Danke für euer Feedback, ihr 3!
@Harald:
Ja, bei mir ist es der Fall, dass ich nicht an Gott glaube. Für mich ist Gott einfach eine "Erklärung" für Dinge, die man sich nicht erklären kann. Eine Illusion, die man sich vorgaukelt. Ich allerdings will den Sinn des Lebens für mich selbst herausfinden.
Einklang mit sich selbst ist sicher ein wesentlicher Punkt in der Sinnsuche. Man strahlt Zufriedenheit und Wärme aus. Das fehlt leider unserer Gesellschaft. Du hast damit vollkommen recht! Leider konzentrieren sich die Menschen nun mal auf materielle Dinge, aber auch verbreitet ist die Oberflächlichkeit. Es gibt bestimmte "Idealbilder" (Models, Schauspieler), die jeder erreichen will. Dadurch geht die eigenständige, wertvolle Persönlichkeit verloren. Und erst, wenn man all die "Idealbilder" verschwinden lässt und versucht, sich selbst zu finden, ist man auf dem richtigen Weg.
Man kann natürlich dann die anderen Menschen durch seine Ideale inspirieren, aber das Wichtigste ist, sie nicht zu manipulieren.
Das sind wirklich sehr interessante Dinge, die du aus meinen Texten herauslesen kannst. Freut mich, dass sie dir gefallen. Nicht jeder Mensch versteht meine Texte. Vielleicht verstehen sie die Geschichte, aber nicht das, was wirklich dahinter steckt. Ich finds toll, dass du meine Texte mit solch einer Aufmerksamkeit liest :zustimmen.
Also danke nochmal für euere Feedbacks! Bin froh, dass wenigstens ein paar Leuten meien Texte gefallen :zustimmen.
StillesWasser schrieb:
Genauso wie den letzten - zeitlos. Doch meine Gedanken dazu erspare ich euch, denn sonst wird der Post hier zu lange.
Nein mir darfst du sei nicht ersparen
. Mich interessieren sie brennend. Und ein Post kann nie "zu lang" werden, wenn interessante Dinge drin stehen!
Jetzt habe ich eine nächste Kurzgeschichte, die ich für meine Mutter geschrieben hat, da sie ihren 50. Geburtstag hat. Freue mich auf Feedback.
Alt sein?
Leonie setzte sich an den Steg. Es war ein heißer Tag und die Sonne brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Sie genoss die Stille, die sie umgab. Daheim gab es diese Ruhe sehr selten, da ihre 3 Kinder sie immer auf Trab hielten.
Während sie ihre Beine ins kalte, klare Wasser baumeln ließ und sah, wie ein kleiner Wasserläufer leicht und unbeschwert über das kalte Nass glitt, überlegte Leonie, wie schnell die Zeit verging. Ir kam es vor, als wäre es gestern gewesen, als sie ihr erstes, weinendes Kind in den Armen trug. Als wäre erst vor ein paar Stunden das erste Lächeln über das Gesicht des Babys geschlichen.
Heute waren ihre Kinder fast erwachsen und fingen an, eigene Persönlichkeiten zu entwickeln. Einerseits war Leonie traurig, andererseits auch froh darüber, dass sich dei "Kleinen" nun abkapselten.
Genau wie dieser kleine Wasserläufer, der sich nun auf einer Stelle des großen und endlos erscheinenden Wassers zur Ruhe gesetzt hat.
'Vielleicht schafft er es ja eines Tages, dass er den großen, weiten See an jeder Stelle besucht und überall ein Plätzchen gefunden hat, wo er sich wohlfühlt.', dachte sich Leonie.
'Aber nein, das wäre ja unmöglich. Es gibt so viele Möglichkeiten, wo er hin laufen könnte. So viele Entscheidungen, die er sich überlegen müsste. An vielen Stellen kann schließlich auch Gefahr für den Kleinen lauern.'
Still musste sie etwas über sich schmunzeln, wie sie sich über das Tier so viele Gedanken machte aber im Grunde charakterisierte es ihre Kinder.
Leonie schaute hinaus auf den weiten See und erkannte, dass sie eigentlich schon sehr viel erkundet hatte. Doch die Möglichkeiten, immer etwas Neues zu entdecken waren grenzenlos.
Sie war schon auf einigen Plätzchen zur Ruhe gekommen und hatte dort genau das verwirklicht, das sie schon immer wollte.
Doch der Drang, noch weiter zu gehen, verschwand trotzdem nie aus ihren Gedanken.
Manchmal dachte sie sich, wie alt sie schon geworden war. Wie weit sie ihren Kindern voraus war. Aber heute saß sie da und sah nichts Schlechtes mehr an Alt werden. „Alt“ war für sie überhaupt so ein…furchteinflößendes Wort. Für sie zeigte es, dass man sozusagen schon „ausgedient“ hat und nicht mehr gebraucht wird. Genau, wie altes Brot, das hart und unbrauchbar wird.
Doch heute sah sie einen Unterschied an „alt“ und „unbrauchbar“ oder „aufgebraucht“. Sie war ja schließlich nicht wie eine Batterie, die nach einer Zeit weggeschmissen wird, weil sei eben „unbrauchbar“ geworden ist.
Nein, sie war ein Mensch, der schon viel Lebenserfahrungen, Freud und Leid miterlebt hat, aber „unbrauchbar“ ist sie dadurch noch lange nicht geworden.
Sie beschloss, nicht zu denken, was sie hinter sich hatte, sondern was noch vor ihr lag.
Leonie begann, kleine Wellen im Wasser mit ihren Füßen zu machen. Sie spürte die kalten, kleinen Tropfen, die auf ihren Unterschenkeln zu Platz kamen.
Der kleine Wasserläufer war nun verschwunden. Er hatte anscheinend sein Plätzchen gewechselt. Schließlich war er schon lang genug an diesem einen Platz verweilt. Jetzt war es Zeit für ihn, weiterzulaufen.
Nun stand auch Leonie auf und ging zurück zu ihrem großen Haus.
Sie hinterließ kleine, wässrige Fußabdrücke hinter sich, die aber sicher bald wieder trocknen und so tun würden, als wären sie nie hier gewesen.
Langsam schloss sie die schwere Tür auf und bekam die größte Überraschung ihres Lebens. Ihre gesamte Kleinfamilie stand im Halbkreis um einen kleinen Tisch, auf dem eine große Torte platziert war,
‚Oh Gott, ich hab ja heute Geburtstag’, dachte sich Leonie halb amüsiert, halb geschockt über die Tatsache, dass ihr so etwas entfallen war. Noch dazu ihr 50er.
„Hey Mama, alles Gute! Nun hast du noch die Hälfte deines Lebens vor dir. Wir begleiten dich gerne auf diesem Weg!“
Leonie musste lächeln und dachte sich: ‚Alt sein ist eigentlich wirklich nicht schlecht. Es kommt nur darauf an, wie man „alt“ definiert,’
„Jetzt schneid endlich den Kuchen an!“, sagte eine der Töchter und Leonie ließ das viele Nachdenken sein und fing an, zu feiern. Schließlich wird man ja nur einmal im Leben 50.
und schließlich noch ein kleines Gedicht, über den Neid.
Neid
Er ist da,
ohne, dass ich es will.
Er frisst mich auf,
droht mich zu verschlingen.
Wenn ich allein bin,
ist er da.
Wenn ich unter Menschen bin,
ist er da.
Immer ist er mir nah.
Er kriecht in mein Gehirn,
schaltet dort mein Selbstbewusstsein aus
und übernimmt die Kontrolle,
über meinen Geist und meine Gedanken.
Er macht mich,
weniger wert als die anderen.
Er gibt mir zu denken,
ich sei ein dummer Mensch.
Ein hässlicher und unbeliebter Mensch.
Er macht mich schwach,
oder er gibt mir zu denken,
ich sei schwächer als die anderen.
Er lässt mich klein erscheinen.
Durch seine Anwesenheit verletzt er die Leute,
die ich gern hab,
und mag.
Ich mag sie
Wegen ihrer Art.
Oder beneide ich sie?
Lasse ich mich auffressen,
vom Neid?