-DarkCarry-
1.000er-Club
[size=+1]Herzlich Willkommen!![/size]
Hier möchte ich euch meine Allgemeine FanFiction präsentieren. Doch ich möchte daraufhinweißen, dass ich darin ein heikles Thema ansprechen werde und es nicht gerade lustig zugehen wird. Also wer soetwas nicht lesen möchte, dann tut es auch nicht!
Wer es jedoch ließt, dem wünsch ich Viel Spaß, und würde mich auf ein Feedback sehr freuen. Egal ob es Positiv oder Negativ ist!
Danke!
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[size=+2]Kapitel 1[/size]
Die Sonne wärmt den kalten, leicht verschneiten Boden, die wenigen Vögel die in diesem Gebiet umherschwirren zwitschern fröhlich. Jeder Mensch, dessen Leben voller Freude und Hoffnung ist würde hinausgehen an die frische Luft um den ersten Zeichen des kommenden Frühlings zu lauschen, doch eine junge Frau bleibt ruhig auf einem Fleck, in einem kleinen Zimmer sitzen. Jane Stevens blickt starr, mit leeren Augen an die weiße gepolsterte Wand, die Zeichen des kommenden Frühlings dringen nicht bis zu ihr hindurch, da dieses Zimmer in dem sie seit kurzem lebt keine Fenster besitzt.
Es ist ein kleiner Raum ausgestattet mit einer einzigen Matratze, die nur auf dem Boden liegt, sonstige Gegenstände oder private Sachen die man als Waffe oder dergleichen verwenden könnte, wurden entfernt und werden nicht mehr zugelassen. Einzig und allein ein kleiner Bildschirm in der Wand zeigt den Flur vor der Türe, einziger Kontakt zu der so genannten Außenwelt. Die Wände bestehen aus weißem Stoff, ausgestopft um jeglichen Versuch sich selbst etwas anzutun zu verhindern. Eine grelle Lampe an der hohen Decke des Raumes ist die einzige Lichtquelle, welche zu einer bestimmten Zeit immer unterbrochen wird.
Die Wand gegenüber der Matratze ist übersäht mit Bildern und Ausschnitten von Zeitungen. Jane sitzt stundenlang im Raum und starrt mit leeren Augen, Augen die keine Empfindungen mehr ausdrücken, obwohl die Seele vor Traurigkeit und Kummer zu platzen droht. Wenn man sie so ansieht, erkennt man eine alte zerbrechliche Frau, die keinen Lebenswillen mehr in sich trägt. Doch Jane ist keineswegs eine alte Frau, sie ist in den Blüten ihres Lebens und doch erblickt man nur eine verstörte, alleingelassene, zurückgezogene Person. Jeden Tag kommt ein junger Mann in Janes Zimmer und bringt ihr das Essen, sie scheint es jedes Mal nicht wahrzunehmen, obwohl er immer mit ihr redet. Die Augen bleiben einfach weiter auf den Bildern und Ausschnitten auf der Wand haften, erst als der junge Mann den Raum verlässt, nimmt Jane das Essen entgegen, sie isst es weil ihr Körper die Lebensmittel und das Wasser benötigt, aber nicht weil sie daran Spaß oder Hunger hat.
In einer Ecke des Raumes ist eine Videokamera befestigt, außer Reichweite des Bewohners, an der Decke. Jede Bewegung und Handlung wird überwacht, um eventuelle Suizidversuche zu unterbinden. Wenn man über das Bild der Videokamera in Janes Zimmer blickt, würde man denken, dass diese Kamera nur ein Standbild aus dem Raum zeigt. Wie eine Wachsfigur sitzt sie stunden-, tagelang in der gleichen Position, weder eine Bewegung noch ein Wort aus ihrem Mund erkennt man, allein das Wimpernschlagen vernimmt man als alleiniges Zeichen das diese Person noch lebt. Besuch gibt es bei Jane keinen, niemand scheint sich mehr für diese Frau zu interessieren, keine Angehörigen erkundigen sich wie es ihr geht. Sie selbst scheint ebenfalls keinen Besuch zu erwarten, sie hat sich selbst mit dem Alleinsein abgefunden, so scheint es zumindest. Gelegentlich bekommt Jane Weinkrämpfe, sie kann sich nicht mehr beherrschen und weint stundenlang, wird hysterisch und atmet zu viel Sauerstoff ein, dann müssen wir einschreiten und ihr ein Beruhigungsmittel verabreichen, da sonst die Gefahr für einen Ohnmachtsanfall und die Gefährdung des Gehirns bestehen würde.
Niemand erwähnt auch nur ein Wort von Janes Vergangenheit in ihrer Gegenwart, dies würde zu einem weiteren Nervenzusammenbruch führen, wodurch die schon bereits labile Jane ins Verderben stürzen könnte. Es weiß auch nicht jeder, was mit dieser jungen Frau passiert ist, damit diese so zurückhaltend und apathisch werden konnte. Sie hat ihre Geschichte nur ein einziges Mal erzählt, danach ist sie in einen derartigen Weinkrampf verfallen, dass ihr Gehirn und ihr Herz für wenige Sekunden aufgehört haben zu arbeiten. Die wenigen Menschen die die Vorgeschichte von Jane wissen, schütteln traurig den Kopf, wenn man sie fragt was passiert ist und weichen der Frage einfach aus. Man kann also nur erahnen und erraten was dieser armen Frau in ihrem Leben widerfahren ist, dass sie sich so fallen lässt und ein Leben führt, welches man nicht mehr als Leben bezeichnen kann.
Tagelanges herumsitzen, mit niemanden sprechen, alles in sich hineinfressen und Stunde für Stunde zerbrechlicher werden, niemanden auch nur einen halben Meter an sich heran lassen, kann man dies als Leben bezeichnen? Nein, Jane ist äußerlich am leben, doch innerlich ist sie bereits seit einer gewissen Weile tot…