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"Doch ihr Herz ist rot"

*g*, keine Ahnung... Also Vava hab ich mal gesagt, dass du weiter geschrieben hast, doch irgendwie ist sie zurzeit total im Stress (sie will ja zur Gymiprüfung) und auch sonst wenig am Pc...
Oli wird wohl bald wieder einmal auftauchen ;)
 
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hey!!!!
wann schreibst du denn endlich weiter??? ;-)
ich bin schon gaaannnnnnzzzzzz gespannt...
bis bald
oli
 
nein, ich habe ihn schon gelesen..
aber was soll ich schon gross sagen?
er war meeeeeeeggggggaaaaaaa toll, wie immer!!!
(Ach ja, vielleicht sehen wir uns ja am kinderumzug des sächsilütä, wir kommen ev. zuschauen)
bye
 
Schwarzer Adler
Alle hatten sich auf dem grossen freien Platze in der Mitte des Lagers eingefunden. Es herrschte ein riesiges Gedränge bis alle einen Platz für sich neben Freunden und Verwandten gefunden hatten. Wie in einem riesigen Bienenstock, dachte Schwarzer Adler, der neben seinem Vater etwas abseits des Treibens stand. An einem anderen Tag hätte er bei diesem Gedanken gelacht, aber heute wollte keine rechte Freude aufkommen. Er fühlte sich richtig schuldig, dass er sich nicht wirklich freuen konnte wieder hier zu sein. Schwarzer Adlers Kopf schmerzte und er wusste nicht warum. Er wusste eigentlich gar nichts mehr.
Ein wenig entfernt stand Tanzender Sonnenstrahl neben ihrem Mann Schwarzer Krähe und winkte zu ihm herüber. Er nickte nur höflich zurück. Sie hatte zu denen gehört, auf die sich Schwarzer Adler noch vor ein paar Tagen am meisten gefreut hatte, aber jetzt wünschte er sie weit, weit fort, genau wie alle anderen. Er wollte mit jemandem reden, ihm alles über die letzten Tage erzählen, über Sally. Aber mit wem? Schwarzer Adler hatte viele Freunde im Lager und alle hatten ihn gemocht bevor er weggegangen war. Daran hatte sich nichts geändert, aber zum ersten mal merkte er, dass er niemanden nennen konnte, der ihn in dieser Sache sicher unterstützen würde, der seine Liebe verstehen würde. Und doch...Einen gab es vielleicht, aber genau der war nicht hier. Nanate, wo steckst du bloss wieder. Jetzt wo ich dich am meisten brachen würde, bist du wieder einmal verschwunden. Schwarzer Adler seufzte...
Sein Blick fiel auf seine Schwester, die sich gerade einen Weg durch die zumeist schon sitzenden Menschen bahnte, und hinter ihr... Er hätte sie ohne die Männerkleider, die sie bisher getragen hatte, beinahe nicht erkannt. Sally war wie verwandelt. Mit den geflochtenen Haaren und dem Kleid aus Hirschleder konnte man sie im ersten Augenblick für eine Indianerin halten, auch wenn ihr Haar viel heller war. Aber das Äussere war es nicht, dass dieses Täuschung hervorrief...
„Cecata?“ fragte sein Vater. Schnell wandte Schwarzer Adler sein Gesicht von Sally ab, die sich gerade mit Flüsternder Nacht zu einigen Frauen gesetzt hatte, und blickte seinen Vater an. „Ich glaube wir können anfangen. Es sind alle hier.“ Er nickte. Jedenfalls fast alle.
Nachdem sein Vater um Ruhe gebeten hatte, begann Schwarzer Adler zu erzählen. Er begann mit seinem Weggang vor einem Jahr und erzählte von den Stämme, die er besucht hatte. Die einen hatten ihn freundlicher empfangen als die anderen, aber alle hatten sie ihm Gastfreundschaft gewährt und somit die alten Sitten respektiert. Er hatte viel auf dieser Reise gelernt, dabei leider aber auch viele Kämpfe, Elend und den Tod unzähliger Indianer miterlebt. Meistens hatte das Töten dadurch begonnen, dass die Weissen die Indianer mit irgendwelchen Verträgen hereingelegt hatten. Irgendwie standen am Schluss aber immer die Indianer schlecht da, weil sie „ohne Grund“ den Vertrag gebrochen hatte. Schwarzer Adler hatte sich fest vorgenommen sich nie hereinlegen zu lassen. Niemals!
Er erzählte lange, hing aber gleichzeitig anderen Gedanken nach. Deshalb bemerkte er es auch kaum, als die grossen Feuer entzündet wurden...


Sally
Sally lauschte angestrengt der Stimme, die den ganzen Platz einzunehmen schien. Sie verstand die Sprache nicht, in der Schwarzer Adler sprach, und doch glaubte sie heraus zu hören um was es grundsätzlich ging. Auch der traurige Unterton in seiner Stimme war ihr nicht entgangen. Und den andere? Sally lies ihren Blick über die Gesichter der Indianer schweifen. Alle hörten gespannt zu, aber Sally glaubte nicht, dass sie es bemerkt hatten. Wahrscheinlich war es nur ihr aufgefallen, weil sie eben nichts verstand und so mehr auf die Art und Weise, wie Schwarzer Adler die Geschichte erzählte, achtete.
Sally wechselte ihr Sitzhaltung, da ihre Beine zu kribbeln begannen, und schenkte dann wieder Schwarzer Adler ihre gesamte Aufmerksamkeit. Er verbarg seine Gefühle sehr gut, aber sie glaubte doch zu sehen, wie erschöpft er war, und wie unwohl es ihm in seiner Haut war. Vermutlich wünschte er sich endlich seine Erzählung abschliessen zu können. Sie verstand das sehr gut, denn sie mochte es ebenfalls nicht, wenn alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war.
Je länger Schwarzer Adler erzählte, desto trauriger und zugleich wütend wurde auch Sally. Er sah sie kein einziges Mal an. Nicht einmal ein flüchtiger Blick. Einen Moment lang musste sie sogar die Tränen unterdrücken. Sie kannte hier niemanden und es gab auch nur wenige, die Englisch sprachen. Und jetzt beachtete sie der einzige Mensch, der sie wirklich verstand, nicht einmal. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte ihn in die Arme genommen und geküsst. Sie war sich sicher, dass er es dann nicht leugnen würde. Aber so wütend war Sally nun auch wieder nicht auf ihn, dass sie ihn einfach so überrumpelt hätte.
Irgendwann verstummte dann plötzlich seine Stimme. Die Geschichte war zu Ende. Erst jetzt bemerkte Sally, wie hungrig sie war, aber da wurden auch schon Schüsseln mit Fleisch und Früchten herumgereicht. Der Platz erwachte zu neuem Leben, überall diskutierten Männer und Frauen miteinander. Wahrscheinlich über das eben gehörte. Zum zweiten Mal an diesem Abend stand Grosser Bär auf und hob die Hand. Abrupt verstummte das Stimmengewirr wieder. Dann begann der Häuptling zu sprechen und nach ihm der Reihe nach verschiedene Männer. Sally stupste Flüsternde Nacht an. „Reden sie über mich?“ fragte sie leise. Die Indianerin nickte.
Langsam aber unaufhaltsam wurde aus der ruhigen Diskussion ein Streit. Die Stimmen wurden immer lauter und aggressiver. Als Sally es schon beinahe mit der Angst bekam, tauchte plötzlich aus der Dunkelheit zwischen den Zelten eine Gestalt auf. Eine magische Aura schien von ihr auszugehen und sie bewegte sich so leichtfüssig, als würde sie schweben.
Als Schwarzer Adler die Gestalt bemerkte, sprang er auf und ging mit schnellen Schritten auf sie zu. Er lächelte und alle Müdigkeit war für einen Moment von ihm abgefallen. Er sagte nur ein einziges Wort, als er den jungen Indianer in die Arme schloss. „Nanate!“ Sally beobachtete gespannt, wie Schwarzer Adler ein paar Worte mit dem ihr Unbekannten wechselte. Nanate? War das sein Name? Sie kam nicht dazu Flüsternde Nacht zu fragen, denn Nanate hatte dem Häuptlingssohn kurz zugenickt und steuerte nun Sally an. Alle schwiegen und es war kein einziges Geräusch zu hören, als Nanate vor ihr in die Hocke ging. Sie getraute sich kaum zu Atmen, als der Indianer ihr direkt in die Augen blickte. Hätte Sally ihren Blick abwenden wollen, sie hätte es nicht gekonnt. Nanate schien direkt auf den Grund ihrer Seele zu blicken.
Auch wenn es Sally anders vorkam, dauerte das ganze nicht lange. Plötzlich stand der Indianer wieder mit einem Ruck auf und sagte dann ein paar Worte zu den versammelten. Darauf nickten die meisten, wenn auch etwas zaghaft und, als hätten sie nicht eben noch miteinander gestritten, riefen einige etwas, dass wie ein Hochruf klang. Und dann war der Platz wirklich wieder in Bewegung. Einige Frauen verschwanden um die kleineren Kinder ins Bett zu bringen und die anderen setzten oder stellten sich neu zusammen um miteinander zu plaudern. Auch Sally stand auf und fand sich unmittelbar vor Schwarzer Adler wieder. „Du darfst bleiben. Jedenfalls solange du nichts anstellst,“ sagte er schnell zu ihr. Ein kaum merkliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen und Sally lächelte zurück. „Ich werde bestimmt nichts anstellen, versprochen.“ Schwarzer Adler wollte schon wieder verschwinden, als sie ihn endlich fragte, was sie sich schon die ganze Zeit hatte fragen wollen. „Wer versteht mich hier eigentlich, Schwarzer Adler?“ „Was?“ Einen Moment lang schien es so, als hätte er die Frage nicht verstanden. „Oh, tut mir Leid, dass ich dir das nicht gesagt habe,“ sagte er ein wenig verlegen. „Richtig Englisch können eigentlich nur Flüsternde Nacht, Wütender Biber, Nanate und ich. Alle anderen verstehen einfach nur ein paar Worte.“
Nun war er endgültig weg. Sally schüttelte nur den Kopf. Männer! Sie hatte doch noch wissen wollen, wer Nanate war. Sie wusste wirklich nichts über Schwarzer Adlers Leben hier. Umgekehrt war es aber genau so, warum also beklagte sie sich?(noch nicht ganz zu ende)





Soory, es ist nicht so gut, wie es ein sollte. Irgendwie habe ich es nicht gut rüber gebracht. Wer es wohl noch ziemlich überarbeiten müssen

ich arbeite momentan auch an einer überarbeitung meiner Story. Die meisten änderungen sich von stilistischer(wortwahl) Natur. Geschichtlich hat sich(bis jetzt) nur folgendes geändert:

Sallys Pferd ist nicht mehr weiss, sondern schwarz. Ausserdem ist es männlich und heisst Salvador. Das wollte ich nur sagen, dass ihr in späteren Teilen noch drauskommt.

Liebe Grüsse Ele

P.S übrigens, die Kapitelnamen habe ich einfach mal so gewählt, die werden wahrscheinlich noch ändern. Dazu werde ich vielleicht irgendwann noch euren Rat erbitten.
Meinem vater ist gestern das erste Kapitel meiner Story in die Hand gefallen. Er fand es sehr gut und hat auch was mit "Karl May" fallen lassen:) Aber das erste Kapitel finde ich immer am einfachsten. Da ist man sowohl inhalts-als auch sprachmässig völlig frei. Nachher muss man aufpassen, dass die Story aufgeht, interessant bleibt und man sich mit den Sprachmitteln nicht andauernd wiederholt.
Bin mir mittlerweilen nicht mehr so sicher, ob ich das geschafft habe. Gut wäre es, wenn ich die geschichte einmal lesen könnte, ohne zu wissen, um was es geht, aber das ist leider unmöglich.
 
ich finde es gut wie immer...
aber bei einem satz, dort als schwarzer adler spricht: Sein blick fiel(viel hast du geschrieben)auf seine schwester.... ;-)))))))
aber sonst: daumen hoch!!!!!!!!!
bis am sonntag
und schreib bitte bald weiter, sind ja ferien! ach ja, die geschichte solltest du besser mal jemandem unbeteiligten zu lesen geben... für ein richtiges urteil, wenn es dich beruhigt. aber ich bin sicher, es ist top!!!!!!!!!!! bye oli
 
Ich werd den Teil trotzdem noch überarbeiten. übrigens weiss ich gar nicht, ob ich ein richtiges Urteil haben will:) Wen würdest du den als unbeteiligten vorschlagen? Vielleicht, wenn sie fertig ist, mal sehen. Werd den Fehler korrigieren. Danke
Ausserdem, euch gefällt die Geschichte, jemand anderem wieder überhaupt nicht. weil ihm mein gesamter Schreibstil nicht gefällt. Es ist also sehr individuell.
 
So, ganz so schlecht war der teil doch nicht:) Hab noch ein paar kleinere änderungen durchgeführt und einen Schluss gefunden. Ich lass von jetzt an die nummerierung der Kapitel weg, da ich gerade versuche bessere Titel zu finden und die Kapitel ungefähr gleich lang machen will.


Ein Fest und ein geheimnisvoller Verbündeter


Schwarzer Adler
Alle hatten sich auf dem grossen freien Platze in der Mitte des Lagers eingefunden. Es herrschte ein riesiges Gedränge bis alle einen Platz für sich neben Freunden und Verwandten gefunden hatten. Wie in einem riesigen Bienenstock, dachte Schwarzer Adler, der neben seinem Vater etwas abseits des Treibens stand. An einem anderen Tag hätte er bei diesem Gedanken gelacht, aber heute wollte keine rechte Freude aufkommen. Er fühlte sich richtig schuldig, dass er sich nicht wirklich freuen konnte wieder hier zu sein. Schwarzer Adlers Kopf schmerzte und er wusste nicht warum. Er wusste eigentlich gar nichts mehr. Er hatte geschworen, dass er nicht zulassen würde, dass sich jemand zwischen ihn und Sally stellte. Aber seit er wieder hier war, erschien ihm das so unglaublich schwer. Dazu kam noch, dass er hier nicht mehr wirklich zu Hause war. Er fühlte sich fremd...
Ein wenig entfernt stand Tanzender Sonnenstrahl neben ihrem Mann Schwarzer Krähe und winkte fröhlich zu ihm herüber. Er nickte nur höflich zurück. Sie hatte zu denen gehört, auf die sich Schwarzer Adler noch vor ein paar Tagen am meisten gefreut hatte, aber jetzt wünschte er sie weit, weit fort, genau wie alle anderen. Er wollte mit jemandem reden, ihm alles über die letzten Tage erzählen, über Sally. Aber mit wem? Schwarzer Adler hatte viele Freunde im Lager und alle hatten ihn gemocht bevor er weggegangen war. Daran hatte sich nichts geändert, aber zum ersten mal merkte er, dass er niemanden nennen konnte, der ihn in dieser Sache sicher unterstützen würde, der seine Liebe verstehen würde. Und doch...Einen gab es vielleicht, aber genau der war nicht hier. Nanate, wo steckst du bloss wieder! Jetzt wo ich dich am meisten brauchen würde, bist du wieder einmal verschwunden. Schwarzer Adler seufzte...
Sein Blick fiel auf seine Schwester, die sich gerade einen Weg durch die zumeist schon sitzenden Menschen bahnte, und hinter ihr... Er hätte sie ohne die Männerkleider, die sie bisher getragen hatte, beinahe nicht erkannt. Sally war wie verwandelt. Mit den geflochtenen Haaren und dem Kleid aus Hirschleder konnte man sie im ersten Augenblick für eine Indianerin halten, auch wenn ihr Haar viel heller war. Aber das Äussere war es nicht, dass dieses Täuschung hervorrief...
„Cecata?“ fragte sein Vater. Schnell wandte Schwarzer Adler sein Gesicht von Sally ab, die sich gerade mit Flüsternder Nacht zu einigen Frauen gesetzt hatte, und blickte seinen Vater an. „Ich glaube wir können anfangen. Es sind alle hier.“ Er nickte. Jedenfalls fast alle.
Nachdem sein Vater um Ruhe gebeten hatte, begann Schwarzer Adler zu erzählen. Er begann mit seinem Weggang vor einem Jahr und erzählte von den Stämme, die er besucht hatte. Die einen hatten ihn freundlicher empfangen als die anderen, aber alle hatten sie ihm Gastfreundschaft gewährt und somit die alten Sitten respektiert. Er hatte viel auf dieser Reise gelernt, dabei leider aber auch viele Kämpfe, Elend und den Tod unzähliger Indianer miterlebt. Meistens hatte das Töten dadurch begonnen, dass die Weissen die Indianer mit irgendwelchen Verträgen hereingelegt hatten. Irgendwie standen am Schluss aber immer die Indianer schlecht da, weil sie „ohne Grund“ den Vertrag gebrochen hatte. Schwarzer Adler hatte sich fest vorgenommen sich nie hereinlegen zu lassen. Niemals!
Er erzählte lange, hing aber gleichzeitig anderen Gedanken nach. Deshalb bemerkte er es auch kaum, als die grossen Feuer entzündet wurden...

Sally
Sally lauschte angestrengt der Stimme, die den ganzen Platz einzunehmen schien. Sie verstand die Sprache nicht, in der Schwarzer Adler sprach, und doch glaubte sie heraus zu hören um was es grundsätzlich ging. Auch der traurige Unterton in seiner Stimme war ihr nicht entgangen. Und den andere? Sally lies ihren Blick über die Gesichter der Indianer schweifen. Alle hörten gespannt zu, aber Sally glaubte nicht, dass sie es bemerkt hatten. Wahrscheinlich war es nur ihr aufgefallen, weil sie eben nichts verstand und so mehr auf die Art und Weise, wie Schwarzer Adler die Geschichte erzählte, achtete.
Sally wechselte ihr Sitzhaltung, da ihre Beine zu kribbeln begannen, und schenkte dann wieder Schwarzer Adler ihre gesamte Aufmerksamkeit. Er verbarg seine Gefühle sehr gut, aber sie glaubte doch zu sehen, wie erschöpft er war, und wie unwohl es ihm in seiner Haut war. Vermutlich wünschte er sich endlich seine Erzählung abschliessen zu können. Sie verstand das sehr gut, denn sie mochte es ebenfalls nicht, wenn alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war.
Je länger Schwarzer Adler erzählte, desto trauriger und zugleich wütend wurde auch Sally. Er sah sie kein einziges Mal an. Nicht einmal ein flüchtiger Blick. Einen Moment lang musste sie sogar die Tränen unterdrücken. Sie kannte hier niemanden und es gab auch nur wenige, die Englisch sprachen. Und jetzt beachtete sie der einzige Mensch, der sie wirklich verstand, nicht einmal. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte ihn in die Arme genommen und geküsst. Sie war sich sicher, dass er es dann nicht leugnen würde. Aber so wütend war Sally nun auch wieder nicht auf ihn, dass sie ihn einfach so überrumpelt hätte.
Irgendwann verstummte dann plötzlich seine Stimme. Die Geschichte war zu Ende. Erst jetzt bemerkte Sally, wie hungrig sie war, aber da wurden auch schon Schüsseln mit Fleisch und Früchten herumgereicht. Der Platz erwachte zu neuem Leben, überall diskutierten Männer und Frauen miteinander. Wahrscheinlich über das eben gehörte. Zum zweiten Mal an diesem Abend stand Grosser Bär auf und hob die Hand. Abrupt verstummte das Stimmengewirr wieder. Dann begann der Häuptling zu sprechen und nach ihm der Reihe nach verschiedene Männer. Sally stupste Flüsternde Nacht an. „Reden sie über mich?“ fragte sie leise. Die Indianerin nickte.
Langsam aber unaufhaltsam wurde aus der ruhigen Diskussion ein Streit. Die Stimmen wurden immer lauter und aggressiver. Als Sally es schon beinahe mit der Angst bekam, tauchte plötzlich aus der Dunkelheit zwischen den Zelten eine Gestalt auf. Eine magische Aura schien von ihr auszugehen und sie bewegte sich so leichtfüssig, als würde sie schweben.
Als Schwarzer Adler die Gestalt bemerkte, sprang er auf und ging mit schnellen Schritten auf sie zu. Er lächelte und alle Müdigkeit war für einen Moment von ihm abgefallen. Er sagte nur ein einziges Wort, als er den jungen Indianer in die Arme schloss. „Nanate!“ Sally beobachtete gespannt, wie Schwarzer Adler ein paar Worte mit dem ihr Unbekannten wechselte. Dieser war fast so gross wie Schwarzer Adler, war aber nicht so breit und von sehniger Natur. Nanate? War das sein Name? Sie kam nicht dazu Flüsternde Nacht zu fragen, denn Nanate hatte dem Häuptlingssohn kurz zugenickt und steuerte nun Sally an. Alle schwiegen und es war kein einziges Geräusch zu hören, als Nanate vor ihr in die Hocke ging. Sie getraute sich kaum zu Atmen, als der Indianer ihr direkt in die Augen blickte. Hätte Sally ihren Blick abwenden wollen, sie hätte es nicht gekonnt. Nanate schien direkt auf den Grund ihrer Seele zu blicken.
Auch wenn es Sally anders vorkam, dauerte das ganze nicht lange. Plötzlich stand der Indianer wieder mit einem Ruck auf und sagte dann ein paar Worte zu den Versammelten. Darauf nickten die meisten, wenn auch etwas zaghaft und, als hätten sie nicht eben noch miteinander gestritten, riefen einige etwas, dass wie ein Hochruf klang. Und dann war der Platz wirklich wieder in Bewegung. Einige Frauen verschwanden um die kleineren Kinder ins Bett zu bringen und die anderen setzten oder stellten sich neu zusammen um miteinander zu plaudern. Auch Sally stand auf und fand sich unmittelbar vor Schwarzer Adler wieder. „Du darfst bleiben. Jedenfalls solange du nichts anstellst,“ sagte er schnell zu ihr. Ein kaum merkliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen und Sally lächelte zurück. „Ich werde bestimmt nichts anstellen, versprochen.“ Schwarzer Adler wollte schon wieder verschwinden, als sie ihn endlich fragte, was sie sich schon die ganze Zeit hatte fragen wollen. „Wer versteht mich hier eigentlich, Schwarzer Adler?“ „Was?“ Einen Moment lang schien es so, als hätte er die Frage nicht verstanden. „Oh, tut mir Leid, dass ich dir das nicht gesagt habe,“ sagte er ein wenig verlegen. „Richtig Englisch können eigentlich nur Flüsternde Nacht, Wütender Biber, Nanate und ich. Alle anderen verstehen einfach nur ein paar Worte.“
Nun war er endgültig weg. Sally schüttelte nur den Kopf. Männer! Sie hatte doch noch wissen wollen, wer Nanate war und was mit Flüsernder Nacht los war. Sie wusste wirklich nichts über Schwarzer Adlers Leben hier. Umgekehrt war es aber genau so, warum also beklagte sie sich?
Den Rest des Abends verbrachte sie damit, sich haufenweise indianische Frauennamen anzuhören, die sie im gleichen Moment auch schon wieder vergessen hatte. Oft versuchten einige sich auch mit ihr zu unterhalten, was meistens in einem komischen, abstrakten Theaterspiel endete und zur allgemeinen Erheiterung der Umstehenden führte. In all dem bunten Treiben bemerkte Sally nicht, wie Nanate sie aus sicherer Entfernung beobachtete. Sie ahnte auch nicht, dass sie in ihm einen wertvollen Verbündeten gefunden hatte...





So ists besser!:D
 
Ja, so ist gut...
Am donnerstag gehen wir ja nach freiburg, nicht?
freue mich drauf.
bis morgen.. oli
 
die erste Sally Stelle finde ich super gut, das mit dem auf den Unterton achten und das Kribbeln - super ;). Auch der erste Auftritt von Nanate, diese Aura - wow :)... Sowieso finde ich es dort sehr sinnvoll die Sichtweise von Sally zu wählen, also bei dieser ganzen 'Besprechung', denn von Schwarzer Adler aus wäre es wohl etwas zu kompliziert geworden.
mmh, also dieser Nanate gefällt mir glaubs genau so gut wie flüsternde Nacht, sie haben beide sowas Geheimnisvolles an sich - das liebe ich :)...
Grundsätzlich wieder mal nichts auszusetzen ;)
 
Es gibt noch mehr Gründe, weshalb ich auf die Sichtweise von Schwarzer Adler verzichtet habe. Apropos kompliziert, ich hätte das gespräch ja auch bei ihm verallgemeinern können "Sie stritten sich...", aber last euch überraschen.
 
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