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Sieben Siegel

A

Alfi

Guest
Diese Geschichte spielt kurz vor Ende der 1. Staffel.
Zwischen 1.19 und 1.20


Kapitel 1
Erwarteter Besuch


Er schritt ungeduldig durch die Bibliothek und seine Schritte hinterließen keinerlei Geräusche auf dem steinernen kalten Boden. Dies lag an den einfachen Sandalen die er trug, denn er war ein Mönch.
Schon seit fast fünfzig Jahren diente er in dem Samariterkloster als Diener Gottes und er hatte es nie bereut. Selbst jetzt zweifelte er nicht an seiner Entscheidung, obwohl er sich nicht wohl fühlte.
Verstollen warf er einen kurzen Blick zu dem Tisch, welcher in der Mitte des großen Raumes stand. Rundherum waren hohe Regale mit alten Büchern, die alle sehr alt und kostbar wahren.
Auf dem einfachen Tisch lag ein großes in Leder gebundenes Buch. Der Einband war schlicht, nur ein auf dem Kopf stehendes Kreuz war abgebildet. Die wenigen Zeichen in einer toten Sprachen waren, waren durch das alter kaum noch zu sehen.
Das Buch gehörte nicht hier her. Normalerweise wurde es in einem anderen Raum unter Verschluss gehalten, denn es war verboten.
Die Meisten der verfluchten Bücher waren sicher im Vatikan untergebracht und soviel der Mönch wusste, war dieses Kloster das einzige in der neuen Welt, welches solche Bücher aufbewahren durfte.
Nervös setzte er seine Wanderung durch den leeren Raum fort. Es war nur gut das keiner der anderen Mönche hier herein wollte und das lag Erstens daran, das es noch früh am Morgen war und Zweitens das dieser Raum keine Bücher für das alltägliche Leben im Kloster enthielt.
Wo blieb er bloß. Fragte er sich während er eine weitere Umrundung des Tisches abschloss.
Er hatte kurz bevor er letzte Nacht zu Bett gehen wollte, während seines Gebetes eine Stimme gehört. So klar und deutlich das sie nur vom Herrgott persönlich stammen konnte. Diese hatte ihn aufgefordert dieses Spezielle Buch zu dieser Zeit hier her zu bringen. Es sollte abgeholt und in Sicherheit gebracht werden.
Einen langen Blick warf er durch die großen Fenster nach draußen. Die Bücherei des Klosters befand sich an der Außenmauer des Klosters und dadurch konnte man die Stadt San Francisco in der Morgendämmerung dahinter gut erkennen.
Es klopfte leise an der geschlossenen Türe und der Mönch wirbelte erschrocken herum. "Ja?"
"Du erwartest mich!" War die eigenartige Antwort, dennoch war er glücklich darüber. Erst wenn das verdammte Buch aus dem Kloster verschwunden war, würde er sich wieder entspannen können.
"Die Türe ist offen!" Sie hatte gar kein Schloss.
Leise knarrend öffnete sich das hölzerne Tor und ein junger Mann betrat schnell den Raum, bevor der die Türe wieder schloss. Der Fremde war groß, hatte lange blonde Haare, blaue Augen und wirkte wie die Unschuld in Person.
"Du bist... du bist ein...!" Engel, wollte der Mönch sagen, doch er wurde unterbrochen.
"Nicht genau." Erriet der Fremde und faltete die Hände vor sich. "Ich bin Johnethan, ein Wächter des Lichts. Ich bin gekommen um die Sieben Siegel zu holen." Seine Stimme klang hell von den steinernen Wänden wieder.
"Die was?"
"Das Buch."
"Oh ja." Der Mönch eilte zum Tisch. "Hier ist es."
Johnethan trat zu ihm. "Ja das ist es. Wir haben es lange gesucht."
Das verwirte den Geistlichen. "Aber es war schon immer hier."
"Es ist vergessen worden, doch nun werden wir es neutralisieren."
Für einen kurzen Moment fragte sich der Mönch was in dem Buch stehe, doch im selben Augenblick wusste er, dass er dies nicht wissen wollte. "Bitte." Er machte eine einladende Geste. "Nimm es und gehe mit Gott."
Johnethan nickte lächelnd und streckte die Hände nach dem Buch aus, aber in dem Augenblick als er es berührte, fing der Wächter sofort Feuer.
Der Mönch sprang schockiert einen Schritt zurück und schrie laut, doch der andere Mann war weiterhin völlig ruhig, obwohl die Flammen ihn inzwischen vollständig erfasst hatten. "Oh, Gott!" panisch blickte er sich um, doch nichts in diesem Raum war dazu zu gebrauchen das Feuer zu löschen.
"Nichts..." Johnethan wollte noch etwas sagen, doch er konnte denn Satz nicht mehr beenden.
Ein helles Licht blendete den Mönch kurz, dann kamen die Flammen und die Dunkelheit.
 
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Kapitel 2
Seltsame Worte


Geräuschvoll hielt er den Wagen vor der großen hölzernen Eingangspforte und öffnete er die Türe. Während er hinausstieg hörte er schon die mürrischen Worte seines Partners Morris. "Warum bekommen wir immer die Fällen, wenn es um den mythologischen Quatsch geht?"
Das fragte sich Andy auch, während er an den hohen steinernen Mauern des Klosters hinaufsah. Weiter oben waren mehrere Fenster zerbrochen und ein Feuer in dem Raum dahinter hatte die Wände mit Russ geschwärzt.
Er war Inspektor beim Morddezernat von San Francisco und nach seiner Meinung geschahen viel zu viele Morde mit spirituellem Hintergrund. Andy hatte bis vor wenigen Tagen nicht an diesen ganzen Unschinn geglaubt, obwohl in den letzten Monaten viel Merkwürdiges gesehen war. Doch dann hatte er etwas herausgefunden, was seine Überzeugung radikal verändert hatte.
Sein Blick wanderte weiter durch das alte Kloster und es wirkte unheimlich. Die alten Mauern waren mehrere hundert Jahre alt und es gab Gerüchte, das es hier im Mittelalter zu grausamen Specktakeln gekommen war. Angeblich hatte hier die Inquisition ihre größte Hinrichtungsstelle für Ketzer und Hexen gehabt. Daher war sich Andy absolut sicher, dass es hier wieder um einen dieser besonderen Fälle handeln würde.
"Kommen sie Trudeau!" Wurde er von seinem Partner gerufen, der schon am Eingangsportal stand und dort in dem offenen Zugang auf ihn wartete.
Sofort eilte er zu dem großen dunkelheutigen Polizisten und trat mit ihm zusammen hinein.
In der großen schlichten Eingangshalle, waren nur noch ein paar Feuerwehrleute, welche ihre Gerätschaften aufräumten, und darum schritten sie Beide sofort die Treppe hinauf.
Den Tatort zu finden war nicht weiter schwer, denn als sie im oberen Stock angekommen waren, konnten sie schon von weitem die aufgebrochenen Türen sehen, hinter denen das Feuer getobt hatte.
"Oh, Mann!" Hörte er neben sich und Andy stimmte seinem Partner zu. Der große Raum dahinter war völlig ausgebrannt und wenn die Eingangstüre nicht so dick gewesen währe, hätte sicher das ganze Kloster abbrennen können.
Langsam zog Andy sich dünne Handschuhe über die Hände um keine Spuren zu verwischen, doch irgendwie glaubte er nicht, dass es hier noch welche geben könnte. Alle Möbel und die gesamte Einrichtung waren völlig verbrannt und nur wenige verkohlte Überreste waren überhaupt noch zu erkennen.
"Inspektor Trudeau?" Ein uniformierter Polizist trat auf ihn zu.
"Ja!"
"Gut, dass sie so schnell her kommen konnten, sehen sie hier." Der Polizist führte ihn und Morris um die Reste eines Tisches herum und sofort sah Andy es. Die verkohlten Überreste eines Mannes.
Angewidert rümpfte Andy die Nase, dennoch kniete er sich neben die Leiche um sie genauer betrachten können. "Wir brauchen eine genaue Autopsie um überhaupt zu erfahren, ob es Mord war."
"Oh, nein. Es war Brandstiftung." Erwiderte der Uniformierte sofort.
Andy sah zu ihm auf. "Ach ja?"
"Sehen sie hier." Meinte der Polizist und ging ein paar weitere Schritte um den Tisch.
"Jetzt kommt's." Meinte Morris leise und Andy warf ihm einen kurzen Blick zu. "Vielleicht haben wir Glück und es ist diesmal wirklich ein normaler Mord oder überhaupt keiner." Bisher hatte er noch keinen Beweis dafür gefunden. Doch das war leider ein Irrglauben, wie er jetzt sah.
Vor ihm auf dem Boden wahren mehrere kreisförmige Russspuren um eine Vertiefung im steinernen Boden. "War das eine Bombe?"
"Das wissen wir noch nicht."
"Wo bleibt die Spurensicherung?" Es sah wirklich nach einer Bombe aus und wenn es das war, konnte dies vielleicht ein normaler Fall werden.
"Sie ist hier."
Richtig. Andy sah sich um und sah mehrere Mitglieder dieser Abteilung durch die Reste der Bücherei steigen. "Kelly!" Rief er einem Mann der Spurensicherung zu.
"Ah, Trudeau." War die Antwort.
"Sehen sie sich das an." Dabei zeigte Andy vor sich auf den Boden und als der blonde Mann der Spurensicherung bei ihm war, kniete sich dieser interessiert nieder. "War das eine Bombe?"
"Ich weiß nicht. Möglich. Ein Unfall scheint es jedenfalls nicht zu sein."
Mehr wollte Andy gar nicht wissen. "Gut, weiß jemand wer der Tote war?" Fragte er die Allgemeinheit und die Antwort kam von dem Polizisten, der sie schon hergeführt hatte.
"Ja, ein Mönch."
"Wer will schon einen Mönch mit so etwas umbringen?" Fragte Morris den Uniformierten, doch bestimmt rechnete sein Partner nicht mit einer Antwort, den außer einem Achselzucken, bekam er auch keine.
"Hier ist etwas!" Rief ein anderer Mann der Spurensicherung und er griff nach etwas, das zwischen den verkohlten Überresten des Tisches lag.
Interessiert trat Andy näher und erkannte, dass es ein Buch war, welches das Feuer überlebt hatte. Doch wie war das möglich? Er nahm das geheimnisvolle Buch entgegen und erkannte ein auf dem Kopf stehendes Kreuz auf dem ledernden Einband. Etwa in der Mitte schlug er es auf um zu überprüfen, ob die alten trockenen Seiten wirklich nicht von dem Feuer beschädigt waren, doch die Blätter wirkten fast wie neu. Bis auf die seltsamen Zeichen die nach seiner Meinung keiner gebräuchlichen Sprache zu entstammen schienen. "Was ist das?"
Auch Morris und Kelly warfen einen kurzen Blick in das Buch doch auch sie wussten nicht was das für Zeichen waren.
"Nun gut, ich werde herausfinden was das für ein Buch ist." Andy wusste auch schon wenn er danach fragen konnte. Er klappte das Buch wieder zu und schlug diesmal die erste Seite auf. "Das ist ja interessant." Meinte er leise zu sich selbst.
"Was denn?" Fragte ihn sofort sein Partner.
"Es sieht so aus, als hätte einmal jemand versucht das Buch zu übersetzten, hat es dann aber wieder aufgegeben." Auf dem Deckplatt standen englische Worte neben den alten Zeichen und es war deutlich, dass diese viel neuer waren. Leider waren es nur wenige.

Die Sieben Siegel des Armageddon
Geschrieben von LCF


Die Initialen waren die letzten übersetzten Zeichen, dann hatte der Übersetzter es abgebrochen. Entweder weil es zu schwierig war, oder aus Angst.
"Was heißt LCF?" Fragte der Mann von der Spurensicherung?
"Ich weiß es nicht."
"Glauben sie, dass es etwas mit dem Fall zu tun hat?" Wurde er von Morris gefragt.
"Bestimmt. Der Mörder muss es nach dem Feuer hier gelassen haben."
"Aber die Feuerwehr hat den Brand gelöscht."
"Genau." Der Täter war jemand der zur Feuerwehr oder zur Polizei gehörte. Das beunruhigte ihn enorm. Für einen Moment wünschte er es sich doch, dass dies einer der Fälle über das Übernatürliche sei. Hierbei brauchte er wenigstens keine Kollegen verdächtigen, aber leider konnte er es sich nicht heraussuchen, welchen Fall er bekam.  
"Und was hallten sie davon?" Fragte Kelly und zeigte hinter Andy und Morris.
Schnell drehte er sich um und da sah er es. Irgendwie hatte er diese Wand bisher übersehen, denn sonst währe er schon lange darauf eingegangen. Die Wand war ursprünglich mit einer Holzvertäfelung verkleidet gewesenen, doch jetzt war diese Verbrannt und dadurch war die ganze Fläche kohlrabenschwarz. Bis auf ein paar wenige Flächen, wo die Vertäfelung abgefallen war. Diese Stellen bildeten seltsame Wörter:

Niemals wird ein Abgesandter des Lichts es berühren können.
 
Kapitel 3
Berührungsängste


Claire hatte ihr wieder einmal viel zuviel Arbeit aufgebürgt und nun stapelten sich Kisten voller Artefakte in ihrem Büro, welche sie sobald wie möglich katalogisiert haben musste.
Irgendwie hatte sie das Gefühl das ihre neue Chefin Claire Pryce sie nicht besondere mochte und sie fragte sich warum sie diesen Job überhaupt behielt, besonders nach den letzten Ereignissen mit ihrem frühren Chef und Eigentümer des Auktionshauses Buckland. Da sie studierte Kunsthistorikerin war, konnte sie relativ leicht eine neue Arbeit finden, doch da sie diesen Job noch kein halbes Jahr hatte, kämme das sicher nicht gut in ihrem Lebenslauf.
Behutsam legte sie das letzte Artefakt in die Kiste zurück, mit der sie angefangen hatte und schloss mit einem Stich die Kiste auf ihrem Notizblock ab, bevor sie zum nächsten, etwas größerem Container ging. Dieser Quadratische maß etwa 1,5 Meter Kantenlänge und sie schob den Deckel herunter. "Oh, man." Entfuhr es ihr als sie die zahllosen kleinen Statuen darin sah. Es waren sicher weit über Fünfzig und alle sahen sie sich zwar ähnlich, wahren es jedoch nicht. Also musste sie jede einzeln in den internationalen Kunstverzeichnissen suchen und ihre Echtheit überprüfen. Das würde viele Stunden und sogar Tage dauern. Darüber hinaus beeinflussten unerklärliche Kopfschmerzen ihre Arbeit. Diese hatte sie seit diesem Morgen und obwohl sie schon deutlich schwächer geworden sind, wirkten sie sich auf ihre Konzentration aus. Woher sie diese bloß hatte? Wie auch immer, Claire würde das bestimmt nicht verstehen.
Langsam nahm sie eine Statue heraus und die grüne Jade glänzte Matt in der Zimmerbeleuchtung. Eindeutig Chinesisch. Sicher vier oder fünfhundert Jahre alt. Etwas verzweifelt legte sie ihren Block auf den Boden um mit der anderen Hand eine weitere Statue herauszunehmen.
Doch bevor sie eine erreichen konnte, klopfte es an der Türe
Das konnte sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Egal wer es war, er solle wieder verschwinden. "Habe zu tun!"
"Ich bin's, Andy!"
Für einen Moment zögerte sie. Eigentlich hatte sie auch für ihren Ex-Freund keine Zeit, aber jetzt da er ihre Geheimnisse kannte, währe es möglich, das sie wieder zusammen kommen könnten. Und dann sollte sie ihn nicht wieder wegschicken. "Was willst du?"
Die große rote Türe ihres Büros öffnete sich einen Spalt und ein großer, gutaussehender Mann streckte seinen Kopf herein. Dabei zeigte er sein umwerfendes Lächeln, in welches sie sich früher schon verliebt hatte.
"Hallo Prue. Ich bin dienstlich hier."
"Ach?" Wieder fortschicken konnte sie ihn nicht mehr. Irgendwie wurde ihr langsam wärmer.
Er schob langsam die Türe weiter auf und trat dann hindurch. "Ja. Ich habe ein Buch an einem Tatort gefunden und brauche nun deinen Rast als Kunstexpertin und als..." Er schloss die Türe wieder hinter sich. "Du weißt schon... Hexe." Es war zu witzig, wie Andy sich einen Abbrach, wenn er das Wort Hexe aussprechen musste.
Lächelnd trat sie zu ihm hinüber und sah zu ihm auf. "Du kommst immer nur zu mir wenn du etwas willst."
"Das stimmt doch gar nicht!" Erwiderte er energisch und etwas eingeschnappt.
Vielleicht war es übertrieben aber manchmal hatte sie zumindest das Gefühl. "Na gut. Was hast du?"
Er holte ein großes Buch hervor und zeigte es ihr.
"Interessant." Wahr ihr erster Eintrug. Das Buch wirkte alt. Aber um es genauer zu beurteilen, musste sie es sich gründlicher ansehen. Prue drehte sich um und ging zu ihrem Schreibtisch. "Wieso denkst du, dass ich als Hexe damit etwas anfangen kann." Deutlich spürte sie Andy hinter sich.
"Der Tatort war merkwürdig. Vielleicht ist es ein... Zauberbuch?" Er blieb genau vor ihr stehen.
"Also hier." Er legte es vor sie hin. "Was hältst du davon."
Das auf dem Kopf stehende Kreuz war ein deutliches Zeichen dafür, dass er möglicherweise Recht hatte. Dieses Buch hatte eindeutig etwas mit Zauberei zu tun, doch es war schwarze Magie. Die Schriftzeichen darunter waren kaum zu erkennen und sehr alt. Sie bestanden nur aus Stricken und Bögen. Vielleicht eine Keilschrift, ja. Aramäisch. "Und wo hast du es genau her?"
"Der Tatort war drüben im Samariterkloster, das ist..."
"Ich weiß wo das ist, aber so ein Buch gehört normalerweise nicht in ein Kloster." Dieses Buch befasste sich definitiv mit schwarzer Magie und die christliche Kirche würde so etwas nie tolerieren. Die Kirche akzeptierte ja nicht einmal, dass es mehr gab als das, was in der Bibel geschrieben war.
"Warum nicht? Die haben dort eine ziemlich große Bibliothek. Na ja, sie hatten zu mindestens Eine."
Prue sah fragend von dem Buch auf und sah ihn an.
"Sie ist abgebrannt. Dieses Buch“, dabei tippte er es kurz an. "Ist als einziges verschont geblieben und ich möchte gerne erfahren warum."
Sie konnte es sich denken aber um sicher zu gehen musste sie es gründlicher betrachten. Wenn die Schriftzeichen wirklich Aramäisch waren konnte das ein Problem geben, da sie niemanden kannte, der diese Sprache beherrschte.
"Ich muss es mir genauer ansehen." Dabei griff sie über den Tisch nach ihrer Brille.
"Auf der ersten Seite..."
In dem Augenblick, als der Ärmel ihrer Jacke über das Buch streifte, ging er sofort in Flammen auf. Sie riss sofort den Arm zurück doch der Schreck war zu groß um zu schreien oder sonst wie zu reagieren.
Doch Andy sprang sofort auf und lief zu ihr. Schnell zog er sein Jackett aus und wickelte sie um ihren brennenden Arm und erstickte somit die Flammen.
Zittrig versuchte sie sich zu entspannen aber das gelang Prue zuerst nicht. Ihr war heiß, jetzt war sie sich nicht mehr sicher, ob das wirklich durch Andys Anwesenheit entstand. Bestimmt hatte auch dieses Buch damit zu tun.
"Was war das?" Fragte Andy verwirt, während er sich zu ihr herunterbeugte um sie zu umarmte damit sich Prue beruhigte.
Und es funktionierte. Nach ein paar Sekunden konnte sie ihrer Stimme wieder soweit vertrauen, damit sie etwas sagen konnte. "Ich habe noch nie etwas Böseres gesehen als dieses Buch."
Verständig nickte er, während er sie wieder losließ. Langsam und vorsichtig nahm er sein Jackett wieder von ihrem Unterarm um sich die Verbrennungen anzusehen.
Wieso verstand er das. "Was weißt du noch über dieses verdammte Buch!"
"Schiet nicht so schlimm aus." Meinte Andy. Prues Jacke war ziemlich verbrannt aber ihr Arm sah nur so aus, als hätte er einen starken Sonnenbrand. Entsprechend hatte sie auch keine Schmerzen, es juckte nur.
"Sag es mir!" Langsam wurde sie laut und auch wütend auf Andy. Doch vielleicht wurden ihre Gefühle auch von dem Bösen des Buchens beeinflusst.
"Ich hätte das Buch dir gar nicht bringen sollen." Er sah so aus, als wenn ihm gerade etwas klar geworden wäre. "Ich hätte es wissen müssen."
"Was!" Schrie sie ihn an.
Er zuckte zwar kurz zusammen als sie ihn anbrüllte und er schien sogar überrascht drüber zu sein, aber er verlor kein weiteres Wort darüber. "An einer Wand der Bücherei stand ein merkwürdiger Satz. Niemals wird ein Abgesahnter des Lichts es berühren können." Er schien bedrückt zu sein. "Ich hätte es wissen müssen, dass du als gute Hexe auch dazu gehörst."
"Das tue ich nicht." Irgendwie hatte sie sich wieder beruhigt, obwohl es tief in ihrem Inneren immer noch brodelte. Hundertprozentig hatte das Buch damit zu tun, doch sie durfte sich nicht davon kontrollieren lassen. Wenn sie es tat, würde sie den schmalen Pfad des Guten für immer verlassen.
"Bitte?"
"Ich bin keine Abgesahnte des Lichts. Höchstens ein Helfershelfer. Wie ein Bauer in einem Schachspiel" Erwiderte sie ihm. Prue wusste das sie eigentlich nur ein kleines Licht im großen Kampf der großen Mächte war. Gut gegen Böse. Das Licht gegen die Finsternis. Ein immerwährender Krieg bis an das Ende aller Tage. Das hoffte sie zu mindestens, denn während dieser Zeit war für die Menschen alles in Ordnung. Doch Prue hatte das Gefühl das dieses Buch den Verlauf der Geschichte zu ungunsten des Lichts verändern konnte.
"Ach ja. Nun, mach dich nicht unwichtiger als du bist."
"Es ist aber wahr, da keine Hexe von Natur aus Böse oder Gut ist. Das entscheidet jede für sich."
"Da bin ich aber froh, dass du dich für das Gute entschieden hast." Er lächelte sie wieder an und ein weiteres Stück ihres Zorns verschwand aus ihrer Seele.
"Ich auch." Eigentlich hatte sie nie eine Wahl gehabt, weil sie einfach nicht anders konnte und darüber war sie sehr glücklich. "Du wolltest mir vorhin etwas zeigen?"
Für einen Moment fragte sich Andy wohl was sie meine, dann viel es ihm wieder ein. "Ach ja, die übersetzte erste Seite." Er trat wieder näher neben sie und hob den ledernen Einband an und darunter war das Deckblatt zu sehn.
Er hatte Recht. Jemand hatte unter die aramäischen Zeichen englische Worte geschrieben. "Die Sieben Siegel des Armageddon?" Vielleicht etwas verzweifelt sah sie wieder zu ihm auf.
"Richtig. Ich vermutete das entweder Zaubersprüche darin stehen, oder, wenn wir Glück gehabt hätten, auch nur ein paar alte Gesichten, alias der Offenbarung der Bibel. Aber nachdem was hier gesehen ist, trifft wohl das Erste zu."
"Ich denke eher, es ist das Zweite." Erwiderte sie Nachdenklich. Irgendwie hatte sie das Gefühl das Buch kennen zu müssen, aber sie erinnerte sich absolut nicht mehr daran.
"Das ist doch gut, oder?"
"Nicht unbedingt." Vielleicht wusste eine ihrer Schwestern, was es mit den Sieben Siegeln auf sich hat. Außerdem musste sie auch in ihrem eigenen Zauberbuch nachsehen. Im Buch der Schatten standen solche Sachen immer drin.
"Ach ja, da ist noch etwas." Er zeigte wieder in das Buch und dieses mal nach unten. "Die Initialen LCF. Sagen sie dir etwas?"
"Ob sie mir etwas sagen?" Zuerst war sie noch ruhig, doch nicht lange. "Ob sie mir etwas sagen!" Wie dämlich musste Andy sein, das er es nicht wusste. Er hätte die Sieben Siegel niemals zu ihr bringen dürfen. "LCF?! Lucifer!"
"Aber das ist doch..." Versuchte er sich zu verteidigen doch Prue lies ihn dazu nicht kommen.
"Du Idiot! Wie konntest du bloß ein Buch, welches der Herrscher der Unterwelt persönlich geschrieben hat zu mir bringen!"
"Der Teufel?" Anscheinend überstieg das Andys Vernunft und tief in ihrem Inneren verstand Prue das sogar, da ihr Ex-Freund erst seit wenigen Tagen überhaupt wusste, dass es Hexen gab.
"Ja, genau der!" Brüllte sie ihn an ohne Hemmungen und auch ohne Kontrolle. Die Worte platzten einfach aus ihr heraus, während sie ihn weiter beschimpfte doch mehr konnte sie nicht. Die letzte Schranke zur Gewallt und zu ihren Kräften war zu stark um auch nur zu wackeln. Im Kern ihres Ichs sah Prue entsetzt zu wir sie verball auf Andy losging und sie erinnerte sich an ihre Gedanken von vor wenigen Minuten.
Selbst der Fürst der Finsternis schaffte es nicht das Licht in ihrer Seele zu löschen, doch nach außen hin hatte er gewonnen und ihr gelang es nicht, sich wieder zu beruhigen.
Kochend vor Zorn stand sie auf und schob den völlig verblüfften Andy rückwärts durch das Zimmer, während sie ihn immer noch aus vollem Hals anbrüllte, ohne die Worte selber zu hören. Für einen Moment erschien ihr dies bekannt wie ein Deja Vu. Doch sofort verschwand dieses eigenartige Gefühl wieder, denn es war unmöglich. Noch niemals zuvor hatte Prue auf diese Art die Kontrolle verloren gehabt.
"Was ist den hier los?"
Irgendwer hatte wohl ihr Geschrei gehört und war in ihr Büro gekommen, doch sie ignorierte die Worte und sah auch nicht in die Richtung aus der sie gekommen war. Es war ihr einfach egal.
Prue stieß Andy ein weiteres Stück zurück und dieser musste sich rückwärts auf eine der Kisten setzten, weil ihm kein weiterer Fluchtweg zur Verfügung stand.
Sie spürte deutlich wie ihr der Schweiß über das Gesicht lief und auch ihre Kleider klebten an ihr. Langsam befürchtete Prue, das sie verbrennen musste und vielleicht war ja genau das der Fall. Das Buch hatte sie während des kurzen Kontaktes nicht Vernichten können und darum versuchte es dies jetzt vielleicht auf diese weiße. Doch das war eigentlich Blödsinn. Die Hitze verschleierte ihre wenigen Gedanken, welche sie noch gezielt haben konnte. Wahrscheinlicher war, dass die hohe Temperatur nur ein Begleiteffekt des Buches war und dieser sollte alles Gute daran hindern ihm zunahe zu kommen. Da sie ja nur ein kleines Licht war, äußerte sich dieser eben nur durch die Hitze. Bei einem Wächter oder sogar einen Engel währe dies bestimmt viel schlimmer.
Schlagartig wurde es kalt, als die Temperatur um sicher 10 Grad viel. Auch ihr Zorn verschwand und sie bekam ihre Sinne vollständig wieder zurück, doch all das war zuviel für sie und Prue viel vorwärts, als ihre Beine nachgaben und Andy fing sie auf.
Was war gesehen? Warum hatte das alles auf einmal so Plötzlich aufgehört?
"Was ist mit dir los?" Auch Andy hatte die Veränderung gesehen, denn während ihrer Beschimpfungsorgie hatte er keinen Ton gesagt und hatte alles kommentarlos hingenommen.
Etwas hatte sich geändert. Der einzige Grund der ihr einfiel war schockierend. Das Buch hatte ein neues Ziel gefunden.
Mühsam blickte sie sich um in Richtung Schreibtisch, wo das Buch liegen geblieben war. "Oh Gott!" Entfuhr es ihr.
Hinter dem Tisch befand sich ihre Schwester Phoebe. Sie hatte ihre Augen geschlossen und stand verkrampft und etwas vorgebeugt da. So sah sie immer aus, wenn sie eine ihrer Visionen hatte. Das beunruhigte Prue nicht weiter, sondern das ihre Schwester das Buch der Sieben Siegel in ihren rauchenden Händen hielt.
 
Das leigt daran, das ich die Geschichte schon vor längerer Zeit geschrieben habe. Doch ich habe zuerst mal nur die ersten 3 Kapitel hier hin gepostet um zu sehen, wie es ankommt, oder ob ihr mich für einen Angeber haltet. Auch werden viele die Geschichte schon kennen.

Also sagt mir, ob ich den Rest auch ins Forum stellen soll!
 
Hallo Alfi,
da deine Fan-Fictions bekannt und sehr lang sind, würde ich vorschlagen du verlinkst die Story!

Gruß, Fran
 
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