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CLOSER (d.Titel: Hautnah)
Der Film Closer ist erst vor einigen Tagen in Europa angelaufen.
In Amerika war er schon im Dezember zu sehen und lief da nicht gerade auf Hochtouren.
Für mich war der Film etwas einzigartiges, er ist einerseits hart, dunkel und schockierend, andererseits faszinierend und grandios.
Noch nie zuvor habe ich einen Film gesehen, der sich nur um diese 4 Personen drehte und niemand anderes hineinlässt, der bloss aus Dialogen besteht und doch keine einzige Sekunde langweilig wird.
Es liegt womöglich daran, dass die Dialoge so faszinierend sind, teilweise lustig, teilweis hart, teilweise sanft, teilweise traurig, da ist einfach alles enthalten. Aber die Emotionalität ist stehts vorhanden und genau das lässt uns auch nicht los, wir sehen einem Beziehungsdisaster zu, das nicht aufhören will und niemanden glücklich macht.
Patrick Marber wollte nur das Treffen der einzelnen Figuren zeigen und nicht genauer darauf eingehen, wie die Figuren sich langsam näher kommen und verlieben. Von der Begegnung geht er über zum Betrug, Schuldgefühlen, Streitereien und wieder zurück, bis wir am Schluss realisieren müssen, das es für diese 4 Menschen kein Happy End geben wird und Liebe einerseits das Schönste auf der Welt zugleich aber auch das Härteste ist.
-Der Film brauchte diese 4 hervorragenden Schauspieler um uns die Geschichte glaubwürdig rüberzubringen. Die Dialogue, sowie das Chatten sind sehr oft nicht ganz jugendfrei, denn es wird nicht an krassen Worten gespart. Nach dieser grandiosen Vorstellung geht man nicht aus dem Kino und widmet sich sofort anderen Dingen, er regt einem zum nachdenken an und beschäftigt mich heute noch, so nah und tief geht dieser Film.
Den Golden Globe Award für den besten Nebendarsteller ging dieses Jahr an Clive Owen, sowie für die beste Nebendarstellerin an Natalie Portman, die es beide absolut verdient haben und möglicherweise sogar Oscarnominierte sein könnten.