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Bund mit dem Bösen

isolde

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2 Dezember 2002
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Ort
im tiefen Süden
So, jetzt hab ich es endlich geschafft, auch mal eine FanFiction zu schreiben bzw. den Anfang. Lest es, und sagt offen eure Meinung. Ich weiß, es klingt ziemlich langweilig, aber es ist halt erst der Anfang... ach, schaut einfach selbst ;)

Kapitel 1

Es war einer der ersten sonnigen Tage des Jahres. Nach einem langen und kalten Winter war endlich der Frühling über San Francisco hereingebrochen, und über der Stadt strahlte ein wolkenloser hellblauer Himmel.
Als Paige am Morgen erwacht war und aus dem Fenster geguckt hatte, waren ihre düsteren Winterdepressionen mit einem mal verschwunden gewesen. Ein neuer Sommer war dabei sich auszubreiten und Paige war sofort klar gewesen, wie sie ihn gebührend empfangen konnte: Mit einem Stapel wunderschöner neuer farbenfroher Anziehsachen. Sie war augenblicklich zum Telefon gesprungen um sich mit ihrer Freundin Melissa zum Einkaufen zu verabreden.

Nun schlenderten die beiden Frauen gemütlich durch die Shopping Arkaden - jede einige Einkaufstüten in der Hand - quatschten über Männer und kicherten dabei wie Teenager. „Und, Paige, wann triffst du endlich den Mann fürs Leben?“ fragte Melissa sie gerade. Paige legte ihr zartes Gesicht ein wenig in Falten und zuckte die Schultern. „Ich frag es mich auch langsam. Hey, wenn der nicht bald auftaucht, werde ich wahnsinnig. Wo versteckt der sich nur so lange?“ „Hm...“ Melissa sah sie verschwörerisch an. „Vielleicht ist es ja der da vorne.“ „Wer? Etwa der lange, dünne mit den Sommersprossen? Meinst du, ich will, dass mich eine Giraffe zum Traualtar führt?“ Und schon glucksten sie wieder los.

Als sie später in einem Café saßen, blickte Melissa ihre Freundin von der Seite an und fragte: „Sag mal, war dir das eigentlich ernst vorhin? Dass mit dem Traualtar? Willst du wirklich mal heiraten?“ Paige saß dran und starrte in ihre Tasse. „Hm, ich weiß nicht!“ Sie begann, mit dem Löffel in ihrem Cappuccino herumzurühren. „Eigentlich habe ich vom Heiraten erst mal genug!“ In ihrem Kopf stiegen wieder Bilder von Phoebes enttäuschender Hochzeit auf. Nein, so etwas wollte sie vorerst nicht erleben. „Meine Schwester hatte ziemlich Pech mit ihrem Mann. Sie leidet jetzt noch sehr darunter.“ Melissa schmunzelte. „Langsam sollte ich mich ja daran gewöhnt haben, dass du kein Einzelkind mehr bist, aber es ist immer wieder komisch, wenn du „meine Schwester“ sagst.“

Paige lächelte. „Ja, ich weiß, was du meinst. So ging es mir am Anfang auch. Ich und Geschwister! Niemals hätte ich mir das träumen lassen. Aber die zwei sind wunderbar. Uns verbindet so viel, und trotz der relativ kurzen Zeit, die wir uns kennen, haben wir schon eine Menge zusammen durchgemacht. Weißt du, mein Leben lang habe ich mich gefragt, wer wohl meine wirkliche Familie ist, wohin ich eigentlich gehöre. Jetzt weiß ich es, und was noch viel wichtiger ist: Ich fühle es auch. Ich habe den Eindruck, als sei ich jetzt erst ich selbst, ich hatte ja keine Ahnung, was noch alles in mir verborgen liegt.“ Melissa schaute Paige nachdenklich an. „Ich freu mich sehr für dich, das weißt du; aber irgendwie... du bist so anders geworden. Ich erkenne dich manchmal gar nicht mehr wieder. Du müsstest dich mal reden hören. Du warst immer das Party-Girl, kein Fest ohne Paige, wo du warst, war die Stimmung. Und jetzt verbringst du Wochenenden daheim, und von dir kommen Sätze wie „Ich bleibe lieber zuhause, falls meine Schwestern meine Hilfe brauchen!“

„Ich weiß, Meli, das ist schwer zu verstehen, und ich kann es dir auch nicht erklären...“ „Und was ist mit dieser älteren Schwester, Prue?“ wurde Paige unterbrochen, „ich meine, die ist doch gestorben? Wie kommen sie denn damit zurecht? Kommst du dir da nicht manchmal wie der Ersatz vor?“ Paige schüttelte den Kopf. „Nein, wirklich nicht. Zuerst hatte ich ähnliche Gedanken... aber das hat sich inzwischen geändert. Natürlich vermissen die zwei Prue sehr, aber ich glaube, mittlerweile haben sie sich damit abgefunden, dass es Dinge im Leben gibt, die wir nicht beeinflussen können. Piper und Phoebe sind beide sehr stark, stärker als die meisten Menschen. Diese Erfahrung, dass sie gar nichts tun konnten, war schwer für sie. Sie haben ihre große Schwester verloren und eine kleine dazu bekommen. Ich bin ganz anders als Prue. Ich bin nicht schlechter und nicht besser als sie, aber anders. Ich bin unordentlich und flippig, so wie Prue nie war. Das wissen Piper und Phoebe, und sie mögen mich so, wie ich bin. Und ich sie auch.“

Als Paige später in ihrem Wagen nach Hause fuhr, fielen ihr wieder so viele Erinnerungen der letzten Monate ein: Phoebes Hochzeit; die vielen Dämonen, die sie dank der Macht der Drei erledigt hatten; Leos Beamunterricht – und sie beherrschte es immer noch nicht richtig, sie schaffte es partout nicht, dort zu landen, wo sie wollte - ; und natürlich Piper und Phoebe. Die beiden, wie sie sie umarmten und anlächelten; wie sie aufgeregt in ihr Zimmer gestürzt kamen; wie sie ihre Fähigkeiten einsetzen; und wie sie mit Paige abends im Wohnzimmer saßen und sich gegenseitig von ihrer Kindheit erzählten, die bei den dreien, obgleich sie Schwestern waren, doch so unterschiedlich verlaufen war. Die aufwühlendsten Momenten jedoch waren es gewesen, als sie ihre Eltern getroffen hatte. Das erste Mal, ihre Mutter, ihre leibliche Mutter, ihre Mutter und Phoebes und Pipers. Unzählige Male war sie als Kind wach gelegen und hatte sich diesen Moment ausgemalt: In dem sie endlich ihre wirkliche Mutter kennen lernen würde. Inzwischen wusste sie ja, dass es Phoebe genauso gegangen war. Aber in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich nicht ausmalen können, was für ein atmberaubendes Gefühl ist, die eigene Mutter wirklich zu spüren und in den Arm zu schließen.

Und dann hatte sie ihre Adoptiveltern wieder gesehen. Nach so langer Zeit, so vielen Tränen und Schmerzen. Wie verlassen hatte sie sich nach ihrem Tod gefühlt, wie entmutigt war sie gewesen. Die vielen Vorwürfe, die sie sich gemacht hatte, immer und immer wieder; und dabei die Angst, dass ihre Eltern so gestorben waren, mit dem Bewusstsein, dass ihre Tochter ein Nichtsnutz war; eine Versagerin, die ihnen auf der Tasche gelegen hatte; ein undankbares Stück. Sie würde es Leo niemals vergessen, dass er es ihr ermöglicht hatte, ihre Eltern noch einmal zu sehen; sie noch einmal zu umarmen, ihren Duft zu riechen, den Klang ihrer Stimmen zu hören... sie war jetzt noch völlig überwältigt, wenn sie daran dachte.

Inzwischen war Paige in die Prescott Street eingebogen. Sie fuhr langsamer, und schließlich die Einfahrt zum Halliwell Manor hinauf. Sie parkte ihren Wagen direkt hinter Pipers. Als sie die Treppe zu dem beleuchteten Haus hoch lief, überlief sie wieder dieses Kribbeln – ja, das war jetzt ihr Zuhause. Und sie freute sich schon darauf, ihre Schwestern zu sehen. Mit einem Strahlen im Gesicht trat sie zur Tür ein.
 
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Okay... ihr müsst mir verzeihen, dass das vom zeitlichen Rahmen her nicht alles stimmt...

Kapitel 2

„Phoebe!“ Piper rannte die Treppe des Halliwell Manor hoch. „Phoebe! Liegst du immer noch im Bett? Es ist bereits Nachmittag und herrliches Wetter draußen.“ Seit Cole gestorben war, war Phoebe kaum mehr aus dem Zimmer zu kriegen. Den ganzen Winter über war sie von Trauer erfüllt auf ihrem Bett gelegen und hatte ins Nichts gestarrt. Zum Glück waren sie von sämtlichen Dämonen verschont geblieben, denn Phoebe wäre kaum in der Lage geschweige denn Stimmung gewesen gegen irgendwelche Wesen der Unterwelt zu kämpfen. Es war einfach zu schmerzhaft für sie, so immer wieder an Cole erinnert zu werden.

Piper klopfte an ihre Zimmertür. „Phoebe? Bist du wach?“ Drinnen war es still. Vorsichtig öffnete Piper die Tür: Das Zimmer war verlassen. „Phoebe?“ rief sie zum wiederholten Male. Da hörte sie Geräusche aus dem Bad. Als sie hinlief, sah sie Phoebe genüsslich in der Wanne liegen. Piper lächelte ihre Schwester an: „Hey, schön, dass du aus deinem Zimmer rausgekommen bist!“ Phoebe nickte. „Ja, das wurde auch langsam Zeit. Ich habe so viele Stunden da drin verbracht, und habe sehr viel nachgedacht. Es tut mir Leid, wenn ich nicht für euch da war.“ „Ach, was, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. In deiner Situation hätte ich genauso gehandelt. Geht’s dir denn langsam besser?“ „Ja, und wie!“ Phoebe grinste, und planschte ein wenig in der Wanne herum. „Der Frühling hat mich gepackt, ich fühle mich... voller Tatendrang, voller Energie.“ Piper schmunzelte. „Ja, so scheint es Paige auch zu gehen, sie ist schon den ganzen Tag unterwegs beim Einkaufen. Sie benutze die gleichen Worte wie du „Ich bin voller Energie!“ “. „Tja, der Frühling schafft einfach gute Laune...“ meinte Phoebe selig. „Ja“, bestätigte Piper, „aber nicht nur der Frühling. Und darüber wollte ich mit dir reden.“

Kurz drauf saß Phoebe in ihren Bademantel gehüllt auf dem Sofa im Wohnzimmer und hörte Piper angestrengt zu. „Du erinnerst dich noch an den Tag, als wie Paige zum ersten Mal begegnet sind!“ Phoebe nickte ernst: „Natürlich, Prues Beerdigung, das werde ich nie vergessen.“ Piper nickte. „Ja, genau. Ich habe heute morgen mal zurückgerechnet, wie lange das jetzt her sind. Es sind genau 33 Wochen! Verstehst du?“ Phoebe schaute ihre große Schwester verwirrt an. „33!“ wiederholte Piper. „Seit genau 33 Wochen besteht die neue Macht der 3. Durch die doppelte 3 sind unsere Kräfte in dieser Woche besonders stark. Das ist der Grund, warum wir uns alle voller Energie fühlen.“

Seit Coles Tod hatte sich Phoebe mit keinerlei Zauberei mehr beschäftigt; sie hatte keine Zaubersprüche mehr geschrieben, und Piper keine Tipps mehr zum Brauen von Zaubertränken gegeben. Sie hatte keinen Dämonen mehr gesehen, und auch das Buch der Schatten, sonst ihre Lieblingslektüre, war von ihr unberührt geblieben. Doch was Piper nun sagte, weckte ihr Interesse. „Das ist ja fast so, als hätten wir unseren eigenen Hexenfeiertag, an dem wir unsere Kräfte verstärkt benutzen können. Und das eine ganze Woche lang! Cool!“ In ihrem Inneren fiel Piper ein Stein vom Herzen. Sie hatte befürchtet, dass Phoebe nie wieder Gefallen an ihrem Hexen-Dasein finden würde. Sie lächelte: „Ja, genau. Ist das nicht großartig? Ich habe mir gedacht, wir könnten diesen Tag alle zusammen feiern. Wollen wir nicht was Leckeres kochen, und Paige damit überraschen, wenn sie heimkommt?“

Eine Viertelstunde später stand Piper auch schon in der Küche und begann alle Zutaten für einen Kuchen zusammen zu suchen, als sich plötzlich zwei Hände um ihre Taille legten, und ihr jemand sanft ins Ohr pustete. Freudig drehte sie sich um: „Leo, Schatz, schön, dass du da bist!“ Sie küsste ihn zärtlich. „Hallo Süße! Was tust du denn? Backst du?“ Piper nickte, „Ja, einen Kuchen, und danach koche ich noch etwas zur Feier des Tages.“ Leo runzelte die Stirn. „Feier? Hab ich etwas verpasst? Unseren Hochzeitstag etwa?“ Piper lachte. „Nein, Darling, mit dir hat das gar nichts zu tun. Heute ist die 33. Woche seit wir die Macht der 3 haben.“ In diesem Moment kam Phoebe ins Zimmer geflitzt, nur spärlich mit einem BH und einem Handtuch bekleidet.

„Piper, kannst du mir sagen, wo der Fön.... Leo! Guck sofort weg!“ Leo wurde rot und drehte sich um. „Danke. So etwas, in seinem eigenen Haus kann man nicht mehr so rumlaufen, wie man will, überall muss man vorsichtig sein. Ach ja, Piper, der Fön, ich kann ihn nirgendwo finden.“ „Schau mal in Paiges Zimmer, wahrscheinlich hat sie vergessen, ihn zurück zu legen!“ „Ein toller Gedanke. Und hast du was dagegen, wenn ich mir deinen Nagellack leihe? Diesen rosa glitzernden? Schließlich muss ich gut aussehen an unserem Feiertag.“ Piper lachte. „Natürlich hab ich nichts dagegen, nimm ihn nur!“ Phoebe warf ihr eine Kusshand zu. „Danke, du bist ein Engel!“ Und schon schwirrte sie wieder nach oben.

„Kann ich mich wieder umdrehen?“ fragte Leo vorsichtig. Piper bejahte. „Sag mal, Phoebe scheint es ja wieder richtig gut zu gehen. Sie ist gar nicht mehr wieder zu erkennen, wenn ich da an dieses Häuflein Elend denke, dass völlig verzweifelt auf ihrem Bett lag...“ Piper lächelte stolz. „Sie ist eine Kämpferin, eine mächtige Hexe. Es war klar, dass sie früher oder später wieder zu Kräften kommt. Sie ist meine Schwester. Eine Halliwell. Wir sind nicht unterzukriegen!“ Leo lachte. „Oh ja, ich weiß. Ihr seid toll. Und du ganz besonders. Ich liebe dich.“ Damit versanken die beiden wieder in einem innigen Kuss.
 
Später saß Phoebe auf einem Stuhl in der Küche und schaute Piper zu, die gerade dabei war, eines ihrer berühmten Gerichte zu kochen. „33 Wochen ist es her, dass wir Prue beerdigt haben.“ meinte Phoebe. „Es kommt mir viel länger vor. Es ist so viel passiert, seit sie tot ist. Manchmal komme ich mir richtig schlecht vor. Ich meine, es ist nicht fair, dass das alles einfach so weiter gegangen ist wie bisher.“ Piper nickte. „Ich weiß, was du meinst. Paige und die Quelle und das ganze... wir haben einfach weitergemacht.“ „Manchmal denke ich, dass Prue zu einem anderen Leben gehört. Als ob die Macht der Drei schon immer aus dir, mir und Paige bestanden hätte. Ich hatte nie die Zeit, wirklich über ihren Tod nachzudenken, was er für mich bedeutet... auch in den letzten Wochen habe ich immer nur an...“ Sie schluckte. „an... an Cole gedacht. Prue wäre sicher enttäuscht von mir.“ Piper schüttelte den Kopf. „Red nicht so einen Blödsinn. Du weißt, dass das nicht stimmt. Prue würde sich freuen. Wir haben nicht weitergemacht und sie vergessen; wir haben ihr Werk fortgesetzt. Für Prue gab es nie etwas Wichtigeres als die Unschuldigen zu beschützen, und damit haben wir weiter gemacht. Sie wäre stolz auf dich, auf uns alle.“

„Ja, hoffentlich hast du Recht!“ meinte Phoebe. „Und in meinem Unterbewusstsein ist sie auch immer da... meine große Schwester. Ich vermisse sie immer noch.“ „Das geht mir genauso!“ bestätigte Piper. „Ich komme inzwischen ganz gut damit zu recht, die älteste und vernünftigste zu sein, aber ich denke immer noch, dass ich nie so weit kommen werde wie Prue. Sie wusste so viel und war uns gegenüber immer voller Liebe. Für uns hat sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt, immer und immer wieder. Die Hauptsache war, dass es uns gut geht. Sie war die beste Schwester, die man sich wünschen kann. Und dann kam Paige...“ Phoebe blickte Piper gedankenvoll an. Diese redete weiter: „Versteh mich nicht falsch, ich mag Paige, wirklich. Aber sie ist so anders als Prue. Wenn ich irgendein Problem hatte, wusste ich, Prue würde mir helfen. Jetzt muss ich mir selber helfen. Prue kannte uns unser Leben lang, sie wusste was wir mochten und was nicht, wovor wir Angst haben... all diese Sachen.

Und Paige dagegen... sie kennt uns einfach nicht so gut, und das halbe Jahr, das wir zusammen leben, hat daran noch nicht viel verändert. Sie ist in einer ganz anderen Umgebung als wir aufgewachsen, sie hatte nicht Grandmas Erziehung, ihre Prägung. Prue, du und ich waren uns viel ähnlicher. Wir haben irgendwie besser zusammen gepasst...“

Weder Piper noch Phoebe hatten Paige bemerkt, die inzwischen nach Hause gekommen war. Sie stand hinter der Küchentür, und hatte eintreten wollen, als sie gehört hatte, dass Piper über sie sprach. Sie war stehen geblieben, und obwohl es normal nicht ihre Art war, zu lauschen, hatte sie Wort für Wort mitangehört. Bei Pipers letztem Satz hielt sie es nicht mehr aus. Sie drehte sich um und rannte hoch in ihr Zimmer.
 
Danke für die Komplimente :*freu*

Kapitel 3

Piper in der Küche zuckte kurz zusammen. „Nanu!“ meinte sie, „da war doch jemand auf der Treppe. War das Paige? Wieso hat sie nicht hallo gesagt?“ Phoebe zuckte die Schultern. „Ich geh mal nach ihr schauen!“
Als sie vor ihrer Zimmertür stand klopfte sie vorsichtig an. „Paige?“ fragte sie, „bist du da?“ Sie hörte Geräusche. „Paige? Kann ich reinkommen?“ Von drinnen kam ein leises „Ja!“. Phoebe trat ein und blieb überrascht stehen. Mit diesem Anblick hatte sie nicht gerechnet: Paige lag auf ihrem Bett, in Tränen aufgelöst, und um sie herum lag ein gutes Dutzend benutzter Taschentücher. „Hey!“ meinte Phoebe, „Süße, was ist denn mit dir?“ Sie setzte sich aufs Bett und nahm ihre kleine Schwester in den Arm. „Ich....ich weiß auch nicht... irgendwie...“ murmelte Paige. „Hast du ein Problem? Wie war’s denn beim Einkaufen? Gab es Ärger? Hast du dich mit deiner Freundin gestritten?“ Paige sah Phoebe erleichtert an. „Ja, genau!“ sagte sie schnell, „das war es. Aber es war gar nicht so schlimm, und mir geht es schon wieder besser!“ „Bist du sicher?“ „Aber ja. Was ist eigentlich mit dir? Du scheinst so fröhlich. Du riechst so gut ... und hast dich geschminkt!“ Phoebe lächelte. „Ja, ich fühle mich wie neugeboren. Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns. Komm mit nach unten, dann zeigen wir es dir.“

Bei Kerzenlicht und sanfter Musik saßen die drei Schwestern kurz drauf am Esstisch im Wohnzimmer und genossen Pipers köstliches Essen. „Piper!“ sagte Phoebe mit vollem Mund, „du bist einfach genial. Man, ich bemitleide jeden, der keine Schwester hat, die so ein Kochgenie ist.“ „Mhm!“ bestätigte Paige, die zwar noch gerötete Augen hatte, inzwischen wieder gefasster war, und schluckte, „wirklich sensationell, dein Essen. Was täten wir ohne dich?“ Piper wurde rot und machte eine abwehrende Handbewegung. „Ach, kommt, das habe ich doch gerne gemacht. Gerade heute.“ Paige sah sie gespannt an. „Was ist denn jetzt so besonders an diesem Tag?“ Phoebe lächelte geheimnisvoll. „Heute, liebe Paige, ist es genau 33 Wochen her, dass wir uns kennengelernt haben. Unsere Kräfte wirken in dieser Zeit verstärkt, eine Woche lang steht uns die Macht des ganzen Universums offen.“ Paige machte große Augen. „Was? Wahnsinn. Das ist ja toll. Ist das immer so? Alle 33 Wochen?“

Piper schüttelte den Kopf. „Nein, aber seit 33 Wochen besteht die neue Macht der 3. Beim letzten Mal, mit Prue, wussten wir noch so wenig über unsere Kräfte, dass uns das Besondere dieser Woche gar nicht aufgefallen ist. Wir haben erst nach und nach erfahren, was für Möglichkeiten uns bestimmte Tage im Jahr bieten.“ „Einmal waren wir an Halloween in der Vergangenheit!“ begann Phoebe zu erzählen, „dort haben wir sehr viel über die Bedeutung und die Macht, die dieser Tag auch für Hexen unserer modernen Zeit hat, gelernt. Wir wussten all diese Dinge vorher gar nicht. Du weißt, dass unsere Vorfahrin Melinda Warren war, von der wir unsere Kräfte und unsere Aufgabe haben. Sie mussten wir damals retten. Es war sehr schwer, aber mit Prue ist es uns gelungen, das Baby Melinda und seine Mutter vor dem Bösen zu bewahren.“ „Ähm...“ begann Paige vorsichtig, denn über dieses Thema hatte sie bisher noch nicht oft mit ihren Schwestern gesprochen. „Prue war eine sehr starke Hexe, oder?“

Piper blickte sie an und nickte. „Oh, ja, das war sie. Sie war die mächtigste von uns allen. Das hat damit begonnen, dass sie die meisten und besten Fähigkeiten hatte. Sie konnte Dinge mit ihren Händen oder Augen bewegen; und sich astralprojezieren. Sie hatte den besten Instinkt von uns, und sie war die mutigste. Deshalb haben wir uns ja auch so verlassen gefühlt, nachdem sie gestorben war.“ „Ja“, sagte Phoebe und lächelte ihre Halbschwester an, „aber zum Glück kamst du dann.“ „Oh,“ meinte Paige abwertend, „ich bin aber lang nicht so mächtig.“ Piper schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Du bist erst viel zu kurz eine Hexe. Deine Fähigkeiten müssen sich noch ausbreiten, sie müssen wachsen. Warte ab, und du wirst eines Tages ebenso mächtig sein wie Prue es war.“ „Ich bin mir da nicht sicher. Ich mache so viele Fehler und weiß so wenig. Nicht mal meine Zaubersprüche funktionieren alle.“ „Nun, ja, wir werden sehen, wie du dich entwickelst. Alles braucht seine Zeit“ meinte Piper und erhob sich. „Ich werde jetzt den Tisch abräumen. Phoebe, hilfst du mir?“ Diese nickte. Paige schaute ihre Schwestern an. „Ich möchte gerne noch ein wenig raus und spazieren gehen.“ Piper blickte sie überrascht an. „Was, jetzt noch? Es ist doch schon dunkel.“ Doch als sie Phoebes eindringlichen Blick sah fügte sie schnell hinzu: „Aber wenn du möchtest, natürlich gerne. Du kannst dich ja gegen jegliche Angreifer verteidigen!“

Als Paige ihre Jacke überzog und das Manor verließ sah Piper Phoebe stirnrunzelnd an: „Was war das denn jetzt?“ „Ich weiß auch nicht, was sie hat. Aber als ich vorhin hoch gekommen bin, lag sie jämmerlich weinend auf ihrem Bett. Dir sind doch sicher die geröteten Augen aufgefallen. Sie hat gemeint, sie hätte Streit mit ihrer Freundin gehabt, doch so ganz nehme ich ihr das nicht ab. Dazu wirkte sie zu aufgewühlt.“ Piper stapelte die schmutzigen Teller übereinander. „Na schön, wir werden ja sehen. Sie wird schon mit uns reden, wenn sie ein Problem hat...“

Einige hundert Meter weiter unten saß ein schwarzer Schatten schwebend auf einem rot-gold-glühenden Thron in einer dunklen Höhle. Zu seinen Füßen tummelten sich grünlich schimmlige Schlangen, die genug Gift hatten, um einen Menschen nach einem Biss innerhalb von fünf Minuten sterben zu lassen. Ihre giftigen Mäuler waren halb geöffnet, und voller Gier nach Blut züngelten sie umher und suchten nach wehrlosen Opfern in die sie ihre Zähne schlagen konnten. Nicht selten passierte es dabei, dass sich zwei der Schlangen gegenseitig zerfleischten. Um den Kopf des Schattens schwirrten graue Fledermäuse, die sich einen Spass daraus machten, die Schlangen zu necken, und immer wieder kurz über ihren Köpfen vorbei zu fliegen. Nur manchmal schaffte es eine der Schlangen tatsächlich schnell genug ihre Zunge nach oben schnellen zu lassen und der Fledermaus einen tödlichen Schlag zu verpassen. Diese fiel dann mitten in das Getümmel aus Schlangen und wurde von ihnen oft noch halb lebendig verspeist.

Den Schatten interessierte das alles gar nicht. Er thronte im Herzen der Unterwelt. Hier war der Nebel am dichtesten, am schwärzesten, man konnte kaum seine Hand vor Augen sehen – was allerdings kein Problem war, da die Gestalten, die hier verkehrten, meistens sowieso keine Hände hatten. Es stank nach Fäulnis und Kot, nach Vermoderung und der Geruch des Todes schien in jedem einzelnen Nebeltropfen zu hängen. Alles, was man berührte, schien zu leben, der Boden schien zu zucken, wenn man ihn betrat, und die Wände und Decken kamen auf einen zu und entfernten sich wieder. Das schrecklichste jedoch waren die Geräusche. Die Fledermäuse kreischten unaufhörlich und die Schlangen zischten, man hörte es knarren und krächzen, die Wände stöhnten, wenn man sie berührte und über allem lang ein endloses Wehgeschrei der vielen Opfer, die hier unten den Tod gefunden hatten.
 
Seid gepriesen!

Dickes, dickes Kompliment. Deine Geschichte ist echt klasse. Ich hoffe Du schreibst bald weiter?!

In diesem Sinne!

Eure Zauberhafte
 
Vielen Dank!!! Hier gehts weiter, ich hoffe, euch gefällts.

Kapitel 4

Durch das furchterregende Labyrinth aus Gängen eilte in diesem Moment eine finstere Gestalt. Ihr Gesicht war verhüllt, und doch schien sie problemlos ihren Weg zu finden.
Als sie die Höhle des Schattens erreicht hatte, blieb sie voller Ehrfurcht einen Moment stehen, bevor sie auf die Knie fiel und mit dem üblichen Ritual anfing: Sie murmelte undeutliche Heilsprüche und Wünsche für ihren Gebieter. Der Schatten erblickte den Kerl, der einige Meter vor ihm kniete und begann mit dröhnender Stimme zu sprechen:
„Was hast du hier zu suchen? Niemandem gelang es bisher, den Weg zu mir zu finden. Meine Macht hat dieses Labyrinth erschaffen, und es misslang jedem es aus freien Stücken zu durchqueren. Hunderte Dämonen und andere Wesen sind darin gestorben; sie haben sich zu Tode gefürchtet oder sind verrückt geworden; und noch heute schwirren ihre Seelen hier herum und suchen nach einem Ausgang aus den immerwährenden Qualen. Denn wer nicht zu mir kommt, um mir zu helfen; wer diesen Weg nicht macht, um mir bei der Erfüllung meines größten Plans zu helfen, dem versperren die Gänge des Gräuels den Weg, der dreht im Kreis, und wird nie mehr zurückkehren. Also sprich, wie gelang es dir, hier herzukommen, und was ist deine Absicht?“

Der Mann kniete immer noch. Mit dem Gesicht zu Boden begann er zu sprechen: „Ich grüße dich, o Quelle. Es erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit, dass du mir gestattest, nur wenige Meter von deiner heiligsten Stätte entfernt zu knien. Nun, zuerst erlaube mir, mich vorzustellen. Ich bin Tartos. Ich weiß, was deine Absicht ist, und ich weiß auch, wie du sie erreichen kannst.“
Sprühend vor Energie schwebte die Quelle ein Stück auf ihn zu und zischte mit funkelnden Augen: “Dann willst du mir also helfen, die mächtigen Drei zu vernichten? Wie kommst du dazu, du Wurm? Was hast du, was andere nicht haben? Viele vor dir versuchten es bereits, und keinem ist es gelungen. Was glaubst du, weshalb ich mich zurückgezogen habe? Meine Beschützer und Wächter haben mich verraten oder sie wurden im Kampf mit den Dreien vernichtet. Diese Steine, aus meinem Hass geschaffen, sind die einzigen, die mich beschützen. Und du? Du wagst es hier auszukreuzen?“ Vorsichtig hob Tartos seinen Kopf, doch als er die rötlichen Energiefunken sah und wie nah die Quelle ihm bereits war, senkte er ihn schnell wieder. „Nun, mein Vater war ein Alchimist, meine Mutter eine böse Hexe. Sie hatte die Gabe, die Empfindungen anderer zu fühlen. Ich erbte die besten ihrer beider Gene. Ich habe einen Plan, wie wir die mächtigen Drei vernichten können.“

„Und?“ Die Quelle tobte bei dem bloßen Gedanken an die Drei. Es stiegen immer mehr Funken aus ihren Augen, sie knallten und zischten. Selbst die Schlangen und Fledermäuse bemerkten diese Veränderung, sie schnaubten und fauchten stärker als zuvor. „Und warum willst du mir helfen?“ „Natürlich geht es mir um dein Wohl, o Quelle. Wie jeder Dämon sehe auch ich es als meine Pflicht an, dich zu beschützen und zu verteidigen, bis in den Tod. Hinzu kommt, dass die drei meine Eltern getötet haben. Ich will Rache dafür.“
Die Quelle schwebte nun direkt vor Tartos, und mit einer Handbewegung gebot sie ihm, sich zu erheben. „Nun, deine Gründe scheinen ehrlich und logisch zu sein. Aber woher weiß ich, dass es stimmt?“ Tartos blinzelte die Quelle an. Natürlich hätte er es nie gewagt, ihr direkt in die Augen zu schauen. „Nun, ich hab den Weg zu dir, o Quelle, gefunden. Es war mir, als würde etwas an mir ziehen, das mir die richtigen Gänge und Abkürzungen zeigt. Ich habe gespürt, dass du Hilfe brauchst. Aus diesem Grund ist es mir gelungen, bis zu dir vorzudringen.“

Die Quelle sah ihn eine Weile lang stumm an. „Nun gut“ meinte sie. „Und du hast einen Plan, die Drei zu vernichten? Dann sprich.“
„Wie ich dir, o Quelle, gesagt habe, erbte ich die Gaben meiner Eltern. Wie meine Mutter weiß ich, was andere fühlen. So auch bei den drei Hexen. Ich kenne ihre Empfindungen und somit ihre Begierden. Ich weiß, was in ihnen vorgeht.“
Die Quelle begann wieder zu sprühen, aber diesmal vor Begeisterung. „Das klingt in der Tat sehr gut, Tartos. Mir scheint, du kannst mir wirklich helfen. Sprich weiter.“
Tartos begann vor Freude zu grinsen wie der kleine Dämon, der er auf der Akademie gewesen war. Doch dann besann er sich rasch, vor wem er hier stand und fuhr ernst fort: „Eine der Hexen ist verwirrt. Sie will nur das Beste für die anderen, doch die scheinen sie nicht so sehr zu lieben. Sie fühlt sich alleine und verlassen. Die anderen haben ihr so viel gegeben und sie ist traurig, weil sie es ihnen nicht zurückgeben kann. Dabei gibt sie sich doch so viel Mühe.“ Tartos machte große Augen und zischte leise weiter: „Lass mir die Kleine. Ich weiß, wie ich sie auf unsere Seite ziehen kann.“
 
HI!
Ich habe deine Teile gelesen, und kann den anderen nur zustimmen!
Du schreibst einfach super!!
Und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!
 
Kapitel 5

Paige hatte sich ihre neue schwarze Jacke übergeworfen und damit das Manor verlassen. Sie wollte raus, an die frische Luft. Sie musste dringend ihre Gedanken ordnen und wollte sich so einiges in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Und am besten ging das, wenn sie spazieren ging.
Nun lief sie gemächlich die Prescott Street entlang. Obwohl der Tag so freundlich gewesen war, wurde es nun gegen Abend wieder kühler, und Paige, die natürlich ihre neue Jacke hatte ausführen wollen, fröstelte. Dennoch kehrte sie nicht um, nicht, bevor sich nicht so manche Frage geklärt hatte.

Ihr ging das belauschte Gespräch nicht aus dem Kopf, vor allem Pipers letzten Worte „Wir haben irgendwie besser zusammen gepasst!“ Natürlich erinnerte sie sich noch an Pipers Ablehnung zu Anfang, aber inzwischen hatten sie sich doch aneinander gewöhnt? Sie waren doch Schwestern, und so viel mehr als das; sie alle zusammen waren Die Mächtigen Drei, eine konnte ohne die andere nicht, sie brauchten einander und liebten einander. Oft genug hatte Leo betont, dass ihre Stärke in ihrer Verbundenheit wurzelt, und genauso war es. Sie waren mächtig und gefürchtet, weil sie sich liebten und vertrauten, zusammengeschmiedet mit einem Band, das zu trennen niemand im Stande war.

Fast niemand. Es gab jemanden, der noch stärker war als sie.
Prue.
Prue war die richtige für diesen Job gewesen, nicht sie, Paige, die Ersatz-Hexe. Prue war die richtige Schwester, sie hatte nicht nur die gleiche Mutter wie Piper und Phoebe sondern auch den gleichen Vater. Durch ihre Adern war genau das gleiche Blut geflossen wie durch das ihrer Schwestern. Nicht wie bei Paige, die nur ein Versehen gewesen war. Es hätte sie gar nicht geben dürfen, sie war verboten gewesen... es war nicht ihr Schicksal gewesen, eine der Mächtigen Drei zu werden. Es war Prues gewesen.

Und nun wusste sie auch sicher, dass Prue die stärkste Hexe gewesen war, die je auf der Erde gelebt hatte. Wie sollte sie denn dagegen ankommen, sie wusste so wenig und machte so vieles falsch. Sie beherrschte das Beamen nicht richtig, und war so oft verunsichert, wenn sie sah mit welchem Selbstbewusstsein Piper und Phoebe Dämonen entgegentraten. Kein Wunder, dass sie heimlich über sie redeten; bestimmt lächelten sie über sie, wenn sie sahen, welche Unbeholfenheit Paige zuweilen an den Tag legte; und dann machten sie sich Sorgen, weil Paige ihnen im Ernstfall nicht helfen können würde; ganz sicher überlegten sie schon, was sie mit ihr machen sollten, wie sie sie fördern konnten. Pipers tröstende Worte, dass Paiges Kräfte bestimmt noch besser würden, waren schnell dahin gesagt gewesen, wie als Ermutigung für sie....

Hatte sie die beiden wirklich so sehr enttäuscht? Sie gab sich doch Mühe, alles richtig zu machen, sie strengte sich an Zaubersprüche zu lernen und beobachtete Piper genaustens, wenn sie in der Küche einen ihrer Tränke braute. Na ja, im Dichten war sie natürlich lange nicht so gut wie Phoebe... und je mehr sie darüber nach dachte, desto mehr und mehr kam sie zu dem Schluss, dass sie eigentlich gar nichts konnte, außer ihre Hand auszustrecken, und einen Gegenstand beim Namen zu nennen. Ihre Schwestern mussten sie ja für eine totale Niete halten, aber da sie keine andere Wahl hatten, hielten sie es mit ihr aus und versuchten, Paige ihre Unfähigkeit nicht zu sehr anmerken zu lassen.

Und natürlich vermissten sie Prue, mit der sie aufgewachsen waren, mit der sie die Eltern, die Kindheit und das Schicksal geteilt hatten. Prue war ihre starke schöne große Schwester gewesen, und auf einmal kam sich Paige vor wie das hässliche Kuckucksküken, das in der Familie Halliwell gar nichts verloren hatte.
Sie liebte die beiden doch so sehr, und sie wollte von ihnen genauso geliebt werden. Aber gleichzeitig war ihr klar, dass sie das nie schaffen würde, denn immer würde Prue zwischen ihnen stehen und ihre mentale Anwesenheit würde ihr immer wieder bewusst machen, dass sie nicht dorthin gehörte. Aber die beiden, Piper und Phoebe – und wenn Paige an sie dachte, zog sich ihr Herz zusammen, dann merkte sie, wie sehr sie sie brauchte und liebte – sie hatten nichts anderes verdient als glücklich zu sein, das war alles, was Paige wollte, ihre Schwestern glücklich zu machen... nur wusste sie, dass ihr das alleine niemals gelingen würde...

Sie war ein ganzes Stück gelaufen und hatte völlig die Zeit vergessen; aber zu wichtig und einnehmend waren die Gedanken, die sich in ihrem Kopf hin und her bewegten. Inzwischen hatte sich die Dunkelheit wie ein schwarzer Schleier über die Stadt gelegt, und Paige fror nun richtig. Sie beschloss, auf schnellstem Wege zum Manor zurückzukehren.
Doch daraus wurde nichts.
Mit einem Mal zog ein Wind auf, und im nächsten Moment wirbelte etwas um Paige herum und blieb direkt vor ihr stehen. „Ein Dämon!“ schrie sie, und ging in Kampfposition. Doch anstatt des erwarteten Energieball hob der Dämon nur die Hand. „Ruhig, Hexe!“ sagte er, „ich bin in friedlicher Absicht hier!“.

„Das soll ich dir glauben?“ rief sie. „Ja. Ich bin gekommen um dir zu helfen. Ich kenne deine Sorgen.“ Paige schnaubte. „Ach ja, Dämon? Du bist meine einzige Sorge.“ Bei diesem Satz öffnete er seinen kleinen Mund (und ermöglichte Paige damit einen Einblick auf seine fauligen zerbrochenen Zähne) und begann teuflisch zu lachen. „Das hättest du wohl gerne, Hexe. Ich kenne deine Gefühle, versuch nicht, sie vor mir zu verstecken. Du machst dir Gedanken darum, weshalb deine Schwestern dich nicht lieben.“ Paige starrte ihn an.
Er lachte schon wieder als er ihren erstaunten Blick sah. „Da bist du platt, was? Aber ich bin nicht gekommen um dich zu verhöhnen. Ich möchte dir eine Möglichkeit bieten, mit der du deine Schwestern dazu bringen wirst, dich über alles zu lieben. Sie werden es dir nie vergessen, wenn du das für sie tust.“ Paige sah ihn immer noch erschrocken an. „Nein,“ sagte sie mit dünner Stimme, „das einzige, was sie glücklich machen würde, ist, wenn sie Prue zurückbekommen.“ Der Dämon grinste. „Du hast meinen Plan erfasst, Hexe.“
 
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Ja!
Mach bitte ganz schnell weiter!!!
Das war super!!!
Freu mich schon auf den nächsten Teil!!!
 
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