Elenia
...sunshine...
- Registriert
- 14 Januar 2003
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Undurchdringliche Dunkelheit, durchsetzt mit dem aufflackernden, leicht hellblauen Licht von Energiebällen umgab Prue.
Die junge Hexe war hinter einem kleineren Steinvorsprung, der nur knapp neben der rauen, unbehauenen Felswand lag, in Deckung gegangen, um nicht von einem der lebensgefährlichen Geschosse getroffen zu werden.
Sie hatte sich mit ihren Schwestern in ihrer Höhle aufgehalten, als plötzlich – trotz des von ihnen angelegten Schutzzaubers gegen jede Magie mit Ausnahme ihrer eigenen – die flackernden Lichter der Fackeln, die in den gusseisernen Halterungen an der Höhlenwand befestigt waren, verlöschten. Kurz darauf war die Höhle erfüllt von herumschwirrenden Energiebällen und die Schwestern hatten sich in Sicherheit bringen müssen, um nicht getroffen zu werden.
Anscheinend wurden sie schon wieder von einer größeren Gruppe von Dämonen angegriffen, wenn sie nach den vielen verschiedenen Richtungen ging, aus denen die Energiebälle zu kommen schienen.
Selbst wenn Prue noch so oft überlegt hatte, weshalb sie in letzter Zeit ständig angegriffen wurden, war sie doch noch zu keinem logischen Schluss gekommen. Und im Moment war es auch eher wichtig, die eigene Haut und die ihrer Schwestern zu retten, die wahrscheinlich wieder unfähig waren, sich selbst aus dieser Situation zu befreien. Mit einem kurzen Seufzer richtete Prue sich auf und ließ den ersten Dämon, den sie im düsteren Licht der Energiebälle zu Gesicht bekam, nun eine ihrer magischen Waffen spüren. Weshalb musste sie sich eigentlich mit zwei so unfähigen Geschwistern herumschlagen, die den ganzen Tag nichts außer foltern und töten im Kopf hatten?
Gut, daran war im Prinzip ja nichts falsch, aber diese Tätigkeiten nur auf Menschen zu beschränken, war ein Luxus, den sie sich dann nehmen konnten, wenn sie die Stellung der Triade innehatten. Doch dazu mussten sie diese Position erst einmal erlangen und das war eben nicht mit Müßiggang möglich, sondern nur mit harter Arbeit.
Und anscheinend war sie – zumindest im Moment – die einzige von ihnen, die bereit war, diese Arbeit zu leisten. Denn wie sie es erwartet hatte, befanden sich Piper und Phoebe noch immer in ihrer Deckung, während sie hier die Dämonen vernichtete.
„Bewegt sofort eure Hintern hierher und kämpft gefälligst!“, schrie sie ihren beiden Schwestern zu, doch alles, was sie im Moment erreichte, war ein zaghafter, aus der Deckung geworfener Energieball von Phoebe, der meilenweit an jedem Dämon vorbeiging.
Die Strahlen der frühen Morgensonne bahnten sich ihren Weg durch die Fenster des Halliwell Manors und warfen ein helles Licht auf Paige, die zwar schon geduscht und angezogen, allerdings noch immer etwas übermüdet, mit einer dampfenden Tasse Kaffee am Tisch in der Essecke der Küche saß und abwesend in der vor ihr liegenden Zeitung blätterte.
Denn obwohl sie den Lokalteil des „San Francisco Chronicle“ aufgeschlagen und ihre Augen auf den Artikel über die Erhöhung der Hundesteuer gerichtet hatte, waren ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung unterwegs. Eigentlich war es ja eine Schande, sich an einem so schönen Tag, zudem noch an einem Samstag, mit einem Dämon zu beschäftigen, aber bei Cole und vor allem bei seinem Anliegen war es doch etwas anderes.
Völlig überraschend war Phoebes Exfreund am Abend nach der Feier ihres Büros bei ihr aufgetaucht, um mit ihr zu reden. Und das hatten sie dann auch bis spät in die Nacht gemacht, weshalb sie Cole auch angeboten hatte, hier zu übernachten – was er allerdings ausgeschlagen hatte, und selbst so unausgeschlafen war. Nun gut, sie war im Grunde ja schon sehr spät nach Hause gekommen und daher hatte die Unterhaltung mit dem Halbdämon gar nicht so lange gedauert, aber es hatte gereicht, dass sie lediglich fünf Stunden Schlaf bekommen hatte und das war bei weitem zu wenig. Zwar hatte Paige geplant, heute länger zu schlafen, aber Cole hat nach ihrem mitternächtlichen Gespräch angekündigt, dass er an diesem Morgen noch einmal kommen würde, um alles fertig mit ihr zu besprechen.
Wenn sie jetzt genauer darüber nachdachte, verstand sie gar nicht, was es eigentlich noch zu besprechen gab. Cole hatte ihr gestern aufs ausführlichste erläutert, dass er vorhatte, Phoebe wieder zurück auf die gute Seite zu ziehen, da er sie noch immer liebte und sie wieder zurückhaben wollte. Und immer wieder hatte er ihr erklärt, dass ihre Liebe nur Zukunft hätte, wenn Phoebe sich wieder der guten Seite anschließen würde.
Und das in mehreren Ausführungen und Versionen, sodass dieses Gespräch, das man in zehn Minuten hätte beenden können, annähernd drei Stunden gedauert hatte. Wahrscheinlich hatte er in letzter Zeit einfach jemanden vermisst, mit dem er sich vernünftig unterhalten konnte, wenn man von den diversen Streitereien mit Phoebe absah.
„Guten Morgen“, begrüßte er sie in diesem Moment auch schon, nachdem er sich neben ihr materialisiert hatte und sie somit völlig aus ihren Gedanken aufgeschreckt hatte.
„Ich wusste es doch schon von Anfang an, dass es mit dir nicht als Probleme geben wird“, grummelte Paige vor sich hin, die trotz des Kaffees noch immer reichlich unausgeschlafen wirkte.
„Wieso Probleme?“, fragte Cole überrascht nach. Er hatte doch extra noch darauf geachtet, jeden einzelnen Kopfgeldjäger abzuschütteln, bevor er im Manor aufgetaucht war.
„Ich musste schließlich aufstehen und da dies viel zu früh der Fall war, sind das für mich Probleme“, erklärte Paige äußerst ernst. Cole dagegen setzte sich mit einem leichten Grinsen neben sie, vor allem, da er erleichtert war, dass es kein schwerwiegenderes Problem war. Paiges Unausgeschlafenheit konnte er vielleicht mit dem, was er ihr zu erzählen hatte, beseitigen. Denn er hatte beschlossen, je mehr Paige über Phoebe wusste, desto eher könnte sie sie wohl davon überzeugen, wieder gut zu werden. Und das bedeutete, dass sie für den heutigen Tag sicherlich genug Gesprächsstoff haben würden.
Die düstere Wirkung der im Halbdunkeln liegenden Höhle, deren Wände von zahlreichen Brandflecken von den Energiebällen bedeckt waren, die vor kurzem noch hier durch die Luft geflogen waren, wurde durch die mürrische Stimmung der drei Schwestern noch gesteigert.
Zwar hatte Prue Piper und Phoebe durchaus noch davon überzeugen können, sich endlich aufzuraffen und zu kämpfen, doch da hatten sich die Dämonen auch schon wieder sang- und klanglos verabschiedet.
Anscheinend wollten sie sie mürbe machen, ihre Kräfte aufreiben und vielleicht sogar etwas Verfolgungswahn in ihnen wecken, denn Prue kam es jetzt schon vor, als würde hinter jedem Felsvorsprung und hinter jedem Schatten, der sich bewegte, ein feindlicher Dämon stecken.
„Was fällt euch beiden eigentlich ein, mich ständig die ganze Arbeit machen zu lassen? Ihr denkt doch nur an euer persönliches Vergnügen und nicht an die Ziele, für die wir uns gemeinsam entschlossen haben!“, herrschte Prue die beiden an, worauf sie für einen kurzen Moment vielleicht noch bedrücktes Schweigen erntete, das dann aber sogleich in Wut umschlug.
„Du meinst wohl eher die Ziele, für die du dich fast im Alleingang entschieden hast“, stellte Piper richtig und blickte mit funkelnden Augen zu ihrer Schwester. „Du wolltest diesen Weg einschlagen, also geh du ihn auch zu Ende.“
„Ach, so ist das also? Ihr erwartet von mir, dass ich die Arbeit mache, euch euer Vergnügen lasse, aber dann trotzdem meine Macht mit euch teile? Oh nein, meine Lieben, da habt ihr euch aber getäuscht!“, fauchte Prue wütend zurück und warf einen fordernden Blick zu Phoebe, von der sie sich etwas mehr Unterstützung erwartet hatte, da sie schließlich ebenfalls dafür gewesen war, sich zuerst um ihre Machtposition in der Unterwelt und dann erst um ihre Halbschwester zu kümmern.
Doch Phoebe dachte nicht daran, für Prue Partei zu ergreifen. Sie war im Moment einfach nur genervt von deren ehrgeizigen Bestrebungen, so schnell wie möglich die Karriereleiter der Unterwelt zu erklimmen. Sie hatte zwar von der guten auf die böse Seite gewechselt, doch ihre Einstellung zu Erfolg und Ansehen hatte sich keineswegs geändert.
Sie dagegen wollte hauptsächlich ein wenig Spaß haben, um sich von Coles Auftauchen und seinen ständigen Bemühungen, sie wieder auf die gute Seite zu ziehen, abzulenken. Doch wenn sie schon gerade dabei war... in letzter Zeit hatte sie ihn gar nicht mehr so oft gesehen. Wo er wohl steckte?
„Phoebe, verdammt noch mal, hörst du mir eigentlich zu? Du wirkst, als hättest du statt den Brandflecken auf der Höhlenwand das Nirwana entdeckt. Konzentrier dich endlich!“, fing sie sich dadurch aber auch schon einen Rüffel von Prue ein, die sie wütend ansah.
Gerade hatte sie zumindest schon einmal Piper davon überzeugen können, dass es notwendig war, herauszufinden, wer hinter den ständigen Angriffen der letzten Zeit steckte. Jetzt musste nur Phoebe noch zustimmen, aber diese war anscheinend gerade abgelenkt gewesen, sodass sie jetzt alle Gründe noch einmal wiederholen durfte.
Was für eine Familie!
Ungeduldig ging Paige auf dem Dachboden auf und ab. Sie hatte vor kurzem ihr Gespräch mit Cole beendet, der ihr einiges über Phoebe erzählt hatte und sie immer wieder gedrängt hatte, sie auf die gute Seite zu ziehen, da sie die Einzige war, die das könnte.
Zusätzlich hatte er ihr wiederholt versichert, dass sie sich über eine Zusammenarbeit mit ihm keine Sorgen machen musste, da er inzwischen überzeugt für die Guten kämpfte. Und genau diese Tatsache hatte Paige auch auf den Dachboden des Halliwell Manors geführt, auch wenn sie eigentlich viel lieber ins Bett gegangen wäre. Wenn Cole sich sicher war, nur noch auf der guten Seite kämpfen zu wollen und zudem die gleichen Ziele verfolgte wie sie selbst, nämlich ihre Schwestern wieder zurückzuholen, dann konnte er vielleicht die Unterstützung für die gute Macht sein, auf die sie schon so lange gewartet hatte und zu der ihr aber anscheinend niemand genaueres sagen konnte.
Die junge Hexe war hinter einem kleineren Steinvorsprung, der nur knapp neben der rauen, unbehauenen Felswand lag, in Deckung gegangen, um nicht von einem der lebensgefährlichen Geschosse getroffen zu werden.
Sie hatte sich mit ihren Schwestern in ihrer Höhle aufgehalten, als plötzlich – trotz des von ihnen angelegten Schutzzaubers gegen jede Magie mit Ausnahme ihrer eigenen – die flackernden Lichter der Fackeln, die in den gusseisernen Halterungen an der Höhlenwand befestigt waren, verlöschten. Kurz darauf war die Höhle erfüllt von herumschwirrenden Energiebällen und die Schwestern hatten sich in Sicherheit bringen müssen, um nicht getroffen zu werden.
Anscheinend wurden sie schon wieder von einer größeren Gruppe von Dämonen angegriffen, wenn sie nach den vielen verschiedenen Richtungen ging, aus denen die Energiebälle zu kommen schienen.
Selbst wenn Prue noch so oft überlegt hatte, weshalb sie in letzter Zeit ständig angegriffen wurden, war sie doch noch zu keinem logischen Schluss gekommen. Und im Moment war es auch eher wichtig, die eigene Haut und die ihrer Schwestern zu retten, die wahrscheinlich wieder unfähig waren, sich selbst aus dieser Situation zu befreien. Mit einem kurzen Seufzer richtete Prue sich auf und ließ den ersten Dämon, den sie im düsteren Licht der Energiebälle zu Gesicht bekam, nun eine ihrer magischen Waffen spüren. Weshalb musste sie sich eigentlich mit zwei so unfähigen Geschwistern herumschlagen, die den ganzen Tag nichts außer foltern und töten im Kopf hatten?
Gut, daran war im Prinzip ja nichts falsch, aber diese Tätigkeiten nur auf Menschen zu beschränken, war ein Luxus, den sie sich dann nehmen konnten, wenn sie die Stellung der Triade innehatten. Doch dazu mussten sie diese Position erst einmal erlangen und das war eben nicht mit Müßiggang möglich, sondern nur mit harter Arbeit.
Und anscheinend war sie – zumindest im Moment – die einzige von ihnen, die bereit war, diese Arbeit zu leisten. Denn wie sie es erwartet hatte, befanden sich Piper und Phoebe noch immer in ihrer Deckung, während sie hier die Dämonen vernichtete.
„Bewegt sofort eure Hintern hierher und kämpft gefälligst!“, schrie sie ihren beiden Schwestern zu, doch alles, was sie im Moment erreichte, war ein zaghafter, aus der Deckung geworfener Energieball von Phoebe, der meilenweit an jedem Dämon vorbeiging.
Die Strahlen der frühen Morgensonne bahnten sich ihren Weg durch die Fenster des Halliwell Manors und warfen ein helles Licht auf Paige, die zwar schon geduscht und angezogen, allerdings noch immer etwas übermüdet, mit einer dampfenden Tasse Kaffee am Tisch in der Essecke der Küche saß und abwesend in der vor ihr liegenden Zeitung blätterte.
Denn obwohl sie den Lokalteil des „San Francisco Chronicle“ aufgeschlagen und ihre Augen auf den Artikel über die Erhöhung der Hundesteuer gerichtet hatte, waren ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung unterwegs. Eigentlich war es ja eine Schande, sich an einem so schönen Tag, zudem noch an einem Samstag, mit einem Dämon zu beschäftigen, aber bei Cole und vor allem bei seinem Anliegen war es doch etwas anderes.
Völlig überraschend war Phoebes Exfreund am Abend nach der Feier ihres Büros bei ihr aufgetaucht, um mit ihr zu reden. Und das hatten sie dann auch bis spät in die Nacht gemacht, weshalb sie Cole auch angeboten hatte, hier zu übernachten – was er allerdings ausgeschlagen hatte, und selbst so unausgeschlafen war. Nun gut, sie war im Grunde ja schon sehr spät nach Hause gekommen und daher hatte die Unterhaltung mit dem Halbdämon gar nicht so lange gedauert, aber es hatte gereicht, dass sie lediglich fünf Stunden Schlaf bekommen hatte und das war bei weitem zu wenig. Zwar hatte Paige geplant, heute länger zu schlafen, aber Cole hat nach ihrem mitternächtlichen Gespräch angekündigt, dass er an diesem Morgen noch einmal kommen würde, um alles fertig mit ihr zu besprechen.
Wenn sie jetzt genauer darüber nachdachte, verstand sie gar nicht, was es eigentlich noch zu besprechen gab. Cole hatte ihr gestern aufs ausführlichste erläutert, dass er vorhatte, Phoebe wieder zurück auf die gute Seite zu ziehen, da er sie noch immer liebte und sie wieder zurückhaben wollte. Und immer wieder hatte er ihr erklärt, dass ihre Liebe nur Zukunft hätte, wenn Phoebe sich wieder der guten Seite anschließen würde.
Und das in mehreren Ausführungen und Versionen, sodass dieses Gespräch, das man in zehn Minuten hätte beenden können, annähernd drei Stunden gedauert hatte. Wahrscheinlich hatte er in letzter Zeit einfach jemanden vermisst, mit dem er sich vernünftig unterhalten konnte, wenn man von den diversen Streitereien mit Phoebe absah.
„Guten Morgen“, begrüßte er sie in diesem Moment auch schon, nachdem er sich neben ihr materialisiert hatte und sie somit völlig aus ihren Gedanken aufgeschreckt hatte.
„Ich wusste es doch schon von Anfang an, dass es mit dir nicht als Probleme geben wird“, grummelte Paige vor sich hin, die trotz des Kaffees noch immer reichlich unausgeschlafen wirkte.
„Wieso Probleme?“, fragte Cole überrascht nach. Er hatte doch extra noch darauf geachtet, jeden einzelnen Kopfgeldjäger abzuschütteln, bevor er im Manor aufgetaucht war.
„Ich musste schließlich aufstehen und da dies viel zu früh der Fall war, sind das für mich Probleme“, erklärte Paige äußerst ernst. Cole dagegen setzte sich mit einem leichten Grinsen neben sie, vor allem, da er erleichtert war, dass es kein schwerwiegenderes Problem war. Paiges Unausgeschlafenheit konnte er vielleicht mit dem, was er ihr zu erzählen hatte, beseitigen. Denn er hatte beschlossen, je mehr Paige über Phoebe wusste, desto eher könnte sie sie wohl davon überzeugen, wieder gut zu werden. Und das bedeutete, dass sie für den heutigen Tag sicherlich genug Gesprächsstoff haben würden.
Die düstere Wirkung der im Halbdunkeln liegenden Höhle, deren Wände von zahlreichen Brandflecken von den Energiebällen bedeckt waren, die vor kurzem noch hier durch die Luft geflogen waren, wurde durch die mürrische Stimmung der drei Schwestern noch gesteigert.
Zwar hatte Prue Piper und Phoebe durchaus noch davon überzeugen können, sich endlich aufzuraffen und zu kämpfen, doch da hatten sich die Dämonen auch schon wieder sang- und klanglos verabschiedet.
Anscheinend wollten sie sie mürbe machen, ihre Kräfte aufreiben und vielleicht sogar etwas Verfolgungswahn in ihnen wecken, denn Prue kam es jetzt schon vor, als würde hinter jedem Felsvorsprung und hinter jedem Schatten, der sich bewegte, ein feindlicher Dämon stecken.
„Was fällt euch beiden eigentlich ein, mich ständig die ganze Arbeit machen zu lassen? Ihr denkt doch nur an euer persönliches Vergnügen und nicht an die Ziele, für die wir uns gemeinsam entschlossen haben!“, herrschte Prue die beiden an, worauf sie für einen kurzen Moment vielleicht noch bedrücktes Schweigen erntete, das dann aber sogleich in Wut umschlug.
„Du meinst wohl eher die Ziele, für die du dich fast im Alleingang entschieden hast“, stellte Piper richtig und blickte mit funkelnden Augen zu ihrer Schwester. „Du wolltest diesen Weg einschlagen, also geh du ihn auch zu Ende.“
„Ach, so ist das also? Ihr erwartet von mir, dass ich die Arbeit mache, euch euer Vergnügen lasse, aber dann trotzdem meine Macht mit euch teile? Oh nein, meine Lieben, da habt ihr euch aber getäuscht!“, fauchte Prue wütend zurück und warf einen fordernden Blick zu Phoebe, von der sie sich etwas mehr Unterstützung erwartet hatte, da sie schließlich ebenfalls dafür gewesen war, sich zuerst um ihre Machtposition in der Unterwelt und dann erst um ihre Halbschwester zu kümmern.
Doch Phoebe dachte nicht daran, für Prue Partei zu ergreifen. Sie war im Moment einfach nur genervt von deren ehrgeizigen Bestrebungen, so schnell wie möglich die Karriereleiter der Unterwelt zu erklimmen. Sie hatte zwar von der guten auf die böse Seite gewechselt, doch ihre Einstellung zu Erfolg und Ansehen hatte sich keineswegs geändert.
Sie dagegen wollte hauptsächlich ein wenig Spaß haben, um sich von Coles Auftauchen und seinen ständigen Bemühungen, sie wieder auf die gute Seite zu ziehen, abzulenken. Doch wenn sie schon gerade dabei war... in letzter Zeit hatte sie ihn gar nicht mehr so oft gesehen. Wo er wohl steckte?
„Phoebe, verdammt noch mal, hörst du mir eigentlich zu? Du wirkst, als hättest du statt den Brandflecken auf der Höhlenwand das Nirwana entdeckt. Konzentrier dich endlich!“, fing sie sich dadurch aber auch schon einen Rüffel von Prue ein, die sie wütend ansah.
Gerade hatte sie zumindest schon einmal Piper davon überzeugen können, dass es notwendig war, herauszufinden, wer hinter den ständigen Angriffen der letzten Zeit steckte. Jetzt musste nur Phoebe noch zustimmen, aber diese war anscheinend gerade abgelenkt gewesen, sodass sie jetzt alle Gründe noch einmal wiederholen durfte.
Was für eine Familie!
Ungeduldig ging Paige auf dem Dachboden auf und ab. Sie hatte vor kurzem ihr Gespräch mit Cole beendet, der ihr einiges über Phoebe erzählt hatte und sie immer wieder gedrängt hatte, sie auf die gute Seite zu ziehen, da sie die Einzige war, die das könnte.
Zusätzlich hatte er ihr wiederholt versichert, dass sie sich über eine Zusammenarbeit mit ihm keine Sorgen machen musste, da er inzwischen überzeugt für die Guten kämpfte. Und genau diese Tatsache hatte Paige auch auf den Dachboden des Halliwell Manors geführt, auch wenn sie eigentlich viel lieber ins Bett gegangen wäre. Wenn Cole sich sicher war, nur noch auf der guten Seite kämpfen zu wollen und zudem die gleichen Ziele verfolgte wie sie selbst, nämlich ihre Schwestern wieder zurückzuholen, dann konnte er vielleicht die Unterstützung für die gute Macht sein, auf die sie schon so lange gewartet hatte und zu der ihr aber anscheinend niemand genaueres sagen konnte.