• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

Beruf Seelsorger

Thara

10.000er-Club
Registriert
27 März 2003
Beiträge
15.299
Ort
Im Katzenkorb
Also nachdem nun einige meiner Freunde meinen ich sollte Seelsorgerin oder Psychater werden, habe ich nun eine Frage.

Weiß jemand von euch wo man eine Ausbildung für sowas machen kann (Seelsorger) ohne das man Pfarrer wird?

Für Psychater müsste ich matura nachholen und studieren gehen, aber das will ich nicht, ich würd das nämlich gerne nebenbei tun, weil ich einfach gerne zuhöre, und hoffentlich auch gute ratschläge gebe.

Egal ob das jetzt per Email oder am Telefon wäre, ich würds echt gerne tun. Nur weiß ich nicht wo man da eine Ausbildung machen kann, ob es für sowas überhaupt eine gibt, usw.

Und es sollte im Raum Oberösterreich sein - da ich kein auto hab ;)

Wäre für infos sehr dankbar.

Danke meine Lieben

Gruß Thara/Eve
 
Werbung:
Danke dir. Diese seite habe ich auch gefunden.

Hm. Hoffentlich muss man nicht studieren *gG* weiß nicht ob ich mir den streß mit abendschule antun würde
 
hab mal etwas rumgesucht und folgendes gefunden:

Seelsorge als Dienstleistung:
Die Theologin Anette Burkhart
kehrte der katholischen Kirche den Rücken
und arbeitet nun freiberuflich.
Es ist eine Premiere und ein Abschluss zugleich. Eine Feier, wie sie Anette Burkhart selbst noch nie gefeiert hat – und sie kennt sich wahrlich aus mit Feiern. Gleichzeitig ein Fest, das das Ende eines neunmonatigen Prozesses markiert.
Da stehen sie nun, ihre Schützlinge, drei 14-jährige Jungs, stehen am Mikrofon und sprechen die vorbereiteten Texte. Und sie ist selbst überrascht, wird Anette Burkhart später sagen, »wie exzellent sie stehen, nicht nur cool und locker, sondern mit einem richtigen Stand«. Die Jungen erzählen von ihrer Kindheit und wie sie sich das Erwachsenwerden vorstellen. Später kommen die Mütter und Väter mit Erinnerungen zu Wort, die Paten mit guten Wünschen. Auf Tischen sind Fotos aufgestellt, Teddybären und Puppen, ein Korb mit Muscheln – Dinge, die an die Kindheit erinnern. Bunte Stoffbänder symbolisieren die Verbundenheit zwischen den Eltern und ihren Sprösslingen. Auf dem Höhepunkt der Feier werden die Eltern die Bänder zu ihren Söhnen loslassen, »sie freigeben«, wie Anette Burkhart erklärt. Die Paten werden einander an den Händen halten und ein Tor bilden, durch das die Jungen schreiten – hinein in die neue, die Erwachsenenwelt. Es wird viel gesprochen in den anderthalb Stunden, es werden Hoffnungen und Befürchtungen geäußert, es wird »Imagine« von John Lennon gespielt, und es fließt die eine oder andere Träne. Anette Burkhart hält sich bei alledem im Hintergrund, spricht die Begrüßung, die eine oder andere Überleitung, mehr nicht. »Initiationsfeier« nennt die 41-jährige Theologin das Ritual, das sie über ein Dreivierteljahr mit den drei Jungen und ihren Eltern vorbereitet hat und das alle Beteiligten einstimmen soll aufs Loslassen, auf einen neuen Lebensabschnitt. Man könnte auch alternative Konfirmation oder Firmung dazu sagen.
Gut 35 Stunden Vorbereitung: Einzel- und Gruppengespräche, Nachdenken über Vergangenheit und Zukunft, aber auch ein Nachmittag in der Kletterwand, der den Jungen »die eigenen Kräfte zeigen« sollte, wie Anette Burkhart sagt. Oder ein Hüttenwochenende der Väter mit ihren Söhnen. Das Dreivierteljahr, sagen die Eltern, habe man an der Entwicklung der Söhne deutlich gemerkt, die Auseinandersetzung miteinander sei sehr intensiv gewesen. »Es wurden Ängste sichtbar, spürbar und auch geäußert«, erzählt Anette Burkhart. Und einer der Jungen sagt: »Wann hat man schon mal die Zeit, so intensiv miteinander zu sprechen und sich mit sich zu beschäftigen?«
Freie Seelsorgerin: So bezeichnet sich Anette Burkhart, seit sie sich vor anderthalb Jahren in der badischen Kleinstadt Emmendingen selbstständig gemacht hat. Ein kleines fensterloses Büro in einem Hinterhof-Erdgeschoss, zwei Gruppenräume, frisch renoviert in Gelb- und Rottönen, Orangenduft aus einem Duftlämpchen, Kräutertee aus gelben Tassen, die auf dem Heizkörper vorgewärmt wurden. Mit ihrem orangefarbenen Seidenschal und der roten Perlenkette passt Anette Burkhart in das sorgsam gestaltete Ambiente. Zierliche Figur, schulterlange blonde Haare, randlose Brille. Sie fühlt sich eins mit sich, das wird aus ihren Äußerungen deutlich. Wohl, weil es schon mal ganz anders war. Damals, bevor sie den großen Bruch in ihrem Leben »inszenierte«, wie sie sich ausdrückt. Als sie 85 Kilo wog und ihr Haar hüftlang trug – die Theologin im Dienst der katholischen Kirche. Oder auch kurz danach, mit dem Bürstenschnitt und der auffällig kantigen Brille – die Rebellin, die sich mit der Kirche angelegt und ihr schließlich den Rücken gekehrt hatte. Es ist eine lange Emanzipationsgeschichte, die Anette Burkhart an diesem Vormittag in ihrem orange-roten Reich Revue passieren lässt. Ein Weg zu sich selbst, vielleicht auch ein Weg zu Gott. »In der Kirche hatte ich das Gefühl, meine Religiosität und meine Spiritualität immer mehr zu verlieren«, sagt sie rückblickend. Jetzt dagegen werde sie immer gläubiger, an die Stelle von Zweifeln sei mehr Gewissheit getreten.
Dabei macht Anette Burkhart heute gar nicht so viel anderes als früher, als sie von 1988 bis 1994 katholische Pastoralreferentin in der Erzdiözese Freiburg war. Auch damals war sie Seelsorgerin, begleitete Gefangene und psychisch Kranke. Auch damals betreute sie Liturgien, gestaltete Tauf- oder Hochzeitsfeiern. Nach dem Theologiestudium und neben dem Beruf absolvierte sie eine psychotherapeutische Zusatzausbildung. Sie arbeitete viel, auch damals schon, selbst als im Abstand von drei Jahren ihre beiden Kinder geboren wurden. »Ich hänge mit Leib und Seele an meinem Beruf«, sagt sie, und das gilt heute, wie es damals galt. Aber damals, im Dienst der Kirche, muss sie irgendwie zornig geworden sein, verbittert schließlich. Denn obwohl sie ihren Beruf liebte und obwohl er ihr eine sichere Existenz gewährte, schmiss sie schließlich alles hin.
Ein langer Kampf ging dem voraus, ein Kampf mit sich und mit der katholischen Amtskirche. Im Zuge des Priestermangels, erzählt sie, hatte sie nach und nach praktisch alle Arbeiten eines Priesters gemacht. Sie betreute neun Kirchengemeinden, und sie hatte das Gefühl, dass sie das gut machte. Nur versagte ihr die Amtskirche die Anerkennung, die ihr dafür zustand – so empfand sie es. Als Frau in der katholischen Kirche gab es für sie nicht den adäquaten Platz. Sie sei behandelt worden »wie eine Handlangerin, nicht wie eine kompetente, ausgebildete Frau«. Sie fühlte sich »beschnitten«, sagt sie heute. Dabei habe sie im Umgang mit den Menschen, die sie betreute, gesehen, »wie notwendig es war, dass Frauen in diesen spirituellen Tätigkeiten präsent sind«. Schließlich, 1994, »nach langen inneren Kämpfen und Konflikten«, legte Anette Burkhart es auf die Konfrontation an: Sie beantragte das Amt der Priesterin.
Als Rebellin wurde sie damals von Talkshow zu Talkshow gereicht, und selbstverständlich war ihr klar, dass diese Provokation den Bruch bedeutete. Dass diese »gravierende Lebensentscheidung« auch bedeutete, dass sie ihrer Kirche komplett den Rücken kehren musste. Leicht fiel ihr das nicht, und sie hat sieben Jahre gebraucht, in denen sie sich weiterbildete, jobbte, die Kinder erzog, sich wieder und wieder versicherte: »Ich kann etwas, ich bin nicht von der Kirche abhängig.« Sieben Jahre, bis sie schließlich Ende 2001 in ihrem neuen Reich in dem Hinterhof-Erdgeschoss ankam. »Mein Eigenes«, sagt sie liebevoll zu ihrer Existenz als Freiberuflerin. »Endlich spüre ich, dass die Institution Kirche nicht mehr zwischen mir und den Menschen steht.« Was die katholische Kirche selbst dazu meint, kann sie nur ahnen. »Ich werde kritisch beäugt«, glaubt sie. Allerdings nur von katholischen Kollegen. Von der protestantischen Kirche hingegen wird sie schon mal als Referentin zu einem Vortrag eingeladen.
Was sie den Menschen als freie Seelsorgerin anbietet, umschreibt Anette Burkhart so: »Die Möglichkeit, die eigene Person ausfindig zu machen, zu ihr in Kommunikation zu treten, Grenzen und Leiden ausfindig zu machen. Und dabei nicht zu vergessen, dass der Mensch sich bezieht auf eine andere, göttliche Macht.« Praktisch heißt das: Sie veranstaltet alternative Tauf-, Hochzeits- oder Trauerfeiern. Dafür erdenkt sie Rituale, die über die kirchlichen Vorbilder hinausgehen, die fernen Kulturen und Zeiten entlehnt sind. Oder sie lädt zu seelsorgerischen Gesprächen ein. Begleitet Menschen in Übergangsphasen, bei Trennung, Krankheit, nach Todesfällen oder Fehlgeburten. Und immer wieder wird im Gespräch an diesem Morgen deutlich, dass sie sich bei alledem mit ihren Fähigkeiten und Ausbildungen genau an der richtigen Stelle fühlt. Angekommen.
Ihre Klientel – »Gäste«, sagt sie – sind Menschen, die mit der Kirche nichts am Hut haben, aber für bestimmte Lebensphasen auf Rituale nicht verzichten möchten. Sie werden immer zahlreicher, und Anette Burkhart ist nicht die einzige, die diese Marktlücke entdeckt hat. Konfessionsungebundene Grabredner gibt es – nicht nur in Ostdeutschland – seit langem. Und im Januar 2003 gründete sich etwa in Freiburg ein Verein, der ebenfalls freie Seelsorge anbietet.
Für den Wechsel in die Freiberuflichkeit hat Anette Burkhart keinen geringen Preis bezahlt. Eine gesicherte berufliche Existenz mit festem Einkommen hat sie gegen wirtschaftliche Unsicherheit eingetauscht. Und gegen einen Lohn, der bei gut 40 Wochenstunden gerade ihre Kosten deckt, zum Familieneinkommen jedoch nichts beiträgt. Für eine sorgsam vorbereitete Hochzeit oder Taufe nimmt sie gerade mal 180 Euro, für die aufwändige Initiationsfeier der drei Jungen inklusive Vorbereitung 400 Euro pro Familie. Nicht gerade eine Bezahlung, die einer kompetenten, ausgebildeten Frau angemessen ist. Doch Anette Burkhart hadert nicht. »Ich kann in einer Qualität arbeiten, die mich bereichert«, sagt sie. »Es hat sich gelohnt. Ich bin so viel zufriedener und glücklicher.«
 
danke dir für die info.

Ist wirklich interessant. nur leider ist es wieder was mit der kirche, das ist das problem ich möchte jungen leuten, jugendlichen bis was weiß ich auch älteren menschen zuhören und helfen. so wie in wien die telefonseelsorge Rat auf draht...
 
oha, du bist aus österreich? :) ich auch, aber aus tirol!

also, wie wär´s denn dann mit sozialarbeiter! diese berufsausbildung hängt nicht mit der kirche zusammen!

wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?
 
ja aus oberösterreich.

Hm. Sozialarbeiter. das verlangt doch auch studium oder? ich muss es nur nebenbei machen können weil ich bez. der wohnung meinen eigentlichen job als bürokauffrau nicht aufgeben will.

ich bin 20.
 
um sozialarbeiter zu werden musst du - glaube ich - auf die fachhochschule für sozialberufe. ich weiß leider nicht, ob es da noch andere möglichkeiten gäbe, um diesen beruf zu "erlernen". aber sowas in der richtung würde dir gefallen, oder?

wenn du willst, kann ich mich mal bei meiner ehemaligen psychologie-professorin erkundigen, die weiß da sicher mehr darüber. aber das dauert ein bisschen.

wieviele stunden pro tag arbeitest du? ganz normal 8 stunden, oder?
 
Oh auch eine Bürokauffrau :) das ist doch ein guter Job ! Habe auch mal geguckt aber alles hat etwas mit der Kirche zu tun :( oder man muss studieren *grml* sorry dass ich nicht helfen konnte
 
Ich weiss nur, wies in der Schweiz ist. Telefonseelsorger arbeiten bei uns freiwillig, werden von Psychologen geschult.

Aber wenn ich du wär, würd ich einfach mal bei der Telefonseelsorge anrufen (die ist doch kostenlos) und mich erkundigen. Die können dir das sicher sagen.

LG

Andra
 
Werbung:
@Alexiel: das wäre lieb danke

@Ti´ana: ich hab zwar eine 40 stunden woche aber anders aufgeteilt. 3 mal 10 stunden und 2 mal 5 stunden.

@Andra: danke dir werd ich mal machen.
 
Zurück
Oben