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Downfall

So schnell sie konnte warf sie sich ihre Schürze über den blutenden Rücken. Langsam erwachte sie aus dem Taubheitsgefühl und der Schmerz zeriss sie fast, doch sie war stärker. Mit letzter Kraft schleppte das verletzte Mädchen auf ihr Zimmer und schlief erschöpf ein.

Als sie wieder zu sich kam, saß Magdalene bereits an ihrem Bett und versorgte Laras geschundenen Rücken. Ihre flinken Hände glitten sanft über den Rücken und rieben ihn mit einer Kräutermischung ein. Lara schaute sie nur kurz an und dann entglitt sie wieder in eine andere Welt. Dicke Tränen rollten über Magdalenes Gesicht als sie das ganze Ausmaß der Verletzung sah. Der Lederriemen hatte tiefe Einschnitte zurückgelassen, doch Magdalene war sich bewusst, dass sie Lara bis morgen wieder auf die Beine bringen muss, denn sonst würde der Master persönlich hier erscheinen. Dann würde das geschehen, was sie selbst ihren ärgsten Feinden nicht wünscht, bis vielleicht auf dem Master selber. In dem Moment kam Anton glücklich angelaufen um seiner Mutter die neuen Sachen zu sagen. Sie sah ihn ermahnend an und er verstummte auf der Stelle als er Lara bewusstlos liegen sah. Auch wenn er erst vier Jahre alt war, verstand er was vorgefallen ist. Er nickte seiner Mutter zu und war für wenige Minuten verschwunden . Als der Junge wieder angelaufen kam, war er mit einer Schüssel und einem Teddybären ausgestattet. Er reichte die Schale seiner Mutter und setzte sich dann neben Lara. Sanft strich er ihr über den heißen Schopf und legte den Teddy neben hier. Währenddessen entnahm das Kindermädchen aus der Schale eine Paste die sie sanft über den Rücken strich. Ab und zu war ein Stöhnen von Lara zu vernehmen. Magdalene konnte sich nur vorstellen wie das thailändische Mädchen gelitten haben muss, denn alles was man vor der Tür vernehmen konnte, war das Pfeifen der Lederriemen, während sie durch die Luft sausten. Notwendigerweise hat Magdalene die Kinder sofort in ihre Zimmer geschickt, damit sie nie diese schlechte Seite ihres Vaters kennen lernen würden, doch sie selber blieb vor der Tür stehen und spürte jeden Schlag. Es jagte ihren einen Schauer durch über den Rücken, hätten sich nicht Ellen und ihr älterer Bruder geschritten, wäre sie wahrscheinlich früher oder später auch zusammengebrochen. Doch in dieser Sekunde wurde sie von den beiden Streithähnen gebraucht. Nachdem sie die Kinder beruhig hatte, lief sie sofort zu Lara. Es interessierte sie nicht, wie es das Mädel wieder geschafft hatte, sondern nur Lara wieder auf die Beine zu bringen. Plötzlich hörte sie ein knacken hinter sich, sanft glitt die Person hinter ihr. Angstvoll drehte sich Magdalene um. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass es der gütige Quentin war. Mit zitternder Hand strich er Lara über das schweißbedeckte Gesicht.
Traurig schaute er das Kindermädchen an, „Was hat sie wieder getan?“

„Ich glaube sie war einkaufen und hat auch ein paar Sachen für Anton geholt, welches sie jedoch Mr. Lorenzo verschwiegen hat. Er war einfach wütend weil sie sich ein angeblich teures Kostüm gekauft hat, obwohl er ihr freie Hand über das Geld gelassen hatte“, antwortete die Frau bedrückt. Quentin schüttelte den Kopf. Bei dem Gedanken an ihrem Vater stieg ihm die Galle hoch. Er verspürte unsagbaren Hass. Eines Tages, so nahm er sich vor, würde er alles seinem Vater heimzahlen was er jedem Menschen den Quentin liebte angetan hat. Unerwartet unterbrach ein Husten seine Gedanken. Lara wachte langsam auf und krümmte sich vor Schmerzen. Sie wollte etwas sagen, doch Quentin legte langsam den Finger auf ihren Mund. Dann nahm er ihre kleine kalte Hand und küsste sie. Etwas später holte er aus seinem mitgebrachten Rucksack eine Flasche Wasser und führte sie zu dem Mund des schwachen Mädchens. Langsam flößte er ihr vorsichtig das Wasser ein. Ihre trockenen Lippen nahmen wieder etwas Feuchtigkeit auf. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen. Ein schwaches Lächeln huschte über ihre aufgesprungenen Lippen. Just in diesem Moment klingelte das Handy von Quentin. Schuld bewusst blickte er die beiden Frauen an und entschuldigte sich. Dann verließ er überstürzt die Hütte, um seinem Vater zu erklären, dass er sich verspätet hatte.
 
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Ich find die Geschichte echt voll gut. irgendetwas an ihr faszieniert mich richtig. hab nur noch nicht rausgefunden was...
 
Nun es soll ja nun in unserer Zeit spielen, aber auch in unserer Zeit gibt es solche Fälle und irgendwie will ich auf die aufmerksam machen, da ich schon einige Berichte darüber gesehen:

Tief in Gedanken versunken hing Magdalene ihren verlorenen Träumen nach. Sie erinnerte sich noch zu gut an dem Tag an dem sie die Arbeit bei Master Lorenzo aufnahm. Es war ein heller sonniger Tag vor 6 Jahren gewesen. Gerade hatte sie ihre Schule mit mäßigem Erfolg beendet. Doch sie brauchte einen Job, da sie sich trostlos mit seinen Eltern zerstritten hatte. Da kam ihr die Gelegenheit gerade recht, aber damit hatte sie sich in einem Alptraum begeben der niemals zu Enden schien. Jeden Tag musste sie mit dem Geschrei der Kinder fertig werden, sowie den Ansprüchen des Masters. Eingeschüchtert wie sie war traute sie keinem über dem weg, denn dem letzten dem sie vertraut hatte, verriet sie schamlos. Seither war sie eine Gefangene ihren eigenen grausamen Ängste. Jede Hoffnung auf Besserung wurde dadurch zunichte gemacht. Kein einziger Funke war übriggeblieben, seit dem schicksalhaften Tag im Juli vor 5 Jahren. Damals fiel der Mann, dem sie alles anvertraut hatte wie eine Furie über sie her. Er drängte sie in eine dunkle stinkende Gasse und drückte sie zu Boden. Der Schweiß der langsam aus seinen Poren tropfte berührte ihr Gesicht. Vor Abscheu musste sich Magdalene fast übergeben, doch sie fand noch die letzte Kraft um sich gegen ihn zu wehren. Doch er war stärker als sie und umklammerte ihre Handgelenke so fest, dass bereits ihre Finger anschwollen. Etwas später schlug er ihr in das feine Gesicht. Ganz benommen gab sie sich geschlagen und lies es über sich ergehen. In seiner Erregung riss er die Knöpfe der Hose ab und drang in sie ihn. Ein dumpfes und beschmutztes Gefühl breitete sich in Magdalene aus. Schließlich lies der Mann von ihr ab und verschwand auf nimmer wiedersehen. Sie stand auf, zog ihr T-Shirt über die Hose und begab sich sofort in ihre Unterkunft, dort wusch sie sich und legte sich schlafen.

Heute war dies schon weit weg und dieser Mann hatte ihr etwas geschenkt, was das kostbarste für sie war, ihren kleinen Sohn Anton. Irgendwann würde sie ihm sagen müssen, wer sein Vater gewesen ist, aber dafür ist noch Zeit, jetzt in diesem stillen traurigen Augenblick zählt die Genesung von Lara. In diesem Augenblick nickte Magdalene erschöpf ein und erwachte erst am nächsten Morgen durch das schrille Klingeln von Laras Wecker. Auch Lara schreckte hoch und verzog schmerzhaft ihr Gesicht. Die tiefen Schnitte auf ihren Rücken brannten höllisch. Mit zusammengebissenen Zähne richtet sie sich auf und blickt sanft auf Anton, der neben ihr lag, dann entdeckte sie Magdalene, die mit einem nassen Lappen kam und Lara den Rücken wusch. Danach schritten beide langsam, aber sicher wieder in das Haus des Masters um zu frühstücken. Im dem Moment als alle beide schweigend ihr hartes Brot kauten, trat auch Quentin in die Küche. Glücklich stellte er fest, dass es Lara besser ging. Dann holte er drei belegte Brötchen aus seinem Rücksack und reichte sie Lara und Magdalene.
„Ich habe auch noch eins für Anton, wenn er dann wach ist. Heute Nachmittag bin ich gegen 15 Uhr zurück, da dann die Vorlesung vorüber ist. Haltet die Ohren steif“, mit diesen Worten war er dann auch schon verschwunden. Lächelnd blickten sich Magdalene und Lara an und verspeisten zwei der Brötchen, dass andere legten sie für Anton zurück, der bereits verschlafen in die Küche kam. Seine kleinen verschlafenen Augen blickten glücklich zu seiner Mutter auf als sie ihm das Brötchen reichte. Freudestrahlend lief er zu Lara und setzte sich auf ihren Schoß. Als er in das Brötchen biss, fielen Krümel auf Lara und ihn herunter. Auch tropfte etwas von dem Belag auf sein T-Shirt, welches zur Hälfte die dünnen Beinchen verdeckten. Schuldbewusst schaute er zu seiner Mutter. Doch diese lächelte nur und sagt:
„Nicht so schlimm Spatz, dass kriegen wir schon wieder sauber“. Lara nickte beipflichtend und küsste seinen kleinen Schopf. Die Haare müssten geschnitten werden, denn sie waren schon schulterlang, so dass man ihn leicht mit einem Mädchen verwechseln konnte. Auch war er nicht sehr groß für sein Alter. In einem Jahr würde ihn Magdalene zur Schule schicken müssen, aber wie sie seine Ausbildung finanzieren sollte, wusste sie nicht. Wahrscheinlich sollte sie Master um einen Gehaltserhöhung bitten. Dies würde entweder in einem Desaster enden oder er würde es ihr gestatten. Anton sollte dabei sein, damit Mr. Lorenzo ihr nicht zu Nahe kommt. Denn niemals würde sie sich vor ihrem Sohn demütigen lassen. Mit einem tiefen Atemzug schüttelte das Kindermädchen die Gedanken ab. Die kleinen grünen Augen schauten sie verwundert an und der beschmierte Mund zeugte davon, dass ihm das Brötchen gemundet hatte. Seufzend stand sie auf , nahm ihn von Laras Schoß und lief zurück zu ihrer kleinen Hütte. Diese Hütte war zwar anfangs spärlich eingerichtet, doch inzwischen hatte sie einiges mit hinein gestellt. Es gab vier kleine Zimmer. Zum einen das Zimmer von Lara, welches recht klein war, aber ein kleine Heizung besaß, sowie ein Waschbecken. Dann kam das Zimmer von ihr und Anton. Sein Bettchen war schon alt und Quentin hat dort als kleiner Junge drin gelegen. Er hatte es in blau angestrichen und es ihr überlassen. Inzwischen blätterte schon etwas Farbe ab, aber noch passte Anton darein. Ihr altes Bett stand daneben, sowie ein alter Kleiderschrank mit einem Schreibtisch an der Seite. Außerdem lag über all Spielzeug herum. Denn wenn Lara bei den Kindern des Masters war, konnte sie nicht auf Anton aufpassen und schickte ich hier her. Manches Mal kam das Kind des Nachbars vorbei. Es hieß Merlin Nadeschda und war am gleichen Tag wie Anton geboren wurden. Auch dieser kleine Junge besaß blonde Haare und grüne Augen., doch außer dieser Gemeinsamkeit unterschied die Jungen vieles. Merlins Vater war ein erfolgreicher Unternehmer, während seine Mutter eine erfolgreiche Journalistin war. So lag es ferner anzunehmen, dass sie nichts von der grauenhaften Behandlung wussten. Wahrscheinlich verschlossen sie sich vor der Wahrheit, die offen vor ihnen lag. Doch sie fürchteten sich wahrscheinlich vor den Konsequenzen, welche sie ereilen würden sobald Merlins Mutter einen Artikel darüber schreiben würde. Der Verleger der Zeitung, wo sie angestellt war gehörte zum engsten Freundeskreis des Master. Desweiteren gehörten die meisten Kunden von Merlins Vater zu RAP. Wenn bekannt werden würde, dass Mr. Lorenzo in irgendeiner Weise behelligt werden sollte, würden alle Kunden das Verhältnis zu dem Unternehmen von Mr. Nadeschda aufkündigen.
 
Ab und zu gaben sie Anton ein paar abgetragenen Sachen von Merlin und etwas zu essen. Merlin war ein guter Junge und teilte auch gern mit Anton. Manches Mal fuhren seinen Eltern mit ihm am See, dann durfte Magdalenes Sohn mitkommen. Im Haushalt von Mr. Lorenzo wurde er eh nicht vermisst. Er störte niemanden wenn er da war und auch nahm keiner Notiz von ihm. Anton hatte gelernt sich unsichtbar zu machen, wenn der Master das Haus betrat.

Als Magdalene die Hütte erreichte wusch sie Anton mit Seife ab und zog ihm die neuen Sachen an, die Lara gestern erstanden hatte. Stolz lief er auf und ab, als ob er einen Modenschau extra für seine Mutter. Plötzlich klopfte es an der Tür und Merlin stand mit seiner Mutter an der Tür. Beide Frauen begrüßten sich förmlich. Mit einem tiefen Atemzug sagte Mrs. Nadeschda: „ Meine werte Magdalene, ich weiß, dass sie es nicht leicht haben.“
Geistesabwesend nickte Magdalene. Daraufhin fuhr Mrs. Nadeschda fort: „ Dennoch möchte ich sie bitten, dass sie während der nächsten Wochen auf meinen Sohn acht geben müsst.“
Mit ruhigen Blick schaute diese junge Frau entschlossen Magdalene, während Magdalene verwirrt sie anschaute.
„Sicherlich sind sie jetzt etwas durch einander liebe Magdalene, aber ich weiß sonst nicht weiter. Ich habe einen brisanten Artikel geschrieben, der in einer Woche in einem der größten Blätter Englands erscheinen wird. Wenn dies geschieht befindet sich meine ganze Familie in größter Gefahr. Ich weiß, dass Merlin euch vertraut, hier ist er sicher, denn keiner wird nach ihm suchen. Man kann in leicht mit Anton verwechseln und die beide kommen doch gut miteinander aus. Natürlich wird für ihre finanzielle Absicherung gesorgt, aber geben sie es mit Bedacht aus, damit keine Fragen gestellt werden. Denn sie sind nicht sehr vermögend.“
Magdalene trat einen Schritt zurück und war sich nicht sicher, was sie gerade vernommen hatte. Merlin nahm vertrauensvoll ihre Hand und schaute sie mit großen traurigen Augen an.

Magdalene erzählt...

In diesem Augenblick erfasste mich ein großer Schauer, aber vielleicht auch große Erleichterung, denn wenn Mrs. Nadeschda Recht hatte, würde dieser ganze Spuk vorbei sein. Doch wenn ich jetzt zurückblickte, war es einer der verhängnisvollsten Tage meines Lebens. Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes nahm an diesem sonnigen Tag ihren Anfang. Keiner von uns hätte ahnen das ahnen können.
Während Merlin zu mir hochsah, sah mich auch Anton erwartungsvoll an. Ich weiß nicht was er in diesen Augenblick gedacht haben muss, weiß ich nicht. Doch in seinem Gesicht sah ich eine Entschlossenheit die ich noch nie zuvor erlebt habe. Ich konnte die Bitte nicht abnehmen und nahm am nächsten Tag Merlin zu mir. Sein kleines Gesicht war entspannt als er auf mir zu lief. In seinen kleinen Händen hielt er eine kuschelige blaue Decke, sowie einen Teddybär. Auf seinen Rücken trug er ein kleinen Rucksack mit einem Hasen drauf. Darin befanden sich ein paar neue Sachen und ein Bild von seinen Eltern. Seiner Mutter liefen Tränen über die Wangen, welche sie nicht abwischte. Ich bot ihr Taschentücher an, doch sie lehnte ab. Sie gab Merlin noch ein Kuss und verlies dann schnell den Garten. Hilfe , dies ist wahrlich das Wort, dass diese Frau gebraucht hat, genauso wie meine Freundin Lara. Zu ist hin und her gerissen zwischen zwei Kulturen, sowie zwischen ihrer Liebe zu Quentin und ihrer Arbeit. In der folgenden Woche erschien der Artikel in einer Boulevard – Zeitung. Er war nicht so provokativ wie ich erwartet hätte. Es stand ledig drin, dass eine sehr angesehene Person es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen würde und seine Personal jede Würde aberkannt hätte. Master Lorenzo war natürlich außer sich vor Wut, als er davon erfuhr, denn er fühlte sich angesprochen. Er lies unsere Hütte renovieren und richtete uns ein Bad ein mit Badewanne und Dusche, außerdem kaufte er uns allen neue Betten und wunderte sich, dass nun zwei kleine Jungs bei uns wohnten. Er nahm mir jedoch ab, dass die beiden Zwillinge waren und ich nur ab und zu einen von ihnen mit ins Haus genommen hätte, um ihn nicht zu sehr zu stören. Ohne zu murren behandelte er uns jetzt auch besser. Seit vier Wochen gab es keine Wutausbrüche seinerseits mehr. Dies lies uns alle in Frieden schlafen, vor allem Lara, deren Rücken immer noch schmerzte. Inzwischen sind ihre Schnitte mehr oder minder gut verheilt. Quentin war sehr über den Sinneswandeln von seinem Vater erstaunt und behandelte ihn auch freundlicher. Nur seine jüngste Schwester konnte es nicht verstehen. Sie denk, dass man mit Personal umgehen sollte wie mit Sklaven. So kommt es mir jedenfalls vor, denn sie kennt immer noch nicht die Worte „Bitte“ oder „Danke“. Ellen war sehr auf sich bezogen. Bekam sie etwas nicht, wurde sie wütend und schrie mich an. Dann verlangte sie nach ihrem Vater, der mich schlagen sollte. Doch inzwischen belächelte er sie nur und nickte mir zu.
Ich glaube jedoch nicht das der Master sein Verhalten lange aufrecht halten kann, denn ich habe noch nie einen Menschen gesehen der sich über Nacht um hundertachtzig Grad. Ich vermute, dass es in den nächsten Tagen zum Super-Gau kommen wird. Keiner kann voraussagen was passieren wird, sondern nur das was passieren wird.

Merlin und Anton sind zwei liebe kleine Engel, die bis jetzt noch keinen großen Stress verursacht haben. Immer darauf bedacht nicht aufzufallen, bleiben sie meistens in unserer Hütte. Lara scheint auch immer mehr auf zu blühen. Sie hat angefangen richtige Sätze auf Englisch zu sprechen. In all den Jahren in dem sie hier ist, haben wir uns nur über Zeichen verständigt, doch nun versucht sie mir auch Dinge mit Worten sagen. Sie hat mir auch versprochen etwas Thai beizubringen, doch ob ich darin Erfolg haben werde, weiß ich nicht wirklich. Es muss schwer für jemanden sein, der in ein fremdes Land komm und noch nicht einmal die Sprache spricht. Vor vier Jahren kam sie an, eingeschüchtert und total erschöpft. Der Master übergab sie mir und meinte kalt, dass sie am nächsten Morgen ihre Arbeit beginnen sollte. Desweiteren entschied er, dass man ihr einen neuen Namen geben sollte, denn der alte sei unaussprechlich. So wurde aus Nuanwan Lara. Manches Mal nenne ich sie noch bei ihrem Namen, aber diese Identität Nuanwan schein bei ihr in weiter Ferne gerückt zu sein, denn Nuanwan war sie in Thailand und dort war sie glücklich in ihrer Familie. Lara war sie hier in England und sie musste tapfer ihr Schicksal ertragen.
 
Was soll ich sagen. Ich habe bei dem Teil am meinsten am Bildschirm geklebt. Du hast so einen schönen Schreibstil mit Herz und Seele. Außerdem gefällt mir der Name *Quentin* sehr gut.

Also super schön
 
Danke.

lötzlich zeriss ein schrilles Klingeln die Morgenidylle und Lara schreckte aus ihren tiefen Schlaf. Reaktionsschnell schlug sie auf den Weg und drehte sich noch einmal kurz um. Eine plötzliche Unruhe erfasste sie jedoch und so verließ sie ihr Bett. Die warne Daunenbettdecke wurde von ihr zurückgeschlagen und langsam lief sie zum Spiegel. Dort betrachtete sie vorsichtig ihr eigenes Abbild. Die blauen Flecke waren verschwunden. Auch die Schnitte auf ihren Rücken heilten gut, inzwischen waren nur noch zart rosa schimmerte Narben zu sehen. Ein erleichterndes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Denn auch ihr Gesicht hatte inzwischen an Farbe gewonnen und sah nun hübsch aus. Dies gab ihr genug Selbstsicherheit um Quentin um Hilfe zu Bitten. Mit ihrem Aussehen würde sie ihn schon erweichen können, so dachte sie, doch sie hatte die Rechnung ohne Quentin gemacht, welcher andere Pläne mit ihr hatte.
Im anderen Zimmer rumorte es bereits, so dass sie Lara schnell anzog um Magdalene schnellst möglich unter die Arme zu greifen. Lautlos öffnete sie die Tür des Nachbarzimmers und schlich sich hinein. In der Hoffnung Magdalene überraschen zu können. Doch die beiden Jungs hatten sie bereits entdeckt und liefen zu ihr. Lara verdrehte die Augen und umarmte beide, doch das Kindermädchen sah sie strafend an. Denn die beiden Jungs waren nur in ihrer Unterwäsche bekleidet und Anton hatte bereits eine Socke an. Lara murmelte nur, dass sie Magdalene beim anziehen der Beiden helfen würde. Seufzend beendete Magdalene die Diskussion und zog Anton wieder zu sich, während Lara es mit Merlin aufnahm. Nach zehn Minuten waren alle vier in der Küche und waren am Frühstücken. Es gab Marmelade und Brötchen, die Köchin war vernarrt in die Kleinen und hat versprochen, dass sie heute auf beide aufpasst. Lara und Magdalene ließen die Beiden zurück und gingen an ihre Arbeit. Das Kindermädchen weckte Ellen für die Schule, während Lara Briefe zu Post brachte und ein paar Stoffe für eine neue Gardine im Arbeitszimmer besorgte. Sorgfältig glitten ihre sanften Finger über den Stoff. Er war samtig weich und hatte eine königliche Ausstrahlung, die das Bordeauxrot unterstrich. Leichtfüßig lieg sie zurück zum Haus und erwartete neue Aufträge des Masters. Das Arbeitszimmer war jedoch verschlossen, welches eigentlich immer offen war und es herrschte eine unerträgliche Stille im Haus.

Unruhig suchte Lara im ganzem Haus noch ihrem Herren. Nicht ein einzigstes Geräusch verriet, dass der Mann der Villa überhaupt in der Nähe war. Verunsichert lief sie die Flure ab und schaute in jedes Zimmer. Keine einzigste Spur, das musste bedeuten das Master Lorenzo noch immer auf seinen Spaziergang war. Verärgert ging sie wieder die Küche um nach den beiden Lausbuben zu schauen. Die Köchin warf ihr einen erstaunt Blick zu.
„Ms. Janosch, der Herr des Hauses ist noch abwesend, wissen sie zufällig wo er sich aufhält?.“ „Nicht das ich wüsste liebe Lara, wahrscheinlich wurde er aufgehalten“. Lara nickte mürrisch und verlies wieder die Küche um das Bad vom Master zu reinigen. Wut zog sich langsam durch ihren Körper und sie fing an wie wild den Boden zu schrubben. Dann ging zu zum Spiegel hinüber und starrte hinein. Ihre feinen geschwungenen Augen hatten sich mit Zorn gefüllt und funkelten in den Spiegel, auch ihre sanften Lippen waren nur noch ein schmaler Strich. Plötzlich verschwamm ihr Spiegelbild und es begann sich ein Park zu bilden. Verschwommen tauchte ein Baum und ein Parkbank auf. Auf dieser Parkbank befand sich der leblose Körper des Masters. Lara schrie auf und das Bild war verschwunden. Entsetzt stürmte sie aus dem Bad, rempelte Ellen an, die darauf hinfiel und rannte in den Park. Das Mädchen bemerkte gar nicht, dass es noch ihre Hausschlappen und Schürze trug. Beinahe wurde sie von einem Auto angefahren, doch in diesem Moment war es ihr egal. Obwohl sie ihren Master hasste, machte sie sich sorgen um hin. Denn wenn er nicht mehr war, wen sollte sie dann hassen?
 


Als sie an der gesehene Stelle ankam, sah sie den Körper schon von weitem. Wie hilflos er aussah und sein Brust hob und senkte sich nichts. Das Gesicht war bleich und eingefallen und doch musste sie ihn retten. Lara trat an ihn heran und schüttelte ihn. Dann holte sie einen Passanten heran und deutete auf das Bündel das ihren Master darstellte. Der Passante rief telefonisch den Notarzt und war in der Lage Mr. Lorenzo ins Leben zurückzuholen. Es sollte ein paar Wochen dauern bis er wieder fit ist.

Lara erzählt.....

In dem Moment als ich ihn dort liegen sah, empfand ich Mitleid mit diesem alten gebrechlichen Mann, der eigentlich mich seit Jahren traktiert. Er war es der mich aus meiner Idylle in Thailand. Doch in bin ihm nicht dafür böse, denn ich habe es so gewollt. Ich wollte unbedingt besonders und anders sein als meine 3 älteren Schwestern. Sie haben alle studiert und gut bezahlte Berufe ergriffen. Ich dagegen habe die Schule bereits nach der 10 Klasse beendet, denn es war nichts für mich. Ein ganzes Leben nur lernen, das war nichts für mich. Doch dann traf ich diesen alten Mann, der mir ein anderes Leben zeigte. Beim ihm war ich nicht das fünfte Rad am Wagen. Wir besuchten teure Restaurants und meine Schwestern waren sogar neidisch auf mich. Dies erfüllte mich mit Genugtuung. Am liebsten hätte ich ihnen ich es ihnen ins Gesicht gesagt, „Seht her eure kleine Schwester ist auch jemand.“, aber ich habe dies nicht getan. Eines Tages fragt mich dieser Mann im gepflegtem Thai ob ich nicht mit ihm nach England kommen würde. Von England hatte ich schon viel Gelesen, denn schließlich hatte man im letzten Jahrhundert einen engen Kontakt. Damals hieß aber Thailand noch Siam. Meine Eltern stimmten meinem Vorhaben Thailand zu verlassen zu. So verlies ich es mit Master Lorenzo meine Heimat. Die Reise mit dem Flugzeug war wundervoll. Erste Klasse. Ich hatte eine ganze Sitzreihe für mich, selbst einen Pyjama bekam man. Das Essen könnte ich mir selber auswählen und es war köstlich. Doch dies sollte das letzte Mal sein, dass ich ihn für liebeswürdig empfunden habe. Sobald wir in seiner Villa angekommen waren, zeigte er sein wahres Gesicht. Seine weichen Gesichtszüge verdunkelten sich und er befahl mir einer junge Dame zu folgen die zur Tür geeilt war. Ihr Name war Magdalene, zu dem Zeitpunkt konnte ich ihren Namen nicht aussprechen, deshalb meinte sie nur, dass ich sie Lene nennen sollte. Dies ist heute nach fünf Jahren immer noch so. Die Unterkunft die mir geboten wurden war, konnte man mit einer schäbigen Hütte vergleichen. Es gab zwar fließend Wasser und Strom aber das war es dann schon. Mein Zimmer war ein Drecksloch. Ich habe es gehasst, Es drang Wasser durch die Löcher des Daches ein und setzte oft mein Zimmer unter Wasser. Erstaunlicher Weise wurde ich nie krank. Meistens teilten Lene und ich das Bett, denn so war es wärmer unter der dünnen Decke. Als dann Anton geboren war, schlief er zwischen uns.
Master Lorenzo tat alles Menschen mögliche um mir das Leben zur Hölle zu machen. Als ich damals ankam war ich gerade einmal 16 Jahre alt und ein einfältiges junges Ding, doch hätte bin ich einen junge erwachsene Frau und werde mich nicht mehr lange meinem Schicksal hingeben. Sollte Master Lorenzo jemals wieder hand an mich legen, wird er mich kennen lernen, denn er ist auch nur ein schwächlicher gebrochener alter Mann, der sein Temperament nicht kontrollieren kann. Ich bin jedoch stärker. In all den Jahren habe ich mich nicht beklagt über das was mit mir geschehen ist, doch nun wird es Zeit dagegen zu kämpfen. Ms. Nadeschda hat mir ihren Zeitungsartikel den Anfang gemacht und ich möchte dort nicht aufhören. Der Herzanfall von Mr. Lorenzo war ein Zeichen, dass es mit seiner Macht abwärts geht. Und ich wünsche ihm vom ganzem das gleiche was er mir die Jahre über angetan hat. Ich war zu stolz um meinen Eltern davon zu berichten und ich werde es auch nicht tuen.
Vor ein paar Jahren hatte ich plötzlich kleiner Eingebungen. Ich sah Dinge die im gleichen Moment passierten. Ich spürte wie damals Lene vergewaltigt wurden ist, aber auch wie das Herz von Master Lorenzo stehen blieb. Es kommt einfach über mich und ich weiß nicht wie ich es verhindern kann. Magdalene habe ich mich anvertraut, sie meinte, dass ich dies niemand sonst sagen dürfte. Wie auch, kaum einer versteht mich, doch Magdalene, Anton und Merlin sind anders. Anton spricht schon etwas Thai, Merlin versucht es doch er scheitert bis jetzt kläglich. Mit Lene verbanden mich mehr als Worte, wir brauchten uns nur anzusehen und wussten was der andere brauchte.



Würde mich über Rückmeldungen freuen.
 
Also wiedermal weiß ich nicht, was ich sagen soll. Das ist so schön geschrieben und du gehst mit viel liebe zum Detail an die Geschichte. Freue mich auf den nächsten Teil.
 
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