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Fragen an Zeitzeugen

Prudence

living my dreams
Teammitglied
Registriert
6 Juli 2003
Beiträge
3.219
Ort
Baden
Ich hab kein eigentliches Problem mit meinen Hausaufgaben, sondern es geht um etwas anderes:

Ich schreibe gerade an meiner Zulassungsarbeit zum Thema "Weingartner Juden im 3. Reich"
Weingarten ist mein Heimatort, es ist also sehr eingegrenzt. Da ich an der PH studiere, muss ich einen Teil der Arbeit darüber schreiben, wie ich das Thema in der Schule einbringen kann. Dazu möchte ich Zeitzeugen befragen.

Nun meine Frage an euch: Was würde euch da interessieren? Wenn ihr die Möglichkeit hättet, Fragen zu dieser Zeit zu stellen, was würdet ihr wissen wollen. Es geht dabei nicht um meinen Ort, sondern generell, wie die Zeit war.... Schreibt mir einfach, welche Fragen ihr stellen würdet, wenn ihr in der Schule oder auch privat jemanden treffen würdet, der euch Fragen zu dieser Zeit beantwortet.
Achso, es wäre gut, wenn ihr mir grad nochmal kurz dazu schreibt, wie alt ihr seid, damit ich das besser einschätzen kann (muss aber nicht dabei stehen.

Vielen, vielen Dank an alle, die mir helfen!

LG Prudence
 
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AW: Fragen an Zeitzeugen

23 Jahre (damn ich werd nich jünger :/)

Welche Eingrenzungen/Einschränkungen empfanden Sie damals als am schlimmsten/unfairsten/...?
In wie fern traf es zu, dass man keinem mehr vertrauen konnte? Wie änderte sich die persönliche Einstellung bezüglich anderen Menschen? Sah man seine Nachbarn/Bekannte in einem anderen Licht bzw wie sehr sah man andere Menschen in einem anderen Licht?
Gab es viele Menschen bzw wie viele Menschen gab es, die nach wie vor zu einem standen/einem halfen?

spontan fällt mir nicht mehr ein, aber wie du vielleicht siehst, würde mich eher der persönliche Aspekt interessieren... die Beziehungen zwischen den Menschen, zwischen Juden und Christen, zwischen Freunden und Bekannten und wie sich diese Beziehungen im Laufe der Entwicklungen veränderten.

lg syd
 
AW: Fragen an Zeitzeugen

22 Jahre (Wenn's dir hilft, Kathi, ich werd auch nicht jünger ;))

Abgesehen von den Sachen, die Kathi bereits erwähnt hat, würde mich z.B. interessieren, wie stark auch in einem wohl eher kleineren Ort Anfeindungen/Einschränkungen etc. zu spüren waren, also ob die Leute vll. aus den Großstädten noch Schlimmeres gehört/erlebt haben. Bzw. wann es dann auch in dieser Gegend deutlich zu spüren war, dass Juden nicht erwünscht waren und wie gegen sie vorgegangen würde (was dann wieder zu Kathis Frage führt, ob man Freunden noch vertrauen konnte etc.).

Ansonsten würden mich sehr die persönlichen Schicksale interessieren, wer von der Familie überlebt hat, wer nicht und warum, obwohl ich wahrscheinlich Probleme hätte, mir das anzuhören, ohne emotional zu werden, aber interessieren würde es mich definitiv sehr. Wie die entsprechenden Familien quasi die ganze Hitler-Zeit über gelebt/überlebt haben, wer ihnen geholfen hat usw.

Hoffe, das hilft dir bissl weiter.
 
AW: Fragen an Zeitzeugen

öhm. 20.

Mich würde interessieren, wie lange es gedauert hat, bis die Hetzerei wirklich aufgehört hat. Man denkt immer, dass Hitler plötzlich weg war und alles wird super. Aber das kann ich mir irgendwie schwer vorstellen. Immerhin ändert sich die Einstellung der Leute nicht sofort.

Was ich ebenfalls fragen würde, wäre, ob es unter Freunden oder Familie Verrat gab. Verrat ist allerdings ein doofes Wort dafür...

Meine letzte Frage wäre, an welchen positiven Gedanken man sich festgehalten hatte, um das alles durchzustehen.

Ansonsten schließ ich mich Kathi und Birgit eigentlich an... Die beiden haben ziemlich viel eingebracht, woran ich auch gedacht hätte.
 
AW: Fragen an Zeitzeugen

Vielen Dank für eure Hilfe. Wenn es euch interressiert kann ich die Ergebnisse später zusammenfassen und hier reinstellen.
 
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AW: Fragen an Zeitzeugen

Achso, ich hab übrigens was vergessen. Von den Weingartner Juden lebte nach dem 2. Weltkrieg keiner mehr in Weingarten. Enige waren schon zu Beginn ausgewandert, einige wenige zogen aus Weingarten weg und ein paar sind zwischen 1933 und 1940 gestorben (einfach weil sie schon sehr alt waren). Im Oktober 1940 wurden alle Juden aus Baden und der Pfalz nach Südfrankreich deportiert. Von den deportierten Juden konnten einige noch auswandern, die leben aber nicht mehr in Deutschland, haben aber teilweise noch Kontakt zu anderen Mitbürgern, die meisten sind aber leider verstorben.
Ich kann also nur andere Mitbürger befragen, die diese Zeit erlebt haben und evtl. auch noch Kontakt zu den emigrierten Familien haben.
 
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