließlich. „Allerdings ändert es nichts daran, dass nichts über Dämonenrettung im Buch steht.“ Kopfschüttelnd schloss sie das Buch der Schatten und schaute Gail an.
„Bestimmt gibt es in meinem Buch etwas, es beinhaltet ja nicht nur die weiße Magie!“ Gail blätterte nur einige Seiten weiter und fand die langersehnte Seite, die Hilfe versprach. Ein Lächeln breitet sich auf Gails Gesicht aus. „Manchmal bin ich froh, ein paar Tropfen Dämonenblut in mir zu haben“, sagte sie und schaute über das Buch hinweg zu Piper hinüber. „Wieso?“, Fragte diese nur und runzelte die Stirn. Ohne es gewollt zu haben, hatte Gail Pipers Misstrauen ihr gegenüber wieder angefacht.
„Nunja“, entgegnete Gail etwas zerknirscht. „Dadurch kann ich auch auf das Wissen der schwarzen Magie zurückgreifen. Meine Vorfahren haben sich dieser, wenn sie von Nöten war, auch bedient!“
„Eine gute Hexe wendet keine schwarze Magie an!“, zischte Piper mit blitzenden Augen.
Seufzend legte Gail ihr Buch auf den Schoß. „Wenn das so ist, seid ihr auch keine guten Hexen!“
„Unsinn!“, warf Piper Gail an den Kopf. „Es ist so“, entgegnete sie ruhig. „Ihr wendet verschiedene Bannzauber an, um Dämonen und Warlocks zu vernichten. Diese Flüche gehören ebenfalls zu schwarzen Magie, zwar nicht zur ganz harten, aber sie gehören dazu!“
Piper schaute Gail mit offenem Mund an. „Das wusste ich nicht“, gab Piper etwas irritiert zurück. „Das wurde uns nie gesagt!“ Gail lächelte. „Das ist nichts schlimmes!“, antwortete sie. „Jeder benutzt schwarze Magie! Wenn wir das nicht tun würden, wären wir schon lange tot!“
Gail griff nach ihrem Buch und las Piper den alten in keltischer Schrift verfassten Text vor:
„Solltest du von Jemanden verfolgt, nachgeeifert oder ausgespielt werden, locke ihn bei Schwarzmond in ein Moor, gebe ihm brackiges Wasser zu trinken, bis er sich übergibt und spreche dann:

Du wolltest mir Schaden, die Rache sei mein!
Fahre zur Hölle, erleb´ Qual und Pein!
Vergeben wird dir nie und nimmer,
deine Seele gehört dem Teufel,
so sei es für immer!“

„So was steht in deinem Buch?“, fuhr Piper erschrocken auf, sie sprang von ihrem Sessel auf und wich einige Schritte zurück. Gail zuckte schmunzelnd die Schultern. „So ist es eben“, entgegnete sie gelassen. „In 26 Generationen hat man eben hin und wieder das ein oder andere in der Unterwelt zu erledigen!“
„Zum Beispiel?“, wollte Piper wissen und starrte Gail an. Wieder zuckte Gail die Schultern, als ob sie das gar nicht anginge. Für sie war schwarze Magie normal. Sie war es ja auch, die dämonische Vorfahren hatte, doch Piper war das alles völlig unverständlich. Wie konnte man sich nur auf so etwas einlassen? „Rache, Neugier, Abendteuerlust, Spionage, u.s.w.! Es gibt so viele verschiene Gründe, um in die Unterwelt hinabzusteigen!“, antwortete Gail. Piper zog zweifelnd die Augenbrauen hoch und verschränkte die arme vor der Brust. „Ach ja!?“ Gail verdrehte genervt die Augen. Diese Frau war wirklich ein harter Brocken. „Wir müssen dies Ritual umkehren, damit es für Cole einen Nutzen hat“, wechselte Gail das Thema. Augenblicklich verflog das Misstrauen aus Pipers Gesicht und wurde von den Sorgen um ihre Schwester erfüllt. „Glaubst du, Phoebe geht es gut?“, fragte sie Gail, die bereits über der Ritualumkehrung brütete. „Bestimmt!“, antwortete diese lächelnd. „Balthasar liebt sie, weißt du!?“ „Ich weiß, dass Cole sie ...“, entgegnete Piper, doch Gail unterbrach sie, hob die Hand und schaute der älteren Halliwell- Schwester in die Augen. „Nicht Cole! Balthasar, der Dämon!“
Piper schüttelte den Kopf. „Dämonen können nicht lieben!“
Gail lächelte noch immer und sah aus dem Fenster, der Tag neigte sich langsam dem Ende zu. Die Venus (Abendstern) war bereits am Himmel zu erkennen. „Dieser schon“, entgegnete sie. „Balthasar weiß, wie es ist Mensch zu sein, zu empfinden. Er kann lieben!“ Piper nickte. Sie war zwar noch nicht ganz von Gails Worten überzeugt, doch sie waren nachvollziehbar.
„Wie weit bist du?“, fragte Piper dann . Gail legte den Stift beiseite und reichte ihr den Zettel, auf dem ihr Entwurf stand. Mit aufeinander gepressten Lippen ging Piper den Text durch und nickte dann. „Gut, dann zeig mal, was du kannst!“, sagte sie schließlich.
Gail nahm den Zettel wieder in die Hände und konzentrierte sich völlig auf Phoebe und schloss die Augen. Piper hielt die Luft an und beobachtete Gail dabei, wie sie meditierte.
Nach einigen Minuten schlug Gail die Augen auf, schaute zu Piper und nickte. Erleichtert atmete Piper durch. Die Tatsache, dass Gail offensichtlich eine mentale Verbindung zu Phoebe herstellen konnte beruhigte sie sehr.
„Und nun?“, fragte sie und schaute Gail erwartungsvoll an.  Doch Gail schüttelte nur den Kopf. „Alles weitere liegt bei den Beiden“, flüsterte sie. „... und dem Schicksal!“                                                                                                                                                                      
Besucht doch auch meine Hp:
http://www.charmed-eden.de.vu
 
Hi Leute!

Bin grade dabei Kap.9 fertig zu schreiben, kommt dann etwas in 1-2 Tagen rein!!!

Letztes mal hab ich doch tasächlich vergessen mich einzuloggen :dozingoff: , aber trotzdem steht Kap.8 über mir!

Mailt mir doch wie es euch gefällt!!!

Love, Eden-thewitch
 
Hallo allezusammen!

Nun kommt Kapitel 9!!!!

Have fun!!! ;)  :colgate:  ;)

Love, Eden

Kapitel IX

Leo und Paige gingen nervös in der halle auf und ab, der Rat tagte bereits über eine Stunde. Leo machte sich Sorgen. Üblicherweise zog sich der Rat nicht zurück und beschloss seine weiteren Schritte vor den Wächtern des Lichts, doch diese Entscheidung musste dem Rat weitaus wichtiger sein, als jede andere vorher. Verbarg sich doch mehr an Phoebes und Coles gemeinsamer Zukunft, als sie alle dachten?
Angespannt hörte Leo seinen eigenen Gedanken zu.
Auch Paige konnte sich kaum noch zügeln, sie wollte endlich etwas tun, das ewige Warten machte sie fast Wahnsinnig, Ungeduldig schaute sie sich die großen Wandgemälde an der Bogendecke an.

Endlich hörten sie beide ein leises Klingen, die Sitzung musste beendet sein. Die Mitglieder des Rates nahmen nur wenig später, einige Meter von Leo und Paige entfernt wieder Gestalt an.
Paige konnte sich nun nicht mehr bremsen und baute sich vor Melchior auf.
„Was ist jetzt?“, fragte sie angespannt. „Ich will jetzt endlich wissen, wie ich meiner Schwester helfen kann!“
Melchior lächelte verständnisvoll und legte den Arm um sie. „Ich verstehe deine Ungeduld“, beruhigte er die junge Hexe. „Doch du kannst weder deiner Schwester noch Balthasar helfen! Nur sie allein können füreinander einstehen und damit beweisen, dass sie der Aufgabe, die sie Beide erwartet, würdig sind!“
„Es gibt viele Dinge, die nicht erklärt werden können“, mischte sich der rundliche Winfried ein. „Das Schicksal ist eines davon! Es wird von einer weitaus höheren Macht bestimmt, der auch wir untergeben sind.“
Leo nickte verständnisvoll, konnte aber den sorgenvollen Ausdruck auf seinem Gesicht nicht ganz verbergen.
„Es ist nicht aussichtslos, Leo!“, sagte Melchior mit ruhiger Stimme zu dem Wächter des Lichts.
„Balthasars Situation hat sich drastisch verschlechtert!“, mischte sich ein dürrer, hochgewachsener Mann mit Segelohren und langen, weißen Haaren ein. „Wir werden drei Abgesandte empfangen, die über Balthasar richten werde“, erklärte er. „Da Phoebe bereits die Vorarbeit geleistet hat, werden wir lediglich ihr Urteil hören!“
Winfried ließ sich auf einem Stuhl nieder und faltete seine wurschteligen kleinen Hände bedächtig, dann schaute er mit ernster Mine zu Leo und Paige herüber.
„Wenn die Abgesandten zu Balthasars Gunsten entscheiden, muss er uns von seiner Liebe zu Phoebe überzeugen!“
„Wir wissen, dass Cole Phoebe liebt, was wollt ihr denn noch?“, fuhr Leo entsetzt auf. „Ich dachte ihr werd mit ihrer Verbindung einverstanden!“
„Das haben wir nie gesagt, Leo!“, mischte sich ein kleines Männlein ein. Er reichte Leo gerade mal bis zur Hüfte und roch stark nach Traubensaft. Als er auf Leo zuging musste er seinen langen Bart festhalten, damit er nicht über ihn stolperte. „Wir haben ihre Beziehung gebilligt!“, fuhr der Zwerg fort. „Wir wissen jedoch noch immer nicht, ob nicht nur der Mensch, sondern auch der Dämon lieben kann!“
„Abraham hat recht!“, warf Melchior ein. „Wir wollen wissen, wie weit Balthasar für Phoebe geht und wie tief seine Liebe ist!“
Der dicke Winfried nickt in Gedanken. „Es ist zwar ungewöhnlich, aber wir haben uns entschieden Balthasar die Aufgaben zu stellen!“
„Was für ...?“, setzte Paige verdutzt an, doch ein helles Licht erweckte ihre Aufmerksamkeit.
„Um Gottes Willen!“, entfuhr es Paige und schlug vor Schreckt die Hand vor den Mund. Auch Leo stand starr vor Schreck da und brachte kein Wort heraus, doch er brauchte nur einige Sekunden, um sich wieder zu fangen. Entschlossen ging er auf das Licht zu, wurde aber von Angela zurück gehalten.
„Du kannst ihnen jetzt nicht helfen!“, redete sie auf ihn ein. „Sie müssen das ganz allein durchstehen!“
Melchior trat auf Leo und Paige, die Blass neben ihrem Wächter des Lichts stand, zu.
„Es wird schwer für euch sein“, begann er mit ruhiger Stimme. „aber ihr dürft nicht zu ihr gehen! Sie darf nicht wissen, dass ihr hier seid!“
„Aber wir können doch nicht einfach hier stehen und gar nichts tun!“, rief Paige verzweifelt.
„Das werdet ihr auch  nicht“, entgegnete der dürre Mann beiläufig.
„Benedikt hat Recht!“, fuhr Angela fort. „Ihr werdet zurück auf die Erde gehen und auf sie warten!“
„Wenn sie gemeinsam zurückkommen, haben sie uns überzeigt!“, fiel der Zwerg Abraham ins Wort. „Wenn nicht,...“ Er zuckte mit den Schultern und sah desinteressiert zu dem hellen Leuchten hinüber.
„Geht jetzt, die Zeit drängt!“, befahl Melchior. „Ihr werdet von uns hören!“ Mit einer kurzen Handbewegung ließ er Leo und Paige in einem Wirbel aus weiß/blauen Lichtern verschwinden und verhinderte damit, dass Paige einen letzten Blick auf ihre Schwester werfen konnte.

Nur langsam gewöhnte sich Phoebe an das helle Licht. Noch immer hielt sie Cole in den Armen. Sie wollte ihn nicht loslassen! Loslassen bedeutete für Phoebe akzeptieren, doch sie wollte es nicht wahrhaben, nicht akzeptieren, dass der Mann, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebte, in ihren Armen gestorben war.
Phoebe wandte den Blick nicht von seinem geschundenen, toten Körper ab, sie hatte Angst, dass er einfach zu Staub zerfallen würde. Phoebe wollte Cole einen Platz geben an dem er sich ausruhen konnte, einen Platz für seinen Frieden und sie wusste ganz genau wo dieser sein sollte. Im Mausoleum, an der Seite seines Vaters. Phoebe wusste, dass Cole das sehr glücklich gemacht hätte, es war das Mindeste, was sie für ihren Geliebten noch tun konnte.
In ihrem Schmerz schoss Phoebe ein furchtbarer Gedanke durch den Kopf!
Ir Sargopharg neben seinem, sodass sie für alle Zeiten vereint sein würden.
„Denk nicht so!“, vernahm Phoebe eine unbekannte Stimme aus weiter Ferne. „Du bist no viel zu jung für solche Gedanken!“
Erneut traten Phoebe Tränen in die Augen.  Wurde sie jetzt Wahnsinnig? Reichte es nicht, dass sie ihr das Liebste genommen hatten, was sie besaß? Wollten sie ihren Hass auf Cole jetzt auf sie übertragen?
Langsam konnte Phoebe Einzelheiten ihrer Umgebung wahrnehmen. Sie war nicht mehr in der Zwischenwelt, soviel stand fest, doch sie konnte sich an keinen Ort dieser Art erinnern.
Schüchtern löste Phoebe den Blick von Coles Gesicht und schaute auf. Sie bemerkte zehn, in weiße Gewänder gekleidete Personen, die sie abwartend musterten.
„Hab keine Angst!“ Ein älterer Mann mit weißem Bart kam auf Phoebe zu, eine Frau folgte ihm.
Phoebe zuckte zusammen, als er ihr die Hand auf die Schulter legte.
„Niemand will dir etwas tun!“, sprach die Frau beruhigend auf Phoebe ein, während sie sich neben das trauernde Mädchen kniete. „Es ist noch nichts verloren!“
Wieder starrte Phoebe Coles leblosen Körper an. „Ich habe alles verloren, was ich hatte! Er, ...er hat mich allein gelassen!“, schluchzte sie, während ihr unaufhaltsam die Tränen über die Wangen liefen. „Aber, ... aber er hat es doch versprochen!“ Phoebe zitterte am ganzen Körper und schmiegte sich verzweifelt an ihren toten Freund.
„ER hat dich nicht allein gelassen“, versuchte Melchior  die aufgebrachte Phoebe zu beruhigen. „Er ist noch immer bei dir!“
Phoebe schaute den alten Mann mit roten, geschwollenen Augen an.
„Komm mit uns, dann wirst du verstehen!“, hauchte Angela, mit fast unhörbarer Stimme und streckte Phoebe die Hand entgegen.
Zögernd ergriff Phoebe sie und stand auf. „Wer seid ihr?“, fragte sie verschüchtert und schaute sich unsicher um. Ihr Blick fiel auf Melchior, der in Richtung einer etwas dunkleren Stelle der halle nickte, wo sich sogleich zwei Männer in weiß/goldenen Anzügen  materialisierten, auf Cole zugingen und ihn mit Leichtigkeit auf einen marmornen Altar legten.
Phoebe starrte die Szenerie fassungslos an, dann meinte sie zu verstehen.
„Nein!“, schrie sie geschockt und schlug um sich. „Fast ihn nicht an! Lasst ihn in Ruhe!“ Tränen der Verzweiflung liefen ihr über die Wangen, als sie bemerkte , dass sie sich nicht aus dem Griff der beiden Alten befreien konnte. „Was habt ihr vor?“, keuchte Phoebe. „Was wollt ihr von ihm? Wer seid ihr?“
Angela legte behutsam beide Hände auf Phoebes Schultern und schaute die junge Frau eindringlich an.
„Wir sind Mitglieder des Hohen Rates! Wir haben euch herausgeholt, um das Urteil der Abgesandten zu hören!“
Traurig schaute Phoebe zu dem Altar hinüber, auf dem ihr Freund aufgebahrt lag. „Was soll das jetzt noch bringen?“, schluchzte sie mutlos. „Er ist tot, er kommt nicht mehr zurück!“

Ein gelblicher Nebel tauchte in der Halle auf, der drei bläulich leuchtende Seelenkugeln freigab. Phoebe überkam eine unbändige Wut, als die Geister, Cole sogenannte Opfer, Gestalt annahmen. Phoebe stapfte auf sie zu und baute sich vor dem alten Asiaten auf.
„Ihr habt ihn auf dem Gewissen!“, schrie Phoebe die Geister an, ihr Augen blitzten vor Zorn und Schmerz. „Ihr wolltet eure Rache! Ihr habt ihn ausgelöscht, weil er euch getötet hat! Glaubt ihr etwa, ihr würdet heute noch leben, wenn er es nicht getan hätte? Eure Zeit war gekommen, genauso wie seine oder Pries! Es wäre ganz sicher ein andere Dämon gekommen, um euch zu vernichten!“
Phoebe wollte ihre ganze Wut, ihre gesamte Trauer an diesen Seelen auslassen! Ihr war es egal, was Cole ihnen angetan hatte, und ihr war es in diesem Moment noch gleichgültiger, wie groß der Schmerz gewesen war, bis sie alle Tot waren. Die Geister hatten sich Genungtuung verschafft! Sie hatten ihn und auch Phoebe leiden lassen, sie Beiden durch eine Hölle des Schmerzes und der Angst geschickt, doch auch ihnen war es egal gewesen!
Was immer Coles Opfer auch durchgemacht haben mussten, es war keine Rechtfertigung dafür, sich das zu nehmen, was ihn und auch Phoebe so viel bedeutet hatte! – Sein Leben!
„Seine Zeit ist noch nicht gekommen“, flüsterte der alte Asiate und schaute beschämt zu Boden.
Verdutzt hielt Phoebe inne und starrte ihn an. Angela, das weibliche Mitglied des Rates trat neben sie und nahm Phoebe bei der Hand. „Wie lautet eurer Urteil?“, fragte Angela an die Priesterin gewandt.
„Wir haben Balthasars Leben und seine Taten, ob sie gut waren oder böse, Revue passieren lassen und sind zu einem Entschluss gekommen!“, erwiderte die rothaarige Frau. „Jenna hat mit ihrer Geschichte und mit ihrer Sichtweise vielen die Augen geöffnet! Die meisten wussten nicht, dass Balthasar zu Hälfte ein Mensch ist, doch dies war nicht der Grund für unsere Entscheidung! Vielmehr die hochanzurechnende Tat, bei der Widerherstellung der Macht der drei geholfen zu haben, dass er sein Herz neu entdeckt hat und bereit ist um die Liebe einer Frau zu kämpfen! Nicht alle von uns glauben, dass er sie verdient, aber wir wollen ihm eine zweite Chance geben! Eine Chance sich zu bewehren und uns alle von seiner Liebe zu Phoebe zu überzeugen!“
Die Priesterin richtet ihre Aufmerksamkeit auf die junge Hexe. „Viele hassen Balthasar für das, was er getan hat, aber sie wissen auch, dass es verheerende Folgen haben wird, wenn sie ihren Groll gegen ihn hegen!“
Die Priesterin nahm Phoebe bei den Händen und lächelte sie an. „Ich weiß, dass du Balthasar liebst! Bewahre dir diese Liebe, sie wird euch Beide leiten, egal was auch geschehen mag!“
Traurig nickte Phoebe und wischte sich die Tränen aus den Augen. Benommen beobachtete sie, wie sich die rothaarige Frau an den versammelten Hohen Rat wandte. „Es gab viele Diskussionen, doch es gab nur eine Entscheidung, und welche Art sie auch sein mag sie wird die Richtige sein!“, verkündete die Priesterin mit erhobener Stimme. „Alle seine schändlichen Taten, jeder Schmerz den er zufügte, sei Balthasar vergeben!“
Mit diesen Worten nickte sie dem Rat höflich zu und verschwand mit ihren zwei Begleitern in den gelblichen Nebel.
Verwirrt schaute Phoebe ihm nach. Wieder türmten sie Berge von Fragen in ihrem Kopf auf. Hilfesuchend wandte sie den Blick zu Angela, die sie freundlich anlächelte.
„Sie haben ihm verziehen!“, machte Angela der verwirrten Phoebe deutlich. „Nun können wir ihm einen neuen Anfang ermöglichen!“ „Er kommt ihn den Himmel?“, fragte Phoebe. Ihre Hoffnung Cole vielleicht doch noch helfen zu können kehrte zurück. „Nein“, entgegnete Melchior. „Dafür ist es noch nicht an der Zeit!“
Die Mitglieder des Rates schritten zu den marmornen Altar hinüber und stellen sich um ihn herum auf.
Angela drehte sich zu Phoebe, die gespannt die Luft anhielt, um und lächelte ihr zu. „Hab keine Angst, er wird keine Schmerzen spüren!“ Mit diesen Worten wandte sie sich Cole zu und fasste Melchior und Winfried bei den Händen. Hoffnungsvoll schaute Phoebe den Ritual des Hohen Rates zu.
Er begann in einem pulsierenden goldenem Licht zu erstrahlen und schloss auch Coles leblosen Körper mit dessen Strahlen ein. Phoebe erschrak, als sie sah, dass sich die Wunden die Coles Oberkörper übersäht hatten langsam schlossen. Nach und nach lies das Licht nach und gab Phoebe den Blick auf Cole frei. Der Rat trat zurück und Phoebe rannte auf Cole zu, der sich langsam aufsetzte und keuchend durchatmete. Phoebe fiel ihm um den Hals und brach in Tränen aus. Als Cole realisierte, was geschehen war zog er Phoebe an sich.
„Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren!“, schluchzte Phoebe glücklich, während sie Coles Gesicht in ihre Hände nahm und  mit Küssen bedeckte. „Ich liebe dich!“, seufzte Cole, als Phoebe für einen kurzen Moment von seinen Lippen abließ. „Ich werde dich nie wieder allein lassen!“
Von ihren Gefühlen überwältigt hielten sie sich fest in den Armen, gestanden sich immerwieder ihre Liebe und wischten sich gegenseitig die Freudentränen aus den Augen. Sie schienen die Welt um sich herum vergessen zu haben.
„Ich dachte meine Leben sei zu Ende!“, hauchte Phoebe außer Atem. Cole strich ihr behutsam über das Haar und küsste ihr zärtlich die Stirn, doch bevor er antworten konnte unterbrach ihn eine tiefe Stimme.
Melchior trat neben die Beiden und lächelte gütig. „Es freut mich sehr, dass der Tod keinen Einfluss auf eure Liebe hatte!“
„Trotzdem müssen wir wissen, ob eure Liebe eine Zukunft hat!“, warf der zwergenhafte Abraham schniefend ein. Seine Nase hatte sich, als Folge des anstrengenden Rituals rötlich verfärbt!“
Cole runzelte misstrauisch die Stirn. „Was meint ihr damit?“ Seine Stimme klang warnend. So war es immer, wenn Cole sich angegriffen fühlte. „Reicht es nicht, dass Phoebe so leiden musste? Ihr könnt ihr das nicht noch einmal antun!“ Melchior nickte zustimmend und strich sich über seinen langen Bart. „Wir wollen nicht Phoebes Liebe testen, sondern deine!“, stellte er fest. „Wir wollen wissen, wie tief deine Liebe zu Phoebe ist, Balthasar!“
Cole starrte den alten Mann fassungslos an. Er wusste, dass er auf den Rat nicht besonders Vertrauenserweckend wirkte, doch er hatte nie gedacht, dass sie an seine Liebe zu Phoebe zweifelten!
„Warum? Habe ich das denn nicht genug bewiesen?“, fragte Cole nach langem Schweigen. Angela trat neben Melchior und schaute Cole in die Augen. „Wir wollen wissen, ob du Phoebe mit allem was in dir ist liebst!“, entgegnete sie ruhig. „Jede Magie hat seinen Preis!Die Chance, die wir dir durch unsere Magie ermöglichen, hat ebenfalls einen Preis und dieser besteht daraus, dass du uns deine Liebe beweist!“
Cole schaute verunsichert zu Phoebe, der esallem Anschein nach ebenso wenig gefiel, dass Cole sich solch einer Prüfung unterziehen musste. Allerdings wussten sie Beide, dass die Magie, für was auch immer sie angewandt wir, einen Preis verlangt.
Phoebe fuhr Cole sanft durch das Haar. „Du weißt, dass sie dieses Recht haben“, gab sie zu bedenken. „Aber wir schaffen das, so wie wir bis jetzt alles geschafft haben!“
Liebevoll zog Cole seine Geliebte in seine starken Arme. Er konnte sich immer sicher sein, dass wenn er selbst nicht weiter weiß, Phoebe an seiner Seite war und das Licht in das dunkelste Schwarz zurückbrachte! Er liebte Phoebe mit allem, was sich in ihm befand, mit jeder Faser seines Körpers, sei es nun in seiner menschlichen oder dämonischen Gestalt, doch Cole konnte sich einfach nicht vorstellen , wie er dies dem Hohen Rat beweisen sollte.

Ein zarter Kuss holte ihn aus seinen Gehdanken. Phoebe ergriff seine rechte Hand und legte etwas kühles, metallisches hinein. „Was ist das?“, fragte Cole und schaute seine Freundin verwundert an.
Phoebe lächelte, als Cole die Hand öffnete und eine kleine silberne Kette mit ovalem Anhänger, auf dem ein kleines goldenes Herz mit einem Rubin, dass von einem kreisrunden keltischen Knoten umringt wurde, eingraviert war. „Das ist ein Medaillon!“, erklärte Phoebe und schmiegte sich an Cole Schulter. „Ich wollte es dir schon vor fast einem Jahr geben, aber es gab nie den richtigen Augenblick dafür!“
Langsam öffnete Cole den silbernen Anhänger und lächelte. „Das ist wunderschön!“, flüsterte Cole Phoebe zu, während er sie liebevoll an sich drückte.
Im Inneren des Medaillons befand sich ein Photo seiner Liebsten, eine Locke ihres seidigen Haares und ein kleiner Schlüssel.
„Wofür ist der Schlüssel?“, fragte Cole neugierig und strich Phoebe sanft über die Wange. Phoebe lächelte geheimnisvoll und legte die Arme um ihren Geliebten. „Das sage ich dir, wenn wir das hier überstanden haben!“
Sanft zog Phoebe Coles Kopf zu sich hinunter legte ihm die Kette um den Hals und berührte seine Lippen mit den ihren.
Nur widerstreben entließ sie ihren Cole aus ihrer Umarmung und wandte sich an Melchior, der sich ungeduldig räusperte. „Es ist Zeit Balthasar!“, sprach er Cole an. „Diese Prüfung wird sehr schwer werden, die Möglichkeit dass du nicht zu Phoebe zurückkehrst ist groß! Deine Reise birgt viele Gefahren, noch nie ist jemand von dieser Reise zurückgekehrt um von ihr zu berichten, deshalb wissen selbst wir nicht, was dich in dieser Zeit erwartet!
Wir werden dir drei Aufgaben stellen! In keiner von ihnen darfst du versagen, ein verschieben oder eine Wiederholung einer Aufgabe ist nicht möglich! Solltest du versagen, hast du deine Chance verbirgt, doch bestehst du die Aufgaben hast du deine Liebe zu Phoebe und die Aufrichtigkeit mit der du sie auslebst bewiesen und wir werden euch unseren Segen geben!“
„Nun habt ihr noch etwas Zeit euch voneinander zu verabschieden!“, warf der dürre Benedikt grinsend ein. Er gehörte zu den wenigen Mitgliedern der Hohen Rates, die Cole Liebe von Grund auf bezweifelten und fast alles geben würden, um den Dämon in der Hölle schmoren zu sehen. Vier der zehn Mitglieder des Rates trauten Cole nicht mehr als einer Bananenschale, die auf einem Gehweg lag. Für sie war Cole eine tickende Zeitbombe, die durch den kleinsten Funken entzündet werden könnte. Cole würde Phoebe bei der leisesten Unstimmigkeit in seinem mutmaßlichen Plan ermorden, dass waren sich die Vier sicher, sie würden keinen Pfifferling darauf wetten, dass Balthasars Liebe zu der ehemals Jüngsten und stärksten Hexe der Mächtigen drei wahre und ehrliche Gefühle waren.
Vorsichtig schloss Cole Phoebe in seine Arme und küsste sie zum Abschied. Er wusste, dass sie hier beim Hohen Rat keiner Gefahr ausgesetzt war. Doch kaum das er sie aus seiner Umarmung entließ umschlang ein weißer Nebel Phoebes Körper und ließ sie langsam verschwinden.
Geschockt starrte Cole auf Phoebe und dann auf den versammelten Rat. Er versuchte Phoebe festzuhalten, sie aus dem saugenden Nebel zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Tränen der Verzweiflung traten Cole in die Augen, als er aufschrie.
„Was soll das? Was habt ihr mit Phoebe vor? Ihr habt doch gesagt, dass ihr nichts geschieht!“ Seine Stimme überschlug sich, als er sprach, er zitterte am ganzen Körper und schaute Angela flehend an. „Was kann ich tun, um sie zurück zu bekommen?“
„Bestehe die Aufgaben!“, bemerkte Benedikt zynisch. Doch Angela hatte Mitleid mit dem am Boden zerstörten Dämon. Traurig senkte sie den Blick, um Cole nicht ansehen zu müssen. ‚Wenn du nur wüsstest, Junge’, schoss
es ihr durch den Kopf. ‚Wenn du nur wüsstest!’
Melchior trat vor und legte Cole eine Hand auf die Schulter. „Ob sie leidet hängt einzig und allein an dir, Balthasar“, stellte der alte Mann fest. „Noch kannst du zurück, wenn deine Liebe nicht völlig ehrlich ist!“
Cole holte tief Luft und beruhigte sich etwas. „Ich tue alles, damit ihr nichts geschieht!“
„Bedenke jedoch“, warf Melchior warnend ein. „Noch nie hat Jemand auch nur die erste Aufgabe überstanden!“
„Ich tue alles“, entgegnete Cole keuchend. „Stell´ mir die Aufgaben!“
 
Hallo alle zusammen!!

Nun kommt Kap. 10!!!

Hoffe euch gefällts!!!

Love, Eden

:eyes:  :dozingoff:  :satisfied:  :dontgetit:  :sneaky2:  :no:

Kapitel X

Nervös ging Piper im Wohnzimmer auf und ab. Gail saß mit angezogenen Beinen in einem Kaminsessel  und kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe. .Seit ihrer telepatischen Gedankenverbindung hatte sie und auch Piper nichts mehr von Phoebe gehört. Auch Leo und Paige ließen sich nicht blicken, vermutlich hatten sie alle Mühe damit Informationen von Hohen Rat zu erhalten oder sie wurden davon abgehalten wieder zur Erde herunterzukommen.
„Bestimmt ist etwas geschehen“; brach Piper das drückende Schweigen. Gail schaute zu der Halliwell-Schwester auf und schüttelte den Kopf. „Phoebe hat sicher den Spruch angewandt!“
„Aber was ist, wenn all seine Opfer Cole seine grausamen Taten nicht vergeben?“, fiel Piper ihr ins Wort und ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen.
Gail konnte Pipers Sorgen sehr gut nachvollziehen. So hatte sie sich ihre Rettungsaktion ganz und gar nicht vorgestellt. Vielleicht hätten sie eine andere Möglichkeit finden sollen? Es war einfach töricht zu glauben, dass die Opfer eines Dämons dem selbigen den Mord an sich selbst zu verzeihen.
„Wenn sie ihm nicht verzeihen“, antwortete Gail bedrückt. „Werden wir nicht nur ihn, sondern auch Phoebe verlieren!“
Ein Lichterwirbel ließ die Beiden aufschrecken. Leo und Paige materialisierten sich vor den aufgewühlten Hexen. Kaum hatte Leo Gestalt angenommen viel ihm seine Frau um den hals. Traurig strich Leo ihr über das braune Haar. „Wir haben schlechte Nachrichten!“, flüsterte er. „Cole ist tot!“
„Aber wieso?“, fiel Piper ihm ins Wort. „Wir haben Phoebe doch telepatisch einen Zauber übermittelt, mit dem sie Cole helfen konnte!“
„Der Rat will die Seelen selbst hören“, erwiderte Paige. „Wir konnten nur noch sehen, wie Phoebe und Cole auftauchten und dann hat uns der Rat weggeschickt!“
„Phoebe und Cole sind beim Hohen Rat?“, fragte Piper verdutzt.
„Ja, je nach der Entscheidung der Seelen bekommt Cole eine zweite Chance!“, erklärte Leo seine Frau, die nun völlig verwirrt zu Gail hinüberschaute, die sich den Bericht des Wächters des Lichts genau anhörte.
„Er wird dann also wieder zum Leben erweckt!“, stellte Gail erleichtert fest.
„Warum bekommt ein Dämon von Hohen rat eine zweite Chance?“, fragte Piper verwirrt.
Gail stütze ihren Kopf auf die rechte Hand. „Weil er halb Mensch ist und , was noch viel wichtiger ist, lieben kann!“ Leo verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist das Problem“, entgegnete er angespannt. „Falls Cole tatsächlich widererweckt werden sollte, muss er dem Hohen Rat beweisen, dass er oder besser gesagt Balthasar Phoebe wirklich eine ehrliche und wahre Liebe, aus tiefsten Herzen entgegenbringt! Nur wenn ihm dass gelingt, werden er und Phoebe gemeinsam nach Hause zurückkehren!“
Gail presste besorgt die Lippen aufeinander. Sie wusste das Cole nicht einfach so aufgeben würde, dafür war er viel zu stolz und leidenschaftlich, und sie kannte ihn immerhin schon seit mehr als vier Jahren , um dies zu wissen. Damals war er noch böse, Mitglied der Bruderschaft und ein leidenschaftlicher Mörder. Dieses hatte sich aber in den letzten Jahren geändert. Heute war er ein Mann, der leidenschaftlich liebte und jeder, der ein Herz im Leibe hatte konnte das sehen!
Gail stand von ihrem Sessel auf und schaute auf die alte Wanduhr. Die Zeiger standen auf drei Uhr zwanzig, es war mitten in der nacht, keiner von ihnen konnte wissen, was dort oben im Himmelsreich vor sic ging. Langsam ging Gail auf die kleine Gruppe zu und schaute jeden Einzelnen ernst an. Ihr Blick verharrte bei Leo. „In einigen Stunden werden wir es wissen“, sagte Gail in Gedanken versunken und schaute zur Eingangstür.
Kein Licht fiel durch die Bundglasfenster, die Dunkelheit herrschte noch immer vor. Auch über die Halliwell- Familie würde diese Finsternis hereinbrechen, wenn Phoebe und auch Cole nicht zurückkehren würden.

Cole starrte angespannt die Wandmalereinen an. Sie zeigten den jüngsten Tag oder Amaggedon , wie es auch genannt wurde. Dieser Tag würde die entscheidende Schlacht von Gut gegen Böse heraufbeschwören und die Zukunft der Erde und aller auf ihr lebenden Menschen vielleicht völlig verändern.
Vielleicht würde er selbst an dieser Schlacht teilnehmen, doch auf welcher Seite wusste Cole nicht. Er konnte nur hoffen, dass er beweisen konnte, dass er Phoebes Liebe würdig war und sie selbst aus tiefsten Herzen und aus tiefster Seele liebte und so auf der Seite des Guten in die Schlacht gegen die ewige Dunkelheit ziehen konnte, nicht zuletzt um Phoebe oder ihre Seele zu beschützen..
„Wir können beginnen“, riss Benedikts kratzige Stimme Cole aus seinen Gedanken. Als er sich umdrehte saßen die Mitglieder des Rates auf ihrem Podium in den gepolsterten Sesseln.
Benedikt und zwei weitere Männer grinsten ihn siegessicher an, sie stellten sich Coles Scheitern bereits in jeder erdenklichen Ausführung vor. Doch Cole war fest entschlossen sine Liebe zu beweisen und mehr noch, er wollte mit den Vorurteil aufräumen, dass Dämonen nicht lieben können! Sicher er war im Grunde der einzige Dämon, der je eine ehrliche Liebe, ohne böse Hintergedanken empfunden hatte, doch er konnte auch der Jenige sein, der anderen ein Beispiel war.
Melchior hob die Hand und deutete auf eine, rechts von Cole befindende Wand, die sich sogleich auflöste und den Blick auf eine Landschaft freigab. Der Himmel war tiefblau, ein zartes Leuchten der Morgendämmerung war noch zu sehen. Auf den saftig grünen Wiesen fraßen sich Schafe und Kühe satt, ein glitzernder See lag still am Fuße eines grauen, nur durch einige grüne Flächen unterbrochenen, Nebelverhangenden Berges.
Melchior trat neben Cole und schaute die Landschaft an. Er bemerkte Coles Verwirrtheit sofort und legte die Hand auf die Schulter des Dämons. „Dies ist deine erste Aufgabe, Balthasar!“, begann Melchior zu erklären.
Cole schaute den alten Mann zweifelnd an. Sollte es wirklich so einfach werden? Auf einen berg klettern, dass sollte alles sein? Sogar ein kleines Kind könnte das schaffen! Doch dann besann sie Cole und dachte daran, wie kompliziert die Prüfungen in der Unterwelt schon für ihn waren, auf die er sich früher hatte vorbereiten können. „Was soll ich dort tun?“, fragte er, während er die restlichen Mitgliedern des Rates misstrauisch in den Augenwinkeln fixierte.
„Dies ist der Berg des Vergessens!“, fuhr Melchior fort. „Steige auf den Berg und bringe uns die Tränen eines Einhorns!“
„Wie soll ich denn ein Einhorn zum weinen bringen?“, fragte Cole besorgt und zog eine Augenbraue hoch. „Bringe es dazu, an einer goldenen Rose zu riechen“ entgegnete das Ratsmitglied. „Ihr Geruch bringt jedes Magische Wesen zum weinen!“
Cole nickte und wollte durch das Tor, den vor ihm liegenden Weg betreten, doch Angelas besorgte Stimme hielt ihn zurück. „Bedenke, das bereits diese Aufgabe sehr gefährlich ist“, rief sie und eilte auf Cole zu. „Du könntest dich selbst verlieren!“
„Ich werde vorsichtig sein“, entgegnete Cole lächelnd. Er freute sich über die beherzte, Anteil nehmende Sorge der älteren Frau. „Sei auf der Hut vor der Gefahr der Versuchung“, mahnte Melchior ihn zur Vorsicht. „Du darfst weder essen noch trinken, auch der Einsatz deine Kräfte ist dir untersagt!“
„Nur die Verwandlung in dein dämonisches Ich ist dir gestattet!“, fiel Angela Melchior ins Wort. „Doch auch dies nur in äußerster Not!“
Cole nickte und schaute in das gütige Gesicht der weisen Frau. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch, dann fand er sich jedoch am Fuße des Berges wieder.
Verwirrt schaute Cole sich um. Ein Weg führte den berg hinauf, so würde er wenigstens den ersten teil des Aufstiegs nicht klettern müssen. Entschlossen stapfte Cole los. Er durfte keine Zeit verlieren, jede Minute, die er vertrödelte könnte Phoebe schaden.

Langsam wich die morgendliche Kühle den wohlig warmen Strahlen der Sonne. Cole kam gut voran, zwar wurde der Weg immer steiniger, doch das störte ihn wenig. Vielmehr war es der Durst, der den durchtrainierten Dämon plötzlich überfiel. Verbissen schaute Cole den Weg, der ihn zum Gipfel führen sollte,  hinauf. Obwohl er versuchte gegen dieses fast übermächtige Gefühl des Durstes anzukämpfen, spürte Cole wie seine Kehle austrocknete. Cole hielt kurz inne, schloss die Augen und lächelte.
Vor seinem geistigen Auge erschien sine Phoebe, die Frau für deren Liebe er diesen Aufstieg, diese Aufgabe auf sich nahm. Langsam öffnete Cole die Augen und ging weiter. Er fühlte sich erfrischt, die Gedanken an seine Geliebte ließen seinen, vor Durst fast schreienden Körper aufatmen. Cole fühlte den kühlen Wind auf seinem Gesicht und erschauerte. Die kurze Brise fühlte sich wie eine zarte Berührung Phoebes an. Cole kam es so vor, als ob Phoebe bei ihm wäre und jeden seine Schritte beobachtete. Er beschleunigte seinen Gang, Cole wollte Phoebe so schnell es ging wieder in seine Arme schließen und dies würde nur möglich sein, wenn er schnellstens diese Aufgaben löste.
Schweißtropfen standen Cole auf der Stirn, als er auf den steinigen, weit abfallenden Weg starrte. Inzwischen war er ein gutes Stück voran gekommen, ein dunstiger Nebel verhinderte den Blick ins Tal. Vor ihm ragte nun eine steile Felswand empor. Cole seufzte und schlug sich den Kragen seines, durch den Nebel klamm gewordenen Rollkragenpullovers höher, als er eine zarte Berührung an seinem Nacken spürte.
Erschrocken drehte er sich um und schaute in die wassergrünen Augen einer unbekannten Frau.
Verdutzt starrte Cole die attraktive Nymphe an, die sich erregt an ihn presste und die Hände über seine Brust gleiten ließ. Zärtlich berührte die völlig nackte Frau Coles Gesicht und zog es zu sich hinunter.
Angst kroch in Cole hoch, seine Kehle schnürte zu zusammen, das unterdrückte Durstgefühl stieg wieder in ihm auf. Cole wollte sich von der Unbekannten lösen, sie von sich stoßen, doch ihr Blick hypnotisierte ihn.
Cole war völlig bewegungsunfähig, in seinem Kopf drehte sich alles, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Jeder Vorsatz, jede Erinnerung an seine eigentliche Aufgabe verblasste bei den Anblick der Frau, die Cole mit aufreizenden Bewegungen umgarnte. Obwohl er eigentlich nicht wollte folgte Cole ihr zu einem Bett aus weichem Moos, auf das er sich ohne jeglichen Widerstand niederließ.
Kaum hatte Cole sich auf dem warmen grünen Bett ausgestreckt umringten ihn weitere drei nackte Schönheiten, die ihm verführerische Speisen und Getränke anboten. Doch Cole öffnete, trotz seiner Willenlosigkeit, seinen Mut nicht und verschmähte die süßen Früchte, mit denen die Nymphen lockten.
Die Frau mit den grünen Augen ließ ihre Nackte Haut über Coles muskulösen Körper gleiten und schob seinen Pullover bis über die Brust herauf. Erregt presste die Frau ihren entblößten Schoß gegen Coles und begann seinen Oberkörper mit ihrem Mund zu verwöhnen.
Ein wohliges Seufzen entfuhr Cole Kehle. Er drehte die Nymphe mit einer schnellen Bewegung auf das , vom Nebel feucht gewordene Moos und legte sich selbst auf die, vor Erregung bebende Frau. Mit vor Verlangen glänzenden Augen, ließ Cole seine Hände über ihre Brüste gleiten und wollte diese auch mit den Lippen verwöhnen, als eine kleine silbernde Kette mit einem ovalen Anhänger aus seinem Pullover glitt und an seinem Hals baumelte. Erschrocken ließ Cole von der Frau ab und nahm sein Medaillon in die Hand. Behutsam öffnete er seinen Schatz und strich sanft über Phoebes Bild. Ein leises Knacken ertönte und der kleine Rahmen, in den Phoebe ihr Bild eingefasst hatte, sprang auf.
In Gedanken lächelte Cole, als er den eingravierten Gruß seiner Freundin las.
>> Für immer Dein! In Liebe, Phoebe  <<
Tränen stiegen Cole in die Augen. Wie konnte er nur seine geliebte Phoebe derart hintergehen und sich dieser Frau hingeben wollen?
Die Nymphe setzte sich neben ihn, begann an Coles Ohr zu knabbern, griff mit einer Hand nach Coles Medaillon und schloss es mit einem Griff. Cole versuchte die Frau von sich zu stoßen, diese jedoch war schnell und schleuderte Cole über ihre Schulter in den Abgrund.
Nur mit viel Glück bekam Cole einen kleinen Felsvorsprung zufassen und konnte damit seinen Sturz in den Tod verhindern. Doch so sehr Cole sich auch bemühte, er schaffte es einfach nicht sich den glitschigen Felsvorsprung hochzuziehen. Bei jedem Versuch glitt er nur noch mehr von seinem einzigen Halt zwischen Leben und Tod ab. Cole sah keine andere Möglichkeit mehr und verwandelte sich in seine viel stärkere Erscheinung Balthasar.
Ohne nachzudenken rammte er seine Hände in den harten Fels und zog sich aus dem Abgrund. Als er nun wieder, schwer atmend an den Ort seiner Verführung stand, waren die unbekannten Frauen verschwunden, nur etwas glitzerndes lag vor ihm im Moos. Misstrauisch hob Balthasar es auf und hielt sein Medaillon in den Händen, dass er vermutlich während seines Sturzes verloren hatte Balthasars misstrauischer Ausdruck verwandelte sich in ein warmes Lächeln, als er sich das Schmuckstück wieder um den Hals hängte. Wieder spürte er den leisen Windhauch, der ihn an eine zärtliche Berührung Phoebes erinnerte, auf seinem Gesicht. Erleichtert darüber, dass er seinem verlangen nicht nachgegeben hatte, begann er die steile Felswand zu erklimmen.
Schneller , als er dachte war Balthasar am Gipfel angekommen. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf sein Gesicht. Vor ihm erstreckte sich eine riesige Park ähnliche Anlage, mit vielen verschiedenen Rosenarten. In der Mitte des Gartens befand sich eine golden glänzende Pflanze. Balthasar schaute sich um. Rehe und Füchse dösten unter schattenspendenden Bäumen, Vögel zwitscherten vergnügt ihre Lieder. Unter einer alten knorrigen Eiche lag ein Einhorn. Obwohl Balthasar schon einmal eines zu Gesicht bekommen hatte, faszinierte ihn der Anblick des magischen Tieres. Langsam ging er auf die goldene Blume zu und streckte die Hand nach ihr aus. Doch bevor er sie berühren konnte zuckte er vor Schmerz zusammen. Irritiert blickte Balthasar auf seine Hände. Er hatte gar nicht realisiert, dass er sich tiefe Wunden hinzugezogen hatte, als er sich den Abhang hinaufgearbeitet hatte. Doch er ignorierte seine Schmerzen. Die Blutung würde bald aufhören und um die Wunden konnte er sich später immer noch kümmern. Seine Gedanken an Phoebe erleichterten es Balthasar seine Schmerzen zu verdrängen. Entschlossen griff er nach der Blüte und pflückte sie von dem glänzenden Strauch.
Den Nebel aus Blütenstaub nahm er fast nicht war, als er ohnmächtig zu Boden fiel.
Ein grelles Licht schlug Balthasar entgegen, als er die Augen öffnete. Erst nach einigen Sekunden hatte er sich an des blendende Licht gewöhnt und konnte Einzelheiten vor sich erkennen. Balthasar erstarrte, als ihm bewusst wurde, was er dort vor sich sah. Zitternd hämmerte Phoebe an eine Glaswand. Sie war eingeschlossen, gefangen in einer aus Kristall angefertigten Kuppel.  Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen rief sie seinen Namen, doch Balthasar war es nicht möglich zu antworten. Er spürte einen tiefen Stich in seiner Brust, als er mit ansehen musste, wie sich eine Schicht aus Eis an Phoebes Körper empor fraß und sie völlig einschloss. Phoebes Schreie erstickten, als sich die kalte Schicht über ihr Gesicht legte und ihr so die Luft zum Atmen nahm.
Mit einem gellenden Schrei schreckte Balthasar auf. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Ihm war völlig klar, dass dieser Traum eine Warnung war, oder doch vielleicht eine grausame Tatsache!? Wäre der Hohe rat wirklich so kalt und würde Phoebe für seine unverzeihliche Schwäche strafen?
Erst als Balthasar etwas feuchtes auf seinen Händen spürte, realisierte er das Einhorn, das noch vor wenigen Augenblicken schlafend unter der Alten Eiche lag. Neugierig schnupperte es an der Rose, die Balthasar noch immer in den Händen hielt und ließ seine Tränen in deren Blütenkelch tropfen. Einige Tropfen fielen auf Balthasars Hände und ließen die Wunden auf ihnen verschwinden. Eine wohlige Wärme breitete sich im Körper des Dämons aus, langsam entspannte er sich und verwandelte sich zurück in seine menschliche Form.
Dankbar tätschelte Cole den Hals des Tieres und stand auf.
Kaum hatte er sich von dem Einhorn abgewandt öffnete sich vor ihm ein Tor, dass ihm den Blick in die halle des Hohen Rates freigab. Unruhe kam in ihm auf. Cole beschleunigte seine Schritte. Er wusste, dass Phoebe etwas geschehen war, dass sie ihn brauchte. Der Traum hatte es ihm deutlich gemacht. Mit einem unangenehmen Kribbeln im Bauch trat Cole durch das Tor.


Das wars !!!
Kapitel 11 kommt nächste Woche!!! :eyes:  :)  :D   :eyes:

Schönes Wochenende!!!!!!
 
So Leute nun kommt der nächste Teil! Have Fan!!! :D

Love, Eden

Kapitel XI

Im Halliwell- Manor war die Stimmung angespannt. Piper , Paige und Leo saßen schweigend in der Küche und rührten in ihren Kaffeetassen.
Gail blätterte währenddessen in ihren Büchern und suchte nach einer Seite, auf der die Aufgaben des Hohen Rates beschrieben wurden, doch als sie nichts fand schlug sie ihr Buch seufzend zu.
„Weißt du wirklich nicht mehr über diese Aufgaben?“, fragte sie den niedergeschlagenen Wächter des Lichts.
Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und löffelte sich zwei Stück Zucker in seinen Kaffe. Plötzlich verharrte Leo in seiner Bewegung und schaute zu den Hexen auf. „Ich weiß, dass die zweite Aufgabe aus drei Fragen besteht!“, erklärte Leo. „Wie die Frage lauten und wie die beiden anderen Aufgaben aussehen, weiß ich allerdings nicht!“
„Ein paar Fragen?“, entgegnete Paige verwundert. „Also, wenn dass alles ist, können wir uns ja entspannen!“ Unbesorgt zog Paige einen Lolli aus ihrer Hosentasche und steckte sich ihn genüsslich in den Mund.
„So einfach ist das leider nicht“, warnte Leo seinen jungen Schützling. „Die erste Aufgabe hat noch nie Jemand überstanden, also gibt es auch keine Berichte von der zweiten!“
Gail starrte besorgt in ihren Orangensaft. Die Sorgen um Cole und Phoebe standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Hatte sie sich überschätzt? War sie zu unvorsichtig gewesen? Für Gail war es völlig klar, dass sie die Konsequenzen tragen musste, wenn es nicht zur Erfüllung der Prophezeiung kommen würde.
Doch das war im Moment unwichtig. Sie hatte Cole und Phoebe unnötig in Gefahr gebracht! Wenn sie einen anderen Zauber gefunden hätte, wären die Beiden bestimmt schon längst wieder sicher und gesund zu Hause!

Ein bläulicher Wirbel holte Gail aus ihren Gedanken. Ein junger Mann in weißen Fransenjeans und schwarzen Rastazöpfen erschien vor den verdutzten Wartenden. Er hielt eine schillernde Kristallkugel in den Händen und lächelte die verblüfften Hexen freundlich an
Leo grinste und ging auf den Neuankömmling zu. „Wir haben uns lange nicht gesehen!“, begrüßte er den Fremden und reichte ihm die Hand. Piper runzelte die Stirn und trat neben ihren Ehemann. Äh,... Schatz? Willst du uns vielleicht verraten wer das ist?“
„Ja, natürlich“, entgegnete Leo lächelnd. „Das ist Ole, er ist Wächter des Lichts in Island!“
„Oh!“, entgegnete Paige schmatzend. „Netter Akzent, hatte schon mal einen Freund aus Skandinavien!“
Piper verzog das Gesicht und schaute ihre Schwester wütend an. „Island ist nicht Skandinavien und nimm endlich diesen ekelhaften Lutscher aus dem Mund! Es gehört sich nicht so zu schmatzen, wenn man Besuch hat!“
Beschämt tat Paige, wie ihr geheißen wurde und packte den Lolli wieder zurück in das Silberpapier.
Ole lächelte die junge Hexe belustigt an und wandte sich dann wieder Leo zu.
„Der rat schickt mich“, erklärte der Wächter des Lichts. „Sie sind der Meinung, dass ihr nun bereit seid, um die Aufgaben , die Balthasar momentan absolviert mit zu verfolgen!“
„Heißt das, dass Cole die erste Aufgabe bestanden hat?“, fragte Gail aufgeregt und schöpfte innerlich wieder etwas Hoffnung.
„Er ist noch nicht zurückgekehrt“, erwiderte Ole fast tonlos.
Piper reichte aber dieser laue Abspeisungsversuch nicht aus und blickte den Boten zweifelnd an. „Und wie weit ist Cole dann mit seiner Aufgabe?“, fragte sie ungeduldig. „Nun“, entgegnete der Isländer nachdenklich. „So weit ich weiß, ist Balthasar kurz vor deren Vollendung!“
Leo nickte und schaute Ole neugierig an. „Wie stellt sich der rat denn vor, sollen wir an Cole beobachten?“
Ole ging an ihm vorbei und stellte die Kristallkugel auf den Wohnzimmertisch
„Durch diese Kugel könnt ihr sehen, wie Balthasar sich schlägt!“ Piper runzelte abermals die Stirn und wandte sich dem unerwarteten Besucher zu. „Was ist mit Phoebe? Können wir auch sie sehen?“
Ole senkte den blick und flüsterte:"Darüber darf ich nicht sprechen! Ihr könnte Balthasar während seiner Aufgaben und beim  Hohen Rat sehen, mehr nicht!“
Dann lächelte er Paige zu und rechte Leo die Hand. „Ich muss jetzt gehen!“
Mit diesen Worten verschwand der junge Mann und hinterließ fragende Gesichter.
Überrascht wandte sich Gail an Leo. „Kannst du mir vielleicht erklären, was das sollte?“, fragte sie neugierig. „Warum kommt uns der Rat denn jetzt entgegen? Haben die vielleicht mal wieder was zu verbergen, oder haben sie etwas mit Phoebe angestellt?“
Leo schüttelte verständnislos den Kopf. „Der rat hat immer seine Gründe, für das was er tut!“
„Aber wenn er uns Cole sehen lässt, warum dann nicht Phoebe?“, fragte Piper ihren Mann, der nur wieder unwissend mit den Schultern zuckte.
Ein Leuchten aus der Kristallkugel zog die Aufmerksamkeit der Halliwells auf sich. Paige schaute die Kugel genau an und schrie auf. „Hey Leute, seht euch das mal an!“ Ihre Stimme überschlug sich fast. „Das ist Cole! Er geht auf eine Art Tor zu!“
Leo und Gail setzten sich zu den Schwestern und schauten konzentriert in die Kugel.
„Das ist ja wie fernsehen!“, platzte Paige heraus, doch Piper hob warnend die Hand. „Psst, sei leise!“, flüsterte sie. „Es ist wichtig, dass wir dass sehen!“
Gail nickte gedankenverloren. Gemeinsam schauten sie die Szenerie in der Kugel an. Keiner von ihnen wusste, ob Cole seine Aufgabe erfolgreich lösen würde, doch sie waren sich alle sicher, dass er nichts unversucht ließe!

Melchior und Angela warteten bereits, als Cole durch das Tor trat und empfingen ihn mit einem herzlichen Lächeln.
„Wir haben bereits auf dich gewartet“, begrüßte Angela ihn und schloss Cole in ihre Arme. Verwirrt schaute Cole die alte Dame an, die ihn beschämt anlächelte. „Na ja, es ist noch nie vorgekommen, dass Jemand diese Aufgabe bestanden hat“, versuchte sie ihren Gefühlsausbruch zu erklären und zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Außerdem können wir nun unseren Schützling damit erwecken!“
Cole schaute Angela und Melchior verwirrt an und missverstand die Frau zu seiner rechten. „Wieso erwecken?“, fragte er nervös. „Ist Phoebe etwas geschehen? Habt ihr mir deshalb diesen Traum geschickt?“
Melchior schaute den aufgeregten Halbdämon verwundert an. „Warum sollten wir dir einen Traum geschickt haben?“ Cole schwieg und presste die Lippen aufeinander. Wenn der rat nicht wusste, was er auf dem berg getan hatte, war es auch besser ihnen nichts davon zu sagen. Schweigen war ja bekanntlich Gold. Warum also seinen Wert unnötig mindern?
Melchior mustere Cole interessiert, ging aber nicht weiter auf dessen Frage ein. Bedächtig ging der alte Mann zu dem dicken Winfried hinüber und nahm ihn etwas aus der Hand.
Angela fasste Cole bei der Schulter und schob ihn zu Melchior hinüber, der sich zu Cole umwandte und lächelte.
„Es hatte noch einen sehr wichtigen Grund, dass du den Berg bezwingen musstest“, begann Melchior und hielt Cole eine leuchtende Kugel entgegen. „Mit den Tränen des Einhorns können wir die Seele, die wir vor der Dunkelheit schützen, wiedererwecken!“
Verwirrt runzelte Cole die Stirn und schaute auf die strahlende Seele herab.
„Diese Seele wurde aus der Hölle befreit“, fuhr Melchior lächelnd fort. „Von dir!“
Angela musste unwillkürlich grinsen, als sie sah, wie Cole vor erstaunen der Mund offen stehen blieb. „Es ist die Seele deines Vaters!“, erklärte sie.
„Wie, ... wie kommt sie hierher?“, fragte Cole keuchend. „Ich habe doch niemandem etwas erzählt!“
„Wie haben sie zu uns geholt“, erwiderte Melchior ruhig. „Nun kannst du den Geist deines Vaters wiedererwecken , indem du die Tränen des Einhorns über seine Seele träufelst.“
Verstört schaute Cole auf die Blüte der goldenen Rose in seiner Hand und dann wieder auf die Seele seines Vaters. Angela ergriff seinen Arm und lächelte Cole warm an. „Nur mut! Ich denke, ihr habt euch eine Menge zu erzählen!“
Cole nickte schluckend und träufelte die Tränen vorsichtig über die leuchtende Kugel.
Kaum hatten sie die Seele berührt glühte diese golden auf und nahm eine menschliche Gestalt an.
Ein Mann trat auf Cole zu . Er sah ihm sehr ähnlich. Die gleichen braunen Haare, die selben entschlossenen, leuchtenden Augen und ebenso das sanfte, warmherzige Lächeln.
Cole presste die Lippen aufeinander und unterdrückte ein Schluchzen. „Vater“, stieß er mühsam hervor. „Ich...“
„Ich weiß“, gab Benjamin lächelnd zurück und schloss seinen Sohn in die Arme. Erst nach einigen Augenblicken entließ er ihn wieder und fuhr seinem Jungen durch das Haar.
„Es tut mir leid, dass ich dich nicht vor deiner Mutter beschützen konnte!“, sagte Benjamin und senkte beschämt den Blick. „Ich wollte nicht, dass du das alles sehen musstest!“
Ein emotionsloses  Nicken war Coles Antwort. Er bemühte sich sehr seine Gefühle nickt zu offen zu zeigen. „Du kannst nichts dafür“, erwiderte er stockend. „Es hat mir gezeigt , dass sie doch nicht die liebende Mutter war, die sie immer vorgab zu sein.“
Benjamin trat einen Schritt näher und musterte seinen Sohn mit besorgter Miene. „Hat sie dir wehgetan?“
„Sie hat den Dämon in mir zu Vorschein gebracht“, entgegnete Cole leise. Er wich dem Blick seines Vaters aus und schaute zu den Bildern an den Wänden. Cole wollte nicht, dass sein Vater den Schmerz in seinen Augen sah. Für Cole war der Verlust seines Vaters, durch die Hand seiner eigenen Mutter sehr schmerzhaft und traumatisch gewesen. Damals hatte es seine gesamte heile und liebevolle `Kinderwelt zum Einsturz gebracht! Von einen auf den anderen Tag zeigte seine Mutter ihm ihr wahres Gesicht, traktierte ihn mit Schlägen und Energiebällen, sie scherte sich nicht um seinen Zustand, um seine Trauer, um den Schock plötzlich in einer völlig anderen schwarzen und bösen Welt zu leben!: Das einzige, was sie interessierte wahr, dass ihr Sohn zu einem der mächtigsten Dämonen der Welt werden sollte! Sie wollte, dass alle bei dem Namen Balthasar, dem Namen ihres Sohnes zitterten! Sie, seine Mutter, wollte eine gewissenlose, kalte Kampfmaschine, die von Blutdurst und Mordlust getrieben wurde! Er war diese Maschine, er hatte seine Mutter stolz bemacht! Er hatte alles erreicht, was seine Mutter wollte: Macht, Tod, Zerstörung! Das alles war für ihn, wie ein Aphrodisiakum gewesen, bis ...bis Phoebe kam und ihn wieder zu einem empfindsamen Wesen machte! Cole war völlig klar, dass seine Mutter Phoebe töten würde, wenn sie die Möglichkeit dazu haben würde. Er empfand eigentlich nur noch Hass gegen die Frau, die ihn zu Welt gebracht hatte! Würde sie Phoebe je zu nahe kommen würde, das hatte er sich vor langer Zeit geschworen, würde er sie vernichten!
„Ich habe dagegen angekämpft“, fuhr Cole fast flüsternd fort. Seine Stimme vibrierte vor Verzweiflung. „Ich habe versucht dagegen anzukommen, aber es war einfach stärker als ich!“
Benjamin schlang die Arme um seinen Sohn. „Du bist, wer du bist“, versuchte er Cole zu beruhigen. „Du kanntest nichts anderes, als du deinen Instinkten folgtest. Du hast in deinen Augen das Richtige getan. Deine Opfer haben dir verziehen, Cole, jetzt musst du dir selbst verzeihen!“
Cole nickte und schaute seinem Vater in die Augen. „Gerade das ist sehr schwer!“
„Du musst dich selbst akzeptieren, so wie du bist! Du darfst nicht einfach eine Seite deines Seins unterdrücken, dass bereitet dir nur selbst Schmerzen!“
Benjamin legte eine Hand auf die Brust seines Sohnes. „Hier drinnen schlägt ein Herz, lebt eine Seele und beides gehört zu einem ganz besonderen Mann, der das Beste aus beiden Welten in sich vereint! Du hast etwas geschafft, dass noch nie jemand vor die geschafft hat. Du bist aus der Dunkelheit ins Licht getreten und hast dein herz der Liebe einer Frau geöffnet!“
„Woher weißt du das?“, entfuhr es Cole und starrt e seinen Vater überrascht an.
Benjamin schloss die Augen und atmete tief durch, dann schaute er seinen Sohn ernst an. „Wie du weißt, werden die Seelen in der Hölle gequält“, entgegnete er schließlich. „Meine Qual war es, alles zu empfinden, was die Personen fühlten, die dir gegenüber standen!“
„Du hast alles gespürt, was ich ihnen angetan habe?“ Cole war völlig schockiert, hastig drehte  er sich von seinem Vater ab und starrte die Gemälde an der Wand an, ohne sie überhaupt wahrzunehmen. Es war einfach zuviel für ihn! Er selbst war für die Qualen verantwortlich, die sein Vater durchleiden musste, den Mann dessen Seele er befreien wollte!
Unbemerkt trat Benjamin hinter ihn und legte Cole die Hand auf die Schulter. „Ja, das alles habe ich gespürt“, erwiderte er sanft. „Aber ich habe auch die Liebe gespürt, die du deiner Freundin Phoebe entgegenbringst!“
Benjamin schwieg einen Augenblick, dann trat er neben seinen Sohn. „Ich möchte, dass du weißt, wie stolz ich auf dich bin!“
„Etwa auf das, was ich getan habe?“, herrschte Cole seinen Vater an. „Auf die Morde, die Qualen, die unzähligen Lügen?
„Nein“, schüttelte Benjamin den Kopf. „Ich bin stolz, weil du dich selbst gefunden hast! Egal, wie du aussiehst, du lässt dein Herz sprechen und hast damit mehr erreicht, als mit allem anderen zuvor! Du hast Freunde, eine Familie und Liebe und du hast den ersten Schritt getan, dich selbst zu lieben!“
Cole schaute seinen Vater verwirrt an. „Was meinst du damit?“
„Du hast begonnen beide Seiten deines Erbes anzunehmen“, erklärte Benjamin und legte die Hände auf Coles Schultern. „Du bist Balthasar und Balthasar ist du ( ist das grammatikalisch richtig? ??? ) , ihr seid eine Person, ein Mann, der liebt und geliebt wird! Ich weiß es und deine Freunde wissen es auch, nun musst du nur noch den rat davon überzeugen und du bist auf den besten Weg dahin! Kämpfe um deine Liebe, Junge!“
Benjamin lächelte seinen Sohn noch einmal an und verschwand in einem Wirbel aus Lichtern.
Ratlos wandte sich Cole zu Melchior und Angela um. „Wo ist mein Vater?“
„Er ist dort, wo alle Seelen ihre Ruhe finden!“, antwortete Angela und bedachte Cole mit einem verständnisvollen Blick. „Aber immer, wenn du ihn brauchst, wird er für dich da sein!“
Winfried trat zu der kleinen Gruppe und nickte Melchior zu. „Wir können mit der nächsten Aufgabe beginnen!“
Angela schaute zu Cole auf und legte den Kopf etwas zur Seite. „Bist du bereit?“
Cole schaute die alte Dame kurz an und versuchte etwas in ihrem Blick zu erkennen, dass ihm etwas über diesen zweiten test verriet. Vielleicht musste er gegen einen Cyclopen kämpfen oder den Flusslauf des Amazonas mit bloßen Händen ändern! Doch was es auch war, Cole war fest davon überzeugt diese Aufgabe zu bestehen und nichts und niemand würde ihn davon abhalten können. Doch bevor er sich an den nächsten Test wagte wollte er eines wissen, denn seit dem Traum auf dem Berg beschlich ihn das ungute Gefühl, dass Phoebe etwas zugestoßen sein musste!
„Vorher will ich wissen, wie es Phoebe geht!“, entgegnete Cole entschlossen.
Melchior schmunzelte und faltete die Hände über seinen langen Bart. „Sie empfindet keine Schmerzen!“
Diese unheilvolle Antwort machte Cole noch nervöser, doch als er erwidern wollte schnitt ihm Angela das Wort ab. „Um so länger du hier stehst und sinnlose Fragen stellst, von denen du weißt , dass sie dir nicht beantwortet werden, umso mehr zeit wird vergehen, bis zu Phoebe wiedersiehst!
Cole nickte und folgte den Ratsmitgliedern Angela und Winfried schweigend in einen von der Halle uneinsehbaren Nebenflügel des Tagungsortes und erstarrte.
Die Eisstatue aus seinem Traum, seine Phoebe stand glitzernd auf einem goldenen Podium. Sie hatte den gleichen panischen Blick im Gesicht, wie in Coles Traum, als die Eisschicht Phoebe das Wort im Halse abschnitt.
Sofort eilte der Halbdämon zu dem vergänglichen Schatz und versuchte verzweifelt ihn zu berühren, Phoebe aus ihrer Starre zu erlösen, doch jeder Versuch der Statue nahe zu kommen wurde mit einem kurzen, schmerzhaften Blitz bestraft.
„Was habt ihr mit Phoebe gemacht?“, fuhr Cole die anwesenden Mitglieder des Hohen Rates an.  „Ihr habt gesagt, dass ihr nichts geschieht!“
Angela hob beruhigend die Hände. „Es gehört nun einmal dazu! Wenn du sicher sein könntest, dass Phoebe in Sicherheit wäre, wären die Aufgaben völlig nutzlos! Schließlich wollen wir ja erfahren, was sich tief in dir abspielt!“
„Uns dafür muss sie leiden?“, fragte Cole entsetzt und schaute zu der Eisstatue hinüber. Tränen stiegen ihm in die Augen. Die Angst um Phoebe war einfach überwältigend.
„Du musst nun die zweite Aufgabe erfüllen, indem du uns drei Fragen beantwortest!“
Cole nickte und ließ sich auf einem weißen Sofa nieder. Nervös starrte er die Statue an.
Wie sollte er Phoebe nur zurückverwandeln, sie aus diesem unmenschlichen Eissarg befreien? Cole verstand einfach nicht , warum der Rat so etwas tat. Vielleicht war es die Strafe dafür einen, als Mörder bekannten, Dämon zu lieben?  IHN!
Der dickliche Winfried riss Cole aus seinen Gedanken, als er sich auf einem knarrenden und unter seinem Gewicht ächzenden Stuhl niederließ. „Gehe die nächsten Fragen bedacht an, beantworte sie nie leichtfertig!“
Abwesend nickte Cole, er konnte sich gar nicht auf die Erklärungen des Mannes konzentrieren. Angela ergriff seinen Arm. „Ich stelle dir jetzt die erste Frage“, kündigte sie an. „Überlege gut, was und ob du antwortest! Du weißt, dass du noch immer von der Aufgabe zurücktreten kannst, wenn du bemerkt hast, dass deine Liebe nicht ausreicht!“
Cole starrte die Frau fassungslos an. „Glauben sie etwa ich habe die erste Aufgabe aus Langeweile angenommen?“, fuhr er entsetzt auf. „Ich liebe Phoebe und ich bin hier um ihnen das zu beweisen! Ich werde auf keinen Fall gehen und die Frau, die mein Herz erweckt hat, hier, in diesem Gefängnis zurücklassen!“
Angela nickte bedächtig und öffnete ein goldenes Kuvert, dann schaute sie ernst zu Cole hinüber.
„Was ist schneller als der Schall?“
Lässig lehnte sich Cole auf dem weichen Sofa zurück. „Der Gedanke!“, entgegnete er und schaute zu der Statue hinüber. Spätestens heute Abend würde Phoebe wieder in seinen Armen liegen.
Cole lächelte bei diesem Gedanken und schaute Angela erwartungsvoll an. Diese lächelte und reichte Winfried den Umschlag. „So ist es.“
Der dicke Brillenträger wurschtelte mit etwas Mühe den zweiten Zettel aus dem Umschlag und schaute über seine Brille. „Wenn man große Reinheit erreichen will, durch welches Element muss man gehen?“
Überrascht räusperte sich Cole. Vielleicht sollte er die Fragen doch nicht unterschätzen, jede falsche Antwort könnte verheerende Folgen haben. Zwar machte er sich um die Folgen für ihn keine Gedanken, aber um Phoebe machte er sich große Sorgen. Er würde sich niemals verzeihen, wenn ihr etwas geschehen würde, an dem er die Schuld trägt! Diese Frage war bedeutend komplizierter, da sich Cole nie besonders um die Frage der Reinheit gekümmert hatte, da er selbst ja ohnehin immer davon überzeugt war irgendwann in der Hölle zu landen, wo er schließlich vor einigen Stunden noch gewesen war!
‚Nun ja, das Wasser gibt dem Körper Reinheit’, dachte Cole mit grübelnden Gesicht nach. ‚Die Luft bringt den Lebensatem und reinigt den Geist. Die Erde reinigt sich immer im Herbst selbst, um im Frühjahr wieder neue Pflanzen hervorzubringen...’ Cole war so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, dass er laut zu sich selbst sprach. „Das Feuer reinigt durch Hitze! Man sagt ja die Lebe sei das Feuer des Herzens!“
„Du hast recht!“, sprach Winfried Cole an, der erschrocken zusammen fuhr und den dicken Brillenträger verständnislos musterte.
Angela hingegen lachte herzhaft auf und klopfte Cole auf die Schulter. „Du hast die zweite Frage richtig beantwortet!“, klärte sie den verwirrten Dämon auf. Cole nickte überrascht hörte aber weiterhin zu.
„Wenn du diese letzte Frage richtig beantwortest, wird die Melchior die letzte Aufgabe stellen!“ Angela nahm Winfried das Kuvert wieder aus der Hand und nahm den letzten Zettel heraus.
“Was ist stärker als der Tod?“
Cole lächelte und schaute zu Phoebe hinüber. Bei dieser Frage musste er nicht lange überlegen, er wusste die Antwort tief in seinem Herzen.
„Die Liebe!“, antwortete er sanft.
Angela schaute kurz zu Winfried hinüber und lächelte. „Das ist richtig!“, bestätigte sie und stand auf. „Ich gratuliere dir, du hast die zweite Aufgabe bestanden!“
Cole sah zu der Frau auf und stellte fest wie viel Würde die alte Dame ausstrahlte. Doch sein Blick schweifte wieder zu der Eisstatue in der Phoebe völlig starr und leblos gefangen war ab.
„Was ist mit ihr?“, fragte er besorgt und ging auf die Statue zu.
„Das wird sich in der letzten Aufgabe zeigen“, erwiderte Angela. „Winfried wird dich jetzt  zu Melchior bringen, er wird dir die Letzte Aufgabe stellen!“
der Dicke blickte verdutzt mit seinen kleinen Schweineäugelein über den Rand seiner Brille. „Was hast du denn vor?“ „Ich werde auf die Existenzebene gehen“, entgegnete Angela freudig. „Dort warten einige Personen, die meine Hilfe brauchen!“
Winfried schüttelte nervös den Kopf. „Noch nie, zu keiner Zeit, war ein Mitglied des Rates auf der Erde!“
„Aber es ist auch nicht verboten!“, erwiderte Angela grinsend, klopfte Cole noch einmal aufmunternd auf die Schulter und verschwand winkend in Richtung Erde.
 
Und damit auch jeder friedliebend bleiben kann ist hier Kapitel 12:

:D ich habes geschafft*jubeljubel* :D

Kapitel XII

Zornig saßen die Halliwell- Schwestern auf der Wohnzimmercouch und schauten sich immer wieder um. Sie warteten auf das Mitglied des Rates, dass sich über die Kristallkugel angekündigt hatte.
Leo musterte währenddessen Gail, die nervös die Lippen aufeinander presste. Er wusste, dass die junge Hexe mit dem Hohen rat im Streit lag und sie sich auf Grunde dieser Meinungsverschiedenheiten vom Rat abgewandt hatte. Leo spürte Gails Unbehagen jetzt einem seiner Mitglieder zu begegnen und er verstand sie sogar ein wenig. Was er jedoch nicht begreifen konnte war die Tatsache, dass Gail den Auftrag, den sie vor einigen Jahren vom Hohen Rat erhalten hatte noch immer folgte.
Das vertraute blau/ weiße Leuchten erhellte den Raum und zog alle Aufmerksamkeit auf sich.
Angela erschien vor den besorgten Hexen und dem Wächter des Lichts. Sie trat lächelnd auf Piper zu und reichte ihr die Hand, doch Piper beachtete die Geste der alten Frau bewusst nicht und baute sich wütend vor ihr auf.
„Wir haben gesehen, was mit Phoebe geschehen ist“, zischte sie Angela an. „Warum habt ihr so etwas getan?“
„Wir haben nur das getan, was wir tun mussten“, erwiderte Angela voller Verständnis. „Eine Prüfung dieser Art, ohne Druckmittel wäre völlig sinnlos!“
Piper setzte der Herzschlag vor entsetzen eine Sekunde lang aus. Sie konnte nicht glauben, was sie eben gehört hatte. Konnte der Rat wirklich so eiskalt und grausam sein? Leo hob sie doch immer in den Himmel und sprach über sie, als währen es Heilige!
„Was haben euch die Beiden angetan, dass ihr sie so leiden lasst?“, mischte sich nun auch Gail ein. „Ihr wisst ebenso gut wie wir, wie sehr sich Cole und Phoebe lieben!“
Leo drängte sich zwischen seiner Frau und Gail hindurch. „Was ist mit Phoebe?“, fragte er sachlich. „Geht es ihr gut?“
„Ich weiß, wie ihr euch fühlen müsst, aber ich kann euch versichern, dass Phoebe keine Schmerzen hat!“, antwortete Angela und deutete auf die Kugel. „Ihr werdet bald sehen, dass wir Phoebe kein Leid angetan haben!“
Leo wandte sich zu Piper und legte einen Arm um sie. „Ihr könnt Angela vertrauen, sie würde nie jemanden in falscher Sicherheit wiegen!“
Gail lachte kurz auf und strich sich eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht. „Das denke ich nicht!“, warf sie misstrauisch ein. „Meist hat der Rat doch irgendetwas zu verbergen, wenn sie so um den heißen Brei herumredet!“
Angela schaute Gail verletzt und enttäuscht an. „Ich bin nicht deine Feindin“, begann sie hoffnungsvoll. „Auch der Rat ist nicht dein Feind! Ich weiß, dass du wütend bist, ich verstehe es auch, aber du musst begreifen, dass wir dir deine Mutter nicht zurückbringen können! Erst wenn du ihren Tod verwunden hast, darfst du sie wiedersehen!“
Gails misstrauischer Blick wandelte sich zu einem traurigen Gesicht.  Betroffen wandte sie sich ab und ließ sich wieder auf der Couch nieder. Ihre Gedanken rasten, doch sie würdigte Angela keine Blickes mehr.
Angela seufzte und wandte sich wieder an die Halliwells.
„Wenn Cole die dritte Aufgabe besteht, kommen er und Phoebe sicher und gesund zurück! Bitte entschuldigt, ich werde nun wieder oben gebraucht! Bitte vergesst nicht, durch die Kugel könnt ihr alles, was Cole betrifft verfolgen!“
Mit einem besorgten Blick in Gails Richtung, die still in die Kugel starrte, verschwand die ältere Dame sowie sie gekommen war, um Cole bei seiner letzten und vielleicht schwersten Aufgabe zu Seite zu stehen.

Als Cole von Winfried zurück in die Halle geführt wurde, fanden sie den Versammlungsort verlassen vor. Nur Melchior stand vor einem großen Vorhang und schaute ihnen erwartungsvoll entgegen.
Kaum war Cole vor den Vorhang angekommen, öffnete Melchior ihn und gab den Blick auf drei offenstehende Tore frei.
„Bei deiner letzten Aufgabe, musst du den richtigen Weg finden“, erklärte der alte Mann und strich über seinen langen Bart. „Je Ebene hast du drei Tore zur Auswahl, doch nur eines zeigt dir den richtigen Weg. Du bekommst Hinweise in Form eines drei Verse beinhaltenden Gedichts!“
Cole schaute den alten Mann etwasverunsichert an. „Aber worin besteht meine Aufgabe genau? Es kann doch nicht nur darum gehen, wie ich den richtigen Weg finde!“
In diesem Moment erschien Angela hinter dem verwirrten Halbdämon. „Finde Phoebe und befreie sie aus dem Eis!“
Das war es also! Er sollte Phoebe befreien und somit beweisen, wie tief seine Liebe in Wirklichkeit ist.
Melchior griff in den Innenteil seines Mantels und zog eine kleine Schriftrolle hervor.
„Ich werde dir nun die erste Strophe vorlesen“, gab er Cole zu verstehen. „Danach jedoch, bist du auf die allein gestellt!“
„Höre gut zu und verinnerliche jedes Wort“, mischte sich Angela ein und schaute Cole ernst i die Augen. „Bedenke gut, was du als nächstes tust.“
„Ich werde nicht versagen!“, gab Cole entschlossen zu Antwort. Seine Haltung zeigte keinerlei Schwäche, seine Gesichtszüge bebten vor Anspannung.
Melchior registrierte das nur mit einem kurzen anerkennenden Nicken und begann die erste Strophe des alten Gedichts zu verlesen:

„Ich habe gebetet,
So nimm von der Sonne und geh´!
Die Bäume werden belaubt sein,
ich habe den Blüten gesagt,
sie mögen dich schmücken!“

Cole hatte die Augen geschlossen, um sich den Hinweiß besser einprägen zu können, doch er hatte nicht erwartet, dass dieser ein Rätsel sein würde.
Verwirrt blickte Cole sich um, doch die Mitglieder des Rates waren verschwunden.
Cole atmete tief durch und schaute die Tore grübelnd an, jedes einzelne zeigte einen anderen Ort. Unschlüssig schaute Cole zwischen den Toren hin und her, immer wieder rief er sich den Vers des Gedichts ins Gedächnis.
Seufzend blieb er vor dem mittleren Tor stehen, hinter dem sich ei großer , lebendiger Garten erstreckte. Cole schmunzelte. Im Vergleich zu den anderen Toren, die eine Allee und einen Friedhof zeigten, zog ihn dieses stark an. Unbewusst griff er nach seinem Medaillon. Ob Phoebe ihn leitete? Cole wusste es nicht, doch er fühlte, dass sie bei ihm war.
Als sie beide erst kurz zusammen waren, war es Phoebe gewesen, die ihm sagte, dass er immer seinem Gefühl vertrauen und folgen solle. Cole lächelte, er wusste, dass seine Freundin ihn niemals in die irre führen würde.
Das Gefühl in seinem Bauch sagte ihm den richtigen Weg voraus und so durchschritt Cole endlich das Tor, um dann auf einem, mit roten Steinen gepflasterten Weg, an den verschiedensten Blumen und Bäumen entlang auf einen großen, aus weißem Marmor gefertigenten Springbrunnen zuzugehen.
Das Wasser plätscherte aus den Krügen der steinernen Putten und ließ einige Tropfen auf Coles Gesicht spritzen.
Dankbar für die kühle Erfrischung schloss Cole die Auge und ließ einen tiefen Seufzer ertönen.
„Es ist schön dich wohlauf zu sehen, Balthasar!“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Erschrocken fuhr Cole herum und schaute in die Augen der Avalon- Priesterin, die er vor langer Zeit getötet hatte und dessen Güte ihn vielleicht vor dem zweiten Gang ins Fegefeuer bewart hatte.
Sie saß auf einer weißen Steinbank und lächelte, dem sie um zwei Köpfe überragenden, Halbdämon zu.
„Ich wusste, dass du kommen würdest! Niemand sonst hat den Willen und die innere Kraft diese Aufgaben zu überstehen!“
Verwirrt schaute Cole die tote Frau an, die sich langsam vo der bank, die im Schatten eines Baumen lag, erhob und auf ihn zutrat.
„Was willst du von mir?“, fragte Cole misstrauisch und legte die Stirn in Falten. „Ich habe meine Taten bereut, ich bereue sie bis ans Ende meines Lebens und wenn ich es ungeschehen machen könnte, was ich dir und all den anderen angetan habe, so würde ich es tun!“
Die Priesterin schüttelte lächelnd den Kopf, ihre roten haare leuchteten im Sonnenlicht.
Ohne auf Cole Gesichtsausdruck zu achten, nahm sie seine Hand.
„Gehen wir ein Stück, ich möchte dir etwas zeigen!“
Obwohl Cole die Situation noch immer nicht richtig einschätzen konnte, ging er neben Der Priesterin her.

Es erschien Cole wie eine Ewigkeit, als sie beide über die Wege des Gartens spazierten.
Die Priesterin schien nur Augen für die vielen Blüten und Tiere zu haben, die sich in der sonnendurchfluteten Anlage tummelten.
Auch Coles Gedanken schweiften ab, in die ferne – zu Phoebe.
Es brachte ihn fast um den Verstand, nicht zu wissen wie es wirklich um sie stand. Jeder einzelne Sekunde, die er hier verlor brachte Phoebe näher an den Tod, dessen war sich Cole tief in seinem Inneren völlig sicher.
Ein kurzer Ruck an seinem Handgelenk ließ Coles Aufmerksamkeit wieder der toten Priesterin zuteil werden.
„Was ist?2, fragte der Halbdämon verwundert und zog eine Braue hoch.
Die Priesterin deutete auf einen, in einem Wasserfall schwebenden Spiegel. Das Wasser sprudelte einfach um ihn herum und fiel über ein paar Steine in einen kleinen Gartenteich.
„Dieser Spiegel wird dir deine Vergangenheit zeigen!“, erklärte die junge Frau und legte ihre rechte Hand behutsam auf Coles Schulter. „Es gehört zu deiner Aufgabe in diesen Spiegel zu schauen!“
Cole sah die Priesterin verwirrt an.
Er sollte seiner Vergangenheit ins Auge schauen, sich noch einmal seine schrecklichen taten vor Augen führen, die er so vielen Menschen mit reiner Freude angetan hatte.
Ein kalter Schauer durchfuhr Cole bei diesem Gedanken, doch er wollte kein Feigling sein. Er durfte es nicht! Er musste stark sein, für Phoebe! Was machten schon einige Wochen Albträume, wenn er so seine Geliebten ein großes Stück näher kommen würde.

Entschlossen trat Cole auf den Spiegel zu, doch als er hineinsehen wollte, hielt ihn die Priesterin zurück.
„Es ist noch lange nicht so einfach, wie du denkst, Balthasar!“, mahnte sie. „Unterschätze die Kräfte des Spiegels nicht!“
Cole riss langsam der Geduldsfaden. Was wollte diese Frau eigentlich in Wahrheit von ihm?
Er konnte ihr nicht vertrauen! Das lag zweifelsfrei an ihren immensen Stimmungswechseln.
Genervt drehte sich Cole zu ihr um. „Welche Kräfte hat der Spiegel denn noch, Priesterin?“, fragte Cole gereizt und sie bemühend nicht zuschreien. „Könntest du dich vielleicht etwas klarer ausdrücken? Ich habe keine Zeit für Spielereien!“
„Ich weiß“, erwiderte die Priesterin lächelnd. „ Du hast in deinem bisherigen Leben sehr viel erfahren! Von Freude und Liebe in deinen ersten Lebensjahren, über Qualen und unendlichem Hass in deiner Zeit , als Mörder, bis zu Liebe und Vertrauen in der heutigen zeit. Du weißt, dass du deine taten nicht rückgängig machen kannst und trotzdem haben wir dir vergeben!“
Die Priesterin schwieg einen Augenblick und schaute Cole in die Augen.
Trauer und Schuld spiegelten sich in den, sonst so entschlossenen Augen des Halbdämons. Coles Hände zitterten. Die Gedanken an seine Taten machten ihm Angst.
Mitfühlend ergriff die Priesterin Coles Hände, die sich eiskalt anfühlten.
„Du musst dir jetzt selbst vergeben, was vor so langer Zeit geschehen ist!“
„Mein Vater hat das selbe zu mir gesagt“, entgegnete Cole leise. „Aber es ist schwer!“
Die Priesterin nickte. „Irgendwann werden dich deine Schuldgefühle auffressen, Balthasar! Bedenke, dass du Menschen an deiner Seite hast, die dich stützen! Wenn du deine Vergangenheit hinter dir lässt, anstatt sich verzweifelt an ihnen festzuhalten, werden sie bei dir sein! Du musst deine Zukunft nicht allein bestreiten! Hör auf, dich selbst zu bestrafen!“
Cole wandte seinen Blick ab und unterdrückte ein seufzen.
Doch die Priesterin wollte eine Antwort und so nahm sie Coles Gesicht in ihre Hände.
„Sag mir, Balthasar, was würde Phoebe nun zu dir sagen?“
Cole schluckte. Die plötzliche Erinnerung an die liebevolle Art seiner Geliebten ließ seine Gedanken wieder klar werden..
„Sir würde mir sagen, dass die Zukunft auf uns wartet, dass alles schlimme, was uns je geschehen ist für immer in unseren Herzen bleiben wird, wir uns jedoch davon nicht beirren lassen sollen und unseren Weg gemeinsam weitergehen, weil wir alles geschafft haben! Weil wir alles schaffen, solange wir nur zusammen sind!“
Die Priesterin lächelte erneut und zeigte auf den Spiegel. „Deine Freundin ist eine sehr weise Frau! Nun schau hinein, sie wird an deiner Seite sein!“
Entschlossen schloss Cole die Augen und wandte sich um.
Vor seinem geistigen Auge erschien Phoebes warmes Lächeln. Ein wohliges Kribbeln durchfuhr Coles Körper. Cole wusste, dass Phoebe ihm über die Bilder, die ihm der Spiegel gleich zeigen würde, hinweghelfen würde.
Langsam öffnete Cole seine Augen und hielt den Atem an.
Nichts!
Keine Schreie, kein Blut, keine Leiden strahlten ihm entgegen., nur sei eigenes verdutztes Gesicht schaute Cole aus dem Spiegel an..
Verwirrt drehte er sich zu der rothaarigen Priesterin um und schaute sie mit offenem Mund an.
„Das ist nicht meine Vergangenheit, dass bin ich selbst!“, presste er entrüstet hervor , bevor seine Stimme kratzend versagte.
„Natürlich ist es deine Vergangenheit“, erwiderte die Priesterin und legte eine Hand auf Coles Schulter, während sie mit der anderen Hand wieder in Richtung des Spiegels deutete. „“Das Geheimnis des Spiegels ist es, die Vergangenheit von zwei Seiten zu sehen. Wenn du deine Vergangenheit nicht akzeptiert und hinter dir gelassen hättest, hättest du all die Taten gesehen, die du an uns verübt hast!“
Cole schluckte, seine Kehle schmerzte vor Trockenheit und Durst. „Aber warum habe ich dann nur mich selbst gesehen?“
Die Priesterin ergriff Coles Hände. Sie verstand seine Verwirrtheit und auch sein Misstrauen. Schließlich war das alles mehr als neu für den Halbdämon, noch dazu hatte er Angst um seine Freundin, von der er noch immer nicht wusste, wie es um sie stand.
„Du hast dir selbst vergeben, Balthasar“, erklärte die jungaussehende Tote ruhig. „Dein Gesicht, ist nicht  nur dein Gesicht. Es ist deine Vergangenheit, so wie deine Zukunft. Dieses Gesicht hattest du damals, wie auch heute, es begleitet dich durch dein gesamtes leben, gleichgültig in welcher Form du gerade bist!“
Cole schaute die Priesterin sprachlos an. Er wusste, dass die Priesterinnen von Avalon sehr weise waren, doch dass diese Frau ihm mit so viel Ruhe die offensichtlichen Tatsachen der Welt nahe brachte überraschte und imponierte ihn gleichermaßen.
„Ich habe verstanden, was du mir sagen willst“, entgegnete Cole nach langem schweigen. „Aber du sagtest, dass das nur der erste teil der eigentlichen Aufgabe ist. Wie geht es denn nun weiter?“
Wieder lächelte die Priesterin verständnisvoll und faltete ihre Hände. „Ich weiß, dass du dir Sorgen um Phoebe machst“, entgegnete sie und schaute zu einer Rosenhecke hinüber. „Doch wenn du den nächsten Hinweis richtig deutest, kommst du ihr ein großes Stück näher!“
Mit diesen Worten machte sie eine kurze Bewegung mit der sie die Hecke öffnete und so den Blick auf weitere drei Tore freigab.
Cole schaute die Tore und die hinter ihnen beginnenden Plätze genau an.
Das erste Tor führte nach San Francisco auf die Golden Gate Bridge. Es führte nach Hause! Aber Cole konnte sich einfach nicht vorstellen ohne seine geliebte Phoebe in diese Stadt zurückzukehren.
Coles Blick richtete sich auf die beiden verbleibenden Tor, von denen eines zu einem alten Aussichtsturm und das andere auf die Eingangsstufen einer altgothischen Kirche führte.
Seufzend drehte sich Cole um. Diese Entscheidungen sollten wohl auf jeder Ebene schwieriger werden. Cole kam sich wie eine Spielfigur in einer Schachpartie vor
Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Wie lange wusste Cole nicht, es konnte gut möglich sein, dass er schon mehrere Tage durch diese Aufgaben stolperte und dass Phoebe...
Nein! Daran wollte Cole einfach nicht denken. Soweit konnte es noch nicht gekommen sein.
Plötzlich verspürte Cole das dringende Verlangen Phoebe in seine Arme zu schließen und an sich zu drücken, doch ihm war völlig klar, dass er es nicht tun konnte, bevor er nicht diese verdammten Aufgaben überstanden und gelöst hatte. Koste es, was es wolle!
„Bekomme ich den Hinweis?“, fragte Cole drängend und erstarrte in seiner Bewegung.
Wo vor einigen Sekunden noch die Priesterin stand, war jetzt kein Anzeichen mehr von ihr zu sehen. Die Frau, auf dessen Hilfe Cole gehofft hatte, war einfach verschwunden.
Cole schaute sich nervös um. Sollte es wirklich so enden? Melchior hatte ihm doch drei Hinweise zugesichert, oder hatte er gelogen!? Los ein Mitglied des Hohen Rates?
Wenn Cole ohne Hinweis eines der Tore auswählen musste, so wäre die Gefahr einfach zu groß, an einen falschen Ort zu gelangen und dann hätte er versagt! Dann hätte er Phoebe für immer verloren! Er selbst wäre für ihren Tod, den sie sicherlich in diesem Eisklotz erleiden würde, verantwortlich.

Cole fühlte Panik in sich aufsteigen. Verzweifelt  schaute er sich um, n der Hoffnung wenigstens ein kleines Zeichen zu bekommen, das ihm weiterhelfen konnte.
Sein Blick blieb an einem Bett hängen, auf dem duzende gelber Primeln blühten. Ihre Blüten schienen miteinander zu verschmelzen und Worte zu bilden.
Verwirrt schaute Cole die Blumen an und lächelte, als er deren Bedeutung erkannte.
Erleichtert las er den Hinweis, den ihm die Priesterin hinterlassen hatte.

„Kommst du zum Strom,
da wartet ein Fährmann.
Des Nachts läutet sein Herz übers Wasser.
Sein Boot hat goldene Planken,
das trägt dich.“

Cole runzelte die Stirn. >Warum mussten diese Hinweise immer poetische Rätsel sein?<, dachte er sich den Toren zuwandte.
Den Weg zur Golden Gate Bridge ließ er außen vor, diese hatte Cole schon von vorn herein ausgeschlossen, außerdem konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, wo auf dieser Brücke, über die ja allerhand Verkehr läuft, ein Fährmann sein sollte.
Auch der Turm war nicht besonders ansprechend. Er schien schon seit langer Zeit verlassen zu sein, ebenso war der Standort des Turmes nicht besonders vertrauenserweckend. Ein dunkler, abgestorbener Wald umschloss den Turn, dessen einziges Fenster verbrochen und mit Spinnennetzen behangen war.
Als letzte Möglichkeit blieb Cole die kleine gotische Kirche mit dem Wetterhahn auf dem Dach.
Seufzend setzte sich Cole in Bewegung und durchquerte das Tor.

Mit schnellen Schritten ging Cole die Treppen hinauf und öffnete die Eingangstür.
Im Inneren sah es für eine Kirche ungewöhnlich ärmlich aus. Der Altar bestand aus einem gewöhnlichen Holzpult, in dessen Mitte sich ein aus Eisen gefertigtes Kreuz stand, das rechts und links von fünfarmigen Kerzenleuchtern angestrahlt wurde. Es gab keine Kanzel, ein hölzernes Kruzifix hing an seiner Stelle an der Wand.  Maximal dreißig Bänke warteten auf die gläubigen Kirchgänger. Rechts neben dem Altar stand eine gebrechliche, kleine Orgel.
Als Cole sicher war, dass kein Mensch das Gebet suchte betrat er die Kirche und schloss die schwere Eichentür hinter sich.
Mit langsamen Schritten ging er den Mittelgang entlang und schaute sich um.
Unzählige Kerzen erhellten das Kirchenschiff.
Cole stoppte, als er in das Licht der Kerzenleuchter trat, das vom Altar herüber schien.
Ein unerwartetes Klicken ließ ihn herumwirbeln. Neben der Orgel öffnete sich eine unscheinbare Tür, durch die ein alter Greis mit Augenklappe trat und einen Stapel Notenblätter neben der Orgel auf den Boden ablegte.
Als der Alte den Fremden bemerkte, verzog sich sein faltiger Mund zu einem schiefen Grinsen.
„Was führt einen jungen Mann, zu so morgendlicher Stunde in das Haus Gottes?“, fragte er krächzend.
Cole starrte den Mann, nach Worten suchend an. Konnte es sein, dass er doch das falsche Tor ausgewählt hatte? Cole fühlte, wie sein Magen verkrampfte, plötzlich wurde ihm speiübel.
Er hatte versagt! Er hatte die letzte Aufgabe in den Sand gesetzt. Er hatte Phoebe auf dem Gewissen!
Bei diesem Gedanken wurde Cole schwarz vor Augen. Er taumelte zurück in den kühlen Schatten, doch bevor er stürzen konnte hatte ihn der Greis bereits gepackt und auf eine der Kirchenbänke gezerrt.
„Musst ja ganz schon was durchgemacht haben!“, stellte der Alte fest, zog einen Flachmann aus der Tasche seiner ausgefransten Jacke und reichte ihn Cole.
„Whiskey, selbst gebrannt“, unterstrich er sein Angebot. „Macht müde Geister wider munter!“
Mit zitternden Händen nahm Cole die abgegriffene Fuselpulle an sich, setzte an und nahm einen kräftigen Schluck. Kaum fühlte er jedoch das Brennen in seiner Kehle hustete Cole und rang nach Armem.
„Ganz schön harter Tobak, was!“, lachte der Alte und reichte Cole die Hand. „Finnegan Jackson, mein Name!“
Cole nickte röchelnd, das unerträgliche Gefühl in seinem Hals ließ langsam nach.
Er hatte zwar schon seine Erfahrungen mit Fusel gemacht, doch dieser war wirklich die Spitze allen Übels.
„Turner“, antwortete Cole knapp und übersah die knorrige, ausgestreckte Hand Finnegans.
„Nun, was führt dich hierher, Turner?“, wollte dieser wissen und ließ sich neben Cole auf die knarrende Bank nieder.
Cole schwieg und betrachtete die alte Orgel, doch Finnegan ließ nicht locker.
„Sehr gesprächig bist du ja nicht gerade und elend schaust du aus der Wäsche, als ob dir das Weib grade abgehauen ist!“
Schneller, als der Alte es mit seinem trüben Auge verfolgen konnte, wurde er von der Bank gerissen und von Cole an die kalte Steinwand der Kirche gedrückt.
„Nenn Phoebe niemals „Weib“!“, herrschte Cole den alten Mann an, während sich seine Hand feste um dessen Kehle schloss.
„Ah, ..bist also doch der Richtige“, keuchte Finnegan unter Coles festem Griff. „Sollte auf dich warten, ... ha ... hat der Engel gesagt!“
„Was für ein Engel?“, fragte Cole verdutzt und ließ den alten Mann wider zu Boden.
Hustend rieb sich Finnegan die Kehle. „Na ja“, entgegnete er nachdem er wieder zu Atem gekommen war. „So ein Kerl tauchte hier aus, in so einem funkelnden Licht, wie es halt nur Engel haben können! Er sagte mir, dass der Rat wieder die Aufgaben ausgerufen hat und dass ein Dämon sie angenommen habe und dass musst dann ja wohl du sein!“ Cole schaute den alten Greis sprachlos an. Er war doch richtig gegangen! Er hatte nicht versagt! Nun musste er nur noch herausfinden, wie der zweite Teil seiner letzten Aufgabe aussah.
„Weißt du, wie es mit meiner Prüfung weitergehen soll, alter Mann?“, fragte Cole und setzte sich wieder auf die alte Kirchenbank, während Finnegan zur Orgel hinüber ging und einen vergilbten, von Mäusen angefressenen Zettel aus dem Stapel zog.
„Mein Ur-Ur-Ur-Urgroßvater hatte vor 300 Jahren zum letzten mal den Auftrag, auf Jemanden zu warten, der sich diesen Prüfungen stellen wollte, er hat ihn nie gesehen! Ist wohl schon an der ersten Aufgabe gescheitert!“, erzählte Finnegan. „Haben uns immer diese Geschichte von unseren Großeltern erzählen lassen, bevor wir ins Bett gingen. Sie wurde über Generationen weitergegeben! Hätte nie gedacht, dass ich mal jemandem begegne, der sich den Aufgaben erfolgreich stellt!“
Finnegan lächelte bei den Erinnerungen aus seiner weit entfernten Kindheit.
„Haben diesen Zettel von Generation zu Generation weitergegeben. Dachten immer es würde schon einer kommen, der sie braucht, die Aufgabe! Haben ihn aber nie gelesen, weil es uns vom Rat verboten war  !“
Mit diesen Worten reichte er Cole den Zettel. Cole aber erwartete nichts gutes, gefasst las er die alte verschnörkelte Schrift.
Nach einigen Minuten stupste Finnegan ihn an. „Sag schon, was drinsteht!“, drängte der Alte und schaute Cole neugierig an.
„Ich soll mich selbst finden“, flüsterte Cole seufzend. „Anscheinend so eine Art Selbstanalyse durch autogenes Training.“
Cole stand auf und verschränke die Arme vor der Brust.
So etwas hatte er noch nie getan. Dämonen hatten kein Recht auf Selbstfindung. Es war ihnen immer untersagt Fragen über ihr Dasein oder ihre Bestimmung zu stellen. Wenn sie es doch taten wurden sie eine Gehirnwäsche unterzogen oder ausgelöscht. Das Böse erlaubt keine Individualität.
Doch für Cole änderte sich das, als er zu lieben begann.
Cole lächelte bei der Erinnerung ihres ersten Treffens. Schon damals hatte er etwas sonderbaren gefühlt, dass er nicht definieren konnte. Ihr atemberaubendes Lächeln hatte wohlig, warme Schauer durch seinen Körper geschickt.
„Manchmal findet man sich selbst, indem man ein Gebet spricht!“, schlug Finnegan vor und rückte seine Augenklappe zurecht.
Cole winkte jedoch ab, er wusste bereits, was zu tun war.
Phoebe hatte ihm vor einiger Zeit eine Meditationstechnik gelehrt, die er heute sehr gut einsetzen konnte. Manchmal konnte sie damit Visionen provozieren, warum sollte er sich damit nicht selbst finden können?
„Ist schon in Ordnung!“, entgegnete Cole und atmete tief durch. „Sie könntet mir aber einen Gefallen tun und mich allein lassen!“
Finnegan zuckte mit den Schultern und nickte. ER hatte sowieso noch anderes zu tun, als diesem komischen Kerl bei seinen Übungen zuzuschauen. Immerhin ist er ein Dämon, obwohl er ein ziemlich merkwürdiger Dämon ist. Welcher Bösewicht verliebt sich schon in eine Frau und riskiert dann Kopf und Kragen für sie?
Aber dass musste er selbst wissen, wenn Turner meint, irgendwelche Aufgaben lösen zu müssen, die ihn der Hohe Rat stellt, soll er das tun!
„Wenn du mich brauchst, findest du mich draußen“, antwortete der Alte und verschwand durch die unscheinbare Tür neben der Orgel. >Seltsamer Kerl<, dachte Finnegan noch, während er hinter sich die Tür schloss.

Trotz der ungewohnten Atmosphäre versuchte sich Cole zu entspannen, was ihm, zu seiner eigenen Überraschung außerordentlich leicht fiel.
Schnell vergaß er seine momentane Angespanntheit und ließ sich in die Tiefen seines Geistes fallen.
Erinnerungen kamen ihm in den Sinn. Erinnerungen aus der vielleicht schwersten Zeit seinen Lebens. Nur zu klar liefen sie vor ihm ab, wie ein Film auf einer Kinoleinwand.
Die Zeitreise in die Vergangenheit an „All Hallows Eve“, ihr erster Kuss, das Date im „Bazil“, der Moment, als er seinen Dolche gegen Phoebe erhob.
Die Erinnerung ließ Cole erschauen. Niemals könnte er seiner geliebten je wieder etwas antun!
Doch bevor er sich in diesen Moment hineinsteigern konnte, blitzte auch schon eine andere Erinnerung vor ihm auf. Die Nacht in der ihr Sohn gezeugt wurde.
War es eigentlich je sein  Sohn gewesen?
Dieses Kind war nicht aus Liebe entstanden. Seine Mutter, Phoebe, war nur das Gefäß für das Böse gewesen.
Cole würde niemals die Anstrengungen vergessen, die er aufgebracht hatte, um die Quelle in sich zu kontrollieren. Doch er war einfach nicht stark genug gewesen, er konnte Phoebe nicht vor dem Bösen in sich bewahren. Dies war einer der Tage gewesen, an denen er sich sein dämonisches Ich Balthasar zurückgewünscht hatte. Doch er war zu dieser zeit allein. Erhatte sich selbst verloren, und damit die Macht, den wichtigsten Menschen in seinem leben zu beschützen!

Schweißperlen standen Cole auf der Stirn, als er seine Augen aufschlug. Die Erinnerung an die übermächtige Quelle in seinem Körper machte ihm noch immer Angst, doch das vertraute Gefühl der Anwesenheit seiner dämonischen Hälfte ließ die unangenehmen Gedanken schnell verschwinden.
Cole spürte, dass sich Balthasar nicht gegen ihn auflehnte. In den wenigen Augenblicken, in denen er in seinem eigenen Geist schwebte, fühlte er Balthasars Anwesenheit ganznahe. Cole spürte die warmen, früher mehr als unbekannten und erschreckenden Emotionen, die Balthasar empfand.
Die Cole damals dazu veranlasst hatten, seine dämonische Hälfte zu unterdrücken, um Phoebe nicht zu  gefährden. Doch jetzt war es ganz anders. Cole spürte, dass seine Emotionen und die Balthasars zu einer gemeinsamen Gefühlswelt verschmolzen und dass die Liebe zu Phoebe, stärker als je zuvor in seinem Herzen brannte.
Ein Windhauch holte Cole zurück in die Realität. Vor sich erblickte er drei Tore. Cole wurde blass, was er sah machte ihm Angst. Warum wusste jedoch nicht, alle drei Plätze zu denen die Tore führten, waren ihm mehr als vertraut. Einige der wichtigsten Stunden seines Lebens hatte er an jedem dieser Orte verbracht.
Langsam stand Cole auf und trat auf die Tore zu. Ein Flackern der Kerzen auf dem Altar erweckte seine Aufmerksamkeit. Sein Blick fiel auf eine leine Schriftrolle mit goldenen Rand. Misstrauisch runzelte Cole die Stirn, nahm die Rolle an sich und öffnete sie vorsichtig.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er hielt endlich den letzten Hinweis in den Händen. Cole wusste, dass er Phoebe nun schon fast zum Greifen nahe war.
Mit den Gedanken schon mehr in Phoebes Armen, als bei seiner eigentlichen Aufgabe las er den Hinweis, der ihm wichtiger war, als aller Reichtum der Welt durch:

„Die Ufer werden bewohnt sein.
Ich habe den Menschen gesagt,
sie mögen dich lieben.
Es wird dir einer begegnen,
der hat mich gehört.“

Schmunzelnd schaute Cole von dem elfenbeinfarbenen Papier zu den Gold/ silbern schimmernden Toren hinüber.
Welche inneren Kämpfe musste er sich damals in seinem Appartement, dem ersten Ort der drei Toren stellen?
Traurige Erinnerungen tauchten vor Coles geistigen Auge auf.
Wie viele einsame Stunden hatte er auf dem Friedhof, im Mausoleum seines Vaters verbracht?
Dieser Ort gab ihm zwar Sicherheit, doch er war nass und die Kälte in der Grabkammer ließ ihn regelmäßig die Nächte hindurch frieren.
Einige male jedoch spürte Cole die nächtliche Kälte nicht. In diesen Stunden war Phoebe bei ihm gewesen und sie hatten sich gegenseitig, in einem Schlafsack eingemummelt, mit den eigenen Körpern Wärme geschenkt.
Cole lächelte und schaute zu den dritten Tor.
Der Dachboden des Halliwell- Manor, erhellt von Sonnenlicht, dass durch die Bundglasfenster drang und die Farben am Boden tanzen ließ.
Schon immer hatte Cole dieser Anblick fasziniert, ganz besonders, wenn Phoebe in diesem einzigartigen Licht stand und sie in einem fast magischen Leuchten erstrahlte. Immer dann, wusste Cole dass seine Frau, mehr als nur ein reines Geschöpft war, sie war ein, auf der Erde lebender Engel!
Das Leuchten war es, dass Coles Entschluss bestärkte. Es war das selbe Leuchten, dass in diesem Moment das gesamte Kirchenschiff erhellte und auf Cole hinabschwebte. Er spürte die Wärme, die ihn umgab und schloss sie Augen. Wieder spürte Cole Phoebe ganz nahe bei sich. Er wusste, dass sie ihn leitete, dass sie ihn seelisch unterstützte.
Doch trotz dieser Sicherheit wusste Cole noch immer nicht, wie es um seine Geliebte stand. Ihre Seele war vielleicht nicht betroffen von diesem Gefängnis, in dem der Hohe Rat sie gefangen hielt, doch körperlich konnte sie bereits unheilbare, vielleicht sogar tödliche Schäden genommen haben.
Ein eisige Schauer durchfuhr den Halbdämon und veranlasste ihn so die Augen zu öffnen.
Cole seufzte traurig, als er feststellte dass das sanfte, vertraute Licht verschwunden war. Wieder schaute er zu den Toren und wusste tief i seinem Inneren, wohn er gehen musste.
Es war an der zeit, nach Hause zurückzukehren!
Als Cole in einem der Tore verschwand, stand der alte Finnegan an der geschlossenen Eingangstür und lächelte.
Schmunzelnd löschte er mit einer einzigen Handbewegung, die dass Kircheninnere erhellenden Kerzen und verschwand in einem Wirbel aus weiß/blauen Lichtern.

Das Innere der Kristallkugel hüllte sich in einen weißen Nebel und ließ kein klaren Bild mehr erkennen.
Gail senkte seufzend den Kopf. Warum musste so etwas nur sein? Warum verweigerte die Kugel ihnen ein klares Bild?
Seit Cole die Stufen der Kirche heraufgegangen und hinter der großen Eingangstür verschwunden war hatte sich dieser seltsame Nebel über die Szenerie gelegt.
Es hatte den Anschein, als sollten die im Manor Wartenden nichts von der folgenden Situation mitbekommen, in die Cole geraten würde.
Es war bereits Mittag und es gab keinerlei Anzeichen einer Entspannung. Der lange Tage war Cole nun schon unterwegs, um dem Hohen Rat seine Liebe zu Phoebe zu beweisen.
Das untätige Herumsitzen machte die Halliwells, ihren Wächter des Lichts und auch Gail schwer zu schaffen. Üblicherweise konnten sie einfach ihre Bücher aufschlagen und nach einer passenden Lösung des Problems suchen, doch in diesem speziellen Fall waren sie zum nichts tun verdammt.
Paige saß mit angezogenen Beinen auf einem Sessel und hatte die Augen geschlossen. Ihre Regelmäßigen Atemzüge verrieten Gail, dass die jüngste Halliwell- Schwester eingeschlafen war.
Gail lehnte sich auf dem Sofa zurück und schaute in das vernebelte Innere der Kugel.
Ihre Gedanken rasten!
Wenn Cole die letzte Aufgabe nicht bestand, würden seine und und Phoebes Zukunft in verschiedene Bahnen verlaufen, die Prophezeiung, für deren Erfüllung Gail verantwortlich war, würde sich nicht erfüllen und das Ende der Welt wäre zum greifen nahe.
Ein Schluchzen ließ Gail aufhorchen. Piper lag in den Armen ihres Mannes und weite die Angst um ihre Schwester heraus. Gail hingegen konnte dies nicht. Auch sie hatte Angst um Phoebe, doch sie wusste auch, dass Cole, ein vor Kraft, Willen und Ausdauer strotzender Mann war, der lieber die Welt einstürzen lassen würde, bevor er Phoebe aufgab.
Wieder hörte Gail dieses bedrückende Schluchzen. Sie selbst hatte vor, für sie ewigen Zeiten zum letzten mal geweint, am Grab ihrer Mutter.
Seit dieser Zeit streifte sie durch die Welt und wurde erst einigermaßen sesshaft, als sie begann die Bruderschaft auszuspionieren.
Heute war sie froh, durch das Wissen, welchen sie in den letzten Jahren angesammelt hatte, jedem helfen zu können, der ihre Hilfe wollte oder brauchte, sowie Phoebe.
Doch Gail hatte sich ihre Hilfestellung bei ihnen ganz anders vorgestellt. Immer stärker nagte das Gefühl an ihr, für Cole und Phoebes Situation verantwortlich zu sein.
Sie hatte versagt!
Verzweifelt versenkte Gail ihr Gesicht in ihre Hände, noch immer die Gesichter der beiden Liebenden vor Augen.
Nachendlos langen, Vorwurfschwangeren Minuten spürte Gail eine zarte Berührung auf ihrer Schulter. Nur langsam hoch sie den Kopf und schaute in Pipers verweintes Gesicht.
Trotz ihres offensichtlichen Zustand war die älteste Halliwell noch immer im Stande anderen Trost zu spenden, doch Gail war viel zu stolz, um diese Geste anzunehmen, denn sie war es über Jahre hinweg gewohnt für andere eine Stütze zu sein.
Obwohl Piper Gails Lage längst erkannt hatte, lächelte diese sie nur an und deutete auf Paige hinüber.
„Was meinst du“, fragte Gail die Halliwell- Hexe. „Schläft Paige nachts eigentlich mit Lolli?“
Piper brach in schallendem Gelächter aus und spürte zum ersten mal seit tagen eine gewisse Leichtigkeit.
„Was ist denn passiert?“, fragte eine verschlafene Stimme neben ihr.
Ohne etwas zu sagen ging Piper zu ihrer Schwester hinüber und schloss sie in die Arme.
„Es ist gar nichts“, entgegnete Piper. „Sie sind noch immer nicht zurück!“
Paige schaute betroffen in die Runde. Ihr Blick bliebe an der Kristallkugel hängen. Paige  Augen weiteten sich, als sie glaubte etwas zu sehen.
„Schaut!“, rief sie aufgeregt und zeigte in Richtung der Kugel. „Cole! Er ist auf dem Dachboden!“
Leo schüttelte den Kopf und setzte sich neben seiner Schwägerin auf die Lehne des Sessels.
„Da ist nichts, Paige!“, erwiderte der Wächter des Lichts traurig. „Deine Augen haben dir einen Streich gespielt.“
Paige wollte jedoch nicht auf die beruhigenden Worte ihres Schwagers hören und kniete sich vor den Tisch auf den Boden
„Ich weiß doch, was ich sehe!“, antwortete Paige aufgebracht und strich mit einer hand über die Kugel, so als könne sie so den Nebel vertreiben, der im Inneren waberte.
Nun schauten auch Gail und Piper genauer in ihren magischen Fernseher und trauten ihren Augen nicht.
„Das könnte wirklich Cole sein“, mutmaßte Piper und schaute ihren Mann erwartungsvoll an.
Dieser zuckte allerdings nur mit den Schultern.
„Warum kommt er dann nicht einfach runter?“, fragte er neugierig.
Entschlossen stand Gail auf. „Ich denke, dass finden wir nur heraus, wenn wir hoch gehen!“, stellte sie fest und setzte sich in Bewegung.
Einen kurzen Moment schauten sich die Halliwells an und folgen dann der dämonischen Hexe die Stufen der Treppe hinauf.

Das Sonnenlicht fiel durch das Dachfenster des Halliwell- Manor, als Cole den Dachboden betrat
Ein seltsames Funkeln erweckte seine Aufmerksamkeit. Langsam drehte er sich um und hob schützend die Hand vor das Gesicht.
Erst nachdem sich Cole einigermaßen an das glitzernde Strahlen gewöhnt hatte, konnte der Halbdämon die Quelle des blendenden Funkelns erkennen.
Das Sonnenlicht brach sich an einer lebensgroßen, aus Eis gefertigten Statue- Phoebe!
Cole wich alle Farbe aus dem Gesicht, als er langsam auf den kalten Schatz zuging.
Vorsichtig streckte Cole die hand nach dem vergänglichen Kunstweg aus. Der Atem stockte ihm. Er fühlte die Nässe auf seiner haut. Eine Nässe, die verriet, dass die Sonne, die auf Phoebes Eiskörper schien, diesen zu schmelzen brachte.
Geschockt von dieser Erkenntnis starrte Cole seine gefangene Freundin an. Sein Herz verkrampfte sich, Tränen stiegen in ihm in die Augen.
Er wusste einfach nicht weiter. Wie sollte er Phoebe aus dieser Hölle befreuen? Er wusste ja noch nicht einmal, ob sie ihn hören konnte oder sie Schmerz empfand.
Hatte der Hohe Rat die Liebe seines Lebens bewusst sterben lassen, um ihm zu zeigen, dass er doch nicht zum Guten taugte, dass es keinen Platz für ihn in der Welt des Lichts gab.
Für Cole waren diese Gedanken einfach unerträglich. Ohne weiter darüber nachzudenken, küsste Cole seine Freundin verzweifelt auf die kalten Wangen.
„Ich weiß einfach nicht, wie ich dir helfen soll, Schatz, oder was der Rat mit uns beiden vorhat“, begann Cole stockend. „Ich weiß auch nicht, warum ausgerechnet du diese Hölle durchqueren musst, obwohl ich es doch war, der sich in dein Leben gedrängt hat! Mein Schatz, ich verspreche dir, ich werde dich niemals aufgeben und wenn alle Dämonen aller Welten auf mich gehetzt werden, ich werde niemals aufhören, dich zu lieben, ich werde niemals wieder auf die Seite des Bösen zurückkehren, niemals!“
Cole schluckte und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Du hast mein herz erweckt, hast meinem jämmerlichen Leben einen Sinn gegeben. Mein Leben ist sinnlos ohne dich, völlig leer, ich kann einfach nicht mehr ohne dich sein! Du bist mein Licht in der Dunkelheit, meine Hoffnung im Chaos, die Wärme in meinem Körper! Du bist mein Traum von dem ich jahrzehntelang nichts wusste. Der mir geschenkt wurde, ohne dass ich ihn verdient hätte!“ Verzweifelt brach Cole ab, die Gedanken daran, Phoebe zu verlieren brachten den Halbdämon fast um den Verstand.
Wieder schaute er die Eisstatue seiner Freundin an. Nicht mehr lange und Phoebe würde bis zur Unkenntlichkeit zerschmolzen sein.
Wut stieg in Cole auf. Wut auf sich, auf den Hohen Rat und auf Phoebe.
Warum hatte er versagt? Warum hatte der Rat Phoebe so etwas angetan? Warum hatte sie sich nicht gewehrt?
Nein! Er konnte Phoebe nicht für ihr Schicksal verantwortlich machen. Denn diese lag einzig und allein bei ihm selbst. Er war es, der sich in Phoebes Leben gedrängt und es auf den Kopf gestellt hatte.
Cole fühlte sich elend. In seinem Kopf drehte sich alles. Erschöpft sank er vor der schmelzenden Statue auf die Knie, sein Blick war auf die, immer größer werdende Pfütze vor ihm gerichtet.
Tränen fielen von seinen Wangen in das eisige Wasser und vermischten sich mit ihm.
Heftige Schluchzer schüttelten den Halbdämon. Er war nicht mehr in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, nur die Schuld an Phoebes Tod hallte in seinem Kopf wider.
Nur verschwommen nahm er war, wie sich Phoebes Konturen völlig auflösten.
„Ich brauche dich, Phoebe! Lass mich nicht allein!“, flehte er, wohlwissend, dass es vergebens war.


So , ich hoffe euch hats gefallen!

Bis zum nächsten Kapitel (dass ich übrigens schon am schreiben bin), eure Eden
 
HAllo!!

Nun habe ich euch wirklich lange genung auf die Folter Gespannt!!!

Lieben Dank für eure vielen positiven Komentare!!!!!!

Es geht weiter!!!!

Habe Fun ! Eure Eden


Kapitel XIII



Cole wusste nicht wie lange er so dasaß, es war ihm auch völlig gleichgütlich.
Für Cole hatte sich die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft mit seiner geliebten Phoebe in einen riesigen Ball aus Schuld und schmerzhafter Gewissheit verwandelt.
„Ich lasse dich nicht allein!“, ließ eine bekannte Stimme Cole aufschrecken.
ER kannte diese Stimme. Sie war Cole näher als sein eigener Herzschlag.
Aber es war doch gar nicht möglich, ich liebliche Stimme zu hören, wenn sie vor wenigen Augenblicken direkt vor ihn unwiederbringlich mit ihrem Eisgefängnis geschmolzen war.
Er wurde wahnsinnig! Ja, dass musste es sein!
Cole war es schon immer klar gewesen, dass mit ihrem Tod auch sein Leben vorbei sein würde. Nun würde er den Rest seines armseligen Lebens in einer Hölle des Irrsinns verbringen, in der er für sein versagen büßen würde!
„Cole!“
Wieder diese Stimme! Es tat Cole so weh sie zu hören. Er sah ihr liebliches Gesicht vor seinen Augen, spürte ihre weiche, warme Hand auf seiner Wange.
Cole hatte Angst aufzusehen. Angst davor diesen leblosen Eisklumpen anzusehen, da dieser Anblick Phoebes Tod bestätigen würde.
Cole wollte sich in seine Erinnerungen flüchten und nur an die schöne zeit in seinem Leben denken, in der sie noch bei ihm war.
„Ich bin hier, Cole! Bei dir!“, klang die Stimme, wie das zarte spielen eines Glockenspiels.
Tränen liefen Cole über die Wangen, als er seinen Blick hob.
Ein engelhaftes Lächeln fiel ihm entgegen, zwei zarte Hände strichen ihm über die Wangen und wischten ihm die Tränen vom Gesicht, während sich die Gestalt zu ihm hinuter beugte und seinen Mund mit weichen, wohlschmeckenden Lippen berührte.
„Phoebe!“, flüsterte Cole den zarten Lippen entgegen und berührte scheu das glänzende Haar seiner Geliebten.
Langsam lösten sie ihre Lippen voneinander und schauten sich tief in die Augen.
„Ich dachte, ich hätte dich verloren!“, flüsterte Cole und schaute Phoebe aus verweinten Augen an.
Phoebe lächelte Cole an und schloss ihn in die Arme, sodass er ihren Herzschlag in ihrer Brust hören konnte. „Ich werde immer bei dir sein!“, entgegnete sie leise und drückte ihn fest an sich.
Bei diesen Worten legte Cole den Kopf an Phoebes Schulter und sog ihren verführerischen Duft ein.
„Ich hatte solche Angst um dich!“ Cole Stimme klang gedämpft an Phoebes Schulter. „Und als ich dich dann dort schmelzen sah, glaubte ich die Welt stürzt ein!“
Wieder begannen heftige Schluchzer Cole zu schütteln, während Phoebe im zärtlich über das Haar strich.
„ES ist vorbei, Cole! Du hast es überstanden!“, beruhigte sie ihn. Langsam schob sie ihn von sich , damit sie ihn ansehen konnte. „Jetzt wird uns nichts mehr geschehen! Niemand wird uns je mehr trennen können!“
Ihre Überzeugung unterstrich sie mit einem festen Griff an seinen Oberamen.
Coles Unterlippe zitterte, während er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen schaue er Phoebe in die Augen. Ganz langsam setzten sich die Splitter seiner zerbrochenen Welt wieder zu einem lebendigen Bild zusammen und die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft mit Phoebe an seiner Seite erfüllte von neuem sein Herz.

Nur zu gern hätten sie Beide diesen Moment noch weiter festgehalten, doch noch während sie sich in den Armen lagen hörten sie Piper und Paige in den Raum stürmen und wurden somit aus ihrer gemeinsamen Welt gerissen.
Schweigend schauten Phoebe und Cole auf und entdeckten auch Leo und Gail, die sich diskret im Hintergrund hielten.
Phoebe lächelte ihren Schwestern entgegen. Sie stand auf und viel Beiden um den hals. „Wir haben es geschafft!“, verkündete sie erleichtert.
Doch bevor ihre Schwestern etwas erwidern konnten, erhellten weiß/blaue Lichter den Dachboden und drei Mitglieder des Hohen Rates materialisierten sich vor ihnen.
Sofort eilte Cole zu seiner Freundin und schloss diese in seine Arme. Auf keinen fall wollte er sie wieder an diese Greise verlieren, die ihr soviel Leid angetan hatten.
Angela lächelten den Liebenden zu und auch Winfried konnte sich ein schräges Grinsen nicht verkneifen. Beiden gefiel es sehr Cole so besorgt um seine liebste zu sehen.
Offensichtlich hatte die Wahrheit um Phoebes Gefangenschaft noch nicht erfahren.
Cole hingegen schaute die Mitglieder des Rates mit, vor Zorn blitzenden Augen an. Demonstrativ zog er Phoebe noch näher an sich. „Ihr bringt uns nicht mehr auseinander!“, stellte er entschlossen fest.
„Das hatten wir auch nicht vor!“, beteuerte Angela mit gütigem Blick. Sie wusste sehr wohl, wie es dem Halbdämon in diesem Moment ging. „Auch wenn du es so sehen magst, hatten wir nie einen Grund Phoebe in irgendeiner Weise zu schaden!“
„Warum habt ihr sie dann in diesem Eisblock eingefroren?“ Cole gab sich keinerlei Mühe seinen Hass gegen diese Gralshüter zu verbergen. Dafür saß die Angst um Phoebe noch zu tief!
Langsam ließ er seinen Blick über die Abgesandten gleiten und stutzte als er dem dritten Ratsmitglied in die Augen schaute. Es war Finnegan, der alte Orgelspieler aus der Kirche, die Cole im Rahem seiner Aufgaben besuchen musste.
Der alte einäugige Mann lächelte den verwirrten Halbdämon an, ergriff dessen Hand und schüttelte sie heftig.
„Na, da guckst du , Turner!“, grölte er vor Lachen.
Cole starrte den Alten, nach seinen Tote erweckendem Fusel riechenden Mann mit offenem Mund an.
Doch erst als er Phoebes mädchenhaftes Kirchen neben sich vernahm, bemerkte Cole selbst wie dumm er doch ausgesehen haben musste und nahm wieder seine steife Haltung an. Jene Haltung, die er immer zeigte wenn er sich herausgefordert oder überrumpelt fühlte.
„Ich denke nicht, dass das der passende Moment für Heiterkeiten ist!“, holte er Phoebe auf den Boden der Tatsachen zurück und presste angespannt die Lippen auseinander.
Schnell hatte sich Phoebe wieder gefasst und schaute nun Cole ernst an. „Du tust ihnen Unrecht, Schatz!“
Cole schaute Phoebe entsetzt an. „Aber Schatz, hast du schon alles vergessen, was sie uns, ...was sie dir angetan haben!“ Cole konnte nicht verstehen, dass Phoebe keinen Groll gegen den Hohen rat hegte und auch tief in seinem Inneren verborgen spürte Cole das Unverständnis seines dämonischen Ichs.
Phoebe wusste um den Aufgewühltheit ihres Freundes und trat näher an ihn heran, die Hände noch immer die seinen haltend.
„Cole, niemand hat mir etwas angetan! Niemand hat mir Schmerzen zugefügt! Cole du solltest ihnen Dankbar sein, sie haben dir das Leben gerettet!“
„Ich soll ihnen Dankbar sein?“, fragte er entsetzt. „Phoebe sie haben mich sterben lassen, um dich leiden zu sehen und sie haben dich mir weggenommen! Dafür soll ich ihnen Dankbar sein?“
Angela lächelte und trat neben die Beiden. Ihr rundes Gesicht war vor Glück und Frohsinn erhellt. Bedächtig schloss sie die Hände der beiden Liebenden in ihre und schaute Phoebe und Cole gütig an.
„Ihr habt bewiesen, dass ihr, trotz aller Schmerzen einander nicht ausgebt! Ihr seid für viele ein Beispiel. Eure Liebe hat unüberwindbare Grenzen gesprengt und allen Zweifeln zum Trotz, beiden Welten zu verstehen gegeben, dass die Liebe, das reinste Gefühl überhaupt, alles überstehen kann! Auch den Tod!“
Phoebe strich Cole sanft über die Wange und schmiegt sich an ihn.
„In deinem Traum und auch hier, als du mich in diesem Eisblock gefangen gesehen hast, war ich nie in Gefahr!“
„Aber ich habe dich doch gesehen!“, widersprach Cole verzweifelt. Bei den Erinnerungen an dieses hilflose Gefühl und den herzzerreißenden Schmerzen in seiner Brust, während er mit ansehen musste, wie das Eis Phoebe regelrecht verschluckte, stiegen ihm Tränen in die Augen.
„Ich weiß!“, erwiderte Phoebe und auch die konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich durfte nicht zu dir kommen! Du weißt ja gar nicht, wie gern ich dich in die Arme genommen hätte, doch du musstest diese Prüfung allein durchstehen!“
„Wir haben Phoebe nicht eingesperrt!“, versuchte Angela den nun völlig aufgelösten Halbdämon zu beruhigen. „Wir haben dir diesen Traum und diese Aufgabe hier auf dem Dachboden gegeben um zu sehen wie du reagierst. Dieser Traum war der wichtigste Bestandteil deiner Aufgaben. Er sollte deine Emotionen zum Vorschein bringen, deine Ängste!“
„Schau dich um, Cole!“, schlug Winfried mit ruhiger Stimme vor. „Die Eisstatue war nur eine Illusion! Es ist nichts mehr von ihr da!“
Zögernd schaute sich Cole um. Es waren tatsächlich keinerlei Spuren des Eises zu sehen, noch nicht einmal ein Wassertropfen. Doch dies beruhigte ihn in kleinster Weise.
„Ich bin vor Sorge fast wahnsinnig geworden!“, zischte er den dicken Brillenträger an. „Deine Erklärungen bringen überhaupt nichts!“
„Das wissen wir, Turner:“, mischte sich nun Finnegan wieder in das Gespräch. „Doch mit diesen Emotionen hast du uns bewiesen, dass deine Liebe zu Phoebe aufrichtig und ohne jegliche Hintergedanken ist!“
Cole schaute Phoebe verwirrt an und wusste nicht, was er sagen sollte. Er hätte nie gedacht, dass seine Ängste der ausschlaggebende Punktsein würde um seine Liebe zu beweisen.
Phoebe schloss Cole in die Arme und küsste ihn zärtlich. „Ich bin so stolz auf dich!“, hauchte sie ihm zu.
„Das kannst du auch!“, bestätigte Finnegan. „Nicht viele Dämonen können von sich sagen, dass sie den Hohen rat von sich überzeugt haben!“
 
Huch, past ja gar nicht mehr alles in einen post! :(

Naja hier gehts weiter:)

Nun wusste Cole gar nicht mehr, was er denken sollte. „Soll das etwas heißen, dass... ?“
Angela lächelte gerührt. Sie freute sich für die Beiden und konnte die Botschaft, die sie überbringen sollte mit mehr hinausschieben.
„Du hast von nun an unser vollstes Vertrauen und kannst immer mit unserer Hilfe rechnen!“
„Ihr habt unseren Segen!“, platze Winfried grinsend raus.
Cole brauchte einen Moment um zu begreifen, dann erhellte sich seine Mine und zog Phoebe in seine Arme, um seine Lippen mit ihren in einem leidenschaftlichen Kuss verschmelzen zu lassen.
Erst nach einigen Momenten entließ er Phoebe aus seiner Umarmung und schaute erleichtert in die Runde. Niemand hatte den Mut gehabt sich einzumischen oder sie waren einfach zu überwältigt gewesen von Coles eher ungewohnten Gefühlsausbruch.
Leo hatte sich inzwischen neben seine Frau begeben und lächelte Cole und Phoebe an. Er selbst hatte bereits im Stillen daran gezweifelt, dass Cole den Rat überzeugen konnte, doch mit großer Erleichterung hatte er festgestellt dass er sich irrte.
Auch Gail, die noch immer auf der Türschwelle stand kam nun näher und schloss sie beide in die Arme.
Phoebe war Gail sehr dankbar du sie tat ihr auch leid.
Während sie oben beim Hohen rat war hatte sie versucht ihn zu überzeugen Gail mit ihrer Mutter sprechen zu lassen, doc der rat duldete keine Ausnahmen.
Die einzige die sich in Gail hineinversetzen konnte war Angela gewesen, doch sie wurde in der , auf Phoebes Wunsch , einberufenen Sitzung überstimmt.
Nun sah Angela, wie glücklich Gail für Phoebe und Cole war und war sich sicher, das die junge Hexe, dämonischer Abstammung neue Freunde gefunden hatte und sie die Prophezeiung bald erfüllen würde.
Winfried stupste Angela leicht an und gab ihr somit zu verstehen, dass es an der zeit war wieder zurückzukehren.
Angela räusperte sich und störte damit das schöne Familienidyll.
„Wir müssen nun gehen!“, erklärte sie und faltete die Hände.
Phoebe schaute die ältere Dame traurig an. In den letzten Tagen, war sie wie eine Freundin für Phoebe geworden.
Angela hatte sie aufgerichtet, als Phoebe vor Sorge um Cole fast zusammengebrochen wäre. Sie hatte Phoebe aufgerichtet, als die Angst sie zu übermannen drohte.
Auch Winfried und Finnegan fiel der Abschied nicht leicht. Obwohl sie wussten, dass sie sich nicht mit ihren Schützlingen anfreunden durften, hatten die vergangenen Tage deutliche Spuren in ihren Herze hinterlassen.
Noch nie haben sie zwei Menschen gesehen, die sich näher standen, als dieser Halbdämon und seine Hexe.
Doch Finnegan wollte nicht gehen, wen so eine traurige Stimmung herrschte. „Wir könnten ja mal beim nächsten „Thanks giving“ vorbeischauen!“, schlug er grinsend vor. „Was meinst du Turner?“
„Mir soll’s recht sein“, entgegnete diese schulterzuckend. „Solange du deinen Whiskey da oben lässt!“
Phoebe lächelte und schmiegt sich wieder an ihren Freund. „Wir würden uns freuen!“
Die Mitglieder des Rates traten einige Schritte zurück und verschwanden.
„Benedikt wird sich Scheckig ärgern!“, hallte noch von den Wolken wieder.

Erst einige Augenblicke später ergriff Piper das Wort. „Ich denke, dass euch von nun an niemand mehr im Wege steht!“
Cole nickte in Gedanken und legte den Arme um seine Freundin. „Ja, wenigstens so lange bis die Kopfgeldjäger wieder hinter mir her sind!“ Phoebes Blick hatte sich bei der Feststellung ihres Freundes verdunkelt. Sie spürte die Angst wieder in sich aufsteigen, die gleiche Angst, die sie empfand, wenn sie nicht wusste wo Cole sich aufhielt. Nie hatte sie gewusst, ob ihr Geliebter, der Mann mit den sie ihr Leben verbringen wollte, noch lebte oder bereits von seinen verfolgern hingeschlachtet worden war.
Mit traurigem Blick schaute sie Cole an. Dieser verstand seine Freundin sofort und zog sie fest an sich.
„Ich werde nicht aufhören gegen sie anzukämpfen!“, beruhigte er Phoebe. „Niemals werde ich es je wieder zulassen, dass du wegen mir Schmerzen empfindest!“
Dankbar schaute Phoebe ihm in die Augen.
Schweigen breitete sich auf dem Dachboden aus. Man hätte meinen können Piper hätte die Zeit angehalten, doch Gails leises räuspern verriet das es nicht so war.
Langsam trat die junge Hexe wieder näher. „Ich denke, dass ich euch bei diesem Problem helfen kann“, schlug sie vor. Phoebe drehte sich zu ihr um und lächelte sie liebevoll an. „Du hast es uns beiden ermöglicht wieder zusammenzusein“, begann sie. „Du hast mir gezeigt, wen ich wirklich liebe und das Balthasar keine Gefahr für uns ist!“
„Du hast bereits mehr als genug für uns getan!“, fuhr Cole fort und legte Gail eine Hand auf die Schulter. „Wir können das niemals wieder gutmachen!“
„ich denke, darüber sollten wir uns später unterhalten!2, mischte sich nun Piper zwinkert ein. „Wir sollten Phoebe und Cole etwas Zeit für einander geben!“
Paige, die während der letzten halben Stunde kein Wort gesagt hatte ging auf Cole und Phoebe zu und umarmte sie. „Ich bin so froh, dass es euch gut geht!“, gab sie ihre Erleichterung preis.
Und auch Leo gratulierte Cole per Handschlag für seinen überragenden Erfolg
Piper zog ihre jüngste Schwester zu sich und manövrierte sie aus dem Raum. Auch Leo und Gail mussten nicht zweimal gegeben werden und verließen den Dachboden.
„Ich werde dich jetzt entführen!“, flüsterte Cole seiner Phoebe zu, während sie beobachteten wie Piper die Tür zum Dachboden hinter sich schloss.
Phoebe schmiegte sich an die starke Brust ihres Freundes und schaute ihn herausfordernd an. „Und wohin?“
Cole lächelte geheimnisvoll und schaute Phoebe tief in die Augen. „Das wirst du schon sehen!“, hauchte er bevor er ihre Lippen mit seinen verschloss und sie schimmernd verschwanden.
 
Leben Dank für eure Kommentare!!! Freue mich immer sehr darüber :)

Nun gehts weiter mit Kapitel 14! Ich hoffe euch gefällts!!!

Übrigens, die Story geht mit diesem kapitel in die Zielgerade!!!

Love, Eden

Kapitel XIV

Glühwürmchen schwirrten durch das Unterholz, die abendliche Luft war kühl und klar.
Neben dem leisen Zirpen der Grillen in der Dämmerung hörte man nur ein leises Surren, dass nach kurzer Zeit erstarb.
Cole materialisierte sich mit Phoebe in seinen Armen auf der Lichtung des Waldes.
Langsam öffnete seine Freundin die Augen und schaute sich überrascht um. Sie befanden sich wieder an der selben Stelle, auf der sie vor einigen Tagen glaubte ihren Liebsten für immer verloren zu haben.
Die schrecklichen Erinnerungen schlugen auf die junge Frau ein, wie ein Blitz.
Noch vor wenigen Stunden hatte Phoebe hilflos zusehen müssen, wie ihr geliebter Freund in ihren Armen starb. Zitternd klammerte sie sich an Cole und ließ ihren Kopf an seiner Brust ruhen. Sein regelmäßiger, kräftiger Herzschlag beruhigte sie und Cole schlang verständnisvoll die Arme um seine Liebste.
„Es ist alles okay!“, flüsterte er ihr beruhigend zu und schmiegte seine Wange an ihr Haar.
Phoebe nickte und löste sich aus seiner Umarmung, dann nahm sie sein Gesicht in ihre Hände. Cole lächelte seine Freundin an, seine Augen funkelten vor Glück.
Er hatte alles erreicht, was er sich erträumt hatte. Verständnis, Freundschaft, Anerkennung, Glück und Liebe. Er hatte sich die größte Macht errungen, die es gab. Eine Macht, die es dem Bösen niemals möglich war sie zu erreichen. Ein eigenes Leben! Ein lebenswertes Leben mit einem einigen Ziel: Liebe zu geben und zu erhalten. Mehr brauchte Cole nun nicht mehr!
„Warum hast du uns noch einmal hierher gebracht?“, fragte Phoebe neugierig und riss Cole somit aus seinen Gedanken.
„Ich möchte, dass du auch die schönen Seiten diese Welt siehst und nicht nur trauriges in Erinnerung behältst!“
Hoffnungsvoll nahm Cole Phoebes Hände von seinen Wangen und hielt sie ganz fest. ER hatte damals, als er auf der Flucht vor den Kopfgeldjägern der Quelle war diese schöne Welt gehabt und sich hier entschieden, wieder zu Phoebe zurück zu kehren.
Phoebe lächelte und drückte seine Hände. „Wie könnte ich diesen wunderschönen Ort nur mit schlechtem verbinden, wenn du mir hier deine Liebe gestanden hast?“
Es war eine Frage die keine Antwort verlangte und so näherte sich Phoebe langsam Coles Gesicht und verschloss seine Lippen mit einem zarten Kuss.
Während des Kusses begann Cole zu lächeln, dann löste er sich von ihr und schaute ihr tief in die Augen..
„Ich habe meine Gefühle für dich viel zu lange verdrängt“, begann er ernst und Phoebe bemerkte sofort, dass nun sein dämonisches ich sprach. „Ich war engstirnig und dumm! Ich habe ...“ Weiter kam er nicht, Phoebe hatte ihn, indem sie ihm zwei Finger auf die Lippen legte zum Schweigen gebracht. Überrascht schaute er seine Freundin an. Er wusste zwar wie liebevoll und einfühlsam seine Freundin Phoebe war, doch so hatte er sie zum ersten mal erlebt, als er hier auf der Lichtung im sterben lag.
Cole spürte ihre zarten Finger über seine Lippen und sein Kinn streichen und genoss diese Berührungen so sehr dass er seufzend die Augen schloss.

„Ich war es, die dich nie verstand!“, beteuerte Phoebe plötzlich. Ihre Stimme war nur ein Flüstern, doch sie war gerade laut genug, dass Cole sie in sein Innerstes aufnehmen konnte. „Ich war dumm! Ich hatte Angst vor deinem dämonischen Gesicht, Angst vor dem, was kommen könnte, wenn ich dir mein Herz dir vollkommen geöffnet hätte! Ich wollte dich nie als vollkommene Person sehen und hatte den Mann, den ich über alles in der Welt liebe, unbewusst zur Hälfte aus meinem Herzen ausgeschlossen! Und dass nur, weil ich Angst hatte, dass du mir vielleicht wehtun könntest!“
Bei diesen Worten schlag Cole die Arme um seine Geliebte. Tränen stiegen ihm in die Augen, Tränen, die er damals nie geweint hätte. Er wusste bereits, seid dem aller ersten Tag ihrer Beziehung, dass sich Phoebe vor seinem dämonischen Ich fürchtete, doch nie hätte er daran geglaubt, dass sie ihm diese Gefühle gestehen würde.
„Ich könnte dir niemals etwas antun!“, beruhige er sie mit sanfter Stimme..
Auch Phoebe konnte nun nicht mehr an sich halten und ließ ihre Tränen fließen. Fest schmiegte sie sich an seinen Körper. Was hatte sie ihm nur alles angetan? Sie war zehntausend mal schlimmer als ein Dämon! Sie hatte ihm einen Teil seines Seins geraubt und ihn damit fast in den Wahnsinn getrieben.
„Bitte verzeih mir!“ Es war das einzige, dass Phoebe zwischen ihren heftigen Schluchzern im Stande war hervor zu bringen.
Cole jedoch zog sie noch fester an sich. Er wollte sie nie wieder loslassen, sie nie wieder aus seinem Schutz entlassen. Liebevoll küsste er ihr haar, dann ihre Stirn, ihre Augen und schließlich fanden sich ihre Lippen in einem liebevollen, zärtlichen Kuss, der ihnen beiden sagte, dass sie nie wieder allein sein würden.
Erst nach einigen Minuten, die den liebenden wie Stunden vorkamen lösten sie sich voneinander.
Sanft strich Cole seiner Phoebe durch das haar. „Es gibt nichts zu verzeihen!“, hauchte er ihr zu, zog sie wieder an sich und beobachtete mit ihr, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand.

Die Halliwells und Gail saßen im Wohnzimmer des Manor und entspannten sich bei einer Tasse Tee.
Piper lehnte sich erleichtert in ihrem Sessel zurück und schloss ihre Hände um die warme Tasse. Während sie einen Schluck nahm beobachtete sie die junge Hexe Gail, die abwesend auf ein Bild an der Wand starrte.
Plötzlich fühlte sie sich schuldig. Gail hatte sich sehr für ihre Schwester und deren Freund eingesetzt. Doch wegen ihrer dämonischen Abstammung hatte sie Vorurteile gehabt, Gail sogar unterstellt eine Spionin zu sein. Wie damals bei Cole hatte Piper sich erst einmal nicht darauf einlassen wollen, dass Menschen, dämonischer Abstammung nicht zwingend böse sein mussten.
Ein Blick hinüber zu Leo und Paige verriet ihr, dass auch sie die gleichen Gedanken hatten und so stand Piper langsam auf , ging zu Gail hinüber und legte den Arm um sie.
Gail schaute die ältere Halliwell- Schwester mit großen Augen an. Sie machte sich noch immer Vorwürfe, Phoebe und Cole durch solch eine Hölle geschickt zu haben.
„Wir haben dir unrecht getan“, begann die Halliwell- Schwester mit warmer Stimme. „Wir hätten dir mehr Vertrauen entgegenbringen müssen und haben den fehler gemacht, dich auf deine Abstammung zu reduzieren! Ich hoffe du kannst uns dass verzeihen!“
Gail lächelte versöhnlich und stellte ihre Tasse au den Tisch. „Ich bin euch deshalb nicht böse“, entgegnete sie ruhig. „Ich bin daran gewöhnt, dann man mir misstraut, denn ich bin ja schließlich nicht so normal wie ihr und auch Hexen haben ihre Grenzen der Akzeptanz!“ Piper beugte sich lächelnd vor und nahm die junge Hexe erleichtert in die Arme. Vielleicht könnte sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickeln, sie hoffte sehr darauf.
 
Und es geht weiter :feiern:

Lächelnd schauten Leo und Paige die Szene vor sich an. Sie freuten sich, dass nun alle Missverständnisse aus der Welt geschafft waren und lehnten sich entspannt auf ihren Sesseln zurück.
Zufällig schaute Paige auf die Standuhr neben sich. Wieder waren unauffällig zwei Stunden vergangen und Phoebe und Cole waren noch immer nicht von Dachboden herunter gekommen.
„Meint ihr nicht, wir sollten mal nach den Beiden sehen?“, fragte sie besorgt.
Leo schüttelte den Kopf. „Das letzte, was Phoebe und Cole nun brauchen ist eine Schwester , die sich nach ihrem befinden erkundigen will und einfach ins Zimmer platzt!“ Amüsiert schaute er zu seiner Frau hinüber, die zustimmend nickte. „Paige, glaubst du wirklich die Beiden unterhalten sich da oben nur?“
Bei diesen Worten seiner Frau zog Leo sie auf seinen Schoß, doch als er sie küssen wollte erklang dass vertraute Klingen, dass den Ruf des Hohen Rates signalisierte und er löste sich von Piper. „Sie haben mich gerufen!2, erklärte er seiner verdutzten Frau und küsste sie schnell auf die Wange. Dann verschwand er und ließ Piper, die zu Hälfte auf der Lehne des Sessels saß in ihn hinein plumpsen.
Gerade als sie zu einem Fluch ansetzen begann die Luft vor dem Kamin zu schimmern und Cole und Phoebe tauchten vor ihnen auf.
„Hallo!“, hauchte Phoebe ihren Schwestern zu und kuschelte sich glücklich an ihren Freund.
„Wo ward ihr nur solange?“, fragte Paige aufgebracht und sprang auf um ihre Schwester zu umarmen. Zu Coles Überraschung fiel Phoebes kleine Schwester auch im erleichtert in die Arme und er fühlte, wie dass Eis dass sich zwischen ihnen gebildet hatte, als er die Quelle gewesen war, brach.
„Schön, dass ihr wieder bei uns seid!“, freute sich Piper und verschwand sofort in die Küche.

„Wir haben uns unterhalten!“, begann Cole lächelnd und ließ sich neben Gail auf dem Sofa nieder. „Ich möchte nicht, dass du mich vor den Kopfgeldjägern schützt!“
Gail starrte den Halbdämon, wie vom Donner gerührt an. Sie konnte einfach nicht verstehen, dass er so einen Vorschlag abwies. „Aber wieso?“, fragte Gail erstaunt. „Lass mich dir doch bitte helfen! Wenn man in der Unterwelt erfährt, dass du noch lebst , werden sie dich wieder jagen! Ihr werdet keine ruhige Minute mehr haben!“ Phoebe verstand Gails Besorgnis sehr. Zwar kannte Gail ihren Freund länger, als sie selbst, doch Cole war ihr Mann und damit war sie die jenige, die sich Sorgen machen sollte und nicht eine junge Frau, die bestimmt anderes im Sinn haben sollte, als sich um eine Beziehung den Kopf zu zerbrechen, die ihr anscheinend sehr viel bedeutete, auch wenn Gail kein teil jener war.
„Es ist das Beste so“, versuchte sie die junge Hexe zu beruhigen und setzte sich auf Cole Schoß. „Wir möchten dich nicht in Schwierigkeiten bringen, indem wir dich unsere Probleme lösen lassen!“
Cole nickte zustimmend und nahm Gails Hand. „Ich danke dir sehr für deine Hilfe, damals wie auch heute!“, fuhr er fort. „Doch jetzt will ich mich nicht mehr verstecken! Auch wenn die Kopfgeldjäger zurück kommen, ich werde sie Besiegen!“
„Wir werden sie besiegen!“, korrigierte Phoebe ihn mit entschlossenem Gesichtsausdruck, dann schaute sie Cole fragend an. „Wieso eigentlich damals?“
Cole zuckte grinsend mit den Schultern. „Gail hat mir einige male sehr geholfen!“, gab er zu. „Nicht wahr, Bella?“ Das ging Phoebe doch etwas zu weit und nahm Coles Hand von Gails. Diese schaute sie überrascht an. Sie wusste zwar, dass Phoebe eifersüchtig werden konnte, doch dass war in ihren Augen ein Witz. Auch Cole musste erstaunt feststellen, dass seine Freundin auf ihn eine Art Besitzanspruch geltend machte und grinste. „Schatz, als Gail damals für die Bruderschaft in der Kantine arbeitete haben sie alle Bella genannt! Es ist nur eine Abkürzung für Isabella!“ „Ich habe doch erzählt, dass ich mich damals so genannt habe!“, versuchte auch Gail Phoebe zu beruhigen. Plötzlich lachte Phoebe auf und zog Coles Arme um sich. „Bitte endschuldige!“, kicherte sie. „Das habe ich einfach vergessen!“ Nun begann auch Cole zu lachen. Für ihn war dieser Besitzanspruch gar nicht mal so schlecht, konnte er sich ja so sicher sein, dass Phoebe ihn nie wieder gehen lassen würde.
Ein leises Schluchzen ließ die Beiden aufschrecken. Gail saß neben ihnen, wie ein kleines Häufchen Elend und weinte. Dann schaute sie die Beiden an. „Bitte versprecht mir, dass ihr aufeinander acht gebt!“, bat sie Phoebe und Cole, die sie schmunzelnd ansahen. „Und ruft mich, wenn ihr einmal Hilfe benötigt!“
Phoebe nahm die junge Hexe Dankbar in die Arme. Sie war stolz darauf, solch eine selbstlose Freundin gefunden zu haben, auch , wenn Gail ihnen nichts von der Prophezeiung verraten wollte, die sie und Cole betraf.
„Es tut mir leid!“, hörten Phoebe und Cole Gail plötzlich schluchzen und schauten sich entgeistert an.
„Aber was denn nur?“, fragte Phoebe und richtete Gail auf , um ihr in die Augen sehen zu können.
„Ich war es“, keuchte Gail aufgelöst. „Ich habe euch diese Schmerzen zugefügt“ Ich habe euch den Vorschlag gemacht die Seelen zu rufen, weil ich in der Eile nichts besseres wusste! Ich hätte einfach gründlicher nachschlagen sollen, dann wäre euch vieles erspart geblieben!“
Cole legte tröstend eine hand auf Gails Rücken um sie zu beruhigen. „Es war die einzige Möglichkeit in diesem Moment!“, beteuerte er einfühlsam. „Wenn du uns diese Möglichkeit nicht gegeben hättest, wäre ich jetzt tot und würde in der Hölle schmoren! Du hast mir das Leben gerettet, Gail! Nicht nur einmal!“
Traurig schaute Gail den Halbdämon aus verweinten Augen an und nickte dann dankbar. Phoebe gab ihr ersteinmal ein Taschentuch und ließ sich die zitternde junge Frau beruhigen.

Währenddessen kam Piper mit einem großen Tablett ins Wohnzimmer marschiert, auf das sie einen riesigen Berg Sandwichs und Orangensaft geladen hatte. Coles Augen begannen zu leuchten, während Piper das Tablett vor seine Nase auf den Tisch stellte. „Ihr habt doch bestimmt tagelang nichts gegessen!“, strahlte sie das Pärchen vor sich an, die nur zu bereitwillig nickten.
Auch Phoebe freute sich sehr über diese Leckerei, denn ihr Magen knurrte bereits eine ganze weile. Doch sie hatte es sehr gut zu verbergen gewusst, was jetzt allerdings ein Ende hatte. Ein lautes Grummeln machte Cole aufmerksam und so legte er seine Hände auf ihren Bauch. „Sieht so aus, als wolle mir jemand Konkurrenz machen!“, stellte er gespielt entrüstet fest.
„Nicht nur du kannst knurren, Schatz!“, hauchte Phoebe ihm verführerisch zu.
Gail schaute ihnen erfreut zu. Diese Szenen ließen ihr schlechtes Gewissen verschinden, denn sie wusste, dass Phoebe und Cole ihrem Schicksal würdig waren.
„Ich werde dann mal gehen!“, bemerkte sie dann und erhob sich. Paige schaute sie zweifelnd an. „Bist du dir da sicher?“, fragte sie neugierig. Lächelnd trat Gail auf die jüngste der Halliwells zu und umarmte sie. „Ja, ich habe auch zu Hause meine Pflichten!“, entgegnete Gail lächelnd. „Außerdem möchte ich euch nicht zur Last fallen!“
Cole schaute die dämonische Hexe jedoch mit gerunzelter Stirn an. Er wusste das Gail eigentlich kein Mensch war, der von Freunden nur so umringt wurde. Damals bei der Bruderschaft hat man sie meistens allein gesehen, und wenn einmal jemand bei ihr war, trennen sie ihre Wege bereits nach wenigen Wochen wieder.
„Du fällst uns nicht zu Last!“, übernahm nun er selbst das Wort. Auch Phoebe stimmt ihm zu und stand auf.
„DU kannst jederzeit zu uns kommen!“, mischte sich nun auch Piper wieder in das Gespräch und schloss Gail in die Arme. „Und melde dich mal!“
Freudentränen schimmerten der jungen Hexe in den Augen, als sie sich von ihren neuen Freunden verabschiedete. „Dann kannst du mir auch erzählen, was du und Cole alles zusammen getrieben habt!“, lachte Phoebe und knuffte ihrem Freund in die Seite.
Der allerdings war von dieser Bemerkung gar nicht sonderlich begeistert und schaute Phoebe vorwurfsvoll an. „Ich denke Cole kann das viel besser erzählen als ich!“, rettete Gail die Situation und schloss auch den Halbdämon in die Arme, dann berührte sie die Hauswand des Manor und verschwand in einem grün/ Golden Farbenden Tor, dass sich sogleich hinter ihr schloss.

Cole schaute noch einen Augenblick auf die Mauer in die Gail verschwunden war. Er war der festen Überzeugung gewesen, dass seine bekannte aus der Kantine der Bruderschaft gestorben war, doch sie hier wohlauf zu sehen erfüllte ihn mit Freude. Nie hatte er bemerkt, dass sie eine Hexe war und dass brachte ihn zu der Erkenntnis, dass er sich blenden lassen hatte. Doch das war unwichtig. ER hatte sie als Freundin wiedergefunden und hatte auch Phoebe wieder an seiner Seite...
Etwas weiches auf seiner Wange ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen. Phoebe strich ihm mit der Hand über sein Gesicht, so als könnte sie es noch immer nicht fassen, ihn wieder bei sich zu haben.
Mit einem geschickten griff hob Cole sie plötzlich hoch und ließ sich mit seiner Freundin auf das Sofa fallen.
Piper und Paige wussten, dass dies genau der richtige Zeitpunkt war um sich zurückzuziehen . So wünschen sie den beiden Liebenden eine gute Nacht und verschwanden über die Treppe in ihre Zimmer.


Phoebe und Cole lagen nun allein im Wohnzimmer des Manor und ließen sich die Sandwiches schmecken.
Herzhaft lachten Beide, währen Phoebe ihren Cole mit einem Brot fütterte. Plötzlich wurde Cole jedoch ernst und schaute Phoebe mit durchdringenden Blick an. „Ich liebe dich, Phoebe!“
Seine Freundin lächelte glücklich und strich Cole zärtlich über die Wange. „Das weiß ich, Schatz“, antwortete sie sanft. „Ich liebe dich auch!“
 
Doch das reichte dem Halbdämon nicht und so ergriff er beschwörend Phoebes Hände.
„Ich schwöre dir, Phoebe, ich werde nie wieder böse werden!“ Er klang fast verzweifelt, als er seiner Freundin diesen Schwur leistete, doch diese wusste wie wichtig es ihm war, dass sie ihn ohne vorbehalte vertraute.
„Du kannst gar nicht mehr böse sein!“, flüsterte Phoebe ihrem Freund zu und küsste ihn liebevoll auf die Wange.
„Möglich ist es“, erwiderte Cole und strich ihr behutsam durch das dunkle Haar. „Doch da ich meine dämonische Hälfte zurückerhalten habe ist es sehr unwahrscheinlich!“
„Da der beste Schutz vor dem Bösen, das Böse ist!“, stellte Phoebe lächelnd fest.
„Ja“, gab Cole ihr erleichtert recht, „Vielleicht ist es jetzt an der Zeit meine dämonische Hälfte nicht länger zu unterdrücken!“ Phoebe schaute ihn eindringlich an und griff nach einem Stift und einem Notizblock, der auf dem Tisch lag. Dann kuschelte sie sich wieder an die Brust ihres Freundes, schrieb drei Worte auf einen der Zettel und reichte ihn Cole.


'Cole Balthasar Turner’, stand auf dem Zettel geschrieben. Verwirrt schaute Cole seine Freundin an. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte und auch nicht, was Phoebe damit meinte.
„Ich verstehe nicht“, erwiderte Cole nach einigen Sekunden und blickte Phoebe mit gerunzelter Stirn an.
„Das bist du!“, klärte ihn Phoebe auf. „Ob Dämon oder Mensch ist mir gleichgültig! Ich lieben diesen Mann der mit mir auf diesem Sofa liegt! So wie er ist!“
Nach diesen Worten zog Cole seine Phoebe an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Alle Ängste, Schmerzen und Qualen der letzten tage waren vergessen, jetzt gab es nur noch sie Beide in inniger Zweisamkeit und Liebe.


In ein paar Tagen kommt dann das Finish, also der Epilog!!!

Lasst euch überraschen.... lalalalala :banane:

Liebe Grüße, eure Eden
 
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Erst einmal sorry, dass ich schon wieder hinter dem Zeitpkan liege, aber ich habe den epilog einfach nicht so hinbekommen wie ich ihn haben wollte!

Aber jetzt ist er nahezu perfekt :jump:

Wieder muss ich betonen, dass es im letzten teil meiner Story ser freizügig vor sich geht!!!!!
Wer dass also nicht vertragen kann, solte ihn besser nicht lesen!!!

Dem rest viel Spaß!!! Freue mich wie immer auf Feedback!!!

Epilog

Das Zimmer war von Kerzenlicht erhellt, der Duft von Patchoulie hing in der Luft, Kleidungsstücke lagen auf den Boden verteilt.
Phoebe lag eng an Cole geschmiegt in ihrem bett und kraulte durch sein weiches Brusthaar. Entspannt seufzte Cole und zog seine Freundin noch näher an sich .
„Ich bin so froh, dich zu haben!“, flüsterte er ihr zu und strich Phoebe eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie schaute ihn mit glänzenden Augen an und küsste ihn liebevoll auf die Wange. Sanft strich Cole seiner Liebsten über den Hals, gefolgt von seinen Lippen, die er in zärtlichen Küssen auf Phoebes samtweiche haut presste.
Ihr gefielen seine Berührungen sehr und sie begann ihrem Freund fordernd durch das Haar und über den Rücken zu fahren, während sie genussvoll die Augen schloss.
„Werde meine Frau!“, hauchte er ihr zwischen seinen Küssen zu. „Noch einmal!“
Phoebe nickte und lächelte, während sie noch immer die Augen geschlossen hielt. Erst nach einem Augenblick küsste sie ihren Freund und löste sich dann von ihm.
Glücklich strahlte Phoebe ihren Geliebten an, der ihr erwartungsvoll entgegen sah. Langsam beugte sie sich wieder zu Cole hinunter und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. „Ich liebe dich!“, hauchte sie Cole zu und stieg dann aus dem Bett. Schnell streifte sie sich ihr nachtblaues Neglige über ihren nackten Körper und ging zu ihrem Schminktischchen hinüber.
Mit neugierigen Blick schaute Cole seiner Freundin zu. Allein schon ihr Gang drohte ihn, ihn um den Verstand zu bringen. Er brauchte all seine Selbstbeherrschung, um nicht aufzuspringen und Phoebe wieder auf das Bett zu zerren um sie dort hemmungslos zu lieben.
Phoebe beobachtet Cole aus den Augenwinkeln und lächelte. Sie wusste nur zu gut, wie sie ihn verführen konnte. Doch bevor sie sich dieser Leidenschaft hingeben konnte musste sie noch ein Geheimnis lüften.

Vorsichtig tastete Phoebe an der Unterseite ihres Tischchens entlang, bis ein helles Klicken erklang. Eine kleine Lade öffnete sich. Cole hatte sie immer für eine Verziehung gehalten, doch er musste feststellen, dass seine Freundin möglicherweise noch immer Geheimnisse vor ihm hatte.
Seine Freundin zog eine kleine Schatulle hervor, sie war nicht größer , als ihr Schmuckkästchen, in dem sie nur ihre liebsten Stücke aufbewahrte und dessen Versteck nur Cole kannte. Die Schatulle war mit blauem Samt verkleidet, goldene Borten hinten am Rande des Deckels hinunter und ein goldenes Pentagramm zierte seine Mitte. Wieder bemerkte Phoebe Coles Blick, der inzwischen reine Neugier versprühte und kehrte zu ihrem Liebste in ihr Bett zurück.
Liebevoll zog Cole die leichte Bettdecke über die schlanken Beine seiner Freundin und schaute sie dann mit großen Augen an. „Hat du noch mehr Geheimnisse vor mir?“, fragte er lächelnd und legte den Arm um sie.
„Nur dieses!“, versicherte Phoebe ihm und strich Cole zärtlich über die Wange, hinunter zu seinem Hals, bis zu seinem Medaillon. Durchdringend schaute sie ihren Liebsten an, ihre Stimme war kaum zu hören, als sie ihm erklärte, was nun kommen würde.
„Du erinnerst dich doch gewiss noch an dem Moment, in dem ich dir dieses Medaillon geschenkt habe!“, begann sie leise flüsternd und wartete bis Cole sprachlos nickte. „Du hast mich gefragt, was der Schlüssel darin zu bedeuten habe! Diese Geheimnis möchte ich nun lüften!“
Vorsichtig nahm sie sein Gesicht in seine Hände, rückte ein Stück näher an ihn heran und schaute ihm liebevoll in die Augen. „Ich möchte, dass die Vergangenheit ruht und wir unsere Liebe genießen und leben können, ohne dass etwas zwischen uns steht!“
Ohne ihren Blick von seinem abzuwenden ergriff sie das Kästchen, dass auf ihrem Schoß lag und reichte es ihrem Liebsten. „Der Schlüssel im Medaillon passt in dieses Schloss! Bitte öffne es!“
Zögernd nahm Cole das Kästchen an sich, nahm vorsichtig seine Kette ab und öffnete den kleinen Anhänger.
Das Bild seiner liebsten strahlte ihm entgegen, die Locke ihres glänzenden Haares umschloss den kleinen goldenen Schlüssel, den Cole langsam aus seiner Halterung befreite und in das Schloss der Schatulle steckte.
Ein kurzer Dreh und das Schloss sprang auf. Nervös warf Cole seiner Freundin einen unsicheren Blick zu. Phoebe lächelte in jedoch aufmunternd an und legte ihm eine Hand auf seine.
Langsam öffnete Cole die Schatulle, doch dass was er sah, ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren.
„Warum soll ich mir dass ansehen?“, fragte er stockend, während er spürte wie sich seine Kehle zu schürte.
Phoebe verstand seine Reaktion, konnte der Inhalt der Schatulle doch das Ende ihres Geliebten bedeuten.

Ohne zu zögern schloss Phoebe Cole in die Arme und küsste seine Stirn, dann strich sie ihrem Freund sanft über das Kinn und drückte es vorsichtig nach oben, um ihn ansehen zu können. „ Ich möchte, dass unserer Neuanfang auf Vertrauen beruht!“, erklärte seine Freundin und strich ihm zärtlich über die Wange. „Und nichts soll uns dabei im Wege stehen!“
Cole nickte und wandte seinem Blick wieder der Schatulle zu. „ One etwas zu sagen ergriff er die Zettel und die beiden Fläschchen, die in ihr lagen und nahm sie an sich.
Wie in Trance las er die Zeilen auf den Blättern. Es waren Zaubersprüche, von Phoebe selbst verfasst, einzig allein zu dem Zweck ihn zu vernichten.
Phoebe konnte den verletzten Blick ihres Freundes einfach nicht mehr ertragen. Vorsichtig nahm sie ihm die Papiere und die Fläschchen aus der Hand , zog ihn an sich und küsste ihn sanft auf die bebenden Lippen.
Mit traurigen Augen schaute Cole Phoebe an und ließ seinen Blick dann zu dem Stapel Blätter in ihrem Schoß gleiten. Phoebe entging dies natürlich nicht und so nahm sie die Papiere wieder in die Hände, zog ein Photo heraus und reichte es ihrem Freund.
Dieser nahm es schweigend an sich und schaute es an, dann stutzte er und suchte wiederum den Blick seiner Freundin.
 
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