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Liebe Evette

Tosh

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18 Januar 2010
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82
Ort
Frankfurt/Main
Liebe Evette,

Liebe Evette,

so schaffe ich es nach mir unbekannt langer Zeit wieder an dich zu schreiben und fühle bereits bei den ersten Worten dieses Briefes wie wohl es mir tut. Ich genieße das Gefühl, wie sich Erinnerungen an vergangene Zeit in meinem Kopf breit machen. Ich denke an jene lange Abende zurück, die wir zusammen verbracht haben. Wie wir mit unseren Weingläsern gemeinsam mit dem Meer anstießen. Wie wir mit unseren Sektkelchen den Bergen zuprosteten. Wie wir den Grappa über die Felder führten und dabei stets in den Himmel blickten und den Moment der vollkommenen Perfektion über uns ergehen ließen. Tief in die Nacht lachten wir, erinnerst du dich? Diskutierten bis in die Morgenstunden und waren trotz verschiedener Meinungen immer wieder bereit für ein weiteres Mal. Wie ich mich stets auf ein Neues darauf freute, waren die Diskussionen noch so hitzig, noch so zermürbend, noch so gehaltvoll.

Doch nicht nur jetzt kreisen meine Gedanken um diese vielen und doch wenigen Momente. Immer wieder riss es mich hier und dort aus meinem Jetzt und es zog mich zurück ins Gestern. Meist geschah dies in Augenblicken in denen ich allem entfliehen wollte. In Augenblicken, in denen ich mich nach dieser unbeschwerten Zeit zurücksehnte und nicht weiter wusste.

Erinnerst du dich daran, wie wir uns ausmalten, wie es sein würde, wenn unsere Haut nicht mehr glatt sein würde und die Hände langsam zittrig? Was wir alles erleben wollten, was alles sehen?
Die Zeit lehrte mich, dass wir vielerlei Dinge vergessen hatten.
Wir dachten nicht an Dinge, die uns mehr prägen würden als jene, die uns prägen sollten. Wir haben nicht daran gedacht, was das Leben für uns tatsächlich parat hält. Welch Schmerzen und Enttäuschungen. Schmerzen, die unsere Hände schneller zittern ließen, Enttäuschungen, die unsere Haut schneller faltig machte. Daran dachten wir nicht.

Ich habe dem Wein entsagt, meide den Sekt und habe den Geschmack nach Grappa verloren. Denn, wie konnte ich glauben, er könne so schmecken wie damals. Dem Wein fehlt das Meer, dem Sekt die Berge und dem Grappa die Felder. Und mir die Zeit der einstigen Zweisamkeit; dem Schlüssel des Geschmacks dieser Dinge.

Auf meine alten Tage hin, befürchte ich, dass ich nunmehr zu schätzen lernen muss, was gewesen war, denn die Zeit für Träume neigt sich dem Ende.

Und so ist es mir doch eine Freude, dass, wenn ich zurück blicke, du vor meinen Augen erscheinst.

In Hoffnung, auf das es dir gut ergeht.

Deine Rosalie
 
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AW: Liebe Evette

Liebe Rosalie,

ich war doch recht verwundert, als ich vor zwei Tagen das chambre betrat und mein Blick auf den beigen, mit einem Stempel der Post auf dem gerade so ausreichend frankierten Umschlag fiel. Ich brauchte nicht lange um in Erfahrung zu bringen, wer mir diesen Brief geschickt hatte. Die Farbe des Umschlags, die verschnörkelten t's in meinem Namen, all das verriet mir den Absender, obwohl keiner zu lesen war.
Beim Lesen deiner Worte musste ich oft an früher denken. Schon damals hatte ich versucht mehr aus dir machen, ich hatte versucht dich etwas aufzuwecken, dir die Welt mit anderen Augen zu zeigen und nicht aus denen deiner alten und spießigen Eltern. Ich hatte versucht dein Leben interessanter zu gestalten und dein inneres Feuer zu schüren und zum lodern zu bringen. Doch was ist daraus geworden? Ein beiger Umschlag.

Beige? Wieso nur beige? Violett, türkies, irgendetwas exotisches hättest du wählen können, doch du hast dich für die Farbe entschieden, mit der ich über kurz oder lang dein gesamtes Wesen beschreiben könnte - bieder, vertrocknet, gedämpft, kurz: beige.
Ich bitte dich Rosalie, wie kannst du unsere Diskussionen von früher nur gut finden, wenn sie scheinbar nichts bewirkt haben? Den Mund fusselig geredet habe ich mir, größte Bemühungen in dich investiert. Ich habe dich überall mit hin geschleppt, habe wertvolle Kontakte einfrieren lassen, ich habe dich sogar mit auf den Catwalk genommen und was erhalte ich jetzt nach vielen Jahren zum Dank? Einen beigen Umschlag.

Die Tage in den Bergen und die Nächte auf den Feldern waren doch stets nur dazu da um eine Rosalie zu wecken, die tief gefangen in dem Körper des Mädchens war, mit der ich jahrelang meine Zeit verbracht hatte. Noch nicht einmal die Zeit am Meer schien etwas geändert zu haben. Deine trockene Fassade hielt meinen Worten und Bemühungen wie ein Fels in der Brandung stand. Traurig aber wahr.

Du hast dich immer nach der Einsam-, bestenfalls nach der Zweisamkeit gesehnt. Sonst hättest du die vielen wilden Nächte in den schillernden Innenstädten von Paris, London, Madrid erwähnt. Die Nächte in denen wir unter Menschen waren, die Sorgen vor den Türen der Bars und Hotelzimmer ließen und sie erst wieder mitnahmen, als die Nachwirkungen des vielen Champagners ihnen Platz machten. Du hättest unsere unzähligen Reisen und Begegnungen mit den Machern und Schöpfern dieser Welt erwähnt, unsere Abendessen in den besten Restaurants Frankreich, die Nächte in den besten Hotels Italiens oder gar die aufregenden Erlebnisse an den Stränden Spaniens.

Deine Worte mögen zwar blumig und warm klingen, stehen jedoch geschrieben auf beigen und kalten Papier. Bitte Rosalie, zeig mir, dass meine Arbeit nicht umsonst war. Erinnere dich zurück an wirklich schönen Dinge von damals und belehre mich eines Besseren, damit ich meine geschriebenen Worte vergessen kann. Die zwei Flaschen des guten Weins, die ich zum Kampf gegen meine Enttäuschung trinken musste, vergesse ich jedenfalls nicht.

Evette.
 
AW: Liebe Evette

Liebste Evette,

ich weiß um deine Bemühungen um mich. Deine Kraft und Stärke, die du in mich investiert hast. Mich zu etwas zu machen, was ich wohl nie war und nie werden konnte. Ganz gleich, wenn die Welt voller Farben ist. Voll von leuchtendem Rot, Blau oder Grün, so wird man mich nie mit etwas derartigem in Verbindung bringen können, Evette.
Weder wurde ich in Paris violett, noch in New York türkis. Ich kam aus jeder Veranstaltung, in die du mich führtest in jener Farbe wieder hinaus, in der ich sie betreten hatte.
Diese Welten waren nichts für mich.
Ich hatte es einst geglaubt und dich bewundert um die Vielfältigkeit deines Lebens. Das ständig Neue. Das Unerwartete. Doch wann immer ich an deiner Seite in Neues und Unerwartetes ging, bemerkte ich, wie fremd es mir doch war. Es wollte mich nicht bemerken. Zu Unscheinbar war ich, dass mich diese Welt einfach nicht packen wollte. Ich verblasste stets aufs Neue neben einer farbenfrohen Gestalt, wie du es warst, Evette. Und noch sicher bist.
Das Kleid, welches dich zierte und mir übergeworfen hattest, trug ich solange ich musste, doch es kratzte und war nie geschmeidig. Und als die Zeit vorüber war gab ich es dir immer wieder zurück. Und war nie traurig darum.

So bin ich gerne beige. Cremefarben. Eierschal. Blass.
Denn darin fühle ich mich.

Genau wie auch dieses Papier wieder. Ich kaufte es an dem Tag, als unsere Wege sich trennten. In dem Versprechen, dass ich dir schreiben würde. Nicht jeden Tag, aber gewiss jeden Monat, ganz sicher jedes Jahr.
Nichts anderes konnte in Frage kommen. So muss ich meinen Geist von der Schuld befreien, dass ich mir mein gegebenes Versprechen nicht halten konnte und schreibe daher nur dir, nur auf diesem Papier.
Ich möchte, dass es leer wird. Das nichts mehr übrig ist davon. Es sinnvoll gebraucht. Die erste und auch die letzte Seite eben dir gewidmet ist, auch wenn dir die Farbe ganz und gar missfällt, so ist es doch das, was dich an mich erinnern wird. Kein Türkis, kein Orange oder Lavendel. Eben beige.
Und wenn ich die letzte Seite aufgebraucht habe, in dem ich dir damit schrieb, so weiß ich, dass ich nichts Unabgeschlossenes zurück gelassen habe auf dieser Welt. Nichts, was mir derart wichtig erscheint, wie dieses.

Doch sei gewiss, dass es mir nicht darum geht, irgendwelches Papier zu verbrauchen. Es liegen mir die Worte am Herzen, die ich an dich sende und auch die, die ich zurückerhalte. Und sind sie noch so scharf, so weiß ich, dass du es gut meinst. Wie schon immer du es tatest.

Obgleich deine Erinnerungen an mich beige sein mögen, so habe ich dennoch Farben um mich herum. Blumen, Evette. Der Garten blüht in derartig vielen Farben, dass sie kaum zählbar sind. Jeden Tag blicke ich hinaus und erfreue mich an deren Farben. Zwar bin ich nicht wie sie, doch bin ich davon umringt. Wie auch damals, als wir kaum zu trennen waren.

Leben war immer um mich herum.
Auch wenn du sicher denkst, es fehle in mir selbst, so genieße ich es dennoch, wenn es mich umgibt. Wenn der Wind die Blumen wiegt oder ich das Meer rauschen höre. Sogar ein Sturm erfreut mich nun. Sogar ein Blitz, ein Donnerschlag. Selbst wenn ich früher zitterte vor Angst und Erfurcht. Heute ist es anders. Ich schließe meine Augen und lasse mich davon erfüllen. Ich spüre die Kraft und bekomme auf meine alten Tage noch eine Gänsehaut.
Lange hatte ich geglaubt, dass es so etwas nicht mehr für mich geben kann und doch fühle ich genau dann, dass doch ein wenig Leben auch in mir zu sein scheint.
Ein kleiner restlicher Funken beiges Leben.

Deine Rosalie
 
AW: Liebe Evette

Liebe Rosalie,

wieder einmal hast du es geschafft mich zum Staunen zu bringen und wieder einmal habe ich mir mehrere Tage Zeit gelassen dir zu antworten. Ich habe sogar überlegt dir gar keine Antwort zu schicken. Manchmal habe ich weder die Zeit, noch die nötige Geduld für solch altmodischen Dinge, wie eben das Briefe schreiben. Mir fehlten immer wieder die richtigen Worte um meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Falsch gewählte Worte können manchmal Gutes, meist Schlimmes bewirken.

Beim Lesen deines Briefes kreisten meine Gedanken auch mal wieder in den Zeiten von damals. Ich musste an die vielen gemeinsamen Stunden, die wir mit Sekt, Champagner in allerlei Gesellschaft der höheren Schichten verbrachten. Ich lachte viel, du warst meist nur am Schmunzeln, ich dachte an ein weiteres Glas, du an den Heimweg. Ich hatte immer das Gefühl, dass du unseren abendlichen Streifzügen durch die bessere Welt die trostlose Einsamkeit mit einem trockenen Glas Wein und einem mindestens genauso trocken geschriebenen Buch von einem dieser, damals zumindest, modernen Kitsch-Autoren vorziehen würdest. Scheinbar hatte ich Recht. Ich wusste es immer, doch mir war es egal. Deine Anwesenheit ließ die Aufmerksamkeit der Reichen auf die Schöne, auf mich fallen. Manch edler Freier hätte mich nicht beachtet wenn du nicht gewesen wärst. Ich wäre ein Nichts gewesen, eine von vielen. Mit dir als direkten Vergleich wurde mein Glanz noch klarer, meine Aura größer und meine Schönheit unwiderstehlich. Dafür danke ich dir.

Mittlerweile brauche ich deine Hilfe nicht mehr. Ich brauche niemanden, der sich in meinem Schatten aufhält und an meiner Gunst nagt wie eine Ratte an einem Stück Käse. Ich habe es zu etwas gebracht. Jeder kennt mich, ich brauche niemanden zu kennen. Meine Worte ändern Meinungen und beeinflussen Gedanken. Sie öffnen Türen und schließen andere. Sie geben Richtungen vor. Allein deswegen habe ich mir jetzt die Zeit genommen dieses hier niederzuschreiben. Ich weiß, du magst Briefe, also sollst du auch einen bekommen. Auch wenn ich es dir vielleicht nicht zeige, in meinem tiefen Inneren bin ich dir wirklich sehr dankbar. Du hast mir mit deinem Beispiel an meiner Seite immer wieder gezeigt was für ein Mensch ich nicht sein möchte. Du hast mir mit deiner Art und Weise ein Leben vorgelebt, vor dem ich mich immer scheute. Ich wollte ein anderes Leben, ich wollte mein jetziges Leben. Und ich bekam es. Danke Rosalie. Das nächste Glas trinke ich auf dich.

Deine Evette
 
AW: Liebe Evette

Liebe Evette,

ein wenig Zeit ist vergangen seit dem wir uns das letzte Mal geschrieben haben. Und ich habe mich gefragt, was ich deinen Worten entnehmen kann. Hat jene Evette mir geschrieben, die ich damals kannte? Oder jene, die es nunmehr gibt? Oder gar das Glas, in Evettes Hand?
Vielleicht sogar ein Gemisch aus Allem. Dies erscheint mir sogar am Wahrscheinlichsten, liebste Evette.

Und dennoch – wie immer – freue ich mich, wenn du mir schreibst. Mir antwortest. Es hat etwas, was die alte Verbindung wieder aufkeimen lässt, die wir einst hatten. Es erfreut mich von dir zu lesen, deiner Schrift zu folgen, Schwung für Schwung und Punkte für Punkt. Es gibt mir Nähe, die mir bisweilen abhanden gekommen ist. Nähe von jener Person, die mir, wenn ich zurück blicke, doch am liebsten war und noch immer ist.
Selbst der jetzige leichte Hauch vom Geplänkel früherer Zeit gibt mir Kraft und Stärke zurück. Kraft, die ich wie kaum sonst in diesen Tagen gut gebrauchen kann. Es zaubert Zufriedenheit auf mein Gesicht.

Die letzten Wochen waren recht beschwerlich für mich. Mir fehlte die Kraft zu lachen, die Kraft zu gehen, die Kraft zu schreiben. All meine Konzentration bestand darin, nicht auch die Kraft zum Atmen zu verlieren. So hatte ich doch immerhin noch eine Aufgabe – dir zu schreiben. Dies wollte und konnte ich niemals unerledigt lassen, jetzt wo wir uns in so regem Austausch befinden.
Doch es geht wieder bergauf mit mir.
Ich gehe oft hinaus. Genieße die Sonne, die Luft, sogar den Regen. Wenn ich unter dem Dach der Veranda stehe und zusehe, wie er die Welt nässt, die Luft wäscht und alles abkühlt.
Sogar das Essen schmeckt wieder und ist nicht länger eine unumgängliche Notwendigkeit mehr.

Mehr und mehr weiß man Dinge zu schätzen, wenn sie einem für eine Weile besonders fern waren.
So wie du.

Und vielleicht – wenn du es willst – könnten wir uns irgendwann einmal wieder sehen. Und dann gemeinsam hier sitzen und in die Ferne schauen. Gemeinsam trinken, gemeinsam essen. Gemeinsam diskutieren und jene Gespräche von früher führen.

Ich schaue mit Freuden auf diese Zukunft, Evette und freue mich auf dich. Über alle Maßen!

Deine Rosalie
 
AW: Liebe Evette

Liebste Rosalie,

du überrascht mich immer wieder. Das konntest du schon damals gut und ich hatte es damals gehasst muss ich zugeben, aber mittlerweile scheint es wohl einer deiner, wenn auch unangenehmen, Eigenschaften zu sein, mich zu überraschen. Wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, dann hast du daran auch festgehalten. Es gab kein Schwanken, es gab kein Zögern. Wenn du es so wolltest, dann sollte es auch so geschehen. Leider blieb diese Gabe und diese Kraft auch in deinem Kopf und setzte sich nie wirklich in Taten um. Anders als jetzt und nun halte ich diesen Brief von dir in der Hand.

Nach deinem ersten Brief hätte ich diesen am liebsten zerknüllt, zerissen, verbrannt, wie auch immer. Doch ich tat es nicht. Ich legte ihn in eine Schublade und schrieb dir eine Antwort. Manchmal hasse ich mich dafür, dass ich geantwortet habe, doch ich glaube ich hätte sonst nicht ruhig schlafen können. Mir wären Nachts wieder die Bilder von damals in den Kopf geschossen, dein Bild und ich wäre wieder schweißnass aufgewacht und hätte meine gute Bettwäsche, aus Seide, ruiniert. Das wollte ich dann auch nicht, immerhin kostete sie mich die Hälfte der letzten Gage.

Die andere Hälfte ging direkt an meinen Weinhändler und so habe ich mir einen hervorragenden Vorrat an Wein und Champagner angelegt. Falsch! Ich hatte einen Vorrat. Seit deinem ersten Brief ist dieser Vorrat stetig bis auf diese letzte Flasche hier geschrumpft. Und das nur, weil ich eine Schublade habe. Eine Schublade mit deinen Briefen von heute, von damals. Mit Bildern, Fotos, Erinnerungen. Viele Erinnerungen an dich, an uns an damals.
Und genau diese Schuhblade öffne ich seit deinem ersten Brief mehrmals am Tag und öfters auch in der Nacht. Ich habe mir schon ein Schloss gekauft, doch es lässt sich nicht schließen.

Ohne meinen Freund den guten Don Perignon könnte ich Nachts nicht mehr schlafen. Du bist wieder in mein Leben getreten. Du bist wieder ein Teil von mir. Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen oder dich hassen soll.

Evette
 
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AW: Liebe Evette

Liebe Mrs Warren,

mein Name ist Schwester Sophie.
Ich arbeite im nahegelegenen Hospiz und betreue Rosalie seit einiger Zeit.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Rosalie gestern früh gestorben ist.

Wie jeden Mittag brachte ich ihr unter anderem die Post und frische Blumen.
Ich fand Rosalie leblos in ihrem Sessel auf.
Ihr Gesicht wirkte zufrieden. Daher dürfen wir glauben, dass sie friedlich und ohne zu leiden von uns gegangen ist.

In tiefer Anteilnahme
Schwester Sophie


PS: Ich schreibe an Sie, weil ich auf dem kleinen Beistelltisch Ihren Brief letzter Woche fand.
Und daneben ein rosafarbenes Blatt Papier mit den Worten: "Liebe Evette,".


Ende
 
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