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Elena, warum?

Zoe

1.000er-Club
Registriert
1 August 2004
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2.214
Ort
in der Hölle
"Hey, Elena." Langsam setze ich mich auf den weißen Stuhl gegenüber meiner Freundin. "Deine Mutter hat mir gesagt wo du bist."
Eine Weile sagt keiner was, dann fange ich einfach an zu reden.

"Gestern hat mich der Christian angesprochen..." erzähle ich und ein Lächeln huscht über mein Gesicht. "Nichts besonderes, er hat mich...gegrüßt. und angelächelt. Er hat ein so süßes Lächeln, aber das weißt du ja schon."
Ich werfe ihr einen Seitenblick zu. "Du warst ja damals mit ihm zusammen, weiß du noch? Natürlich weißt du es. Du warst zusammen mit ihm in der ersten Klasse, aber du bist sitzen geblieben. Ich glaube nicht, dass es deswegen aus war. Er ist heute noch in dich verliebt, aber du willst nichts von ihm. Wegen mir?"

Nachdenklich kaue ich an meiner Unterlippe, und denke, was ich vor ihr nicht aussprechen will. Wahrscheinlich hat er mich nur wegen ihr angesprochen...
Schwachsinn! Ich schüttle den Kopf energisch um den Gedanken abzuschütteln.

"In diese Klasse bin ich dann gekommen..." versuche ich dann wieder von diesem Thema abzulenken.
"Am Anfang mochte ich dich nicht, und du mich auch nicht. Ich hab mir gedacht, weil du mit keinem geredet hast und so, dass du arrogant bist und uns für unreif hältst.
Und du hast mir einmal erzählt, dass du mich für so eine gehalten hast, die immer kichert und Blödsinn macht, weißt du noch?
Aber ich glaube es ist doch so..."

Ich muss schmunzeln. "Und dann war die Zeit, wo mich alle hinter meinem Rücken ausgerichtet haben. Und du hast mich verteidigt. Warum eigentlich? Wir haben uns noch gar nicht so gut gekannt, aber du hast den anderen gesagt dass ich eine ganz liebe bin und sie mir ins Gesicht sagen sollen dass sie ein Problem mit mir haben.
Damals warst du doch sehr beliebt. Und dann, haben sie dich fallenlassen."

Kopfschüttelnd blicke ich aus dem Fenster, wo der Wind die Schneeflocken durch die kalte Luft treibt. Automatisch ziehe ich den Reißverschluss meiner Weste ganz nach oben und verschränke die Arme.
"Alle wollten in die beliebten - Clique, und du hast den Platz dort einfach so wegen mir aufs Spiel gesetzt! Irgendwas muss davor gewesen sein, aber das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls haben wir uns ab dem Zeitpunkt in der Schule zusammengesetzt..."
 
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klingt schon spannend, aber du musst schnell weiterschreiben weil ich wissen möchte warum Elena denn nichts sagt :D
 
Und hier der zweite und letzte Teil dieser FF. Ich hoffe, sie hat euch gefallen...

______________________
Ich werfe wieder einen Blick auf das Kettchen und muss lächeln.
"Das hast du mir zum Geburtstag geschenkt, so ziemlich in der ersten Zeit. Mit einem Brief, dass wir uns nie aus den Augen verlieren mögen."
Mein Blick streift über ihr hübsches Gesicht. "Und das haben wir auch nicht."

"Mit der Zeit haben wir uns immer mehr kennen gelernt, und doch, warst und bleibst du mir immer ein Rätsel. Wir haben nicht oft über deine Familie gesprochen. Zufällig? Oder wolltest du dem Thema absichtlich ausweichen?
Insgeheim hab ich mich immer gefragt, was uns zusammenhält. Wir sind so verschieden, obwohl ich das Gefühl habe, dass wir immer seelenverwandt waren." Gedankenverloren spiele ich mit dem silbernen Kettchen.

"Doch dann wurde irgendwie alles anders. Du wurdest älter, ich blieb ein Kind. Du bist mit Jungen augegangen, hast die Schule geschwänzt. Ich dachte das wäre einer dieser schweren Schläge, den jede Freundschaft durchmachen muss. Aber das war es nicht. Vielleicht, weil unsere Freundschaft besonders war. Wir waren die besten Freundinnen und jeder sah uns als dies, doch in zwei Jahren Freundschaft war ich kein einziges Mal bei dir zu Hause oder du bei mir. Und wir wussten, dass es gut war."

Ich rede einfach, ohne über den Inhalt nachzudenken. Ich überlasse das denken meinem Mund, und dieser kann sich genauso gut an alles erinnern wie mein Kopf.
"Denn du hättest dich bei mir doch nur gelangweilt, und ich mich bei dir. Ich erinnere mich auch noch, dass du mir alles erzählt hast, und keine Kleinigkeit ausgelassen hast. Nun sogar über deine Familie... Die Trennung deiner Eltern, dass dein Vater den ganzen Tag weg war... Dass du mit einer Freundin alleine nach Italien gefahren bist, und dort diesen Typen kennen gelernt hast. Du hast mir erzählt, du hättest mit ihm geschlafen.

Und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Herrgott, Elena, du warst vierzehn!"
Rufe ich ihr entgegen und ärgere mich noch immer darüber.
"Du hast dich später oft mit ihm getroffen, da er nicht so weit weg wohnt. Und er war mit deiner Freundin zusammen. Du bist zu mir gekommen, und hast dich ausgeheult. Aber ich konnte dir nicht helfen, ich hatte dir von anfang an gesagt dass dich dieser Typ nur ausnutzt."

Seufzend schüttle ich den Kopf. "Wieso hast du nur nie begriffen, dass dich fast alle Typen ausnutzen? Hast du gedacht, wenn dich jemand in der Stadt im Vorbeigehen anspricht ist er wirklich verliebt in dich?! Aber ich denke, du hast mir nicht geglaubt, weil ich ein bisschen neidisch war. Natürlich war ich das, denn mich hat nie jemand angesprochen! Aber hast du mir denn gar nicht mehr vertraut?

Du warst doch auch manchmal neidisch auf mich, dass ich so gute Noten schreibe und du nur 4, 5 und so etwas. Doch es hat keinen gewundert, und du kannst auch nicht erwarten, dafür belohnt zu werden, dass du fast immer gefehlt hast!

Irgendwann, als du mir wieder von deinen Abenteuern erzählt hast, hab ich mich dann beschwert. Dass ich es so schwer hatte, dich als Freundin zu haben, dass, wenn du neben mir warst, alle mich vergaßen, nur um dich herumtanzten. Dass es einfach unfair war.
Ich werde deine Antwort nie vergessen.

Du hast mit Tränen in den Augen gemeint, dass du dein scheiß Leben jederzeit mit meinem tauschen würdest und dass das einzig ungerechte sei, dass ich mich anmaße und dir sage dass irgendetwas unfair ist.

Ich hatte ja keine Ahnung.

Schließlich bin ich noch einmal dazu gekommen, dich zu besuchen. Es sind mehrere Leute gekommen, haben sich mit deinen Geschwistern angetrunken und in deinem Zimmer dann übergeben.
Ich glaube, du wolltest mich nie einladen, und wenn, dann dieses eine Mal nur um mir einen Durchblick zu verschaffen.

Ich glaube, ich habe es begriffen."

Eine Träne fällt in meine Handflächen und bleibt an der Kette hängen. Ich sehe auf meine Uhr, und Elena dann noch einmal an.

"Ich muss dann gehen. Ich wollte dich ein letztes Mal um Verzeihung bitten."

Dann stand ich auf und legte Elena das Kettchen in eine ihrer blassen Hände.
Als ich die Tür öffnete, fing die Kapelle zu spielen an. Ich stellte mich zu den anderen und wartete, dass sie ihren Sarg hinaustrugen.
 
Am Anfang hab ich gedacht, Elena hätte vielleicht einen Schlaganfall oder so was gehabt, aber als ich gelesen habe, dass sie tod ist, war ich sehr berührt.
Die Geschichte ist echt gut geschrieben und sehr traurig.
 
wahnsinnig gute geschichte
*schnief* buh wieso muss ich nebenbei auch noch des lied hören ;)

das sie tod war war mir ziemlich früh klar :)D bin eben pessimist ;)) aber in der mitte hätte ich dann wieder was anderes gesagt...komplizierte geschichte :lol:
aber:
genial geschrieben!

glg
Sandra
 
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Mann, also die Story nimmt einen richtig mit. Ich muss zugeben ich habs erst zum schluss kapiert dass sie tot war...
Aber der Inhalt und das ganze rund herum ist wirklich gut!
 
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