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[NCIS] A Night to remember

AW: [NCIS] A Night to remember

Und weiter geht's.
Diesmal muß Tony schon wieder ein wenig leiden, aber nur psychsich.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Claudia


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Kapitel 14 - Tony: Return of Bygones
Ich stehe mit Abby in ihrem Labor, doch anstatt dass wir uns den Ermittlungen des aktuellen Falls widmen, führen wir eine Unterhaltung über das Thema Geheimnisse. „Wie lebt man mit der Mutter aller Geheimnisse?“, frage ich meine Kollegin, die sofort eine ihrer inbrünstigen Erklärungen beginnt: „Nicht gut. Sowas frisst einen regelrecht auf. Es nagt an einem wie Krebs. Man hat Schuldgefühle. Und dann drängt es einen, das Geheimnis mit aller Gewalt herauszulassen, auch wenn man weiß, dass es das Verderben bedeutet. Bist du schon in dem Stadium?“ Ja, insgeheim stelle ich mir diese Frage schon länger, auch wenn ich sie bisher noch nicht einmal vor mir selbst ausgesprochen habe. Vor allem in den Momenten, in denen Ziva besorgt nach meinem Gesundheitszustand fragt, quält mich diese Sache. Wie lange soll das noch so weitergehen? Bisher stehe ich gerade erst am Anfang meines Auftrages, und ein Ende ist in näherer Zukunft nicht in Sicht. Trotzdem habe ich ihre Antwort in meinem Inneren bereits erwartet, denn sogar ich weiß, wie diese Angelegenheit enden wird. Doch ich lache nur kurz ein wenig entsetzt auf und erwidere hastig: „Nein. Das war eine hypothetische Frage. Das hat nichts mit mir zu tun.“ Die Forensikerin hat mich jedoch sofort durchschaut und hakt nach: „Du hast noch die Schuldgefühle, hm? Weißt du, irgendwann erträgst du es nicht mehr. Es treibt dich in den Wahnsinn, und du plauderst dein Geheimnis aus. Bei deinem besten Freund, deiner Mutter oder deinem Lover. Es befreit dich.“ „Echt?“ Sollte es mich tatsächlich erlösen? Erlösen von den ewigen Lügen und Schuldgefühlen? „Ja. Natürlich verlierst du deine Freunde, deine Familie, vielleicht deinen Job. Kommt auf dein Geheimnis an. Aber ja.“ „Klasse.“ Ist diese Aussicht denn wirklich verlockend? „Du verlierst deine Freunde, deine Familie, vielleicht deinen Job“, tönt der Satz durch meinen Kopf und scheint, mich zu verfolgen. Meine Umgebung verschwimmt vor meinen Augen, so dass ich sie zusammen kneife, um diese quälenden Gedanken endlich zu vertreiben. Ich fühle, wie mein Herz heftig gegen die Rippen schlägt, mein Atem rast und versuche, meinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Als ich jedoch meine Augen abrupt wieder öffne, befinde ich mich nicht mehr in der Forensik sondern in meinem Schlafzimmer. Einige Minuten bleibe ich vollkommen unbeweglich auf meinem Bett liegen, um das Chaos in meinem Kopf zu ordnen. Es kommt mir so vor, als hätte ich in der vergangenen Nacht kaum geschlafen, denn ich fühle mich wie erschlagen. Ich hole tief Luft, um diesen Alptraum endgültig abzuschütteln, bevor ich mich erhebe, in die Küche schlurfe und mir einen starken Kaffee koche. Ich muss nicht nachsehen, um zu wissen, dass Ziva bereits gegangen ist, denn ich kenne meine Kollegin mittlerweile lange genug.

In der Zwischenzeit befinde ich mich auf dem Weg ins Hauptquartier, mir gehen noch immer die Gedanken an den vergangenen Abend und meinen Traum durch den Kopf, doch auch das hält mich nicht davon ab, McGee einen kleinen Streich zu spielen. Noch ehe ich mich jedoch darüber freuen kann, stehen unsere Freunde vom FBI im Großraumbüro und teilen uns mit, dass man vor ein paar Wochen die Leiche von La Grenouille, Jeannes Vater, gefunden hatte. Mit einem Schlag sind die ganzen letzten Monate, mein Under-Cover-Auftrag und die endlosen Lügen, die ich gerade verdrängen will, wieder präsent. Es hat wie jeder normale Tag in der letzten Zeit begonnen, doch nun werde ich erneut mit der Vergangenheit konfrontiert, die ich so verzweifelt versuche, endlich abzuschließen. Warte ich noch in den nächsten Stunden angespannt darauf, was passieren wird, sehe ich schließlich meine Befürchtungen bewahrheitet, als ich Fornell in einem unserer Verhörräume gegenüber sitze. Wie immer versuche ich mich, mit lockeren Sprüchen aus der Affäre zu ziehen, doch der Agent gehört nicht zu den Menschen, die so einfach locker lassen. Mich gerade von ihm über meine Gefühle und meine Beziehung zu Jeanne ausfragen zu lassen, verschlimmert die Situation noch zusätzlich. Doch als würde das nicht schon ausreichen, scheint sich Abbys Voraussage mit der Tarotkarte des 'gehängten Mannes' zu bewahrheiten, als der FBI-Agent mich des Mordes an René Benoit beschuldigt. Es erscheint beinahe wie ein Déjà Vù, das sich vor meinen Augen abspielt, hatte ich diesen Umstand doch bereits zwei Jahre zuvor schon einmal erlebt. Diesmal bin ich mir jedoch nicht so sicher, dass meine Kollegen meine Unschuld würden beweisen und mich so aus dieser Lage befreien können.

Etwa eine Stunde nachdem Fornell diese Vorwürfe geäußert hat, stehe ich im Beobachtungsraum und blicke durch die Scheibe auf Jeanne, die allein im Verhörraum sitzt. Auch wenn sie sich äußerlich nichts anmerken lässt, kann ich dennoch die Unsicherheit in ihren Augen erkennen. Eigentlich sollte ich in Gewahrsam sein, doch nun bin ich hier, wo ich schon so oft gestanden habe und fühle mich seltsam angespannt. Ich weiß, dass das FBI es nicht gern sieht, doch ich muss einfach dabei sein, wenn die Direktorin, die in diesem Augenblick durch die Tür tritt, mit ihr spricht. Es tut mir weh zu hören, welche Vorwürfe meine Ex-Freundin sich wegen des Todes ihres Vaters macht, doch sie gibt schließlich zu, dass eine Lüge war, als sie mich des Mordes beschuldigt hat. Trotz allem lassen mich diese Worte doch ein wenig aufatmen, habe ich mich doch beinahe erneut in einer Gefängniszelle gesehen. Wenig später stehe ich mit Ziva im Großraumbüro und blicke zum Aufzug, in den Jeanne gerade mit einem Agenten steigen will. „Komm, sei ein Mann, Tony!“, reißt mich plötzlich die Stimme meiner Partnerin aus meinen Gedanken, doch ich gebe nur abweisend zurück: „Sie hat mich für einen Mörder gehalten.“ Noch immer kann ich nicht glauben, wie sie denken konnte, ich hätte ihren Vater umgebracht. „Wer ist hier der Böse? Komm, sei ein Mann. Geh hin und sag ihr, was sie hören sollte!“ Für einen Moment sehe ich sie zögernd an, doch dann gehe ich hinüber und bitte den jungen Mann, uns kurz allein zu lassen. „Hey. Tut mir leid, dass du in die Sache mit reingeraten bist...“, beginne ich, doch sie unterbricht mich direkt: „War irgendetwas davon echt, Tony?“ Genau diese Frage habe ich von ihr erwartet, doch obwohl ich weiß, was ich sagen sollte, fällt es mir schwer. Ich zögere eine ganze Weile, ehe ich mich schließlich dazu durchringe, ihr zu antworten: „Nein.“ Als dieses eine Wort meine Lippen verlässt, kann ich erneut deutlich den Schmerz in ihren Augen aufblitzen sehen, bevor sie sich abwendet und in den Fahrstuhl steigt. Die schweren Metalltüren haben sich noch nicht ganz geschlossen, als sie mit zitternder Stimme erklärt: „Wär ich dir doch nie begegnet.“
 
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AW: [NCIS] A Night to remember

mann, du bist so schnell beim schreiben^^ Da komm ich mit dem lesen gar nicht mehr hinterher :-(

Ich sag trotzdem: TOLLE STORY!!!! Weiter so
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey Sandy!

Danke für dein FB.
Du wirst dich wohl beeilen müssen mit dem Lesen. ;)
Ich schreib nämlich schon ne Weile nicht mehr, weil die Story bereits fertig ist.
Es gibt aber noch einige Kapitel.
Und dann geht es mit was neuem weiter. :D

Also, wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia

PS: Ich wünsche allen meinen Lesern (und natürlich auch allen anderen) einen schönen ersten Advent.


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Kapitel 15 - Ziva: The Boy next Place
„Hey“, kommt lediglich über meine Lippen, als mein Partner mir schließlich die Tür öffnet. „Hey“, gibt auch er leise zurück, und der Blick in seine müden Augen jagt mir einen Schauer über den Rücken. Bisher habe ich den sonst so starken, selbstsicheren Agenten nur selten so gesehen, so dass mir sein Anblick einen leichten Stich in meinem Inneren verursacht. Vergessen ist die Eifersucht, die ich verspürte, als ich ihn heute zusammen mit Jeanne sehen musste, auch wenn ich ihm den Anstoß zu diesem Gespräch gegeben hatte. Noch immer stehen wir schweigend im Hausflur, sehen uns einfach nur an und können den Blick nicht voneinander wenden. Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr besonders wohl in meiner Haut und frage mich, ob es ein Fehler war, zu ihm zu fahren. „Wenn du lieber allein sein willst, kann ich auch wieder gehen“, erkläre ich deshalb ungewohnt unsicher, doch er schüttelt nur den Kopf und erwidert: „Es ist schön, dass du hier bist, Ziva.“ Doch er bewegt sich noch immer nicht von der Stelle, sondern hält einfach mit seinen Augen die meinen gefangen. Der Schmerz, den ich darin lese, lässt mich jedoch aus meiner Starre erwachen, so dass ich schweigend auf ihn zugehe und meine Arme um ihn schlinge. Ich fühle förmlich, wie die Anspannung von ihm abfällt, er sich einfach in meine Umarmung sinken lässt und den Kopf an meinen lehnt. Nach einigen Sekunden löse ich mich von ihm, ziehe ihn hinter mir her in sein Appartement und drücke ihn auf die Couch, ehe ich in seiner Küche verschwinde. Kurz darauf kehre ich mit einer Flasche Rotwein und zwei Gläsern in der Hand zurück und lasse mich neben ihm nieder. Schweigend gieße ich etwas von der dunkelroten Flüssigkeit ein und reiche ihm eines davon, das er umgehend mit einem Zug lehrt. Danach lehnt er sich wortlos zurück, lässt seinen Kopf seufzend in die Kissen sinken und schließt die Augen. Ich beobachte jede seiner Bewegungen, doch ich weiß, dass ich ihn nicht drängen darf, über den heutigen Tag zu sprechen. Tony ist kein Mensch, der jedem seine Gefühle offenbart, sondern verbirgt sie lieber hinter der Mauer, die er um sich errichtet hat. In dieser Beziehung sind wir uns sehr ähnlich, deshalb bleibe ich einfach still sitzen und gebe ihm die Zeit, die er benötigt.

„Ich habe sie schon wieder belogen“, beginnt er schließlich kaum hörbar, den Blick auf einen imaginären Punkt an der Wand gegenüber gerichtet. Für einige Augenblicke warte ich darauf, dass er weiterspricht, doch er starrt nur schweigend vor sich hin, so dass ich erwidere: „Du musstest es tun. Nur so kann sie endlich mit der ganzen Sache und mit dir abschließen.“ Er nickt kaum sichtbar und fährt sich dann mit einem hörbaren Seufzen durch die Haare, die bereits wirr in alle Richtungen abstehen. Noch immer sieht er mich nicht an, sondern gibt tonlos zurück: „Ich weiß, du hattest Recht. Nun wird es ihr leichter fallen, mich zu hassen und zu vergessen.“ „Aber dir nicht, sie zu vergessen“, spreche ich seine Gedanken aus, worauf er mich das erste Mal seit wir uns auf der Couch niedergelassen haben, anblickt. Seit den Ereignissen des heutigen Tages haben seine Augen ihr unergründliches Grün und ihr verschmitztes Funkeln verloren, das ich so an ihm liebe. Ich würde ihm gern helfen, seinen Schmerz von ihm nehmen, doch zuerst muss er sich seinen Gefühlen stellen: „Empfindest du noch etwas für sie?“ Erneut wendet er seinen Kopf ab, dennoch kann ich Kampf sehen, den er im Inneren führt, doch schließlich vernehme ich sein kaum hörbares Flüstern: „Es wäre gelogen, wenn ich nein sagen würde. Immerhin war sie die erste Frau, auf die ich mich wirklich eingelassen habe. Aber ich habe heute begriffen, dass ich sie schon seit einiger Zeit nicht mehr liebe. Aber sie..., sie hat niemals mich geliebt, verstehst du. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber die Wahrheit ist, Jeanne hat einen Mann geliebt, der nicht existiert, niemals existiert hat.“ Diese Worte lösen in mir unwillkürlich ein seltsames Kribbeln aus, das ich einfach nicht zuordnen kann, doch ehe ich in der Lage bin, weiter darüber nachzudenken, fährt Tony fort: „Ich habe das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Durch mich hat sie die schlimmsten Wochen und Monate ihres Lebens durchgemacht. Ich hätte diesen verdammten Auftrag niemals annehmen sollen.“ Mit diesen Worten steht er auf und geht zum Fenster, um von dort auf die in Dunkelheit gehüllte Stadt zu blicken. „Du kannst, was geschehen ist, nicht rückgängig machen. Diese Mission ist ein Teil von dir, hat dich reifen lassen. Ohne Jeanne und ohne diese ganze Sache wärst du nicht der Mann, der du jetzt bist. Sie hat dich zu einem besseren Menschen gemacht. Was nicht heißen soll, dass du zuvor ein schlechter Mensch warst.“

Ich trete langsam hinter ihn und berühre vorsichtig seinen Arm, so dass ich die Wärme seines Körpers durch das Hemd spüren kann. Wider Erwarten dreht er sich zu mir und blickt mir in die Augen, als er erklärt: „Warum habe ich dann in letzter Zeit immer öfter das Gefühl, als hätte ich in den beiden vergangenen Jahren alles falsch gemacht?“ Bevor er sich abwenden kann, halte ich ihn zurück, lege meine Hand auf seine Wange und zwinge ihn mit sanfter Gewalt, mich weiter anzusehen und mir zuzuhören: „Du hast deinen Job gemacht, und der war nicht leicht. Ich weiß, wir haben es dir in den vier Monaten nicht leicht gemacht, Tony. Aber du hast das Team während Gibbs' Abwesenheit zusammengehalten.“ Anstatt zu antworten, blickt er mich nur schweigend an und bewegt sich nicht von der Stelle, doch ich warte einfach ab, bis er sich dazu durchgerungen hat, auszusprechen, was ihn beschäftigt. Noch immer stehe ich ihm ganz nah gegenüber, kann seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren und lasse ihn wissen, dass ich für ihn da bin. Ich spüre, wie Tony nach meiner Hand greift und den Blick senkt, als er leise erwidert: „Trotzdem habe ich es nicht ohne ihn geschafft, dich zu beschützen, als das FBI hinter dir her war. Dann habe ich diesen verdammten Under-Cover-Auftrag angenommen, ohne zu ahnen, worauf ich mich damit einlasse. Die letzten Monate waren die schwierigsten in meinem Leben. Ich habe alle Menschen, die mir etwas bedeuten belogen und hintergangen. Vor allem dich. Ich wünschte, ich könnte das ungeschehen machen.“
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hallo Ihr Lieben!

Heute geht es mit Tony und seinem neuen Kapitel weiter.
Ich hoffe, es gefällt euch und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 16 - Tony: Truth takes Time
Meine Worte scheinen Ziva näher gegangen sein, als ich erwartet hätte, doch damit habe ich endlich ausgesprochen, was mich in den letzten Wochen beschäftigt hat. Bereits während meines Auftrags hat mich immer öfter das schlechte Gewissen geplagt, dass ich meine Kollegen und vor allem meine Partnerin hintergehe. Doch seit diese ganzen Lügen ans Licht gekommen sind, nagen die Schuldgefühle immer stärker an mir, so dass ich sie nicht länger für mich behalten kann. Auch wenn ich eigentlich nicht oft darüber spreche, was in meinem Inneren vorgeht, hat mich genau dies unheimlich befreit. Viel zu lange habe ich mit mir selbst gekämpft und mich deswegen gequält, aber nun ist ein kleines Stück der Anspannung von mir abgefallen. Dennoch warte ich nervös auf ihre Reaktion, denn noch immer hat sie keinen Ton von sich gegeben, sieht mit nur schweigend in die Augen. Irgendwann beginnt sie schließlich mit einem kaum hörbaren Seufzen zu erklären: „Es hat mich verletzt, dass du mir nicht vertraust. Ich weiß, dass dieser Auftrag geheim war, aber wir sind doch Partner. Als Gibbs das Team verlassen hat, waren wir uns so nahe. Doch plötzlich warst du einfach nicht mehr da. Ich habe unsere gemeinsamen Abende damals sehr genossen. Umso mehr habe ich dich danach vermisst. Dich und unsere Freundschaft.“ Diese Aussage bringt mein Herz dazu, schneller zu schlagen als zuvor, so dass ich Ziva einfach schweigend in den Arm nehme und eng an mich ziehe. Doch ihre Nähe, ihre Wärme und ihr betörender Duft bringt mein Inneres noch stärker aus dem Gleichgewicht und mein Blut in Wallung. Wir hatten beide übereingestimmt, dass unsere eine gemeinsame Nacht rein gar nichts zu bedeuten hatte, aber in diesem Moment fühle ich mich stärker zu ihr hingezogen als je zuvor. Ich spüre, wie sie ihren Kopf an meine Schulter lehnt und meine Berührung genießt, die ich am liebsten nie enden lassen möchte.

Das Schweigen, das sich zwischen uns ausgebreitet hat, ist mir überhaupt nicht unangenehm, dennoch durchbreche ich es nach einiger Zeit, denn es gibt noch etwas, das mich beschäftigt: „Es tut mir leid, was in dieser Nacht zwischen uns passiert ist.“ Nach diesen Worten spüre ich, wie ihr Körper sich anspannt, so dass ich hastig hinzufüge: „Damit will ich nicht sagen, dass ich es bereue. Im Gegenteil. Ich kann es nicht mehr vergessen. Aber ich mache mir noch immer unglaubliche Vorwürfe, dass ich damals deine Schwäche ausgenutzt habe.“ Ziva lächelt mich sanft an und erklärt dann: „Das muss es nicht. Du hast mir geholfen, mir darüber klar zu werden, dass ich vielleicht in Roy verliebt war, aber mehr nicht. Es mag ein Fehler gewesen sein, dass wir miteinander geschlafen haben, doch ich bereue es genauso wenig wie du.“ Erneut umhüllt uns eine angenehme Stille, während ich meine Partnerin weiterhin im Arm halte und ihr durchs Haar streiche. Doch irgendwann lösen wir uns von einander und sie lächelt mich sanft an, so dass mich ihre warmen braunen Augen anstrahlen. Zärtlich streicht sie über meine Wange und fragt: „Wie fühlst du dich?“ Ihre Worte zaubern ein Grinsen auf meine Lippen, als ich antworte: „Meine Faust in Korts Gesicht zu vergraben, hat schon gut getan. Aber dass du hier bist... Es hat mir wirklich geholfen, mit dir zu reden. Danke, dass du nicht lockergelassen hast.“ „Das hast du vor noch nicht allzu langer Zeit noch ganz anders gesehen“, erwidert sie lachend, so dass auch ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen kann und zugebe: „Du weißt, dass du mich manchmal zu meinem Glück zwingen musst.“ Mit einem leichten Nicken beugt sie sich zu mir, haucht einen Kuss auf meine Wange und flüstert: „Gute Nacht, Tony.“

Ich stehe bewegungslos in meinem Appartement und starre auf die geschlossene Tür, durch die Ziva bereits vor Minuten verschwunden ist. Noch immer fühle ich ihre weichen Lippen auf meiner Haut, die ein Kribbeln ausgelöst haben, das sich von meiner Wange in meinem gesamten Körper ausgebreitet hat. Mit einem genervten Kopfschütteln vertreibe ich den absurden Gedanken, mein Gesicht niemals wieder auch nur einem Tropfen Wasser auszusetzen. Ich bin doch kein verliebter Teenager, der sich mit solchen Dingen beschäftigt, auch wenn ich mich manchmal nicht meinem Alter entsprechend verhalte. Ein lautes Seufzen entrinnt meiner Kehle, als ich beschließe, eine Dusche zu nehmen, um das Chaos in meinem Inneren zu ordnen. Doch als wenig später das angenehm warme Wasser auf meine Haut prasselt, lassen mich meine Überlegungen noch weniger zur Ruhe kommen als zuvor. „Das Leben ist viel zu kurz, um sich mit Liebeserklärungen zurückzuhalten.“ In den letzten Tagen und Wochen habe ich so oft über diesen einen Satz nachgedacht und bin doch zu keinem Ergebnis gekommen. Diese Worte waren es, die Paula kurz vor ihrem Tod zu mir gesagt hatte und die mich danach dazu gebracht hatten, Jeanne das zu sagen, was ich fühlte oder glaubte zu fühlen. Ich hatte mittlerweile so viel Zeit, um nachzudenken, Tage, Nächte, und trotzdem habe ich noch immer keine Antwort auf die Frage gefunden, ob diese Gefühle zu mir oder zu Professor DiNardo gehört haben. Vermutlich werde ich erst dann darauf stoßen, wenn ich aufhöre zu suchen und dieses Kapitel in meinem Leben endgültig abschließe. Aber abgesehen davon, hatte Paula Recht mit ihrer Aussage, wenn man den richtigen Menschen getroffen hat. Doch woher weiß ich, dass eine Frau die eine ist? Seit meine Beziehung mit Jeanne mich mit einem Scherbenhaufen und einem riesigen Gefühlschaos zurückgelassen hat, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich die wahre Liebe erkenne, selbst wenn sie mir in den Hintern treten würde.

Es ist schon eine grausame Ironie, dass ich alle Frauen zu verlieren scheine, die mir in meinem Leben wichtig sind. Zuerst Kate, meine Partnerin und Freundin, danach Paula, die auch eine gute Freundin für mich war, und nun ebenso Jeanne, die Frau die ich liebe oder zumindest geliebt habe. Geblieben sind mir nur noch Abby, meine Kollegin und beste Freundin und Ziva, meine Partnerin, Freundin und... Ja, was genau ist sie für mich? Eigentlich glaube ich genauso wenig an Seelenverwandtschaft wie an Schicksal, doch seit Ziva in mein Leben getreten ist, hat sich viel verändert. Ist es die Angst, auch sie noch zu verlieren, die mich davon abhält, vor mir selbst zuzugeben, was ich für sie empfinde? Ich kann mir diese Frage einfach nicht beantworten, so sehr ich es auch versuche, um damit vielleicht endlich mein Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken. Langsam überzieht eine Gänsehaut meinen Körper, denn ich habe den Wasserstrahl eiskalt eingestellt, um diese Gedanken endlich abzuschütteln, ohne Erfolg. Dabei war ich so in meine Überlegungen vertieft, dass ich alles andere um mich herum vergessen habe. Mit einem Griff drehe ich den Hahn zu und schlinge ein Handtuch um meine Hüften, während ich mich mit einem weiteren abtrockne und so ein wenig aufwärme. Wenig später sitze ich in einen bequemen Jogginganzug gehüllt auf meiner Couch und versuche, mich auf eine Magnum-DVD zu konzentrieren. Leider will mir das an diesem Tag nicht so richtig gelingen, aber während der dritten Folge übermannt mich schließlich doch die Müdigkeit, und ich schlafe vor dem laufenden Fernseher ein.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Ich wünsche Euch einen schönen zweiten Advent!

Diesmal gibt es wieder ein neues Kapitel von Ziva.
Wie immer wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen!

LG Claudia


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Kapitel 17 - Ziva: What I feel for you
Das Gespräch mit Tony am gestrigen Abend hatte mich mehr aufgewühlt, als ich erwartet habe, doch ich hatte danach kein Auge zugemacht, sondern mich nur von einer Seite auf die andere gewälzt. Die Gedanken, die unaufhörlich in meinem Kopf gekreist waren, seit ich sein Appartement verlassen hatte, ließen sich einfach nicht mehr vertreiben. Doch genauso wenig habe ich eine Antwort auf die Frage gefunden, die ich mir seit Tagen, eigentlich bereits seit unserer gemeinsamen Nacht, immer wieder stelle. „Liebst du diesen Mann, Ziva David?“, frage ich mein Spiegelbild, das jedoch nur schweigend zurückblickt, bevor es mit einem Schulterzucken antwortet. Einzelne Wassertropfen glänzen auf meiner Haut, rinnen langsam nach unten und verschwinden dann in dem Handtuch, das ich um meinen Körper geschlungen habe. Meine nassen Haare fallen nun wieder in widerspenstigen Locken auf meine Schultern und warten darauf, erneut in eine glatte Form gebracht zu werden. Während ich mich einige Minuten betrachte, habe ich mir noch immer nicht auf meine eigene Frage geantwortet, so dass meine Ungeduld zunehmend wächst. Sogar bei mir selbst lässt sich diese Eigenschaft nicht abschütteln, aber wenn ich nicht bald eine Entscheidung fälle, treibt mich diese ewige Grübelei noch in den Wahnsinn. Von Tony ist es ja wohl nicht zu erwarten, dass er über seine Gefühle spricht, auch wenn er mich am gestrigen Abend bereits weiter hinter seine Fassade hat blicken lassen als je zuvor. „Verdammt, sei doch wenigstens zu dir selbst ehrlich!“, schimpfe ich nun ungehalten, doch es fällt mir einfach schwer, diese Worte auszusprechen, die mein Herz jedoch schon lange begriffen zu haben scheint, sei es auch nur vor mir. Ich starre mir in die dunkelbraunen Augen, konzentriere mich einfach auf mein Spiegelbild und vergesse meine Umgebung, als meine Lippen wie von selbst geflüsterte Worte formen: „Ja, ich liebe ihn.“ Für einen Moment halte ich erstaunt inne, bevor ich tief Luft hole und dann deutlicher wiederhole: „Ich liebe Anthony DiNozzo.“ Kaum habe ich diesen Satz ausgesprochen, nimmt eine gewaltige Unruhe von mir Besitz, so dass ich eilig das Bad verlasse, mir achtlos Klamotten aus dem Schrank nehme und bereits Minuten später meine Wohnungstür hinter mir schließe. Es ist mir in diesem Augenblick vollkommen egal, dass meine Haare noch immer nass sind, ich muss einfach zu ihm.

Mir scheint es, als sei mit dem Aussprechen dieser Worte und damit dem Eingeständnis meiner Gefühle der Stein, der mein Herz umklammert hatte, einfach zu Staub zerfallen. Plötzlich wirkt mein gestern noch kompliziertes Leben so viel einfacher, nun da ich weiß, was ich empfinde und was ich will. Dennoch stehe ich genauso unsicher vor dem Appartement meines Partner wie am Abend zuvor, nicht wissend, was mich erwarten würde. In letzter Zeit erkenne ich mich mit meinem Verhalten nicht mehr wieder, aber ich hoffe, dieser Schritt sorgt endlich dafür, dass ich wieder ich selbst bin. Zögernd strecke ich meine Hand aus, betätige den kleinen Knopf der Klingel und höre kurz darauf das leise Hallen sich nähernder Schritte. Ich kann das Erstaunen in seinen Augen sehen, als er wenig später die Tür öffnet und mich dann verwirrt mustert. Ohne ein Wort lässt er mich eintreten, doch kaum habe ich das Wohnzimmer erreicht, bleibe ich abrupt stehen und drehe mich zu ihm um. Ich habe den Entschluss gefasst, mir meine Empfindungen von der Seele zu reden, ehe der Mut mich wieder verlassen würde. Tony steht mir gegenüber und blickt mich mit seinen unergründlich grünen Augen an, so dass ich Mühe habe, nicht in ihnen zu versinken. Doch dann reiße ich mich los, hole tief Luft und erkläre: „Was ich dir zu sagen habe, fällt mir nicht leicht. Deshalb hör mir bitte einfach nur zu, und unterbrich mich nicht!“ Für einige Sekunden wird der Raum von angespanntem Schweigen umhüllt, doch sein Nicken signalisiert mir seine Zustimmung.

Ohne ihn anzusehen, fahre ich fort, denn dies würde meine Anspannung nur noch zusätzlich verstärken und seine Augen mich von meinen Worten ablenken: „Ich habe dich angelogen. Damals, als ich behauptet habe, unsere gemeinsame Nacht hätte mir nichts bedeutet.“ Obwohl ich meinen Blick noch immer gesenkt habe und seinen Gesichtsausdruck aus diesem Grund nicht sehe, weiß ich genau, was dieser ausdrückt. Doch ohne auf seine Verwunderung einzugehen, spreche ich einfach weiter: „Für mich hat es etwas bedeutet. Doch nur im ersten Moment hat es sich gut angefühlt. Bis zu dem Zeitpunkt, als du mir aus dem Weg und zurück zu ihr gegangen bist. Anfangs habe ich dich und unsere Freundschaft vermisst, aber irgendwann wurde es mehr, was mir gefehlt hat. Ich brauche dich, ich brauche meinen Seelenverwandten.“ Ein paar Sekunden halte ich inne, schließe meine Augen und hole tief Luft, um sie danach wieder zu öffnen und weiterhin auf den Boden zu blicken. Verwirrt stelle ich fest, dass ich nervös mit meinen Fingern spiele, was ich noch nie zuvor getan hatte, doch dieser Mann bringt mich einfach um den Verstand. Irgendwie macht mich diese ganze Sache mit Tony und meinen Gefühlen langsam wütend, so dass ich ihn endlich entschlossen ansehe. Doch kaum haben sich unsere Augen gefunden, ist es erneut um mich geschehen, und ich versinke wie schon so oft in den seinen. In meinem Inneren fehlt die Kraft, mich von ihm zu lösen, doch wie in einem Reflex bewegen sich meine Lippen und flüstern: „Ich wollte mir die Wahrheit lange nicht eingestehen, aber ich kann dennoch nichts daran ändern. Ich liebe dich, Tony.“ Ohne es kontrollieren zu können, sind diese Worte aus meinem Mund gekommen, so dass ich nun unwillkürlich den Atem anhalte. Mein Partner jedoch macht keine Anstalten, etwas darauf zu entgegnen, sondern blickt mich einfach schweigend an, und ich erkenne, dass er in seinem Inneren mit sich kämpft. In diesem Augenblick weiß ich plötzlich nicht mehr, ob ich seine Reaktion auf mein Geständnis wirklich hören will, aber ich bin kein Mensch, der vor unangenehmen Dingen davonläuft. Doch das schlechte Gefühl, dass sich in mir ausbreitet, bestätigt sich, als er endlich leise erwidert: „Es tut mir leid, Ziva. Ich... ich kann das nicht.“ Diese wenigen Worte sind alles, was ich hören muss, auch wenn ich es nicht wollte, so dass ich fluchtartig seine Wohnung verlasse, während er mir lediglich regungslos hinterhersieht.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Und schon sind wir bei Kapitel Nummer 18 angelangt.
Wir kommen doch langsam aber sicher zum Ende.
Aber keine Angst, die Beiden werden noch ein wenig zu kämpfen haben.
Also, viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 18 - Tony: Worries and Jealousy
Noch immer habe ich mich nicht von der Stelle bewegt, doch Ziva hatte mich mit ihren Worten einfach kalt erwischt, so dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Aber wie immer habe ich mit dem, was ich schließlich von mir gegeben hatte, den Menschen, der mir so viel bedeutet, mehr verletzt, als wenn ich geschwiegen hätte. Ich habe die Sache mit Jeanne einfach noch nicht endgültig verarbeitet, auch wenn ich mich bemühe, dies alles endlich abzuschließen. Doch auch mir hat unsere gemeinsame Nacht etwas bedeutet, auch wenn ich danach versucht hatte, meine Beziehung zu retten, die eigentlich schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Ich habe mich daran geklammert, als hätte ich Angst, auseinander zu brechen, wenn ich sie verlieren sollte, aber in Wirklichkeit hatte ich sie bereits losgelassen, als ich meine Hand nach meiner Partnerin ausgestreckt hatte, nur wollte ich mir dies wie immer nicht eingestehen. Die Erfahrungen, die ich in in den letzten Monaten mit Jeanne gemacht hatte, begonnen bei unserem Kennenlernen, über unsere Trennung bis hin zu unserem Wiedersehen am gestrigen Tag, hat die Unsicherheit vor einer erneuten Bindung in meinem Inneren erwachen lassen. Nun stehe ich beinahe wieder an dem Punkt, an dem ich bereits vor fast zwei Jahren gestanden hatte, bevor dieser Auftrag mich mit ihr zusammengeführt hatte. Doch etwas ist anders, denn ich bin in dieser Zeit endlich erwachsen geworden und habe gelernt, einen Menschen aufrichtig zu lieben und von ihm geliebt zu werden. Genau dieses Gefühl ist viel zu schön, als sich von nun an wieder davor zu verstecken und den Rest meines Lebens ohne meine Seelenverwandte zu verbringen. Die Angst, die ich tief in meinem Inneren verspüre, lässt sich jedoch davon nicht so einfach vertreiben, so dass ich regelrecht aus meiner Wohnung fliehe, um meinen Gedanken und den Schuldgefühlen zu entkommen.

Jedes Mal, wenn ich in den nächsten Tagen den Blick zu meiner Partnerin schweifen lasse und ihre verschlossene Miene sehe, hallen meine eigenen Worte erneut in meinem Kopf wider. Jene Worte, die sie mehr verletzt haben mussten, als alles, was ich ihr je zuvor angetan hatte. Verdammt, ich bin ein solcher Mistkerl, dass ich der Frau, die mir so viel bedeutet, nicht einmal sagen kann, was ich für sie empfinde. Doch ich hatte nie gelernt, über meine Gefühle zu sprechen, so dass ich sie lieber ganz tief in meinem Inneren verberge. Aber in ihrer Nähe fällt mir genau dies immer schwerer, denn die Tatsache, dass sie mir aus dem Weg geht und sich weigert, mit mir zu sprechen, macht mir sehr zu schaffen. Nur ein einziges Mal ist es mir gelungen, sie im Aufzug festzuhalten, doch ich habe sie nicht dazu bewegen können, mir zuzuhören. „Mir ist klar geworden, dass ich Jeanne endlich loslassen muss“, beginne ich ein wenig unsicher, aber die Worte haben noch nicht meinen Mund verlassen, als ich einen stechenden Schmerz in der Schulter spüre. „Ich will es nicht hören, DiNozzo“, zischt sie gefährlich in mein rechtes Ohr, während sie meinen Arm grob auf dem Rücken festhält und mich an die kalte Fahrstuhlwand drückt. „Versuch' das noch einmal, und ich schwöre dir, du bist tot.“ Mit dieser Drohung lässt sie mich abrupt los und setzt die Kabine wieder in Bewegung, bevor sie nur Sekunden später aus meinem Blickfeld verschwindet. Ich reibe mir mein pochendes Gelenk, als ich mich auf den Boden gleiten lasse und verzweifelt nach einem Ausweg suche, in Ruhe mit ihr sprechen zu können, ohne Gefahr zu laufen, dabei zu sterben, doch dieser will mir nicht einfallen.

Zu meinen quälenden Überlegungen gesellt sich seit kurzem auch noch die Sorge um meine Partnerin, die under cover gegen einen Frauenmörder ermittelt. Auch wenn ich weiß, dass sie als Mossad-Offizierin sehr gut auf sich aufpassen kann, ertrage ich den Gedanken nicht, dass dieser Kerl ihr zu nahe kommt. Doch als hätte ich es geahnt, ist genau dies eingetreten, als er ihre Tarnung durchschaut und daraufhin versucht, sie umzubringen. Ich glaube, Ziva war einer Kugel noch nie zuvor so nahe, obwohl sicher schon unzählige von ihnen auf sie abgefeuert wurden. Dennoch bemerke ich, wie ihre ansonsten so perfekte Fassade nach diesem Erlebnis anfängt zu bröckeln und sie ihre Gefühle nicht mehr dahinter verstecken kann. Vielleicht ist ja auch mein Verhalten Schuld daran, dass sie ihn so nah an sich herangelassen und ihre Mauer keinen ausreichenden Schutz geboten hatte. Meine Versuche, an sie heranzukommen und mit ihr zu sprechen, hat sie genauso abgeblockt wie bereits jeden einzelnen zuvor. Ich sehe genau, dass es ihr schlecht geht, obwohl sie es nicht zugeben will, denn dieses Erlebnis geht auch an ihr nicht spurlos vorüber. Doch sie lässt es nicht zu, ihr zu helfen, lässt es nicht zu, für sie da zu sein, und genau diese Tatsache gibt mir das schreckliche Gefühl von Hilflosigkeit. Vermutlich waren es meine Worte, die sie dazu gebracht haben, sich noch mehr von mir zurückzuziehen, aber dies ist nun einmal meine Art, mit solchen Dingen umzugehen.

Nun sitzen wir beide schweigend in unserem Dienstwagen und fahren zu der Bar, in der sie dieses Schwein getroffen hat, um etwas über seinen Komplizen herauszufinden. Die Stille um uns herum ist unangenehm und beinahe eisig, doch irgendwie habe ich Angst, sie noch einmal auf die Geschehnisse des Tages anzusprechen. Als wir wenig später den gut besuchten Raum betreten muss ich feststellen, dass viele Leute meine Kollegin kennen, wenn auch nur unter ihrem Decknamen. Ich wende mich als erstes an die gutaussehende Frau hinter der Bar, während sich Ziva an einen der Tische begibt, um den Gast zu befragen. Aus den Augenwinkeln kann ich beobachten, dass die Beiden sich nicht unbekannt zu sein scheinen, doch was dann passiert, lässt mein Herz für einige Sekunden aussetzen. Dieser eingebildete Mistkerl streckt tatsächlich eine Hand nach ihr aus und streicht eine Strähne ihres dunklen Haares aus ihrem Gesicht, was ihr ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Bei diesem Anblick krampft sich mein Magen schmerzhaft zusammen, denn mir hatte sie vor nicht einmal einer Stunde bei dem Versuch, sie zu berühren, beinahe den Arm gebrochen. Wie gern würde ich diesen Typen jetzt einfach erschießen und statt seiner auf diesem Stuhl sitzen, um ihre weiche Haut unter meinen Fingern spüren zu können. Es tut so verdammt weh, mitansehen zu müssen, wie ein Fremder genau das tun durfte, wonach ich mich doch so sehr sehne, es jedoch aus Unsicherheit und purer Dummheit unwiederbringlich verspielt hatte.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Und schon geht es wieder weiter.
Ich wünsche euch noch einen schönen dritten Advent und viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 19 - Ziva: Losing my Mind
Sobald es mir endlich gelingt, die Bilder von Hoffman aus meinen Gedanken zu verbannen, sehe ich erneut Tony unbeweglich vor meinem Schreibtisch stehen, wo er mich bereits seit einer Weile schweigend anstarrt, so dass ich schließlich ein müdes „Was?“ von mir gebe. „Siehst gar nicht so schlimm aus. McGee sagt, du bist fertig.“ Wie immer hat er einen lockeren Spruch auf den Lippen, doch ich kann seinen besorgten Unterton heraushören, der mich aber nur noch mehr nervt. Während er seine letzten Worte ausspricht, nähert sich plötzlich seine Hand meinem Gesicht, die ich in einem Reflex grob festhalte. Für einen Moment blickt er mich verwundert an, ehe er erklärt: „Ich wollte dir nur durch die Haare fahren. Das bringt dich manchmal zum Lächeln.“ Im gleichen Augenblick bereue ich meine übertriebene Reaktion, doch seine unerwartete Nähe ist mir einfach unangenehm. Trotzdem bringe ich lediglich ein leises „Tut mir leid.“ heraus und wende mich dann von ihm ab. Diese ganze Situation wirkt auf mich so real, dass ich das Gefühl habe, sie in diesem Moment erneut zu erleben. Tonys Worte hatten mir an jenem Abend so verdammt weh getan, dass ich es seitdem einfach nicht ertrage, in seiner Nähe zu sein. Doch im Moment, nach den schrecklichen Ereignissen von heute Morgen, sehne ich mich so sehr nach ihm, sehne mich nach seinen Berührungen. Mit meinem Verhalten wollte ich mich lediglich vor ihm schützen, doch tief in meinem Inneren wünsche ich mir, er würde mich in den Arm nehmen und einfach festhalten, bis dieser Alptraum endlich vorbei ist. Genau das lasse ich mit meiner Reaktion jedoch nicht zu, sondern stoße ihn von mir, genauso wie er es getan hatte. Nur wenige Sekunden habe ich in seine Augen gesehen, doch was ich darin gelesen habe, hat mir einen eisigen Schauer über den Rücken gejagt. Ich glaube nicht nur Enttäuschung und Schmerz erkannt zu haben, sondern auch so etwas wie Liebe, doch war er es, der mich abgewiesen hatte. Er hat einfach kein Recht darauf, in mir ein schlechtes Gewissen auslösen, vor allem da es mir bereits ohne diese Schuldgefühle schlecht genug geht.

Bisher hatte ich es einfach nicht wahrhaben wollen, dass ich mich in den beinahe drei Jahren, die ich bereits in den Vereinigten Staaten und Mitglied von Gibbs' Team bin, so stark verändert hatte. Doch ich hatte in meinem Leben auch noch niemals eine richtige Familie, jedenfalls nicht in dieser Form, wie es beim NCIS der Fall ist. „Und, wie ist es, jemanden zu erschießen?“ Michaels Frage trifft mich ein wenig unerwartet, wenn auch nicht wirklich überraschend, doch ich antworte, ohne lange darüber nachzudenken: „Es ist, wie ist. Es ist das, was nötig ist. Und ich denke nicht weiter darüber nach.“ Eine typische Aussage eines Mossad-Offiziers, die rein gar nichts sagt und doch wieder alles offenbart. Als ich schon glaube, er würde sich mit dieser Erklärung zufrieden geben, hakt er erneut nach: „Hattest du Angst?“ „Nein.“ Bereits, als dieses eine Wort meine Lippen verlässt, weiß ich, dass es gelogen ist, aber ich würde es niemals zugeben. Was hatte mich nur so schwach werden lassen? Waren es meine Gefühle für Tony und seine Abweisung? „Sie treibt einen mit ihren Filmanspielungen in den Wahnsinn.“ Sogar als Michael mir von seiner Ex-Freundin erzählt hatte, ließ mich eine einzige Äußerung sofort an meinen Partner denken, ohne dass ich dies verhindern konnte. Verdammt, ich liege mit einem anderen Mann im Bett und kann DiNozzo einfach aus dem Kopf bekommen. Dabei will ich einfach nur vergessen, was er mir angetan hatte, nachdem ich mich überwunden und ihm meine Gefühle offenbart hatte. Vielleicht war meine angeschlagene Verfassung nicht der einzige Grund, weshalb ich auf Michaels Angebot, ihn nach Hause zu begleiten, eingegangen war. Natürlich bringt diese Entscheidung im Nachhinein Konsequenzen mit sich, die ich nicht erwartet hatte. Es scheint, als würde Tony genau wissen, was am Abend zuvor passiert war, und diese Tatsache machte mich wütend, vor allem als er zugibt, mir gefolgt zu sein. Mir war klar gewesen, dass Tony eifersüchtig reagieren würde, doch dass er ihn für Hoffmans Komplizen hält, geht nun wirklich zu weit. Auch die zahlreichen Gänge in die Pathologie, bei denen ich mir die Leiche des Serienkillers erneut ansehe, helfen mir nicht weiter. Ich fühle mich einfach in die Ecke gedrängt, doch ich muss meinem Urteilsvermögen vertrauen, um mich endlich befreien zu können.

Wenn es mir gelingt, für einige Minuten nicht an Tony zu denken, verfolgen mich sofort die Bilder an meinen Kampf mit Hoffman. Ich muss mit diesem Erlebnis abschließen und mir darüber klar werden, warum ich gehandelt hatte, wie ich gehandelt hatte. Ich brauche Antworten. Michael fährt gemeinsam mit mir zu dieser Lagerhalle, in der ich den Mörder erschossen hatte, und ich spiele diese Sekunden erneut durch. Als ich ihm erkläre, was genau passiert ist, verstehe ich, dass ich nichts anderes hatte tun können, ohne mich in noch größere Gefahr zu bringen. Es ist, als würde ich mich nun endlich von einer großen Last befreit fühlen, denn ich erkenne, dass ich mich auf mein Urteilsvermögen verlassen kann. Genau dies bestätigt wenig später auch Tonys Anruf, der mitteilt, dass Michaels Unschuld in diesem Fall bewiesen wurde. Als dieser jedoch von dem Verdacht gegen ihn erfährt, erklärt er mir deutlich, dass er mir nicht vertrauen kann. Genau diese Reaktion hatte ich erwartet und kann sie ihm nicht einmal übel nehmen, so dass ich ihm still hinterher blicke, als er aus der Halle verschwindet. Dennoch lässt mich mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber nicht los, denn es kommt mir vor, als hätte ich ihn benutzt, um DiNozzo endlich zu vergessen. Doch schließlich habe ich den Grund gefunden, ihn erneut aufzusuchen und ihm von meiner erfolgreichen Suche nach seiner Ex-Freundin zu berichten. In seine Augen tritt ein erleichtertes Funkeln, als ich ihre Telefonnummer vor ihn auf den Tresen lege und erkläre, sie möchte mit ihm sprechen. Ich verlasse die Bar und blicke von draußen nocheinmal durch die Scheibe, um zu sehen, wie Michael sein Telefon hervorholt und die Nummer wählt. Auch wenn ich froh bin, ihm geholfen zu haben, breitet sich in meinem Inneren doch ein wenig Wehmut aus, als ich das freudige Strahlen in seinem Gesicht sehe. Ich weiß, dass er nicht der Mann für mich ist, und doch frage ich mich, ob ich jemals jemandem so wichtig sein würde. Mit einem leisen Seufzen wende ich mich endgültig ab und gehe zu meinem Wagen, um nach Hause zu fahren und die letzten Tage endlich zu vergessen.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

ich möchte nur kurz sagen, dass ich nicht auf diese Geschichte (oder eine von deinen anderen Geschichten) vergessen ahbe. ich habe zz nur etwas zu viel zu tun, als dass ich Zeit finden könnte sie durchzulesen. Bitte nicht verzweifeln oder aufhören zu posten, ich versprech FB zu geben, sobald ich Zeit finde :)
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey syd!

Ist wirklich nicht schlimm, ich freu mich auch später über dein FB.
Ich poste ja sowieso noch im einem anderen Forum, wo mehr FF begeisterte herumspuken.
Also mußt du keine Angst haben, daß du irgendwann mal auf dem Trockenen sitzen bleibst. :D

LG Claudia


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Kapitel 20 - Tony: Shadows of the Past
Seit einer Ewigkeit laufe ich bereits in meinem Appartement auf und ab, wie ein eingesperrtes Tier in seinem Käfig, doch genau so fühle ich mich im Augenblick. Es hat mir unglaublich weh getan, Ziva in dieser Verfassung zu sehen und nichts tun zu können, ihr nicht helfen zu können. Doch dass sie mich nicht an sich herangelassen hat, hatte ich mir ja schließlich selbst zuzuschreiben, mir und meinem Verhalten. Warum hatte ich ihr nicht einfach sagen können, was ich für sie empfinde? Ich kenne die Antwort auf diese Frage besser, als mir lieb ist, denn es war nichts anderes als meine Angst, die mich davon abgehalten hatte. Doch nicht nur die Angst, sie zu verletzen, sondern auch sie vielleicht irgendwann wieder zu verlieren, wie schon so viele Menschen zuvor in meinem Leben. Ich hatte nicht erwartet, dass sich sich so schnell auf einen anderen Mann einlassen würde, genauso wenig wie ich erwartet hatte, dass meine Eifersucht mich fast umbringen würde. Ja, es war nicht nur der Ermittler gewesen, der am heutigen Tage aus mir gesprochen hatte, sondern auch ein Mann, der sich in eine wunderschöne Frau verliebt hatte. Dieser Michael hatte die Möglichkeit, all das zu tun, wonach ich mich sehnte, doch ich konnte nichts dagegen tun, denn ich hatte meine Chance verspielt. Was ich danach getan hatte, war eher die Reaktion eines unreifen Teenagers gewesen, als die eines erfahrenen Bundesagenten. Vermutlich hatte meine Eifersucht einfach nur meinen Verstand vernebelt, so dass ich Ziva nicht glauben wollte. Dabei hatte ich ihr vor nicht allzu langer Zeit genau dies unterstellt, da ist es kein Wunder, dass sie nun wütend auf mich ist. Sie hatte mir noch nicht einmal die Chance dazu gegeben, mich bei ihr für mein Verhalten zu entschuldigen, stattdessen war sie einfach verschwunden.

Mit einem Ruck halte ich plötzlich in meiner Bewegung inne, greife nach meinem Schlüssel und verlasse hastig meine Wohnung. Ich muss unbedingt mit ihr sprechen, mich entschuldigen, ihr meine Gefühle erklären, auch wenn es bereits zu spät ist. Vermutlich hatte ich mit meiner Zurückweisung alles zerstört, was zwischen uns war, unsere Freundschaft und alles andere. Doch wenn es auch nur einen Funken Hoffnung gibt, etwas davon zu retten, würde ich dafür kämpfen. Die letzten Tage waren einfach unerträglich für mich, Tage, in denen Ziva nicht bei mir war, ich ihre Nähe nicht spüren konnte. Dies alles war so selbstverständlich für mich geworden, dass ich jetzt erst gemerkt hatte, wie es ohne sie, ohne unsere Freundschaft ist. Ich weiß, dass ich sie mit meinen Worten unglaublich verletzt hatte, doch ich werde es versuchen. Zielstrebig eile ich die Treppe hinunter und sitze wenig später in meinem Wagen, den ich durch die Straßen des nächtlichen Washingtons lenke. Ich muss jetzt mit ihr sprechen, denn sonst würde mich diese Situation nicht loslassen und irgendwann in den Wahnsinn treiben. Ohne auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu achten, fahre ich durch die Straßen, doch um diese Zeit begegnen mir kaum andere Autos, so dass ich bereits nach wenigen Minuten vor ihrem Haus halte. Als ich den Motor abstelle, blicke ich nach oben zu den Fenstern ihres Appartements, die noch schwach beleuchtet sind. Ich habe keine Ahnung, was genau ich eigentlich zu ihr sagen will oder soll, doch ich steige, ohne zu zögern, aus und mache mich auf den Weg nach oben.

Als ich an ihrer Wohnungstür klingle, breitet sich unwillkürlich eine ungewohnte Nervosität in meinem Inneren aus, die sich noch verstärkt, als ich ihre Schritte höre. Sekunden später erscheint sie in der Tür, starrt mich finster an und faucht: „Was willst du hier, DiNozzo?“ „Mit dir reden“, ist meine knappe Antwort, doch ich weiß nicht, wie ich ihr mein unerwartetes Auftauchen erklären soll. Doch Ziva macht keine Anstalten, mich herein zu lassen, sondern fragt so kühl wie zuvor: „Worüber?“ Meine Unsicherheit steigt von Sekunde zu Sekunde, als ich über eine Antwort nachdenke und dann lediglich erwidere: „Über dich. Über uns.“ Als sie noch immer keine Reaktion zeigt, verliere ich endgültig die Geduld und schiebe sie einfach zurück in ihr Appartement, bevor ich die Tür hinter uns schließe. Ihr Blick verdunkelt sich noch stärker, doch entgegen meiner Erwartung sieht sie mich still und bewegungslos an. „Ziva, es tut mir leid“, beginne ich und fahre mir unsicher durch die Haare, ehe ich hinzufüge: „Ich weiß, dass ich mich wie ein eifersüchtiger Teenager benommen habe, aber euch zusammen zu sehen... Es hat einfach mehr weh getan, als ich erwartet hatte.“ Ihre Augen blitzen mir wütend entgegen, als sie zischt: „Du hast mich zurückgewiesen, DiNozzo. Du hast kein Recht, eifersüchtig zu sein und über mich zu urteilen.“ „Wieso hast du dich mir nicht anvertraut?“ Ich kann diese Frage einfach nicht zurückhalten, denn ihr Verhalten hatte mich verletzt, schließlich sind wir ein Team. „Du meinst, so wie du es getan hast?“ Das war es also, sie hat mir noch immer nicht verziehen, dass ich sie wegen Jeanne angelogen hatte. „Du weißt, dass diese Situation eine vollkommen andere war“, versuche ich, ihr zu erklären, doch sie lässt mich nicht aussprechen: „Verdammt, wir sind Partner, DiNozzo. Wenn wir nicht ehrlich zueinander sind, wer dann? Ich vertraue dir, lege jeden Tag mein Leben in deine Hände, und du belügst mich monatelang eiskalt.“ Ihre Stimme wird mit jedem Wort lauter, doch auch in mir steigt die Wut, als ich entgegne: „Das ist unser Job, Ziva. Das müsstest doch gerade du wissen.“ „Du kannst es einfach nicht vergessen. Für dich werde ich immer die Mossad-Killerin bleiben.“ Mein Blick fixiert meine Kollegin, so dass ich ihre Worte kaum noch wahrnehme, sondern lediglich die Frau, die vor mir steht. Ihre Augen haben sich verdunkelt, leuchten beinahe schwarz und funkeln mich wütend an, doch ich kann mich nicht von ihnen lösen. Das Gefühl, das sich unweigerlich in meinem Inneren ausbreitet, lässt mich nicht mehr normal atmen. Mein Brustkorb hebt und senkt sich unrhythmisch, als ich das Verlangen nach ihr nicht mehr unterdrücken kann. Ohne darüber nachzudenken, ziehe ich sie einfach an mich heran und presse meine Lippen hart und fordernd auf die ihren. Ich spüre, wie sie versucht, sich gegen meinen eisernen Griff zu wehren, doch genau diese Reaktion macht mich noch mehr an.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Einen schönen vierten Advent euch allen!

Es geht mit einem neuen Kapitel weiter.
Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 21 - Ziva: Pieces of my Heart
Seine Gegenwart zieht mich so gewaltig in ihren Bann, dass ich meine Mossad-Ausbildung zu vergessen scheine und mich nicht gegen ihn wehren kann. Warum nur übt dieser Mann eine derart starke Anziehungskraft auf mich aus? Doch meine Wut ist zu groß, als dass ich einfach vergessen könnte, so dass ich ihm bei seinen wilden Küssen eiskalt in die Unterlippe beiße. Ich weiß, dass es schmerzt, doch er gibt nur ein unterdrücktes Knurren von sich und hält mich noch immer fest, als er seinen Mund von meinem löst. „Lass mich los, DiNozzo. Ich schwöre dir, dass ich dich umbringe“, fauche ich ihm aufgebracht entgegen, doch meine Worte scheinen ihn nur noch stärker anzufeuern, denn seine Augen funkeln mir in einem dunklen smaragdgrün entgegen. Ich versuche, mich aus seinem Griff zu lösen, indem ich einen Arm auf seinem Rücken verdrehe, doch er ist schnell und packt mich mit der anderen Hand. Mittlerweile hatte er gelernt, mit meinen Kampftechniken umzugehen, was ihm in dieser Situation zugute kommt. Grob drängt er mich an die Wand, die ich schmerzhaft in meinem Rücken zu spüren bekomme und presst erneut seine Lippen auf meine. Mit der Gewissheit, dass ich ihm nun nicht mehr würde entkommen können, drängt er sich noch enger an meinen Körper, so dass ich sein Verlangen deutlich spüren kann. Die Sehnsucht nach Tonys Nähe, seinen Berührungen und seinen Küssen ist stärker als mein Stolz und mein gebrochenes Herz, so dass ich meinen Widerstand schließlich ablege und mich ihm einfach hingebe. Meine Wut ist nun doch vergessen und macht der Leidenschaft Platz, die Besitz von mir ergriffen hat. Seine Zunge fährt fordernd über meine Unterlippe, bis ich ihr endlich Einlass gewähre, um sich mit der meinen zu duellieren. Er scheint sich für die Schmerzen, die ich ihm Sekunden zuvor zugefügt hatte, revanchieren zu wollen, denn plötzlich spüre ich grob seine Zähne, gefolgt von dem metallischen Geschmack meines eigenen Blutes. Doch ohne von mir abzulassen, vertieft er den Kontakt unserer Zungen noch weiter, während seine Finger über meinen Rücken gleiten und einen Schauer nach dem anderen auf meinem Körper auslösen.

Meine Hände, die sich gerade noch in seine kurzen Haare gekrallt hatten, wandern nun ungeduldig über seinen Oberkörper, um sein Hemd unsanft zu öffnen. Dass die Knöpfe in alle Richtungen springen, interessiert mich dabei überhaupt nicht, dazu will ich ihn viel zu sehr. Ich spüre, wie seine Finger unter mein Shirt wandern und meine nackten Brüste liebkosen, deren Brustwarzen sich unter dieser Berührung aufstellen. Ein leises Stöhnen verlässt meine Lippen, bevor Tony sich von mir löst, um mein Oberteil abzustreifen und unachtsam auf den Boden fallen zu lassen. In der Zwischenzeit habe ich seinen Gürtel und seine Jeans geöffnet, die ich nun nach unten streife. Verlangend presse ich meinen Körper an seinen, spüre deutlich seine Erregung, während ein lautes Keuchen mein Ohr erreicht. Sein Begehren ist nun nicht mehr zu übersehen, doch er löst sich wieder von mir und lässt seine Hände über meinen Körper wandern. Ich spüre seine Finger an den Innenseite meiner Schenkel nach oben gleiten, bevor sie über meine intimste Stelle streichen und mir ein lautes Stöhnen entlocken. Es ist mir fast unmöglich, ihn nicht wieder zu mir zu ziehen, als ich spüre, wie er schließlich den Stoff meines Höschens zerreißt und dann die freigelegte Haut liebkost. Kurz darauf begegnet mir sein Blick, mit dem er mich verlangend ansieht, ehe er seine Lippen erneut auf die meinen senkt. Ohne den Kuss zu unterbrechen, fahren meine Finger sanft an seinem Körper nach unten, bis sie am Bund seiner Unterhose angelangt sind. Ungeduldig streife ich sie ihm schließlich ab und lasse sie an seinen Beinen nach unten gleiten. Ich habe das Gefühl, dass unsere Küsse zunehmend fordernder werden, so dass ich es kaum noch erwarten kann, ihn endlich zu spüren. Als würde er meine Gedanken erraten, hebt Tony mich mit einem Ruck an, so dass ich meine Beine um seinen Körper schlinge und drängt mich noch dichter an die Wand in meinem Rücken. Ein lautes Stöhnen entfährt mir, als er endlich in mich eindringt und dann beginnt, sich langsam zu bewegen. Doch bereits Sekunden später wird sein Rhythmus wilder und hemmungsloser, während mich jeder seiner Stöße vor Erregung erzittern lässt. Ich lasse mich darauf ein, gebe mich meinem Partner vollkommen hin und passe mich seinen Bewegungen an. Meine Hände krallen sich noch stärker an ihm fest und hinterlassen rote Striemen auf seinem Rücken, als sie diesen hinabfahren.

Auf unseren Körpern hat sich mittlerweile ein dünner Schweißfilm gebildet, der unsere Haut in der schwachen Beleuchtung meines Appartements glänzen lässt. Erregt beuge ich mich ihm entgegen und schlinge meine Beine noch enger um ihn, um unsere Vereinigung noch stärker zu vertiefen, während seine ungezügelten Stöße mich beinahe um den Verstand bringen. Ich halte meine Augen weiterhin geschlossen und genieße die Welle der Leidenschaft, die mich mit sich davonträgt. Schweres Atmen und lautes Stöhnen hallen in meiner Wohnung wider, als unser Liebesspiel zunehmend schneller wird. Seine Zunge in meinem Mund und seine Hände, die noch immer ruhelos über meine ganzen Körper wandern, machen mich schier wahnsinnig. Doch genau dieses Verhalten zeigt mir, wie sehr Tony mich begehrt, und dieses Wissen gefällt mir. Erneut liebkosen seine Finger meine Brüste und streichen über die harten Brustwarzen, so dass ich einen durch seine Lippen gedämpften Schrei nicht unterdrücken kann. Die Begierde, die seine Berührungen und Küsse in mir ausgelöst haben, scheint kaum zu stillen zu sein, doch ich genieße sie in vollen Zügen. Mein eigenes Verlangen hat mich in einen Rausch versetzt, der mich meine Umgebung nicht mehr wahrnehmen, sondern nur noch ihn fühlen lässt. Ich spüre, wie ich mich dem erlösenden Höhepunkt nähere und dass es auch ihm nicht anders ergeht, denn sein Atem wird zunehmend schneller. Die Leidenschaft, die sich in den letzten Tagen und Wochen in meinem Inneren angestaut hatte, entlädt sich kurz darauf in einer gigantischen Explosion, als ich mich an ihm festkralle und endlich mit einem Stöhnen über die Klippe springe. Auch mein Partner folgt mir nach einem letzten harten Stoß mit einem lauten Keuchen auf die andere Seite, bevor er meine Lippen erneut in einem nun zärtlicheren Kuss gefangen nimmt.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

Es geht mit dem nächsten Kapitel weiter.
Viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 22 - Tony: Memories of a passionate Night
Ich halte Ziva noch immer mit meinen Armen an mich gedrückt, während ich versuche, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie hat ihre Stirn an meine gelehnt und die Augen geschlossen, doch ich spüre ihren schnellen Herzschlag, der sich langsam wieder beruhigt. Vorsichtig streiche ich eine Strähne ihres dunklen Haars aus ihrem wunderschönen Gesicht, woraufhin sie sich langsam von mir löst und ich sie vorsichtig wieder auf die Füße lasse. Schweigend blickt sie mich an, scheint nach den richtigen Worten für das Geschehene zu suchen und sie nicht zu finden. Stattdessen hebt sie ihr Shirt vom Boden auf und streift es sich über, so dass ich es ihr mit meiner Unterhose und Jeans gleich tue. Danach wendet sie sich noch immer wortlos zur Tür, öffnet diese und deutet bestimmt nach draußen. Doch ich trete auf sie zu und drücke die Tür wieder zu, woraufhin sie wütend zischt: „Verschwinde, DiNozzo. Oder ich schwöre dir, dass ich dich wirklich umbringe.“ Ich schüttle nur den Kopf und erwidere ernst: „Nein, Ziva. Ich lasse mich nicht so einfach hinauswerfen. Wir müssen reden. Nach dieser Sache mehr als je zuvor.“ Noch nie habe ich sie so erlebt, denn ich kann genau sehen, wie die dicke Mauer, die sie um sich herum errichtet hat, Risse bekommt und langsam beginnt zu bröckeln. Wir stehen uns eine Zeit lang unbeweglich gegenüber, keiner gibt einen Ton von sich, so dass ich meinen Mut zusammennehme, einen Schritt näher komme und sie vorsichtig an mich ziehe. Zuerst versteift sie sich in meinen Armen, doch dann lässt sie sich endlich fallen und lehnt ihren Kopf an meine Schulter. „Ich habe keine Kraft mehr“, flüstert sie kaum hörbar, und ich streiche ihr sanft durch die langen Locken. Mit einem leisen Seufzen löst sie sich von mir, sieht mir in die Augen und fährt fort: „Seit Wochen versuche ich, gegen meine Gefühle anzukämpfen. Ohne Erfolg. Ich kann das nicht länger. Und ich will es auch nicht.“ Zögerlich nicke ich, denn ich kann verstehen, wie sie sich fühlt, dennoch weiß ich einfach nicht, was ich dazu sagen soll, wie ich ihr erklären soll, wie viel ich für sie empfinde.

Ich brauche einen Moment, um meine Gedanken zu ordnen, so dass ich sie ins Wohnzimmer führe, wo wir uns auf ihrer Couch niederlassen. Der Abstand zwischen uns ermöglicht es, dass wir uns in die Augen blicken können, doch was ich darin lese, überrascht mich. Die starke Mossad-Offizierin scheint plötzlich schwach und unsicher zu sein, von ihren Gefühlen überrollt, die sie nicht länger verdrängen kann. Ich nehme ihre Hand in meine und beginne zögernd: „Ich weiß, dass zwischen uns in den letzten Monaten viel geschehen ist, aber ich will dich nicht verlieren.“ „Das will ich auch nicht“, versichert sie und fügt nach einigen Sekunden hinzu: „Weißt du eigentlich, wie schwer es mir gefallen ist, über meine Gefühle zu sprechen? Und du... In der letzten Zeit ist mir immer öfter klar geworden, wie wichtig du mir bist. Aber du hast mich einfach nicht an dich herangelassen. Erst deine Lügen wegen Jeanne und dem Auftrag, dann das Ende eurer Beziehung. Wir hatten nie die Gelegenheit, wirklich über alles zu sprechen. Auch über unsere gemeinsame Nacht. Statt dessen haben wir so weiter gemacht wie zuvor.“ Nein, wir hatten nie darüber geredet, aber es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn wir uns diese Zeit genommen hätten, denn das hätte vielleicht vieles einfacher gemacht. Doch nun hatten wir bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit unsere Hormone die Überhand gewinnen lassen, wodurch alles nur noch komplizierter wird. Ehe ich jedoch etwas dazu sagen kann, fährt sie bereits fort: „Ich hatte große Angst um dich, als du im Irak warst.“ „Ich weiß, die hatte ich auch, glaub mir.“ „Aber das war nicht der einzige Grund. Ich hatte auch Angst, dass ich dir niemals würde sagen können, was ich fühle“, erklärt sie leise, doch ich grinse lediglich: „Gib's zu, du warst eifersüchtig auf Nikki. Du hast dir vorgestellt, was wir allein... Auuu.“ Ich zucke heftig zusammen, als mich ein heftiger Schmerz am Hinterkopf trifft, doch als ich Ziva böse ansehe, zischt sie lediglich: „Verdammt DiNozzo, kannst du nicht einmal ernst sein?“ „Es tut mir leid“, gebe ich entschuldigend zurück und reibe mir seufzend über die gepeinigte Stelle.

Erneut tritt ein unangenehmes Schweigen zwischen uns, so dass ich näher zu ihr rücke, sie in meine Arme ziehe und flüstere: „Das alles ist nicht so leicht für mich. Bis vor einem Jahr wusste ich nicht, was wirkliche Liebe ist, bis Jeanne es mir gezeigt hat. Ich dachte, wir könnten trotz allem glücklich werden. Wir würden das irgendwie überstehen. Aber dann warst du plötzlich da und warst mir näher als je zuvor. Diese Nacht hat mich in ein riesiges Gefühlschaos gestürzt, doch ich habe es verdrängt. Ich dachte, ich könnte einfach so weitermachen wie vorher. Aber es war zu spät. Ich hatte bereits alles vermasselt, die Beziehung mit Jeanne, die Freundschaft mit dir.“ Sie löst sich langsam von mir, blickt mir in die Augen und streicht zärtlich über meine Wange, bevor sie erwidert: „Jeder Mensch bekommt eine zweite Chance, wenn er sie wirklich will.“ Diese Frau zieht mich immer wieder in ihren Bann, so dass ich sie einfach nur ansehen und ihre Nähe genießen möchte. „Ich will diese Chance, Ziva. Mehr als alles andere.“ Wie gern würde ich ihr sagen, dass ich sie liebe, doch die Angst in meinem Inneren, dass es erneut in einer Katastrophe enden würde, hält mich davon ab. Zögerlich beuge ich mich zu ihr und nähere mich ihrem Gesicht, bis ich ihre weichen Lippen auf meinen spüren kann. Diese sanfte Berührung löst in meinem Inneren ein ungekanntes Gefühl von Geborgenheit aus, dass ich mich einfach fallen lassen will. Noch immer liegt ihre Hand auf meiner Wange, fährt diese langsam entlang und weiter nach unten, bis sie meinen Nacken krault. Vorsichtig stupse ich mit meiner Zunge gegen ihre Unterlippe und bitte um Einlass, den sie mir schließlich auch gewährt. Dann ziehe ich sie auf meinen Schoss und lasse meine Hände über ihren Körper wandern, wo sie nur einen zarten Hauch hinterlassen. Sie beginnt, unter meinen Liebkosungen zu zittern, so dass ich mich von ihrem Mund löse und allmählich nach unten küsse. Wenn ich sie heute Nacht erneut liebe, werde ich ihr mit aller Zärtlichkeit zeigen, wie viel sie mir bedeutet, auch wenn ich es nicht aussprechen kann.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

So meine Lieben,

ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten, seid reich beschenkt worden und habt den ganzen Streß hinter euch gelassen.
Denn es gibt ein neues Kapitel, mit dem wir dem Ende näher kommen.
Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 23 - Ziva: The darkest Day
Waren auf dem Flug nach Los Angeles meine Gedanken noch unaufhörlich um Tony und unsere gemeinsame Nacht gekreist, sehe ich nun ständig die Bilder von Jenny vor mir, wie wir sie gefunden haben. Sie war meine Freundin, und ich hatte mir Sorgen um sie gemacht, doch wahrscheinlich hatten mich meine eigenen Probleme zu sehr abgelenkt, als dass ich mich hätte gegen DiNozzo durchsetzen können. Immer wieder hatte ich darüber nachgedacht, was nun zwischen ihm und mir eigentlich war, denn obwohl wir endlich miteinander geredet hatten, war mir das noch immer nicht klar. Diese ständigen Überlegungen hatten mich davon abgehalten, mich richtig auf meine Arbeit zu konzentrieren, meinem Instinkt zu vertrauen und mich nicht davon abbringen zu lassen. Doch nicht nur ich kämpfe mit den Geschehnisse, sondern auch mein Partner macht sich ununterbrochen Selbstvorwürfe, von denen ihn jedoch niemand abbringen kann. Während ich weiß, dass wir das Schicksal vermutlich nicht hätten aufhalten können, glaubt er, Schuld an Jens Tod zu sein. Außer mir haben sowohl McGee als auch Gibbs versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er nichts für dieses Unglück kann. Ich versuche währenddessen krampfhaft, mich auf unsere Ermittlungen zu konzentrieren, doch meine Gedanken wandern ständig zu Tony, der bereits vor einiger Zeit verschwunden ist. Schließlich gebe ich es auf und mache ich mich auf die Suche nach ihm, um endlich über die Ereignisse in Los Angeles zu sprechen.

Die automatischen Schiebetüren öffnen sich mit einem leisen Zischen und geben mir den Blick auf die in Dunkelheit gehüllte Pathologie frei. Als ich langsam eintrete und meinen Blick durch den Raum schweifen lasse, wird dieser plötzlich durch die kleine Lampe an Duckys Schreibtisch erhellt, an dem sich Tony niedergelassen hat. Er hält ein Glas mit einer dunklen Flüssigkeit in der Hand und erklärt: „Erstaunlich, dass du erst jetzt kommst.“ Kurz deutet er auf die Flasche in seiner Hand und fügt hinzu: „Gott sei Dank, haben wir Ducky“, bevor er das Glas an seine Lippen setzt und in einem Zug leert. Ich nähere mich meinem Kollegen und stelle nüchtern fest: „Du hast dich an nichts von dem gehalten, was ich gesagt hab.“ „Es sind erst drei Jahre. Blöderweise lerne ich langsam.“ Als ich mich auf der Tischkante niederlasse, erwidere ich auf seine ironische Bemerkung: „Auch deine Wunden heilen langsam. Was geschehen ist, ist geschehen.“ Meine Aussage sollte ihn aufbauen, seine Selbstvorwürfe mindern, doch selbst in meinen Ohren klingt sie wie eine nichtssagende Phrase. Es ist mir vollkommen klar, dass er sich dadurch nicht überzeugen lässt, keine Schuld an Jens Tod zu haben. Sein Blick in meine Augen zeigt mir seinen Schmerz und seine Schuldgefühle, die seine Worte noch verdeutlichen: „Ich hätt's aber nicht zulassen dürfen.“ Ich fühle mich plötzlich hilflos, doch wie immer verstecke ich dieses Gefühl und versuche, ihn zur Vernunft zu bringen: „Tu das nicht, Tony.“ „Was soll ich nicht tun. Meinen Schutzauftrag versauen? Meinen Under-Cover-Auftrag vermasseln?“ Erneut nimmt er einen großen Schluck von Duckys schottischem Whiskey, als mir klar wird, dass ihm diese Situation erneut sein Versagen vor Augen führt. Dennoch gebe ich nicht so einfach auf: „Du suchst ne Rechtfertigung.“

Mit einem Griff in die Schreibtischschublade holt Tony ein zweites Glas hervor und hält mir die Flasche entgegen, die ich nach einem kurzen Zögern ergreife, um mir jedoch nur wenige Tropfen einzuschenken. Er lehnt sich wieder zurück und blickt gedankenversunken in das diffuse Zwielicht des kühlen Raums, bevor er erklärt: „Sie ist allein gestorben.“ „Wir sind doch alle allein“, antworte ich lediglich und leere mein Glas in einem Zug. „Ja. Danke, dass du das sagst.“ Der Unterton seiner Worte sagt soviel mehr aus und macht die Angst, die in seinem Inneren herrscht, deutlich. „Ich meinte nur, dass sie nie geheiratet und keine Kinder gekriegt hat. Ich hab sie auch nie davon sprechen hören“, fährt er nachdenklich fort und lässt mich ahnen, dass auch mein Partner sich in letzter Zeit über diese Dinge Gedanken gemacht haben musste. Ein leises Seufzen rinnt über meine Lippen, doch ich antworte nicht, als seine Stimme mich meinen Blick erneut zu ihm wenden lässt: „Paris. Dort muss es damals passiert sein.“ Ich blicke erneut in die Dunkelheit, als ich erkläre: „Die zwei waren allein, in einer anderen Welt...“ „Sie haben einander jeden Tag ihr Leben anvertraut“, beendet Tony meinen Satz, so dass ich hinzufüge: „Ganz zu schweigen von den langen Nächten.“ „Es war unvermeidlich.“ Bei seiner Aussage sehe ich ihm erneut in die Augen, bevor ich ernst erwidere: „Nichts ist unvermeidlich.“ Er hält meinen Blick mit seinem gefangen, bis ich mich schließlich von ihm löse, durch die Tür aus dem kühlen Raum trete und meinen Partner erneut mit seinen Gedanken allein zurücklasse.

Ein neuer Tag ist angebrochen, Gibbs und Franks hatten ihre Mörderin zur Strecke gebracht, und nun hat das Team der Direktorin die letzte Ehre erwiesen. Ich kann noch immer nicht glauben, dass wir Jenny gerade endgültig begraben haben und dass sie nie wieder zurückkehren würde. Sie war meine Freundin, und ich vermisse sie bereits jetzt, denn mit ihr konnte ich immer über alles sprechen. Nur ihr hatte ich es zu verdanken, dass ich die Chance bekommen hatte, beim NCIS zu arbeiten und von den Besten zu lernen. Kaum haben wir das Hauptquartier betreten, sehen wir auf allen Bildschirmen die Meldungen, die über ihren Tod berichten. Leise seufzend starre ich die Sprecherin an, doch kein einziges ihrer Worte erreicht mein Unterbewusstsein. Erst die Sekretärin des neuen Direktors, die unser Team in sein Büro ruft, reißt mich aus meiner Starre. Der Blick, mit dem uns Vance bedenkt, als wir bei ihm eintreffen, lässt mich nichts Gutes erahnen, doch zuerst gibt er lediglich einige nichtssagende Floskeln von sich. Einmal mehr bemerke ich, wie unsympathisch mir dieser aalglatte Anzugträger ist, als er schließlich meine dunkle Vorahnung nur Sekunden darauf bestätigt, denn er erklärt eiskalt: „Officer David, Ihre Arbeit als Verbindungsoffizier beim NCIS ist hiermit beendet. Sie fliegen nach Hause.“ Diese Aussage trifft mich wie ein Schlag, so dass ich nicht mehr in der Lage bin, mich zu bewegen, geschweige den etwas zu sagen. Ich realisiere, dass sich seine Lippen weiterhin bewegen, doch was genau er sagt, nehme ich nicht mehr wahr. Niemals hätte ich mit dieser Wendung gerechnet, denn ich liebe mein Leben hier in Amerika, das Team, das mittlerweile zu einer Familie für mich geworden ist und vor allem Tony. Aber noch schlimmer als die Aussicht, von hier weg zu müssen, ist das Wissen nun wieder nach Israel zurückkehren zu müssen.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hallo Ihr Lieben!

Auch hier gibt es wieder ein neues Kapitel.
Es erwarten euch noch zwei Teile, bevor diese FF zu Ende geht.
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein frohes Neues Jahr!


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Kapitel 24 - Tony: Guilty Conscience
Noch immer bin ich geschockt von den Worten des neuen Direktors, der eiskalt unser Team auseinanderreißt und in alle Himmelsrichtungen verstreut. Ich wünsche mir, in diesem Moment an irgendeinem anderen Ort auf dieser Welt zu sein, doch dies geht nicht in Erfüllung, als er sich an mich wendet: „DiNozzo.“ „Sir“, antworte ich bemüht gelassen, rechne jedoch mit dem schlimmsten und werde nicht enttäuscht: „Sie werden abberufen als Agent zur See. USS Ronald Reagan. Packen Sie den Koffer, Sie fliegen morgen.“ Mit diese Aussage übertrifft er jedoch all meine Befürchtungen, denn auf diesem Schiff wird mich die Langweile garantiert in kürzester Zeit umbringen. Ohne einen Ton von mir zu geben, drehe ich mich um und stürme aus dem Büro, die Tür wütend hinter mir ins Schloss werfend. Die Aussicht meiner Zukunft hat mich zu stark aufgewühlt, als dass ich länger hier im Hauptquartier bleiben oder mit jemandem sprechen könnte. Aus diesem Grund ignoriere ich auch Abby und Ducky, die mir verwirrt, aber auch ein wenig besorgt, nachsehen. Nur wenige Minuten später lenke ich mein Auto rasant durch die Straßen von Washington, ohne irgendein bestimmtes Ziel zu haben. Nach zwanzig Minuten halte ich in einer kleinen Seitenstraße und steige langsam aus, während ich meinen Blick aufmerksam durch die Umgebung schweifen lasse. Ich war schon lange nicht mehr hier, das letzte Mal kurz nachdem Jeanne mich verlassen hatte, um genau zu sein. Früher kam ich öfter hierher, doch irgendwann nur noch, wenn es mir schlecht ging, und ich versuchte zu vergessen. Als ich das dunkle Lokal betrete, schlägt mir augenblicklich der penetrante Gestank von Zigaretten und Alkohol entgegen, doch heute ist es genau das, was ich brauche. Ich lasse mich an der Bar nieder und bestelle einen doppelten Wodka, den ich mit einem Zug leere, so dass die junge Frau hinter dem Tresen mein Glas auf meinen Wink erneut füllt. Mein Zeitgefühl ist mir komplett abhanden gekommen, als sich nach drei weiteren Drinks jemand auf den Hocker neben mir setzt. „Wie hast du mich gefunden?“, frage ich, ohne meinen Blick von dem imaginären Punkt vor mir abzuwenden und will erneut einen Schluck trinken, als Ziva mir das Glas aus der Hand nimmt. „Hör endlich auf damit, Tony!“, erwidert sie bestimmt, legt einen Geldschein auf das glatte Holz der Theke und dirigiert mich dann zu ihrem Wagen. Ich will mich dagegen wehren, doch ich habe einfach keine Kraft dazu, fühle mich nur noch unendlich leer und müde.

Meine Partnerin öffnet die Tür zu ihrem Appartement, so dass ich an ihr vorbei hinein gehe und mich auf die Couch fallenlasse. Ich lehne mich zurück und schließe meine Augen, als sie sich wenig später neben mich setzt und mir einen Becher Kaffee entgegenhält. Der erste Schluck rinnt heiß meine Kehle hinab, und ich hoffe, dass mir dies wieder einen klaren Kopf verschaffen würde. Der Alkohol hatte mir nicht geholfen, meine Schuldgefühle zu vergessen, stattdessen vereinen sich meine Gedanken zu einem wirren Chaos, das weder Ruhe gibt, noch sich ordnen lässt. „Was ist los mir dir, Tony? Wieso tust du das?“, fragt sie mich schließlich, so dass ich einige Sekunden überlege, bevor ich sarkastisch antworte: „Du weißt doch, ich lerne nun mal langsam.“ Sie schüttelt nur wortlos den Kopf und sieht mich weiterhin schweigend an, bis ich meinen Blick senke und flüstere: „Ihr alle müsst darunter leiden, dass ich Mist gebaut habe.“ Sie packt mich am Arm, um mich dazu zu bringen, mich ihr zuzuwenden, ehe sie sichtlich aufgebracht meint: „Verdammt Tony, es ist nicht deine Schuld. Weder die Tatsache, dass Vance unser Team aufgelöst hat, noch Jennys Tod.“ Ich zucke lediglich mit den Schultern, als ich erkläre: „Und wenn... Tatsache ist, dass mich alle Frauen verlassen, die mir im Leben wichtig sind. Erst Kate, dann Paula. Jeanne, Jenny... und nun auch du.“ „Wir werden uns wiedersehen, Tony.“ Ein leises Seufzen rinnt über meine Lippen, als ich wieder in ihre dunkelbraunen Augen blicke und frustriert erwidere: „Ja vielleicht, irgendwann. Aber dann wird es zu spät für uns beide sein.“ Ich weiß, dass ich nichts daran ändern kann, denn es gibt nichts, was ich tun kann, um sie zum Bleiben zu veranlassen. Es gibt nichts mehr, das sie noch hier hält, denn obwohl sie mir so viel bedeutet, habe ich nun noch größere Angst, sie endgültig zu verlieren als zuvor.

Das Wohnzimmer ist in Stille gehüllt, denn wir sitzen wortlos nebeneinander, nehmen lediglich hin und wieder einen Schluck starken Kaffee. Nach einer Ewigkeit breche ich schließlich das Schweigen, indem ich sie frage: „Glaubst du, Jenny hat es bereut, ihr gesamtes Leben auf der Überholspur verbracht zu haben?“ Ich blicke sie forschend an, doch sie schüttelt nur den Kopf und antwortet: „Ich weiß es nicht, Tony. Sie hat nie darüber gesprochen.“ Nachdenklich nicke ich und spreche endlich das aus, was in den letzten Wochen immer öfter meine Überlegungen beherrscht hat: „Aber ich weiß, dass ich das nicht will. So wichtig mir mein Job auch ist, will ich auch noch etwas anderes in meinem Leben. Ich will nicht nach Hause kommen, wo niemand mich erwartet. Ich habe niemals erfahren, was es heißt, eine Familie zu haben. Und da ich dieses Gefühl nicht kannte, hat es mir auch nicht gefehlt. Aber das hat sich jetzt geändert, ich habe mich geändert. Irgendwann will ich eine Familie haben.“ Ich registriere, wie Ziva erstaunt die Augenbrauen nach oben zieht, wahrscheinlich hat sie mir einen Wunsch wie diesen nicht zugetraut. So sehr wie ich diesen Under-Cover-Auftrag im Nachhinein auch verflucht habe, hat mir Jeanne doch gezeigt, dass auch ich wirklich lieben kann. Seitdem ist mir klar geworden, dass ich den Mensch für den Rest meines Lebens finden will oder vielleicht auch bereits gefunden habe. Doch Ziva wird Washington in den nächsten Tagen verlassen, während ich meinen Dienst auf diesem verdammten Schiff antreten muss. Sie wird wieder zu ihrer Familie nach Israel und zum Mossad zurückkehren, wird ihre Gefühle, die sie erst hier gelernt hatte, zuzulassen, erneut verdrängen. Da wird nicht länger Platz für mich sein, auch wenn ich jemals den Mut haben sollte, ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Das heißt, ich werde nun auch sie verlieren, auch wenn bei ihr die Chance besteht, dass ich sie vielleicht doch eines Tages wiedersehe, wenn auch nicht so, wie ich es mir erhoffe.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hallo Ihr!

Ich wünsche euch allen ein frohes Neues Jahr.

Hier kommt das vorletzte Kapitel dieser Story.
Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 25 - Ziva: Back Home
Noch an jenem Abend hat Tony sich von mir verabschiedet, denn er wollte nicht, dass jemand aus dem Team, von seiner Familie, sieht, wie schwer es ihm fällt, dieses Schiff zu betreten und damit Washington zu verlassen. Auch wenn er diese Worte nicht ausgesprochen hat und niemals zugeben würde, weiß ich doch mittlerweile ziemlich genau, was in seinem Inneren vor sich geht. Nur bei einer einzigen Sache bin ich mir nicht sicher, was genau er für mich empfindet, denn obwohl er mir immer wieder gesagt hat, wie wichtig ich ihm bin, hat er doch niemals von Liebe gesprochen. Aber ich tue es, ich liebe ihn, und genau das hat mich in einen verweichlichten, sentimentalen Menschen verwandelt, der nach Norfolk fährt, um seinen Liebsten zu verabschieden, obwohl dieser es nicht will. Ein Teil von mir hasst mich dafür, was aus mir geworden ist, doch der Teil, der in Amerika sein Zuhause, seine Familie und seine große Liebe gefunden hat, erstickt die Zweifel daran. Ich habe keine Ahnung, was ich mir davon verspreche, ihn noch einmal zu sehen, wenn auch nur aus der Ferne. Vielleicht hoffe ich noch immer, dass er mich davon abhalten wird, Washington zu verlassen und stattdessen bittet, bei ihm zu bleiben. Doch ich weiß genau, dass er dies nicht tun wird, dazu hat er noch immer zu große Angst vor Nähe und einer zu engen Beziehung. Am gestrigen Abend konnte ich zum ersten Mal von Tony behaupten, dass er wirklich seine Gefühle vor mir preisgegeben hat. Dennoch hat er wie immer einen letzten, den wichtigsten Rest von sich selbst zurückbehalten und mir nicht offenbart. Nun steht er einige Meter von mir entfernt, bereit, seinen Dienst als Agent zur See anzutreten. Seine Miene ist zu Stein erstarrt und lässt keine Gefühlsregung erkennen, doch ich weiß um seine stille Trauer, das Team verlassen zu müssen. Ich kann sehen, wie er meine Anwesenheit und meinen Blick in seinem Rücken spürt, denn dafür ist er ein viel zu guter Agent und waren wir uns zu nahe, als dass er das nicht würde. Doch trotz des inneren Kampfes, der in ihm zu toben scheint, dreht er sich nicht zu mir um, blickt kein einziges Mal zurück, sondern geht seinen Weg unbeirrt weiter, auch wenn er ihn nicht freiwillig geht.

Nun, Stunden später, sitze ich in einem Flugzeug und blicke ein letztes Mal auf die Lichter von Washington D.C. hinab, die unter mir immer kleiner werden und dann langsam verschwinden. Doch auch danach starre ich weiterhin nach draußen, ohne etwas wahrzunehmen, denn dazu bin ich zu aufgewühlt. Ich weiß, dass ich nicht würde schlafen können, denn die Bilder von dem, was mich in meiner Heimat erwartet, würden mich verfolgen, aus diesem Grund versuche ich es gar nicht erst. Sobald ich israelischen Boden unter meinen Füßen spüren werde, gehöre ich wieder gänzlich dem Mossad und muss wieder zu der eiskalten Killerin werden, die ich früher einmal war, doch nun schon lange nicht mehr bin. Das, was ich hinter mir zurücklasse, hatte mich dazu gebracht, meine Vergangenheit zu vergessen und ein neues Leben zu beginnen. Für sie war ich irgendwann nicht mehr der Mensch, als der ich gekommen war, sondern nur noch Ziva David, ihre Kollegin und Freundin. Erneut sehe ich die Menschen vor mir, die mir in den letzten Jahren so wichtig geworden sind und die mich vor nicht einmal einer Stunde am Flughafen verabschiedet haben. Ich weiß, dass es Abby war, die die Anderen dazu überredet hatte, obwohl ich einen trübseligen Abschied vermeiden wollte. Aus diesem Grund hatte ich mich bereits gestern im Hauptquartier von ihnen verabschiedet, aber die Forensikerin wollte mich nicht so einfach gehen lassen. Natürlich wurden es einige emotionale Minuten, doch diese Situation war mir überhaupt nicht unangenehm, schließlich musste ich meine Familie zurücklassen. Obwohl ich ab sofort wieder diese unnahbare Frau von früher sein muss, konnte ich nicht verhindern, dass auch bei mir einzelne Tränen flossen. Ich spürte ihre Blicke in meinem Rücken, als ich die Passkontrolle hinter mir ließ, doch so wie Tony sich heute morgen nicht noch einmal umgedreht hatte, tat ich es auch nicht. Die Schritte fielen mir schwer, dennoch setzte ich einen Fuß vor den anderen, um einer ungewissen Zukunft, ohne den Menschen, die mir mittlerweile auf der Welt die wichtigsten waren, entgegen zu gehen.

Als ich aus dem Flugzeug trete, schlägt mir sofort unbarmherzig die warme feuchte Luft entgegen, die ich nun schon seit langer Zeit nicht mehr gewöhnt bin. Langsam steige ich die Gangway hinab und habe dann, zum ersten Mal seit drei Jahren, wieder israelischen Boden unter den Füßen. Doch das Gefühl in meinem Inneren ist nicht so, wie es in diesem Moment sein sollte, denn es ist für mich nicht, als würde ich nach Hause kommen. Jeder Schritt, der mich dem modernen Terminalgebäude des Ben-Gurion-Flughafens näher bringt, verdeutlicht mir, dass mein neues Leben, das ich in Amerika kennengelernt habe, mit dem heutigen Tag endgültig zur Vergangenheit gehört. Erneut muss ich an Tony denken, der erste Mann, den ich bedingungslos geliebt habe und noch liebe, und den ich dennoch verlassen musste. Eine einsame Träne rinnt über meine Wange, als ich ihn vor meinem inneren Auge sehe, sein unwiderstehliches Grinsen und die grünen unergründlichen Augen. Bestimmt schüttle ich meinen Kopf, um diese Bilder endlich daraus zu vertreiben und am besten zu vergessen, gemeinsam mit meinen Gefühlen. Meine Hand streicht über mein Gesicht, um es zu trocknen und damit die Spuren der Vergangenheit wegzuwischen. Als ich Flughafenhalle betrete und zur Gepäckausgabe gehe, kann ich aus den Augenwinkeln die beiden schwarz gekleideten Männer sehen, die am Rand warten, um mich abzuholen. Ich weiß, dass mein Vater sie geschickt hat, um mich so schnell und sicher wie möglich ins Hauptquartier zu bringen. Sobald ich meine Koffer vom Band nehme, steht mein Leben wieder unter der Kontrolle des israelischen Geheimdienstes. Ich muss nun wieder zu der Mossad-Offizierin werden, die ich war, bevor ich nach Amerika kam und meinen eigenen Bruder erschossen hatte. 'Das Herz will, was es will', flüstert plötzlich eine kleine Stimme in meinem Kopf dieselben Worte, die Tony vor einigen Wochen zu mir gesagt hatte. Doch so wenig wie er damals kann ich nun meine Empfindungen so einfach loslassen, aber genau das muss ich schaffen, um in diesem Land und in diesem Job zu überleben.
 
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AW: [NCIS] A Night to remember

so.. nun endlich hab ichs geschafft alles nachzulesen.. hammer!! wirklich ich liebe diese Geschichte, du beschreibst die Gefühle so ausführlich, da fühlt man richtig mit den Charakteren mit!
achja.. Kapitel 21 ist hart an der NC17-Grenze, wenn nicht schon weit drüber ;D hat mir sehr gut gefallen, großes Lob und großen Respekt!
ich hoffe das letzte Kapitel hat ein Happy End :) freu mich schon drauf!

lg syd
 
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