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Black Horizon

Zoe

1.000er-Club
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1 August 2004
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2.214
Ort
in der Hölle
Noch eine FF von mir. Diesmal eher schwermütig, aber lest es euch selber durch. Ich wollte eben auch mal alleine eine machen. Weiß aber nicht, ob ich so oft oder regelmäßig weiterschreiben kann. Freue mich über Feedback!

1. Teil:

Es war Daniels großer Tag. Er hätte Staatsmeister in seiner Altersgruppe werden können.
Nervös trommelte er mit den Fingern auf seine Knie und zupfte an seinem Karategewand herum. Liebevoll zog er die Fusseln von seinem schwarzen Gürtel, bis er merkte, dass Miranda ihn beobachtete und verlegen die Hände in den Schoß legte.
Jason sah gelangweilt aus dem Fenster und hielt wahrscheinlich nach irgendwelchen Mädchen Ausschau, die er wohl kaum hier auf der Autobahn finden würde.
Mr. Harrison lächelte Daniel aus dem Spiegel heraus an. „Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn.“
Ein hörbares Seufzen von seiner Frau folgte daraufhin. Obwohl sie keiner nach ihrer Meinung fragte, tat sie diese kund: „Du weißt ich mochte diesen Kampfsport noch nie. Es wäre mir lieber, dass du etwas Wichtigeres als das lernst, wie man jemanden verprügeln kann.“
„Wer lernt, wird verprügelt.“, gab Daniel widerspenstig zurück.
„Außerdem“, unterbracht sie ihn lauter, „wird dir dadurch Gewalt anerzogen und es macht dich aggressiv!“
Daniel verdrehte die Augen, und sein Vater drehte sich zornig zu ihr.
„Lauren, die einzige, die aggressiv wird bist du! Lass den Jungen, er hat heute…“
„DAD!!!“ Miranda kreischte auf. Der Lastwagen kam direkt auf sie zu.

Sie wachte auf. Das ständige Gepiepse neben ihr nervte sie. Doch auch Stimmen hörte sie, also öffnete sie die Augen langsam einen Spaltbreit. Drei Leute waren hier, zwei in weiße Kittel gekleidete und eine rotlockige Dame, sie redeten miteinander.
Da bemerkte die Dame sie. Da es keinen Zweck hatte, sich nun schlafend zu stellen, frage Miranda sie sofort: „Wo sind meine Eltern?“
Wieso saßen sie nicht auch an ihrem Bett? Vielleicht waren sie auch verletzt?
„Oh, du bist also munter. Miranda, richtig?“ Sie lächelte, doch es war ein freudloses Lächeln. Miranda brauchte einige Sekunden bevor sie es identifiziert habe. Mitleid.
„Bin ich schwer verletzt? Was ist mit mir?“ Panisch zog sie ihre Hände unter der Decke hervor und tastete ihren Körper ab. Zwei Arme, zwei Beine, Gesicht in Ordnung… Bewegen konnte sie auch den ganzen Körper.
„Du hast nur einige Kratzer abbekommen, weiter nichts.“ Die Frau zögerte einen Moment.
Noch einmal fragte Miranda: „Wo sind meine Eltern?“ Sie sah sie schon wieder so traurig an, diesmal aber keine Spur eines Lächelns.
Miranda schluckte. „Es geht ihnen schlecht, ja?“ kam es nach einer Weile krächzend aus ihrem Mund hervor.
Die Frau schüttelt den Kopf und rutschte näher zum Bett, sie legte ihre Hand auf Mirandas und atmet tief durch und sagt dann leise:
„Miranda, ich will dir nichts vormachen. Du musst es erfahren. Deine Eltern…sind tot.“
 
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Sie lag zuerst mit einem leisen Klingeln in den Ohren da und stierte auf die Decke, dann wurde ihr schlecht, einfach nur schlecht.
Noch bevor sie sich über den Bettrand beugen konnte übergab sie sich, und die Frau sprang auf und rief nach jemandem.
Alles das in weiter Entfernung für Miranda, das Klingeln vermischte sich mit einem Rauschen und stieg an, ihr wurde schwarz vor Augen. Irgendjemand stand an ihrem Bett und säuberte es, dann veränderte sich das Piepsen und ging schließlich in dem Rausch unter.

Zitternd wachte sie auf und öffnete ihre Augen, vorsichtig, um nicht zu sehen was sie sehen würde. Dass das alles kein Traum gewesen war. Nur schwach nahm sie war, dass sie in einem anderen Zimmer lag.
Einige Minuten lag sie nur still da, ohne irgendeinen Gedanken in ihr Bewusstsein dringen zu lassen. Dann -
"...in ein Heim geben müssen, wo sie psychiatrische Behandlung bekommen wird."
Als Miranda die Schritte hörte schloss sie die Augen langsam und hörte angestrengt zu, doch es kam nichts mehr. Wollte sie überhaupt noch mehr hören? Sie würde in eine Klapsmühle eingeliefert werden, als wenn das nicht schon genug wäre, das alles. Mit einem plötzlichen Gedanken setzte sie sich auf. "Meine Brüder!" rief sie krächzend in den Raum.
Die Frau wandte ihren Kopf schnell in Mirandas Richtung.
"Ah, schon munter?", fragte sie vorsichtig lächelnd und kam einige Schritte näher. "Ich glaube ich habe mich noch nicht vorgestellt, ich bin Sarah Trueman, aber nenn mich nur Sarah."
"Sie sind also auch tot." Miranda drehte sich mit leerem Blick und totem Gefühl im Magen auf die andere Seite. Sie konnte förmlich hören, wie Sarah zögerte, dann aber ruhig stehen blieb. Fünf Minuten ungefähr war es still, dann konnte sie Sarah und den jungen Arzt den Raum verlassen hören.
Sie war wieder alleine. Nicht wie in den Filmen oder Büchern wo jemand im Krankenhaus ist, und die Eltern am Bett stehen und einen trösten.
Nein, richtig alleine. Niemand war da, sie hatte keine Familie mehr, alle waren tot. Und sie lag hier mit einigen Kratzern. Sie versuchte sich die Reaktionen vorzustellen. Die Mädchen aus ihrer Schule, wie sie alle Jason nachweinen würde. Es war schade um ihn, um so einen hübschen netten Jungen.
Oder Daniels Freunde. Er hätte Staatsmeister werden können, war beliebt und zu jedem freundlich. In einer Woche war sein Geburtstag. Nein, wäre sein Geburtstag gewesen. Ihre Eltern, beides angesehene Leute in der Stadt, gute Berufe, viele Bekanntschaften und Freunde.
Sie. Um sie wäre es nicht schade gewesen, sie war unbeliebt, schlecht in der Schule, nicht besonders hübsch, kein besonderes Talent...
Keiner würde Mitleid mit ihr haben. Alle würden sich denken, warum hatte es nicht sie erwischt, und dafür Jason, Daniel, oder ihre Eltern verschont?
Stumm lag Miranda da und überlegte, doch sie vergoss keine Träne. Sie war nicht imstande dazu.
 
Eine sehr bewegende Geschichte liebe Mary.

Mir tut Miranda furchtbar leid, Auf einmal steht sie ohne ihre familie da.

Ich freue mich schon auf eine fortsetzung
 
Coole sache!

Die geschichte ist echt nicht schlecht! Wo hast du so schreiben gelernt, Phylax? Also, da hat Thara recht! Ich hoffe, du stellst das Sequel auch ins forum!

Ich werd echt zum Fan!

LN (CU) Lord Kelvin
 
Danke danke danke ;) :erröten:

und weiter gehts:


Miranda saß im Auto, auf dem Weg in irgendein Heim. Ihre Sachen lagen hinten im Kofferraum, sie hatte sie vorher abgeholt bei ihrem Haus. Es war ein seltsames Gefühl gewesen, alleine im Haus, wo einem sonst immer irgendwer über den Weg lief. Der Wäschekorb war noch am Treppenabsatz gestanden, und in der Küche lag das noch schmutzige Geschirr in der Abwasch zum Einweichen. Alles wie immer, nur diese Stille, diese unerträgliche Stille...
Sie war schnell in ihr Zimmer gegangen und hatte zwei Koffer gepackt, und dann raus.
Am schlimmsten an der Situation fand Miranda, dass sie es einfach so hinnahm. Kein dramatischer Abschied, keine Tränen. Während Miranda dasaß und nachdachte, verlangsamte sich der Wgen und blieb stehen.
Sie warf einen Blick aus dem Fenster und sah zwei Gebäude, die anscheinend zueinander gehörten, in einer grünen Landschaft stehen. Der Verputz schälte sich an mehreren Stellen von den bis auf hingeschmiertes Graffiti kahlen Wänden, am hinteren Gebäude krochen einige Weinranken das Gemäuer empor.
Das Dach war von einem dunklem Braun, und darunter ragten einige Regenrinnen hervor, eine schon deutlich ramponiert.
Es gab viele, jedoch kleine Fenster, die alle in einem blättrigen Weiß gestrichen waren, und ein Gestänge davor hatten.
Wie im Gefängnis..., dachte Miranda düster und stieg aus dem Wagen. Gemeinsam mit Sarah, die vorne gesessen hatte, lud sie ihre Koffer heraus und trug sie in die Eingangshalle. Von innen wirkte das Gebäude nicht so kalt, im Gegenteil, man konnte den warmen, aufgebrauchten Kinderatem spüren, und von fern her roch es nach Essen.
Einige höchstens 12-jährige beobachteten Miranda aufgeregt von einem Spieltisch aus, vo sie ein Kartenspiel ausgebreitet hatten.
Sie war erleichtert, als Sarah sie später zu ihrem Zimmer führte, denn die neugierigen Blicke brannten noch immer auf ihrer Haut.
"So, hier wären wir!" rief Sarah freundlich, nachdem sie eine in dem selben weiß wie die Fenster gestrichene Tür im zweiten Stock aufstieß und sie einen hellen Raum betraten, der aus hellgelben Wänden, einem schon etwas fleckigem Parkettboden, einem riesigen Schrank, diversen anderen Kästchen und einem frisch überzogenen Bett bestand.
"Du kannst es dir später auch nach deinen Wünschen einrichten..." sagte Sarah mit einem Seitenblick auf Miranda.
"Kann ich meine Sachen jetzt einräumen?", fragte diese nach einer längeren Pause. Sarah meinte noch leise: "Natürlich, also, komm dann runter wenns Essen gibt..." ging hinaus und schloss die Tür.
Miranda blieb einen Moment stehen, dann räumte sie die Koffer aus und den Inhalt wieder ordentlich in die Schränke, und stellte sich ans Fenster.
Nach meinen Bedürfnissen einrichten, dachte sie verbittert. Was denn zum Beispiel, einen Fernseher?! Und von wem?
Sie lachte kurz freudlos auf und warf einen Blick aus dem Fenster; anscheinend hatte sie die Aussicht auf den Hof. Jüngere Kinder spielten dort fangen, oder mit Springschnüren, welche in ihrem Alter Basketball.
Miranda zog an der Lasche für das herunterziehen der Rollos und sperrte das Tageslicht hinaus, dann warf sie sich aufs Bett...
 
ich dachte mir ich les deine FF auch mal durch(habs leider ned geschafft is einfach zu lang!) ich glaub mal das sie recht gut is*gg* nein der 1und 2 Teil is super! Den anderen kann ich ned lesen! Des is ma irgendwie zu lang! Aber wenn ih zeit hab les ih den auch noch ! *mach weiter so*
süße!

bussal Jessi
 
danke ;)


Sie ging später die Treppen hinunter zum Abendessen, wieder begleitet von neugierigen Blicken. Eigentlich hatte sie keinen Hunger, doch sie wollte Sarah keinen Grund geben, zu denken sie sei psychisch angeknackst magersüchtig oder sonst was. Miranda folgte einer kleinen Gruppe in den großen Speisesaal. Ungefähr die Hälfte der sichtlich mitgenommenen verschieden großer Tische war schon besetzt. Sie suchte sich einen kleineren Tisch möglichst Nahe bei der Türe und fern von den anderen, obwohl es eigentlich egal war, denn später würde jeder Tisch besetzt sein und die Idee, dass sich alle gleich zu ihr als Neue setzen würden war abwegig genug.
Sie warf die braunen eher kurzen Haare zurück und schob sich eine Zeitschrift, die sie auf dem Tishc entdeckt hatte, heran um sie durchzublättern. Gerade als sie das Heft gelangweilt wieder weglegte setzte sich jemand neben sie. "Hi, du! Ich bin Diane, und das sind Jason, Katie und Isabell."
Das war ja wie in diesen Filmen, wo sich zu der neuen die ganze Strber oder Loserpartie setzte. Meistens einer dabei mit Scheitel und Nickelbrille.
Widerwillig sah Miranda auf. "Ach." meinte sie trocken und musterte alle gelangweilt, wobei sie draufkam, dass es definitiv nicht wie im Film war. Das war keine Loserpartie. Sie sah sich zum ersten Mal im Saal um. Alle saßen buntgemischt im wahrsten Sinne des Wortes beinander, keine eindeutige Einteilung Cool - Uncool oder sonst was. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick.
Miranda senkte den Blick wieder.
Diane, ein wie sie zuvor gesehen hatte hübsches jedoch etwas molligeres schwarzes Mädchen in ihrem Alter aufwärts nahm noch einen Anlauf.
"Du bist neu hier, richtig?" Miranda verdrehte die Augen für die anderen nicht sichtbar. "Nein bisher war ich das Phantom am Dachboden."
"Und wie heißt das Phantom?" kam es freundlich aber unnachlässig zurück.
Miranda sah nun auf und Diane ungeduldig an. "Miranda."
Dann kam das Essen herein; beziehungsweise kamen andere Jugendliche mit ihrem Essen aus der Küche herein und teilten die Teller an den Tischen aus.
Spaghetti. Einige Krüge Wasser mit Verdünnungssaft kamen noch, dann fingen sie an zu essen. Lustlos stocherte sie mit der Gabel in den Nudeln herum, die sie normalerweise gemocht hatte, während Diane sie vollquatschte. Schließlich, nach den ganzen Höflichkeitsfloskeln und Heumgerede, kam gemeinsam mit einer Schale Himbeereis eine ganz andere Frage, gestellt von dem blonden Jungen, der Jason hieß.
"Warum bist du hier Miranda? Was ist passiert?" Sie kam nicht mitleidig, nicht traurig, nicht vorsichtig, sondern wie eine ganz normale Frage, neugierig und interessiert. Genauso wie Mirandas ganz normale Antwort.
"Wir hatten einen Autounfall, bei dem meine ganze Familie gestorben ist."
Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern, doch ab dann wurde es eindeutig stiller an ihrem Tisch.
Nachdem sie fertig gegessen hatten, machten sie sich wieder auf den Weg in ihre Zimmer. Diane blieb gemeinsam mit Miranda vor deren Türe stehen.
"Du weißt doch, dass du das Zimmer nicht lange haben kannst?"
Miranda nickte, obwohl sie es nicht erfahren hatte. Wie konnte sie nur gedacht haben sie hätte bei dieser Menge ein Einzelzimmer, oder das alle eins hätten? "Wir haben nur wenige davon und sie sind hauptsächlich für neue, oder eben für...gesellschaftsuntaugliche oder so." Sie zwinkerte. "Aber natürlich weißt du das ja alles. Jedenfalls, was ich sagen wollte........"
Miranda sah ihr in die dunklen Augen. "Ja ich werde mir ein Zimmer mit dir teilen. Wenn du das meinst."
Diane grinste und nickte, dann drehte sie sich um, blieb aber nach ein paar Metern stehen. "Ach ja, und wie du gemerkt hast muss zu jeder Mahlzeit eine Gruppe von Leuten Essen servieren, abwaschen und so... Ich hab vorhin mit Sarah ausgemacht dass du mit uns zusammenkommst, in Ordnung? Dann sind wir morgen Mittag zum servieren dran."
Sie lächelte und ging. Miranda ging in ihr Zimmer und warf sich aufs Bett. Soso, also waren die nur so nett zu ihr weil Sarah es ihnen gesagt hatte; hatten sie sich geopfert? War immer eine Gruppe für einen Neuling zuständig?
Etwas verbittert zog Miranda ein Buch aus dem Regal und begann ein Stück zu lesen. Verdammt! Wütend warf sie das Buch zum offenen Fenster, doch es prallte an den Gitterstäben ab und fiel zu Boden.
 
HI Süße!

Woe, ich muss schon sagen, super FF, schön traurig und spannend geschrieben! Hast Talent. Freu mich schon auf den nächsten Teil. Mach weiter so und behalte deinen guten schreibstil ;) !

lg
 
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