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Leblos

N

Nr. 759

Guest
So gute Ideen, jede für sich originell, ein Unikat, doch vermag ich sie nicht zu einer Geschichte formen zu können. Wie ein Alptraum kommt es mir vor. Entweder entfaltet sich in mir ein Wesen ohne großer Kreativität oder eines, ohne jeglicher Fähigkeit zum Schreiben. In diesem Problem spiegelt sich mein ganzes Sein wieder.

Ohne zu wissen, was ich mit dem Leben, welches mir geschenkt wurde, anfangen soll, sitze ich nun hier und überlege, wie ich denn nun mit meiner Geschichte beginnen soll. Zu gerne hätte ich nun einen Autor bei meiner Seite, den ich um Rat bitten könnte. Vielleicht könne mir dieser vielleicht helfen? Wir könnten über die Geschichte reden, diskutieren und sie beide formen.

Talent und Kreativität besitze ich, doch beeinflusst mich mein negatives Ich zu sehr. "Nur keine Hoffnungen hegen, Deine Begeisterung schwindet doch nur wieder. Bereits in kürzester Zeit steigen neue Ideen aus deinem tiefsten Inneren empor. Doch enden sie alle als unerfüllte Träume. Luftschlösser, die Du Dir selbst schaffst, Luftschlösser, die Du selbst wieder vernichtest."

Vielleicht wird es dieses Mal anders? Alles braucht seine Zeit, Zeit, die ein Mensch mit vielen Plänen nicht besitzt. Ich weiß, Rom wurde auch nicht an einen Tag errichtet, doch versuche ich immer wieder aufs Neue zu zeigen, dass ich in der Lage bin, schnell etwas zu schaffen. Diese Dinge, die bisher von mir geschaffen wurden, sind vielleicht auch gut, doch sind sie bestimmt nicht meine qualitativ besten Kreationen. Tief in mir spüre ich ich, dass ich mehr kann, doch irgendwie schläft dieses Können tief und fest in mir, möchte nicht geweckt werden. Möchte sich nicht zeigen.

Tag um Tag vergeht, ich fühle mich, als wäre ich leblos, ohne den Hauch von Leben in mir - ein Zombie. Dahinvegetierend streife ich ziellos auf dem Weg meines Lebens in Richtung Erlösung. Doch der Tod ist noch lange nicht in Sicht. Zu jung bin ich noch, hab noch vieles zu erleben, hab noch genug Jahre zu leben - doch hab ich Angst, ich könne es verschwenden. So wie bisher.

"Mache das Beste aus Deinem Leben. Deine Träume und Wünsche sollen in Erfüllung gehen. Doch sei Dir eines bewusst, jeder Mensch ist seines eigen Glückes Schmied. Jeder muss in seinem Leben hart arbeiten, wenn man dieses Glück erleben möchte."

Doch wie soll man dies anstellen? Was, wenn man nicht weiß, wohin? Was, wenn man nicht weiß, was seine eigene Bestimmung ist? Vieles hab ich versucht, vieles, was mir gefällt, doch glaube ich nicht zu wissen, was meine Berufung ist. Ohne Geduld und Zeit ist es schwer, das Richtige zu wählen. Die Tage verrinnen, zerfließen in meinen Händen. Mit jedem Strich komme ich dem Ende meiner Zeit näher und noch immer kein Licht am Ende des Horizonts. Ob ich jemals herausfinden werde, was meine Berufung ist?
 
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Part II: Das Licht

Part II: Das Licht

Die Geschichte, die ich damals zu schreiben versuchte, sie umfasst mittlerweile zwei Seiten, wurde bereits mehrere Male von mir modifiziert und erweitert. Doch anstatt meinen Stift am Beginn der dritten Seite anzusetzen, finde ich mich an diesem Text schreibend wieder.

"Ohne Geduld und Zeit ist es schwer, das Richtige zu wählen." Diesen Satz, stammend aus meinem Inneren, nahm ich mir zu Herzen. Statt in Selbstmitleid zu verfallen, zu jammern, wie wenig Zeit ich doch habe, versuche ich nun in der Zeit, in der ich nicht schreibe, mir Gedanken über meine Geschichte und mein Leben zu machen. "Gut' Ding braucht Weile." Rom wurde nicht an einem Tag errichtet, meine Geschichte auch nicht an einem Tag geschrieben, meine Berufung auch nicht an einem Tag gefunden. Andere Interessen versetzte ich in eine innere Warteschleife, mein Hauptaugenmerk liegt bei meiner Geschichte und meinem Leben. Doch wird diese Warteschleife nicht in Vergessenheit geraten, werde, sobald eine Aufgabe erfüllt wurde, mir die nächste suchen. Mein richtiges Leben habe ich noch vor mir, habe noch genug Zeit, alles zu machen, was mir Freude bereitet.

War es bei meinem ersten Text die Verzweiflung, die sich in mir ausbreitete, so ist es nun reiner Optimismus. Die ersten Wörter meiner Geschichte sind geschrieben, obwohl ich anfangs zweifelte, überhaupt nur einen Satz zu schaffen. "So gute Ideen, jede für sich originell, ein Unikat, doch vermag ich sie nicht zu einer Geschichte formen zu können." Viele Ideen zeigen, dass ich sehrwohl eine gewisse Kreativität besitze, doch müssen nicht alle diese Ideen zwangsläufig in eine Geschichte. Ist die eine Geschichte geschrieben, werde ich mit anderen Ideen eine neue beginnen, bis auch die letzte Idee den Weg in eine meiner Geschichten gefunden hat.

Obwohl ich noch immer nicht weiß, was meine eigentliche Berufung ist, so kann ich immerhin schon sagen, in welche Richtung es mich zieht, welche Richtung ich einschlagen möchte. Auch, wenn es etwas völlig anderes ist, als ich bisher von mir und meinem Unfeld angenommen. Scheuet nicht vor einer Wandlung, vor einer Veränderung. Veränderung bedeutet Weiterbildung, nicht Stillstand. Seid ihr nicht mehr glücklich mit dem, was ihr macht, dann sucht euch besser etwas anderes. Ihr werdet sehen, dass ihr irgendwann auch einmal Glück habt und etwas findet, das euch Freude bereitet.

"Was, wenn man nicht weiß, wohin? Was, wenn man nicht weiß, was seine eigene Bestimmung ist?" Es braucht Geduld und Zeit, doch nicht alle Zeit der Welt. Es ist ein geringer Teil der Zeit, die man noch vor sich hat, Zeit, in der man alles erreichen kann, was man für sich erreichen möchte. Nur, weil etwas nicht sichtbar ist, heißt es nicht, dass es nicht da ist - so wie die Hoffnung. Auch, wenn man es nicht zu sehen vermag, das Licht am Ende des Horizontes, es ist da.
 
Part III - Stillstand, nicht Aufgabe

Part III - Stillstand, nicht Aufgabe

Erneut flüchte ich mich in diesen Text hier, früher als erwartet, in eine Geschichte über eine Geschichte - in eine Geschichte über mich? Nicht autobiographisch, viel mehr in Momente, an denen ich eine Lust zu schreiben verspüre, ohne wirklich zu wissen, worüber ich schreiben soll. Viel lieber würde ich an meiner Geschichte weiterschreiben, jedoch fällt es mir an dieser Stelle schwer. Spannende Stellen gehen mir leicht von der Feder, habe ich nach kurzer Zeit schon fertig. Doch sobald ich versuche, eine kleine Rahmengeschichte zu formen, verlässt mich anscheinend meine Kreativität. Vielleicht zeichnet dies eine gute Künstlerin, einen guten Künstler von einer schlechten, einem schlechten aus?

Ich weiß es nicht, werde es aber eines Tages vielleicht herausfinden. Was ich jedoch jetzt bereits weiß, sind gewisse Parallelen zum realen Leben, die sich mir öffnen. Immer wieder finden wir uns in Situationen wieder, in denen wir im Grunde genommen nicht sein möchten. Es wird immer wieder etwas im Leben geben, das wir widerwillig machen müssen. Egal, ob es nun ein Gegenstand in der Schule, eine Vorlesung auf der Universität oder eine Tätigkeit im Beruf ist.

"Zu gerne hätte ich nun einen Autor bei meiner Seite, den ich um Rat bitten könnte. Vielleicht könne mir dieser vielleicht helfen? Wir könnten über die Geschichte reden, diskutieren und sie beide formen." Mal wieder wäre ein Anruf bei einem Autor nötig, denn ich weiß nicht, wie solche Künstler ihre Rahmenhandlungen schreiben können. Die Handlung selbst kenne ich bereits, habe ich mir schon vollständig ausgedacht, jedoch vermag ich sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Worte zu fassen. Doch dieses Mal verspüre ich keine Verzweiflung in mir, ich bin zuversichtlich, eines Tages diese Geschichte zu vollenden. Auch die langatmigen Passagen werde ich meistern, genauso wie die Leser, die meine Geschichte immer wieder lesen und beurteilen müssen.

Doch bis es wieder so weit ist, bis ich wieder an meiner Geschichte weiterschreibe, werde ich mich in Ruhe zurücklehnen und Musik hören. Vielleicht finde ich ja in einem Lied die nötige Inspiration, weiter zu schreiben...
 
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Part IV - Aufbruch

Nie im Leben hätte es für Möglich gehalten, genauso gefesselt eine Rahmenhandlung zu schreiben, wie ich es bisher nur von einzelnen, spannenden Situation kannte. Ist man einmal völlig konzentriert in seinem Element, so glaube ich, dass man alles schaffen kann, was man sich nur vornimmt. Doch ist man es nicht, lässt man sich nicht genug Zeit, versucht man nicht, sich in diese Geschichte völlig hineinzuversetzen, so hat man, wie ich die letzten Tage, gewisse Probleme. Sobald ich etwas nicht auf anhieb schaffe, so denke ich mir, ich könne es nicht schaffen, ich wäre, wie in diesem Falle jetzt, nicht kreativ genug, jedoch sollte ich mir etwas Zeit geben. "Gut Ding braucht Weile." Dies zeichnet eine gute Künstlerin, einen guten Künstler, besser gesagt, einen erfolgreichen Menschen aus.

"Immer wieder finden wir uns in Situationen wieder, in denen wir im Grunde genommen nicht sein möchten. Es wird immer wieder etwas im Leben geben, das wir widerwillig machen müssen. Egal, ob es nun ein Gegenstand in der Schule, eine Vorlesung auf der Universität oder eine Tätigkeit im Beruf ist." Vielleicht sollte man jeder Situation eine Chance geben, vielleicht hat jede Schattenseite auch etwas Positives an sich? Wo Schatten ist, befindet sich zwangsläufig auch Licht - und umgekehrt.

"Mal wieder wäre ein Anruf bei einem Autor nötig, denn ich weiß nicht, wie solche Künstler ihre Rahmenhandlungen schreiben können." Eine Autorin, einen Autor werde ich nie brauche, genauso wie ich nie jemanden im Leben brauchen werde, der mich auf den richtigen Pfad bringt. Jeder ist seines eigen Glückes Schmied, mit Ruhe, Geduld und klarem Verstand, wird man sich seinen Weg erfolgreich durchs Leben kämpfen, auch, wenn es manchmal schwer fallen sollte, das Licht, am Ende des Horizonts nicht zu sehen ist. Die Hoffnung ist es, die uns die Kraft gibt, das Leben zu meistern. Stirbt sie irgendwann, so sterben auch wir.
 
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