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Krabat Fanfiktion

G

gringo-hh

Guest
Hallo

Ich schreibe Fanfiktion zu Otfried Preußlers Krabat. Wer immer schon wissen wollte, wie es vielleicht weitergehen könnte mit Krabat und seiner Kantorka - lest hier meine Geschichte.

***Margit: Link entfernt***

Über Reviews dort oder hier würde ich mich sehr freuen.
Grüße von Gringo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Hallo Gringo!

Wie toll! Eine Krabat-FF! Find ich echt Klasse! Das Buch hab ich sehr gern gelesen!

Deinen Link hab ich allerdings leider entfernen müssen.

Da wir hier ja selbst ein FF-Forum sind, wär es sehr toll, wenn du hier direkt deine Geschichte einstellen würdest :)

LG
Margit
 
Krabat - Das 4. - 6. Jahr

Vorrede

Kreise sind mächtig. Ein Ring ist ein Kreis. Mehrere Ringe ineinander gehängt sind eine Kette. Wenn das letzte Glied der Kette in das erste greift, entsteht ein Ring aus Ringen.

Die schwarze Kunst muss man mühsam erlernen, Spruch für Spruch. Das Gelingen hängt von vielen Bedingungen ab.

Das Kreuz ist mächtig. Es ist das Zeichen des guten Hirten, der sein Leben gab zur Vergebung unserer Sünden und der ewig lebt als Zeichen der Hoffnung auf das Gute.

Die weiße Kunst ist ganz einfach. Sie ist bedingungsloses Vertrauen und Hingabe.

Und dann geschehen noch Dinge zwischen Himmel und Erde, die unergründlich sind - weder schwarze- noch weiße Kunst – die uns schlicht in Erstaunen versetzen.

All dieses wird uns in der Geschichte begegnen.



Wer an böse Mächte und den Teufel glaubt und schwarze Kunst für möglich hält, darf erst Recht auch an gute Mächte und an Gott glauben.



Wir befinden uns im Kurfürstentum Sachsen, in einer Landschaft, die die Lausitz heißt. Der Landesherr ist Kurfürst August, genannt der Starke. Er war gleichzeitig König von Polen. Im großen Nordischen Krieg, der von 1701 bis 1720 dauerte, musste August sich nach einer verlorenen Schlacht gegen die Schweden im Jahre 1705 einem Friedensvertrag beugen, durch den er die polnische Krone verlor. Im Herbst des Jahres verkündete er, dass der Vertrag nur für Polen gelte, Sachsen sich aber weiterhin im Kriegszustand mit Schweden befinde.

Dies führe ich auf den Einfluss des Müllers aus dem Koselbruch zurück, der im zweiten Jahr in Otfried Preußlers Buch mit Krabat nach Dresden zu Kurfürst August fährt.

Meine Geschichte beginnt am Ende des dritten Jahres von Preußlers Buch.
 
Krabat - Das 4. - 6. Jahr


Noch im Dritten Jahr – 1706


1 Aufbruch



„Wie heißt du?“ fragte Krabat.

„Anna“, antwortete die Kantorka.

Sie gingen langsam Arm in Arm über die Wiese dem Wald zu. Es schneite leise.

„Anna“, wiederholte Krabat nach ein paar Schritten und blieb stehen. Er fasste das Mädchen bei den Schultern und drehte es so, dass sie sich gegenüber standen und einander anschauten.

„Anna“, wiederholte Krabat noch einmal.

„Diese Frage ging mir in den letzten zwei Jahren nie aus dem Kopf, weißt du? Ich durfte deinen Namen ja nicht wissen und nicht preisgeben; nicht im Wachen und nicht im Träumen, wie Tonda einmal sagte, sonst hätte der Meister dir das Leben zur Hölle gemacht.“

„Ja“, sagte Anna. „Nachdem ich ihn im Traum gesehen hatte und ihm heute Abend zum ersten und gottlob zum letzten Mal begegnet bin, kann ich mir das vorstellen; ein schrecklicher Mensch.“

„Ein Teufel ist er“, entgegnete Krabat.

„Es ist vorbei“, sagte Anna und schaute Krabat in die Augen.

„Was?“ fragte Krabat unsicher.

„Die Mühle, der Meister, die Zauberei, alles. Du bist frei! Komm, gehen wir.“

Doch Krabat zog sie an sich und sie umarmten sich zum ersten Mal. Da hörten sie Stimmen, die näher kamen. Es waren die Müllerburschen, jeder mit einem Sack über der Schulter, allen voran Andrusch mit Staschko. Sie lachten und knufften sich und schwenkten ihre Säcke. Bei Krabat und Anna hielten sie an. Die anderen kamen nach und nach heran: Hanzo, Merten, Witko, Petar, Kito und Kubo. Die acht umringten Krabat und Anna. Hanzo ergriff das Wort: „Wir alle danken euch beiden für euren Mut, für das große Wagnis, es mit dem Müller aufzunehmen. Juro hat uns ganz kurz ein wenig erzählt, während wir unsere Sachen in die Säcke packten.“

„Jawohl, Krabat wir schulden dir ewigen Dank, dir und deinem Mädchen“, sagte Merten. Alle klopften Krabat auf die Schulter oder auf den Rücken und schüttelten ihm die Hände.

„Willst du uns deine Freundin nicht vorstellen?“ fragte nun Staschko.

„Doch, ja, natürlich“, sagte Krabat. „Dies ist Anna, die Kantorka aus Schwarzkollm“, viel mehr weiß ich noch nicht.

In diesem Augenblick kommt ein weiterer Müllerbursche heran.

„Nun seht euch den an!“ ruft Andrusch. „Der macht wahrhaftig ein Gesicht, als hätten wir ihn gebissen.“

„Lass ihn“, sagt Merten.

Wortlos stapft Lyschko an den anderen vorbei. Andrusch will ihm nach aber Hanzo hält Andrusch am Arm. „Lass sein, Andrusch. Es ist vorbei.“



Krabat schaute zurück in Richtung Mühle. „Wo bleiben denn eigentlich Juro und Lobosch?“ fragte er. Die anderen hatten Lyschko nachgeschaut und drehten sich nun auch um.

„Die packen in der Küche noch Sachen zusammen“, sagte Petar und Kito ergänzte: „Juro meinte, es wäre schade drum, wenn alles aufbrennt. Er würde wohl am Liebsten den ganzen Hausstand mitschleppen.“

Krabat überlegte, ob er zurück laufen und helfen sollte. Aber dann wurde ihm sehr unbehaglich bei dem Gedanken, die Mühle noch einmal betreten zu müssen.

Anna schien ähnliche Gedanken zu haben, denn sie fragte: „Sollen wir nicht hingehen und den beiden helfen?“

„Nein“, sagte Krabat rasch, „Sie werden schon kommen. Ich möchte auch nicht, dass du an diesen bösen Ort zurückkehrst; auf keinen Fall, solange der Müller noch lebt! Wer weiß, wozu der noch in der Lage ist?“

„Dann gehen wir jetzt weiter“, sagte Hanzo zu Krabat und Anna. „Kommt ihr mit uns?“

Krabat dachte an seine beiden Freunde, die noch in der Mühle waren und entschied: „Ich werde hier bleiben, bis sie kommen. Wenn es zu lange dauert, gehe ich doch noch zurück.“ Er schaute Anna an: „Ist dir das recht? Oder willst du mit den anderen voraus gehen?“

„Ich bleibe bei dir“, antwortete sie, „Wir beide warten hier auf deine Freunde.“

„Ist gut“, sagte Hanzo. „Wir erwarten euch später in der Scholtisei.“

Die acht Müllerburschen folgten Lyschkos Fußspuren dem Wald zu. Es hatte aufgehört zu schneien und der Mond kam zwischen den Wolken hervor. Krabat und Anna standen Arm in Arm in Annas Wolltuch gehüllt inmitten der Wiese und schauten schweigend in Richtung Mühle. Sie hatten wohl eine Viertelstunde so gestanden und Krabat wurde langsam unruhig. „Wo bleiben die beiden bloß?“ fragte er.

„Meinst du, Juro und Lobosch könnte doch etwas passiert sein?“ entgegnete Anna.

„Ich weiß es nicht“, sagte Krabat. „Aber ich mache mir Sorgen.“

„Mir wird auch ganz kalt vom Herumstehen“, sagte Anna.

„Dann komm“, sagte Krabat. „Wir gehen ihnen ein Stück entgegen.“

Sie hatten den halben Weg über die Wiese zurückgelegt als sie Pferde schnauben hörten. Ein Wagen kam von der Mühle her auf sie zu. Einer ging nebenher und führte die Pferde. Ein Zweiter war nicht zu sehen. Krabat griff nach Annas Hand. „Das muss Juro sein. Ich erkenne seine Gestalt.“ Als der neben dem Fuhrwerk die beiden im Mondlicht stehen sah, rief er: „Holla, wer da?“

„Ja, das ist Juro“, sagte Krabat erleichtert und rief zurück: „Ich bin es, Krabat! Wo ist Lobosch?“

Da erhob sich eine kleinere Gestalt auf dem Leiterwagen und winkte. „Hier bin ich, Krabat!“ rief Lobosch.

Schon war der Wagen bei Krabat und Anna angekommen. Juro sagte: „Kommt weiter, weg von der Mühle. Es ist wirklich an der Zeit, hier zu verschwinden.“

„Was hat euch so lange aufgehalten?“ wollte Krabat wissen.

„Kommt, kommt“, sagte Juro. „Wir können im Gehen reden. Wir führen die Pferde, bis wir drüben aus dem Wald heraus sind. Es ist zu dunkel, um zu fahren.“

„Es war unheimlich in der Mühle“, ließ sich nun Lobosch vom Wagen herunter vernehmen. „Nachdem alle fort waren, wurde es totenstill. Der Meister war nicht zu sehen. Er war wohl in der schwarzen Kammer. Wir kümmerten uns nicht um ihn. Ich schirrte die Braunen an und Juro brachte aus der Küche Kisten und Säcke, die wir aufluden.“

„Dann aber gab es plötzlich ein furchtbares Geschrei“, fuhr Juro fort. „Der Müller brüllte und tobte. Es klang als würde Glas zerschmettert und Möbel umgeworfen. Dann hörte ich, was er brüllte. Er verfluchte jeden und alles, wünschte uns die Pest auf den Hals. Er muss wohl in der kurzen Zeit so viel getrunken haben, dass er gänzlich von Sinnen war, sonst wären wir jetzt nicht hier, glaube ich.“

„Es ist vorbei mit ihm“, sagte Lobosch und Juro ergänzte: „Und mit allem, was wir von ihm gelernt haben. Aus ist’s mit der Zauberei. Ich werde nicht wagen, in den zwei oder drei Stunden, die der Müller noch am Leben ist, noch irgendeinen Zauberspruch anzuwenden. Ja, es sollte eigentlich vorbei sein aber wer weiß, wozu der alte Teufel noch in der Lage ist?“

„Genau das gleiche habe ich eben auch gesagt“, erwiderte Krabat. „Es ist vorbei. Ihr habt sicher Recht. Aber das will mir noch nicht so ganz in den Kopf.“

Sie hatten den Waldrand erreicht und Juro und Krabat führten die Pferde den dunklen Weg entlang, bis sie auf der anderen Seite herauskamen und Schwarzkollm im Mondschein vor ihnen lag. Krabat war bis jetzt völlig gefangen gewesen mit Gedanken über all das, was an diesem Abend geschehen war. Nun, als er das Dorf mit seinen rauchenden Schornsteinen, dampfenden Misthaufen und ein paar Lichtern erblickte, bekam er plötzlich einen Schreck und ein schlechtes Gewissen. Was mochte Anna ihrer Familie gesagt haben, wo sie hinginge? Würde sie nun gehörigen Ärger bekommen? So fragte er sie: „Anna, macht man sich nicht Sorgen, wo du solange steckst?“

Sie antwortete: „Ich habe Mutter gesagt, ich ginge zu meiner Base Katja zum Singen und Spinnen. Ich habe mein Spinnrad mitgenommen wie schon oft an Winterabenden. Aber das habe ich gleich in unserem Holzschuppen unter ein paar Säcken versteckt und bin zur Mühle gekommen. Ich glaube nicht, dass man mich schon sucht.“

„Hoffentlich ist es so“, sagte Krabat. „Es ist trotzdem gut, dass wir bald da sind.“

„Wir können jetzt aufsitzen“, sagte Juro. „Der Weg ist von hier an eben genug.“

Krabat und Juro hockten sich vorne auf die Leitern, Anna kletterte hinten auf den Wagen und setzte sich neben Lobosch auf eine Kiste. „Hü!“ machte Juro. Die Braunen zogen an und so zockelten sie dem Dorfe zu.
 
Krabat - Das 4. - 6. Jahr

2 Bis Mitternacht


Vor der Scholtisei hielten sie an. Krabat, Anna, Juro und Lobosch stiegen vom Wagen und gingen hinein. Drinnen in der Gaststube saßen acht der Müllerburschen um einen großen Tisch, jeder mit einer Schüssel Suppe und einem Krug Bier vor sich. Sie waren guter Dinge und erzählten sich Geschichten. In einer Ecke saß Lyschko allein. Es gab ein großes Hallo als die vier hereinkamen.

„Wo wart ihr so lange? Konntet ihr euch nicht trennen von der verfluchten Mühle?“ wurden sie von allen Seiten gefragt.

„Ich habe versucht zu retten, was zu retten war auf die Schnelle“, sagte Juro. Die acht am Tisch rückten zusammen, sodass die vier Ankömmlinge sich noch auf die Bänke setzen konnten.

Juro fuhr fort zu berichten: „Draußen steht unser Leiterwagen mit den Braunen, beladen mit dem, was wir in der Eile noch zusammenraffen konnten. Das meiste ist Küchengerät.“

Hier fiel Lobosch ein: „Krabat, ich habe auch einen Sack mit deinen Sachen aus der Schlafkammer dabei. Das habe ich ganz vergessen, dir zu sagen.“

„Krabat schaute Lobosch an: „Danke mein Freund. Mein Kopf war nicht klar genug, um an meine Sachen zu denken. Anna hat mich einfach aus der Mühle geführt.“

Einige der Burschen grinsten sich eins. Juro aber sagte: „Lasst mich die Geschichte zu Ende bringen, es ist wichtig! Wir mussten dann Hals über Kopf aus der Mühle abrücken. Der Müller fing an zu toben und zu fluchen. Er ist noch nicht tot und ich warne euch alle, noch irgendeinen Zauberspruch zu versuchen. Ich weiß nicht genau wie, aber wir sind noch mit den Bösen Mächten verbunden.“

Andrusch wollte etwas erwidern doch Juro schnitt ihm das Wort ab: „Kein aber, Andrusch! Wenn wir nicht alles verderben wollen, wenn wir wirklich frei sein wollen, so müssen wir uns bis Mitternacht im Zaume halten: solange, bis der Müller tot ist und unsere Zauberkraft erloschen.“

„Juro hat Recht“, sagte Hanzo. Die anderen pflichteten ihm bei und Merten sagte: „Es steht zu viel auf dem Spiel, versteht ihr?“ Ja, sie verstanden es nun.

Die Tochter des Scholta, Annas Base, brachte noch vier Schüsseln mit Essen. Sie war um einige Jahre älter als Anna und hieß Katharina genannt Katja.

„Danke Katja“, sagte Anna. „Für mich nicht. Ich glaube, es ist besser, ich gehe erst einmal nach Hause.“ Zu Krabat, der neben ihr saß, sagte sie: „Ich möchte noch wieder zu euch kommen, zu dir Krabat und das neue Jahr mit euch feiern; aber ich kann’s nicht versprechen. Ich will erst mit meinem Vater reden. Wenn ich nicht komme, erwarten wir dich morgen früh auf unserem Hof.“ Krabat nickte. Er verstand, dass sie nun doch unruhig war. Anna stand auf und ohne dass die meisten am Tisch es richtig bemerkten, war sie schon an der Tür und hinaus.

„Was hat sie?“ fragte Lobosch, der Krabat gegenüber saß.

„Eltern, die sie lieb hat und die sie lieb haben, etwas, das wir uns als Waise Betteljungen schon fast nicht mehr vorstellen konnten“, sagte Krabat leise. Lobosch musste schlucken und Krabat sah, dass dem Kleinen fast die Tränen kamen.

„Ich möchte am Liebsten bei dir bleiben, Krabat und bei Juro, wenn’s geht“, sagte Lobosch und schluckte wieder.

„Das wird sich finden, Lobosch.“ Krabat legte Lobosch seine Hand auf den Arm und widerholte: „Das wird sich finden.“ Er musste selber schlucken und fügte dann hinzu: „Ich möchte auch mit euch beiden zusammen bleiben.“

Krabat blickte in die Runde und Juro sagte grade: „Und ich habe alle Stalltüren offen gelassen, sodass die Tiere hinaus können. Vielleicht können wir ja das eine oder andere noch wieder einfangen. Wir werden in den nächsten Tagen den Koselbruch durchkämmen. Die Mühle wird in dieser Nacht abbrennen, ob die Stallgebäude auch, kann ich nicht sagen. Da fällt mir ein: unser Wagen mit den Braunen steht immer noch draußen. Den müssen wir noch versorgen.“ Witko, der neben Juro saß, stand auf und sagte: „Ich gehe schon mal hinaus. Wenn du weißt, wo wir die Pferde unterbringen können, komm zu mir.“

„Das ist gut, Witko. Ich frage den Scholta“, sagte Juro und erhob sich ebenfalls.

Einen Augenblick später setzte sich der Scholta zu den Müllerburschen an den Tisch.

„Eure Pferde haben Platz in unserem Stall, der Wagen kann hinter dem Haus stehen. Ich habe mit Juro gesprochen. Und ihr dürft, wie ihr wohl schon wisst, auf unserem Heuboden übernachten; bis auf weiteres, solange ihr keinen anderen Schlafplatz habt.“

„Das ist sehr großzügig von Euch, Herr Scholta“, sagte Hanzo. „Wir wissen das zu schätzen, weil keiner von uns eine Bleibe hat.“

„Euer Juro ist ein schlauer Bursche“, sagte der Scholta. Andrusch lachte kurz auf, denn in der Mühle war Juro immer für einen Dummkopf gehalten worden. Ein Rippenstoß von Staschko neben ihm und die Blicke, die Merten und Petar Andrusch über den Tisch zuwarfen, ließen ihn augenblicklich verstummen. Der Scholta sprach weiter:

„Ohne Juro wäre uns im letzten Winter die Saat verfroren. Er hat den Schnee gezaubert, den der Müller uns verwehrt hatte. Juro ist mir damals im Traum erschienen. Als er dann gestern hier war und bat, euch aufzunehmen, erkannte ich ihn sofort.“

Krabat bestätigte was der Scholta gesagt hatte und fügte hinzu, dass es von nun an aber keine Zauberei mehr geben werde; keine nützliche, aber - und das viel wichtiger – auch keine böse mehr.

Der Scholta sprach weiter mit den Müllerburschen. Auch Juro und Witko kamen wieder herein. Krabats Gedanken aber schweiften ab und er dachte an Anna, ob sie wohl heute Abend noch wieder käme und wie er ihren Eltern gegenübertreten sollte.

Da fällt sein Blick auf Lyschko, der immer noch allein und zusammengesunken in seiner Ecke sitzt. Krabat geht zu ihm hin und setzt sich ihm gegenüber. Lyschko blickt kaum auf.

„Ich kann mir beinahe denken, was mit dir ist“, fängt Krabat an. „Aber ich verstehe nicht, warum du über den Tod des Müllers betrübt bist, wenn es das ist. Wir sind frei und können tun und lassen, kommen und gehen, was, wie und wohin auch immer. Niemand hält uns.“

„Du mich auch nicht“, sagt Lyschko und steht auf.

„Wo willst du hin?“ fragt Krabat. Er bekommt keine Antwort. Lyschko nimmt den Sack mit seinen Habseligkeiten und geht zur Tür. Ohne ein weiteres Wort an die Müllerburschen verschwindet er hinaus in die Nacht.

„Dem ist nicht zu helfen“, meinte Kito als Krabat sich neben ihn wieder an den großen Tisch setzte. „Was hat er gesagt?“ wollte Juro wissen. Krabat wiederholte seine und Lyschkos Worte. „Wenn es so ist, wie du denkst Krabat, dann können und sollten wir ihn auch nicht halten. Dann können wir eher froh sein, wenn wir ihn los sind“, sagte Juro.

„Das ist dann wohl so“, seufzte Krabat. „Er war immerhin unser Mitgeselle.“

„Der uns dauernd beim Müller verpfiffen hat, ja. Ich will nicht mit dir streiten heute Abend aber werd jetzt bloß nicht rührselig, Krabat!“ erboste sich Kito und winkte ab. „Eine Sorge weniger, ein Esser weniger. Soll er doch gehen und sich allein grämen, er ist schließlich ein freier Mensch.“ Nun meldete sich Witko vom anderen Ende des Tisches zu Wort: „Mir kann der Lyschko tausend mal gestohlen bleiben. Er hat mich, als ich Lehrjunge war, immer wie seinen Knecht behandelt und außerdem trägt er eine große Mitschuld an Michals Tod.“ Merten nickte stumm dazu, denn immer wenn die Sprache auf seinen toten Vetter Michal kam, der als letzter ein Opfer des Müllers geworden war, verschlug es ihm die Sprache. Damit schien der Fall Lyschko für die Burschen erledigt zu sein, denn sie kamen nicht wieder auf ihn zu sprechen.

In der Gaststube der Scholtisei gab es etwas, das es nicht in jedem Haus gab zu jener Zeit: Eine Uhr, eine große Standuhr, deren Pendel gleichmäßig hin und her schwang. Krabat kannte Uhren nur von Kirchtürmen und einmal hatte er eine in einem Pfarrhaus gesehen. Der kleine Zeiger war schon an der elf vorbei und der große fast ganz unten. Krabat wusste, dass es nicht mehr lange hin war bis Mitternacht, bis das neue Jahr anfing. Das erste Neujahr, das er mit seinen Mitgesellen feiern wollte. Ein Neujahr mit einem wahrlichen Neuanfang, ohne Angst und Schrecken in ein neues Leben. Und die Kantorka wünschte er sich auch dazu. Kantorka? Nein, Anna! Wenn er an sie dachte, schlug sein Herz schneller. Ob sie wohl noch kam? Krabat musste gähnen. Es war ein langer Tag geworden. Die anderen Mühlknappen gähnten auch schon ab und an verstohlen. Und der kleine Lobosch war, den Kopf auf den Armen, auf der Tischplatte eingeschlafen. Der große Zeiger der Uhr begann schon wieder auf der linken Seite aufzusteigen.

Da öffnete sich die Tür und Anna kam herein, dicht gefolgt von einem bäurisch gekleideten Mann von etwa vierzig Jahren, der niemand anderes sein konnte als ihr Vater. Krabat war schlagartig hellwach. Anna kam gradewegs auf Krabat zu:

„Da bin ich endlich Krabat - und nicht zu spät. Dies ist mein Vater, genannt der Buchner-Bauer hier im Dorf.“

Krabat trat dem Bauern entgegen, machte eine Verbeugung und sagte: „Guten Abend Herr Buchner. Ich freue mich, Euch kennen zu lernen.“

Der Bauer reichte Krabat die Hand und erwiderte den Gruß: „Ich freue mich auch, dich kennen zu lernen, Krabat, nachdem meine Tochter mir soviel von dir erzählt hat.“

Die anderen Mühlknappen waren verstummt. Alle Augen ruhten auf Krabat und dem Buchner-Bauer. Nur Lobosch schnarchte leise.

„Wir alle hier im Dorf kennen die Mühle am Schwarzen Wasser“, begann Annas Vater. „Wir ahnten, dass dort etwas Ungeheuerliches vor sich ging. Aber niemand wusste etwas Genaues. Mein Schwager, der Scholta, behauptet, der Schnee, der letzten Winter unsere Saat rettete, kam von euch Müllerburschen. Die anderen Bauern hatten ihn zu eurem Meister geschickt, weil sie sich keinen Rat mehr wussten. Ich traute der Sache nicht und war dagegen, genau wie unser Pfarrer. Die Geschichte, die Anna mir heute berichtete, klang sehr gefahrvoll und ich glaube nicht, dass sie mir schon alles erzählt hat. Gott sei Dank ist sie noch am Leben. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Und dann meinte sie, ich solle dich, Krabat, und deine Mitgesellen erst kennen lernen und dann urteilen. Nun denn. Sie ließ nicht locker und wollte unbedingt in dieser Nacht noch einmal hierher kommen. Ich liebe meine Tochter sehr und da habe ich mich erweichen lassen und bin mitgekommen.“

„Ich danke Euch dafür“, sagte Krabat. „Die Geschichte ist wahr. Unser Meister, der Müller im Koselbruch, war ein böser Zauberer, der uns wie Gefangene hielt. Ja, so etwas gibt es wirklich“, bekräftigte Krabat auf den ungläubigen Blick des Buchners hin. „Anna hat mir das Leben gerettet und uns allen zur Freiheit verholfen. Nun wollen wir ein neues Leben beginnen und mit ehrlicher Arbeit unser Brot verdienen. Ist es nicht so, Brüder?“

„Jawohl, ja so ist es!“ Kam es von allen Müllerburschen.

„Ich möchte Euch alles, was Ihr wissen wollt, gerne später erklären“, fuhr Krabat fort. „Aber nun sehe ich auf der Uhr, dass der Augenblick naht, auf den wir warten und ich bitte Euch im Namen meiner Mitgesellen, dessen gedenken zu dürfen.“

Die Müllerburschen erheben sich alle und ohne, dass sie es verabredet hätten, stellen sie sich im Kreis um den Tisch auf und fassen sich an den Händen. Krabat aber lässt Lobosch zu seiner Rechten wieder los und ruft:

„Anna! Du warst unser rettender Engel, komm zu uns!“

„Anna, nicht!“ ruft der Bauer.

Doch blitzschnell, bevor ihr Vater sie zurückhalten kann, tritt das Mädchen zwischen Krabat und Lobosch und reicht ihnen die Hände. In dem Moment fängt die große Uhr an zu schlagen. Zwölf mal.

„Zwölf Schläge, einen für jeden von uns“, sagt Juro feierlich. „Der Müller ist tot, der Bann gebrochen, wir sind erlöst.“
 
Das Titelbild zum 4. Jahr von Krabat. Die Geschichte des 4. Jahres ist fertig geschrieben. Ich werde sie Kapitelweise hier hochladen.
 

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Also eins will ich jetzt schnell loswerden! Dein schreibstil ist toll! Ich freu mich schon drauf die Geschichte in Ruhe zu lesen!

Meld mich dann wieder :)
 

Das Vierte Jahr – 1707



3 Schweiß, Wein und Wasser

Die Müllerburschen stehen stumm und schauen unschlüssig jeder von einem zum andern, als ob sie noch auf etwas warten. Da fühlt Krabat es in sich aufsteigen, wie eine Glut. Er beginnt zu schwitzen. Den anderen Gesellen läuft auch der Schweiß von den Schläfen. Auf der Stirn brennt es Krabat wie Feuer. Und dann sieht er, wie jedem Burschen ein schwarzer Drudenfuß auf der Stirn erscheint. Krabat krallt sich in Annas Hand zu seiner rechten und Kitos Hand zu seiner linken. Der Druck wird erwidert, auch von dem Mädchen, das kein Zeichen auf der Stirn trägt. Wie im Fieber fühlt er sich, wie bei Schüttelfrost. Ihm werden die Knie weich. Dann spürt er, wie es ihm heiß über das Gesicht läuft. Und mit einem Mal ist der Fieberkrampf vorbei. Alle keuchen, die Hände lösen sich voneinander und erschöpft sinken sie auf die Bänke um den Tisch. Die Drudenfüße sind fort, im Schweiß zerronnen.

Anna findet als erste die Sprache wieder: „Um Himmels Willen! Was war denn das?“

Der Buchner-Bauer stößt entsetzt hervor: „Das war Teufelei! Anna, du bist verhext!“

„Nein Vater, nein!“ schreit das Mädchen und fällt ihrem Vater um den Hals. „Glaube das nicht! Mir fehlt nichts aber Krabats und Loboschs Hände waren wie glühende Kohlen!“

Durch Annas Aufschrei erschreckt kommen die Frau des Scholta und seine Tochter aus der Küche herbei. „Was ist los? Ich hörte etwas von glühenden Kohlen, brennt es?“ fragt die Frau Scholta erregt. „Nein, es brennt nicht“, versucht ihr Mann sie zu beruhigen.

„Ja, was ist denn nun geschehen?“ fragt die Frau immer noch besorgt.

„Das verstehen wir auch nicht, Frau Scholta“, sagt Merten, der ihr am nächsten sitzt, mit noch matter Stimme. „Es ist aber niemand etwas zugestoßen, kein Grund zur Besorgnis. Ich habe nur großen Durst und möchte um etwas Wasser bitten und ich glaube, das würde meinen Mitgesellen auch gut tun.“

„Das sollt ihr bekommen“, sagt der Scholta zu Merten.

Da springt Annas Vater, der Buchner-Bauer, von seinem Stuhl auf und ruft: „Kein Grund zur Besorgnis? Schwager, ich begreife nicht, wie du so ruhig bleiben kannst und die Burschen auch noch bewirten willst nach diesem Mummenschanz, den sie uns aufgeführt haben. Ich will nicht, dass sie uns noch alle verhexen. Schick sie fort, fort aus unserem Dorf.“

Die Müllerburschen sehen ihn betroffen an. Anna fängt gar an zu weinen. Krabat nimmt seine Kraft zusammen, wendet sich an den Bauern und versucht es mit einer Erklärung:

„Der Mummenschanz, wie Ihr es nanntet, war keine Zauberei. Wir haben Euch nichts vorgemacht, sondern es ist mit uns geschehen. Wir konnten nichts dazu. Lasst mich und meine Mitgesellen versuchen zu ergründen, was da eben in uns gefahren ist – nein!“ verbesserte Krabat sich sofort, „Aus uns gefahren ist, muss ich sagen.“

„Musst du sagen – ah ja, ich verstehe!“ fällt ihm der Bauer heftig ins Wort und fuchtelt mit den Armen. „Hast du diese Rede vorher auswendig gelernt?“

„Vater, bitte!“ schluchzt Anna: „Leg ihm doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Ich war doch am Abend in der Mühle und habe den Meister gehört und gesehen. Die Müllerburschen sind unschuldig! Sie sind jetzt so normale Leute wie du und ich.“

Der Scholta tritt vor seinen Schwager: „Bitte Jakob, setzt dich und höre zu. Ich kenne den Juro seit einem Jahr. Ich vertraue ihm und auch seinen Mitgesellen. Sie sind einfache Mühlknappen, die furchtbare Dinge erlebt haben müssen in ihrer Zeit der Knechtschaft unter dem Müller.“

„Ja, na schön, na gut“, seufzt der Buchner-Bauer und setzt sich tatsächlich wieder hin. „Aber wenn einer meiner Tochter ein Haar krümmt, dann soll er mich kennen lernen!“

„Ihr wird bestimmt nichts geschehen“, versichert der Scholta und setzt sich auch wieder auf einen Stuhl.

Juro ergriff nun das Wort: „Dieser Anfall oder wie man es nennen soll, war das Mal der Geheimen Bruderschaft. Es musste aus uns heraus, so verstehe ich es. Wir waren damit an den Müller und die Schwarze Schule gebunden. Nun ist die Verbindung, in die uns der Müller gezwungen hatte, aufgelöst. Wir sind wirklich frei.“

„Ich erinnere mich“, unterbrach ihn Anna. „Als ich am letzten Ostermorgen Krabat begegnete, habe ich ihm dieses schwarze Zeichen von der Stirn gewischt.“

„Halt!“ rief da der Scholta. „Bitte wartet mit der Geschichte. Ich vergaß: Die Herren Mühlknappen sind sehr durstig und ich bin es auch. Wir wollen doch zuerst etwas trinken und auf das neue Jahr anstoßen. Was darf es denn sein?“

„Wasser!“ kam es gleichzeitig aus fast aller Munde.

„Doch Wasser nur?“ fragte die Frau Scholta erstaunt. „Nun gut. Katja, komm“, forderte sie ihre Tochter auf.

Kurz darauf kamen die Frau Scholta und Katja mit Tabletts, darauf Becher und Krüge. Jeder bekam einen Becher und die Frau Scholta sagte:

„In den Bechern ist für jeden ein Schlückchen Wein und in den Krügen ist Brunnenwasser, wie ihr gewünscht habt.“

Der Scholta erhob seinen Becher: „Willkommen in Schwarzkollm! Ich wünsche euch und uns alles Gute für die Zukunft. Prosit Neujahr!“

„Prosit Neujahr!“ erwiderten alle im Chor und stießen mit ihren Bechern an.

Eine Neujahrsfeier pflegt meistens fröhlich und ausgelassen zu sein. Aber danach war den Müllerburschen nach dem Fieberanfall nicht mehr zu Mute. Sie tranken ihren Wein aus und machten sich dann über die Wasserkrüge her, als wären sie völlig ausgedörrt.

Juro setzte an zu erzählen, da ging die Tür auf und eine Frau kam herein.

„Mutter!“ Anna sprang der Frau entgegen und nahm sie bei der Hand. „Komm, setzt dich. Du kommst grade zurecht.“ Die Buchner-Bäuerin, Annas Mutter, ließ sich von Anna zu der Bank ziehen, auf der sie neben Krabat gesessen hatte. Krabat begrüßte auch Annas Mutter mit einer Verbeugung, wie zuvor ihren Vater. Die Bäuerin sagte dann zu ihrem Mann: „Ich habe es zu Hause allein nicht mehr ausgehalten und machte mir Sorgen, weil ihr solange ausbleibt.“

Als die Frau Buchner sich gesetzt hatte, konnte Juro endlich beginnen. Er erzählte, was es mit dem Drudenfuß auf der Stirn auf sich hatte: Dem Mal, das sie sich jeweils in der Osternacht holen mussten, dem Gelöbnis dem Meister gegenüber und so fort. Die anderen Burschen ergänzten hier etwas und fügten dort etwas hinzu. Und so wechselten sie sich ab, die Geschichte der Mühle im Koselbruch, die eine Schwarze Schule gewesen war, zu erzählen.

Die sechs Zuhörer, Anna, ihre Eltern, der Scholta, seine Frau und Tochter bekamen heiße Ohren und rote Wangen. Die Wasserkrüge wurden noch einmal und noch einmal gefüllt.

Endlich, gegen zwei Uhr, gab es keine Fragen mehr und der Scholta sagte, man solle nun schlafen gehen. Lobosch war ohnehin schon seit einer Weile wieder am Tisch eingeschlafen und die anderen gähnten verstohlen.

„Ja“, bekräftigte die Frau Scholta. „schlaft euch tüchtig aus. Wir erwarten euch wieder hier zur Morgengrütze.“ Juro führte die anderen auf den Hof und auf den Heuboden. Krabat ging noch mit Anna und ihren Eltern auf die Straße hinaus. Der Buchner-Bauer sagte: „Krabat, am Vormittag komme doch zu uns auf den Hof. Gute Nacht.“ Er drehte sich um und ging mit seiner Frau die Dorfstraße hinunter. Anna blieb bei Krabat stehen. Nach ein paar Schritten rief der Bauer: „Anna, komm!“

„Gleich Vater, gleich! Einen Augenblick noch bitte.“

„Na gut. Aber ich will dich nicht holen müssen!“

„Nein Vater. Nur einen Augenblick“

Als der Buchner und seine Frau außer Hörweite waren, sagte Krabat: „Dein Vater ist ein strenger Mann.“

„Das ist er“, bestätigte Anna. „Aber nicht immer. Du musst ihn besser kennen lernen.“

„Das werde ich wohl müssen“, seufzte Krabat.

„Er ist wirklich nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst“, erwiderte Anna. „Doch darüber mehr, wenn wir wirklich Zeit haben. Mach dir nicht mehr so schwere Gedanken. Es war genug heute.“

Krabat sah ihr in die Augen: „Anna, ich danke dir tausendmal, dass du zur Mühle gekommen bist.“

„Ist gut, Krabat“, sagte das Mädchen. Sie strich ihm zärtlich durch die Haare. Dann drückte sie ihm einen Schmatz auf die Wange und wollte weglaufen. Doch Krabat erwischte sie am Ärmel und zog sie zurück. „So kommst du mir nicht aus.“ Sie lächelte ihn an. Krabat umarmte sie.
„Versprich mir, dass du morgen kommst“, sagte Anna und machte sich wieder los.

„Das werde ich“, erwiderte Krabat, „versprochen!“

„Gute Nacht Krabat!“ „Gute Nacht Anna!“

Dann rannte Anna die Strasse hinunter, ihren Eltern nach.

Krabat ging zu dem Wagen, mit dem sie von der Mühle gekommen waren und fand zwischen all dem Kram den Sack mit seinen Sachen, die Lobosch eingepackt hatte. Damit stieg Krabat auf den Heuboden, wickelte sich in seine Decke und wühlte sich ins Heu.

„Pscht!“ machte jemand und flüsterte, „Wir wollen schlafen!“ Es war Kito.

Für Krabat war es nicht mehr so ungewohnt wie für die anderen, ohne Hilfe eines Zauberspruchs einzuschlafen, denn der Müller hatte ihm ja schon in der letzten Woche die Zauberkraft entzogen. Die anderen aber raschelten noch eine Weile hin und her, obwohl sie alle sehr müde waren. Krabat dachte an Anna und dann glitt er trotz der ungewohnten Umgebung hinüber in den ersten ruhigen Schlaf seit langer Zeit.
 
Ok, also ich hab Krabat ja immer noch nicht gelesen (steht schon ewig auf meine Leseliste)...aber deine FF macht mich richtig neugierig darauf....ml sehen ob ich es morgen gleich in die Bibliothek schaffe, mein aktuelles Buch krieg ich heute Abend durch ;)

Nun zu deiner FF: Du schreibst unglaublich gut. Deine FF liest sich wirklich toll, spannend und...ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Es macht einfach Spaß, sie zu lesen und ich bin gespannt, wie es weiter geht.
 
hallo Prudence,
freut mich sehr, dass dir meine Geschichte gefällt. Allerdings wirst du, ohne Preußler's Buch zu kennen, viele Dinge nicht verstehen können.
Gringo
 
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