• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

[NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

*PiperHalliwell

500er-Club
Registriert
18 November 2004
Beiträge
918
Ort
The wonderful world of DiNozzo!
Hallo ihr Lieben!

Wie versprochen kommt nun die Fortsetzung von unserer kleinen Tate-Weihnachts-FF.

Viel Spaß beim Lesen, und wir freuen uns über FB.

LG Katie und Claudia



Titel: "Voice of your Heart"
Autoren: Miss Katie (aus einem anderen Forum) und *Caitlin* (das bin ich *PiperHalliwell)
Raiting: FSK 16
Genre: Romantik, Drama, Krimi, Humor
Hauptcharaktere: Tony und Kate
Team: Staffel 2
Pairing: Tate
Inhalt: Nach dem Kuss folgt die Ungewissheit, Ungewissheit über die Zukunft...
Anmerkung: Das ist also die FS zu "Kiss under the Misteltoe". Die FF ist wie vorher aus der Sicht von Kate und aus der von Tony geschrieben. Dabei übernimmt Katie weiterhin den von Kate und ich den von Tony.
Dazu wird diese FF jeden Sonntag upgedatet^^
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört uns, sondern D. P. Bellisario und den Produzenten von Navy CIS. Wir schreiben diese Geschichte nicht zu kommerziellen Zwecken und verdiene kein Geld mit ihr. Die auftauchenden Hintergrundgeschichten der Charaktere sind – sofern sie nicht der Wahrheit entsprechen – nur für diese Geschichte von uns erdacht worden. Ähnlichkeiten und/oder Verbindungen zu anderen Geschichten und/oder Menschen sind von uns nicht beabsichtigt. Sollten sie auftreten, dann war das ein ungewollter Fehler unsererseits.



VoiceOfYourHeart4.jpg




Voice of your Heart

Kapitel 1

Der Morgen war angebrochen und allein die nebligen Schleier am blaugrauen Himmel kündeten einen neuen Tag an. Die Schneeflocken trieben zahlreich gen Erde und hüllten die Häuser Washingtons in einen feinen weißen Schleier. Durch die dunkle Wolkendecke brach nur ab und zu ein Strahl der blassgelben Wintersonne hindurch, um die triste Szenerie ein wenig aufzulockern. Die Äste der Bäume waren kahl und das Holz wurde rissig und morsch. Die Kälte forderte ihren Tribut, weswegen die wenigen Menschen, die frühmorgens schon auf den Straßen zu sehen waren, auch schnell wieder in die Wärme ihrer Häuser flüchteten. Die Temperaturen lagen weit unter dem Nullpunkt und die dicke Schneedecke in manchen Vorgärten glitzerte, wenn sich einmal ein Sonnenstrahl verirrte. Man konnte sagen, dass Washington von Raureif, Eis und Schnee überzogen war wie eine Torte mit Zuckergussglasur. Der Januar hatte eisige Minusgrade mit sich gebracht. Erkältungen und Grippen waren noch harmlos, aber die Krankenhäuser waren gefüllt mit Patienten, deren Lungenentzündungen beinahe tödlich hätten verlaufen können. Schnupfen, Hustenreize und Halsschmerzen quälten die Menschen von DC und das teilweise hohe Fieber raubte ihnen den letzten Nerv.
Auch ich fühlte mich nicht gerade wohl in meiner Haut. Meine Nase lief ununterbrochen, dennoch fühlte sie sich wie ein Korken an. Meine Augen tränen ständig und jede Faser meines Körpers schmerzte. Egal, was ich machte. Ich fühlte mich schlapp und war müde. Am liebsten hätte ich mich in mein kuscheliges Bett verkrochen und geschlafen. Viel geschlafen.
Doch dieser Wunsch wurde mir nicht erfüllt. Denn heute war der 4. Januar. Sprich: Mein erster Arbeitstag nach den Feiertagen. Ein kleines Lächeln erschien auf meinen Lippen. Es waren die schönsten Feiertage, die ich je erlebt hatte. Anders als die restlichen Jahre war ich nicht zu meiner Familie nach Indianapolis geflogen, sondern hatte den Heiligabend mit dem Team bei Abby verbracht. Auch wenn dieser Abend etwas merkwürdig war und mich fast vollkommen aus der Bahn geworfen hatte, so war der Ausgang umso schöner gewesen. Zwar konnte ich noch immer nicht glauben, was da genau passiert war, dennoch schlug mein Herz schneller als sonst bei der Erinnerung an den Kuss.
Hätte mir irgendjemand vor zwei Wochen gesagt, dass ich Anthony DiNozzo küssen würde oder mich gar in ihn verlieben würde, hätte ich denjenigen glatt erschossen. Ich? Verliebt in Anthony DiNozzo? Wohl kaum. Dennoch war es passiert. Ich hatte mich in meinen sexy Kollegen verliebt. Gegen jede Vernunft.
Und der Kuss, den wir ausgetauscht hatten, hatte meine chaotische Gefühlswelt noch mehr durcheinander gebracht, aber dennoch bestätigt, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Ein ganz schönes Desaster, in was ich da reingeraten bin. Das Dumme war ja, dass ich nicht genau wusste, was Tony fühlte.
Zwar hatte mein Kollege sich an den Abend mehr als nur anders verhalten – er hatte mir sogar einen Einblick zu seiner anderen, sensiblen Seite gegeben – aber ob es für ihn nur ein Kuss war, eine einmalige Sache oder nicht, wusste ich nicht. Wie auch? Nachdem atemberaubenden Kuss, hatte er sich leise verabschiedet und war gegangen. Die restlichen Tage hatte ich nicht mehr gesehen. Und jetzt wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte ihm gegenüber. Das Beste war natürlich, so normal wie möglich. Dass wenigstens Gibbs nichts merkte.
Und das war genau das Stichwort, das mich aus meinen Gedanken riss. Ich trank schnell den letzten Schluck aus meiner Tasse, stellte diese in die Spüle und ging dann ins Schlafzimmer. Dort zog ich mir meine Sachen an, die ich schon vorher ausgesucht hatte. Passend zu dem Wetter: Eine weiße Jeans und einen dicken, schwarzen Rollkragenpullover. Ein kurzer Blick in den Spiegel sagte: Das Outfit sah gut aus, die Frisur saß, aber ich sah schon aus einer Meile Entfernung krank aus. Unter meinen Augen, die leicht blutunterlaufen waren, lagen tiefe Augenringe, meine Nase war wund und rot, und ich war blass.
Kurz: Ich sah aus wie der Tod persönlich.
Nicht gerade ein guter Start für den ersten Arbeitstag im neuen Jahr...
 
Werbung:
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

So, es geht weiter mit Kapitel 2 und Tony.
Wir wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen und freuen uns über Kommis.

LG Katie und Claudia


Kapitel 2​

Das nervtötende Klingeln meines Weckers riss mich aus meinem wunderschönen Traum, so dass ich ihn lautstark verfluchte. Wie gern würde ich mich erneut in mein weiches Kissen kuscheln, um zu meinem Rendezvous mit Kate zurückzukehren, doch dann würde ich auf jeden Fall zu spät kommen. Nicht die Aussicht auf eine saftige Kopfnuss von meinem Boss trieb mich hastig aus dem Bett, sondern die Erwartung, meine Kollegin endlich wiederzusehen.
Seit jenem Abend, unserer Weihnachtsfeier bei Abby, hatten wir uns weder gesehen noch miteinander gesprochen. Unser Kuss unter dem Mistelzweig hatte mich vollkommen aus der Bann geworfen und meine Gefühle in ein derartiges Chaos versetzt, dass mir zuerst über einiges klar werden musste.
Ich hatte gedacht, dass ein wenig Abstand für uns beide gut wäre, um unsere Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was genau wir nun füreinander waren. Doch ehrlich gesagt, hatte ich ein wenig Angst vor unserem Wiedersehen, denn ich wusste nicht, wie Kate mit ein wenig Distanz und in nüchternem Zustand darüber dachte.
Vielleicht bereute sie die ganze Sache inzwischen und würde mir in Zukunft aus dem Weg gehen, womit nicht nur unsere Zusammenarbeit sondern auch unsere Freundschaft gefährdet wäre. Ich war mir aber vollkommen sicher, dass ich sie auf keinen Fall verlieren wollte, egal was passieren würde.
Während meiner wirren Gedankengänge hatte ich mich ins Bad geschleppt, meinen müden Körper mit einer kurzen Dusche halbwegs zum Aufwachen gebracht. Nachdem ich meine Zähne geschrubbt hatte, trennte ich mich nun endlich von meinen Bartstoppeln, die in den letzten Tagen unaufhaltsam gewuchert waren.
Ich hatte wenig Lust gehabt, auszugehen und mich mit meinen Freunden zu treffen, aber vermutlich wäre ich auch keine gute Gesellschaft gewesen, solange meine Gedanken immerwährend um Kate kreisten. Mit einem leisen Seufzen fuhr ich mir ein letztes Mal durch die Haare, die ich mit ein wenig Gel in ihre typische Form gebracht hatte und ging zurück in mein Schlafzimmer.
Wir hatten noch nicht einmal ein richtiges Date gehabt, und dennoch beschäftigte ich mich mit nichts anderem mehr als meiner Kollegin. Noch niemals hatte es eine Frau in meinem Leben gegeben, der dies gelungen war, und dies verunsicherte mich zusätzlich. Vielleicht war ich einfach nicht der Mann für eine feste Beziehung, genauso wenig wie Kate kein Mensch für eine lockere Affäre war.
Es war wirklich zum Verzweifeln, dass es mir nicht gelingen wollte, endlich zur einer Lösung zu kommen, wie ich mich ihr gegenüber nun verhalten sollte. Ich wollte sie nicht bedrängen, aber sie sollte auch wissen, dass mir unser Kuss sehr wohl etwas bedeutet hatte. Dass er mir sogar sehr viel bedeutet hatte.
Ein prüfender Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich langsam auf den Weg ins Hauptquartier machen sollte, wenn ich pünktlich sein wollte. Und genau das wollte ich, auch wenn Gibbs mich für verrückt erklären würde, denn ich hatte meine Partnerin lange genug vermisst und wollte sie endlich wiedersehen.
Auch wenn ich noch nicht die leiseste Ahnung hatte, wie ich mit ihr über jenen Abend reden sollte, war ich doch fest entschlossen, es nicht länger aufzuschieben. Ich hatte mehrfach versucht, mir die richtigen Worte zurecht zu legen, doch nachdem ich zum wiederholten Mal gescheitert war, hatte ich mir vorgenommen, einfach auf mein Gefühl zu vertrauen. Schließlich hatte mein Boss mir dies beigebracht, auch wenn er selbst wohl nicht in der Lage war, bei Frauen auf seinen Instinkt zu hören, der sich normalerweise nie irrte.
Während ich die Gedanken an Gibbs aus meinem Kopf verbannte, eilte ich zu meinem Wagen und ließ mich auf den Fahrersitz fallen, um dem morgendlichen Berufsverkehr zu entgehen. Als ich bereits eine halbe Stunde später überpünktlich in der Tiefgarage parkte, waren die Plätze meiner Kollegen noch unbesetzt, lediglich das Auto unseres Teamleiters stand an seinem Ort. Vermutlich hatte er die gesamten Feiertage an seinem Schreibtisch verbracht, doch darüber wollte ich mir wirklich keine Gedanken machen.
Als sich die schweren Metalltüren auf meiner Etage mit einem leisen 'Pling' öffneten, trat ich gut gelaunt heraus und begab mich zu meinem Arbeitsplatz. Als ich mich auf meinem Stuhl niederließ, blickte ich mich kurz in dem Bereich unseres Teams um, der verlassen dalag. Gibbs holte sich wohl wieder einmal seinen heißgeliebten Kaffee, so dass ich mich seufzend dem riesigen Stapel Akten zuwandte, den er bereits auf meinem Tisch aufgetürmt hatte.
Ich würde wohl noch etwas warten müssen, bis ich Kate endlich wiedersah, doch das fiel mir heute ausgesprochen schwer. In meinem Inneren bereitete sich bereits bei dem Gedanken an ihr wunderschönes Lächeln und ihre warmen braunen Augen ein leichtes Kribbeln aus.
Doch noch hieß es, Geduld haben...
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

sehr schöner Anfang für diese Fortsetzung, ich finde den Stil, dass beide ihre Sichtweise pro Kapitel abwechselnd erzählen, sehr schön. Ich bin gespannt auf das erste Treffen nach dem Kuss und was sonst noch passiert... ich habe Hoffnungen, dass Abby in der Geschichte nen Gastauftritt hat :D

freu mich schon auf den nächsten Teil,
lg syd
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

Hey syd!

Schön, daß du auch die FS verfolgst und daß sie dir gefällt.
Die Sache mit Abby kann ich nicht versprechen.
Trotzdem wünsch ich wieder viel Spaß beim Lesen, diesmal mit Kate.

LG Claudia


Kapitel 3

Die Straßen waren eine einzige Eisfläche. Da war es bereits leichtsinnig, sich ins Auto zu setzen oder gar zu Fuß zu gehen, solange man sich keine Knochenbrüche zuziehen wollte. Ich hatte bereits vor einiger Zeit aufgehört zu zählen, an wievielen Unfällen ich vorbeigefahren war. Doch ich war mehr als erleichtert, als ich heil mit meinen Wagen in der Tiefgarage des Hauptquartiers hielt. Ich stieg aus und ging langsam zum Aufzug. Das Schwindel erregende Gefühl unterdrückte ich, genauso den Impuls wieder umzudrehen und mich in mein Bett zu kuscheln. Das war doch nur eine kleine Erkältung. Kein Grund, um zu Hause zu bleiben. Außerdem…. Ich wollte Tony endlich wiedersehen. Klar, ich wusste nicht, wie ich mich nun ihm gegenüber verhalten sollte, aber die Sehnsucht nach ihm, war zu groß. Wie konnte ich mich nur in ihn verlieben?
Das wohl bekannte Pling des Fahrstuhls riss mich aus meinen Gedanken. Ich straffte die Schultern und versuchte, mit sicheren Schritten zu meinem Schreibtisch zu gelangen. Als ich ankam, entdeckte ich, dass die anderen bereits da waren. Sogar Tony!
„Morgen!“, begrüßte ich und räusperte mich. Meine Stimme klang ziemlich heiser. Seufzend zog ich meinen Mantel aus. Meine Kollegen begrüßten mich monoton, doch unerwartet fragte mich Tim besorgt: „Alles in Ordnung, Kate? Du siehst… ähm…“ Ich warf McGee einen bösen Blick zu.
„Ja, nur eine kleine Erkältung, McGee!“, meinte ich leicht gereizt. Eines dieser aufbauenden Komplimente aus seinem Mund konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
Ich setzte mich hinter meinen Schreibtisch. Natürlich bemerkte ich die Blicke von den drei Männern auf mir ruhen. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Tonys Blick, und ein heißer Schauer jagte über meinen Rücken. Gott, sah dieser Mann wieder gut aus. Und dieser Blick…. Da konnte man sich ja nur auf ihn stürzen und diesen sexy Rollkragenpullover von seinem Astralkörper reißen…. HALT! Was dachte ich da? Das musste an dieser Erkältung liegen! Denn normalerweise ließ mein katholisches Herz solche Gedanken nicht zu. Vermutlich war meine Medizin ein wenig zu alkoholhaltig gewesen. Vielleicht hätte ich doch lieber zu Hause bleiben sollen.
„Geht es dir wirklich gut, Kate?“ Die Frage meines Vorgesetzten holte mich in die Realität zurück. Ich wandte mich ihm zu. „Natürlich…. Mir geht es gut, wirklich, Gibbs!“, erwiderte ich und putzte mir die Nase. Mir ging es wirklich gut, wenn ich von dem Herzrasen, den feuchten Händen oder der verstopften Nase, den Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen absah. Mein Boss musterte mich noch ein paar Sekunden mit seinem stechenden Blick. Ich versuchte erst gar nicht, ihm Stand zu halten und fuhr stattdessen meinen Computer hoch. Damit war das Thema für mich erledigt. Diesen Hinweis schien auch meine Kollegen verstanden zu haben. Denn die nächsten Stunden blieben Fragen oder Scherze aus. Es war schon fast zu ruhig, um noch normal zu sein. Doch das kam mir nur Recht. Ich hatte schon genug Schwierigkeiten, mich richtig auf die Akten zu konzentrieren. Ständig musste ich mir die Nase putzen und die Buchstaben verschwammen immer wieder vor meinen Augen. Ging es mir heute früh noch schlecht, so war ich mittlerweile halbtot. Wieso war ich nicht zu Hause geblieben oder hatte mich von Gibbs zurück ins Bett schicken lassen? Ach ja… mein Stolz! Vor allem wollte ich jetzt nicht gehen. Mir und den anderen gegenüber eingestehen, dass ich doch nicht ganz auf dem Damm war.
Die nächsten Stunden vergingen langsam. Momentan wollte ich einfach nach Hause, ein Bad nehmen und schlafen. Nur noch schlafen. Aber es war gerade einmal kurz nach halb elf. Ich hob den Kopf, um meine Nase wieder etwas frei zu machen, doch ich blieb plötzlich an Tonys Blick hängen. Das erste Mal seit jenem Tag an Weihnachten, dass ich meinem italienischen Kollegen direkt in die Augen blickte. Das wohlbekannte, berauschende Gefühl machte sich in mir breit. Genauso wie dieser Schauer, der mir über den Rücken jagte. Ich hatte mich wie immer in diesen unendlich grünen Augen verloren. Dabei vergaß ich sogar dieses unangenehme Kribbeln in der Nase.
Die Bilder der kleinen gemütlichen Weihnachtsfeier liefen erneut vor meinem inneren Auge ab. Und wieder hatte ich das Gefühl, Tonys weiche, warme Lippen auf den meinen zu spüren. Seinen Duft zu riechen oder seine starken Arme um meinen Körper zu fühlen, seine Wärme.
Das laute Klingeln von Gibbs’ Telefon riss mich aus meinen Gedanken. Mit seiner typischen Manier nahm mein Boss den Hörer ab und antwortete: „Gibbs? – Gut, wir kommen.“ Das klang nach einem Fall und sein „Packt eure Sachen! Wir haben einen Fall!“ bestätigte dies. Ich packte langsam meine Sachen und verständigte Ducky. Dann folgte ich den anderen zum Fahrstuhl, darauf bedacht das Schwindelgefühl nicht vollkommen die Überhand gewinnen zu lassen. Im Aufzug stand ich neben Tony, hinter Gibbs und McGee. Ich versuchte, wieder normal sehen und atmen zu können, doch dieser kleine enge Raum half dabei nicht wirklich.
„Alles okay?“, hörte ich Tonys Flüstern an meinem Ohr. Sein warmer Atem streifte meine Haut und hinterließ eine Gänsehaut. Statt mit einer bissigen Antwort zu kontern, nickte ich leicht.
Was würde ich für mein warmes Bett geben?
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

aww ^^ ich mag sick!Kate xD das is irgendwie adoreable! Ich finde Tony sollte nach der Arbeit zu ihr gehen und für sie sorgen ;D die zwei sollten überhaupt mal reden.. pff immer diese Workaholics!

freu mich auf den nächsten Teil :)

lg syd
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

So, es ist Sonntag, und damit kommt hier der neue Teil.
Wir hoffen, das Kapitel gefällt euch und wünschen viel Spaß beim Lesen.

LG Katie & Claudia

PS: Vielen lieben Dank für dein FB, syd.


Kapitel 4​

Ich sah genau, dass es Kate überhaupt nicht gut ging, denn wenn es so wäre, hätte sie mir mindestens einen ironischen Spruch an den Kopf geworfen. Doch ihr schweigendes Nicken verdeutlichte mir, dass sie nicht zugeben wollte, wie krank sie wirklich war. Nur mit Mühe konnte ich ein Seufzen unterdrücken, wenn ich an ihren Sturkopf dachte, aber ich selbst war in diesen Dingen auch nicht wirklich besser.
In der Zwischenzeit saßen wir nebeneinander im Truck, den Gibbs rasant dem Tatort entgegen lenkte. Hatte sie zuerst noch ihren Blick aus dem Fenster gewandt, lehnte sie sich nach wenigen Minuten zurück und schloss die Augen. Ich konnte erkennen, wie sich ihr Brustkorb gleichmäßig hob und senkte, während sich ihr Kopf unweigerlich meiner Schulter näherte. Mittlerweile machte ich mir wirklich Sorgen um sie, denn während ich mich bei dem Fahrstil unseres Vorgesetzten an meinem Sitz festkrallte, schien sie von der Müdigkeit übermannt zu werden.
Nur mit Mühe konnte ich den Impuls unterdrücken, umgehend dafür zu sorgen, dass sie zurück in ihr Bett ging. Doch ich wusste, dass sie mir eine Einmischung in diese Dinge mehr als übel nehmen würde, so dass ich weiterhin schwieg. Stattdessen musterte ich meine Kollegin eingehend, ihre langen braunen Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern fielen und den Kontrast zu ihrer blassen Haut noch zusätzlich verstärkten. Ich wandte meinen Kopf kurz nach links zu unserem Boss, der sich jedoch auf die Straße konzentrierte, bevor ich Kate vorsichtig eine verirrte Strähne aus dem Gesicht strich.
Es war ein unglaubliches Gefühl so dicht neben ihr zu sitzen und die Wärme ihres Körpers, der sich mittlerweile an meinen gelehnt hatte, durch meine Jacke zu spüren. Ich war froh, dass ich auf dem mittleren Platz des Wagens saß, denn so musste ich keine Angst haben, dass Gibbs etwas davon mit bekam. Um ihm den Blick auf meine Kollegin zu nehmen, hatte ich mich ein wenig nach vorn gelehnt, ohne mich jedoch von ihr zu lösen.
Als der Truck zwanzig Minuten später abrupt vor einem weitläufigen Anwesen hielt, konnte ich nur im letzten Moment verhindern, dass Kate nach vorn geschleudert wurde. Bei diesem halsbrecherischen Bremsmanöver wachte sie auf und hatte für den ersten Moment Mühe, sich zu orientieren. Gibbs war bereits ausgestiegen und hatte uns vor dem Zuschlagen der Fahrertür noch ein wenig angetrieben. Ich ignorierte jedoch seine typische Ungeduld und wandte mich an meine Kollegin, die nun noch blasser schien als heute Morgen. Unter ihren Augen waren deutliche Schatten erkennbar, so dass ich vorsichtig nachfragte: „Katie, geht es dir wirklich gut? Wenn du lieber im Wagen bleiben willst, kann ich auch Gibbs sagen, dass...“
Bevor ich meinen Satz beenden konnte, schüttelte sie wortlos den Kopf und öffnete die Tür um auszusteigen. Ich registrierte, wie sie sich am Griff festkrallte, um zu verhindern, dass ihre Beine nachgaben, doch als ich ihr meine Hand reichen wollte, wandte sie sich abrupt ab. Vermutlich verletzte es ihren Stolz, Schwäche einzugestehen und sich noch dazu von einem Mann helfen zu lassen, doch ich konnte deutlich die Erschöpfung in ihrem Gesicht lesen.
Leise seufzend folgte ich meiner Kollegin, die dabei war, McGee aus seinem Gefängnis im hinteren Teil des Trucks zu befreien. Während sie sich ihre Ausrüstung griff, hatte er sich mit seinem Koffer schon auf den Weg gemacht, unserem Boss zu folgen. „Hey Bambino, wieso hast du's so eilig?“, rief ich ihm nach, erhielt jedoch keine Antwort, stattdessen lief er unbeirrt weiter. Wahrscheinlich wollte er Gibbs nicht unnötig warten lassen und ihn somit zusätzlich reizen, denn seine Laune war wie so oft nicht die beste, obwohl ich ihn schon weitaus mürrischer erlebt hatte.
Wortlos nahm ich Kate die Ausrüstung aus der Hand und folgte dann meinem Kollegen, ohne darauf zu achten, dass sie mir verwirrt hinterher blickte. Ich wollte mich einfach nicht auf eine Diskussion einlassen, denn ich wusste, dass es darauf hinauslaufen würde, wenn ich ihr meine Hilfe angeboten hätte. Dass ich mir Sorgen um sie machte, konnte ich mittlerweile nicht mehr leugnen, doch vermutlich musste ich sie dazu zwingen, alles ein wenig ruhiger angehen zu lassen.
Als ich die breite Treppe zur Eingangstür hinaufging, schob ich meine Gedanken für einige Zeit zur Seite und musterte stattdessen das großzügige Gebäude. Soviel ich mitbekommen hatte, war der Herr des Hauses Navy Lieutenant, dessen kleiner Sohn einer mutmaßlichen Entführung zum Opfer gefallen war. Ich fragte mich, wie sich die Familie dieses Anwesen leisten konnte, doch vielleicht hatte Mr. Sullivan einfach eine gute Partie geheiratet. Hoffentlich würde dieser Fall ein gutes Ende haben, denn ich fühlte mich im Moment einfach nicht dazu im Stande, eine Familientragödie mitzuerleben, und Kate ging es vermutlich ähnlich.
Als ich am Treppenpodest ankam, wandte ich mich meiner Kollegin zu, die mir gefolgt war und hielt ihr galant die schwere Eichentür auf. Ich hatte erwartet, einen bissigen Kommentar zu hören, weil ich ungefragt ihre Ausrüstung trug, doch die schwieg noch immer. Dies ließ meine Sorge noch weiter ansteigen, denn sie wirkte nicht wütend sondern vielmehr ziemlich angeschlagen. Als sie an mir vorbei ins Innere des Hauses trat, musterte ich sie unauffällig und registrierte erschrocken ihren matten Gesichtsausdruck und die trüben Augen, die normalerweise einen warmen Braunton hatten...
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

aww sehr cute, wie sich Tony um seine Kate sorgt. Ich habe Hoffnung, dass er ihr anbietet sie nach Hause zu fahren oder so und sie zu krank ist, um sich zu wehren und das ganze am Ende total romantisch wird xD

btw das wollt ich schon länger mal fragen: macht ihr euch beide eigentlich vorher aus wie die Geschichte verlaufen wird oder schreibt einfach jeder seinen Teil und der andere sucht sich dann aus, wie es weitergehen könnte?

lg syd
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

Hey syd,

danke fürs FB. Du bist ja wirklich schnell.
Den groben Handlungsstrang vereinbaren wir am Anfang.
Dann schreiben wir abwechselnd und jeder muß was aus dem vorherigen Kapitel machen.
Vor allem bei der Weihnachtsstory war das teilweise schwierig.
Aber die Richtung, die die FF nehmen soll, legen wir zusammen fest.

LG Claudia
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

danke für die schnelle Antwort ^^
ja ich kann mir vorstellen, dass die Weihnachtsgeschichte schwerer war, vor allem weil ihr da ja auch auf 24 Tage beschränkt ward.
Ich finds aber gut, was ihr da hinbekommen habt.. :)
freu mich schon auf den nächsten Teil!

lg syd
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

@syd: Dein Wunsch ist uns Befehl: hier kommt das neue Kapitel.
Ich muß sagen, daß es wirklich Spaß macht, diese Story zusammen zu schreiben.
Also, dann wünschen wir euch wie immer viel Spaß beim Lesen und freuen uns über FB.

LG Katie und Claudia


Kapitel 5​

„DiNozzo! Kate! Ihr beide überprüft, ob draußen irgendwelche Spuren zu finden sind! McGee du kommst mit mir!“ Gibbs’ beißender Ton drang schwach an mein Ohr. Ich hob leicht den Kopf und blickte in seine Richtung. Doch der Chefermittler hatte uns bereits den Rücken zugekehrt und verschwand wieder ins Wohnzimmer. Ich wandte mich ab und ging die zwei Stufen wieder hinunter. Dabei spürte ich die ganze Zeit den besorgten Blick von Tony auf mir ruhen. Innerlich musste ich mir eingestehen, dass seine Sorge mir gefiel und ich im Moment nichts lieber hätte, als dass er mich nach Hause fuhr und sich dann um mich kümmerte. Ich schüttelte kurz den Kopf. Solche Gedanken durfte ich mir nicht erlauben. Wir hatten schließlich einen Fall zu lösen. Und das hatte momentan Vorrang. Wer weiß, wo der kleine Junge war?
Fälle, in die Kinder involviert waren, gingen mir immer noch nah. Immerhin waren es unschuldige Wesen, die ihr Leben noch vor sich hatten. Und eins wusste ich: Sollte ich jemals Mutter werden, würde ich mein bestmögliches tun, um mein Kind zu beschützen. Ich würde nicht zu lassen, dass mein Kind Opfer eines Pädophilen und sonst einer Bedrohung wurde. Ungewollt wanderte mein Blick zu meinen gutaussehenden Kollegen, der neben mir ebenfalls durch den knöchelhohen Schnee stapfte. Ob er auch schon einmal über Kinder nachgedacht hatte? Bisher hatte alles, was ich von ihm wusste, mehr als nur deutlich dagegen gesprochen. Aber hatte ich nicht auch an Weihnachten eine neue Seite an ihm kennengelernt? Vielleicht wünschte sich ja diese Seite Kinder. Vielleicht würden wir zusammen ein Kind haben.
Als hätte er meine Gedanken erraten, sah Tony zu mir. Ich merkte, wie meine Wangen anfingen zu glühen. Gut, dass ich mit ihm zusammen sein wollte, war nichts Neues. Ich liebte ihn ja. Aber jetzt schon an Kinder denken? Solche Gedanken gehörten zu Frauen, die immer noch auf ihren Märchenprinzen warteten, aber doch nicht zu mir! Ich hatte als kleines Mädchen immer realistische Vorstellungen von meiner Zukunft gehabt. Und bisher hatte ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht, ob mein Date der perfekte Ehemann und Vater wäre.
„Katie?“, riss mich Tony aus meinen Überlegungen, und ich schüttelte den Kopf, um wieder normal denken zu können. „Mir geht’s gut, Tony“, meinte ich leise und ging weiter. Ich musste die Gedanken an ihn und meinen Gesundheitszustand wirklich langsam zurückstellen. Jetzt war das Finden des Jungen wichtiger. Ich ging um das Haus herum und staunte nicht schlecht, als ich den Garten erblickte. Groß war hier der falsche Ausdruck. Imposant würde es ansatzweise beschreiben. Obwohl der Garten mit einer weißen Decke überzogen war, ließ es daraufschließen, dass die Hecken immer ordentlich beschnitten waren. Auch einen großen Swimmingpool und einen Springbrunnen erkannte ich. Hier und da waren große Bäume, die im Sommer kühlen Schatten spendeten. In einem war sogar ein kleines Baumhaus.
Anscheinend hatte die Familie reichlich Geld. Und das schien ein Motiv zu sein. Hatte es der Entführer auf das Geld abgesehen? Bestimmt.
„Sieht nicht so aus, als würden wir hier viel finden.“ Tony war unbemerkt hinter mich getreten, weswegen ich mich erschrocken zu ihm drehte. „Meinst du?“, fragte ich und blickte zu ihm hoch. Mein Kollege nickte. „Der Schnee hat alles vernichtet.“ Erst jetzt bemerkte ich, was genau er meinte. Es hatte vor Stunden irgendwann wieder angefangen zu schneien, und jetzt waren natürlich alle möglichen Fußspuren vernichtet. Sehr hilfreich. Ich seufzte und stapfte vorsichtig weiter. Vielleicht fanden wir doch noch etwas Brauchbares. Zumindest falls der Täter im Garten gewesen war. Langsam suchte ich den weiß glitzernden Boden ab. Dabei wanderten meine Gedanken wieder zu meinem Kollegen. Bisher hatte ich nicht wirklich erkennen können, wie er zu diesem Abend stand. Na ja…, bisher hatte ich auch nicht wirklich darauf geachtet.
Ich schaute mich um und entdeckte Tony bei dem Baum, in dem das Baumhaus war. Er hatte sein Cap abgenommen und kratzte sich am Kopf, während er zu dem Haus nach oben blickte. Wahrscheinlich überlegte er sich, ob er da hoch klettern sollte oder nicht. Immerhin könnte ja da ein Hinweis sein.
Ich wandte mich wieder meiner Arbeit zu und entdeckte prompt etwas im Schnee. Zwei Schritte von mir entfernt glitzerte etwas. Also ging ich näher und hockte mich hin. Doch zu meiner Enttäuschung war es nichts weiter als Schnee. Ich seufzte leise und erhob mich. Aber plötzlich tanzten kleine Sterne vor meine Augen. Ich hatte das Gefühl, dass sich der Boden unter meinen Füße auftun würde.
„Tony?!“
Alles drehte sich um mich. Was war denn nur los? Ich streckte meine Hände aus, um Halt zu finden. Doch ich griff ins Leere. Und auf einmal wurde alles schwarz...
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

oj wie dramatisch.. Tony wird ihr sicher gleich zur Rettung kommen. Ich hatte mir schon die ganze Zeit sowas gedacht "wärs nicht dramatisch, wenn Kate jetzt einfach umkippen würd?" :D ich hoffe allerdings, dass sie nichts ernsthaftes hat. Mit ner Erkältung oder sowas könnt ich leben, aber sie soll bloß nix lebensbedrohliches haben.

freu mich aufs nächste Kapitel :)

lg syd
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

Hey syd!

Wie immer danke für dein Kommi.
Auf eine Antwort wirst aber wieder noch ein wenig warten müssen.
Trotzdem wünsch wir viel Spaß beim Lesen.

LG Katie & Claudia


Kapitel 6​

Kates erschrockener Aufschrei riss mich aus meinen Überlegungen, so dass ich mich hastig zu ihr umwandte und registrierte, dass sie ihr Unwohlsein nicht länger überspielen konnte. Eilig lief ich die wenigen Schritte zu ihr und konnte nur im letzten Moment verhindern, dass ihr Körper in dem eisigen Schnee landete, als sie zusammenbrach. Ich hockte auf dem Boden und hatte sie an mich gezogen, um zu verhindern, dass ihre Kleidung nass wurde.
Für einige Sekunden starrte ich sie regungslos an, wie sie schlaff in meinen Armen hing und keine Farbe mehr in ihrem Gesicht hatte. Vorsichtig strich ich über ihre Wange, hoffend, dass sie ihre Augen wieder aufschlagen würde, doch als ich ihre Haut berührte, zuckte ich erschrocken zurück. Ich fühlte ihre Stirn, auf der sich mittlerweile einzelne Schweißtropfen gebildet und die förmlich glühte.
„McGee!“, schrie ich aus Leibeskräften, ohne darüber nachzudenken, dass er mich vermutlich nicht hörte, doch irgendwie kam ich mir im Augenblick vollkommen hilflos vor. „Kate. Bitte wach auf, Katie!“, flüsterte ich immer wieder, während meine Hand sanft über ihr blasses Gesicht fuhr.
Ich war so in meine Angst um meine Kollegin versunken, dass ich nichts um mich herum mehr wahrnahm. Erst als Gibbs mich an der Schulter berührte, schreckte ich aus meiner Trance auf, blickte mich um und erkannte, dass auch Tim und die Sullivans in den Garten geeilt waren. Unser Bambino hatte bereits sein Handy am Ohr und schien den Krankenwagen zu informieren, so dass ich mich wieder meiner Partnerin zuwandte: „Hilfe ist unterwegs, Katie. Bitte komm wieder zu dir!“
Ich fühlte, wie sich eine heiße Träne nicht länger zurückhalten ließ und meine Wange hinabrann, so dass ich sie eilig wegwischte, in der Hoffnung, dass niemand etwas bemerkte. Doch Gibbs achtete nicht auf mich, denn er hatte sich über meine Kollegin gebeugt und fühlte, wie ich kurz zuvor ihre Stirn.
„Verdammt, sie gehört sofort ins Bett. Welcher Teufel hat sie nur geritten, heute Morgen ins Büro zu kommen“, brummte er verärgert und vermutlich ziemlich besorgt, auch wenn er es niemals zugeben würde. „Was ist passiert, DiNozzo?“, riss er mich aus meinen Überlegungen und musterte mich eindringlich. Ich hatte das Gefühl, als könnte er genau sehen, was in diesem moment in mir vorging, doch ich überspielte dies und erwiderte: „Kate hatte im Schnee nach einem Hinweis gesucht, während ich mich umgesehen habe. Dann hat sie plötzlich nach mir gerufen und ihre Stimme klang so seltsam. Deshalb bin ich schnell zu ihr gegangen und konnte sie gerade noch auffangen, als sie ohnmächtig wurde.“
Mein Boss nickte verstehend und erklärte dann: „Wir bringen sie zur Einfahrt. Der Krankenwagen muss jede Sekunde kommen.“ Nach diesen Worten richtete ich mich auf und trug Kate durch den Garten, als ein Wagen den Kiesweg entlang gefahren kam. Gibbs eilte auf einen der beiden Männer zu, die ausstiegen und erläuterte, was passiert war, während der andere mir half, meine Kollegin auf der Trage festzuschnallen. Noch immer stand ich neben ihr, hielt ihre Hand und konnte mich einfach nicht von ihr lösen und sie allein lassen.
„Sie wird wieder, Tony“, ertönte plötzlich die Stimme von meinem Vorgesetzten in meinem Ohr und ich nickte mechanisch, auch wenn ich noch immer Angst um sie hatte. Warum wachte sie nicht endlich auf? Das konnte doch nichts Gutes bedeuten. Widerstrebend ließ ich schließlich ihre Hand los, denn ich wollte nicht, dass Gibbs zu argwöhnisch wurde.
„Ich werde mitfahren und mich vergewissern, dass es ihr gut geht. Und dann werde ich dafür sorgen, dass sie im Krankenhaus bleibt.“ Nach dieser Aussage blickte ich ihn entsetzt an, denn er konnte doch nicht ernsthaft verlangen, dass ich hier blieb und meine Arbeit machte, während Kate...
„Ähm, Boss, vielleicht sollte ich lieber mitfahren. Du musst doch noch die Eltern des Jungen befragen“, versuchte ich vorsichtig, ihn zu überzeugen, doch er schüttelte den Kopf und erklärte bestimmt: „Das wirst du erledigen. Ich übergebe dir hiermit die Leitung dieses Falls.“ Damit schob er mich nach draußen und schlug die Tür vor meiner Nase zu, bevor der Wagen schnell auf die Straße fuhr.
Für einige Minuten stand ich erstarrt da und blickte dem Truck nach, der schon lange aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Gibbs glaubte vielleicht, er würde mir einen Gefallen tun, aber ich wollte diesen verdammten Fall nicht. Alles, was ich wollte, war, bei Kate zu sein, wenn sie aufwachte und mich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Ich wollte ihr endlich sagen, wie wichtig sie mir ist und wie viel ich für sie empfand.
Die Sorgen nahmen in meinem Kopf langsam Überhand, warum war es ihr einfach nicht möglich zuzugeben, dass es ihr schlecht ging? Ich hoffte wirklich, dass sie sich gründlich durchchecken ließ, denn ich wusste, dass sie Krankenhäuser genauso wenig mochte wie ich.
Mit einem leisen Seufzen griff ich meinen Ausrüstungskoffer, der noch immer am Fuße der Veranda stand und ging ins Haus, in dem mein Kollege mit den Eltern des vermissten Jungen bereits vor einigen Minuten verschwunden war. Ich konnte leise ihre aufgeregten Stimmen hören, die durch die geschlossenen Türen zu mir drangen und vermutete, dass McGee die Beiden gerade nach dem Verschwinden ihres Sohnes befragte. Ich beneidete ihn wirklich nicht um diese Aufgabe, denn Eltern entführter Kinder waren fast immer mit ihren Nerven am Ende und meist wenig hilfreich. Doch ich hatte im Moment wirklich nicht die geringste Lust, dies zu übernehmen, auch wenn ich es eigentlich sollte. Deshalb nutzte ich meine Position als vorläufiger Teamleiter und machte mich auf den Weg zum Kinderzimmer.
Als ich die großzügige Halle durchquerte, um die Treppe nach oben zu gelangen, kreisten meine Gedanken unaufhörlich um meine hübsche Kollegin. Ich machte mir noch immer Sorgen um sie, auch wenn ich wusste, dass sie nun in guten Händen war und in ein paar Stunden endlich in einem Bett liegen würde, wo sie im Moment auch hingehörte. Doch wieviel lieber wäre ich im Moment bei ihr, um mich zu vergewissern, dass es ihr wirklich gut ging.
Als ich kurz darauf die Tür im oberen Stockwerk öffnete verbannte ich diese Überlegungen energisch in den hintersten Winkel meines Kopfes und blickte mich aufmerksam in dem hellen Raum um...
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

Hallo Ihr Lieben!

Es geht mit einem neuen Kapitel weiter.
Diesmal erwartet euch die FS in einer etwas anderen Form.
Wir hoffen, daß es euch trotzdem gefällt und
wünschen euch wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Katie und Claudia


Kapitel 7

Die Zeit verging viel zu langsam für seinen Geschmack. Dazu gefiel ihm die Hektik nicht, die in diesem Gebäude herrschte. Ständig rannten gehetzte Schwestern durch den Gang, von Zimmer zu Zimmer. Immer wieder wurde ein anderer Doktor über die Lautsprecher ausgerufen. Auch dieser Geruch war alles andere als angenehm. Gott, wie hasste er Krankenhäuser! Hier wirkte alles so steril…, so tot.
Sein Blick wanderte zu der Uhr an der Wand. Es waren nur zwei Minuten vergangen, als er das letzte Mal nachgesehen hatte. Seufzend fuhr er sich durch sein graues Haar. In seinem Innern herrschte momentan ein einziges Chaos. Erst belastete ihn der aktuelle Fall, da ein unschuldiger Junge mit hinein gezogen wurde. Und dann machte ihm noch seine Agentin Sorgen. Gott, diese Frau war ein einziger Sturkopf! Sie hätte wirklich bei dieser Erkältung zu Hause bleiben sollen. Aber nein, Miss Todd musste ja ihre Grenzen austesten. Das Ergebnis war absehbar gewesen. Selbst Schuld. Jetzt war sie doch im Krankenhaus gelandet und würde mindestens zwei Tage hier bleiben müssen.
Er würde es zwar nie zugeben, aber Kate so in Tonys Armen liegen und die Verzweiflung in den Augen des jungen Mannes zu sehen, hatte ihn in Panik versetzt. Nach dem Tod von Shannon und Kelly war das Team für ihn zu einer Art Ersatzfamilie geworden. Und dass es Kate nun so schlecht ging, war nicht gut. Vor allem musste es ihr schon sehr miserabel gehen, wenn sie zusammenklappte. Kates Zustand schien zudem kritisch. Die Sanitäter hatten während der ganzen Fahrt versucht, sie anzusprechen, doch ohne Erfolg. Im Krankenhaus hatten die Schwestern und Ärzte dann so viele Anordnungen gegeben, dass er diesen nicht folgen konnte. Und nun war über eine Stunde vergangen, ohne dass er etwas über den Zustand seiner Agentin erfuhr. Unzählige Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen.
„Agent Gibbs?“ Die unbekannte Stimme riss den Chefermittler aus seinen trüben Gedanken. Er wandte sich der Person zu. Es war einer der Ärzte, das verrieten ihm der weiße Kittel und das Stethoskop. Der Mann war Mitte 40 bis Anfang 50, hatte eine mittlere Statur und wirkte symphatisch.
„Ich bin Doktor O’Neal. Der behandelnde Arzt von Agent Todd.“ Der Arzt streckte Gibbs die Hand entgegen, die der Teamleiter schüttelte. „Wie geht es ihr?“ In Jethros Stimme schwang Sorge mit, die dem geschulten Mediziner nicht entging. Ein schwerer Seufzer entfuhr dessen Lippen, bevor er sprach: „Miss Todd geht es den Umständen entsprechend. Sie hat…, wie soll ich sagen...? Nun ja…, die Erkältung schien schwerwiegendere Ausmaße angenommen zu haben, als wir zuerst glaubten.“
„Was bedeutet das im Klartext, Doktor?“, unterbrach Gibbs ihn ungeduldig. Die Worte des Arztes gefielen ihm nicht. Und dass er alles umschrieb, passte ihm noch weniger.
„Miss Todd liegt momentan im Koma. Ihr Körper ist sehr geschwächt und das Fieber… ist ziemlich hoch. Es kann auch sein, dass sie die Nacht nicht übersteht.“

Langsam öffnete ich die Augen. Doch alles was ich sah, war weiß. Ich blinzelte, aber das Bild blieb wie es war. Weiß. Alles war weiß. Die Decke, die Wände, der Boden. Aber war das hier überhaupt ein Raum? Es gab keine Fenster oder Türen und schon gar keine Gegenstände. Und alles wirkte so lang und endlos. Wo war ich bloß? Und was war passiert?
Ich richtete mich auf und ließ meinen Blick schweifen. War das hier ein Traum? Bestimmt… Denn solche merkwürdigen Plätze gab es doch nicht. Also…, am besten ich zwickte mich in den Arm, und dann würde ich wieder aufwachen. Ich würde in meinem Bett liegen und merken, dass ich gleich aufstehen und zur Arbeit gehen müsste. Ich kniff die Augen zusammen und zwickte mich in den Arm.
Doch außer dem Schmerz hatte sich nach dieser Aktion nichts verändert. Langsam beschlich mich Panik. Ich drehte mich um meine eigene Achse, aber ich erkannte weiterhin nichts. Wo war ich, verflucht noch mal? Was war das hier für ein seltsamer Ort? Ich musste herausfinden, was passiert war.
„Hallo?“, rief ich, als ich meinen Mut gesammelt hatte. Ich lauschte einige Sekunden, aber außer meinem eigenen Atem hörte ich nichts weiter. Das war ziemlich unheimlich. Ich ging ein paar Schritte in irgendeine Richtung. „Hallo?“ Noch nicht einmal mein Ruf hallte wider. Konnte es vielleicht sein, dass ich tot war?
Tot? Ach jetzt komm schon, Caitlin! Sei nicht albern, ermahnte ich mich selbst. Tot? Wie lächerlich. Das war hier einfach ein Traum, nichts weiter. Irgendwann würde ich schon aufwachen.
Bestärkt mit diesem Optimismus, ging ich weiter. Doch das Bild blieb weiß. Ach gut… Vielleicht durfte ich mir die Umgebung selber ausdenken. Ja! Das ist es! Ich blieb stehen und fixierte einen Punkt. Hm…, ein Sofa für den Anfang wäre nicht schlecht. Ich konzentrierte mich und versuchte mir eine gemütliche Couch vorzustellen. Am besten weinrot, mit Bezug und vielen Kissen.
„Hallo, Caitlin.“
Ich wandte mich erschrocken um und sah die Gestalt mit großen Augen an. Ein Mädchen stand vor mir und lächelte mich an. Die Kleine war bestimmt erst acht oder neun Jahre alt, trug ein hellgelbes Sommerkleid und hatte lange braune Haare und grüne Augen. Ich fragte mich, wer sie war und vorher sie mich kannte. Doch noch mehr wunderte ich mich, wieso sie mir so bekannt vorkam.
„I-Ich... Wer bist du?“, stammelte ich. Daraufhin fing das Mädchen an zu kichern. „Ich heiße Leonie“, antwortete sie mir jedoch und streckte mir die Hand entgegen. „Komm! Ich muss dir etwas zeigen.“
 
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

hmm.. sehr interessant, sehr interessant ^^
ich mochte besonders Gibbs' Teil, ich finds irgendwie süß zu wissen, dass er sich auch Sorgen macht, auch wenn ers nicht so zeigt.
Dass es Kate so schlecht geht, find ich doof ^^ ich mag nicht, dass Kate stirbt. Aber vielleicht brauchen sie und Tony ja ne Nahtod-Erfahrung, um zu realisieren, was sie an einander haben.

toller Teil, freu mich auf den nächsten!

PS: Leonie is doch sicher Kates und Tonys Tochter aus der Zukunft :D
 
Werbung:
AW: [NCIS] Voice of your Heart - FS zu Kiss under the Mistletoe

Hey syd!

Dankeschön fürs Kommi.
Wie es Kate geht, erfahrt ihr erst nächste Woche.
Jetzt geht es erstmal mit Tony weiter.

LG Katie & Claudia


Kapitel 8​

Dieses Zimmer weckte unangenehme Erinnerungen an meine Kindheit in mir, die ich bei Beitreten des Hauses noch hatte verdrängen können. Doch nun strömten immer mehr Bilder aus der Vergangenheit auf mich ein, die ich versuchte aus meinem Kopf zu verbannen, um mich auf meine Arbeit konzentrieren zu können. Ich blendete diese Erinnerungen krampfhaft aus, doch als ich sie endlich in den hintersten Winkel meines Kopfes verbannt hatte, sah ich erneut Kate vor mir, wie sie leichenblass in meinen Armen gelegen hatte.
Der Gedanke, nicht zu wissen, wie es ihr ging, machte mich schier wahnsinnig, so dass ich Mühe hatte, den Drang zu unterdrücken, sofort mein Handy zu nehmen, um Gibbs anzurufen und nach ihr zu fragen. Da ich aber wusste, wie er darauf reagieren würde, riss ich mich zusammen und begann endlich, den Raum genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wie im ganzen Haus sah es vollkommen sauber und ordentlich aus, ziemlich ungewöhnlich für einen kleinen Jungen. Doch vermutlich hatte die Familie eine Putzfrau, die das Chaos sofort wieder in Ordnung brachte, wenn auch nur ein Spielzeug auf dem Boden lag. Als ich meinen Blick erneut durch das Zimmer schweifen ließ, blieb dieser an einem Regal mit einer umfangreichen DVD-Sammlung hängen. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und trat näher, um diese näher zu begutachten und neugierig einige der Titel zu betrachten. Für einen elfjährigen Jungen hatte der Kleine eine beachtenswerte Auswahl und einen sehr guten Geschmack, das musste ich ihm wirklich lassen. Wären die Umstände nicht so schlimm gewesen, würde ich ihn gern kennenlernen und in ein Gespräch von Filmfreak zu Filmfreak verwickeln.
Mit einem leisen Seufzen wandte ich mich meinem Ausrüstungskoffer zu und begann, Fingerabdrücke im ganzen Zimmer zu suchen. Doch leider hatte ich kein Glück, denn die Putzfrau hatte wohl bereits alles blitzblank gereinigt, so dass nicht mal ein Staubkorn zu finden war.
Dieser Fall wurde wirklich von Minute zu Minute verzwickter, während eine Lösung in weite Ferne rückte. Das machte mir extrem zu schaffen, vor allem da mich schon Kates Gesundheitszustand und meine unausgesprochenen Gefühle für sie belasteten. Ich hatte große Angst um sie, die auch dadurch nicht besser wurde, dass ich keine Ahnung hatte, wie es ihr ging.
Genervt verpackte ich meine Utensilien wieder und nahm mein Handy aus der Tasche, um endlich zu erfahren, was los war. Als ich mir das kleine Gerät ans Ohr hielt, konnte ich bereits die nervtötende Stimme hören, die mir mitteilte, dass mein Boss nicht erreichbar war. Eigentlich war diese Tatsache klar, doch ich konnte einfach nicht mehr normal denken, solange ich nicht wusste, wie es meiner Kollegin ging. Es blieb mir nichts weiter übrig, als mein Telefon wieder einzustecken und abzuwarten, bis Gibbs sich bei mir melden würde, was hoffentlich bald geschah. Währenddessen wanderten meine Gedanken ununterbrochen zu ihr, so sehr ich auch versuchte, sie zu unterdrücken.
Doch neben den Sorgen, die ich mir um sie machte, musste ich mich endlich wieder auf den Jungen konzentrieren, der wer weiß wo festgehalten wurde und vermutlich große Angst hatte. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn durch meine Unaufmerksamkeit ein Unschuldiger in Gefahr geriet. Also nahm ich meine Taschenlampe aus dem Koffer und hockte mich auf den Boden, um auch den Bereich unter dem Bett genau zu untersuchen. Nach einer Weile erhob ich mich jedoch resigniert, denn sogar dort war es vollkommen sauber und nicht der kleinste Hinweis zu finden.
Nachdem ich meine Sachen zusammengepackt hatte, blickte ich mich ein letztes Mal in dem Kinderzimmer um, um sicher zu gehen, dass ich nichts übersehen hatte, bevor ich die Tür hinter mir schloss. Nachdenklich ging ich die Treppe hinunter und überlegte krampfhaft, was passiert sein konnte, als der Junge verschwand. Ich wusste, dass er am Abend zuvor in seinem Bett gelegen hatte und vermutlich von dort entführt wurde. Vielleicht war den Eltern in der Zwischenzeit noch etwas eingefallen, so dass ich die Treppe nach unten stieg, um zu hören, was McGee herausgefunden hatte.
Wenn man sich in diesem Haus umsah, war es sehr wahrscheinlich, dass die Täter auf ein großzügiges Lösegeld aus waren. Wenn wir Glück hatten, würden sie sich bald bei den Sullivans melden, und wir könnten den Anruf zurückverfolgen. Ich hoffte nur, dass es dem Kleinen gut ging und sie ihm nichts antaten, um Druck auf die Eltern auszuüben...
 
Zurück
Oben