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1x11 "Die Macht des Todes"

Elenia

...sunshine...
Registriert
14 Januar 2003
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(c) by Neo

Die Balance, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, welches seit einiger Zeit für die Seite des Lichts ausgeschlagen hat, wird nun empfindlich gestört; die Charmed Ones, die Mächtigen Drei, die stärksten Verfechter des Guten wechseln auf die Seite der Finsternis und bilden eine Allianz, die der Triade gleichkommt. Nun versuchen sie absolute Macht und Herrschaft zu erringen; nur ihre Halbschwester kann sich ihnen in den Weg stellen und versuchen, die Flut des Bösen einzudämmen.



Episode 1x11 - Die Macht des Todes

Trotz des sternenklaren Himmels konnte Laden auf keine anderen Gedanken kommen. Immer wieder sah er das Szenario vor sich, das ihm und Paige in jener Nacht widerfahren war. Einen Unschuldigen hatten die beiden verloren und nur wegen dieses dummen Amulettes. Hatte es überhaupt irgendeinen Wert? Hatte dieser Kampf einen Sinn gehabt?
Laden hatte sich zuvor nie Fragen über den Sinn von Kämpfen gemacht. Bisher war er immer nur darauf ausgewesen, Dämonen zu töten, doch konnte er einen solchen Verlust wie den letzten verkraften? War es wirklich richtig, jetzt Skrupel zu empfinden?
Seufzend lehnte sich Laden in den Stuhl zurück, welchen er im Garten aufgestellt hatte. Der Rollkragenpullover, den er trug, spendete ihm die Wärme, die er brauchte, um diese kalte Nacht zu überstehen. In Ladens rechter Hand befand sich das Amulette, welches der Hexe entwendet worden war und nun ihm gehörte. Aber Warum? Weil Paige wirklich keine Lust hatte, ihn immer und immer wieder vor Dämonen zu beschützen? War er nun auch ein Teil der magischen Welt geworden, oder war er immer noch ein hilfloser und gegen Dämonen eigentlich machtloser Mensch?
Erneut entfuhr dem Mann ein Seufzen und sein Blick richtete sich von dem glänzenden Amulett wieder auf zu den Sternen, welche ein ähnliches Lichtspiel boten, wie es das Amulett tat. Verträumt beobachtete er die Sterne, wie sie abwechselnd schwach aufleuchteten, doch dann sofort wieder verblassten. Sternschnuppen waren schon eine Seltenheit, doch diese Nacht hatte es in sich. Eine nach der anderen fiel vom klaren Himmel herab.
Inzwischen war es gegen 2 Uhr nachts und Laden saß immer noch, ohne Schlaf, im Garten und sammelte seine Gedanken und seine Vorstellungen vom Hexendasein und dem Kampf gegen die Dämonen. Paige war schon vor einigen Stunden ins Bett gegangen, nachdem die beiden sich wieder in einen Streit verflochten hatten, welcher Laden dieses Mal jedoch kalt ließ.

Doch auch Paige lag wach. Der Streit hatte sie getroffen. Als unfähige Hexe dargestellt zu werden war nicht die feine Art auf einander zu zugehen. In Gedanken versunken rollte sie sich von Seite zu Seite und konnte nicht einschlafen. Immer wieder fing sie an, sich Gedanken über Laden zu machen. War es das wert, sich immer wieder mit ihm zu streiten? Es ging doch immer nur darum, dass sie so verschieden waren, doch ist das nicht normal? Kopfschüttelnd schloss Paige erneut ihre Augen und versuchte abermals einzuschlafen, doch wieder schaffte sie es nicht, sodass die Hexe sich letztendlich dazu entschloss aufzustehen und sich einen Tee zu machen. Nachdem sie mühsam die Decke beiseite geschoben hatte und in ihren Mantel geschlüpft war, trat sie mit schnellen, jedoch leisen Schritten aus ihrem Zimmer, warf behutsam einige Blicke um sich und hielt nach Laden Ausschau.
Im unteren Geschoss brannte noch Licht. Skeptisch hob Paige eine Augenbraue an und folgte der Treppe bis hinunter zur Eingangshalle, von wo aus sie nach draußen in den Garten schauen konnte. Nicht lange brauchte Paige, bis sie Laden erkannt hatte und auch das sanfte Glitzern des Amulettes realisiert hatte. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen verschränkte Paige ihre Arme vor der Brust und trat aus dem Haus hinaus in den Garten.
Vorerst herrschte eine Stille, in der beide die sternenklare Nacht genossen, doch nicht lange hielt Paige es aus, ohne Laden anzusprechen.
„Na, kann da jemand nicht schlafen?“
Als die ersten Worte aus Paiges Mund ertönten zuckte Laden innerlich zusammen. Sein Blick schweifte umher und wenige Sekunden später hatte er die Person, der er die Stimme zuordnen konnte, gefunden. Leicht nickend wandte er sich jedoch wieder von ihr ab und richtete seinen Blick auf das Amulette.
„Paige...“, begann er, doch dann stoppte Laden sofort wieder und strich sich sachte über seinen Oberarm, bevor er beschämt seinen Blick zu Boden richtete. „Es tut mir leid.“
Die junge Hexe trat nun wenige Schritte auf den Mann zu, sodass sie im Endeffekt direkt neben ihm stand. Durch die Kälte wandelte sich jeder Atemzug der beiden in eine durchsichtige Wolke um, welche Paige vorerst nachdenklich betrachtete, doch dann, bevor Laden weitersprechen konnte, sachte mit der Hand durch die Luft schwenkte.
„Schon gut“, brachte sie verständnisvoll hervor und fuhr sich langsam durch ihr Haar, um es darauf zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden.
„Macht mich dieses Amulett jetzt auch zu einem magischen Wesen?“
Paige blickte etwas irritiert zu dem jungen Mann herunter. Was sollte sie auf diese Frage antworten? Wenn sie ehrlich war, wusste sie es selber nicht, das sie nicht viel länger eine Hexe war, als sie ihn kannte und dementsprechend war nun auch der Wissensstand der Hexe.
„Ich weiß es nicht...“, ertönte es mit zittriger und schwacher Stimme, die jedoch einen besorgten Klang in sich trug.
Bevor Laden jedoch etwas erwidern konnte, hörte man es im Haus poltern und krachen. Die beiden schreckten sofort auf und Paige verdrehte, als sie den Schock überwunden hatte, genervt die Augen. „Hast du immer noch keinen Weg gefunden, dieses Ding zu verbannen?“
Paiges Blick richtete sich zu Laden. Dieser Satz wäre jetzt wieder ein Ansporn für einen kleinen Streit gewesen, doch gab Paige diesmal nach, da sie zu müde war, um sich über diesen doch sehr geistreichen Kommentar aufzuregen.
„Na ja, die Bücher die ich gefunden habe sind dick und das, was ich bis jetzt gelesen hat, konnte mir nicht wirklich weiterhelfen. Vielleicht sollte ich ihn einfach Mal in einen Gegenstand bannen“, tat Paige ihre Gedanken kund und trat mit langsamen Schritten wieder auf das Haus zu. Laden folgte ihr ohne Worte und als beide schließlich wieder im Haus waren, schauten sich beide skeptisch an und musterten dann die Umgebung.

Die knisternden Fackeln, welche die verzweigten Gänge der Unterwelt sachte erhellten, führten einen langen Gang entlang, der in einem größeren Raum, welcher einer Höhle ähnelte, endete.
Piper und Prue hatten sich in der Zwischenzeit beruhigt und aufgehört die Schuld von Phoebes Verschwinden auf die jeweils andere zu schieben. Vorwurfsvoll beschwörten sie einen Dämon nach dem anderen und fragten diese dann nach dem Aufenthaltsort von Phoebe aus, doch keiner gab ihnen eine konkrete Auskunft, sodass die Dämonen nach und nach ihr Leben ließen.
„Was soll denn der Mist? Haben die vergessen, wer wir sind?“, keifte Prue ihre Schwester an, als diese gerade einen weiteren Dämon vernichtet hatte. Schulterzuckend erwiderte Piper Prues Zorn und schüttelte nur den Kopf, um sich wieder wichtigeren Dingen zu widmen. Wieso mussten sie Phoebes Aufenthaltsort denn erfragen? Sie kannten doch auch noch andere Methoden, denn immerhin waren sie mal Hexen.
Piper warf einen suchend Blick durch die Höhle und fasste sich bedenklich ans Kinn.
„Prue, wir sind nicht alleine“, sagte sie, als sie starr an die Wand blickte und ihre Hand in diese Richtung schwenken ließ. Nun wandte die älteste Schwester ihren Blick zu der Stelle, doch konnte nichts erkennen.
„Was meinst du?“, begann sie im flüsternden Ton und fixierte die Stelle an der Wand.
„Wirst du gleich sehen.“ Gesagt, getan. Mit einer lockeren Handbewegung wurde die Stelle an der Wand mit einer Eisschicht überzogen.
„Wah, was sollte das?“, fauchte Cole sie an, als Piper dabei war seinen Oberarm einzufrieren. Mit einem kurzen Blickaustausch mit Prue trat die jüngere der beiden an Cole heran.
„Wo ist sie?“, fragte Cole mit bestimmender Stimme, während er sich vor den Schwestern aufbaute und sich suchend nach Phoebe umsah.
„Wer? Phoebe? Ich wüsste nicht, was dich das angeht?“, sagte Prue mit kalter und ernster Stimme, bevor sie ihre Hand hob und in dieser eine Athame erschien, welche sich mit einer hohen Geschwindigkeit ihren Weg zu dem Dämon bahnte, der jedoch hinter die beiden Schwestern schimmerte und beide mit zwei Energiebällen zu Boden warf. Prue und Piper landeten unsanft auf dem staubigen und harten Untergrund der Unterwelt. Kurz tauschten die beiden wieder Blicke aus und sprangen wieder auf, sodass sie sich vor dem Dämon aufrichten konnten, um diesem ihre Macht zu beweisen.
Mit einer ebenso lockeren Handbewegung, wie Piper sie eben tat, schwenkte nun auch Prues Hand durch die Luft und Cole wurde von einem Feuerball, dessen Knistern man schon vor der Entstehung vernehmen konnte, an der rechten Schulter getroffen. Mit einem Schmerzensschrei schrie er den beiden zu: „Ich will nur zu Phoebe!“
Wieder tauschten die Schwestern Blicke aus und mit angespannten und gespreizten Fingern deutete Piper auf den Dämon, welcher Augenblicke später komplett von einer dichten Eisschicht eingehüllt war.
„Er denkt, wir wüssten es...“
„....also sollten wir das auch nutzen“, beendete Piper den Satz, den Prue zuvor begonnen hatte und beide brachen in ein diabolisches Gelächter aus.
Mit einer schnellen Handbewegung wurde die Eisschicht, die über Cole lag, wieder aufgelöst und mit durchdringender Stimme begann Piper Cole zu erklären, dass er Phoebe suchen sollte, wenn er sie haben wollte, doch würden sie ihm nicht sagen, wo sie sich befand.
Nach einigen Minuten, in denen Piper ihrer Redekunst freien Lauf lies, konnte sie Cole von der Wahrhaftigkeit ihres Vorschlages überzeugen und so schnell wie Cole aufgetaucht war, verschwand er auch schon wieder.
 
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Zur selben Zeit, in der die beiden Schwestern einen Packt mit Cole abgeschlossen hatten, versammelte sich die Allianz. Nur schwach wurde der Raum, in dem ein kleiner Lavasee war, von Fackeln beleuchtet. Die höchsten Mitglieder der Allianz waren an den Spitzen eines Pentagramms versammelt und in schwarze Roben gehüllt. Keiner sprach ein Wort. Nacheinander begannen die Mitglieder die Hände in die Höhe zu heben und ein leichtes Schimmern an diesen empor gehobenen Händen bestätigte einen mächtigen Zauber. Unverständlich begann die Allianz einen lateinischen Zauber zu murmeln und schon begann die Lava unter ihnen zu brodeln und nur wenige Augenblicke später schoss eine Säule aus dieser heißen Flüssigkeit an die Decke und verharrte in dieser Position. Nachdem dann die Hände wieder herab gesunken waren, versteinerte die Säule und sprengte sich selbst in tausend kleine Stückchen, die im einem enormen, fast gefährlichen Tempo durch die Höhle schossen. Auf dem nun versteinerten See, der in Mitten des Raumes war, stand nun nur noch eine junge Frau mit zerfetzter Kleidung, sodass Brust und Unterleib gerade noch bedeckt waren. Ihre ebenholzgleichen Haare fielen glatt auf ihre Schultern und bedeckten auch ihr von Schatten verstecktes Gesicht. Röchelnd kniete sie dort, wo zuvor noch die Säule stand. Mit einer Hand stütze sich die Dämonin auf dem Untergrund ab, mit der andere strich sie sich durch ihr Haar. Kurz erleuchteten die Fackeln den Kopf der Frau, sodass man erkannte, dass ihr ein Gesicht fehlte.

Inzwischen hatten sich Piper und Prue durch einen simplen Spruch unsichtbar gemacht und warteten auf Coles Rückkehr, sodass sie ihn, wenn er Phoebe mitbringen würde, sofort umbringen konnten. Es war nicht zu übersehen, dass Cole etwas für Phoebe empfand und ebenfalls war es offensichtlich, dass Cole Phoebe beeinflussen würde, doch so würde die Macht der Schwestern nur sinken und das durfte keinesfalls passieren.
Gespannt wartete die beiden und hofften, dass ihr Plan aufgehen würde, da sie fest damit rechnete, dass Cole zurück kommen würde.
Als hätte es nicht besser laufen können, begann die Luft an einer Stelle der Höhle zu verschwimmen und Prue und Piper holten direkt aus und warfen ihre zuvor heraufbeschworenen Athamen auf dieses Wesen, welches wohl Cole sein würde.
Mit einem leichten Handschwenker wurden jedoch die beiden Athamen abgewehrt und der Dämon, den die Allianz soeben erschaffen hatte, drehte sich zu den beiden um. Diese, im ersten Moment geschockt von dem Anblick, blieben regungslos stehen und warfen sich nur irritierte Blicke zu, bevor Piper dann auf die glorreiche Idee kam, dieses Wesen einzufrieren. Kaum kam ihr diese Idee in den Sinn, schon erhoben sich ihre Hände mit angespannten Fingern und schon erstarrte der Dämon und wurde von einer Eisschicht überzogen.
„Was soll das denn sein?“ fragte Piper, die noch von dem Zauberspruch, den sie und ihre Schwester benutzt hatten, ziemlich geschwächt war. Kurz schweifte ihr kalter Blick zu der Eisskulptur und dann wieder zu Prue, welche ratlos mit den Schultern zuckte.
„Vielleicht ein Krieger der Allianz, wer weiß“, sprach sie ihren Gedanken aus, doch wurde kurz darauf von einer Druckwelle erfasst und durch die Luft gegen die steinerne Wand befördert. Nachdem Piper zugesehen hatte, wie Prue zu Boden gefallen war, schwenkte ihr Blick hektisch zu dem Dämonen hinüber, welcher sich aus dem Eis befreit und nun auf den Weg zu den beiden gemacht hatte. „Prue?“, fragte Piper mit besorgten Unterton, doch ließ darauf ihre Hand nach vorne in Richtung des Dämons schnellen und schoss einige Energiebälle ab, die auch ihr Ziel trafen, wo Piper es beabsichtigt hatte. Kurz hielt der Dämon inne, fiel auf ihre Knie und begann wieder zu röcheln, was Piper skeptisch blicken ließ.

Am nächsten Morgen erschienen kleine blaue Partikel in der Küche des Manors und kurz darauf materialisierte sich Paige in einem Wirbel aus Orbpartikeln, die zuerst die Konturen Paiges darstellten und darauf mit einem hellen Leuchten den Blick auf die Hexe freigaben.
„So ein Mist“, begann die gerade erst aufgestandene, jedoch schon fertig gestylte Hexe zu fluchen und riss die Türe des Kühlschrankes auf, musterte den Inhalt und schlug diesen dann wieder zu. Seufzend legte sie ihre Hand an die Stirn und schloss ihre Augen. Nachdem sie die kurze Stille genoss öffnete Paige ihre Augen wieder und warf einen nachdenklichen Blick nach draußen. Seitdem Cole verschwunden war hatte sie nichts mehr von ihm gehört, was der jungen Frau größere Sorgen bereitete. Mit langsam Schritten machte sie sich auf den Weg zur Haustüre, schreckte dann jedoch auf, als sie großes Gepolter aus dem Keller hörte.
„Bin ich jetzt noch nicht mal Tagsüber von diesem Ding befreit?“, schrie sie und begann die Treppen in den Keller hinunter zu stampfen, wo sie jedoch keinen Geist vorfand, sondern Laden, der sich einen Spaß daraus gemacht hatte, den Keller in einen Trainingsraum umzuwandeln.
„Darf man fragen, was du hier machst?“, fuhr sie ihn von der Seite an, da sie von Laden wenigstens erwartet hatte, dass er um Erlaubnis fragen würde.
Laden, der den plötzlichen Angriff von Paige nicht erahnt hatte, schaute nur geschockt und ausdruckslos zu dieser rüber. „Ich... aber...“
„Nein, nichts ich aber! Spar dir das! Ich will dir nur sagen, dass du bei mir wohnst und ich nicht bei dir!“, schrie Paige mit lauter und herrischer Stimme, sodass sie Laden doch einschüchterte und er kaum zu Wort kam. Kaum warf Paige jedoch zufällig einen Blick auf die Uhr, erhob sie wieder ihre grelle Stimme. „Du hast Glück, dass ich zur Arbeit muss! Wenn ich wieder da bin, reden wir noch mal!“ Mit diesen Worten wurde Paige, die sowieso schon viel zu spät war, von kleinen blauen Partikeln eingehüllt und orbte davon.
Laden blickte immer noch recht verwirrt und schüttelte nur kurz den Kopf, als er dann mit einem Ruck den Sandsack aufhing und sich geschafft auf eine Matte, die auf dem Boden platziert war, fallen ließ.
Nur wenige Sekunden hatte Laden, um zu verschnaufen. Durch ein gehässiges Gelächter wurde er aus seinen Gedanken gerissen und schreckte auf.
„Was?“, fragte er sich selbst, als sein Blick irritiert durch den Raum schweifte und kurz darauf eine durchsichtige Person an ihm vorbei schwebte. Laden drehte sich schreckhaft um und musterte den Geist. Das Amulett, welches Paige ihm gegeben hatte, trug er um den Hals, um in jeder Situation geschützt zu sein.
Wieder mit einem gehässigen Gelächter drehte sich der Geist zu Laden um und formte in seiner Hand einen Plasmaball, welcher kurz darauf schon seinen Weg zu Laden suchte.
Im letzten Moment umfasste Laden mit der rechten Hand das Amulette und eine bläulich schimmernde Masse ging von dem Amulett aus und umhüllte ihn in einem Radius von 2 Metern. Das Amulett langsam loslassend schaute er skeptisch zu dem Plasmaball, welcher an dem Schutzschild explodierte. Kurz darauf verschwand auch der Poltergeist wieder in der Wand und ließ seine beängstigende Stimme durch die Räume schallen.

Nachdem Laden es dann vorerst geschafft hatte, den Poltergeist zu vertreiben, entschloss er sich dazu, den neuen Trainingsraum zu testen.
Während Laden im Keller beschäftigt war, erschien Cole mit einer leicht verwirrten Phoebe an der Hand in der Küche des Manors.
„Cole! Verschwinde!“, keifte Phoebe ihn an und schlug ihre aus seiner Hand und trat mit schnellen Schritten zurück. Cole sah sie nur leicht irritiert an und schüttelte dann den Kopf.
„Phoebe, versteh doch. Hier oben ist dein Platz und nicht der Ort, den ihr versucht habt auszurotten. Es ist einfach nicht deine Bestimmung gegen deine Schwester und das Gute zu kämpfen.“
Phoebe formte in ihrer Hand einen Energieball, welchen sie mit Wucht gegen Cole warf, doch dieser löste sich ohne großen Schaden zu hinterlassen in einer Rauchwolke auf. Immer wieder wiederholte Phoebe diesen Vorgang, doch nie passierte etwas gravierendes.
„Meine Bestimmung ist die böse Seite und ich brauche mich vor dir nicht zu rechtfertigen, denn meine Macht ist größer als deine!“, schrie sie erzürnt und griff instinktiv zu einer Lampe, um diese Cole gegen den Kopf zu werfen, doch kollidierte diese zuvor mit einem Energieball, der von Coles Seite aus geworfen wurde, sodass sich beides in Rauch auflöste.
Nachdem Cole schon die ganze Zeit, seit er sie vor der Allianz gerettet hatte, deren Angehörige zu sehr damit beschäftigt gewesen waren, die Erfolge des Dämons zu verfolgen, den sie auf Prue und Piper gehetzt hatten, um seine Aktion zu bemerken, mehr oder minder versucht hatte, Phoebe wieder auf den rechten Weg zu bringen, gab er es nun doch auf.
„Dann töte mich. Bring mich um, wenn dein Drang dir das sagt. Ohne dich will ich nicht mehr“, sprach er ernst und mit Würde, bevor er seine Arme ausstreckte und sich als Zielscheibe präsentierte.
Inzwischen hatte jedoch das gesamte Gespräch bereits auf Phoebe eingewirkt und sie schien auch schon recht unsicher, als Cole nun so verwundbar vor ihr stand.
„Dich töten?“, fragte sie eher sich selber in einem murmelnden und unverständlichen Ton. Leicht verunsichert drehte Phoebe sich um. In gewisser Weise war ihr klar, dass Cole im Recht war. Doch das, worum es Phoebe eigentlich ging, das hatte er nicht erwähnt. Sie liebte ihn, sowie er sie liebte. Phoebe schossen die Tränen in die Augen, als sie dann plötzlich aus ihren Gedanken gerissen wurde und aufschreckte.
Laden stand in der Tür zum Esszimmer und wusste nicht, wie ihm geschah. Den Mann, der im Moment noch dort stand, hatte er bereits im Manor gesehen, er wusste, dass Paige ihm mehr oder minder vertraute, doch diese Frau war böse. Sie gehörte zu denjenigen, die Paige und er versuchten zu bekämpfen. Ein eisernen Schwert aus dem Trainingsraum in der Hand schwenkend ging der junge Mann in Kampfposition und war kurz davor, Phoebe frontal anzugreifen.
 
Im selben Moment, in dem Laden in Kampfposition ging und Cole dieses Spektakel mit ansah, wurde er von einem schwarzen Nebel umhüllt und mit diesem in den Boden gesogen.
Irritiert hiervon schaute Laden an die Stelle, an der sich Cole zuvor noch befand, schüttelte ungläubig den Kopf und schloss kurz die Augen, bevor er zu der ebenso irritierten Phoebe schaute, welche noch nicht ganz realisiert hatte, was geschah.

Seufzend saß Paige an ihrem Tisch in der Sozialstation und schüttelte nur den Kopf.
„Schon wieder so viel...“, dache sie sich und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr, welche vor ihr hing. Mit einer schnellen Handbewegung kramte sie die ganzen Sachen zusammen und klemmte sie unter ihren Arm.
„Ich mache den Rest zu Hause.“, schrie sie ebenso flüchtig wie ihr Blick auf die Wanduhr war zu ihrem Chef und verschwand dann, ohne dass dieser ein Wort verlieren konnte, aus der Eingangstür und huschte in eine dunkle Gasse, wo sie von kleinen blauen Partikeln umkreist wurde und sich dann letztendlich nach Hause orbte.

Im Manor angekommen spürte Paige schon dicke Luft, während sie mit der rechten Hand die letzten Orbpartikel, die noch um sie herum schwirrten, wegwedelte. Skeptisch blickte sie im Wohnzimmer umher, wo sie dann letztendlich gelandet war, doch fand sie dort niemanden vor. Als Paige dann zwei bekannte Stimmen aus der Küche vernahm, ließ sie die Unterlagen auf den Wohnzimmertisch fallen und rannte nahezu in die Küche, in der sie sich am Türrahmen abstütze und das Szenario betrachtete. Phoebe, welche doch recht unsicher wirkte, kämpfte gegen Laden, der sich seiner Sache umso sicherer war.
„Du kleines Miststück sollst dafür büßen!“, schrie Laden zu Phoebe und holte erneut mit dem Schwert aus, um sie auf diese Weise zu töten. Paige schob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und streckte darauf ihre Hand nach vorne aus. Bisher war sie noch unbemerkt, doch diese Tatsache sollte sich sofort ändern.
„Schwert....“, murmelte sie und kurz darauf wurde das Schwert, welches von Ladens Hand geführt wurde, in blauen Partikeln dematerialisiert und erschien in Paiges Hand wieder. Nachdem Laden erst leicht verwirrt auf seine Hand geschaut hatte, richtete er seinen Blick zur Türe, von wo er das Klirren des Schwertes, welches zu Boden gefallen war, vernommen hatte.
„Was soll das, Paige?“, fauchte er erbost.
„Ja spinnst du denn? Wir haben nicht das Geld um die ganze Küche zu erneuern!“, schrie Paige ihn an und realisierte dann auch Phoebe, welche sie zuvor nicht erkannt hatte.
„Was willst du denn hier?“, keifte Paige sofort ihre Schwester an und ließ ihre Hand nach unten schnellen. Im selben Moment wurde das Schwert, welches der jungen Hexe zuvor zu Boden gefallen war in diesen kleinen Partikeln zu ihrer Hand georbt. Paige ließ ihre Hand daraufhin nach vorne schnellen und das Schwert, welches zuvor noch in blauen Partikeln dematerialisiert war, materialisierte sich und schoss auf Paiges ältere Schwester zu. Mit einer sachten Handbewegung lenkte Phoebe das Schwert ab, sodass es aus dem Fenster flog und eine zerbrochene Scheibe mit einem Klirren hinterließ.
„Paige, lass das. Ich habe ja eingesehen, was hier los ist, auch wenn das Böse meine Bestimmung ist...“, begann Phoebe doch Paige schien blind vor Hass und schrie nach diversen Sachen, die spitz waren und im Zimmer lagen, sodass sie diese auf ihre Schwester schleudern konnte.
„Halt die Klappe. Du und die anderen wollten mich töten und dabei seid ihr meine Schwestern!“, erwiderte Paige leicht sentimental und achtete nicht darauf, was sie sagte, wobei sie genau wusste, dass Laden im Raum stand.
Laden betrachtete das Szenario, doch als der Satz mit den Geschwistern von Paige fiel, konnte er nicht anders, als fassungslos den Raum zu verlassen.
Im selben Moment, in dem Laden den Raum verließ begann das gehässige Gelächter des Poltergeistes wieder, welcher aus der Wand trat und mit einem Plasmaball Paige zu Boden schoss und dann Phoebe gegen die Wand warf, um daraufhin wieder zu verschwinden. Phoebe blickte irritiert zu Paige und verschwand ein einer Feuersäule, als sie sich wieder aufgerichtet hatte.

Genervt erschien Paige auf dem Dachboden, wo sie sich einige Sprüche für den Geist bereit gelegt hatte, doch noch nicht dazu gekommen war, diese auszuprobieren.
„So, jetzt reicht es!“, sagte Paige entschlossen, schnappte sich einen Zettel und begann den Spruch zu rezitieren:

Störenfried aus alter Zeit,
hören und spüren tun wir dein Leid.
Trennen sollst du dich vom Leben
Und den Tod genießen, den wir dir geben.


Obwohl dieser Spruch doch recht unkreativ war, sollte er funktionieren, hoffte Paige. Die junge Hexe schien jedoch mit ihren Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein, da sie immer noch das nervige Gelächter vernahm.
„Was soll denn das?“, dachte sie sich und ging dann mit schnellen Schritten aus der Türe die Treppen hinunter, als die junge Frau plötzlich ein Poltern hörte und ihre Schritte beschleunigte. „Was zur Hölle...?“, sagte sie fassungslos und sah, wie Laden am Boden lag, doch als durchsichtiges Wesen gleichzeitig über seinem Körper schwebte.
„Bitte lass diesen Alptraum nicht wahr sein...“, dachte sie sich die Augen verdrehend und legte ihre rechte Hand auf die Schulter, während sie einen entschuldigenden Blick aufsetze.
„Paige! Was hast du getan? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, entgegnete Laden doch recht aufgebracht und blickte zwischen seiner jetzigen Gestalt und seinem leblosen Körper hin und her.
„Hah!“ Laden schreckte auf, als Paige diesen Laut von sich gab.
„Hah?“, sagte Laden, der immer noch wütend war, da Paige ihm verschwiegen hatte, dass die drei, die sie zu bekämpfen versuchten, ihre Schwestern waren.
„Ja, du bringst den Poltergeist um. Ich schreib einen Spruch, um dir kurz die Möglichkeit zu geben, den Geist zu vernichten und einen Vernichtungsspruch für diesen nervigen Poltergeist und du bringst ihn um. Alles klar?“
Mürrisch nickte Laden, welcher zwar von der Idee an sich begeistert war, aber mit dem Gedanken nicht klar kam, dass er jetzt auch ein Geist war. In der Hoffnung, dass Paige das schon wieder hinkriegen würde, verzog er sich vorerst in sein Zimmer, wo er Abstand von Paige nehmen konnte.

Paige befand sich inzwischen wieder auf dem Dachboden und versuchte, ihre Kreativität zu bündeln und einen effektiven Spruch zustande zu bekommen. Ihre Gedanken schweiften jedoch immer wieder ab, da Cole sich noch nicht wieder gemeldet hatte und sie auch etwas verwirrt auf Grund des Besuches ihrer Schwester war. Kopfschüttelnd versuchte sich die Hexe wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und strich sich sanft durch ihr Haar, bevor sie weiter auf dem Zettel rumkritzelte.

Inzwischen hatten Piper und Prue Cole klar gemacht, dass er Phoebe nicht haben konnte. Ohne deren Wissen jedoch erschien Phoebe nur wenige Meter hinter ihren Schwestern.
„Du warst nur das Mittel zum Zweck, Cole“, erkläre Piper mit einem Grinsen auf dem Gesicht und ließ ihren Blick zu Prue schwenken, welche dann mit einem ebenso gehässigen Grinsen, jedoch etwas zurückhaltender, mit dem Finger schnipste und in dem Moment den Dämon, welchen die beiden zuvor bekämpft hatten, erscheinen ließ. Dieser stürzte sich auf Cole und traf ihn mit der Athame genau an der Stelle, an der er sein Herz trug.
Piper und Prue hatten es nach einem kurzen Kampf mit dem Dämon geschafft, diesen mit einem Zauber zu belegen und für sich kämpfen zu lassen, da er nur ein steuerbares Instrument der Allianz war, dass sie nun für sich nutzten.
Triumphierend beobachteten die beiden wie Cole mit Entsetzen und Überraschung in den Augen in die Knie ging. Einige wenige, schwere Atemzüge später verließen jegliche Kräfte seinen Körper und er sank zu Boden. Flammen umschlossen seinen Körper und mit einem letzten Knall blieb bis auf einen kleinen Haufen Asche keine Spur mehr von Cole und seiner dämonischen Hälfte Balthasar...
Die beiden Schwestern betrachteten zufrieden ihr Werk und keine von ihnen bemerkte Phoebe hinter ihnen, die völlig unfähig war, sich auch nur zu bewegen. Sie war ebenso unvorbereitet auf diese Falle gewesen wie Cole und hatte nicht rechtzeitig reagieren können. Und als sie ihn vor ihren Augen sterben sah, hatte sein Blick noch einmal den ihren getroffen und sich stumm von ihr verabschiedet.
Phoebe wusste, dass sie ihn nie wieder sehen würde und trotz all dem Bösen, dass an ihr zerrte, traten ihr Tränen in die Augen und um sich nicht ihren Schwestern zu verraten, die Cole ohne ihr Wissen gnadenlos in die Falle gelockt und getötet hatten, schimmerte sie sich davon, unfähig, ihnen jetzt gegenüber zu treten.
 
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„So, bereit?“, plusterte sich Paige vor Laden auf und holte tief Luft in der Hoffnung, dass alles gut gehen würde. Laden nickte nur leicht ängstlich, doch schloss er trotzdem die Augen und ließ den Zauber über sich ergehen.

Kräfte gekommen durch Raum und Zeit,
beenden nun das ewig’ Leid.
Kräftigt ihn und steht ihm bei,
ihm Kampfe gegen den Poltergeist.


Schulterzuckend nahm Paige diesen misslungenen Spruch hin und schon sah sie, wie weiße Partikel in den jungen Mann einkehrten. Laden öffnete die Augen und fühlte die Stärke, die durch seinen Körper floss.
„Los, jetzt sprich den Spruch...“
Im selben Moment erschien der Poltergeist, welcher genau auf Paige zuraste und sie und den Zettel mit dem Vernichtungsspruch gegen die Wand schleuderte, wo sie dann auch regungslos liegen blieb.
„Paige!“, schrie Laden, der völlig perplex war. Er hatte nie Sprüche verfasst und wusste nicht, was er nun machen sollte, außer dem Poltergeist auszuweichen.
Und dies tat er nun auch und ließ sich durch den Boden des Dachboden hinunter gleiten, wozu er als Geist ja in der Lage war, doch folgte der Poltergeist ihm auf Schritt und Tritt, sodass Laden sich gezwungen sah, selbst einen Spruch zu formulieren:

Geister hin und Geister her,
macht uns nicht das Leben schwer.
Sterben sollte endlich sein,
verlasset nun das Geisterdasein.


Mit hektischen Handbewegungen und einigen stotternden Worten stoppte der Poltergeist und explodierte schließlich. Ein schwaches Lächeln umspielte Ladens Lippen und glitt zurück auf den Dachboden.

„Gut gemacht“, klopfte Paige Laden am selben Abend noch auf die Schulter und schenkte ihm ein Lächeln. Laden hatte inzwischen durch Paige seinen Körper wieder, doch entschied sich Paige dazu ihm die Kraft zu lassen Zaubersprüche sprechen zu können.
„Danke...“, brachte er verunsichert hervor, doch vermied Augenkontakt zu Paige. Zwar war der Streit vorerst beigelegt, doch konnte er den Gedanken nicht verarbeiten, dass Paige mit den drei bösen Schwestern verwandt sein sollte und sie ihm das vorenthalten hatte.
 
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