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Buchreview: Die Grant County – Reihe von Karin Slaughter

Elenia

...sunshine...
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14 Januar 2003
Beiträge
15.066
Heute erwartet euch wieder einmal eine Buchvorstellung von mir und dabei möchte ich euch heute die Grant County – Reihe von Karin Slaughter vorstellen, womit ich zum ersten Mal vom Fantasy-Genre abweiche ;) Aber da Krimis und Thriller mein zweit liebstes Genre sind, ist auch hier mal eine Vorstellung fällig. Und da ich bisher nur Buchreihen behandelt habe, werde ich auch diesmal dabei bleiben.
Die Grant County – Reihe besteht bisher aus den Bänden „Belladonna“ (Blindsighted), „Vergiss mein nicht“ (Kisscut), „Dreh dich nicht um“ (A faint cold fear), „Schattenblume“ (Indelible) und „Gottlos“ (Faithless). Der nächste Band „Zerstört“ (Skin Privilege), wird demnächst erscheinen, ein weiterer Titel „Genesis“ ist in Arbeit.
An dieser Stelle möchte ich euch zuerst einmal Belladonna und damit auch die wichtigsten Personen der Reihe vorstellen, bevor ich kurz auf die weiteren Bände eingehen werde. Damit möchte ich allerdings nicht zu viel verraten, schließlich soll euch diese Review ja dazu bringen, die Bücher zu lesen und nicht schon alles vorher verraten.

Sara Linton ist Kinderärztin und gleichzeitig Gerichtsmedizinerin eines kleinen, eigentlich sehr ruhigen Ortes in den amerikanischen Südstaaten. Ein kleines technisches College ist der einzige Grund, weshalb das Städtchen überhaupt auf Landkarten auftaucht und so etwas wie Gewaltverbrechen sind eine absolute Seltenheit, weshalb sich Saras Exmann Jeffrey Tolliver, der Polizeichef von Heartsdale, auch hauptsächlich um Verkehrssünder kümmern muss.
Bis zu jenem Nachmittag, als Sara auf der Toilette ihres Stammlokals die junge, blinde College-Professorin Sibyl Adams findet, der ein Kreuz in den Oberkörper geschlitzt wurde und die an den Folgen des Blutverlustest stirbt. Bei der Obduktion stellt Sara außerdem fest, dass Sibyl vergewaltigt wurde und zudem unter Drogen gesetzt wurde. Belladonna – weshalb ihr Körper auch immer noch warm ist, als Jeffrey zu den Ermittlungen auftaucht und Sara sich erneut mit ihm und ihren Gefühlen konfrontiert sieht, die sie noch für den smarten Polizisten empfindet, obwohl er sie vor einigen Jahren betrogen hatte.
Zu den bisherigen Schwierigkeiten kommt noch hinzu, dass einer von Jeffreys Detecitves, Lena Adams, die Zwillingsschwester der Ermordeten ist. Zudem gehört Lena nicht unbedingt zu den zurückhaltenden Personen, sondern zeichnet sich eher durch Impulsivität und ein unberechenbares Temperament aus, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.
Und dann taucht auch noch ein weiteres Opfer auf – unter Drogen gesetzt, brutal vergewaltigt und „gekreuzigt“. Langsam aber sicher wird Sara bei dem Fall an ihre eigene Vergangenheit erinnert, was nicht gerade dazu führt, dass sie die Sache mit Jeffrey endlich abschließen kann, obwohl der Apotheker der Stadt sich für die selbstbewusste Frau zu interessieren scheint.

„Belladonna“ ist der spannende, aber auch brutale Debütroman von Karin Slaughter, den ich nicht nur einmal eigentlich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die beiden Hauptcharaktere Sara und Jeffrey sind überzeugende und sympathische Charaktere, deren Geschichte man gerne verfolgt und ihnen wünscht, dass sie ihre persönlichen Probleme wieder in den Griff bekommen – und das nicht nur im ersten Band der Reihe.
Mit Lena Adams hat Slaughter einen Charakter erschaffen, mit dem man zwar einerseits mitfühlen kann, der einem andererseits aber auch durch seine direkte, teils egoistische Art und durch sein ausgeprägtes Temperament teilweise doch sehr verschlossen bleibt. Eine Tatsache, die sich auch in den weiteren Bänden nicht ändert.

Die Handlung an sich ist sehr spannend und animiert einen immer wieder zum Weiterlesen, um zu erfahren, wer hinter der ganzen Sache steckt. Allerdings habe ich auch hier einige Kleinigkeiten auszusetzen.
So gehen z.B. einige Nebenhandlungen etwas in der Geschichte unter und werden nie wirklich aufgelöst (ACHTUNG Spoiler: Da wären etwa der Rassenhass einiger weißer Polizisten gegen einen schwarzen Hilfskellner, oder die Frage, wer Chief Tolliver letztendlich angeschossen hat. ENDE Spoiler). Manchmal hätte ich mir auch einen etwas anderen Umgang mit dem Wörtchen „Yeah“ gewünscht, das in den Südstaaten ja verbreitet sein mag, in der deutschen Übersetzung aber einfach nicht passen will. Das wirkt in dem einen Band, den ich auf Englisch gelesen habe („A faint cold fear“), eindeutig besser.
Was zudem für einige erfahrenere Krimi-Leser relativ bald auffallen mag, ist die Tatsache, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte. Mir persönlich ist der Täter nicht so schnell ins Auge gestochen, zumindest nicht beim ersten Lesen – aber ein kurzer Check bei Amazon.de ergab dann doch, dass dies für viele Leser ein großer Kritikpunkt an dem Buch war.
Aber trotzdem ist es mit Sicherheit wert, gelesen zu werden, allein schon wegen der sympathischen und starken Protagonistin Sara, deren Vergangenheit sich dem Leser nicht nur in Belladonna erst mit der Zeit erschließt. Mit ihr fiebert man auch mit und für sie hofft man dann doch irgendwann auf ein Happy End mit Jeffrey, das aber nicht nur in Belladonna unerreichbar wirkt.

Aber auch nach Belladonna bleibt es in Heartsdale nicht mehr so ruhig, wie es eigentlich sein sollte. So kommt es etwa in „Vergiss mein nicht“ fast zu einer Schießerei auf der örtlichen Rollschuhbahn. Täterin: ein 13jähriges Mädchen, dass einen 17jährigen Jungen erschießen will. Jeffrey kann dies nur verhindern, indem er das Mädchen erschießt, doch damit beginnen die Probleme für den Polizeichef erst, denn auf der Toilette der Rollschuhbahn wird ein totes Neugeborenes entdeckt, das zu den beiden Kindern zu gehören scheint...
Auch in „Dreh dich nicht um“, sind Sara und Jeffrey wieder persönlich von den Geschehnissen getroffen, als beim Fundort einer Leiche Saras Schwester überfallen und schwer verletzt wird. Beide Fälle scheinen irgendwie zusammen zu gehören und deuten zusammen mit rassistischen Schmiererein schließlich ganz auf einen Täter aus dem rechtsradikalen Milieu.
Schließlich kommt es in Heartsdale sogar zu einem Geiseldrama, bei dem die Polizeistation überfallen und die Polizisten inklusive Jeffrey Tolliver, sowie eine ganze Schulklasse im Gebäude festgehalten werden. Während Sara in „Schattenblume“ also versuchen muss, Jeffrey zu retten, erfährt man parallel etwas über die Vergangenheit von ihr und Jeffrey zu den Anfängen ihrer Beziehung. Und schließlich verknüpfen sich beide Storylines...
In „Gottlos“ schließlich finden Sara und Jeffrey im Wald ein Rohr, das aus dem Boden steht und als sie zu graben beginnen, stoßen sie auf ein schreckliches Geheimnis: Die Leiche einer jungen Frau liegt dort in einem Sarg und lässt erkennen, dass sie lebendig begraben wurde. Die Ermittlungen zu dem Fall gestalten sich als äußerst schwierig, da die Familie der Toten einer äußerst frommen Sekte angehört, die nur wenig Kontakt zur Außenwelt zulässt. Und dann taucht auch noch ein weiterer Sarg auf.


Wenn jemand von euch die Buchreihe, oder einzelne Bände davon schon kennt, bzw. sie jetzt zu lesen beginnt, könnt ihr gerne hier darüber diskutieren. Ich würde mich über eure Meinungen freuen.
 
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