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Der Ringelwald

Dyion

Dyion blickte zwischen Nyota und Elsa hin und her. Beide hatten ihre Standpunkte und er hegte für beide Ansichten sympathien, doch gefühlsmässig war er mehr bei Elsas Meinung, nicht zuletzt deswegen, weil es hier auch um seine Familie ging. Nun gut, viel hatte er vielleicht mit Zaron nicht gemein und auch seine Mutter hatte viele Jahre auf ihren Vater verzichten müssen und doch liegt in diesem Blutsbündnis so viel Zusammengehörigkeit, so dass sich Dyion schwer tat, dem Magier nicht zu trauen.

Dyion lehnte sich zurück an den Baum und lauschte weiterhin der Unterhaltung. Seine Hand strich gedankenverloren über Elsas Nacken und genoß das kribbelnde Gefühl in seinen Fingerspitzen, wenn er den sanften Linien ihres Halses folgte. Schließlich fiel sein Blick auf Ava und dann auf Nathaniel wobei ihm schlagartig die Flasche Schnapps einfiel, die sie von der Geburtstagsfeier letzter Nacht mitgehen haben lassen. Den ganzen Tag schon lag sie in seiner Tasche, in der es sich seine Mushuks gemütlich gemacht hatten. Vorsichtig öffnete er die Tasche und vier kleine schwarze Knopfaugen starrten ihm vorwurfsvoll entgegen. Dann drehten sie sich wieder ein und schliefen ruhig weiter, nachdem Dyion nach der Flasche gegriffen hatte.

Während er sie öffnete grinste er Nyota zu und fragte sich gleichzeitig, wann Ehtan und Enola wohl merken würden, dass ihr gutbehüteter Schatz getürmt war. Und vorallem, was würde es für Folgen für sie alle haben? Ethan wird sicherlich einen Aufstand machen, doch diese Frage wird erst morgen wichtig sein. Heute waren sie hier, heute wollten sie den neuen Wald feiern und mit diesem Gedanken nahm Dyion einen beherzten Schluck des Schnappses, denn er mit einer Grimasse erstmal hinunter schluckte, ehe er die Flasche an Elsa weiter reichte. "Bäh... dein Vater hat wieder herumexperimentiert! Der wird von Jahr zu Jahr schärfer..." meinte Dyion mit heiserer Stimme zu Nyota und sah zu wie Elsa sich ebenfalls einen Schluck genehmigte.

Nach nur einem Schluck schon, breitete sich in Dyion eine angenehme Wärme aus, die ihn wohlig zurück lehnen und seufzen ließ. Er war einfach keinen Alkohol gewöhnt und der starke Schnapps reichte ihm schon um ihn ein bisschen aus dem Konzept zu bringen, vorallem als die Flasche sich zum dritten Mal bei ihm einbefunden hatte und er einen weiteren Schluck von dem Getränk nahm. Während sich die Gespräche weiterhin vertieften, beugte sich Dyion etwas nach vor und gab Elsa einen Kuss auf den Hals. Er lauschte zwar weiterhin mit halbem Ohr den Worten der anderen, genoss es aber viel mehr hier mit Elsa zu sitzen und sie in seinen Armen zu halten.

Sie fühlte sich einfach so unglaublich gut an. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne vom Rücken um seine Küsse dort fortzusetzen, im Glauben dass die anderen sowieso gerade mit ihren Gesprächen abgelenkt genug waren. Doch dann hörte er plötzlich seinen Namen. Dyion blickte auf und zu Nyota. Was hatte sie gerade gesagt? Er solle mal einen Blick in die Zukunft wagen? Da sie scheinbar seine Unaufmerksamkeit bemerkt hatten, wiederholte Nyota ihre letzten Worte. "Ihr wollt wirklich wissen, wie es mit Zaron weiter geht?" fragte er und man hörte in seiner Stimme, dass er lieber hier sitzen bleiben würde. Doch als auch noch Sofie heftig mit dem Kopf nickte und die anderen dabei waren auf ihn einzureden, seufzte Dyion schließlich und schob Elsa etwas von sich weg. "Na meinetwegen, wenns sein muß." meinte er missmutig und gab Elsa einen schnellen Kuss auf die Wange.

Dann stand er auf, ging ein paar Schritte von der Gruppe weg und konzentrierte sich auf seine Gabe. Er mochte es sehr in die Vergangenheit zu reisen und dort die Geschichten, die sie von ihren Eltern erzählt bekommen selbst anzusehen und mitzuerleben, aber in die Zukunft zu reisen war immer wieder etwas unangenehmes. Sein Magen rebellierte oftmals dabei und ausserdem war das, was er dort sah ja sowieso nur eine Möglichkeit die passieren konnte. Was brachte es also, die Zukunft zu besuchen, wenn man sich nicht sicher sein konnte dass sie eintreffen würde. Je weiter er in die Zukunft gehen würde, desto unwahrscheinlicher war es dass es je passieren würde. Das beste Beispiel war Nyota und er. Natürlich hatte er vor einiger Zeit die Zukunft bereist um zu sehen, ob er eine Chance bei Nyota hatte und in der Zukunft, die er gesehen hatte, waren die beiden glücklich zusammen unter einem versteinerten Baum gelegen und hatten Händchen gehalten und später hatten sie sich sogar geküsst. Und heute? Dyion blickte zu Nyota zurück, die in Thomas Armen lag. Tja, so zuverlässig war diese Gabe also.

Als er sah dass die anderen ihm bereits winkten und ihm bedeuteten, dass er voran machen sollte, wandte Dyion sich von ihnen ab und schloß die Augen. Stille umhüllte den Halbelfen und obwohl seine Freunde hinter ihm sich noch lachend unterhielten, drangen diese Geräusche nicht mehr zu ihm durch. Als er die Augen wieder öffnete sah er, wie die Zeit angehalten wurde. Er trat einen Schritt nach vor, wandte sich um und sah seinen eigenen Körper stocksteif da stehen, die Augen immer noch geschlossen. Seine Freunde hinten bewegten sich wie in einer sehr sehr langsamen Zeitlupe. Dann ging Dyion, der in diesem Zustand mehr wie ein Geist als ein fester Körper aussah, in Richtung der Stadt. Er würde sich seine Kraft sparen und erst in der Stadt die Zeit richtig nach vor drehen. Zuerst wollte er in diesem Zustand überhaupt dorthin kommen.

Da sich die Zeit aber mit jedem Schritt den er tat, trotzdem veränderte und er einen Schritt nach dem anderen in die Zukunft machte, sah es hinter ihm so aus, als würden seine Freunde sich in Zeitlupe unterhalten und dabei immer schneller werden. Dyion grinste über dieses Bild und erblickte noch Elsa, die zu seinem leblosen Körper ging. Wenn sie sich nicht anders entscheiden würde, würde sie ihn wohl so leblos wie er jetzt war küssen. Dyion grinste und lief schließlich weiter, bis er seine Freunde nicht mehr sehen konnte und den Anfang des versteinerten Waldes erreicht hatte.

Er hatte heute die Zeit gut unter Kontrolle, denn er war erst ein paar Minuten weiter in die Zukunft vorgedrungen. Er würde also genug Kraft haben, die Zeit erst in der Stadt so richtig vorantreiben zu können. Doch als er am Baum der Hüterin vorbei kam, blieb er geschockt stehen.

Da stand ein Mann! Ein Mann, den er selbst schon gesehen hatte, als er die Vergangenheit besuchte. Samoko! DER Samoko, der das Elfendorf seines Vaters zerstört hatte! Dyion versteckte sich reflexartig hinter einem Baum, bis ihm einfiel, dass er ja gar nicht gesehen werden konnte. So ging Dyion näher und entdeckte drei wunderschöne Frauen, die rund um den Baum der Hüterin standen. Eine von ihnen, eine Blondine, lehnte sich aufreizend an Samoko und säuselte ihm ins Ohr. Dyion ging einen Schritt näher, nicht dass es notwendig gewesen wäre, er hätte es auch von seinem Standort aus gehört, dennoch wollte er genauer sehen, was da vor sich ging. "Dort im Wald, ein paar junge Dinger..." hörte Dyion als er sich auf Tisiphone zu konzentrieren begann. "Sollen wir uns um sie kümmern? Da waren ein paar schnuckelige Typen dabei..." belauschte Dyion weiter und sah, wie Tisiphone ihren Schwestern einen Blick zuwarf. Doch Samoko schien ihr nicht zuzuhören, im Gegenteil.

Er interessierte sich weder für die Avancen die Tisiphone ihm machte, noch darüber, dass er gestört werden könnte. Er interessierte sich nur für den Baum! Dyion hörte, wie Samoko vor sich hinmurmelte während er eine Hand auf den Baum gelegt hatte. Um diese Hand herum leuchtete es golden auf und Dyion hatte den Eindruck, als würde es dem Baum nicht gut tun. Samoko griff den Baum an!

Dyion stolperte rückwärts und obwohl Samoko oder die Furien ihn eigentlich weder sehen noch hören konnten, blickten plötzlich alle in seine Richtigung. Die blutroten Augen des Ays sahen direkt in die seinen und Dyion wurde starr vor Angst. Hatte der Ays ihn gesehen? Das konnte nicht sein! Doch dann drehte Dyion sich um und sah sich selbst aus dem Wald kommen, gemeinsam mit allen anderen. Alle hatten ihre Waffen gezügt und stürmten nun an ihm vorbei. Dyion blickte nochmal zum Baum der Hüterin, der erschöpft seine Blätter hängen ließ. Das goldene Licht strömte wieder durch die Äste, anstatt in Samokos Hand und Dyion wußte was er tun mußte. Sie mußten den Ays aufhalten.

So schnell wie seine Beine ihn trugen, lief Dyion zurück in den Wald, sprang in seinen immer noch leblosen Körper und atmete dann tief ein, so als würde er nach einem langen Tauchgang wieder Atem holen. Ohne aber eine Sekunde zu verzögern wandte er sich um und lief zurück zu der Gruppe. Sein Blick huschte durch die Bäume, die drei Frauen waren vermutlich bereits hier gewesen und nun zurück auf den Weg zum Baum der Hüterin, um Samoko von der Gruppe hier zu erzählen.

"Es gibt ein Problem! Schnell! Wir müssen zum Baum der Hüterin! Der Baum ist in Gefahr!" rief Dyion, schnappte sich Elsas Hand und lief mit ihr und dem Rest der Gruppe durch den Wald zu Samoko.
 
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Nathaniel

Der Chival hatte sich ebenfalls mehrmals der Flasche Schnapps gewidmet, obwohl es ihm beim ersten Schluck so vorkam als hätte er Spiritus getrunken. Dementsprechend verzog er zuerst das Gesicht, bis die Süße des Getränks seinen Widerwillen aufweichte und es ihm schließlich doch zu schmecken begann. Alles hier war so seltsam! Was würd er jetzt für eine Flasche Bier geben! Während er kurz seinen Gedanken an die alte Welt und seinen Freunden nachhing, genehmigte er sich noch einen Schluck und blickte dann wieder in die Runde. Jeder schien sich zu unterhalten und eigene Gespräche begannen sich zu entwickeln. Neugierig blickte er weiter zu Corax und Thallula und lauschte deren Gespräche. Als Corax erklärte, welcher Abstammung er sei, zog er die Augenbrauen hoch und rückte instinktiv ein wenig weiter zu seiner Schwester. Ihm waren vorhin schon die spitzen Zähne aufgefallen, allerdings war es etwas anderes, wenn man nur einen Verdacht hat, oder sich plötzlich dieser Verdacht bestätigte. Von was um Himmelswillen ernährte sich der Typ? Schnell zuckten seine Augen durch die Runde, alle sahen eigentlich quicklebendig aus. Wenn er nur Halbvampir war, brauchte er dann überhaupt frisches Blut um zu überleben? Oder waren das sowieso nur Ammenmärchen, die in Büchern von irgendwelchen kreativen Köpfen festgehalten wurden?

Nathaniel wurde von seinem Gedanken abgelenkt, als Nyota ihr Wort an Dyion richtete. Ein Grinsen huschte auf seine Lippen, als er sah, dass Dyion mit anderen Dingen beschäftigt war und sich nun über die direkte Anrede von Nyota erschreckte. Den Unwillen des Elfen konnte Nathaniel gut nachvollziehen, wäre er an der Stelle des Elfen, würde er sich jetzt auch nicht von dem Mädchen wegbewegen wollen. Grinsend blickte er kurz zu seiner Schwester, dann unbewußt zu Ava, ehe er die Worte von Nyota nochmal hörte. Zeitreisen, Vampire,... er konnte es kaum erwarten, bis sich die Gesellschaft hier schlafen legen würde, um in deren Träume zu stöbern und sie näher kennen zu lernen. Was für Abenteuer würden ihn wohl noch erwarten!

Erwartungsvoll blickte er zu Dyion, der sich schließlich doch breitschlagen ließ und mit wachsamen Augen beobachtete er, wie Dyion seine Fähigkeiten einsetzte. Ungläubig rückte er von seiner Schwester etwas weg und setzte sich gespannt etwas mehr auf. Der Typ stand doch bloß da, was machte er dort? Bewegte er sich noch? Als Elsa dann plötzlich zu dem Elfen ging und er sich immer noch nicht bewegte sah er irritiert in die Runde. Dann stand er auf, um ebenfalls zu Dyion zu gehen und seinen leblosen Körper zu betrachten. Es war so surreal! Nathaniel hatte das Verlangen Dyion anzustupsen, war sich aber nicht sicher, ob er dann den Körper nicht einfach umschlagen würde. "Wo ist er?" rief er den anderen zu und drehte sich um "Was ist mit ihm passiert?" wollte er wissen um zu erfahren, wie die Fähigkeit funktioniert. "Schläft er?" fragte er weiter und blickte dann wieder zu den anderen, doch dann erschreckte ihn Dyions plötzliches Erwachen und Nathaniel stolperte zurück.

Er mußte kein Empath sein, um die Dringlichkeit in Dyions Stimme wahr zu nehmen und zu erkennen, dass irgendetwas gerade sehr schief läuft und als er hörte, dass der Baum der Hüterinnen in Gefahr war, sprang Nathaniel wieder auf und sah zu seiner Schwester. Sollten sie sich den anderen anschließen und ihnen helfen? Sie hatten keinerlei Kampferfahrung! Sie waren gerademal mit Müh und Not aus den Fängen ihres Vaters entkommen! Besorgt sah er zu Leanne, doch sie schien entschlossen zu sein (ich hoff das ist ok). "Leanne,..." sprach er die stumme Bitte aus, sie möge sich nicht in Gefahr bringen, doch er wußte dass Leanne die anderen nicht im Stich lassen würde, nicht nachdem sie ja auch ihnen geholfen hatten. Also liefen die beiden hinter den anderen her, in die Richtung, die Dyion ihnen vorgab.


(Ich hoff das ist ok @Layka! Wenn du sie nicht mitkämpfen lassen möchtest, kann sie ja bei der ersten Gelegenheit einen Schlag auf den Kopf oder bekommen :))
 
Diames

Diames lehnte sich müde an die Wand der Dusche. Wasser, lauwarm, perlte an seinem Körper ab und wenn er sich nicht bald bewegen würde, dann würde er vermutlich im Stehen einschlafen. Also brachte er die notwendige Dusche hinter sich und ging kaum getrocknet ins Bett. Für einen Moment lag er mit offenen Augen darin und starrte an die Decke um den Tag noch zu verarbeiten, doch irgendwann sprangen seine Gedanken einfach nur noch wahllos durch die Gegend und landeten schließlich bei Arasin, der gerade auf der Jagd war. Jagen gehen würde er auch gern mal wieder. Und wenn er seinen Bruder fragte, ob sie nicht ein kleines Fest veranstalten wollten? Einfach um die aufgehende Sonne zu feiern, um sich an Holly und Valandil zu erinnern und um dem Tag ein Denkmal zu geben an dem die Finsternis ein Ende hatte. Doch noch bevor Diames diesen Gedanken fertig dachte, schlief der Elf seelig ein und wachte irgendwann, sehr spät am Nachmittag wieder auf. Die Sonne schien durch sein Fenster und erhellte den Raum, was wohl auch der Grund war, was ihn schlußendlich geweckt hatte.

Diames erhob sich und streckte sich, dann setzte er einen Fuß auf den Boden und bemerkte das weiche Fell von Arasin. Seine Schnauze zeigte noch Rückstände seiner Jagd, was Diames lächeln ließ und dabei an seinen ersten Ausflug in den Ringelwald denken ließ. Er war Ava hinter her gelaufen und hatte sie gesucht und dann hatte sie ihm von dem Reh erzählt.... Diames war nicht zimperlich, wenn es um Nutztiere ging, doch irgendwie hoffte er, dass Arasin Avas Reh in Ruhe gelassen hatte. Als Diames das Bett verließ um seine übliche Kleidung anzuziehen, hob Arasin nur müde den Kopf und legte sich dann wieder hin. "Na, ausgepowert?" fragte Diames seinen tierischen Begleiter. "Ich werd einen Rundgang machen, willst du gar nicht mit?" Arasin knurrte zufrieden und riss sein Maul zu einem herzhaften Gähnen auf. Dann aber rollte er sich zusammen und legte sich auf die andere Seite. Diames schüttelte den Kopf, vor Stunden wär ihm der Löwe nicht von der Seite gewichen und jetzt? Aber vielleicht war Arasin auch nur sicher, dass im Wald nichts mehr lauerte, mit dem Diames nicht alleine fertig werden würde.

Also verließ Diames schließlich sein Zimmer und ging leise an Tristans und Sorayas Schlafzimmer vorbei, um sie nicht aufzuwecken. Als er unten ankam wollte er bereits das Haus verlassen, aber als er aus dem Fenster sah, sah er eine blutige Schleifspur, die quer über den Hof ging. Diames wandte sich um und ging in Richtung der Unterkunft der Wölfe, wohin die Spur führte, dann sah er die wenigen Überreste eines toten Hirsches und die Wölfe die sich genüsslich in der Sonne nach dem Mahl badeten. Hatten die Wölfe den Hirsch gejagt, oder hatte tatsächlich Arasin den Wölfen diese Beute gebracht?

Diames zuckte mit den Schultern, dies würde zumindest erklären, weshalb der Löwe so erledigt war. Schließlich verließ Diames den Hof und sah nochmal, ob sein Schwertgurt auch richtig saß, dann verließ er die Stadt und marschierte direkt durch den versteinerten Wald, bis ihn die lebendige Luft des Ringelwaldes willkommen hieß. Diames blickte durch das Blätterdach des Waldes und sah, dass die SOnne schon längst ihren höchsten Punkt überschritten hatte und sich nun wieder begann fürs erste zurück zu hiehen. Wie wohl hier der Sonnenuntergang aussehen mochte? Hinter was verschwand die Sonne, sodass es wirklich wieder dunkel wurde? Von der Neugier geleitet, machte sich Diames auf den Weg bis an den Abgrund von Adormidera. Richtige Pfade im Wald konnte er nicht sehen, deshalb folgte er seiner inneren Stimme und er dachte sich, irgendwann würde er schon am anderen Ende herauskommen, bis er schließlich an einen wundersamen Baum ankam. Er sah ganz gewöhnlich aus und doch strahlte er irgendwie Zufriedenheit aus und neben ihm plätscherte fröhlich eine Quelle vor sich hin. Ein grauer Stein, nicht größer als eine Faust, mit roten Fäden durchzogen, lag im kühlen Nass.

Natürlich hätte Diames auf den Gedanken kommen, können dass dies der Platz der Nymphen war, doch er dachte nicht einmal im entferntesten daran. Er war froh über diese wunderschöne Stelle und dem erfrischenden Wasser, sodass er sich gleich eine Hand voll zum Trinken nahm. Dann ging er auf den Baum zu und entdeckte erst jetzt die Blumenranke so richtig, die sich um den Baum wickelte. "Wunderschön..." sagte er und fuhr mit seinem Finger die Blätter der lilafarbenen Blüten und dann ihren Ranken nach, bis er den Baum zur Hälfte überrundet hatte und bemerkte, dass er den Rand von Adormidera erreicht hatte. Die Hängebrücke, die nach Sombra führte sah er nicht, sein Blick war zur Sonne gerichtet und gedankenverloren ließ er sich am Stamm des Baumes hinab und setzte sich auf den Boden. Hier wollte er auf den Sonnenuntergang warten.
 
Khilana

Erst in diesem Zustand merkte die Nymphe, wie dringend sie Ruhe gebraucht hatte. Sie war eingeschlafen sobald sie sich verwandelt hatte und wusste nicht wie lange sie so seelenruhig die Kraft ihres Lebensquell genossen hatte, bis sie wieder zu sich kam. Die warmen Sonnenstrahlen auf ihren Blüten ließen die Nymphe fröhlich werden und doch war sie noch nicht bereit, diesen Ruheplatz zu verlassen. Sie fühlte sich geborgen und merkte, wie mit jeder Minute ihre Energie mehr und mehr zu ihr zurück kam. Seit sie aus dem Stein erwacht war, hatte sie sich nicht mehr so lebendig gefühlt wie in diesem Moment. Verschmolzen mit den Ahorn, strömte seine heilende Wirkung durch sie hindurch und das erste Mal fühlte sie sich nicht mehr schwach. Sie hatte sich hier wieder selbst gefunden und wusste nun, tief in ihrem Herzen, dass sie hier zu Hause war.

Es würde sie noch einiges an Kraft kosten sich in dieser neuen Welt wirklich zurecht zu finden, aber die Veränderung von der Inyana gesprochen hatte, hatte Hoffnung in ihr aufkommen lassen. Hoffnung nach einem neuen aufregenden Leben, fern von Schmerz und Dunkelheit. Die Waldnymphe wusste, dass es wahrscheinlich nicht immer einfach werden würde, die Kämpfe m heutigen Tag hatten ihr dies durchaus bewusst gemacht, doch sie hatte zwei Schwestern gefunden und das Glück, welches diese Tatsache in ihrem Herzen ausbreitete, ließ sie voller Freude auf die nächsten Tage blicken.
Doch auch die dunkle Seite des heutigen Tages blieb in ihrer Erinnerung und als die Anspannung des Tages mehr und mehr von ihr abblätterte, überrollte sie auch die Erinnerung an Holly und Valandil, welche beide nun nicht mehr unter ihnen waren. Auch das junge Mädchen, welches sie nicht wirklich kannte war ein großer Verlust für die Gemeinschaft und war mit der Freude über die aufgehende Sonne wohl kaum wieder gut zu machen. Während sie sich völlig gehen ließ, ließ sie auch die Trauer vollkommen zu und ihre Tränen bildeten sich als kleine Tautropfen auf den Blättern der Schlingpflanze.

In der vollkommenen Stille erklang plötzlich ein leises Miauen und Khilanas Herz machte einen Sprung, als sie sah, wie ihr kleine Kätzchen vergnügt auf den Baum zugelaufen kam. Völlig selbstverständlich schmiegte sich das kleine Tier an den Baumstamm und Khilana fühlte plötzlich die Aufregung, die Angst und die Freude endlich wieder bei ihr zu sein und wusste auf Anhieb, was die Katze ihr erzählen wollte. Ihre Gedanken wickelten sich, um die positiven Dinge, die sie am heutigen Tag erlebt hatte und so merkte sie wie schnell auch das kleine Tier entspannte. Es miaute nochmals vergnügt, bevor es auf einen hervorstehenden Ast sprang und sich in Khilanas Lebensquell einen gemütlichen Platz zum schlafen suchte. Auch Khilana entspannte sich erneut und fiel nochmals in einen erholsamen Schlaf.
Sie träumte von einem Wald, der so wunderschön war, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Farben, Geräusche, Düfte sie konnte alles ganz genau sehen und wanderte in ihrer Traumwelt durch diese zauberhafte Gegend. Hier pflückte sie ein Blümlein, dort ließ sie ihre Füßen in einem kleinen Bach entspannen, es war fast, als wäre sie tatsächlich an diesem besonderen Ort. Dass in diesem Moment ihre Runen golden glitzernd in den Himmel aufstiegen, bekam niemand zu sehen.

Wieder erwachte die Waldnymphe aus ihrem Schlaf. Dieses Mal spürte sie die Anwesenheit eines Fremden und eine leichte Unruhe machte sich in ihr breit. Erst als sie sah, wie Diames sich an Amathias kleiner Quelle kühlte, entspannte sie sich wieder. Es war kein Feind sondern ein Freund, sie brauchte keine Sorge zu haben. Der Elf kam näher und es war als würde er nun direkt in ihre Augen schauen, für einen Moment meinte Khilana, dass er dies sogar tat, aber gleich darauf merkte sie, dass er keine Ahnung hatte, dass sie hier war. Ein angenehmer Schauer überkam sie als Diames vorsichtig über ihre Blütenblätter strich. Sie spürte ihr Herz schneller schlagen und wunderte sich, ob auch der Elf dies auf irgendeine Weise mitbekommen würde. Doch schließlich ließ er von ihr ab und lehnte sich gegen den Baum.
Khilana beobachtete ihn für eine Weile. Leicht überfordert wusste sie nicht, wie sie reagieren soll. Der Wunsch danach sich ihm zu zeigen und ihm endlich für seine Hilfe zu danken war groß, doch die Begebenheit von eben, ließ sie zögern. Seine intimen Berührungen hatten sie verwirrt und machten sie leicht verlegen, denn wir unangenehm würde es werden, wenn der Elf herausfand, dass er nicht eine Pflanze, sondern die Nymphe selbst berührt hatte?

Letztendlich gewann allerdings der Drang danach Diames für seine Hilfe zu danken, war sie sich nicht sicher, wann sie das nächste Mal die Gelegenheit dazu hatte. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich, während sich die Ranken der eleganten Schlingpflanze langsam von dem Baum zurück zogen und schließlich Khilana in einem grünen Schimmer wieder Gestalt annahm.
Sie räusperte sich leise, um den Elfen, der mit dem Rücken zu ihr an den Baum gelehnt saß, auf sich aufmerksam zu machen. Und schenkte ihm dann ein verlegenes Lächeln, als er ihr leicht verwundert in die Augen sah. "Diames, ich..." sie zögerte einen Moment bevor sie einen Schritt weiter auf ihn zu ging. "... ich wollte dich nicht stören. Ich wollte mich nur bedanken. Du weißt schon, der Kampf. Ohne dich wäre ich sicherlich nicht so glimpflich davon gekommen."
 
@Pheebs87

*** Auf einem leicht gebogenen Blatt, an der Lebensquelle Khilanas erscheint plötzlich ein hölzener Schlüssel. Als würde er Baum den Schlüssel für Khilana festhalten, bis Khilana ihn an sich nimmt. Sobald sie ihn berührt, wird Khilana ein kleines Baumhaus in der nähe von vielen Baumhäusern in den Sinn kommen und die Ideen von Stoffe und Fäden ziehen sich durch ihre Gedanken, während die Tumahi aufgeregt herumflattern***


Kunji Vivinga
Khilana besitzt einen hölzernen Schlüssel dessen Kopf eine achteckige Form hat und mit vielen kleinen Ornamenten verziert ist. Dieser Schlüssel sperrt einen bestimmten Raum auf, der in der Nähe des Pera Saraya - dem Baumhotel ist. Der Schlüssel sperrt nur dann, wenn Khilanas Hand ihn führt, denn der Schlüssel führt direkt in Khilana's kleines Reich, dem Vivinga - Khilanas Weberei, wo sie wunderbare Stoffe weben und mithilfe ihrer Tumahis verarbeiten kann.
 
Diames

Diames legte den Kopf in den Nacken und lehnte sich zufrieden zurück. Er genoss diesen Platz hier sehr. Die spärlichen Lichtflecke, die der große Ahornbaum durch sein Blätterwerk warf tanzten vor seinen Füßen auf und ab, je nachdem wie der Wind die Blätter liebkoste und das Plätschern der kleinen Quelle weckte in Diames ein Verlangen, dass er die letzten Tage versucht hatte nicht aufkommen zu lassen. Doch jetzt wo er die Augen zu hatte bemühte sich Diames das Plätschern der Quelle ganz genau wahr zu nehmen. Er gab zu, viel Ähnlichkeit hatte das Plätschern nicht damit, nach dem er sich tatsächlich sehnte, doch es war ein Anfang. Es war Wasser und vielleicht würde er eines Tages das Meer wieder hören können. Diames legte seine Hand in das kühle Nass, das neben ihm durch die Blätter und den bemoosten Waldboden seinen Weg suchte, ehe es im dicken Wurzelwerk des Ahorns versickerte. Das ihn sogar dieses leise Plätschern an sein geliebtes Meer erinnerte, machte ihm bewußt wie sehr er den Wind in den Segeln vermisste. Aber er wollte nicht undankbar sein. Es würde die Zeit kommen, das Rauschen der Wellen zu hören, die Planken unter seinen nackten Füßen zu spüren und das Knarzen der Seile zu hören, wenn salzige Brisen in die Segel fahren und das Schiff voran trieb.

Ein Lächeln zierte seine Lippen und je länger er darüber sinnierte, desto mehr drohte Diames wieder einzuschlafen und seine Gedanken mit in seine Träume zu nehmen. Doch noch bevor dies geschehen konnte, spürte er etwas an seinem Hals. Als würde ihn jemand mit einem Strohhalm kitzeln fasste er nach hinten und drehte sich um, wo er dann verwundert beobachtete, dass es nicht ein Strohhalm, sondern die Ranken es waren, die ihn kitzelten. Die Ranken zogen sich vom Baum zurück, wickelten sich herab und sammelten sich an anderer Stelle wieder. Noch bevor Diames den Ranken mit seinen Blicken folgen konnte, hörte er auch schon das Räuspern und er drehte sich ganz zu Khilana um. Verdutzt stand er auf und blickte vom Baumstamm zu Khilana. "Oh..." sagte er und deutete von dem rankenlosen Baum zu Khilana. "Das warst du?" fragte er sie mit einem leichten Lächeln. "Bitte entschuldige." meinte er dann schnell, noch nicht daran denkend, dass er vorhin noch mit seinen Fingern die Ranken liebkost hatte. "Ich wollte dich nicht stören..." sagte er dann gleichzeitig mit Khilana, die in diesem Moment das selbe zu ihm sagte.

Ein breites Grinsen erschien auf seinen Lippen und dann schlich sich schließlich der Gedanke mit den Ranken und seinen Fingern ein. Sein Grinsen milderte sich zu einem leichten Lächeln und während er sich gerade fragte, ob er Khilana vielleicht verletzt hatte, lenkte sie ihn mit etwas anderem ab. "Der Kampf?" fragte er kurz nach, da seine Gedanken zu tief im andern Thema steckten. Als er aber Begriff schüttelte er den Kopf. "Nein, bitte..." sagte er, als sie sich bei ihm bedankte. "Ich... ich wäre ohne dich nicht mehr hier. Ich habe dir zu Danken." erklärte er. Seiner Meinung nach, war sie doch erst überhaupt in diese Lage gekommen, weil sie ihm geholfen hatte. "Es war nur selbstverständlich dir zu helfen, immerhin bist du doch wegen mir erst in die Situation gekommen." erklärte er und ging auf Khilana zu.

Schon vor dem Kampf, bei der Stadtversammlung, war ihm aufgefallen, wie eingefallen ihr Gesicht und wie mager ihre Statur ausgesehen hatte. Sie war nicht glücklich gewesen und nach dem Kampf war ihre Erschöpfung deutlich ins Gesicht geschrieben gewesen, doch jetzt... jetzt waren ihre Wangen rosig und sie sah gesund aus. Sie sah sogar sehr hübsch aus. Diames lächelte Khilana an, irgendwie war es merkwürdig. Er starrte sie mit einem Lächeln an, anstatt dass er etwas zu ihr sagte und er war sich nicht ganz sicher, ob Khilana aufgewacht war, weil er sie geweckt hatte, oder weil sie sowieso schon munter war. "Ich wollte dich wirklich nicht stören." sagte er noch einmal, um die Stille zu durchbrechen. "Wenn du möchtest, dann such ich mir..." Diames verstummte, als ihm etwas einfiel. "Ist dieser Baum hier deine Lebensquelle?" fragte er sie neugierig und blickte dann zu der Quelle und dem daneben liegenden Stein, dem es scheinbar besonders gut in dem Wasser ging. Konnte es Steinen gut gehen?

Diames blickte zu Khilana auf. "Sind das hier... Sind das hier Taima und Amathia?" flüsterte er, um nicht diese beiden auch noch zu wecken. Er kannte Nymphen, hatte sie aber noch nie in der Form ihrer Natur gesehen. "Deshalb war dieser Platz hier so anziehend und wunderschön..." flüsterte er weiter und lächelte Khilana zu. Die schien aber kurz von einem Leuchten, nahe seines Kopfes abgelenkt worden zu sein.

(ich hoff du kannst damit was anfangen. Sorry, aber er ist eher der schüchterne typ ^^)
 
Khilana

Es kostete sie doch ein wenig Überwindung sich nun wieder zurück in ihre menschliche Gestalt zu wandeln. Noch immer spürte sie die zarte Berührung Diames' auf ihrer Haut und der Gedanke, dass ihm bald bewusst werden würde, dass es nicht eine Pflanze war, die er gerade liebkost hatte, steigerte das nervöse Kribbeln in ihrem Bauch. Sie kannte sich so überhaupt nicht und schließlich gewann der Wunsch, sich bei dem Elfen für seine Hilfe zu bedanken und sie sah über ihr seltsames Bauchkribbeln hinweg. Immerhin hatte keiner der beiden es darauf angelegt sich so nahe zu kommen, sie würde einfach nicht weiter darauf eingehen.

Es tat gut wieder auf ihren Beinen zu stehen, vor allem da sie merkte, wie kräftig sie sich wieder fühlte. Der Schlaf hatte ihr gut getan und die Energie ihres Lebensquell strömte immer noch erfrischend durch sie hindurch. Sie lächelte unverzüglich, als Diames sich leicht verwundert zu ihr umdrehte und schließlich aufstand, um sich ihr gegenüber zu stellen. Sie nickte leicht verlegen, als er fragend feststellte, dass sie es war, die sich um den Baum gelegt hatte. Doch Lächelte sie gleich wieder, als sie die gleichen Worte wie der Elf wählte, um sich für die Störung zu entschuldigen. "Nein, du konntest ja nicht wissen, dass..." suchte sie die richtigen Worte, um Diames zu erklären, dass er sie keineswegs gestört hatte. Doch bevor sie weiter sprechen konnte, schnurrte die kleine Katze aufgeregt um Khilanas Beine und die Waldnymphe ließ sich für einen kleinen Moment ablenken. Sie spürte, dass das Tier genauso erfreut war, wie sie, dass sie sich wieder gefunden hatten. Für einen kurzen Moment streckte sie ihre Hand nach unten, damit das kleine schwarze Kätzchen sich an ihrer Hand reiben konnte, bevor sie sich wieder ganz Diames widmete.

Sie war froh nun endlich die Worte aussprechen zu können, die ihr schon eine ganze Weile auf den Lippen lagen. Sie war dem Elfen wirklich dankbar für seinen Beistand während des Kampfes. Es war nicht nur die Tatsache, dass er ihr vor der Naga geholfen hatte, viel mehr bedeuteten ihr seine anschließenden Gesten, als sie wie versteinert mit ansehen musste, wie Holly ums Leben kam. Der Gedanke an die Ärztin, ließ ihr Herz erneut zusammen ziehen und sie schluckte den Klos, der sich in ihrem Hals zu bilden drohte schnell wieder herunter. Diames' Worte halfen ihr dabei sich wieder auf etwas anderes zu konzentrieren. Auch er bedankte sich bei ihr für ihre Hilfe. "Jeder andere hätte in meiner Situation genauso reagiert." erwiderte sie lächelnd. Sein nächster Kommentar ließ sie leicht den Kopf schütteln. "Nein so kannst du das nicht sehen." fast automatisch legte sie eine Hand auf seinen Unterarm, als wolle sie ihre nächsten Worte verstärken. "Wäre es nicht diese, dann wäre es eine andere Naga gewesen." Es war ihr wichtig, dass der Elf wegen ihr kein schlechtes Gewissen hatte. Sie hatte getan was jeder getan hatte so oder so eine Gefahr für sie dargestellt. "Ich würde sagen wir machen ein ganz gutes Team." sagte sie schließlich lächelnd und merkte erst einen Moment zu spät, dass sie immer noch ihre Hand auf seinem Arm liegen hatte, bevor sie ihn zögerlich zurück zog.

Es kam ihr wir eine Ewigkeit vor, dass die beiden da standen und sich in die Augen sahen. Khilana wollten einfach keine Worte einfallen und so erwiderte sie Diames' Lächeln, während sie sich fragte, was den Elfen überhaupt so weit in den Wald getrieben hatte. Dass er schließlich das Wort ergriff, ließ sie erleichtert aufatmen. Es schien sie war wirklich nicht besonders gut darin Konversationen zu führen. Dabei hatte sie doch sonst überhaupt keine Probleme damit. "Du hast mich wirklich nicht gestört..." erklärte sie dem jungen Mann, bevor sie verstummte, als sie merkte, dass er noch nicht fertig mit reden war. Es schien als wollte er ihr gerade vorschlagen, einen anderen Platz zu suchen und Khilana wollte schon widersprechen. Diames' Anwesenheit störte sie überhaupt nicht, es freute sie sogar, dass noch jemand anders diesen Ort z genießen schien. Doch der Elf wechselte das Thema und die Waldnymphe nickte mit einem Strahlen in den Augen, als er ihre Lebensquelle ansprach. "Ich habe ihn gerade erst gefunden, es ist ein wunderbares Gefühl." antwortete sie mit überschwänglicher Begeisterung in ihrer Stimme. Sie war immer noch so besonders dankbar, endlich auch in dieser Welt ihren Lebensquell gefunden zu haben. "Bis heute war es, als würde ein Teil von mir fehlen."

Das kleine Kätzchen hatte sich derweilen zu Khilanas Füßen gemütlich gemacht. Es schein als wolle sie ihr erst einmal nicht mehr von der Seite weichen, was der jungen Frau ganz recht war, denn sie hatte sich wirklich Sorgen um das kleine Tier gemacht. Nachdem sie ihrem kleinen Begleiter einen liebevollen Blick geschenkt hatte, folgte sie Diames' Blick zu der Quelle und nickte dann lächelnd. Der Stein in den sich Taima verwandelt hatte war wunderschön und es schien als würde die Quelle noch lebendiger plätschern, seit dem Amathia sich darin zur Ruhe gesetzt hat. Sie hatte die beiden wirklich gerne bei sich und schenkte ihnen ein warmes Lächeln. Auch sie hoffte die beiden würden noch schlafen, war der Tag für sie doch mindestens genauso anstrengend wie für sie selbst gewesen. Darüber hinaus kamen die vielen neuen Eindrücke, die auf die beiden Nymphen eingeschlagen sind. Diames Worte lenkten sie von ihren Schwestern ab. "Es freut mich, dass es dir gefällt. Du bist jederzeit herzlich..."

Es gelang ihr nicht, den Satz zu Ende zu sprechen, denn ein goldenes Leuchten fast direkt hinter ihr, ließen sie den Kopf drehen. Erst dachte die Waldnymphe sie hätte sich den Schein nur eingebildet, doch als sie genauer hinsah, erblickte sie auf einem großen Ahornblatt einen kleinen Schlüssel. Wie von selbst streckte sie die Hand danach aus und griff nach dem hölzernen Objekt . Sobald sie ihre Hand darum geschlossen hatte erfasste ein Windhauch ihre Haare und sie stand nicht mehr neben ihrem Lebensahorn, sondern in einem kleinen Raum, voller atemberaubender Stoffe. Ihre Tumahi flatterten aufgeregt durch den Raum und Khilana wollte ihr Hand nach ihnen ausstrecken, als sie erneut an einem anderen Ort stand. Diesmal blickte sie auf ein wunderschönes Baumhaus, in der Nähe vieler anderer Baumhäuser und schließlich schaute sie wieder in Diames leicht besorgte Augen. "Seltsam," wunderte sie sich mit leiser Stimme. "ich habe diesen Ort schon einmal gesehen."

Als sie merkte, dass Diames sie immer noch ahnungslos ansah, schenkte sie ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Diames ich habe das Gefühl, dass dies hier nicht der einzige Ort ist, der bis heute unentdeckt schien." die Aufregung war in ihrer Stimme deutlich zu hören und doch konnte sie nicht recht erklären, was in ihrem Kopf vor sich ging. Sie öffnete ihre Hand und zeigte dem Elfen den kleinen Schlüssel. "Es muss eine Tür geben, die dieser Schlüssel aufschließt. Hast du Lust sie mit mir zu suchen?" Sie sprach bevor sie sich wirklich Gedanken darüber machte, was sie sagte. Wie konnte sie nur davon ausgehen, dass der junge Mann daran Interesse hatte, sich auf eine Suche zu begeben, die eventuell überhaupt kein Ziel beherbergen würde? Leicht verlegen lächelte sie ihn schließlich an, konnte sie die Frage nun nicht wieder zurück ziehen. Sie konnte es nicht beschreiben, das Gefühl, dass ihr sagte dass es diesen wundervollen Raum wirklich gab. Seit dem sie aus dem Stein erwacht war, hatte sie ihre Tumahi nicht mehr gesehen und der Gedanke daran, dass sie hier irgendwo auf sie warteten erfüllte sie mit ungemeiner Freude.
 
Diames

Diames blickte auf das Kätzchen, das sich schnurrend an Khilanas Beine schmiegte und bei dem Bild kam ihm wieder in den Sinn, wie er die Blütenranken berührte, die eigentlich Khilana war. Vorhin hatte er sich noch gesorgt, ob er sie dabei vielleicht verletzt hätte oder ob es ihr unangenehm gewesen war, doch nun, wo er das Schnurren des Kätzchen vernahm fragte er sich im Stillen, ob es vielleicht sogar sehr intim gewesen war. Hatte Khilana überhaupt etwas gespürt? Fühlte sie, wenn sie sich mit der Natur vereinte?

Diames lächelte Khilana an, als sie sich vom Kätzchen löste und sich ihm wieder widmete. Über ihre Worte dachte der Elf einen Moment lang nach, als sie ihre Sicht schilderte und ihren Dank erklärte. Er wollte schon protestieren, doch dann legte sie ihm ihre Hand auf seinen Unterarm und es war ein so merkwürdiges Gefühl, dass er ihr den Arm im ersten Impuls entziehen wollte. Er wußte, dass diese Berührung völlig harmlos war und doch lag soviel Sanftmut darin, die ihn an längst vergangene Zeiten erinnerte, die ihm nur Schmerzen eingebracht hatte. Doch schlußendlich rührte Diames sich nicht von der Stelle und sah Khilana in die Augen, während er darauf wartete, dass sie ihre Hand wieder zurückziehen und eine schnell erkaltende Stelle zurück lassen würde und die noch lange nachkribbeln wird.

"Ja, das denke ich auch." antwortete er, als sie meinte sie wären ein gutes Team, dann lächelte er sie an und folgte ihrem Blick zu ihrer Hand. Siehst du, die Berührung hatte nichts zu bedeuten.... dachte er bei sich und schon fühlte er auch das Kribbeln das als einziges zurück blieb. Es war angenehm gewesen, eine sanfte Frauenhand auf seinem Arm zu spüren. Auch wenn es einfach nur eine simple Berührung ohne jeglichen Hintergedanken war. Als sie ihm schweigsam gegenüberstand und ihm nichts besseres einfiel, als ihr ebenso schweigsam entgegen zu Lächeln, fragte er sich mit was er die Stille beenden konnte. Nicht dass ihm Stille unangenehm war, ganz im Gegenteil! Es störte ihn gar nicht die hübsche Waldnymphe hier einfach zu betrachten. Doch er wußte, dass die Stille für andere auch einfach unangenehm sein konnte und so brachte er das Thema schließlich auf ihren Lebensbaum. Er sah förmlich ihr erleichtertes Aufatmen und lächelte daher ein bisschen mehr.

Als sie ihm dann so glühend von dem Lebensquell erzählte, freute er sich ehrlich mit ihr. Es mußte herrlich sein, seinen Platz hier in dieser Welt gefunden zu haben. Sein Zuhause. Er dachte an Tristan und Soraya. Natürlich hatte er auch sein Zuhause hier und doch war sein Herz immer noch fern von dieser Welt, in einer anderen Zeit und einer anderen Umgebung. Duftendes Eichenholz, Salzwasser getränkter Wind... Diames scheuchte die Gedanken fort und wollte schon zu einem Danke ansetzen, als Khilana mitten in ihrem Angebot unterbrach und von etwas abgelenkt wurde. Er wandte sich zu dem Leuchten um und trat einen Schritt zurück um Khilana platz zu geben.

Neugierig beobachtete er die Nymphe, zuerst glaubte er, sie habe Runen gefunden doch Runen würden nicht diesen fragenden Blick in ihren Augen hervorrufen. "Khilana?" fragte er leise, als die Nymphe abwesend wirkte und blickte auf das, was sie in ihrer Hand hielt, doch sie hatte es fest in ihrer Faust umschlossen. Dann passierte plötzlich etwas merkwürdiges. Khilana war da und irgendwie auch nicht. Nicht mit Gedanken abwesend, sondern ihr Körper schimmerte merkwürdig und um sie herum erschienen Projektionen, schnell vorbeiziehende Projektionen, die Diames noch nie gesehen hatte. "Khilana?" fragte er noch einmal, diesmal misstrauischer. Seine Hand ging zum Löwengriff seines Schwertes, dann wandte er sich um und ließ seinen Blick durch die Bäume wandern. War hier jemand, der sie mit Illusionen täuschte? Doch dann, noch ehe er das Schwert gezogen hatte, hörte er ihre leise Stimme.

Er wandte sich ihr zu, die Hand immer noch auf dem Griff, doch das Schwert in seiner Scheide. "Was ist los?" fragte er sie und als sie meinte, sie hätte diesen Ort schon einmal gesehen konnte er nur mutmaßen, dass sie die Illusionen deutlicher wahrgenommen hatte als er. "Welchen Ort, Liebes?" fragte er sie, ohne sich viel Gedanken darum zu machen, wie vertraut seine Anrede plötzlich wurde, es war mehr ein Reflex ein versuch sanft auf sie einzureden, als eine Liebkosung. Obwohl sie ihm versuchte zu erklären, was sie meinte, blickte Diames noch nicht so richtig durch. Erst als sie ihre Hand öffnete und ein hölzener Schlüssel zum Vorschein kam, hatte er zumindest eine Ahnung von was sie sprach. "Aber wie kannst du ihn schon gesehen haben, ich verstehe nicht..." begann er, aber Khilana schien zu aufgeregt zu sein und als sie ihn fragte, ob er sie begleiten wollte, war es für ihn gar keine Frage. Er sah sich in der Pflicht die Nymphe zu begleiten, natürlich würde er sie jetzt, nach diesem Kampf nicht allein auf Erkundungstour gehen lassen. Was wenn es ein Trick war? Was wenn es schwarze Magie war, die Khilana in die Irre führen, sie anlocken sollte?

"Ja, selbstverständlich..." meinte er und blickte sich noch einmal um. Er konnte weder etwas sehen, noch etwas hören, aber das hieß nicht dass hier nicht etwas sein konnte. "Ich folge dir" meinte er lächelnd. Khilana freute sich so sehr über dieses Abenteuer, er wollte es ihr nicht mit Zweifel und Sorgen vermiesen. Es war gut, dass sie ihn gefragt hatte, sie zu begleiten.


(sorry, ich komm mit Diames offenbar grad net so klar. Ich stotter genauso rum wie er :D:D)
 
Taima

Taima war so müde, als sie sich in einen Stein verwandelte und einfach ins Wasser fallen ließ. Es tat so gut das kühle Nass über ihren steinernen Rücken laufen zu lassen. Sie war so müde, dass sie nicht einmal mehr wußte, in was genau für einen Stein sie sich eigentlich verwandelt hatte. Ob sie groß oder klein war, ob sie ein Edelstein oder einfach nur ein Kieselstein war. Tatsächlich war sie aber nur Faustgroß und rote strähnen zogen sich wie Marmor durch das Grau des Steins. Taima erholte sich, träumte von ihrem Sieg über Skeleton, gut die anderen hatten auch ein wenig mitgeholfen, und sie träumte von der Frau, die sich als Inaya vorgestellt hatte. Sie sah so aufregend und gefährlich aus. Gleichzeitig aber auch so sanftmütig und verständnisvoll. Sie war einfach beeindruckend gewesen. Und dann die Sonne! Die Sonne war.... selbst in ihrem Traum fand Taima keine Worte für das Gefühl, dass sie verspürt hatte, als ihre blasse Haut endlich wieder einmal die Sonne spüren durfte. Und auch jetzt wärmte die Sonne, den aus dem Wasser ragenden Stein. Es erinnerte sie so sehr an ihr altes Zuhause, an die Bergwiesen die den Gipfel umrundet hatten. Dort wo sie mit ihren Schwestern gespielt, gelacht und gesungen hatte. Einmal hatte sie sich sogar eine Steinschleuder gebastelt und damit Satyren geärgert. Die Steinschleuder.... Taima drehte sich um und reckte sich, soweit das als Stein möglich war. Nun schien ihr die Sonne auf den Bauch, doch Taima befand sich immer noch im Traum. Sie hatte ihre Steinschleuder geliebt, sie war effektvoll und effektiv. Sie war etwas ganz besonders. Aus dem Holz, das ihr eine Waldnymphe geschenkt hat und einer Wasserkordel einer Quellnymphe hatte sie sich die Schleuder selbst angefertigt und mit den Kräften der drei Nymphen hatte sie der Schleuder spezielle Fähigkeiten gegeben. Sie war einfach perfekt gewesen.

In Taimas Taschen lösten sich gleichzeitig, als sie an die Schleuder dachte, fünf Runen auf und sobald Taima erwachte, würde sie ihre Steinschleuder finden. Doch Taima wurde von etwas ganz anderem geweckt. Sie spürte das Wasser vibrieren und dann verschwand plötzlich die Sonne über ihr. Sie wollte sich schon zurückverwandeln und dem Typen sagen, er solle verschwinden, als er sich über Amathia beugte und eine Hand voll von ihrem Wasser nahm. Da erkannte sie in ihm Diames und Taima blieb ganz ruhig liegen. Mit einem Auge linste sie zu Amathia, die Tropfen um Tropfen von der Quelle gab um Diames Durst zu stillen und ihn zu erfrischen. Na hoffentlich wußte der Elf zu schätzen was er da in dem Moment bekam. Immerhin von das Wasser einer Nymphe. Dann beobachtete Taima den Elfen weiter und sie begann zu grinsen, als er die zärtlichen Berührungen von Diames sah, als er die Blumenranke liebkoste. Beinahe wurde Taima dabei sogar rot und sagte sich selbst, sie sollte da lieber wegsehen, doch andererseits konnte sie nicht anders, als sie sah wie Khilana unter den Berührungen zu zittern begann. Schließlich hörte sie Amathias strenges tröpfeln, die sie beschwor etwas mehr Anstand zu haben und die beiden nicht länger zu beobachten. Schmollend drehte sich Taima weg, obwohl sie sich noch ein oder zwei mal umdrehte, bis Khilana sich verwandelte und Diames begrüßte.

Taima spitzte die Ohren um zu hören, was die beiden sprachen und grinste nochmehr. Wie süß die beiden waren! Sie selbst verstand ja nicht viel von Liebeleien, doch sie war eine Romantikerin und interpretierte gern schnell etwas hinein, was vielleicht noch gar nicht da ist. Das verlegene Stottern von Diames ließ sie dann noch mehr grinsen und als Diames schließlich fragte, ob der Stein und die Quelle, die anderen Nymphen waren, war Taima schon fast soweit sich in einen Menschen zu verwandeln, doch Amatahia hielt sie mit prasselndem Wasser fest. Der Stein knirschte mürrisch, als der passende Moment auch schon wieder vorbei war und das prasselnde Wasser ließ nach. Böse blickte Taima zu Amathia, dann sah sie wieder zu Khilana und Diames und es schien, als würden die Beiden sich einen anderen Platz suchen.

(Sobald die beiden weg sind, werd ich Taima verwandeln lassen.)
 
Taima

"Bei den Göttern...!" rief Taima, kaum dass sie in ihre menschliche Gestalt zurück gefunden hatte. Sie starrte in die Richtung, in die Diames und Khilana verschwunden waren und lachte dann los. "Hey Amathia! Komm schon beeil dich!" Am liebsten wäre Taima hinter Khilana her gelaufen um die beiden noch weiter zu beobachten, so neugierig wie sie war. Doch Amathia ließ sich Zeit und ohne Amathia wollte Taima nicht gehen. "Jetzt sind sie weg...." murmelte sie enttäuscht und sah böse zu der Quelle, aus der gerade Amathia wuchs. "Hast du das gesehen? Also wenn es da nicht geknistert hat, dann weiß ichs auch nicht..." meinte sie und grinste Amathia breit an. Tatsächlich hatte sie keine eigene Erfahrungen was das Knistern und die ersten zaghaften Berührungen zweier Liebenden anging, doch sie hatte oft genug ihre Schwestern beobachten können, wie sie Satyren und Götter verführt hatten.

Taima hielt sich an der Lebensquelle Khilanas Fest und sah den beiden verträumt nach. Der Gedanke, dass Khilana sich vielleicht in den Elfen verliebt hatte, erfüllte ihr romantisches Herz mit Freude, vorallem nach der Geschichte, die Khilana ihnen anvertraut hatte. Jeder Nymphe tat es gut geliebt zu werden. Und jede Nymphe verliebte sich gerne, das wußte sie aus ihrer alten Welt. Nur sie, hatte nie jemanden gefunden, der ihr Herz hatte höher schlagen lassen. Oder hatte sie es nur nicht erkannt? Das träumerische Lächeln verschwand ein wenig.

Es gab da schon Momente, wo sie ein Flattern in ihrer Magengegend gespürt hatte, aber es waren keine Momente mit einem Mann, sondern.... Taima hob den Kopf und blickte in zwei große gelbe Augen. Khilanas Kätzchen streifte durch die Äste des Ahornbaumes, vermutlich auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen. "Na du?" meinte Taima und tätschelte das Köpfchen der Katze, der Gedanke an Marin, einer Nymphe, verblasste so schnell, wie er ihr gekommen war. Schnurrend schmiegte das Kätzchen ihren Kopf in Taimas Hand und tänzelte gekonnt auf dem Ast, während es von Taima erwartete weiter gestreichelt zu werden.

"Khilana hat dich zurück gelassen, was? Wollte wohl alleine sein..." grinste sie, um den Gedanken an Diames und Khilana wieder aufzunehmen. Dann nahm Taima einen kleinen Zweig hoch und fuhr damit vor dem Kätzchen herum. Sofort begann es danach zu pratzeln und stellte die Ohren wachsam nach vor, während sie zu Schnurren aufhörte. Der Jagdtrieb des Kätzchen war geweckt worden und Taima genoss das kurze spiel, bis das Kätzchen davon genug hatte und sich in einen der Zweige niederließ, sich putzte und dann schnurrend zu schlafen begann."Bist du dann mal soweit?" fragte Taima nach hinten zu Amathia, die mittlerweile vor ihr stand und sie offenbar beobachtet hatte. "Wieso sagst du denn nichts?" fragte Taima sie mürrisch. Da war dieser eine kurze Moment, wo sie melancholisch gewesen war, wo sie an diese merkwürdigen Gefühle für Marin gedacht hatte, da wollte sie nicht beobachtet werden. Doch als sie in Amathias Hand eine Steinschleuder sah, verstummte sie. "Das ist ja meine Steinschleuder!" sagte sie überrascht und mit großen Augen. "Wie, wo.. wo hast du sie gefunden?"
fragte sie weiter und nahm Amathia die Steinschleuder ab.

(ich hoff es passt dir so und du kannst damit was anfangen :) Wenn du willst kann Amathia ja Taima auf den melancholischen Moment anreden ^^)
 
Amathia

Die Nymphe schlief den Schlaf der Gerechten, sie war so unglaublich müde gewesen. Ihre Müdigkeit hatte sie aber erst gespürt als sie sich verwandelt hatte und sich in die kleine Quelle an Khilanas Lebensquell zurück gezogen hatte. Ihrem träumenden Geist erschienen immer wieder die Gesichter von Khilana und Taima, sie sah aber auch Teile ihrer Vergangenheit, sie sah Poseidon vor sich wie er sie anlächelte. In ihrem Traum verspürte Amathia keine Einsamkeit denn sie war mit Poseidon zusammen. Aus ihrem schönen Traum erwachte die Nymphe aber dann doch als sie ein starkes Kitzeln vernahm. Sie sah Diames vor sich wie er ihrer Quelle in der sie gerade inne wohnt trank. Am liebsten hätte Amathia laut los gelacht doch irgendwie konnte sie sich zurückhalten auch wen sie ihren Körper hin und her wenden musste. Dabei wurde das plätschern der Quelle lauter aber auch fröhlicher.

Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen sah sie wie Diames jetzt Khilana berührte ehe ihr dann die Röte in die Wange schoss als sie bemerkte wie schamlos sie die beiden beobachtete. Ein Blick zu Taima zeigte ihr, dass diese nichts anderes tat. Und so ermahnte sie die Bergnymphe zu mehr Anstand und tat so als hätte sie nicht gerade die Intimität zwischen Diames und Khilana beobachtet. Taima schien auch nicht bemerkt zu haben, dass Amathia selbst die Waldnymphe und den Elf angestarrt hatte. Sie beide sollten nicht hinsehen und auch nicht lauschen das war Amathia bewusst und dennoch auch wenn sie so tat als hörte sie nicht hin belauschte sie Diames und Khilana. Andererseits hielt sie Taima zurück sich zu zeigen, wenn sie beide schon so neugierig waren dann sollten sie den beiden zumindest den Anschein von Ungestörtheit gönnen. Den bösen Blick von Taima fing mit Amathia mit einem Augenzwinkern und einem spöttischen Lächeln auf ehe ihr bewusst wurde zu welchen Gefühlsregungen sie sich hinreißen ließ. Sofort setzte sie wieder ein ernstes Gesicht auf und starrte in die andere Richtung.

Erst als die Stimmen von Khilana und Diames leiser wurden sah sie wieder nach vorne wo sich gerade Taima bildete, sie wusste nicht wieso aber sie vermisste das Gefühl von dem Stein in ihrer Quelle. Es war fast so als hätte jemand unrechtmäßig etwas aus ihrer Quelle entnommen. Wohl auch aus diesem Grund nahm sich Amathia mehr Zeit um sich wieder zurück zu verwandeln. Im Gegensatz zu Taima wollte sie den beiden nicht folgen, sie wollte keine Liebelei sehen, denn da würde sie an Poseidon erinnern und ihr zeigen was sie nie mehr haben würde. Während sich Amathia sammelte um sich zu verwandeln beobachtete sie Taima etwas, das freudige fast glückliche Lächeln verschwand und ihre Lippen bildeten eine Form die sie so noch nie bei der Bergnymphe gesehen hatte. War Taima traurig? Wenn ja, warum plötzlich.

Dann war Taima jedoch abgelenkt und Amathia konnte sich zurückverwandeln und sich etwas umsehen, vielleicht sollten sie beide auch los gehen und ihre Lebensquelle suchen? Amathia sah nach hinten und ihr Blick viel auf eine Steinschleuder die am Boden lag. Ohne zu überlegen hob sie die Schleuder auf und betrachtete sie von allen Seiten, sie war sich fast sicher, dass diese Waffe noch nicht dagelegen hatte als sie sie her gekommen waren. Amathia wandte sich um und sah gerade noch die letzten Versuche des Kätzchen den Ast zu erwischen ehe Khilanas Katze aufgab und sich gemütlich hinlegte. "Deine Steinschleuder?" fragte Amathia dann nach und überlegte ob sie Taima etwas ärgern sollte. Schon alleine der Gedanke daran Taima zu necken ließ ihr Herz etwas höher schlagen. "Ich hab sie da hinten gefunden." antwortete Amathia dann wahrheitsgetreu ehe sie die Steinschleuder etwas in die Höhe hielt. "Sagt man nicht immer, wer es findet dem gehörts?" In ihrer Stimmte lag ein neckischer Untertun ehe sie die Schleuder wieder sinken ließ. Plötzlich fielen ihr wieder die Lippen von Taima ein, die anders als sonst nicht lächelten und dann verspürte sie gar keine Lust mehr Taima zu ärgern und so händigte sie der Bergnymphe wortlos die Steinschleuder aus.

"Warum warst du traurig als Khilana und Diames weg waren? Freust du dich nicht für sie?" fragend sah sie dann Taima an und lehnte sich etwas an ihrer Dreizack.
 
Taima

„Ja meine!“ antwortete Taima aufgeregt, dann fasste sie zu der Tasche an ihrem Kleid und spürte, dass sie nicht mehr ausgebeult war. Die Runen waren verschwunden. Taima dachte kurz nach, dann verengte sie ihre Augen, als sie Amathias Intention bemerkte sie zu ärgern. „Gib sie mir.“ meinte sie bestimmend und hielt die Hand auf, doch Amathia grinste sie nur an. „Gib sie mir, oder ich hol sie mir!“ meinte sie, dann wartete sie nicht länger ab und marschierte entschlossen auf Amathia zu. Das Grinsen auf Amathias Lippen, zauberte Taima selbst ein unfreiwilliges Lächeln auf ihre Lippen, "Dir werd ichs zeigen!" meinte sie frech, dann sprang sie an Amathia hoch und versuchte die Schleuder zu erreichen, doch Taima war zu kurz gewachsen. Sie erreichte die Steinschleuder gerade mal mit den Fingerspitzen, also zog und zerrte sie an Amathias Hand und sprang sogar einmal hoch, bis Amathia ihre Hand sinken ließ und sie ihr aushändigte.

„Danke“ murmelte sie zu Amathia, mittlerweile etwas beleidigt, da Amathia die Schleuder zu hoch und zu lange für sich behalten hatte. Dann ging sie zwei Schritte weg. Sie drehte Amathia den Rücken zu während sie die Steinschleuder fest in ihre Hände nahm und sie an sich drückte. Es tat so gut, die Schleuder hier zu haben, ein Stück Heimat, ein Stück Erinnerung an glückliche und unbeschwerte Tage. Taima spannte den kühlen Wasserfaden und tat so, als würde ein Stein darin liegen, Sie zielte damit auf einen Baum und ließ den Faden los. Ein Grinsen legte sich auf ihre Lippen und nochmal umfasste sie die Steinschleuder fest und zog sie an ihre Brust. Die Erinnerung an ihren Berg Soúroupo erfüllte sie mit Freude, gleichzeitig aber auch mit Heimweh.

Als Amathia sie auf ihren traurigen Moment ansprach, hob Taima den Kopf, wandte sich aber noch nicht zu Amathia um. Stattdessen starrte sie mit großen Augen nach vor und überlegte was sie antworten sollte. Natürlich hatte die Quellnymphe es merken müssen, wie sie wehmütig an die Gefühle dachte, die sie selbst noch nicht richtig erlebt hatte. Doch konnte sie das Amathia wirklich anvertrauen? Konnte sie Amathia sagen, dass sie noch nie mit einem Mann… Schließlich war sie eine Nymphe, ein Wesen der Freude und der Liebe! Nein, das konnte sie der Quellnymphe nicht sagen, was sollte sie von ihr halten?

"Natürlich freu ich mich für Khilana! Sehr sogar!" sagte Taima und wandte sich um. Sie lächelte, da sie an die unbeholfene Art der Beiden dachte und wie verlegen beide ausgesehen hatten. "Ich meine, es war schön zu sehen, dass Khilana..." was? Dass Khilana was? Sie konnte diese Gefühle nicht ausdrücken, weil sie selbst nicht wirklich wußte was sie zu bedeuten hatten. Wie sollte ein Blinder die Farbe Gelb erklären? "Wären die Beiden nicht ein süßes Paar?" meinte Taima schließlich, nach einer kurzen Pause und sah Amathia an, in der Hoffnung die eigentliche Frage der Quellnymphe geschickt umgangen zu sein. Doch Amathia sah nicht sehr zufrieden aus.

"Naja, weißt du, ich... ich habe mich gefragt, was es wohl für ein Gefühl sein mag." begann sie dann zögerlich und ließ ihre Steinschleuder sinken. Dann ging sie zu dem Baum zurück, in dem Khilanas Kätzchen bereits schnurrte und lehnte sich an den Baum an. "Ich würde gerne verstehen, was es heißt Schmetterlinge im Bauch zu haben. Das Zittern der Knie zu spüren, wenn man jemanden sieht, den man gerne hat." erklärte sie vorsichtig.

Als sie Amathias Blick sah, wußte sie ihn nicht recht zuzuordnen. Hatte sie mit ihren Worten zuviel davon Preis gegeben, dass sie im Grunde völlig ahnungslos war? "Wie wär es, wenn wir uns auch ein wenig in der Welt umsehen?" meinte sie dann mit einem frischen Lächeln auf den Lippen. Sie wollte Bewegung und etwas Ablenkung haben.
 
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Amathia

Es machte ihr irgendwie Spaß Taima zu ärgern, was eigentlich wirklich nicht ihrer Natur entsprach. Sie war niemals kindisch gewesen und eigentlich hatte sie auch nie etwas daran gefunden andere zu ärgern. Was an Taima war es, was sie so ungestüm werden ließ. Mit einem breiten Grinsen beobachtete sie wie Taima auf sie zukam "Na, da bin ich gespannt wie du das machen willst" erwiderte sie dann mit einem ebenso frechen Grinsen wie es Taima an den Tag legte. Amathia wollte jedoch Taima nicht all zu lange ärgern. Dennoch hielt sie die Schleuder so, dass die Bergnymphe diese nur mit den Fingern erreichte. Irgendwann gab sie jedoch nach und überreichte der Nymphe die Schleuder und lächelte sie versöhnlich an. Sie wusste nicht wieso aber, diese paar Minuten des Freude waren schön gewesen und sie fühlte sich in der Nähe von Taima nicht so sehr genötigt Haltung zu bewahren. Vielleicht lag es an der fröhlichen und Unbeschwerten Art der Bergnymphe.

"Die Schleuder ist sehr schön. Ein Stück Erinnerung, oder?" versuchte Amathia dann wieder Taima etwas versöhnlicher zu Stimmen. Sie hatte ausser den beiden Nymphen niemanden in dieser Welt und schließlich musste sie es nicht darauf anlegen alleine da zu stehen. "Du hast sie neu bekommen, oder? Hast du sie von dieser Inaya bekommen?" fragte Amathia dann nach und beobachtete Taima mit einem fragenden Gesichtsausdruck. Amathia selbst dachte, inspiriert durch die Steinschleuder von Taima, selbst an einen ganz besonderen Dreizack. Ob sie es auch so hinbekommen würde, dass aus den Runen eine Waffe entstand? Bevor sich der Wunsch ganz formieren konnte, wollte sie aber von Taima genau wissen wie sie das mit der Steinschleuder bewerkstelligt hatte.

Amathia beobachtete genau die Bergnymphe und es viel ihr nicht schwer aus ihrer Körperhaltung zu lesen. Schließlich hatte sie als Leibwache von Poseidon lange trainiert um Angriffe schon im Voraus zu erkennen. Sie konnte sehen wenn jemand den Meeresgott angelogen hatte oder wenn jemand die Wahrheit sagte. Amathia war darauf geschult die nonverbalen Signale ihrer gegenüber zu deuten. Die hochgezogenen Schultern, der etwas gekrümmte Rücken, die Haltung der Arme, all das sprach Bände. Selbst als Taima den Kopf hob als sie nachgefragt hatte was mit ihr los sei erzählte Amathia mehr als Taima sagen wollte.
Als die Bergnymphe sich zu ihr umdrehte und von Khilana zu sprechen begann, verschränkte Amthia den Hände vor der Brust. Natürlich wären die beiden ein süßes Paar doch die Liebe war seltsam und nicht vorhersagbar. Was an einem Tag noch wie wildes Feuer loderte konnte am nächsten Tag nur mehr Asche sein. Doch das würde sie Taima nicht sagen, für Amathia wirkte die Bergnymphe viel zu verunsichert.

Diese Verunsicherung wurde ihr durch die nächsten Worte von Taima bestätigt und Amathia neigte den Kopf leicht zur Seite um darüber nach zu denken. "Du meinst, wie sich das Verliebtsein anfühlt?" fragte Amthia dann unsicher nach. Amathia schloss die Augen und dachte an Poseidon und ihr Herz krampfte sich zusammen, mit diesem Gefühl konnte sie Taima nicht beschreiben wie es sich anfühlt verliebt zu sein und so öffnete sie die Augen wieder und verzog die Lippen etwas. "Ich war einmal verliebt. Es ist schon lange her" sie wusste nicht wieso sie in diesem Punkt Taima anlog. Vermutlich um sich selbst zu schützen. "Ich glaube so wirklich beschreiben kann man nicht wie man sich fühlt, bei mir war es nur immer so, dass ich nicht mehr ohne ihn sein wollte. Ich wollte immer in seiner Nähe sein und ich hab mich so alleine gefühlt wenn er nicht da war." versuchte sie dann zu erklären wie es war. Doch so passend war es nicht, sie selbst wurde traurig bei dem Gedanken. "Weißt du, ich glaub wenn du dich verliebst wirst du es sofort wissen." Amthia sah zu Taima und versuchte zu lächeln "Jeder sagt immer, dass die Liebe so schön ist. Doch wenn man liebt hat man auch viel zu verlieren"

Amathia sah in diesem Moment nicht Taima sondern ihre eigene Trauer, erst als Taima davon sprach die neue Welt zu erkunden nickte Taima. "Du hast recht, lass uns sehen was die Welt so zu bieten hat" an der Seite von Taima machten sich Amathia auf den Weg die Welt zu erkunden. Mit einem Seitenblick auf die Bergynmphe stellte sie fest, wie sehr sie Taima nun schon ins Herz geschlossen hatte. Komisch eigentlich, denn so schnell kam Amathia nicht mit jemanden gut aus und öffnete auch nicht ihr Herz so einfach.
 
Gareth

Dass Elias das Thema Kalliope sehr nahe ging merkte der Halbvishap einen Moment zu spät. Er hatte seine scherzhafte Bemerkung schon ausgesprochen und als sein Gegenüber erklärte, dass er ihr den Namen Rosalie gegeben hatte, hob Gareth entschuldigend die Hände er wollte niemandem zu nahe treten und schon gar keinen Streit anfangen. Lieber nahm er noch einen Schnaps und dachte über Elias frage weiter nach, als ihm die Stadtversammlung und der Auftritt der Muse wieder in den Sinn kam. Vom Alkohol gelockert sprach sein Mund gleich seine Gedanken aus und er sah den durchaus verwunderten Blick von Elias. Etwas hilfesuchend schaute er zu Zane, doch er war sich nicht sicher, ob der junge Mann bei der Versammlung überhaupt dabei war.

"Ja, sie hat den Streit zwischen Ethan und diesem anderen Kerl beendet." erklärte er und versuchte sich die Geschehnisse nochmals genauer in Erinnerung zu rufen, was ihm nicht ganz gelingen wollte. "Sie war ziemlich Eindrucksvoll und mehrere andere..."
Sein Satz brach in der Mitte ab, als die Frau von der sie sprachen plötzlich in der Küche stand. Er blickte von der Muse zu Elias und wieder zurück und auch wenn sein Alkoholkonsum den Ernst der Lage etwas überspielte, brachte er nicht mehr als ein freundliches "Hallo heraus" und nickte bestärkend als Elias erwähnte, dass sie nicht stören würde.

Als sie aus der Vorratskammer kam, wollte Gareth ihr gerade auch einen Drink anbieten. Er meinte zu glauben, dass dies vielleicht die Stimmung etwas auflockern würde, war er doch durchaus lockerer als noch zuvor. Doch ihr kalter Blick und ihre Worte, die eindeutig an Elias gerichtet waren hielten ihn davon ab. Ganz hatte er seinen Verstand noch nicht unter den Tisch getrunken.
Er blickte mit einer hochgezogenen Braue zu Zane, als dieser das Wort ergriff. Ihm schien der Alkohol allerdings einiges seines Verstandes geraubt zu haben.

Elias antwortete verärgert auf Zanes Bemerkung und Gareth machte sich schon dafür bereit eine Auseinandersetzung irgendwie zu schlichten, obwohl er in diesem Moment nicht so genau wusste wie. Neben der leichten Verwirrung, die die Szene zwischen Rosalie und Elias in ihm hervor gerufen hatte, spürte er auch ein schlechtes Gewissen, denn langsam aber sicher erschlich sich ihm das Gefühl, dass Elias nicht einfach nur nach einem harten Tag zu ein oder zwei Drinks griff. Dass er ihn auch noch dazu ermutigt hatte, erschien ihm plötzlich keine so gute Idee mehr. Stumm blickte er zwischen den beiden anderen Männern hin und her, als Elias plötzlich entschloss das Haus der Muse zu verlassen.

Er wollte noch etwas sagen, doch dann war der Vishap schon verschwunden und Gareth sah immer noch leicht verwirrt zu Zane. "Na super, das hast du ja toll hinbekommen." sprach sein Mund, bevor er über seine Worte nachdachte. "Wir können ihn doch so nicht alleine lassen."
Plötzlich fest entschlossen stand er auf und sah Zane auffordernd an. "Komm schon, bevor er irgendwelche Dummheiten macht." Bei den ersten Schritten merkte er, dass der Alkohol auch seinen Bewegungsapparat leicht einschränkte, doch das hielt ihn nicht davon ab, auf dem gleichen Weg wie zuvor Elias das Haus zu verlassen.

Sie sahen ihn gerade noch das Stadttor verlassen und machten sich auf dem Weg den Vishap zu verfolgen. Gareth hatte zwar keine Ahnung was er vor hatte, doch das schlechte Gewissen trieb ihn voran. Er sollte nun auf keinen Fall alleine sein, vor allem nicht mit der halben Flasche Schnaps und einem schlechten Gewissen. Er nahm den schlafenden Corax nur am Rande wahr, als sie an ihm vorrüber liefen und schließlich auch die Stadt verließen. Sie durchquerten den Steinwald und Gareth drehte sich u Zane. "Warst du auch versteinert, oder bist du erst hier her gekommen, so wie ich?" fragte er den jungen Mann, um nicht in völliger Stille neben ihm herzulaufen.

Während er der Antwort lauschte liefen sie weiter und erreichten schließlich den Ringelwand, wo sie Elias sahen, der an einen Baumstamm angelehnt (?) dastand und einen Schluck aus der Flasche nahm.
"Hey, alleine trinken macht hässlich." rief er durch die Stille des Waldes, um Elias Aufmerksamkeit zu gelangen und lief weiter auf ihn zu. "Du glaubst doch nicht wirklich wir lassen dich mit der einzigen Flasche Alkohol einfach so verschwinden?"
 
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Taima

Die Nymphe steckte die Steinschleuder in die Seitentasche ihres Kleides, nachdem sie die Schleuder ausgiebig betrachtet und getestet hatte. „Danke“ murmelte Taima, als Amathia sie zu ihrer Schleuder beglückwünschte. „Sie kann auch einiges…“ meinte Taima und dachte dann kurz über ihr gesagtes nach. Zumindest hoffte sie, dass sich die Schleuder nicht von ihrer alten Schleuder unterschied. Sie mußte ihre Fähigkeiten unbedingt einmal testen, aber nicht jetzt. Das hatte Zeit. Als Amathia sie auf Inaya ansprach, zuckte die Bergnymphe nur mit den Schultern. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.“ erklärte sie der Quellnymphe und griff automisch zu ihrer anderen Tasche am Kleid, wo sie die Runen aufbewahrt hatte, die sie nach dem Kampf bekommen hatte. „Ich bin mir nicht sicher, aber zumindest sind meine Runen verschwunden. Vielleicht hab ich sie mir im Traum gewünscht?“ meinte Taima und zuckte mit ihren Schultern. Egal, wie es passiert ist, sie war glücklich darüber.

Als sie dann über ihre Gefühle sprach, machte sie sich zuerst Gedanken darüber, ob sie sich nicht vielleicht zu offenherzig gab, doch als sie nochmal darüber nachdachte und schließlich auch Amathias Worte hörte, schüttelte sie dieses Gefühl ab. Sie wollte zwar vor Amathia nicht als Grünschnabel da stehen, aber andererseits tat es auch gut mit ihr zu reden. Ihre Zunge war locker in der Nähe der Nymphe, was sie darauf schloss, dass der Kampf sie irgendwie verbündet hatte. Denn zu anfangs war ihr die Quellnymphe zu kalt und gefühllos erschienen. Aber je mehr Amathia sagte, oder vielmehr nicht sagte, desto mehr glaubte Taima, sich in der Nymphe geirrt zu haben. Sie konnte doch tatsächlich mitfühlend sein!

„Nein, ich meinte nicht….“ begann Taima um die Quellnymphe auf das Missverständnis hinzuweisen. Taima hatte eben nicht das Verliebtsein gemeint, es scheiterte bei ihr ja schon an dieser Phase davor, ehe man bereit ist sein Herz einem Menschen gegenüber zu öffnen. Doch Amathia schien sie nicht gehört zu haben und noch ehe Taima noch einmal etwas sagen konnte, lauschte die Bergnymphe bereits den Worten der Quellnymphe. Während Amathia sprach, beobachtete Taima die Mimik und die Gesten der Quellnymphe, doch was sie am meisten irritierte war, dass sie offenbar erst ein einziges Mal verliebt war. Meinte sie richtig verliebt? Oder meinte sie es tatsächlich so wie sie es sagte? Erst einmal? War es bei den Quellnymphen nicht so, dass sie sich ihren Spaß mit den Männern erlaubten? Dass sie sich nicht des Mannes, sondern dem Verlieben willen verliebten? Nur um das spannende Kribbeln zu fühlen? Dieses Kribbeln, das Taima bis jetzt noch nicht spüren konnte?

„Ja, aber lieber verloren, als nie geliebt…“ meinte Taima und lächelte Amathia einige Augenblicke lang an. Dann stieß sie sich von Khilanas Lebensquelle ab und blickte in die Richtung, in die die Waldnymphe vor einigen Minuten verschwunden war. „Komm, vielleicht holen wir sie wieder ein“ meinte Taima und schnappte sich Amathias Hand. Gleichzeitig blickte sie zu Boden, wo sich wie durch Geisterhand kleine Steinchen in Bewegung setzten und Taima den Weg zeigten. „Dort sind sie lang“ meinte sie nach einer Weile, als sie an der Grenze des Ringelwaldes zum versteinerten Wald kamen. Augenblicklich fühlte sich Taima unter all dem Gestein wohl und sog auch tief die Luft ein, um den Stein auch riechen zu können. Dann fühlte sie unter ihren nackten Füßen Steinchen, die an ihren Zehen kitzelten um sie wieder in Bewegung zu setzen. „Da geht es weiter.“

Taima hatte den Eindruck, dass Amathia sie zurück halten wollte, doch Taima wollte ihr keine Chance lassen, deswegen lief sie nur umso schneller und blickte lachend zu ihr zurück. Vergessen waren die bedrückenden Gefühle von vorhin und ihre alte Lebensfreude kehrte in Taima zurück. Die Sonnenstrahlen die durch das versteinerte Blätterwerk fiel, machten ihr abermals bewußt, wie frei sie nun war. Schließlich kamen die beiden an ein Portal an und Taima legte ihre Hand an den steinernen Bogen und blickte hoch. „Wow…“ meinte sie und wandte sich dann begeistert zu Amathia um, die jedoch weniger begeistert, viel mehr vorsichtig war. Taima beobachtete sie, wie sie ihren Dreizack fester packte und ihren wachen Blick durch die Gegen schweifen ließ. Dabei bemerkte Taima, wie anmutig sich Amathia zu bewegen wußte, es glich beinahe einem stillen Tanz, einer Choreografie, nach der die Quellnymphe sich durch den versteinerten Wald bewegte, auf der Suche nach Störenfriede.

„Khilana und Diames sind hier durch“ meinte Taima dann, nachdem Amathia schließlich stehen geblieben war und deutete auf die kleinen Steinchen die übereinander springend im Portal verschwanden. „Komm.“ sagte Taima leise und vielversprechend, dann fasste sie nach Amathias Hand und zog sie mit sich hinein in den Akasha-Korridor.
 
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