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Jumper

Fumiko

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(Quelle: [URL="http://outnow.ch/media/posters/2008/Jumper/05168210479/)"]http://outnow.ch/media/posters/2008/Jumper/05168210479/)[/URL]






Filminhalt

Als David (Hayden Christensen) fünf Jahre alt war, verliess Mutter Mary (Diane Lane) die Familie und liess den Jungen alleine mit seinem Vater (Michael Rooker) zurück. Nie hätte dieser sich erträumt, dass sein Sohn etwas besonderes sein könnte. Als David, in der Schule als Looser bekannt, seinem Schwarm Millie (Anna Sophia Robb) ein Geschenk machen will, ein Mitschüler das Präsent auf den gefrorenen See knallt und David bei dessen Rettung einstürzt, teleportiert er sich in die örtliche Bibliothek, wo man nicht schlecht staunt, als ein pitschnasser Junge auf einmal zwischen den Büchergestellen liegt.

Seit diesem Tag sind einige Jahre vergangen. David hat sich an diversen Banken bereichert, bewohnt ein Apartment in New York und freut sich noch immer ab seiner Fähigkeit. Frühstück in Paris, Sight-Seeing in Ägypten oder ein Pub-Besuch in London. Er düst durch die Welt und hinterlässt dabei immer einen kurzen Riss in der Zeit. Eine sogenannte "Jumper-Narbe".

Dass dieses Leben nicht ewig so weitergehen konnte, hätte sich David eigentlich denken können. Spätestens jedoch als ein Mann namens Roland (Samuel L. Jackson) in seiner Wohnung steht, muss David Antworten finden. Mit seiner Freundin Milly reist er nach Rom und trifft dort auf Griffin (Jamie Bell), der ihm einige Fragen beantworten kann. So von wegen Krieg zwischen den "Jumpers" und den "Paladines". Und bevor David sich mit der neuen Situation abfinden kann, taucht auch Roland wieder auf und schnappt sich Millie. Denn nur, wenn auch der Allerletzte dieser Jumper vernichtet ist, hat Roland sein Ziel erreicht.


Filminformationen

USA 2008
Regie: Doug Liman
Drehbuch: Steven Gould, David S. Goyer, Simon Kinberg
Darsteller: Hayden Christensen, Samuel L. Jackson, Diane Lane,...
Laufzeit: 96 Minuten
Genre: Abenteuer, Drama, Sci-Fi, Thriller
 
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Filmkritik: Jumper

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David: Why are you walking?
Griffin: As a matter of fact, I like walking for a change! Makes me feel normal.

Jumper, der aktuelle Doug Liman Film, wirbelt seit etwas mehr als zwei Wochen durch die heimischen Kinosäle. Doug Liman, verantwortlicher Regisseur, ist vor allem durch die actionreiche und starbesetzte Komödie Mr. & Mrs. Smith und für die faszinierende Umsetzung einer Flucht eines Special Agent wider Willen in der Bourne Trilogie bekannt - mit Jumper wagt er sich erstmals in Sci-Fi Genre.
Jumper erzählt die Geschichte des 15-jährigen David Rice, der nicht wirklich ein Held in seiner Heimatstadt ist. Als er jedoch eines Tages am zugefrorenen Fluss einbricht und sich kurz vor dem Ertrinken plötzlich in der örtlichen Bücherei wiederfindet, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Es dauert nicht lange bis der Junge begreift wozu er fähig ist und teleportiert sich bald quer durch das Weltgeschehen. Ausgehen in London, Surfen auf den Fidschi-Inseln, Frühstück auf der Sphinx und nebenbei ein Abstecher in einen Banktresor, um das Sparschweinchen wieder aufzufüllen. Das Leben könnte nicht schöner sein, bis aus heiterem Himmel die Paladine auftauchen, die nur eines im Sinn haben – Jumper zu töten. Neben seiner alten Flamme, erscheint auch noch ein anderer Jumper auf der Bildfläche, der den Kampf mit den Paladinen aufgenommen hat.

Die Story ist schlicht und einfach simpel. Der Kampf zwischen Menschen, mit besonderen Fähigkeiten und fanatischen Weltverbesserern ist nichts Neues und wurde bereits unzählige Male verarbeitet und durchgekaut – Jumper reiht sich in die Liste dieser Filme ohne großes Aufsehen ein. Der Grundsatz der Geschichte hat viel zu bieten und scheint unzählige Möglichkeiten zu bieten, etwas Besonderes entstehe zu lassen, allerdings lässt Doug Liman diese Chance verstreichen. Mehr als ein gewöhnlicher Sci-Fi-Action-Film ist es nicht. Spannung kommt kaum auf, da der Plot so oberflächlich behandelt wird, dass man bereits zu Anfang des Filmes weiß, in welche Richtung dieser laufen und schließlich enden wird. Die beiläufige Suche nach der Mutter wird zu lieblos und unwichtig behandelt, als dass sie Überraschungen bieten könnte und die x-te Erklärung für grausame geschichtliche Ereignisse, wie die Hexenverbrennung, ist bei Weitem nicht mehr so schockierend und erleuchtend, wie erwartet. Weiters scheint der Streifen kein richtiges Ende aufweisen zu können. Plötzlicher Schnitt und ein Zeitsprung in die Zukunft ohne Erklärung oder Auflösung des Geschehenen, ist das einzige, das dem Publikum vorgesetzt wird. Natürlich lässt solch ‚Unwissenheit‘ Raum für eine Fortsetzung (die übrigens bereits in Arbeit ist), spricht dem Werk jedoch die Eigenschaft der Eigenständigkeit ab, um die sich jeder Film bemühen sollte.
Die Action Szenen hingegen überzeugen. Es macht Spaß einer waghalsigen Autofahrt durch einen Stau in Tokyo zu folgen und dabei von einem Ort zum Nächsten zu springen. Schnelle Schnitte und rasante Kamerafahrten unterstützen den perfektionierten Stop-and-Go-Trick, der blitzschnelle und positiv undurchschaubare ‚Jumper-Fights‘ ermöglicht. Eine wahre Augenweide sind außerdem die opulenten Landschaftsaufnahmen. Nicht nur, jedoch vor allem Reisesüchtigen, wird warm ums Herz bei Szenen rund um die schönsten Ziele der Welt, die zum Greifen nahe scheinen. Westminster Abbey in London, die Sphinx in Gizeh, die Harbor Bridge in Sydney.. wer träumt nicht davon die Welt mit Allem, was sie zu bieten hat, zu erleben? Auf jeden Fall schürt dieser Film die Reiselust eines jeden.
Zu guter Letzt bleiben noch die Schauspieler zu nennen. Hauptdarsteller Hayden Christensen ist ohne Zweifel ein überaus talentierter Darsteller der jüngeren Generation, jedoch gelingt es ihm nicht den Film alleine zu tragen. Die meiste Zeit wirkt er fehlplatziert und gar ein wenig hilflos. Wie gesagt liegt das weniger am fehlenden Talent, sondern schlicht und einfach an der Rollenauswahl. Mit Figuren, die Tiefgang aufzuweisen haben, wie in Life as a House oder Factory Girl, wäre er weitaus besser beraten und kann in solchen auch noch zeigen, was er drauf hat. Samuel L. Jackson ist in Jumper ein weiteres Mal der Böse, kommt jedoch leider nicht zum Zug, da ihm viel zu wenig Zeit gegeben wird, seine Rolle zu entfalten, was zur Folge hat, dass man ihm den religiösen Fanatiker, der den Schutz der Heiligkeit und Unfehlbarkeit Gottes zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat, nicht abnimmt. Millie aka Rachel Bilson ist Davids Highschool Flamme, die in das ganze Schlammassel hineingezogen wird und beinahe das Zeitliche segnet. Nun, auch Miss Bilson ist ein gewisses schauspielerisches Talent nicht abzusprechen, jedoch scheint sie in diesem Fall nicht wirklich davon Gebrauch zu machen. Sie bleibt farblos, wie eine weiße Wand und hinterlässt keinerlei Eindruck, möglicherweise wäre sie mit einer weiteren Rolle in einer Teenie Serie besser beraten. Einen überwiegend positiven Eindruck auf der Leinwand hinterlässt jedoch Jamie Bell alias Griffin, der zweite Jumper. Als rotzfrecher und abgedrehter Einsiedler bringt er Spaß in die Geschichte und schafft es nebenbei auch noch seiner Figur die nötige Tiefe zu verleihen, um sie glaubwürdig darzustellen und im Publikum eine kleine, aber feine Neugierde zu entfachen. Zwar hat er nach seiner grandiosen Darstellung von Billy Elliot bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht, aber noch immer ist der gebürtige Brite hierzulande ein Geheimtipp – hoffentlich ändert sich das bald.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Jumper trotz gutem Trailer und wunderschönen Bildern, leider nicht viel mehr zu bieten hat und somit kaum das Prädikat ‚sehenswert‘ verdient. Die Story ist durchgehend viel zu flach, um den Zuseher zu packen und mitzureißen, und auch die Auswahl der Schauspieler hätte weitaus besser sein können. Die Special Effects sind nett anzusehen, sind jedoch allgemein zu wenig, um den gesamten Karren aus dem Dreck zu ziehen. Alles in Allem kein Kinotipp, aber DVD-tauglich.
 
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