*Faye*
5.000er-Club
Also ich hab mich auch mal an einer Kurzgeschichte versucht....
ihr könnt mir ja sagen wie' geworden ist, ich hoffe es is okay
naja also dann:
ihr könnt mir ja sagen wie' geworden ist, ich hoffe es is okay
naja also dann:
Nichts steht still
Ich hebe meinen Kopf um zu sehen wieso die metallische Stimme des Pfarrers, die durch den Lautsprecher halte, verstummt war. Meine lockigen, dunklen Haare werden mir wieder ins Gesicht geweht und erst als ich sie mir mit meinen kalten Fingern nach hinten gestrichen habe erblicke ich die 6 Männer in Uniform, die, wie ich feststellte alle unterschiedlichen Alters sind. Vorsichtig heben sie den schwarzen Sarg an und gehen hinter dem Kirchendiener her, auch ich und die anderen gliedern uns ein und gehen die paar Meter, zu dem offen stehenden Grab, das für meine Tante vorgesehen ist. Der Sag wird hinab gelassen. Ich achte nicht sehr darauf, es scheint mich wenig zu interessieren was vor sich geht, statt dessen betrachte ich einige Blätter die vom Wind durch die Luft geweht werden. Ich höre etwas rascheln und wende den Kopf, stelle nur fest, dass das Laub raschelt, das am Boden leicht angehoben wird.
Im Augenwinkel bemerke ich eine kurze Geste, die meinem Cousin gilt. Tränen laufen ihm über die Wangen, die von den eisigen Böen schnell wieder getrocknet werden, mir treibt nur der Wind tränen in die Augen. Er schreitet zu dem offenstehenden Grab, von dem sich die Männer, die ihre Hüte, die sie sich vor den Oberkörper gehalten haben nun wieder aufsetzen, entfernen. Ich mustere ihn, seinen schwarzen Anzug und seine leicht zerzausten Haare. Ich muss an die Aufschrift des Grabsteines denken die ich vorhin gelesen hatte, daran dass er erst vor 2 Jahren seinen Bruder hier beerdigt hatte und daran dass ich weder ihn noch meine Tante gekannt hatte. Dann blicke ich an mir hinunter. Ich trage nichts anderes als sonst, wieso auch? Im Moment weiß ich gar nicht wieso ich eigentlich hier bin, ich hätte genau so gut zu hause bleiben können. Mein Cousin nimmt eine Schaufel voll erde und schüttet sie ins Grab hinab. Der starke Geruch des Weihrauches steigt mir in die Nase und ich blicke leer zu den Ministranten hin.
Ein erster Regentropen benetzt meine Haut und ich blicke zum Himmel hoch. Ich frage mich was ich fühlen soll und drehe mich schließlich einfach um, gehe über den steinigen Weg zurück zum Wagen, ein letztes mal streift mein Blick die Gestecke und Kränze, das dunkle Tuch auf dem der Sarg eben noch aufgebart war, weiß dass die anderen gleich nach kommen werden, denn sie haben Abschied genommen von einem Menschen den ich nie kannte.
Ich lächle leicht, zieh mir den Kragen hoch und lehne mich gegen das weiße Auto. Meine Gedanken schweifen ab und als auch die anderen um die Ecke kommen, mit trauernden Blicken, breitet eine Nachtigall ihre Flügel aus und schwebt davon, aber die Welt steht niemals still.
glg,
Sandra